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Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der australischen Metropole Sydney selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur zwischen Art déco und Moderne - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Erkundungen von Inner East, Glebe, Bondi Beach und Manly - Shoppingtipps vom Kunsthandwerksmarkt bis zu Konsumtempeln - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die australische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom Theater bis zu angesagten Pubs und schicken Bars - Reizvoll anders: Meeresfreibäder - Sydney zum Träumen und Entspannen: Royal Botanic Gardens, Hyde Park und Küstenwanderwege - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Englisch für Australien mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag CityTrip - die aktuellen Stadtführer von Reise Know-How, mit über 160 Städtezielen die weltweit umfangreichste Kollektion. Fundiert, übersichtlich, praktisch.
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Seitenzahl: 232
Stadtplan für Smartphone und Tablet
Verweise im Buch
Straßenbezeichnungen
Restaurantkategorien
Hotelkategorien
Willkommen in Sydney
Kurztrip nach Sydney
Stadtspaziergang
Downtown Sydney
Entdeckungen außerhalb des Zentrums
Sydney für Kunst- und Museumsfreunde
Sydney für Genießer
Sydney am Abend
Sydney für Shoppingfans
Sydney zum Träumen und Entspannen
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Sydney – ein Porträt
Von den Anfängen bis zur Gegenwart
Leben in der Stadt
Barangaroo – das Megaprojekt
An- und Rückreise
Barrierefreies Reisen
Diplomatische Vertretungen
Ein- und Ausreisebestimmungen
Elektrizität
Geldfragen
Informationsquellen
Internet
Medizinische Versorgung
Mit Kindern unterwegs
Notfälle
Post
Sicherheit
Sport und Erholung
Sprache
Stadttouren
Telefonieren
Uhrzeit
Unterkunft
Verkehrsmittel
Versicherungen
Wetter und Reisezeit
Register
Die Autorin
Impressum
Moderne architektonische Meisterwerke, renovierte Altbauten aus der Zeit, als Sydney Strafgefangenenkolonie war, eine quirlige Gastronomieszene, perfekte Gegebenheiten für einen Strand- oder Segelurlaub, Liebling der LGBT-Szene, erste Adresse für australische Modelabels und ganz allgemein einer der besten Orte für Musikliebhaber und Nachtschwärmer: Sydney ist die australische Metropole schlechthin.
Die zentralen Sehenswürdigkeiten lassen sich leicht zu Fuß erkunden (ein Vorschlag für einen Spaziergang findet sich auf –>). Wer das Laufpensum reduzieren möchte, sollte Bus- und Fährverbindungen nutzen, bei denen man auch unterwegs die Aussicht genießen kann.
Wer die Stadt am liebsten zu Fuß erkundet und ein Faible für das historische Sydney hat, sollte sich zunächst im Stadtteil The Rocks (–>) etwas genauer umschauen. Seine Lage am Hafen ist allein schon charmant und hier bekommt man das Opernhaus {11}, die Skyline, das Fährterminal Circular Quay {8} und die Sydney Harbour Bridge {7} auf einen Schlag zu sehen. Will man einen fantastischen Ausblick von einem höher gelegenen Aussichtspunkt genießen, sollte man in jedem Fall zum Observatory Hill {3} hinaufklettern oder zum Barangaroo Reserve [D1] schlendern. Ein Bummel in den Straßen von Millers Point lohnt sich, schon allein wegen eines Besuchs der ältesten Pubs der Stadt wie dem Lord Nelson Brewery Hotel (–>), dem Hero of Waterloo (–>) und dem Palisade Hotel (–>). Man sollte auf keinen Fall einen Besuch im Museum of Contemporary Art {2} auslassen. Besonders in Sachen Kunst der Aborigines wird einem hier in der Dauerausstellung so manches nähergebracht, aber auch bei den wechselnden Ausstellungen werden immer wieder spektakuläre zeitgenössische Künstler vorgestellt (und vom Café im 4. Stock hat man eine tolle Aussicht).
Liebhaber des Großstadtgefühls mit einem Faible für die Architektur der modernen Wolkenkratzer, schnelles Citytempo und Interesse an historischen Prachtbauten kommen im Central Business District (CBD) zwischen Circular Quay {8} und Hyde Park {22} auf ihre Kosten. Hier arbeitet ein Großteil der Bevölkerung, hier geht man einkaufen, hier isst man sein Mittagessen. Insbesondere Freitagabends ziehen die Angestellten nach Feierabend in die unzähligen Bars und Pubs, um das Wochenende einzuläuten.
