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Wer kennt das nicht? Man arbeitet und arbeitet – und am Ende des Monats bleibt doch kein Geld übrig. Oder, noch schlimmer: Man ist sogar im Minus. Frank Wachenbrunner hat einem Ausweg aus dieser Situation gefunden. Anhand seiner eignen Erfahrungen gibt er Tipps, wie Sie nach und nach zu mehr finanzieller Unabhängigkeit gelangen. Der erste Schritt ist es, sich einen Überblick über Kosten und Ausgaben zu verschaffen. Mit einer selbstständigen Tätigkeit können Sie dann etwas dazuverdienen, Schulden abbauen oder sogar aus dem Angestelltenverhältnis austreten. Haben Sie sich Kontrolle über die finanzielle Lage verschafft und ein eignes Unternehmen gegründet, so haben Sie noch die Möglichkeit, clever zu investieren. Sie nehmen Ihr Schicksal selbst in die Hand, und nutzen praktische Beispiele und Berechnungen, um Schritt für Schritt zu Wohlstand oder sogar zu Reichtum zu gelangen – unabhängig von Herkunft oder sozialem Stand.
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Seitenzahl: 183
Veröffentlichungsjahr: 2017
Frank Wachenbrunner
Reichtum statt Hamsterrad
Frank Wachenbrunner
Reichtum statt Hamsterrad
Schritt für Schritt zu finanzieller Unabhängigkeit
Tectum Verlag
Haftungsausschluss
Dieses Werk enthält die Meinungen und Gedanken des Autors. Es enthält keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf irgendeiner Form von Geldanlagen oder Produkten, die hier erwähnt werden.
Der Autor übernimmt keine Garantie dafür, dass die beschriebenen Methoden und Vorgehensweisen zum Erfolg führen werden. Vielmehr handelt es sich um Methoden und Vorgehensweisen, die der Autor, der seine Erfahrungen in Form dieses Buches weitergibt, angewandt hat.
Der Autor übernimmt daher keinerlei Verantwortung für eventuelle Verbindlichkeiten, Verluste oder Risiken, ob geschäftlicher oder privater Natur, die als direkte oder indirekte Konsequenz der praktischen Anwendung des Inhaltes dieses Buches auftreten.
Frank Wachenbrunner
Reichtum statt Hamsterrad
Schritt für Schritt zu finanzieller Unabhängigkeit
© Tectum – ein Verlag in der Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2017
ISBN 978-3-8288-6876-2
(Dieser Titel ist zugleich als gedrucktes Werk unter der
ISBN 978-3-8288-4012-6 und als E-PDF unter der ISBN 978-3-8288-6875-5 im Tectum Verlag erschienen.)
Umschlaggestaltung: Tectum Verlag, unter Verwendung der Bilder # 79981430,© eyetronic,www.fotolia.de sowie # 36700608 und # 42232848,© Sergey Nivens,https://it.123rf.com
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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeAngaben sind imInternet über
Inhalt
Vorwort
1 Einnahmen und Ausgaben checken
Eigene Berechnungen erstellen
2 Raus aus den Schulden
Eigene Berechnungen erstellen
3 Reich werden durch eigener Hände Arbeit
Das bekommen die anderen
4 Der Weg in die Selbstständigkeit
Eigene Fähigkeiten entdecken
Wichtige Eigenschaften des Unternehmers
5 Ich gründe meine eigene Firma
Mein persönlicher Businessplan
Der Kleinunternehmer
Ideen und nochmals Ideen
Der Preis des Produkts
Werbung in eigener Sache
Verkaufen und nochmals Verkaufen
Einnahmen und Ausgaben berechnen
Wachstumsphantasien
Gedanken zur Selbstständigkeit
6 Investieren statt Konsumieren
Schaffe, schaffe, Häusle baue
Gold kann so schön glänzen
Sparbuch & Co.
Ungemach mit Aktien
Warum eigentlich Aktien?
Fonds sind eine echte Alternative
Die magischen drei Buchstaben ETF
Kluge Anlagetaktik
Eigene Berechnungen erstellen
7 Schritt für Schritt zum Ziel
Was kostet mich die Welt?
