Reimwerker - Wille Diwisch - E-Book

Reimwerker E-Book

Wille Diwisch

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Beschreibung

Reimwerker, selbstverfasste Geschichtchen in Gedichtchen

Das E-Book Reimwerker wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Gedichte, Lustig, Witzig, Alltag, vortragbar

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 Reimwerker

Es ist nicht leicht, dass gleich ein Reim

fällt einem passend immer ein.

Da muss man denken, suchen, tun,

darf einfach nicht so lange ruh´n,

bis dass den richtigen man nimmt

und es im Versmaß auch noch stimmt

Drum ist das Reimen Handwerk auch,

selbst wenn den Mund man eher brauch,

um diese Werk dann vorzutragen

und laut und deutlich aufzusagen.

Wenn freut man sich, schmunzelt und lacht,

dann ist das Werk wohl recht gemacht.

Inhaltsverzeichnis

Menschliches und Allzumenschliches

Wirkung

Humor hilft

Mir geht ´s gut

Der Mann

Das Kind im Manne

Ernst

Tät´st ma mal

Wehleid

Gesundheit

Sahnestück

Bettflucht

Frauen sind anders

Schönheiten

Schutzengel

Engel - unsere bessere Hälfte

Hausfrauenhetze

Muttertag

Anerkennung

Zauberworte

Verzeihung

Echo

Dann schlaf doch am Balkon

Kopfwäsche

Meine Teuerste

Kreislauf des Lebens

Da war doch was

Entschleunigung

Metamorphose

Wackelkontakt

Selbstgespräche

Senioren

Rentnerbeschäftigung

Rentnerpanzer

Werdegang

Juristen

Der Lehrer

Der Zauberer

Schornsteinfeger

Fee in Weiß

Dumm gelaufen

Spiegelei

Beim Augenarzt

Die Pille

Am Amt

Eile

Pünktlichkeit

Morgengezwitscher

Wecker

Warten

Morgentau

Narretei

Firlefanz

Mundart

Mundarten

Heimatklänge

Reingerutschter

Die Alekt

Wünsche und Gratulationen

Quäntchen Glück

Buchstabieren

In-die-Welt-komm-Tag

Gereimter Gruß

Blickrichtung

Titanic

Gesundheit

Älter werden

Liebe Wünsche

Schon wieder

Halbzeit

Schmetterlingsglück

Zahlenwechsel

Jung geblieben

Feiertag

Unterschied

Erinnern

Reife

Geburtstagstorte

Geburtstag

Wie gestern

Flötenspiel

Gib Gas

Nicht vergessen

Vergesslichkeit

Schneckenpost

eMail

Glückskette

Was nun?

Geburtstagsfeier

Geburtstagsrede

Kleine Weisheiten

Kurz

Gerecht?

Bildung

Wissensdurst

Einsicht

Schein

Bemühen

Klugheit

Lernen

Weisheit

Endlos

Wahr oder unwahr

Lügen

Toleranz

Irrtum

Lachen

Beste Medizin

Medizin

Lächeln

Ärger

Worte

Feuer

Wohin?

