Reise Know-How Reiseführer Kanada Westen mit Alaska - Isabel Synnatschke - E-Book

Reise Know-How Reiseführer Kanada Westen mit Alaska E-Book

Isabel Synnatschke

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Beschreibung

Der umfassende Reiseführer zu Kanadas Westen und Alaska von Reise Know-How, aktualisierte Auflage 2023. Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die den Westen Kanadas auf eigene Faust entdecken und erleben möchten. Das einführende Kapitel liefert alle unter touristischem Blickwinkel wichtigen Informationen zu den Reisezielen Kanada und Alaska. Es folgen detaillierte Ausführungen zu Flügen nach und in Kanada und zur Art des Reisens, speziell Pkw- und Wohnmobilmiete, Hotels, Motels, Hostels und Camping. Vor- und Nachteile dieser Alternativen mit Kostenvergleichen. Viele Tipps und Hinweise zur Vermeidung von unnötigen Ausgaben, Zeitverlust und Ärger. Der Reiseteil bietet ein dichtes Netz von Routen im gesamten Westen und Alaska, außerdem Anfahrt von Seattle, USA. Schwerpunktkapitel für British Columbia mit Vancouver Island (alle Fährverbindungen), die Alberta Rocky-Mountains und den Norden mit Alaska-, Klondike-, Cassiar-, McKenzie-Highways und Nebenstrecken. Ausführlich beschrieben werden u.a.: Vancouver, Jasper National Park, Lake Louise, Banff, Soho und Kootenay National Park, Waterton Lakes, Glacier National Park, Calgary, Edmonton, Vancouver Island, Alaska Highway und die Northwest Territories. Dazu zahlreiche Hinweise auf Aktivitäten unterwegs: Wandern, Schwimmen, Wildwasser-/Kanutrips, Reiten, Biking, Goldwaschen, Whale Whatching. Alles Wissenswerte zu National- und Provinzparks, Geographie und Klima, Kultur, Geschichte und Gegenwart.

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Seitenzahl: 1020

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Die Karte umreißt den geographischen Teilbereich Kanadas und der USA, den dieses Buch mit einem dichten Routennetz beschreibt. Eine Übersicht befindet sich in der Umschlagsklappe vorne.

Mit separater Planungs- und Straßenkarte für die hier behandelten kanadischen Provinzen/Territorien und US-Bundesstaaten

Detaillierte Stadt-, Regional- und Nationalparkkarten

Zahlreiche Exkurse für Abstecher und Umwege

Über 600 textbezogene Farbfotos

Hunderte von M/Hotel-, Hostel- und B&B-Hinweise für jeden Geldbeutel

Hunderte von Campingempfehlungen

Zahlreiche gastronomische Adressen

Jede Menge gebührenfreie Telefonnummern

Alle wichtigen Internetadressen für noch mehr Information

Zahlreiche Wanderempfehlungen und Fototipps

Dieses Buch führt den Leser über ein dichtes Routennetz in und durch Kanadas Westen und nach Alaska:

Schwerpunktkapitel British Columbia mit Vancouver Island (dazu alle Fähren) und Alberta mit den Nationalparks in den Rocky Mountains

Mit Anfahrten ab Seattle nach Vancouver/Victoria

Alaska-, Klondike-, Cassiar-, McKenzie-Highways und Nebenstrecken im »Hohen Norden«

Alaska-Rundfahrt und Panhandle mit Alaskafähren

Zahlreiche Tipps für Aktivitäten unterwegs: Wandern, Schwimmen, Relaxen in heiße Quellen, Wildwasser-/Kanutrips, Reiten, Biking, Goldwaschen, Whale Watching, Bärentouren u.v.m.