Verbindlichkeiten
Arbeiten für andere
Ein Business planen
Richtig investieren
Drei Möglichkeiten
Nützliche Informationsquellen
Danksagung
Vorwort
Viele von uns bewegen sich tagtäglich im Hamsterrad – ganz gleich, ob es sich um die angehäuften Schulden und finanziellen Verpflichtungen oder um den täglichen Konsum handelt. Urlaubsreisen, Multimedia und ein schickes Auto stehen da ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Wir merken dabei jedoch kaum, dass wir im Hamsterrad des Konsumierens gefangen sind – ebenso wie unser Nachbar oder Freund. Dieses Hamsterrad nimmt uns viele persönliche Freiheiten. Dabei müssen wir immer schneller laufen, um mit den anderen oder unseren Vorstellungen Schritt halten zu können. Am Ende des Geldes bleibt noch eine Menge Monat übrig.
Auch die Arbeit bringt vielleicht weder Zufriedenheit noch die finanzielle Sicherheit, um aus dem Hamsterrad zu entkommen.
Nehmen Sie Ihr Schicksal selbst in die Hand! Erkennen Sie Ihr Potenzial und machen Sie mehr aus sich und Ihrem Einkommen. Sagen Sie den Schulden den Kampf an und investieren Sie klug, statt dauernd zu konsumieren!
Machen Sie sich Gedanken über Ihre Arbeit und vor allem darüber, für wen Sie arbeiten wollen. Arbeiten Sie am besten für sich selbst und das am besten nebenher. Bauen Sie sich Schritt für Schritt ein eigenes kleines Unternehmen auf. Lernen Sie die Chance der Selbstständigkeit kennen und erweitern Sie Ihren persönlichen Horizont.
So gerüstet, können Sie bald auf ein ansehnliches Vermögen blicken, das Ihr Glück nicht vergrößern wird, aber mit dem es sich entspannt um die eine oder andere Ecke des Lebens manövrieren lässt. Wichtigstes Ziel hierbei ist, aus dem Hamsterrad mit eigenen Ideen und aus eigener Kraft zu entkommen. Streben Sie danach, unter und nicht über Ihren Möglichkeiten zu konsumieren und zu leben. So werden Sie in vielen Bereichen Ihres Lebens erfolgreich sein. Wagen Sie den ersten Schritt und lassen Sie viele weitere kleine Schritte folgen. Machen Sie als Unternehmer Ihr eigenes Ding und werden glücklich dabei.
Sie werden sich nun bestimmt folgende Frage stellen: Ist der Autor eigentlich fachlich geeignet, sein Wissen hier darzulegen? Wenn Sie jemanden suchen, der das Thema Finanzen studiert hat, ein Finanzberater ist, bei der Bank arbeitet, mit großen Geldmengen jongliert oder Betriebswirtschaft studiert hat, dann muss ich diese Frage mit „Nein“ beantworten.
Ich habe mir das hier zu Papier gebrachte Wissen selbst angeeignet und kann auf eine jahrzehntelange Erfahrung zum Thema Geld und Selbstständigkeit zurückblicken. Alle Erfahrungen, Tipps und Hinweise in diesem Buch habe ich selbst erlebt und umgesetzt. Der kleine Mann berichtet über sein Wissen für den kleinen Mann oder eben die kleine Frau.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und der Umsetzung der hier vorgestellten Tipps!
1 Einnahmen und Ausgaben checken
Bevor Sie sich aus dem Hamsterrad des Konsums befreien können, gilt es erst einmal, die Einnahmen den Ausgaben gegenüber zu stellen. Warum?
Meist fehlt der Überblick über die persönlichen Finanzen. Wer kennt denn schon all seine Einnahmen – sei es durch Lohn oder Gehalt, weitere feste monatliche Einnahmen wie z. B. Mieteinnahmen, Zinserträge oder andere Beträge, die Monat für Monat das Konto beglücken? Auf der anderen Seite steht aber eine viel längere Liste, nämlich die der Ausgaben. Kennen Sie Ihre Warmmiete, den Bedarf an Lebensmitteln und Nebenkosten, Ihre Versicherungsprämien und die Fixkosten für Ihr Auto oder Hobby?