Siehste

Sächliches und Nebensächliches

Der Frack

Der Hosenknopf

Das Knopfloch

Die Zigarre

Schmauchen

Anglerlatein

Entzündung

Die Lampe

Die Maus

Papierlos

Ein Brief

Hochtechnisch

Aufwärts

Heizungsausfall

Navigation

Grüne Welle

Motorradtour

Relativ

Bahnfahrt

Muckibude

Kirmes

Abnehmen

Geld

Beziehungskiste

Notruf

Flüssiges und Überflüssiges

Lebenselixier

Schwärmerei

Die Qual der Wahl

Pälzer Durscht

Hilfe

Streit

Hoffentlich

Behauptung

Weinverdunstung

Voraussicht

Pfalzwein

Durst

Schoppenweise

Ermahnung

Wein, Weib und Gesang

Sparsamkeit

Moral

Wildfang

Saurer Wein

Korkenzieher

Kork

Rezept

Gesundheit

Lob dem Wein

Schätzchen

Aufrichtig

Wasser

Achtung

Federweißen

Im Wein liegt Wahrheit

Schaumlethe

Wohlstandsbrause

Poet

Karaffe

Schöntrinken

Vorlieben

Alm Trunk

Notlage

Kronzacken

Lederallergie

Doktors Rat

Verkatert

Hilfe

Weiche Birne

Trunken

Anstoßen

Mahlzeit

Tröpfchenweise

Lyoner

Hausmacher

Die Leber

Beleidigte Leberwurst

Griebenschmalz

Weck, Worscht un Woi

Käsehimmel

Außerdem

Käse

Käseduft

Frühstück

Moritat vom Butterbrot

Saures

Fisch

Heringsbude

Stoßseufzer eines Matjes

Heringslos

Heringsatzung

Makrele

Moritat vom Spargel

Hüllenlos

Heißhunger

Das Schwein

Delikates

Ausflugsfahrt

Bratwürstchen

Ferkels Wunschtraum

Am Grill

Gänseklein

Liebesmahl

Kaffee

Tee

Teekännchen

Schicksalswende

Scherzkeks

Weicher Keks

Nüsse

Arme Ritter

Obst ist gesund

Hopsala

Unanständig

Im Bett

Kopfkino

Neugier

Nackig

Nackt

Durchs Schlüsselloch

Was nun?

Durch die Blume

Pferdchen

Bienchen

Mottenkiste

Na, na…

Das Wolkenschiff

Sommersprossen

Musikzauber

Liebesgedicht

Plumeau

Wiedersehen

Jugendliebe

Warum denn nicht?

Streichelmädchen

Unter den Linden

Rummelplatz

Hoppla

Berlinerisch

Jefühle

Trennungsjrund

Milljöh

Flöhe

Jewissensfrage

Rasur

Hochzeitstaach

Letzta Wunsch

Inna Bierschwemme

Siehste

Eile

Am Spreekanal

Logik

Ejal

Mostrich

Watt nu?

Ältawerden

Der Wattwurm

Dampfplaudereien

Limericks

Unverständlich

Nachwort

Menschliches und Allzumenschliches

Wirkung nach Eugen Roth

Ein Mensch, der hört sich selbst gern reden,

zeigt deutlich, dass er find´ sich gut.

Die Zuhörer, die das erleben,

bemerken schnell, warum er ´s tut.

Weil er so lange hat studiert,

und viel gelernt mit voller Kraft

sich als Gelehrter präsentiert,

als Meister seiner Wissenschaft.

Mag sein, das was er sagt ist wichtig,

doch leider ihn ´s nicht interessiert

dass man ihm folgen kann so richtig

und den Gedankengang kapiert.

Die Wahrheit, die er dann verkündet,

kann klug sein, witzig, aktuell,

doch Aufmerksamkeit leider schwindet

bei solchem Vortrag allzu schnell.

Wenn er zudem missachtet Kürze

und zieht die Rede stundenlang,

ohne Betonung noch als Würze,

wird es dem Publikum ganz bang.

Ein guter Mensch, der achte wohl

den Zuhörer, das Publikum!

Für Wahrheit gibt ´s kein Monopol

und wer das glaubt ist dumm.

Er hebt den Zeigefinger nicht,

versucht nicht jemand zu belehren,

behandelt niemanden als Wicht

und meidet das Bekehren.

Ein guter Mensch nimmt sich nicht wichtig

– er ist der Postbote doch bloß –

so wird die Aussage gewichtig

und das Interesse riesengroß.

Ein Mensch spricht aus, wie ´s alle nennen,

bezieht das Publikum mit ein,

bringt es zum Denken, Selbsterkennen,

zum Lachen und zu Träumerei ‘n.

Und wenn dann ist die Rede aus

ein Mensch geht weg bescheiden.

Dem Vortrag gilt dann der Applaus –

und ihn kann man gut leiden.

Humor hilft

Geht mal Kritik gegen die Ehre,

gleich ein Disput zu streiten wäre.

Doch muss man sich ja nicht dran stören

und kann es einfach überhören.

Ich nehm´ es fröhlich, dass Ihr ´s wisst,

weil der Humor mir wichtig ist,

denn nur durch ihn lässt sich ertragen,

was andre oft zu sagen haben.

Es stört die Eiche nicht das Schwein,

reibt sich an ihr ein Irgendein

und jeder Philosoph mit Schläue

wirft Perlen auch nicht vor die Säue.

Ich hab ´ne Elefantenhaut,

die manchen bösen Spruch verdaut,

weil ich mit Freud´ und Spaß im Spiel

mit Reimen nur genießen will.