Alles Wissenswerte zu National-, State-, Provinz- und Territorialparks, Geographie und Klima, zu Kultur, Geschichte und Gegenwart

Sämtliche Infos für die Planung, Organisation und Durchführung der bevorstehenden Reise

Ausführliche Kapitel zur Miete von Pkw und Wohnmobilen, zu Motels, B&Bs und Camping

Zeit und Kosten sparende Tipps für den »touristischen Alltag« unterwegs

Über 40 Themenkästen zu vielfältigen Aspekten rund um das Reiseabenteuer Kanada Westen.

Isabel SynnatschkeBernd WagnerHans-R. Grundmann

KanadaWesten

mit Alaska

Alberta, British Columbia,Yukon und Northwest Territories

Isabel Synnatschke

Bernd Wagner, Hans-R. Grundmann

Kanada Westen mit Alaska

19. komplett überarbeitete Auflage 2023

ist erschienen im

Reise Know-How-Verlag

© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH

Königstr. 43

26180 Rastede

ISBN 978-3-89662-769-8

eISBN 978-3-89662-762-9

Gestaltung

Umschlag: Carsten Blind, Isabel Synnatschke

Layout: Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke

Karten: map solutions, Karlsruhe

Faltkarte: Huber Kartographie, Unterschleißheim

Fotos Nachweis auf den Seiten 616f

Coverbild: Blick vom Nub Peak im Mt Assiniboine PP, Seite 263

Druck

MediaPrint Paderborn

Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung

in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.

Die Bezugsadressen für den Buchhandel sind

– Prolit Gmbh, 35463 Fernwald

– AVA, CH-8910 Affoltern

– Freytag & Berndt, A-2120 Wolkersdorf

– Barsortimenter

Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet, kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Buchshop des Verlages im Internet bestellen: www.reise-know-how.de

Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.

Für Rückmeldungen, Verbesserungsvorschläge und Korrekturen sind Autoren und Verlag dankbar:[email protected].

Die Autoren

Isabel Synnatschke ist Autorin mehrerer RHK-Titel. Sie bereist und fotografiert Nordamerika seit über 20 Jahren und konnte sich gemeinsam mit ihrem Mann Steffen auch als Natur- und Landschaftsfotografin einen Namen machen. Zu ihren Bildern geht’s unter www.synnatschke.com.

Bernd Wagner ist Autor einer Reihe von Reisefürern für Nordamerika und immer wieder in Kanada und Alaska unterwegs.

Hans-R. Grundmann ist Autor und Ko-Autor mehrerer Reiseführer. Über 400.000 km Reiseerfahrung in den USA und Kanada sind die Praxisnähe für seiner Bücher.

Zur Konzeption dieses Reiseführers

Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die Kanada und/oder Alaska auf eigene Faust entdecken und erleben möchten. Es entstand aus der langjährigen Reisepraxis der Autoren und stellt konkrete Fragen, wie sie sich während der Urlaubsvorbereitung und unterwegs ergeben, konsequent in den Vordergrund.

Die einführenden Kapitel (»rote«Griffmarken) liefern alle relevanten Informationen zu beiden Reiseländern, erläutern die wesentlichen Möglichkeiten der Urlaubsgestaltung und weisen auf die besten Reisetermine und -regionen hin. Auch die Abschnitte über die Transatlantik- und Inlandsflüge und über die Art des Reisens (Wohnmobil/Pick-up Camper/Pkw/SUV, Motel oder Zelt, eventuell per Bus/Eisenbahn) gehen in ihrer Ausführlichkeit und Aktualität weit über das gewohnte Maß hinaus. Kostenvergleichsrechnungen erleichtern die Entscheidungsfindung. Viele Tipps und Hinweise helfen, unterwegs in Nordamerika problemlos zurechtzukommen und unnötige Ausgaben, Zeitverlust und Ärger zu vermeiden.