Bevor wir uns mit der Mehrung von Finanzmitteln befassen, müssen wir zuerst einmal wissen – und das heißt: berechnen –, ob am Monatsende rote oder schwarze Zahlen geschrieben werden. Dabei ist es unerheblich, ob Sie Monat für Monat über die Runden kommen oder gar immer tiefer in die roten Zahlen rutschen. Ein Überblick über die Einnahmen und Ausgaben sollte jederzeit möglich sein. Dies können Sie – nein, müssen Sie! – schriftlich auf einem Stück Papier fixieren. Ein Problem dabei ist aber, dass sich Einnahmen und Ausgaben ändern können. So müssen Sie jedes Mal aufs Neue den Stift zücken und eine Auflistung erstellen. Dieses Problem lässt sich aber leichter lösen, als Sie denken. Dabei helfen uns der Computer, das Tablet oder das Smartphone. Die Zauberformel dafür heißt „Tabellenkalkulation“. Sie wissen nicht was das ist? Keine Panik, die Tabellenkalkulation ist ein Programm, das auf den meisten Computern installiert ist. Wenn nicht, dann können Sie sich aus dem Internet ein kostenloses Programm herunterladen. Auch mit Hilfe des Tablets oder des Smartphones lassen sich die monatlichen Finanzströme auf und von Ihrem Konto problemlos berechnen. Ein bekanntes Tabellenkalkulationsprogramm ist Excel. Excel ist Teil von Microsoft Office. Checken Sie doch gleich mal Ihren Computer nach diesem Programm ab … ich warte! Nicht gefunden? Kein Problem. Laden Sie sich aus dem Internet alternativ eine kostenlose Tabellenkalkulation herunter. Folgende Office-Anwendungen mit Programmen für die Tabellenkalkulation gibt es im Internet:
• OpenOffice.org (Programmname: Calc)
• EasyOffice (Programmname: EasyCalkulator)
• Libre Office (Programmname: Calc)
• … und viele weitere kostenlose Programme
Wollen Sie Ihre Berechnungen per Smartphone oder Tablet erstellen, so lassen sich folgende Apps (Applikationen) nutzen:
• Smart Office (für iPhone und iPad)
• Numbers (für iPhone und iPad)
• OfficeSuite Professional (für Android, iPhone und iPad)
• Kingsoft Office (für iPhone und iPad)
• Quick Office (für Android)
• … und viele weitere kostenlose Apps
Welche Vorteile bietet mir nun die Tabellenkalkulation über elektronische Endgeräte? Zahlen auf Papier zu kritzeln ist doch so einfach!
Nun ja, wie ich bereits erwähnt habe, sind Ihre Zahlen und Daten für die Berechnung Ihrer monatlichen Einnahmen und Ausgaben meist nicht statisch. Sie können sich im Laufe der Zeit ändern – sei es, weil die Miete erhöht wird, Versicherungsbeiträge steigen oder sich Ihre Konsumausgaben erhöhen. Hier bietet das elektronische Rechenblatt den unschlagbaren Vorteil, dass sich alle Daten flexibel berechnen und austauschen lassen. Sofort wird das Endergebnis aktualisiert und zeigt Ihnen den neuen Stand. Auch weitere Posten, die die Einnahmen und Ausgaben betreffen, lassen sich leicht dazwischenschieben. Sie sehen: Vieles spricht für die persönliche Berechnung am PC oder auf dem mobilen Gerät.
Damit kommen wir auch schon zur ersten Aufgabe, die Sie zu bewältigen haben, um Ihre Finanzen in den Griff zu bekommen. Gemeinsam werden wir nun Schritt für Schritt eine solche einfache Berechnung erstellen. Immer wenn Sie dieses Zeichen in diesem Buch entdecken, aktivieren Sie Ihr Programm und legen los. Es ist nach kurzer Einarbeitungszeit einfach und intuitiv zu handhaben. Es wird Ihnen Spaß machen, zu sehen, wie Sie Ihre persönlichen Stellschrauben anziehen oder lockern können, um langfristig finanziellen Erfolg zu haben – Schritt für Schritt. Die Tabellenkalkulation zeigt schonungslos alle harten Daten und Fakten und macht diese durch Diagramme (grafische Darstellung von Zahlen) optisch ansprechend. Los geht’s!