Abseits der Highlights entlang der Macquarie St [F3/4] sollte man einen Stopp am Martin Place {17} und natürlich rund um die Shoppingmeile Pitt Street Mall {18} einlegen, wo man Prachtbauten aus der Blütezeit der Kolonie vorfindet.
Darling Harbour [D3] und der Tumbalong Boulevard in Richtung Chinatown und Central Station bieten neben The Rocks und Circular Quay zweifellos eine der beliebtesten Flaniermeilen mit Hotels, Restaurants und Nachtklubs, u. a. dem empfehlenswerten Maritime Museum {37} sowie den faszinierenden Tierwelten im Sea Life Aquarium Sydney {35} oder im Wild Life Zoo {36}. Sucht man dann inmitten des fröhlichen Gewirrs nach einer ruhigeren Oase, ist man im Chinese Garden of Friendship {31}, einem chinesischen Garten mit Teehaus am Rande von Chinatown {30}, an der richtigen Adresse.
Stürzt man sich gern ins Nachtleben, findet man in fast jedem Stadtviertel gute Pubs, Bars und Nachtklubs, allen voran im CBD, wo die Sydneysider sich quasi gleich nach der Arbeit in die Pubs und anschließend in die Klubs begeben. Die Zeiten, in denen man bestimmte Stadtviertel besonders empfehlen konnte, sind seit Einführung der Lockout-Gesetze zur Verhinderung von Vorfällen aufgrund von Alkoholisierung vorbei. Zuvor langjährig angesagte Klubs haben reihenweise die Pforten geschlossen und die ganze Nightlifeszene ist dadurch dezentraler, diverser, aber auch schnelllebiger geworden. Backpacker hören sich am besten in ihren Hostels um, die eigentlich alle pub crawls und club nights anbieten, damit man die besten Adressen findet.
Steht einem der Sinn mehr nach studentischem Flair, ist man auf der Glebe Point Road {44} in Glebe (–>) an der richtigen Adresse, ein charmanter Vorort zwischen der ältesten Universität Australiens, der Sydney University, und der beschaulichen Blackwattle Bay. Passionierte Stadtbummler können auch diesen Vorort leicht zu Fuß erreichen (ansonsten per Bus oder Lightrail). Die historischen Gebäude in Glebe sind vielleicht wenig spektakulär, aber ein Bummel in dem stadtnahen Vorort lohnt sich durchaus. Hier gibt es eine interessante Ansammlung von unabhängigen Buchläden und Glebe glänzt jeden Samstag mit der locker-fröhlichen Atmosphäre auf den Glebe Markets (–>). Außerdem gibt es entlang der Glebe Point Road und in den Seitenstraßen noch urige, traditionelle Eckkneipen, in denen Rockbands auftreten oder Quizabende veranstaltet werden. In der 2015 sanierten Kensington Street am Rande des auf dem ehemaligen Areal der Kent-Brauerei angelegten Central Park {29} gibt es eine schicke Café-, Restaurant-, Bar- und Galerieszene, die – vor allem asiatische –Studenten und andere Kreative der Gegend ebenso anlockt wie Bewunderer des ebenfalls 2015 eröffneten UTS-Gebäudes (–>) des kanadisch-amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry.
Ebenso empfehlenswert sind die PaddingtonMarkets {41} in Paddington. Das Stadtviertel wird von den Boutiquen australischer Modedesigner und von Kunstgalerien geprägt. Entsprechend findet man auf dem wöchentlichen Samstagsmarkt Bekleidungskreationen, Modeaccessoirs, Kunsthandwerk und Kunst von noch wenig bekannten Designern und Künstlern.
In Sydneys Strandvororten Bondi Beach {46} und Manly (–>) steht die natürliche Schönheit des Strandes, der Klippen, der Meeresfreibäder (–>) und des Bushland im Vordergrund. Es dreht sich alles um Strandleben und Surferszene. Der sportliche Meeresfreund kommt auf den Wanderpfaden entlang der Küste auf seine Kosten. Überhaupt ist ein Strandbesuch in Sydney ein Muss! Auch wenn man keine Ambitionen hat, sich beim Wellenreiten zu versuchen, so ist es doch eine wahre Wonne, den Surfern vor Ort bei ihrem Ritt zuzuschauen.