Im Reiseteil (»blaue«Griffmarken) findet sich ein dichtes Routennetz für Kanadas gesamten Westen und Alaska ausgehend von den Städten Vancouver, Calgary, Edmonton, Anchorage, Fairbanks oder Seattle, denen jeweils ausführliche City-Kapitel gewidmet sind. Die Teilstrecken wurden so gewählt, dass sie sich auch anders als beschrieben im Baukastensystem zusammenstellen lassen. Zusätzlich zu den im Text verfolgten Routen ergänzen regionenübergreifende Tourenvorschläge (Seiten 572ff) das Reisekapitel.

Erleichtert werden Ziel- und Routenauswahl zusätzlich dadurch, dass Sehenswürdigkeiten, Streckenabschnitte, Quartiere und Campingplätze nicht nur erläutert bzw. aufgelistet sind, sondern – wo immer möglich und sinnvoll – mit Wertungen versehen wurden und die berühmte »rosarote Brille« in diesem Buch nicht zu finden ist. Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf Wanderziele und -empfehlungen gelegt.

Die 60 Karten und die separate Gesamtübersicht (Beileger) sind auf den Text abgestimmt. Das ausführliche Stichwortverzeichnis auf den letzten Buchseiten und das Routennetz wie auch Kartenschnittverzeichnis in den Umschlagklappen unterstützen das rasche Auffinden der Beschreibungen.

Wissenswertes zu Kanada, seinen Provinzen und Territorien sowie zum US-Bundesstaat Alaska wird im einleitenden Kapitel sowie im Anhang behandelt. Darüber hinaus stehen immer wieder Themenkästen an geeigneter Stelle im laufenden Text.

Weitere Details zu Konzeption und Aufbau des Reiseführers samt Bedeutung der Piktogramme finden sich auf den Seiten 148ff.

Eine gute Reise wünschen Ihnen

Isabel Synnatschke, Bernd Wagner und Hans-R. Grundmann

Reiseziel Westkanada und Alaska

Erst im späten Frühjahr eisfrei, der Moraine Lake im Banff Nationalpark

TEIL 1PLANUNG, VORBEREITUNG UND DURCHFÜHRUNGeiner Reise durch Kanadas Westen & Alaska

1Reiseplanung

1.1Allgemeines zum Reiseziel Kanada/Alaska

1.1.1Geographie und Bevölkerung

1.1.2Flora und Fauna im Westkanada und Alaska

• Pflanzenwelt• Tierwelt

ThemaYou are in Bear Country!

1.1.3Klima und Reisezeit

• Die klimatischen Gegebenheiten

• Die beste Reisezeit

ThemaBlutsauger allerorten (von Juni bis September)

ÜbersichtPros und Contras der einzelnen Jahreszeiten

ThemaPolarlichter– nicht nur im hohen Norden und auch im Sommer

1.1.4Naturschutzgebiete(National, Provincial, Territorial & State Parks, National Forests)

1.1.5Natur- und Freizeiterlebnis

1.1.6Auf den Spuren der Pioniere und Goldgräber(Ghost Towns, Freilichtmuseen, nostalgische Dampfloks, Rodeos)

ThemaDer Lockruf des Goldes/Goldwaschen

ThemaPow Wows

1.1.7Die Ureinwohner Nordamerikas

• Kultur der First Nation/Native Americans

2Reisevorbereitung und -organisation

2.1Formalitäten, Finanzen und Versicherungen

2.1.1Einreise nach Kanada

2.1.2Einreise in die USA

ThemaEinreise auf dem Landweg USA/Kanada

2.1.3Reiseversicherungen

2.1.4Die Finanzen (Bargeld, Kreditkarten)

2.2Die Flugbuchung

2.2.1Der Flug nach Nordamerika

• Flüge in den Südwesten Kanadas

• Flüge in den Nordwesten Kanadas und nach Alaska

ThemaFlugbuchung im Internet

• Allgemeines zu den Flügen nach Nordamerika

2.3Die individuelle Reise mit dem Auto

2.3.1Pkw-/SUV-Miete (Buchung Kosten, Versicherungen)

2.3.2Campmobil-Miete (Campertypen, Vorteil Vorbuchung/Kosten)

ÜbersichtÜbersicht der großen Wohnmobilvermieter

2.3.3Übernahme/Rückgabe des Mietfahrzeugs

2.3.4Reiseformen im Vergleich (Pkw mit Zelt – H/Motel – RV)

ÜbersichtKostenvergleich

2.4Nordamerika per Bus oder Bahn

2.4.1VIA Rail, AMTRAK und Alaska Railroad

2.5Was muss mit, was nicht?