Eigene Berechnungen erstellen
Das von mir verwendete Programm heißt Excel (Microsoft). Es spielt aber keine Rolle, welches Programm Sie nutzen. Alle Kalkulationsprogramme verwenden die gleichen Formeln und Funktionen und sind in ihrer Struktur ähnlich aufgebaut. Ich versuche hier, softwareunabhängige Beschreibungen zu liefern, auch wenn ich persönlich für dieses Buch Excel benutze.
Öffnen Sie nun Ihr Tabellenkalkulationsprogramm. Im unteren Bereich des Tabellenblattes finden sie mehrere Register. Unser erstes Register wollen wir nun gleich umbenennen. Doppelklicken Sie mit der linken Maustaste darauf und geben Sie „Einnahmen–Ausgaben“ ein.
Schreiben Sie nun in folgende Zellen die jeweiligen Überschriften und stellen diese am besten noch fett dar.
Nun beginnen wir, jeweils unter die Spalten A und C die Einnahmen bzw. Ausgaben zu schreiben. Dies wird vor allem bei den Ausgaben eine wohl etwas längere Liste. Betrügen Sie sich nicht selbst, und stellen Sie hier wirklich alle Posten dar, die Ihre Ausgaben ausmachen. Dies sind Ausgaben für die Miete ebenso wie für Ihr Auto, den Lebensunterhalt, Ihre Versicherungen und auch Dinge, die Sie während Ihrer Freizeit ausgeben. Schonungslos tippen Sie nun alle Ausgaben untereinander ein. Alleine schon, während Sie die Auflistung machen, werden Sie darüber staunen, was da alles im Laufe eines Monats zusammenkommt. Lassen Sie die Liste am besten von Ihrem Partner, Ihrer Partnerin oder einem Freund gegenchecken.
So – ich habe jetzt schnell einmal eine Auflistung mit den wichtigsten Posten aufgestellt, und diese sieht mit den Einnahmen und Ausgaben bei mir so aus:
Puh, das ist ja wirklich enorm, was da zusammenkommt! Aber bevor wir auf den Inhalt genauer eingehen, erkläre ich Ihnen noch, wie die Tabelle berechnet wurde.
Um die Spaltenbreite für lange Wörter entsprechend anzupassen, klicken Sie zwischen den Spalten mit der linken Maustaste doppelt. Daraufhin passt sich die Spalte automatisch an.
In Euro-Währung formatieren Sie entweder über die rechte Maustaste („Zellen formatieren“), oder Sie aktivieren das folgende Symbol:
Weiter geht es mit der Addition der Einnahmen und der Ausgaben. Klicken Sie dazu in die entsprechende Zelle und geben folgende Formel ein: =Summe(D2:D25). Die Logik der Tabellenkalkulation ermöglicht es Ihnen, nach der geöffneten Klammer den Mauszeiger bei gedrückter linker Maustaste über den gewünschten Zellbereich (hier die Zellen D2 bis D25) zu führen. Dann schließen Sie die Formel mit der Klammer. Die Einnahmen hole ich von der Zelle B2 in die Zelle B27 herunter, indem ich die Formel =B2 eingebe. Fertig!
In der Zelle D29 (neben „Verbleibend“) geben Sie die Formel =B27-D27 ein. Jetzt haben Sie es schwarz auf weiß.
Selbstverständlich wird Ihre Liste je nach Lebensumstand länger oder kürzer aussehen. Ich habe nämlich noch nicht berücksichtigt, ob Sie verheiratet sind oder Kinder haben. Dementsprechend kommt vielleicht ein weiterer Posten für die Einnahmen hinzu oder verlängert sich Ihre persönliche Liste der Ausgaben. Das von mir exemplarisch dargestellte Beispiel zeigt aber recht lebensnah, wie prekär manch finanzielle Situation ist. Nach allen Ausgaben bleibt hier im Musterbeispiel jeden Monat ein bescheidener Betrag von 65,75 Euro übrig.
