Reise Know-How CityTrip Venedig - Birgit Weichmann - E-Book

Reise Know-How CityTrip Venedig E-Book

Birgit Weichmann

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Beschreibung

Das auf über 100 Inseln erbaute Venedig und seine Lagune gehören zum UNESCO-Welterbe. Die auch Serenissima, die "Heiterste", genannte Stadt begeistert mit ihren historischen Fassaden, verwinkelten Gassen und über 400 Brücken. Unzählige Palazzi, Kirchen und Museen wollen besichtigt werden. Gondeln und Vaporetti laden dazu ein, die Lagunenstadt vom Wasser aus zu entdecken. Feinschmeckern bieten sich kulinarische Highlights wie Cicchetti, typisch venezianische Häppchen. Shoppingfans werden in kleinen Läden und bei ortstypischen Handwerkern und Künstlern fündig. Und der traditionsreiche Karneval lockt jährlich unzählige Gäste an. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der italienischen Lagunenstadt selbstständig zu entdecken: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet Faszinierende Architektur: prächtige Kirchen, eindrucksvolle Palazzi und verschnörkelte Brücken Sechs abwechslungsreiche Stadttouren durch die interessantesten Viertel Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip Ausflüge auf die Nachbarinseln und den Lido Shoppingtipps von traditionellem Handwerk bis zu ungewöhnlichen Souvenirs Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die venezianische Küche Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: von der angesagten Bar bis zum Opernbesuch Venedig zum Durchatmen: Zattere, Lido und die Insel San Michele Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt Kleine Sprachhilfe Italienisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 244

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Schreibweise

Vorwahlen

Preiskategorien Restaurants

Preiskategorien Hotels

Venedig entdecken

La Serenissima – die Stadt in der Lagune

Willkommen in Venedig

Kurztrip nach Venedig

Touren durch Venedig

Venedigs Stadtbezirke entdecken

Christen und Juden: Cannaregio

Viele Facetten erleben: Castello

Das Zentrum von Macht und Pracht: San Marco

In der Schleife des Kanals: San Polo und Santa Croce

Bummeln und verweilen: Dorsoduro

Mit der Linie 2: San Giorgio Maggiore und die Giudecca

Verborgene Schätze: Entdeckungen auf den Inseln

Venedig erleben

Venedig für Kunst- und Museumsfreunde

Venedig für Genießer

Venedig am Abend

Venedig zum Stöbern und Shoppen

Venedig zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Venedig verstehen

Venedig – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Hunde

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Post

Sicherheit

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Toiletten

Unterkunft

Verhaltenstipps

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Die Autorin

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/venedig23

Schreibweise

Die im Buch verwendete Schreibweise der venezianischen Ortsnamen kann von den vor Ort angezeigten abweichen.

Vorwahlen

> Italien: 0039

> Venedig: 041. Man muss die Vorwahl immer mitwählen, selbst dann, wenn man innerhalb von Venedig eine lokale Festnetznummer anruft.

Preiskategorien Restaurants

Durchschnittlicher Preis für ein (mind. zweigängiges) Abendessen mit Beilagen inkl. Getränk für zwei Personen:

€:bis 70 €

€€: bis 100 €

€€€: bis 120 €

€€€€: über 120 €

Preiskategorien Hotels

€:bis 150 €

€€: bis 200 €

€€€: bis 300 €

€€€€: ab 300 €

(für eine Übernachtung im DZ inkl. Frühstück)

Venedig entdecken

La Serenissima – die Stadt in der Lagune

Füße spielen in Venedig eine große Rolle. Es gibt nämlich nur zwei Möglichkeiten sich fortzubewegen: zu Fuß oder auf dem Wasser. Durch ihre Lage mitten in einer Lagune ist die Stadt – auch gerne Serenissima, „Die Heiterste“, genannt – einmalig. Nicht umsonst ist Venedig eine der meistbesuchten Städte der Welt. Durch ihre ungewöhnliche Infrastruktur erlaubt die Lagunenstadt ihren Gästen viele Entdeckungen. Jeder Blick von einer Brücke, jedes Abbiegen in die nächste Gasse ermöglicht neue Einblicke.

Vieles in der Lagunenstadt hat sich jahrhundertelang nicht geändert. Das fasziniert. Doch langsam nimmt der Wandel Fahrt auf. So haben Bürgerinitiativen jahrelang dafür gekämpft, dass die riesigen Kreuzfahrtschiffe nicht mehr durch den Giudecca-Kanal fahren – erfolgreich: Seit dem Jahr 2021 sind sie ins Industriegebiet verbannt. Auch dem Hochwasser, das seit 2019 immer wieder mehr als nur nasse Füße beschert hat, will man mit der Inbetriebnahme von Barrieren Herr werden (–>). Und endlich soll das Laufen leichter werden: Mehr Brücken werden barrierefrei ausgebaut.