3Unterwegs in Nordamerika

3.1Autofahren

3.1.1Straßen in Westkanada und Alaska

ThemaFahren auf Schotterstraßen

3.1.2Orientierung in Städten

3.1.3Abweichende Verkehrsregeln

ThemaVerhalten bei Polizeikontakt

3.1.4Tanken, Wartung und Pannenhilfe

3.1.5Die Automobilclubs

ThemaStraßenkarten zur Planung und für unterwegs

3.2Unterkünfte

3.2.1Hotels und Motels

ÜbersichtDie wichtigsten Hotel-/Motelketten in Nordamerika

3.2.2Sonstige Unterkünfte (Bed & Breakfast, Privatzimmer, Jugendherbergen, Studentenwohnheime)

3.2.3Vorbuchen von Unterkünften - wo und wann?

3.3Camping in Nordamerika

3.3.1Nordamerika hat es besser

3.3.2Zu den Campingplätzen(Staatliche Plätze & kommerziell betriebene Plätze)

ThemaKomfortables »GLAMPING«

ThemaBoondocking - Übernachten »for free«

3.4Essen und Trinken

3.4.1Selbstverpflegung (Lebensmittel, Getränke)

ThemaAlkoholika

3.4.2Restaurants

3.5Alles Weitere von A-Z

Apotheken & Ärzte

Banken

Botschaften

Datum

Elektrischer Strom

Feiertage

Internet/WLAN

Kleidergrößen

Maße & Gewichte

Notfälle

Post

Rauchen

Senioren

Schuhgrößen

Telefonieren

Temperaturen

Trinkgeld

Uhrzeit

Umsatzsteuer

Wäschewaschen

Zeitzonen

Zoll bei Rückkehr

TEIL 2REISEN DURCH KANADAS WESTEN UND ALASKA

Zur Konzeption des Reiseteils

Karten und Piktogramme in diesem Buch

1Vancouver

1.1Klima und Geschichte

ThemaVancouver auf dem Weg zur chinesischen Stadt?

1.2Information, Orientierung und Verkehrsmittel

1.3Unterkunft und Camping

1.4Stadtbesichtigung

1.4.1Citybereich

ThemaSeaside Bicycle Route - 29 km rund um die City

1.4.2Südwestliche Vororte

1.4.3Sehenswertes östlich der City

1.4.4North Vancouver und Umgebung

ExkursAusflug an die Sunshine Coast

2Reiserouten ab Vancouver

2.1Routen ab Vancouver in die Rocky Mountains

2.2Nordroute: Von Vancouver zum Jasper National Park

2.2.1Von Vancouver über Lillooet nach Cache Creek

ThemaDie Cariboo Wagon Road

2.2.2Von Cache Creek nach Tête Jaune Cache

• Von Cache Creek weiter über den Wells Gray PP

ExkursSeengebiet zwischen Cariboo und Yellowhead Hwy

• Von Cache Creek nach Prince George auf dem Cariboo Hwy

ThemaDer Chilcotin Highway (nach Bella Coola)

2.2.3Routen ab Prince George (nach Norden/Prince Rupert/Jasper NP)