Haben Sie in dieser Zelle auch einen positiven oder gar einen negativen Betrag stehen?
Ist der Endbetrag negativ oder positiv, aber klein, dann ist es höchste Zeit zu handeln. Auf Ihrem Weg zum finanziellen Erfolg sollten Sie spätestens jetzt über Teile der rechten Spalte nachdenken. Wissen Sie es noch? Das sind die Ausgaben. Bevor wir uns mit den Einnahmen intensiver beschäftigen, lassen sich bestimmt einige Posten auf der Ausgabenseite reduzieren oder gar eliminieren. Hier habe ich zum Beispiel die Kreditrate für das Auto wie auch die Ausgaben für bezahltes Fernsehen angegeben. Am Ende der Auflistung erscheint noch der Eintrag zur Ratenzahlung. Über Ratenzahlungen habe ich noch nicht im Detail gesprochen. Fast jeder muss in irgendeiner Form einen Ratenkredit abzahlen – sei es für den neuesten Flachbildfernseher, das überteuerte Smartphone, den letzten Einkauf beim Onlineshoppen oder für die defekte Waschmaschine, für die gerade kein Geld auf der Seite lag.
Wenn die gerade aufgezählten negativen Vermögenswerte, die man getrost als Verbindlichkeiten bezeichnen darf, aus der Liste verschwänden, sei es durch Ihre Sparsamkeit oder Ihre kluge Kalkulation, dann käme ich statt auf 65,75 Euro auf einen verbleibenden Endbetrag von 534,65 Euro. Und das ist doch mal eine Ansage, oder? – Und so kommen wir zum nächsten Kapitel, den Schulden. Schulden bedeuten immer Verbindlichkeiten – eigentlich totes Kapital für Sie.
2 Raus aus den Schulden
Schon berühren wir ein heikles Thema: Schulden. Sie werden fachsprachlich als Verbindlichkeiten bezeichnet. Es sind Rückzahlungsverpflichtungen gegenüber Dritten. Einzelne Personen, Firmen oder Staaten sind solche Rückzahlungsverpflichtungen eingegangen und gehen diese auch oft leichtsinnig ein. Diese Verpflichtungen können zur Schuldenlast, zum Schuldenberg und schließlich zur Schuldenfalle werden. Außerdem sind Schulden deshalb für den Schuldner totes Kapital, weil es nicht für, sondern gegen ihn arbeitet. Achten Sie immer darauf, dass Kapital, also Ihre Einnahmen z. B. aus Arbeit oder Gewinnen, für Sie arbeitet! Schulden tun dies ganz sicher nicht. Meist gehen Sie eine Verpflichtung zur Rückzahlung eines Darlehens ein, die Sie eigentlich nur haben, weil kurzfristiger Konsum wichtiger für Sie war als das Erschaffen und Vergrößern von Vermögenswerten.
Wer einmal in das Hamsterrad der Schulden geraten ist, kommt meist schwer wieder heraus. Anschaffungen für die Zukunft werden so nämlich meist sofort getätigt. Dies scheint anfänglich bequem – und die Raten für den Kredit kann man doch Stück für Stück abstottern. Meist wird dabei vergessen, dass dieser Kredit oder die Kredite Ihnen die finanzielle Freiheit nehmen: nämlich die Freiheit, selbst zu entscheiden, was Sie mit Ihrem Geld machen. Und so verbringen Sie wahrscheinlich Ihr Leben damit, für Geld zu arbeiten, das Ihnen nicht gehört, und für Dinge Ihr sauer verdientes Geld auszugeben, die meist schon am Tage des Kaufs einen erheblichen Teil ihres Wertes verlieren. Die Schulden bleiben Ihnen aber und lähmen Sie in Ihrem Handeln. Das eigentliche Ziel, nämlich die Schaffung echter Vermögenswerte, lässt sich so kaum realisieren.
Wie Sie aber echte Vermögenswerte schaffen, werde ich noch in einem anderen Kapitel des Buches klären.