Drum hebt die Gläser an die Lippen,

um kräftig daraus nun zu nippen,

dann ist für alles man bereit,

für Unsinn und für Fröhlichkeit.

Mir geht ´s gut

Zum Stammtisch, so etwa um sieben

wird man zur Wirtschaft hin getrieben,

und gleich, nach Stunden im Büro,

begrüßt mit freundlichem „Hallo!“.

Des meistens folgt die Frage stets

nach dem Befinden und „Wie geht ´s?“

Da steh´ ich, – Nase triefend, hustend,

mit Grippevirus, schnaufend, pustend,

und antworte, mit stiller Wut:

„Das siehst du doch, es geht mir gut!“

Ist nicht nur einer, der negiert,

dass die Gesundheit malträtiert.

Zum Jammern, Klagen fehlt der Mut,

drum sagt ein jeder: „´s geht mir gut!“

Auch wenn nun Feierabend ist

die Sorgen man doch nicht vergisst,

Beruf, Familie, Alltag eben,

und was an Schlechtem wir erleben.

Doch auf die Frage – wie ´n Statut –

folgt stets die Antwort: „´s geht mir gut!“

Selbst Alten, den steckt ´s in den Knochen,

und die nur mühsam her gekrochen

zum Stammtisch, sagen resolut

auf diese Frage: „´s geht ganz gut!“

Wieso wir lassen uns einengen

von förmlichen Verhaltenszwängen

statt Ehrlichkeit? – Mir wär´ es recht,

wenn einer sagt: „Heut´ geht ´s mir schlecht!“

Der Mann

Wir Männer sind doch alle gleich,

hart nur von außen, drinnen weich.

Doch jeder protz, was nur er hat,

als wäre er ein Unikat.

Wir sind sensibel wie Mimosen,

doch unnahbar, will man uns kosen.

Dann spielen wir den harten Mann,

lassen Gefühl nicht an uns ran.

Wir können disputieren schlecht

und wollen haben immer Recht.

Doch irren wir, meinen wir schlau,

schuld war doch wieder mal die Frau.

Woll´n wir was haben, wir loslaufen,

um uns das Traumstück gleich zu kaufen.

Doch Wünsche selten wir erfüllen,

die unsre Frau hegt oft im Stillen.

Statt dass wir helfen mal zuhause,

geh ‘n wir mit Freunden auf die Sause,

schütten uns Schnaps und Bier hinein

und kommen mit ´nem Schwips spät heim.

Dann wir die Nachtruhe ihr stören,

weil laut wir schnarchend dröhnen, röhren.

Nur wir sind morgens wieder frisch

wenn sie uns deckt den Frühstückstisch.

Läuft Fußball samstags im TV

vertreiben wir sogleich die Frau.

Die soll doch putzen, bügeln, nähen

solange wir dem Spiel zusehen.

Kaum wir ein hübsches Weib erspähen,

müssen wir uns nach ihr umdrehen,

wobei gedanklich wir betrügen,

was wir bestreiten oder lügen.

Wir Männer uns fast alle gleichen

und vom Verhalten kaum abweichen.

Nur in Nuancen – so ein Stück –

wird voneinander unterschieden.

Drum gibt die Frau – zu unserm Glück –

sich schließlich auch mit uns zufrieden.

Das Kind im Manne

Die Bübchen, als noch klein und Kind,

voll Fantasie und Spieltrieb sind:

Zum Ritterspiel mit der Figur

genügt als Burg ´ne Schachtel nur

zum Drachentöten dann geschwind.

Von Minne gibt´s noch keine Spur

und Mädchen sind doch lästig nur.

Selbst später in der Schule dann,

weil keine Fußballspielen kann,

braucht er sie nur für die Zensur.

Jedoch mit sechzehn er gerät

als Jüngling in die Pubertät,

versucht als Mann sich auszugeben

mit Bartwuchs und mit Mofa eben,

auch wenn der Flaum das Kind verrät.

Dann später er geschickt versteckt

welch´ Kind im Manne doch noch steckt.

Denn Sportwagen und Wünschelrute

als der Erwachs´nen Attribute

werden als wichtig nun entdeckt.

Der Weiblichkeit so zugeneigt

gern er sich ganz als Macho zeigt,

dass mit dem Männlichkeitsgehabe

man hält ihn nicht für ´n Musterknabe.

Und das Gewissen still nur schweigt.