Erfreulich: Venedig besinnt sich ihrer künstlerischen Wurzeln früherer Jahrhunderte, feiert dies mit Festivals und gibt dem Herbst damit viel Glanz: Glas-Wochen, Design-Wochen, Mode-Wochen, sogar Cocktail-Wochen (–>). Und die Gegend rund um Campo San Barnaba [C7] entwickelt sich zum Designerviertel mit vielen Ateliers, wo unter anderem Schmuck, Perlen, zarte Keramik, Dekoratives aus Holz oder Masken gefertigt werden.

Willkommen in Venedig

Venedig bietet so viele Sehenswürdigkeiten! In der Stadt in der Lagune ist fast alles von historischem oder kunsthistorischem Interesse, sehens- oder besichtigenswert, beachtens- oder bewundernswert. Ganz klar ist die Serenissima, die „Allerdurchlauchteste“ oder „Heiterste“, wie Venedig auch gern mit dem Ehrennamen aus der Zeit der venezianischen Republik genannt wird, keine Stadt wie andere. Sie ist nicht nur in bestimmten Vierteln oder Straßenzügen sehenswert, sondern als Ganzes. In Venedig findet jeder etwas für seinen Geschmack.

Um die Stadt ermessen zu können, sollte man auf jeden Fall eine Fahrt mit einem Linienboot der Linie 1 entlang der prächtigen Palazzi und unter den Brücken des Canal Grande machen (Stadttour 5 „Mit dem Schiff auf dem Canal Grande“, –>). Und wer als Kontrast zum Pflastertreten und zur Kultur ein Naturerlebnis mit Meeresbrandung sucht, der setze sich in ein Boot Richtung Lido {49} und laufe stundenlang am Strand des Lido di Venezia entlang.

Genau das Gegenteil findet man im am dichtesten bewohnten Stadtteil San Polo. Vor allen Dingen rund um Rialto {27} und seinen berühmten Markt bietet das Viertel viel Abwechslung zwischen touristisch und kunsthistorisch interessanten Ecken und verträumten Gassen. Das SestiereDorsoduro, der „harte Rücken“, erinnert durch seine Namensgebung an den felsigen Untergrund, auf dem dieser Bezirk der Stadt erbaut ist. Die Gegend gilt heute in weiten Teilen als Künstlerviertel, das mit Arbeiterregionen und dem volkstümlichen Viertel um den Campo Santa Margherita rivalisiert. Seine breite Sonnenpromenade, die Zattere {35}, ist eine beliebte Schlendermeile. Viele Lokale laden hier zum Verweilen ein. Ein Muss ist ein Halt bei der Gelateria da Nico (–>): Nicos gianduiotto, gefrorener Nougat in Schlagsahne, darf sich kein Flaneur entgehen lassen.

Eines darf man bei seinem Venedig-Besuch nicht aus den Augen verlieren: Man sollte gut zu Fuß sein und festes Schuhwerk tragen, denn man wird so viel laufen wie in keiner anderen Stadt! Außer dem Linienverkehr mit dem Schiff auf dem Canal Grande und auf einigen Linien um die Stadt herum gibt es keine Verkehrsmittel. Es sei denn, man gönnt sich eine romantische Fahrt in einer Gondel …

Löwen und Gondeln sind Markenzeichen von Venedig (101ve Abb.: bw)

Kurztrip nach Venedig

Venedig an einem Wochenende!? Das ist eigentlich nicht machbar. Wie soll man denn auswählen, bei mehr als 300 Palazzi, 117 Kirchen und an die 40 Museen, die es in der Serenissima, der Heitersten, gibt? Venedig lässt sich nicht besichtigen wie Madrid oder Berlin, denn Venedig ist nicht in bestimmten Vierteln oder Straßenzügen sehenswert, sondern als Ganzes. Wie also der Stadt an einem Wochenende gerecht werden? Hier mein Vorschlag:

1. Tag

Tagsüber: In der guten Stube

Natürlich muss man am ersten Tag der guten Stube Venedigs einen Besuch abstatten. Napoleon nannte den Markusplatz {17} den „schönsten Salon Europas“. Den besten Eindruck bekommt man bei einem Rundgang durch den Dogenpalast {20}. Zwei bis drei Stunden sollte man für das riesige Gebäude mindestens einplanen. Die ganze Geschichte und der frühere Reichtum Venedigs werden dem Besucher hier präsentiert. Folgen Sie von hier dann dem ersten Spaziergang „Vom Salon zum Kanal“ (–>).

Abends: Auf ins Theater

Am Abend ist ein Besuch im berühmten Teatro La Fenice {24} zu empfehlen. Karten gibt es übers Hotel oder man hat sie vorab im Internet besorgt. Nach dem Opern- oder Konzertbesuch macht es Spaß, durch die menschenleeren Gassen zu schlendern und in einem der vielen kleinen Lokale noch ein Glas Wein zu trinken. Wer allerdings auf ein üppiges Mittagessen verzichtet hat, sollte (möglichst nicht vor 19.30 Uhr) unbedingt in einem der typisch venezianischen Lokale (–>) einkehren, um sich den kulinarischen Genüssen der venezianischen Küche hinzugeben.