ThemaDie Hudson’s Bay Company

2.3Von Vancouver auf direktem Weg in die Rockies

2.3.1Trans-Canada Highway nach Cache Creek

3Durch die Rocky Mountains

3.1Der Yellowhead Highway

3.2Jasper Town & National Park

3.2.1Jasper Town

ThemaRed Chair Experience

3.2.2Ausflug in die östlichen Parkbereiche

3.3Panoramastraße »Icefields Parkway«

ThemaColumbia Icefield/Athabasca Glacier

3.4Lake Louise & Banff

3.4.1Lake Louise & Lake Moraine

ThemaGroup access only – Unterwegs in der Heimat der Grizzlys

3.4.2Bow Valley Parkway

3.4.3Banff

• Übernachten

• Sehenswertes in Banff

• Lake Minnewanka Rundfahrt

• Mount Norquay Scenic Drive

• Sunshine Village & Meadows

3.5Yoho & Kootenay National Park

3.5.1Yoho National Park

ThemaAlpine Circuit im Yoho National Park

3.5.2Kootenay National Park

• Fortsetzung der Rundtour bis nach Golden (TCH)

• Weiterfahrt durch das südliche Columbia River Valley

3.6Von Banff nach Calgary oder zum Waterton NP

3.6.1Canmore

3.6.2Kananaskis Country

• Smith-Dorrien/Spray Trail (#742)

ExkursMount Assiniboine – »Matterhorn« der Rocky Mountains

• Kananaskis Trail (#40)

• Weiterfahrt nach Süden (Anschluss an den Crowsnest Hwy)

ThemaForestry Trunk Road

3.6.3Waterton Lakes National Park

ExkursAusflug in den Glacier National Park (USA)

4Vom Banff NP zurück nach Vancouver

4.1Von Lake Louise nach Vancouver

4.1.1Glacier National Park

4.1.2Revelstoke National Park

4.1.3Weiterfahrt auf dem TCH ab Revelstoke

ThemaCanadian Pacific Railway

• Sicamous und Salmon Arm

• Optionen für die Weiterfahrt nach Westen

ExkursBC’s Hot Springs Circle Route

4.2Alternativrouten ab Revelstoke: über den Arrow Lake nach Vernon und zum Crowsnest Highway