Die Sydney Harbour Bridge {7} wirft ihren enormen Schatten auf den Hafen (133sy Abb.: eg)
Für nur ein, zwei oder drei Tage in Sydney nimmt man vermutlich kaum den langen Flug von Europa nach Australien auf sich, aber dennoch kann man in diesem Zeitraum die Essenz der Stadt hautnah erleben.
Die folgenden Sightseeingtipps vermitteln dem Besucher das relaxte Gefühl der australischen Beachkultur und bieten einen kontrastreichen Streifzug durch Downtown Sydney. Man erhält tiefe Einblicke in eine spannende Stadt mit historischem Erbe, die sich dank ihrer immer neuen, ambitionierten Sanierungsprojekte ständig im Wandel befindet, wie aktuell in Barangaroo South (–>), mit der neuen Metroverbindung über 21 Bahnhöfe und der neuen LightRail-Linie quer durch das Stadtzentrum.
Die Küstenlinie am Sydney Harbour, die jahrhundertelang der Industrie, der Verteidigung und dem Handel vorbehalten war, wurde seit dem Jahrtausendwechsel konsequent in attraktive Wohn- und Freizeitflächen verwandelt. Durch die natürliche Schönheit des Hafens empfiehlt sich der gesamte Uferbereich auch jedem Besucher für einen Spaziergang.
Das Fährterminal Circular Quay {8} ist der ideale Ausgangspunkt für einen Bummel zu dem Wahrzeichen von Sydney schlechthin: der Hafenbucht der Stadt mit dem architektonischen Wunderwerk Sydney Opera House {11}, den Royal Botanical Gardens {12} und der geschwungenen Sydney Harbour Bridge {7}.
An der Brückenseite des Circular Quay lohnt sich eine Erkundung der schmalen Gassen von The Rocks, Sydneys Altstadt, dem Ort, an dem die einstige Strafgefangenenkolonie gegründet wurde. Hier kann man z. B. einem Teil des auf –> beschriebenen Stadtspaziergangs folgen.
Am einfachsten ist es, mit einer der Fähren vom Circular Quay nach Manly zu fahren. Mit ein wenig Glück bekommt man auf der halbstündigen Fahrt je nach Saison Delfine zu sehen. In Manly bietet sich ein Spaziergang an. In einem der Restaurants oder Cafés kann man zu Abend essen, bevor man mit der Fähre bei Sonnenuntergang nach Sydney zurückfährt (im Hochsommer gegen 20 Uhr).
Alternativ kann man z. B. mit dem Taxi oder Bus (und der Stadtbahn) nach Bondi Beach {46} fahren, einem der berühmtesten Strände Australiens mit einem der schönsten Meeresfreibäder, in dem der wohl traditionsreichste Rettungsschwimmerklub Australiens untergebracht ist: die Bondi Icebergs (–>).
Sportlichen Meeres- und Wanderfreunden wird es beim Anblick des populären Klippenpfads (–>) entlang der Küste mit Sicherheit gleich warm ums Herz. Mit dem Taxi ist man schnell wieder in Sydney oder zurück in Bondi Beach. (Mit dem Bus und eventuell in Kombination mit der Stadtbahn dauert es länger.)
Egal ob man shoppen möchte oder ob man an den historischen Glanzbauten Sydneys interessiert ist, in beiden Fällen sollte man das Areal zwischen Martin Place, Pitt Street Mall und Hyde Park erkunden. Mitten im Getümmel des Central Business District (–>) befinden sich nicht nur die meisten Bürogebäude und Bankniederlassungen, sondern auch viele Einkaufsstraßen und alteingesessene Museen.
Entlang der George Street und darüber hinaus wurde jahrelang an der neuen LightRail-Straßenbahntrasse gearbeitet, die zugleich den Abschnitt zwischen Hunter St und Bathurst St in eine autofreie Zone verwandelt. Geplant ist die Inbetriebnahme in diesem Bereich im Dezember 2019, der Rest der Strecke wird erst 2020 bereit sein.