2. Tag

Tagsüber: Zur Kunst

Wie wäre es am Vormittag mit einem Besuch des Stadtteils Dorsoduro? Viele Wasserwege und kleine Plätze machen den Dorsoduro zu einem freundlichen Stadtteil mit unterschiedlichen Gesichtern. In den engen Gassen gibt es viele Läden moderner Künstler zu entdecken. Wer mag, kann dem Spaziergang 2 „Auf dem harten Rücken“ (–>) einen Besuch der berühmten Gemäldesammlung venezianischer Kunst, der Gallerie dell’Accademia {31}, vorschalten. Sie zählt zu den bedeutendsten Kunstmuseen der Welt und gibt herrliche Einblicke in das Venedig vergangener Jahrhunderte. Planen Sie dafür ein paar Stunden ein!

Abends: Freiluftkonzerte genießen

Nach dem Abendessen in einem der Lokale in San Polo oder Santa Croce (vorher reservieren, sie sind recht klein) bietet sich eine nächtliche Fahrt auf dem Canal Grande an. Es ist wunderschön, in die beleuchteten Fenster der Palazzi zu blicken. Ein besonderes Ereignis ist ein Spaziergang über den nächtlichen Markusplatz. Bei schönem Wetter bieten hier Künstler ihre Werke an und die Orchester der historischen Kaffeehäuser überbieten sich in Freiluftkonzerten. Bisweilen wird sogar spontan getanzt.

Das gibt es nur in Venedig

> Ein Fest, für das extra eine Pontonbrücke über den Canal Grande gebaut wird: Die Festa della Salute am 21. November ist ein stilles Fest, das auf ein Pestgelübde aus dem Jahre 1630 zurückgeht. Von der Kirche Santa Maria del Giglio {23} aus wird über die provisorische Brücke zur Salute-Kirche {33} gepilgert. Dort stiftet man der Madonna große Kerzen. Bereits am Tag zuvor und auch nach der offiziellen Prozession ziehen die Venezianer in Scharen zur Kirche.

> In Venedig kann man Schatten trinken: „Andare per ombre“, eine Schattenrunde drehen, gehört fest zum venezianischen Alltag. Eine „ombra“ ist ein kleines Gläschen Wein aus dem venezianischen Hinterland oder dem angrenzenden Friaul. Ein richtiger Venezianer – und damit sind nicht nur die Männer gemeint – beginnt schon lange vor dem Mittagessen mit seiner ersten „ombra“ und trinkt sich von „ombra“ zu „ombra“ durch den Tag. Der Begriff soll vom Schatten („ombra“) kommen, dem die Weinverkäufer früher auf der Piazza San Marco rund um den Campanile folgten, um ihre Weinfässer im Schatten kühl zu halten. Heute wird in den Bars der Stadt neben den traditionellen „ombre“ aber auch sehr viel Spritz in vielerlei Variationen getrunken (–>).

> Die Stadt ist ein Labyrinth: Venedig ist in sechs Stadtteile eingeteilt, die sogenannten Sestiere. Zum Labyrinth werden diese Stadtteile in erster Linie dadurch, dass alle Häuser eines Sestiere fortlaufend nummeriert sind. Napoleon hatte diese Systematik eingeführt, an der bis heute festgehalten wird. Sich zurechtzufinden ist schwer, denn es gibt 29.254 Hausnummern in Venedig, die ohne jede erkennbare Logik verteilt sind. Und: Die Namen der Gassen, die im Stadtplan stehen, erscheinen nicht in der offiziellen Adresse. Der Stadtplan hilft einem also nur bedingt weiter.

> Die Venezianer behaupten, ihre Stadt sei die erste in Europa, in der es eine Tradition des Kaffeetrinkens gab: Im Jahre 1585 gab erstmals Gianfrancesco Morosini den Venezianern Kunde von einem „absonderlichen schwarzen Wasser“, 1683 öffneten die ersten Kaffeehäuser in den Prokuratien unter den Arkaden am Markusplatz. 24 „botteghe del caffè“ gab es im vergnügungssüchtigen 18. Jahrhundert rund um den Markusplatz. 1720 gegründet, ist das Caffè Florian (–>) eine der Wiegen des heutigen Espresso.

Touren durch Venedig

Die Verläufe der hier beschriebenen Spaziergänge können mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Spaziergang 1: Vom Salon zum Kanal

Dauer: rund 1½ Stunden (ohne Pausen und Besichtigungen)

Tages-/Jahreszeit: jederzeit möglich

Startpunkt: Haltestelle San Marco Vallaresso [F7]

Endpunkt: Traghetto-Anleger San Tomà [D6]

Der Spaziergang führt vom „schönsten Salon der Welt“, wie der Markusplatz von Napoleon charakterisiert wurde, über die Rialtobrücke und vorbei am Rialtomarkt in den quirligen Stadtteil San Polo. Er kann gut mit Spaziergang 2 kombiniert werden.