Auch im Beruf geht es nun weiter

steil hoch auf der Karriereleiter:

Ganz sachlich, rational und kühl

handelnd als Mann mit Pflichtgefühl,

bloß dass er ist kein Außenseiter.

Dann hat er längst es aufgegeben,

dem eignen „Ich“ noch nachzustreben,

das außer ihm wohl keiner kennt

und es verkümmert sein Talent.

Langweilig wird ´s in seinem Leben.

Den Spieltrieb kompensiert er flau

beim Fußballschau´n vor dem TV.

Am Sofa dort mit Salzgebäck

spült er mit Bier die Träume weg

und wird so langsam dick und grau.

Ganz selten in den vielen Jahren

spürt er etwas von den Gefahren,

die drohen seinem müden Herz

durch Stress und Ärger oder Schmerz

und weil am Frohsinn er tut sparen.

Mit Kunst, Humor sich zu zerstreuen

laut Lachen und an Unsinn freuen,

das wäre hier die Medizin,

die kriegt das Kind im Manne hin,

dass er das Alter braucht nicht scheuen.

Er brauchte nur was Mut zu fassen

die alten Zwänge los zu lassen,

um fröhlich wieder mitzuspielen,

so Glück und Freude zu erzielen

und in der Fantasie zu prassen.

Dabei kommt Geist und Herz in Schwung

und hält ihn trotz des Alters jung!

Ernst

Seit Ernst dereinst zur Welt gekommen

hat selten er sich ernst benommen,

denn schon von Kindesbeinen an

war er dem Unsinn zugetan.

Statt brav den Teller leer zu essen

war vielmehr er darauf versessen

im Essen kräftig rumzumantschen

und mit den Händen reinzupantschen.

Die Mutter ernsthaft zu ihm spricht:

„Mein Ernst, mit Essen spielt man nicht!“

Auch in der Schule später dann

er Unsinn meist nur machen kann.

Er gern die Lehrer imitiert,

veralbert sie ganz ungeniert.

Im Klassenbuch war oft zu lesen::

„Ernst ist nur unernst heut´ gewesen!“

Auch Mädchen in den Jugendtagen

tat er mit Streichen ständig plagen.

So blieb er unbeweibt allein;

denn keine wollt´ ihm Freundin sein.

Sie fürchteten: „Ich mich blamier

mit Ernst, dem Kasper-Kavalier!“

Auch in dem Arbeitsleben dann,

nie ernsthaft Ernst was tuen kann.

So er zu dem Berufe fand:

Er wurde einfach Komödiant.

Und angekündigt wurd´ stets er:

„Bei Ernst ernstbleiben, das fällt schwer!“

Zwar er errang dadurch was Ruhm,

weil ständig konnt´ er Blödsinn tun.

Selbst wenn er mal was ernsthaft machte,

ein jeder nur darüber lachte.

Doch in die Jahre dann gekommen,

merkt Ernst, er wird´ nie ernst genommen.

Es wurden fade seine Witze

durch Mangel seiner Geistesblitze

und immer öfter griff er wohl

aus Frust deshalb zum Alkohol.

So kriegt der Spruch, man sagt dahin

„Mein voller Ernst“, ´nen Doppelsinn.

Tät´st ma mal

Als Ehemann ist ´s stets ´ne Qual

und die Stirn sich dir schon kräuselt,

wenn die Gattin freundlich säuselt

mit der Bitte „Tät´st ma mal…“.

Denn sogleich ist dir bewusst,

ob man selber grad was schaffe,

oder ´ne Zigarre paffe,

dass sofort du helfen musst!

Gleich bleibt alles steh´n und liegen,

alles muss urplötzlich ruh´n,

wenn sie meint, du musst was tun

und du eilest zu der Lieben.

Willst ja keinen Ärger kriegen,

meidest jeglichen Einwand.

Wenn du gehst ihr schnell zur Hand,

herrscht danach auch weiter Frieden.

Und du stürzt die Treppe rauf,

denkst an Werkzeug, Eimer, Besen,

und was ist kaputt gewesen

und was trägt sie dir wohl auf.

Tropft der Hahn, klemmt wo die Tür,

ist ´ne Glühlampe defekt?

Was hat diesmal sie entdeckt,

dass sie braucht mal dich dafür?

Ist ihr irgendwas zu schwer,

Mülleimer fast übervoll?