Das besondere an Schulden ist, dass die Zinsen das Anwachsen der Schulden verursachen können. Als Zinsen bezeichnet man das Entgelt, das der Schuldner dem Gläubiger (Kreditgeber) überlässt. Warum zahlt man eigentlich Zinsen? Ganz einfach: Zinsen kann man als eine Art Entschädigung dafür bezeichnen, dass der Kreditgeber sein Geld verleiht und dieses selbst während dieser Zeit nicht für sich nutzen kann.
Schulden sind normal geworden – lassen sich doch mit fremdem Geld schnell ein paar Wünsche erfüllen. Gezahlt wird später. Die Werbung und die ständige Berieselung mit allerlei Konsumwünschen machen es uns aber auch ziemlich schwer, das schnelle Konsumieren zu verweigern. Gekauft wird jetzt, gezahlt wird später, in angeblich bequemen Raten, mit wenig oder gar keinen Zinsen. Wer einmal die „Vorzüge“ des schnellen Besitzens genossen hat, für den ist es meist schwierig, dort wieder herauszukommen. Gut beraten ist, wer dieses Spiel nicht mitmacht – auch wenn es zugegebenermaßen manches Mal doch recht schwerfällt.
Für eine vernünftige Finanzplanung ist wohl der erste und wichtigste Schritt: Schuldenvermeidung – dann haben Sie bisher nichts falsch gemacht – oder Schuldenabbau. Denn nichts kratzt mehr an der Performance des eigenen Vermögens als die monatlichen Ausgaben für allerlei Wünsche des „täglichen Bedarfs“.
Was brauchen wir nicht alles, um ein scheinbar glückliches Leben zu führen? Das neueste Smartphone sollte es schon sein; am besten das mit dem Apfel auf der Rückseite. Ein Tablet, am besten der gleichen Marke, ist sowieso ein absolutes Muss – und den wohlverdienten Feierabend möchte man vor dem neuesten Modell eines Flachbildfernsehers verbringen. Beste Auflösung, 3D und mit smarter Anbindung an das Internet, versteht sich.
Der Spaß hört aber spätestens beim Autokauf auf. Des Deutschen liebstes Kind darf auf keinen Fall eine Kategorie unter der des Nachbarn liegen; am besten spielt es eine Liga darüber. Durchschnittlich werden in Deutschland über 26 000 Euro für ein Auto auf den Ladentisch geblättert. Irgendwie müssen ja die durchschnittlich 140 PS aktiviert werden. Die wenigsten bezahlen dabei ihr heilig’s Blechle aus der eigenen Tasche, sondern bemühen Banken oder andere Kreditvermittler für diese Summe.
Machen Sie dieses Spiel einfach nicht mehr mit! Ansonsten drehen Sie sich ständig im Hamsterrad von Schulden und dem Zeigen von Statussymbolen. Wenn Sie sich einmal im rollenden Hamsterrad befinden, können Sie nicht mehr so leicht entkommen. Das Rad dreht sich immer schneller für Sie. Je mehr Sie sich abmühen, um Ihnen und Ihren Mitmenschen zu zeigen, was für tolle Sachen Sie sich leisten können, desto schneller müssen Sie im Hamsterrad laufen. Der Anspruch wächst stetig und damit auch die Schuldenlast. Auch ihre Freunde, Arbeitskollegen oder Nachbarn befinden sich meist im Hamsterrad. Jeder versucht sich immer schneller zu drehen. Bei Gartengrillpartys werden alle Konsumgüter verbal auf den Tisch gelegt: mein Auto, mein Smartphone, mein Fernseher und mein Haus. Vielleicht wissen Sie noch: Je schneller sich das Hamsterrad dreht, desto schwieriger wird es für den armen Hamster, wieder herauszukommen. Es dreht sich so schnell, dass das Entkommen aus dem Rad oft mit einem Überschlag endet. Sollten Sie sich im Hamsterrad drehen, so ist die beste Taktik, das Hamsterrad so schnell als möglich zu verlassen, indem Sie es zielstrebig stoppen. Das heißt: Tempo rausnehmen, auslaufen lassen und das Rad sofort verlassen. Je zielgerichteter, desto besser.
Kommen wir aber nun zurück zu meinem Beispiel mit dem fremdfinanzierten Automobil. Das Auto muss bezahlbar bleiben. Dafür sollte man nicht mehr als ca. vier bis fünf Monatsnettogehälter ausgeben. Ja: Auch dafür gibt es gute neue oder gebrauchte Autos auf dem Markt.