Von der Haltestelle San Marco (Vallaresso) kommend, geht es nach rechts am Ufer an den Verkaufsständen und dem Park Giardini Reali [G7] vorbei. Hier laden schattige Picknickbänke und ein Café zum Verweilen ein. Vorbei an den beiden Säulen des Bacino mit dem früheren Stadtpatron Todaro und dem geflügelten Löwen, dem Markussymbol, gelangt man auf den Markusplatz {17}. Achtung: Gehen Sie nicht zwischen den Säulen durch. Das bringe Unglück, sagen die Venezianer!

Am Platz beeindruckt die mächtige Fassade des Dogenpalastes {20} mit ihren Skulpturen. Ein Besuch oder eine Führung seien wärmstens empfohlen (–>). An der Fassade der Markuskirche {18}, deren Besuch kostenlos ist, faszinieren die bunten Mosaiken. Unter dem Uhrturm {21} hindurch taucht man in die edlen Einkaufsstraßen der Merceria de l’Orologio [G6] ein. Viele kleine Läden und Boutiquen verführen zum Bummeln und zum einen oder anderen Lustkauf. Den Pfeilen „Per Rialto“ folgend, geht der Weg weiter zum Campo San Bartolomeo, auf den Carlo Goldoni (1707–1793), der venezianische Komödienautor von seinem Sockel aus herabblickt.

Bevor man die Rialtobrücke überquert, sollte man unbedingt einen Blick auf das ehemalige Handelshaus der deutschen Kaufleute am Canal Grande, den Fondaco dei Tedeschi (–>), werfen. Es wurde zu einem Luxuskaufhaus umgebaut, dessen Innenhof die frühere Pracht modern inszeniert. Ein Blick von der dortigen Dachterrasse eröffnet ungekannte Perspektiven.

Mit dem Betreten der Brücke verlässt man den Stadtteil San Marco und taucht ein in den Sestiere San Polo. Auf der Rialtobrücke lohnt der Blick in beide Richtungen den Kanal entlang und in die vielen kleinen Geschäfte. Dann ist ein wenig Eile angesagt, um die malerischen Marktstände am Gemüsemarkt und die Fischstände der Pescheria noch in Aktion zu erleben (außer sonntags). Die vielen kleinen Bars und Lokale rund um den Markt und in den Seitengassen werden den Spaziergang vermutlich etwas ausbremsen. Wie wäre es mit einem Gläschen Wein und einem Cicchetto zur Stärkung?

Der Rialto {27} ist der Kern der Stadt. Der Name kommt von „Rivoalto“ („hohes Ufer“). Von hier aus entwickelte sich Venedig. Ein Kleinod gegenüber der Kirche San Giacomo di Rialto ist der Gobbo di Rialto, der „Bucklige von Rialto“. Die gebückte Steinfigur aus dem 16. Jh. schultert ein Podest mit Treppe, von dem aus Gesetze und Urteile verkündet wurden.

Auf dem Weg durch den Stadtteil San Polo mit seinen engen Gassen geht es vorbei an vielen netten Café-Bars, Lokalen und vor allem schönen Geschäften, bis sich rechter Hand der weitläufige Campo San Polo eröffnet, der im Mittelalter noch eine Wiese war. Heute kann man sich unter seinen Bäumen ausruhen. In früheren Jahrhunderten fanden hier Stierhatzen zur Belustigung der Bevölkerung statt. Ein wunderbares Gemälde – wie ein Wimmelbild – von Giuseppe Heintz zeugt im Correr-Museum (–>) von dieser Tradition.

Nach dem Platz geht es an der Kirche San Polo vorbei über eine kleine Brücke und an einem Handschuhladen scharf rechts in eine enge Gasse. Am Supermarkt biegt man links ab und läuft dann am Ufer des Kanals entlang weiter bis zur Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari {28}. Ein Blick in das imposante Innere einer der bedeutendsten Kirchen Venedigs ist ein Muss. Ausschließlich am 1. Mai ist auch ihr beeindruckender Kreuzgang (kostenlos) zugänglich. Wer noch mehr große Kunst erleben möchte, kann um die Ecke viele großformatige Gemälde Tintorettos in der Scuola Grande di San Rocco {29} genießen.

Von dort geht es weiter über den Campo San Tomà, wo über der Tür zur ehemaligen Bruderschaft der Schuhmacher ein Relief von Schuhen zum Schmunzeln anregt, zur Anlegestelle des Traghettos „San Tomà“. Hier endet der Spaziergang. Doch sollte man sich noch die Gondelfähre gönnen und für 2 € über den Canal Grande fahren. Die günstigste Art, einmal in einer Gondel zu sitzen! Am anderen Ufer angelangt, laden die Terrassen der Cafés des Campo Santo Stefano zum Ausruhen ein. Der Herr, der in der Mitte des Platzes auf die Passanten herabblickt, ist übrigens der Schriftsteller Niccolò Tommaseo. Von den Venezianern wird er wegen der Bücher unter seinem Mantel „Cagalibri“, Bücherscheißer, genannt.