• Weiterfahrt über Naskup und den Lower Arrow Lake

• Weiterfahrt durch die Selkirk Mountains

4.3Das Okanagan Valley von Vernon bis Osoyoos

ThemaEin Superlativ jagt den nächsten…

4.4Crowsnest Highway #3

4.4.1Crowsnest Hwy von Pincher Station nach Cranbrook

4.4.2Crowsnest Hwy von Cranbrook nach Osoyoos

ExkursThe International Selkirk Loop

4.4.3Crowsnest Hwy von Osoyoos nach Hope

5Calgary

5.1Klima und Geschichte

ThemaCalgary Stampede, die »Greatest Show on Earth«

5.2Information, Orientierung und Verkehrsmittel

5.3Unterkunft und Camping

ThemaRiverside Biketrail: Fahrradwege rund um die City

5.4Stadtbesichtigung

5.4.1Downtown

5.4.2Sehenswürdigkeiten außerhalb des Zentrums

6Routen ab Calgary

6.1Rundtour durch die Badlands Albertas

ThemaDie Royal Canadian Mounted Police

ThemaPrärieindianer und Bisons

• Rückfahrt nach Calgary oder weiter zum Waterton Lakes NP

6.2Routen über Edmonton oder die Kootenay Plains

6.2.1Von Jasper nach Edmonton

ExkursBighorn Hwy – Von Hinton nordwärts nach Grande Prairie

6.2.2Edmonton

• Stadtbesichtigung

ThemaEishockey – der kanadische Nationalsport

• Edmontons Umgebung

ExkursNorth to Alaska – Von Edmonton zum Alaska Highway

6.2.3Rückfahrt nach Calgary über die #2

6.2.4Über die Kootenay Plains zurück nach Calgary

• Kootenay Plains

6.2.5Über die Forestry Trunk Road nach Calgary

7Routen über Vancouver Island

7.1Überblick & Anreise

• Anreise und Zeitbedarf

ÜbersichtAutofährverbindungen von/nach Vancouver Island

• Fähren ab/zum kanadischen Festland

• Fährverbindungen mit Seattle und der Olympischen Halbinsel

7.2Victoria

• Transport & Übernachten

• Stadtbesichtigung

ThemaWhale Watching Touren ab Victoria

• Sehenswertes im Großraum Victoria

7.3Rundtour ab Victoria über Port Renfrew

7.3.1Die Strecke bis Jordan River

7.3.2Juan de Fuca Provincial Park

ThemaWest Coast Trail im Pacific Rim NP

7.3.3Port Renfrew

7.3.4Über Lake Cowichan zum Trans-Canada Highway

7.4Von Victoria nach Nanaimo

7.4.1Entlang des Trans-Canada Highway

7.4.2Nanaimo

• Fährverbindungen ab Nanaimo

7.5Von Nanaimo nach Port Hardy

7.5.1Abstecher zur Pacific Rim National Park Reserve

• Port Alberni

ExkursAusflug zu den Broken Group Islands und nach Bamfield

• Ucluelet

• Long Beach Unit

• Tofino

ThemaWhale Watching ab Tofino und Ucluelet

7.5.2Von Parksville/Qualicum Beach nach Port Hardy

• An der zentralen Ostküste der Insel

• Strathcona Provincial Park

• Gold River und Nootka Sound

• Weiterfahrt nach Norden

ThemaGrizzlybären Touren ab Telephone Cove

7.5.3Port Hardy und Umgebung

• Cape Scott Provincial Park

• Weiterfahrt ab Port Hardy

7.6Ausflug nach Haida Gwaii

7.7Von Prince Rupert nach Watson Lake oder Prince George

7.7.1Prince Rupert

ExkursAusflug in die Nisga’a Nation

7.7.2Von Prince Rupert zum Cassiar Highway

7.7.3Auf dem Cassiar Highway nach Watson Lake

• Abstecher nach Hyder/Alaska

• Von Meziadin Junction nach Watson Lake

7.7.4Yellowhead Hwy von Prince Rupert von Prince George

Inselwelt vor Tofino auf Vancouver Island

8Alaska Highway und Nebenstrecken in Kanada

8.1Zum Reisen im hohen Norden

8.1.1Die Hauptrouten

8.1.2Der Zeitfaktor

8.1.3Ausrüstung und Vorkehrungen

8.1.4»Liegenbleiben« im Norden

8.1.5Versorgung unterwegs

8.2Alaska Highway

8.2.1Geschichte und Situation heute

8.2.2Von Dawson Creek bis Watson Lake

ÜbersichtStraßen in Yukon

8.2.3Watson Lake und Alaska Highway bis Whitehorse

ExkursTagish Road & Abstecher nach Atlin

8.2.4Whitehorse

8.2.5Klondike Highway nach Skagway

ThemaChilkoot Pass Trail

8.2.6Haines und der Dalton Trail (Haines Highway)

8.2.7Von Whitehorse nach Dawson City über den Alaska Hwy

ExkursAbstecher nach Eagle

ThemaSourdough und Bannock

8.2.8Dawson City

ExkursAuf dem Dempster Highway nach Inuvik

ThemaDie Lost Patrol

ExkursAuf dem Silver Trail nach Mayo und Keno

8.2.9Robert Campbell Highway nach Watson Lake

8.2.10Klondike Highway von Dawson City bis Whitehorse

9Alaska

9.1Transport nach und in Alaska (FlügeSeite 65)