„Tä´st ma mal“, wirkt bei dir doll,

wie ´s Signal der Feuerwehr.

„Wo liegt diesmal das Malheur?“

fragst du freundlich, arbeitsam.

Sie hysterisch kreischt dich an:

„Schau! Da kriecht ´ne Spinne her!“

Wirst zwar Kammerjäger nur,

wenn mal schwächelt ihr Geschlecht.

Aber das ist dir auch recht,

denn sie braucht „mannhaft´ Natur“!

Wehleid

Das Leben, das ist gar nicht nett!

Ich liege hier im Lotterbett

und fühl mich elend, krank und matt

wie auf der letzten Lagerstatt.

Von meiner Stirn, da rinnt der Schweiß,

unter den Decken ist mir heiß,

ich horche still in mich hinein:

Soll das denn nun mein Ende sein?

Es zwickt mich arg im großen Zeh,

dazu tut mir der Bauch auch weh.

mein Herz, das pocht so richtig schwer

auch fühl´ den Atem ich nicht mehr.

Ich frag´ mich, ob es opportun,

den letzten Willen gleich zu tun

und dass ihn auch ein jeder kennt

verfassen gleich mein Testament.

Bevor mich jetzt verlässt mein Leben

versuche ich mich zu erheben,

doch meine Kräfte schnell entschwinden

eh´ ich zum Schreiben kann was finden.

So bleibe ich erschöpft halt liegen.

Da hör ich Tritte auf den Stiegen

und endlich zu mir Todgeweihten

kommt meine Burgfrau noch beizeiten.

Sie bringt ´ne Tasse Blütentee,

damit es mir bald besser geh´.

Auch will sie mir die Stirn abtupfen,

und meint dabei:

„Du hast nur Schnupfen“.

Gesundheit

Gesundheit meist man erst vermisst,

wenn man gesund nicht mehr so ist.

Meist ist zu spät es damit eben

bis dahin auch gesund zu leben.

Im Nachhinein wär ´s opportun,

dasselbe früher schon zu tun,

doch kein Wehwehchen man gespürt,

das irgendwie zur Krankheit führt.

Man schlemmte, schmauste. Für Bewegung

verspürte man kein bisschen Regung.

und mit den Pfunden, Jahr für Jahr,

man stets ein rechtes Mannsbild war.

Dazu passte ein rechter Tropfen,

ob er aus Reben, ob mit Hopfen.

So manches Schnäpschen schmeckte auch,

wenn rann es in den dicken Bauch.

Dazu man noch Zigarren brauchte,

die nach dem Essen man gern rauchte.

An dicken Schwaden war zu seh ´n:

Man ließ es richtig gut sich geh ‘n.

Nun liege ich im Lotterbett

im Krankenhaus, was ist nicht nett:

Kein Alkohol, kein Nikotin,

nur viele bitt´re Medizin

und weil es schlimmer immer geht,

zum Essen nur noch was Diät.

Ach, würde ich nur schnell genesen,

mein Aufenthalt vorbei gewesen:

Ich würde nur gesund noch speisen,

beim Trinken mich zusammenreißen

und auch das Rauchen gäb´ ich auf.

Ja ich versprech ´s – die Hand darauf.

Doch vorher lad ich viele Gäste

zu einem herrlich schönen Feste,

um die Gesundung recht zu feiern

und die Malessen zu verschleiern.

Mit fetten Braten, Bier und Wein

und auch ein Schnäpschen schenk ich ein,

wobei am Schluss ich drauf beharre

dass jeder raucht, wie ich, Zigarre.

Weil ist mein Freundeskreis recht groß

kann oft ich feiern so famos.

Und ist der Vorwand aufgebraucht,

man halt nur so

schlemmt und was raucht.

Sahnestück

Die Frau meint, heut´ zu ihrem Glück

fehlt ihr nur noch ein Sahnestück.

Sie ´s schon am Teller liegen seh´,

so luftig leicht zu dem Kaffee.

Natürlich bin ich losgelaufen,

das leckerste ihr gleich zu kaufen.

Bei dem Konditor, ich konnt´ seh´n,

gab es nur was mit Buttercreme,

die ich zwar lieb´ - die Burgfrau nie,

weil ihr drin zu viel Kalorie.

Beim Bäcker – fast zum Haare raufen –

gab ´s auch kein Sahnestück zu kaufen,

nur Nusskranz und Plundergebäck,

was nicht erfüllt des Gaumens Zweck.