Spaziergang 2: Auf dem harten Rücken

Dauer: rund 1Stunde (ohne Pausen und Besichtigungen)

Tages-/Jahreszeit: jederzeit möglich

Startpunkt: Haltestelle Accademia [D7]

Endpunkt: Haltestelle Ca’Rezzonico [D7]

Diese Tour führt an der Gemäldegalerie Accademia vorbei auf den „harten Rücken“, wie der Stadtteil Dorsoduro übersetzt heißt. Hier begleiten einen Kunst, Lebensfreude und Schiffe auf Schritt und Tritt. Die vielen Freisitze an den Zattere, der Flaniermeile der Stadt, sind ideal zum Sonnenbaden. Die Tour kann gut mit Spaziergang 1 kombiniert werden.

Direkt an der Vaporetto-Haltestelle „Accacemia“ laden die Gallerie dell’Accademia {31}, eines der bedeutendsten Kunstmuseen Italiens, zum Schwelgen in den Meisterwerken venezianischer Malerei ein. Jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei! Von hier führt der Weg ostwärts entlang einer Achse – die zu Recht als „Dorsoduro Museum Mile“ vermarktet wird – von einem Museum zum nächsten und vorbei an vielen Kunstgalerien. Die Peggy Guggenheim Collection {32} zeigt moderne Kunst aus der Sammlung der exzentrischen Kunstmäzenin Peggy Guggenheim. Die engen Gassen öffnen sich dann auf einen weitläufigen Platz, der vom monumentalen, blendend weißen Bau der Kirche Santa Maria della Salute {33} bekrönt wird.

Ein Abstecher in diesen Rundbau ist unbedingt anzuraten, denn der Kuppelbau, der aufgrund eines Pestgelübdes errichtet wurde, beeindruckt. Am 21. November findet hier jedes Jahr die Festa della Salute, eine große Prozession statt (–>).

Jetzt wird es modern, denn gleich daneben befindet sich die Dogana da Mar, die Meereszollstation, in deren weitläufigen Hallen der französische Milliardär François Pinault das Museum Punta della Dogana – François Pinault Foundation {34} eröffnet hat, wo seine beispiellose Sammlung moderner Gegenwartskunst in Wechselausstellungen gezeigt wird.

Zwischen Kirche und Pinault-Museum versteckt sich hinter einer langgezogenen Fassade das völlig zu Unrecht wenig bekannte Museum Pinacoteca Manfrediniana (–>) mit seinem sehenswerten Kreuzgang.

Wenn man um die Spitze des Stadtviertels, die Punta della Dogana [F8], läuft, bietet sich ein umwerfender Rundblick. Am Ufer des Giudecca-Kanals führt nun ein langer sonniger Weg entlang, der auch im Winter bevorzugtes Schlenderterrain der Venezianer ist. Besonders malerisch ist der Kai zur Zeit des Sonnenuntergangs. Zunächst passiert man ehemalige Salzspeicher, die heute von Rudervereinen oder Künstlern genutzt werden. Zahlreiche Lokale mit Terrassen laden dazu ein, eine kleine Pause einzulegen. In der Gelateria da Nico (–>) kann man ein Eis essen, während man den Blick über den breiten Kanal auf die Insel Giudecca genießt und Schiffe jeder Größe vorbeiziehen sieht.

Wer an der Zattere {35} genannten Uferpromenade ein paar Meter neben der Schiffsanlegestelle „Zattere“ nach rechts den Rio di San Trovaso entlangläuft, kann eine der letzten Gondelwerften (–>) der Stadt bewundern und die Handwerker beobachten – vielleicht mit einem Glas Spritz aus einer der Bars am Ufer in der Hand? Die Enoteca Al Bottegon (–>) ist eines der ältesten Weinlokale der Stadt, die Bar Alsquero (–>) befindet sich direkt gegenüber der Werft.

Weiter geht es vorbei am Buchladen Toletta (–>), wo man in vielen Büchern über Venedig schmökern kann, zum Campo San Barnaba. Die Gassen rund um den Platz entwickeln sich gerade zu einem kleinen Designer-Mekka Venedigs mit vielen netten Künstlerläden.

Sehr malerisch liegt das Gemüseboot am Ufer des kleinen Kanals San Barnaba. Rechts von der Kirche führt die Calle del Traghetto bis zur Haltestelle Ca’ Rezzonico, dem Endpunkt der Tour.