9.1.1Straße und Auto

ÜbersichtAlaskas Straßen

ThemaPermafrost

9.1.2Bus- und Bahnverbindungen

9.1.3Fähren

9.2Anchorage

9.2.1Kennzeichnung, Information und Unterkunft

9.2.2Stadt und Umgebung

9.3Routen in Alaska

9.3.1Von Anchorage nach Seward und Homer

Exkurs»Recreational Gold Panning« auf der Kenai-Halbinsel

9.3.2Sterling Highway – Abstecher nach Homer

TabelleFährverbindungen im Golf von Alaska

ThemaBären Hot Spots in Alaska und Kanada

9.3.3Von Whittier nach Valdez/Cordova per Schiff

ThemaTrans-Alaska Pipeline und Exxon Valdez Oil Spill

9.3.4Von Valdez nach Tok

9.3.5Von Tok nach Fairbanks

ExkursDenali Highway

9.3.6Fairbanks und Umgebung

ExkursFairbanks als wichtigster Verkehrsknotenpunkt Alaskas

9.3.7Von Fairbanks nach Anchorage über den Denali National Park

ThemaPer Transit, Tour oder Camper Bus in den Denali NP hinein

ThemaAlaska Sled Dogs – Schlittenhunde

9.3.8Glenn Highway

9.4Alaska Panhandle

9.4.1Ketchikan

ExkursTotem Pole Capital of the World

9.4.2Petersburg

9.4.3Sitka

9.4.4Juneau

ÜbersichtDie wichtigsten Fähren in Alaskas Inside Passage im Sommer

9.5Fähren in den Norden

10Durch die Northwest Territories

10.1Zur Planung

10.2Übersicht über das NWT-Straßennetz

10.3Die Routen

10.3.1Mackenzie Highway

ThemaBisons in den Northwest Territories

10.3.2Yellowknife Highway

10.3.3Liard Highway

11Start der Kanadareise ab Seattle

11.1Seattle

11.1.1Ankunft

11.1.2Geschichte, Klima und Geographie

11.1.3Orientierung, Information und öffentlicher Transport

11.1.4Übernachten, Essengehen, Shopping

11.1.5Stadtbesichtigung

ThemaAMAZON – Headquarters und Spheres

ThemaSeattle – Die schönsten Aussichtspunkte

11.2Routen von Seattle nach Kanada

11.2.1Auf dem Landweg

11.2.2Per Fähre nach Vancouver Island

ThemaWhale Watching bei den San Juan Islands

• Olympic National Park

TEIL 3ROUTEN DURCH KANADAS WESTEN & ALASKA

Routenvorschläge

Route 1Durchs südliche British Columbia

Route 2Vancouver Island und Rocky Mountain National Parks

Route 3Durch Yukon und zu den Alberta Rocky Mountains

Route 4Alaska und Yukon

Route 5Northwest Territories, Cassiar Highway und Rocky Mountains

TEIL 4KANADA UND ALASKA WISSEN

Der Staat Kanada

• Steckbrief

• Bevölkerung

• Sprachen

• Politik

• Wirtschaft

Kathleen Lake im Kluane Nationalpark/Yukon

Provinzen und Territorien(Steckbrief, Geschichte, Geographie, Klima, Touristik-Info)

Alberta

ThemaDeutschstämmige Minderheiten in Kanada

British Columbia

Northwest Territories

ThemaDie Inuit

Yukon

US-Bundesstaat Alaska

• Geschichte

• Steckbrief

• Geographie

• Klima

• Informationen für Touristen

Adressenanhang

• Kanadische Fremdenverkehrsbüros

• Botschaften Kanadas und der USA

• Diplomatische Vertretungen in Kanada und den USA

Verzeichnisse

• Fotonachweis

• Alphabetisches Register

• Abkürzungen / Englische Begriffe

• Wichtigte Städte / Berühmte Straßen / Schutzgebiete

Routenübersicht/Kartenschnitte

Planung, Vorbereitung und Durchführungeiner Reise durch Kanadas Westen und Alaska

Rauschender Gletscherfluss im Jasper Nationalpark (Sunwapta Falls)