Im Supermarkt, am Brötchentresen

ist auch nichts Sahniges gewesen.

Ich konnte schauen und auch suchen,

nur Streusel- oder Käsekuchen.

Wo sonst bekäme ich wohl diese?

Vielleicht von „Coppenrath & Wiese“?

Jedoch ich wollte mich nicht trauen,

was Tiefgefrornes aufzutauen.

Wie ihr den Wunsch denn nun erfüllen,

den Appetit auf Sahne stillen?

Mit leeren Händen ging ´s zurück.

Da fiel mir ein, zu unserm Glück,

dass ich bin heut´ ihr „Sahnestück“.

Bettflucht

Im Alter kommt es mit den Jahren,

dass man versucht die Zeit zu fassen,

und will sich viel davon bewahren

und zu viel Schlaf nicht mehr zulassen.

Man geht des Abends spät zu Bett

verbringt die Zeit mit vielen Sachen,

und findet es vor allem nett,

nun vieles ohne Drang zu machen.

Man liest oder schaut ins TV,

löst Kreuzworträtsel, spielt mal Zocken,

und hört nur selten auf die Frau

die einen will ins Bett nun locken.

Und morgens, wenn der Hahn mal kräht,

man längst mit Zeitung Kaffee trinkt.

Der Sonnenaufgang kommt zu spät,

wenn schon ein neuer Tag uns winkt.

So wird der Tag lang ausgedehnt,

von morgens früh bis abends spät,

dass man glatt 20 Stunden wähnt,

und nie in Zeitnot so gerät.

Ein Nachteil hat die Lebensart:

Schnell hat ´s die Frau herausgefunden

und ihren Vorteil gleich gewahrt.

Das hab´ ich noch nicht ganz verwunden:

Am Frühstückstisch liegt eine Papier,

mit einer langen Liste

welch Arbeiten sie einteilt mir,

wenn ich zu tun nichts wüsste.

Aus Liebe und Fürsorge schlicht

tät diese sie mir schreiben.

Sie will – dass ärger ich mich nicht -

mir Langeweil´ vertreiben.

Frauen sind anders

Dass Frauen einfach anders sind,

das weiß doch schließlich jedes Kind:

Sie könne uns zwar Kinder schenken,

doch nie in Parklücken einlenken.

Ihr Fühlen, Denken und ihr Wesen

sind unverständlich stets gewesen,

Das fing schon an im Paradies,

aus dem man uns durch sie verwies.

Hast du in eine dich verschaut,

bis du ganz schnell schon angetraut,

und kämpfst ab nun für alle Zeit

um was Verständnis, Einigkeit.

Willst sie zwar gern auf Händen tragen,

und ihr nur Nettigkeiten sagen,

doch wird dir das meist nicht gelingen,

weil sie denkt anders oft bei Dingen.

Siehst du sie mal vor ´m Spiegel steh´n,

folgt schon die Frage: „Bin ich schön?“

Ihr kann dasselbe nie passieren,

stehst du vorm Spiegel beim Rasieren.

Wenn findet sie ein Kleid ganz schick,

will wissen sie: „Bin ich zu dick?“

Dich stört dein Bäuchlein nicht so sehr,

und wählst beim Kauf ´ne Nummer mehr.

Gemütlichkeit wird oft zur Qual

wenn geht es um die Möbelwahl:

Du magst bequem es, dick und weich,

sie schaut nur, ob es pflegeleicht.

Im Fernseh´n gibt ´s statt Fußballspiel,

nur Liebesfilme mit Gefühl,

wobei ich muss gar nicht erwähnen,

dass Tempos brauchst du für die Tränen.

Wollt ihr zum Essen mal ausgeh´n

und du fänd´st Steak im Steakhaus schön,

dann meint sie, dass die bessre Wahl

sei eher ein Vegan-Lokal.

Und soll s ein Musikabend sein,

geht sie in kein Konzert mit rein.

Nur Musical und leichte Noten

wird dir von ihr da angeboten.

Willst du ein Auto neu dir kaufen,

kannst du zu vielen Händlern laufen.

Nicht Durchzug, PS, Reifenzoll -

den Schminkspiegel findet sie toll!

Und bei der Farbwahl es drum geht,

ob die ihr zur Frisur gut steht.