Unterirdisch wird außerdem an neuen U-Bahn-Tunneln gearbeitet, weswegen im gesamten CBD-Bereich die Bürgersteige und Straßen mit bunten aufgesprühten Markierungen „verziert“ sind. Die Tunnelbohrungen sollen Ende 2020 abgeschlossen sein, die Inbebetriebnahme der kompletten Linie ist für 2024 geplant.
Die parallel zur George Street verlaufende Fußgängerzone Pitt Street Mall {18} wird vom 309 m hohen Sydney Tower Eye {19} überragt. In den oberen Etagen des schmucken viktorianischen The Strand Arcade (–>) kann man die Boutiquen vieler namhafter australischer Modedesigner aufsuchen und im bombastischen viktorianischen Queen Victoria Building {20} wähnt man sich in Paris. Nicht verpassen sollte man die Hyde Park Barracks {26} am Rande des Hyde Park {22}, wo Anfang des 19. Jahrhunderts die Strafgefangenen untergebracht wurden.
Extratipp: Sydney mit dem Doppeldeckerbus entdecken
Manchmal ist man z. B. durch den Jetlag zu müde, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt auf eigene Faust abzuklappern. Eine willkommene Hilfe bietet der Doppeldeckerbus von Big Bus Sydney, der entlang zweier Routen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abfährt.
Auf der Sydney Tour hält der Bus an 23 Haltestellen (u. a. The Rocks, Sydney Opera House, Darling Harbour, Chinatown). Auf der Bondi Tour hält der Bus an 10 Haltestellen in den Küstenvororten zwischen Bondi Beach und der City. Die Fahrkarten für beide Busse gelten 24/48 Stunden (58/75 $). Man kann damit an den Haltestellen entlang der Route beliebig oft ein- und aussteigen. Die Busse fahren im 15- bzw. 30-Minuten-Takt.
Selbst wenn man nirgends aussteigt, genießt man von der obersten Open-air-Etage des Busses eine fantastische Aussicht und bekommt einen guten ersten Überblick über Sydney.
> www.bigbustours.com
Mit der U-Bahn ist man schnell an der Central Station {28} und damit nur noch einen Katzensprung von zwei Universitäten Sydneys entfernt: der Sydney University {43} mit ihrer hübschen neugotischen Architektur und der University of Technology Sydney (UTS) am Rande von Chinatown, die mit steigendem Umsatz durch immer mehr ausländische Studierende sichtbar in die Architektur ihrer Gebäude investiert haben. Prominentester Neuzugang ist dabei das Dr-Chau-Chak-Wing-Gebäude des kanadisch-amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry (–>) von 2015.
Hinter dem Hauptbahnhof in Richtung der Sydney University und Glebe wurde 2015 mit dem One Central Park (–>) ein nachhaltiges und pflanzenübersätes architektonisches Wunderwerk eröffnet. Flankiert wird es von der sanierten Kensington Street und der superschmalen dahinterliegenden Gasse Spice Alley, wo sich die Studenten und Angestellten aus der Uni-Gegend ihr Abendessen an den vielen asiatischen Ständen zusammenstellen.
Mehr Uni-Flair findet man entlang der Glebe Point Road {44}, wo man noch einige nette traditionelle Eckkneipen mit Livemusik finden kann. Hier sieht man in den Seitenstraßen auch, wie dörflich es abseits der Hochhäuser im CBD zugeht und was für Häuser man Ende des 19. Jh. erbaut hat. Ein schöner Kontrast zum CBD. Wer das Herumstöbern auf Märkten liebt, für den ist an einem Samstag der Besuch der Glebe Markets (–>) ein Muss. Sein Abendessen kann man je nach Geschmack in Glebe, im nahegelegenen Chinatown {30} oder in den pittoresk am Wasser gelegenen Restaurants der King Street Wharf (–>) oder der Cockle Bay Wharf {33} in Darling Harbour planen. Letztere erreicht man man einfachsten über den Tumbalong Boulevard, einen Fußgängerweg in der Verlängerung von Quay St in Chinatown nach Darling Harbour: eine wahre Flaniermeile in Grandeur mit Licht- und Wasserspielen entlang des International Convention Centre, das zusammen mit dem neuen ICC Sydney Theatre seit dem 2017 fertiggestellten 1,5 Mio. Dollar teuren Um- und Neubau sein „Graues-Maus-Dasein“ abgeworfen hat. Wenn man mit Kindern reist, kann man den Nachmittag auch umgekehrt angehen und erst Darling Harbour besuchen, wo man einen Besuch im Aquarium {35}, Wild Life Zoo {36} oder Maritime Museum {37} einplanen sollte, zumal es am Rande vom Tumbalong Park einen großen Kinderspielplatz gibt, wo sich die kleinen Racker mal wieder so richtig austoben können. Auch hier in Darling Harbour verändert das Megabauprojekt Barangaroo das Angesicht der Metropole mit einer Reihe an Hochglanzhochhäusern, einem Shoppingareal, neuer Metro-Train-Station, einem neuem Hotel, einem neuen Fährterminal sowie öffentlichen Parkanlangen (–>).
Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.
Frisch und munter geht es direkt nach dem Hotelfrühstück zum Altstadtviertel The Rocks (–>). Hier liegen die Wurzeln Australiens, denn hier wurde 1788 die erste Strafgefangenenkolonie auf dem Kontinent gegründet. The Rocks ist jedoch auch von hervorragenden Beispielen moderner Städteplanung umgeben, bei der man die besondere Geschichte der Stadt immer im Blick behält.
Vom Fährhafen Circular Quay {8} aus kann man gemütlich am Ufer entlang in Richtung Sydney Harbour Bridge {7} schlendern. Das erste Gebäude im Art-déco-Stil ist das Museum of Contemporary Art (MCA) {2}, in dem es eine hervorragende, kostenlose Sammlung zeitgenössischer australischer Kunst gibt. Seit der baulichen Erweiterung des Museums kann die umfangreiche Sammlung von Aboriginekunst noch besser gezeigt werden, aber auch die Wechselausstellungen mit Werken von zeitgenössischen Künstlern lohnen sich – ebenso wie die Aussicht vom Café im 4. Stock. Von der George St, der Lebensader von The Rocks, taucht man schräg gegenüber dem Museum in die sehr schmale Gasse Suez Canal ein, wo im 19. Jh. die Prostituierten und Gauner herumlungerten. Heute findet man hier Informationstafeln und lebensgroße Scherenschnitte von einigen dieser „illustren“ Figuren.
Am Ende der Gasse geht man rechts in die Harrington St und weiter nach links durch die Argyle St, die ca. 7 Meter tief in den Sandstein von The Rocks gehauen wurde. Dieser sogenannte Argyle Cut {4}, aus dem die Bausteine für die vielen historischen Sandsteingebäude in Sydney stammen, wird heute von einer Brücke überspannt.
Für einen tollen Ausblick auf die Stadt sollte man einen Abstecher hinauf zum Observatory Hill {3} machen. Das Gelände des Observatoriums ist frei zugänglich und viele Informationstafeln geben Auskunft über die Geschichte der einzelnen Gebäude.
Folgt man der Argyle Street, vorbei am Craft NSW (–>), einer hervorragenden Galerie der Kunsthandwerksgilde von New South Wales, weiter aus The Rocks heraus, kommt man in eine der neusten Parkanlagen von Sydney: Barangaroo Reserve {5}. Darunter versteckt sich die Ausstellungs- und Performancefläche Cutaway, in der jedoch nur unregelmäßig Events stattfinden. Man kann jedoch durch die Absperrgitter einen Blick auf die riesige Sandsteinwand werfen, die daran erinnert, wo die Sandsteinquader für den Bau der Barangaroo-Küstenlinie herkommen.
Verlässt man den Park am Towns Place, ist man über die Dalgety Street schnell zurück im Herzen des Viertels Millers Point, wo man auf drei der traditionsreichsten Kneipen der Stadt trifft, die alle einen Besuch wert sind: das Palisade Hotel (–>) im Federation-Free-Style von 1916, das Lord Nelson Brewery Hotel am Ende der Argyle St und das Hero of Waterloo in der Lower Fort St.