Wer möchte, dem sei noch ein Besuch im Museum Ca’ Rezzonico {37}, empfohlen, das sich in der Parallelgasse befindet. Wer noch Energie hat, kann in diesem weitläufigen Museum tief in Venedigs Geschichte im fruchtbaren 18. Jh. eintauchen. Alternativ: Der schattige Hofgarten (ohne Eintritt) ist ideal zum Entspannen. Kinder begeistern sich für die Fische und Schildkröten im Bassin am Eingang oder rudern in einer Spiel-Gondel. Oder wie wäre es mit einem Espresso im Museumscafé?

Die Kirche Santa Maria della Salute {33} ist einer der Orientierungspunkte in Venedig (007ve Abb.: bw)

Spaziergang 3: Durch das gemächliche Venedig

Dauer: rund 1 Stunde (ohne Pausen und Besichtigungen)

Tages-/Jahreszeit: jederzeit möglich

Startpunkt: Haltestelle Ferrovia [B3]

Endpunkt: Haltestelle Ca’ d’Oro [F4]

Dieser Spaziergang durch den Stadtteil Cannaregio abseits des quirligen Zentrums Venedigs führt von Einkaufsstraße zu Einkaufsstraße, bietet dazwischen lange Passagen zum geruhsamen Schlendern, begleitet durchs historische Ghetto und in die Kneipengegend der Einheimischen.

Los geht es vor dem Bahnhof, wo vor allem morgens die Menschenmassen vom Festland aus dem Bahnhofsgebäude quellen und zu ihren Arbeitsplätzen in der Stadt eilen. Früher waren weite Teile Cannaregios Sumpfgebiet, heute ist der Stadtteil der am dichtesten besiedelte Venedigs. Doch er ist auch der gemächlichste.

Zunächst geht es allerdings durch die Lista di Spagna, eine der quirligen Einkaufsstraßen der Stadt. Schnell noch ein kleines süßes Teilchen in der Pasticceria Dal Mas (–>), einer der traditionsreichsten der Stadt, um für den Spaziergang gestärkt zu sein?

Am Campo San Geremia sollte man auf jeden Fall einen Blick in die gleichnamige Kirche werfen. Hier werden die Reliquien der heiligen Lucia von Syrakus verehrt, die bei Augenkrankheiten und Blindheit angerufen wird. Sie ist u. a. auch Schutzpatronin reuiger Prostituierter. Direkt gegenüber der Kirche geht es zwischen einem gelb und einem orange gestrichenen Haus durch eine enge Gasse in einen versteckten Park. Der Parco Savorgnan ist eine der wenigen grünen Oasen der Stadt und ideal, um sich ein kleines Nickerchen auf einer Parkbank zu gönnen, während sich die Kinder über den Spielplatz freuen.

Anschließend geht es auf der breiten Fondamenta des Cannaregio-Kanals entlang bis zum Ponte del Tre Archi, dessen drei Bögen eine Besonderheit sind. Direkt an der Brücke bietet das rustikale Lokal Trattoria dalla Marisa (–>) mittags ein fixes Menü zu einem günstigen Preis an. Unter den vielen Einheimischen wird man sich wohlfühlen. Auf der anderen Kanalseite geht es zurück bis zum Eingang des Ghettos. Auf beiden Seiten des Kanals laden zahlreiche nette Lokal zu einer Pause ein.

Die Bezeichnung Ghetto {2} kommt von den Kanonengießereien, die hier beheimatet waren. Den Fluss des geschmolzenen Metalls nannte man „ghetto“ oder „getto“. Von hier aus verbreitete sich der Begriff als Bezeichnung eines Zwangswohngebiets über die ganze Welt. 2016 wurde des 500. Jahrestags der Einrichtung des weltweit ersten Ghettos gedacht. Werfen Sie beim Gang durch das Ghetto Vecchio und das Ghetto Nuovo auch immer einen Blick auf den Boden. Seit 2014 werden auch in Venedig „Stolpersteine“ verlegt, die an von den Nationalsozialisten verfolgte und getötete Juden erinnern sollen.

Um mehr über das Ghetto und seine Geschichte zu erfahren, empfiehlt sich eine Führung im Jüdischen Museum (–>) am Campo Ghetto Nuovo, während der man auch durch zwei der reich dekorierten alten Synagogen geht. Links neben dem Museum steht unter den Arkaden die „Banco Rosso“, die rote Bank, wo ein kleiner Museumsraum an die Pfandleihaktivitäten im Ghetto erinnert.

Die Zugänge zum Ghetto wurden nachts verschlossen, so auch der Ponte del Ghetto, über die man nun den historischen Judenbezirk verlässt. Jetzt heißt es beim Bummel auf der Fondamenta degli Ormesini „entschleunigen“ und einfach nur die Atmosphäre genießen. An den drei parallel laufenden Kanälen laden breite Kais zu langen Spaziergängen ein und meist wird man mit sich alleine sein, außer in den Ecken, wo sich gemütliche, verlockende Lokale angesiedelt haben. Dort ist auch nachts was los.