Stets kommt es anders, wirst du denken,

weil sie wird die Entscheidung lenken,

der kannst du meist nicht widersprechen,

aus Angst, das könnte bös sich rächen.

Willst Freizeit du im Garten nutzen,

sollst helfen du beim Wohnung putzen,

und willst du waschen ´s Auto fein,

muss es ein Einkaufsbummel sein.

Ja selbst des nachts zu zweit im Bett,

wird es nicht, wie du hoffst, so nett,

wenn sie bestimmt wann wo du liegst

und ob du die Belohnung kriegst.

Was ihr im Sinn, bleibt dir verborgen,

und nie errätst du ihre Sorgen,

weshalb du hast Gewissensbisse

und einigst dich auf Kompromisse.

Dann überspielst mit Witz und Scherz

du meistens den Entscheidungsschmerz.

Doch nicht mal dies wird ihr je klar,

weil prompt folgt drauf ihr Kommentar

lässt du heraus das Kind im Mann.

„Wie man so albern nur sein kann!“

Man denkt glatt, dass der Herrgott lacht,

der Mann und Frau hat so gemacht,

dass er hat immer seine Freud´

an deren Unterschiedlichkeit.

Vielleicht ist es auch seine Rache,

dass doch der Mann zur Schöpfungssache

ihm nicht die rechte Achtung zollte

und nur ´ne Rippe opfern wollte.

Schönheiten

Warum die Frauen schöner sind,

das weiß doch wirklich jedes Kind.

´s sind nicht die Formen rundlich prall,

ob oben, hinten, überall,

´s sind auch die Haare nicht, gewellt,

das auf die Schultern runterfällt,

´s sind auch nicht Beine, flacher Bauch.

Dies alles ist nur Schall und Rauch

Zwar stets verlockt uns die Figur,

doch ist die Lösung nicht Natur. -

Wenn morgens sie im Bade stehen

und ihr Geheimnis sofort sehen:

Der Mann zum Duschen Shampoo nimmt

dass auf den Tag er eingestimmt.

Sie brauchen dazu noch Spülung, Tönung,

Aroma Gel zu der Verschönung

und wenn sie in die Wanne steigen,

sie Badeperlen Schaum zuneigen.

Sogar später beim Zähneputzen

sie müssen was Besondres nutzen,

für ihn liegt Übliches bereit -

sie doch benutzen „Extra White“.

Der Mann braucht dann für die Rasur

was Schaum und Aftershave dann nur.

Sie haben gleich ein Arsenal,

was macht die Auswahl glatt zur Qual:

An Lidschatten ein Farbenkasten,

und Eyelinern, die dazu passten,

an Puder, dunkles oder hell,

was aufgetragen wird noch schnell,

und Lippenstifte vieler Zahl,

von pink bis rot reicht die Auswahl.

Danach sie stundenlang noch steh´n,

wenn brummt dazu lang laut der Fön.

´ne Hose und ein Hemd reicht ihm.

Die Frau hat ´s schwer sich anzuzieh´n.

Steht suchend vor dem Kleiderschrank,

bis sie was finden – Gottseidank.

und sie im Spiegel dann erblicken:

welch´ Wirkung endlich sie entzücken.

Wir Männer sind – mal so beseh´n -

doch einfach von Natur aus schön.

Schutzengel

Die Ehefrau, die uns beschützt,

als Schutzengel uns meistens nützt.

Nur manchmal bin ich was verwirrt,

hab´ ich mich etwa doch geirrt?

Da seh´ ich neben Flügeln, weiß,

zwei Hörner und den Fuß der Geiß.

Engel - unsere bessere Hälfte

Ein Engel, wie wohl jeder weiß,

hat Flügel dran, und die sind weiß.

Auch ich kenn´ dieses weiß´ Gefieder,

kommt manchmal auch vom Himmel nieder,

doch glaub´ an Engel ich nicht ganz.

Vielleicht ist es auch nur ´ne Gans?

Ein Engel uns unendlich nützt

weil er uns täglich auch beschützt.

Doch manchmal hat der Engel Pech,

dann ist ´ne Beule in dem Blech

und statt ich spare Taxikosten

fängt ´s Auto dort jetzt an zu rosten.

Ein Engel in den lichten Höh´n

kann für uns weit voraus auch seh´n.

Doch manchmal sind die Engel blind

weil in ´s Gespräch vertieft sie sind.

Am Telefon dann ganze Stunden