Der Weg führt nun durch die Lower Fort St zurück bis zur eher unspektakulären Holy Trinity Anglican Church, die schlicht Garrison Church {4} genannt wird, da viele Angehörige des Militärs hier die Gottesdienste besuchten. Hinter der Kirche links kommt man wieder zum Argyle Cut. Oberhalb des Argyle Cut verläuft die Cumberland Street, von wo aus man von der Dachterrasse des traditionellen corner pubGlenmore Hotel (–>) auch einen tollen Blick auf die Harbour Bridge und das Opera House hat. Das Australian Heritage an der Ecke Gloucester St ist ebenso zu empfehlen. In der Kendall Ln befindet sich das The Rocks Discovery Museum, das sich mit der Geschichte des Stadtviertels beschäftigt. Am Ende der Straße erreicht man nach links über die Argyle St wieder die George St, wo sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Cadman’s Cottage unter einigen Bäumen versteckt. Es gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden von The Rocks. Samstags und sonntags kann man an der George St auf den The Rocks Markets (–>) an Straßenständen Kunsthandwerk kaufen. In der Straße sind außerdem die Galerien einiger bekannter australischen Künstler ansässig.
Die Hickson Rd führt direkt zu den ehemaligen Lager- und Packhäusern am Campbell’s Cove {6}, die einen umstrittenen 32-Mio.-Dollar-Facelift bekamen, der sich zumindest optisch gelohnt hat. Es gibt neue gehobene Restaurants vor Ort, die bei Kreuzfahrtreisenden beliebt sind, aber das Flanieren mit Blick auf Sydneys Wahrzeichen lohnt sich allemal: die Sydney Harbour Bridge {7}, auf der mehrmals täglich grau gekleidete Touristengruppen über die anmutige Stahlkonstruktion wandern, und das berühmte Sydney Opera House {11} mit seiner erstaunlichen Dachkonstruktion.
Wandert man entlang der Bucht langsam zurück zum Circular Quay {8} und weiter in Richtung Opernhaus gibt es en route eine diverse Restaurants und Bars, die sich für eine Mittagsmahlzeit eignen (wenn allerdings gerade wieder ein Kreuzfahrtschiff am Overseas Passenger Terminal festgemacht hat, ist der Durchgang gesperrt und man muss über die George Street zum Circular Quay).
Frisch gestärkt flaniert man bis zum Sydney Opera House {11}, um das architektonische Meisterwerk des dänischen Architekten Jørn Utzon näher in Augenschein zu nehmen. Idealerweise hat man im Vorfeld für diesen Tag den Besuch eines Konzertes, einer Theater- oder Tanzvorstellung gebucht, um sich das Gebäude so auch von innen ansehen zu können. Es sind jedoch auch Führungen möglich.
Nach all den gesammelten Eindrücken kommt man in den Royal Botanic Gardens {12}, die an das Opera House anschließen, wieder zur Ruhe. Mitten im Park kann man die unzähligen Flughunde in der Nähe des Palm Grove Centre (ausgeschildert) bestaunen, die dort kopfüber von den Bäumen hängen oder gerade kreischend ihre Fledermausflügel für einen kleinen Rundflug gespreizt haben. Wer eine Pause braucht, kann sich zum Entspannen auf dem Gras niederlassen und den Blick auf die Skyline oder Sydney Harbour bestaunen. Auf der Anhöhe im Park befindet sich gegenüber dem Sydney Opera House das Government House {13}, das derzeit wieder als offizielle Residenz des Gouverneurs von New South Wales dient und vor allem für repräsentative Anlässe, aber auch für wöchentliche Sitzungen genutzt wird.
Man verlässt den Botanischen Garten am besten durch das Palace Garden Gate (ausgeschildert), das zur Macquarie St [F3] führt. Auf dieser Straße stößt man in Richtung Hyde Park auf eine ganze Reihe von Prachtbauten aus der Glanzzeit Sydneys: die State Library mit der Mitchell Library {14}, das Parliament House {15}, das Sydney Hospital und The Mint {16}, die Hyde Park Barracks {26}, das Department of Lands (1 Prince Albert St [F4]) und das auffallende Duo St James’ Church und NSW Supreme Court {25}. Man sollte unterwegs mindestens einen Blick in das Foyer der Mitchell Library werfen und bei Interesse an Büchern zum Thema Australien seine Nase in den Buchladen der State Library stecken. Ein Besuch der Hyde Park Barracks lohnt sich ebenfalls.
Am Ende der Prachtstraße Macquarie St liegt der schöne Hyde Park {22} mit seinem fotogenen Archibald-Brunnen, dem 2018 komplett restaurierten ANZAC War Memorial und der 2014 eingeweihte Aboriginal-Installation „Yininmadyemi – Thou didst let fall“, die an gefallene australische Soldaten erinnert, sowie der katholischen St Mary’s Cathedral {24}, dem größten Sandsteingebäude Australiens, im Hintergrund.