An der Calle Larga biegt man nach links ab und läuft geradeaus auf die Kirche Madonna dell’Orto zu. Zuvor jedoch geht es am Campo dei Mori {4} an Mohren mit Turbanen vorbei, die in die Fassade zweier Häuser eingelassen sind. Die drei linken sollen die levantinische Kaufleute Rioba, Sandi und Afani sein, die hier an den Kais Handel trieben.

Von außen fasziniert Madonna dell’Orto {3} mit einer der prächtigsten spätgotischen Fassaden Venedigs. Wer Glück hat, findet den schattigen Kreuzgang rechts der Kirche geöffnet. Im prachtvollen Inneren der Kirche sind zahlreiche Werke des Malers Jacopo Tintoretto zu sehen. Hier liegt er auch begraben, während sein ehemaliges Wohnhaus nur wenige Schritte entfernt an der Fondamenta dei Mori steht, von wo der vierte Mohr herabblickt.

Nach dem Verlassen der Kirche biegt man nach links, wo gleich gegenüber an einer der Wasserfassaden das Relief eines Kamels und eines Mannes mit Turban zum Schmunzeln anregt. Weiter geht es an zwei Kanälen entlang bis zur kleinen Kirche Santa Maria della Misericordia. In ihr hat 2016 der Fußballer Bastian Schweinsteiger geheiratet. Rund um den schönen Brunnenkopf aus dem 13. Jh. ist vor der Kirche eine der wenigen erhaltenen ersten Ziegelpflasterungen Venedigs im Fischgratmuster zu bewundern. Von hier blickt man bereits auf die hintere Fassade der Scuola Grande della Misericordia [F3], zwischenzeitlich Trainingshalle des örtlichen Basketballvereins, jetzt fantastisch restauriert und zu besichtigen (wenn keine Ausstellungen sind), meist Mi.–So. 10–18 Uhr, die aktuellen Zeiten finden sich auf www.misericordiadivenezia.it/de. Der Eingang ist auf der Vorderseite. Lassen Sie sich die zwei Etagen dieses beeindruckenden Monumentalbaus des Architekten und Bildhauers Jacopo Sansovino nicht entgehen!

Von der Scuola aus geht es nach links über die Brücke auf die einzige Brücke Venedigs ohne Geländer zu, den Ponte Chiodo. Der Spaziergang verläuft vor der Brücke am Kanal entlang weiter bis zur breiten, recht unvenezianischen Einkaufsmeile Strada Nova, die bis zum Rialto führt – wenn Sie möchten.

Wollen Sie sich vorher noch bei einer Ombra und ein paar Cicchetti an der Bar des Why not (–>) stärken? Danach folgen Sie den gelben Wegweisern Richtung „Ca’ d’Oro“ zur Vaporettohaltestelle, dem Endpunkt des Spaziergangs.

Mein Tipp: Die Stadt der Verliebten: Heiraten in Venedig

Die venezianische Stadtverwaltung macht es Verliebten ganz einfach, sich in Venedigs Rathaus romantisch das Jawort zu geben. Man kann die standesamtliche Hochzeit (vergünstigt) online buchen und wird dabei – je nach gewünschtem Luxus – 600 bis 5000 € los.

> www.comune.venezia.it/it/content/sposarsi-venezia

Spaziergang 4: Rund um die mittelalterliche Schiffswerft

Dauer: rund 1½ Stunden (ohne Pausen und Besichtigungen)

Tages-/Jahreszeit: jederzeit möglich

Startpunkt: Haltestelle S. Pietro di Castello [M7]

Endpunkt: Haltestelle Bacini-Arsenale-Nord [L5]

Das Arsenale von Venedig ist heute noch so etwas wie eine verbotene Stadt in der Stadt. Einst der weltweit größte Industriekomplex, ist das 32 Hektar große Areal nur in Teilen zugänglich. Das Viertel drum herum, das bei dem Spaziergang erkundet wird, zählt zu den ursprünglichsten Venedigs. Touristen finden nur selten den Weg in diese malerische, ruhige Ecke der Stadt.

Von der Anlegestelle aus durchquert man die Insel San Pietro di Castello, die ursprünglich Olivolo genannt wurde, weil hier wohl Oliven wuchsen. Sie war das erste religiöse, politische und geschäftliche Zentrum der Stadt.

An Wohnhäusern mit Vorgärten vorbei führt der Weg bis zum Canale di San Pietro. Malerisch wiegen sich kleine Boote im smaragdgrünen Wasser. An einem Relief, das den Patriarchen von Venedig mit der Muttergottes zeigt, geht es rechts in eine enge Gasse, die zum Campo San Pietro führt.

Zuerst fällt der windschiefe Kirchturm auf, der als einziger der Stadt mit weißem Marmor verkleidet ist – ein Werk Mauro Codussis von 1490. Erst auf den zweiten Blick bemerkt man, dass der Platz als einziger Venedigs mit Gras bewachsen ist.