Überprüfen Sie doch einmal anhand ihres aktuellen Wagens, ob Sie diese Faustformel eingehalten haben. Wenn Sie diese Frage mit Nein beantworten können, so leben Sie hier schon über Ihr finanzielles Limit und drehen fleißig im Hamsterrad Ihre Runden. Beobachten Sie nun einmal bei Ihrer nächsten Fahrt zur Arbeit, was sich nicht alles für tolle Autos durch die Stadt wälzen. Wenn man sich die vorher genannte Faustformel noch einmal vor Augen führt und einen Abgleich mit den existenten Autos auf der Straße macht, so müsste gefühlt jeder zweite Arbeitnehmer monatlich mindestens 5 000 Euro netto verdienen. Dass dies auf gar keinen Fall der Realität entspricht, lässt sich im Internet schnell recherchieren. Nach meinen Recherchen liegt das durchschnittliche Nettoeinkommen in Deutschland bei etwa 2 000 Euro. Vergleichen wir dies noch einmal mit der Faustformel: Zahle nur vier bis fünf Monatsnettogehälter für dein Auto! Dies würde bedeuten, dass die meisten gefahrenen Autos in Deutschland etwa in die Kategorie 10 000 Euro fallen müssten. Ich gebe zu, dass „Durchschnitt“ ja nur ein Mittelmaß bedeutet. Dies impliziert, dass es außerhalb der Mitte auch Werte über und unter dem Mittelmaß geben muss, um eben letztendlich auf dieses Mittelmaß zu kommen. Auch fahren nicht wenige Arbeitnehmer sogenannte Firmenwagen, die ihnen von ihrem Betrieb zur Verfügung gestellt wurden.
Sollten Sie zu denen gehören, die in etwa 2 000 Euro nach Hause bringen, dann fällt es zugegebenermaßen doch recht schwer, sich für ein Automobil Ihrer „Kragenweite“ zu entscheiden. Es gehört aber nicht zu den unlösbaren Dingen, ein ansprechendes Fahrzeug im Segment der unteren Mittelklasse zu finden. Wir müssen nur bereit dazu sein, für das große Ganze, nämlich für die Mehrung des Vermögens, auf kurzfristiges Konsumieren über die Grenzen zu verzichten. Langfristig werden Sie froh über diese Entscheidung sein. Haben Sie sich einmal für diese Option entschieden, werden Sie bald folgendes feststellen: In einem bezahlten Auto der unteren Mittelklasse zu sitzen und auf der sogenannten „hohen Kante“ aber so viel Kapital zu besitzen, dass man das Auto des überschuldeten Nachbarn locker sofort bar beim Händler kaufen könnte, gibt einem ein besonders beruhigendes Gefühl. Sie leben dann nämlich im beruhigenden Understatement. Das Geheimnis liegt darin, immer unter seinen finanziellen Möglichkeiten zu leben.
Sie sehen, Schulden sind wahrlich schlechtes Kapital, und ohne den gezielten Abbau von Schulden oder am besten die Vermeidung von Schulden funktioniert kein Vermögensaufbau.
Und hier kommen wir nun zur zweiten praktischen Umsetzung unseres Vorhabens Vermögensaufbau, nachdem wir uns ja schon vorab einen Überblick über unsere Einnahmen und Ausgaben gemacht haben. Wir bemühen wieder die Tabellenkalkulation für eine anschauliche Berechnung davon, wie für eine bestimmte Schuldensumme und einen bestimmten Zinssatz die Schulden in die Höhe gehen. Die Zahlen der Tabellenkalkulation lügen nicht – und dieses Beispiel können Sie nicht nur für Ihr rollendes Heiligtum anwenden, sondern für alle Konsumartikel, die auf Pump gekauft werden. Los geht’s!
Eigene Berechnungen erstellen
Zu unserer bekannten Tabelle gesellt sich nun ein neues Register, das wir am besten mit „Kreditberechnung“ bezeichnen. Wie das Register umzubenennen ist, wissen Sie ja schon.