Am Rand des Hyde Parks befindet sich der St-James-Bahnhof [F4], der in den 1930er-Jahren gebaut wurde. Unverkennbar ist der Art-déco-Stil mit seinen grün glasierten Fliesen und der alten Leuchtreklame für Chateau Tanunda Brandy am Elisabeth-Street-Eingang. Hier beendet man den Spaziergang und kann z. B. per Sydney Trains zum Circular Quay {8} zurückfahren.
> Die „Nonnenhaube“ („Nun’s Scrum“) wird das Sydney Opera House {11} genannt, das UTS-Gebäude (–>) des Architekten Frank Gehry wurde nachvollziehbar „Papiertüte“ („paper bag“) getauft und die Sydney Harbour Bridge {7} ist schlicht der „Kleiderbügel“ („Coat Hanger“).
> 5,7 Mio. Sydneysider verteilen sich auf großzügige 12.444 km² Fläche, von der aber nur ca. 4000 km² bewohnt sind, der Rest ist Buschland. Im Vergleich dazu leben 3,5 Mio. Berliner auf nur 891 km² und 8,5 Mio. New Yorker auf ca. 790 km² Fläche.
> Darf ich vorstellen? Kathleen, so nennt sich der Bohrer, der 2019 tief unterhalb von Sydney Harbour den ersten Tunnel für die Sydney Metro durch die Gesteinsschichten bohrte. Tunnelbohrer bekommen hier immer weibliche Namen. Der Name Kathleen verweist auf die Ingenieurin Kathleen Butler, die eine herausragende Rolle beim Bau der Sydney Harbour Bridge inne hatte.
> Australian Football wurde in Victoria erfunden und in New South Wales nicht beachtet, bis man 1981 den finanzschwachen South Melbourne Club nach Sydney verpflanzte und ihn in Sydney Swans umbenannte, um die Sydneysider, die traditionell nur für Rugby schwärmen, für „Aussie Rules“ zu begeistern. Die Rechnung ging auf und die Sydneysider stehen hinter ihrem Klub.
> Sydney ist die größte der australischen Bundeshauptstädte und liegt weit von den anderen entfernt: Es sind 881 km bis Melbourne in Victoria, 938 km bis Brisbane in Queensland, 1170 km bis Hobart in Tasmania, 1406 km bis Adelaide in South Australia und 3970 km bis Perth in Western Australia.
> Das Möwenproblem hat mit starker Zunahme des Touristenstroms ziemlich unhaltbare Ausmaße angenommen. Da leider immer wieder Möwen von Touristen gefüttert wurden, sind diese so frech geworden, dass man die servierten Mahlzeiten an den Opera Quays oder auch in Watson’s Bay jetzt mit Fliegenhauben schützen und die Bedienung sich mit dem Abräumen extrem beeilen muss. Die Möwen werden immer frecher und erleichtern sich natürlich auch da, wo sie essen. Also: niemals füttern!
Die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich in Downtown Sydney, das auch über eine hervorragende Infrastruktur verfügt, falls die Beine müde werden. Für den Besuch der Strandvororte Bondi Beach {46} und Manly (–>) sollte man bei der Planung längere Anfahrtszeiten und die Nutzung von u. U. mehreren Verkehrsmitteln berücksichtigen.
Das charmante Hafengebiet The Rocks ist die Wiege des modernen Australien (–>). Der schmale Landstreifen wird von den beiden berühmten Wahrzeichen dominiert: der gigantischen Sydney Harbour Bridge {7}, deren gusseiserne Konstruktion wie ein horizontaler Eiffelturm anmutet, und dem berühmten Sydney Opera House {11} mit seiner kunstvoll geschwungenen Dachkonstruktion, die an Blütenblätter erinnert. Überragt wird alles von der modernen Skyline Sydneys mit zumeist bläulich schillernden Wolkenkratzern, die sich fotogen auf der Wasseroberfläche im Sydney Harbour widerspiegeln.
In Downtown findet man neben modernster Architektur auch restaurierte historische Gebäude, in denen sich zum Teil die wichtigsten Museen befinden, und außerdem reichlich Restaurants, Cafés, Pubs und Nachtklubs. Hier geht man auch in den Einkaufspassagen und Straßen rund um die Pitt Street Mall {18} und im neu entdeckten Glanz der viktorianischen The Strand Arcade sowie im Queen Victoria Building {20} shoppen.