Schräg gegenüber dem Turm führt ein Durchgang in den ehemaligen Bischofspalast. Von seiner einstigen Bedeutung ist dem Kreuzgang aber nichts mehr anzusehen. Heute wird hier Wäsche getrocknet. San Pietro di Castello {13} ist die ehemalige Bischofskirche der venezianischen Patriarchen. Die Kirche wird Andrea Palladio zugeschrieben. Bei einem Besuch des Gotteshauses sind viele Werke berühmter Maler und Bildhauer zu bewundern. Das ungewöhnlichste Stück aber ist der Stuhl des heiligen Petrus, der der Überlieferung nach dem Apostel gehört haben soll.

Über die Brücke vor der Kirche verlässt man die ruhige Insel mit einem ersten Blick auf die hohen Mauern des Arsenale und wendet sich am Ende der Gasse nach rechts. Dort führt der Ponte dei Pensieri durch die wehrhafte Mauer mitten hinein in die ehemalige Schiffswerft. Dieser Teil ist heute der Park Giardino delle Vergine – ein idealer Ort für ein Picknick im Grünen (montags geschlossen)! Von hier aus kann man einen ersten Blick ins Werftbecken und auf den Turm Torre di Porta Nuova werfen. Dort werden Sie später stehen und zum Park hinüberblicken.

Aus dem Park zurück, führt die Salizzada Stretta nun zum Campo di Ruga und von dort zickzack durch verwinkelte Gassen bis zum kleinen Kanal, auf dem rechter Hand ein Gemüseboot liegt. An der gegenüberliegenden Fondamenta Sant’Anna entlang, am Gemüseboot vorbei, heißt es ein bisschen mutig sein und rechts in die enge Gasse Loredan einbiegen. Achtung Kopf!

Wer dann am Ende der Gasse nach links abgebogen ist, stößt auf eine Marmorplatte, die die Mindestlängen von Fischen beim Verkauf angibt. Auf der Fondamenta della Tana geht es abseits jeglichen Rummels an der Arsenalemauer entlang. Blicken oder gehen Sie immer mal wieder nach links in die malerischen Gassen. Am Ende folgt man der Eisenbrücke nach rechts. Über Ramo und Campo de la Tana geht es weiter, am Kanal biegt man rechts ab und läuft auf den prächtigen Eingang des Arsenale zu.

Der heute noch militärisch genutzte Teil des Arsenale {11} ist streng bewachtes Sperrgebiet. 16.000 Menschen fertigten hier im Mittelalter im ersten Fließbandbetrieb der Welt Kriegsschiffe. Venedigs Galeeren waren weltberühmt.

Eine kleine Einkehr gefällig? Die Lokale am Campo Arsenale bieten einen schönen Blick auf die Löwenmenagerie, die vor dem Portal der Werft versammelt ist.

Weiter geht es immer an der Mauer entlang, vorbei an der Kirche San Martino und dort nach rechts über die Brücke, bis der Campo delle Gorne erreicht ist, ein besonders pittoresker Ort für Fotografen. Lassen Sie sich von dieser Alltagsatmosphäre Venedigs gefangen nehmen. Über stille Plätze, die mit Bänken und Trinkwasserbrunnen zum Verweilen einladen, und durch enge Gassen geht es weiter bis zur Kirche San Francesco della Vigna {9}. Kommt Ihnen der Platz vor der Kirche mit den dicken Säulen bekannt vor? Hier ist die Film-Questura, in der Kommissario Brunetti aus Donna Leons Romanverfilmungen seine Fälle löst. Kirchenschiff und Sakristei der Franziskanerkirche sind sehenswert, die beiden Kreuzgänge malerisch und erholsam ruhig.

Nach dem Besuch der Kirche wird es spannend, denn man wandelt übers Wasser. Die Calle Sagredo führt direkt zur Schiffshaltestelle Celestia, vor der man sich nach rechts wendet. Ab hier geht ein Gitterweg über dem Lagunenwasser direkt an der Arsenalemauer entlang bis zum Eingang des Arsenale. Werfen Sie einen Blick auf die Friedhofsinsel San Michele {42} gegenüber. Vielleicht haben Sie Glück und sehen im Hintergrund die schneebedeckten Alpen. Auf jeden Fall werden Sie den regen Luftverkehr über dem venezianischen Flughafen beobachten können.

Kurz vor der Haltestelle Bacini-Arsenale-Nord geht es zwischen den Wohnhäusern rechts auf das Arsenalegelände. Seien Sie mutig, folgen Sie dem kleinen Wegweiser Richtung Tesa 105 und öffnen Sie die großen Tore. Das Gelände ist Mo. bis Fr. von 9 bis 18 Uhr zugänglich. In der Werfthalle Tesa 105 finden Sie ein Café (bis 16 Uhr), Infotafeln, spannende Architektur und Toiletten. Durch die Halle geht es nach draußen und am Werftbecken entlang nach links bis zum eckigen Turm