Am Rande von Chinatown {30} sorgt Darling Harbour [D3] für die nötige Zerstreuung.
Extratipp: Sydney mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden
Um Sydney mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erschließen, sollte man sich eine entsprechende App aufs Handy ladenoder den Routenplaner der Verkehrsbetriebe unter www.transportnsw.info verwenden. Man gibt dort seinen Standort und das gewünschte Ziel (z. B. Namen oder Adresse einer Sehenswürdigkeit) ein und bekommt dann die beste Route angezeigt – allerdings braucht man dann auch einen günstigen WLAN-Zugang.
Die Siedlungsgeschichte Australiens beginnt in The Rocks, dem damit auch ältesten Stadtteil Sydneys. Hier landeten am 26. Januar 1788 die elf Schiffe der Ersten Flotte unter dem Kommando von Kapitän Arthur Phillip und hier wurde die erste britische Kolonie in Australien gegründet. In The Rocks wird Sydneys früheste Geschichte bei Rundgängen durch die verwinkelten Gassen entlang der liebevoll instand gehaltenen Kolonialbauten wieder lebendig.
In den Fußgängerzonen Playfair St [E2], Kendall Ln [E2] und Nurses Walk [E2] verstecken sich kleine Cafés und Geschäfte. Im kostenlosen The Rocks Discovery Museum (–>) sind vier Ausstellungen zu sehen, die die Geschichte der Cadigal-Aborigines vor und nach der Kolonialisierung der Sydney-Region durch die Briten darstellen.
Der Nurses Walk wurde nach den Nonnen benannt, die hier einst im ersten Krankenhaus Australiens von 1788 bis 1816 die Kranken versorgten. Ein Spaziergang über diesen „Nonnenpfad“ verleitet auch zum Verweilen in einem der hier ansässigen Cafés.
Das kleine Museum Susannah Place (–>) beherbergt einen Kolonialwarenladen aus den 1920er-Jahren, in dem es auch authentische Waren aus dieser Zeit zu kaufen gibt. Das dreistöckige Haus mit sechs Zimmern, einer Küche im Kellergeschoss, traditionellen Außentoiletten und offenen Waschräumen ist ein Beispiel für die frühe Bauweise in der Kolonie.
Extratipp: Rundfahrt auf dem Rad
In The Rocks kann man sich bei Bonza Bike Tours u. a. zur 17,5 km langen Sydney Classic Tour anmelden (4 Std. mit Fotopausen). Bei der Sydney Highlights Tour radelt man einmal um die Küstenlinie von Circular Cove nach Darling Harbour, dann quer durch Chinatown und durch den Hyde Park zum Botanischen Garten. Es werden aber auch noch ausgedehntere Touren angeboten.
Entlang der George St reihen sich in renovierten historischen Gebäuden Hotels, Restaurants und klassische Pubs, in denen man auch übernachten kann, sowie Kunstgalerien, Geschäfte und Cafés aneinander.
Entlang der George Street heißt es Augen auf, denn so manch eine Fassade birgt interessante Details: das neugotische Gebäude der ehemaligen English, Scottish & Australian Chartered Bank von 1885 oder nebenan der „grinsende“ Löwe mit einem Schlagstock im Maul an der Fassade der ehemaligen Polizeiwache, die nunmehr ein französisches Café beherbergt.
Die älteste historische Residenz in The Rocks ist das Cadman’s Cottage, das nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Erbaut 1816, diente das Gebäude ab 1845 als Hauptquartier der Wasserschutzpolizei und später wurde es von Seeleuten bewohnt, bis man 1864 nebenan das Sailors’ Home einrichtete. In Letzterem ist heute u. a. die Galerie eines Künstlers untergebracht.
Am Wochenende finden auf der George Street, Playfair St und am Jack Mundey Place [E2] The Rocks Markets statt (Sa./So. 10–17 Uhr). Zwar sorgen sie für zusätzliches Flair, aber hier werden vor allem touristisch ausgerichtete Kunsthandwerksprodukte verkauft. Wer gerne authentischere Mitbringsel sucht, sollte bei Craft NSW (–>) stöbern gehen, denn hier findet man originelle Exemplare australischer Handwerkskunst. In der George St gibt es noch weitere Galerien.