1.REISEPLANUNG

Kanada gilt als Inbegriff unberührter Natur, Einsamkeit und Wildnisabenteuer. Weite Gebiete im Westen und Norden des riesigen Landes sowie im angrenzenden US-Bundesstaat Alaska entsprechen auch tatsächlich diesem Bild: Unendliche Wälder, glasklare Bäche und Seen, reißende Flüsse, wild zerklüftete Küsten, moosbehangene Regenwälder und gletscherüberzogene Feuerberge begeistern die Reisenden. Begegnungen mit Bären und Elchen sind keine Seltenheit, Gewässer voller Forellen und Lachse der Traum eines jeden Anglers. Ob per Wohnmobil, mit dem Zelt, zwischendurch vielleicht auch mal auf Schusters Rappen, auf dem Pferderücken oder im Kanu, Naturerlebnis und Lagerfeuerromantik gehören zu den selbstverständlichen »Zutaten« jeder Nordamerika-Reise, ja machen ihren besonderen Reiz aus.

Spannende und entspannende Momente erwarten den Urlauber in den »Great Outdoors«, in den Nationalparks der Rocky Mountains, entlang des Trans-Canada Highway in British Columbia, am Lake Superior in Ontario, auf dem Alaska Highway mit seinen Nebenstrecken und rund um den majestätischen Denali – um nur die touristisch populärsten Bereiche zu nennen.

Wobei keinesfalls überall zivilisationsferne Attraktionen im Vordergrund stehen müssen. Auch die Citys der Region versprühen Charme, so zum Beispiel Victoria, »britisches Musterstädtchen« und Regierungssitz von British Columbia. Vancouver landet meist auf den ersten Plätzen im Ranking der Metropolen mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Zwischen Meer und Küstengebirge gelegen und mit Badestränden in Zentrumsnähe, Resten von Regenwald in seinen Parks und Skipisten unweit der nördlichen Vororte ist diese Stadt tatsächlich schwer zu toppen. Die Präriezentren Edmonton, das Tor zum Norden, und Calgary als Ölhauptstadt Albertas und Heimat der größten Rodeo-Show Amerikas besitzen den Vorzug einer relativ kurzen Distanz zu den Rocky Mountains.

In den drei einleitenden Kapiteln werden für die optimale Reiseplanung zunächst alle wichtigen Punkte erörtert, die man z.T. noch vor der Flug- und Fahrzeug-Buchung oder Festlegung der Route bedenken sollte. Nach der »Einkreisung« dessen, was man in Übersee unbedingt sehen und erleben möchte, betrifft das vor allem die ideale Reisezeit sowie das optimale Transportmittel (Pkw, SUV, Wohnmobil etc.) und – damit verbunden – auch die Art der Übernachtung (H/Motel, B&B, Jugendherberge, Camping) einschließlich der jeweils zu erwartenden Kosten.

Außerdem sollen die folgenden Abschnitte neben einer kurzen Einführung in die Geographie, Fauna und Flora der Region einen Einblick geben, was Nordamerika – neben dem reinen »Sightseeing« – noch so an möglichen Urlaubsaktivitäten und Ferienspaß zu bieten hat. Die Palette ist groß und in ähnlicher Breite kaum anderswo zu finden – schon gar nicht zum Null- oder moderaten Pauschaltarif wie in Kanada und Alaska öfters der Fall.

1.1Allgemeines zum Reiseziel Kanada/Alaska

1.1.1Geographie und Bevölkerung

Fläche und Bevölkerung

Kanada umfasst eine Fläche von fast 10 Mio km2 und ist damit nach Russland und (knapp) vor den USA das zweitgrößte Land der Erde, zählt aber nur 38 Mio. Einwohner. Zum Vergleich: in Deutschland leben auf nur 3,6% der Fläche Kanadas (357.000 km2) 83 Mio. Menschen. Dabei ergibt sich für Kanada eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von etwa 3,8 Einwohnern pro km2, in Deutschland von 232 Menschen pro km2.

Kanada erstreckt sich in Ost-West-Richtung von Cape Spear bei St. John’s auf Neufundland bis zur Alaska/Yukon-Grenze über eine Luftlinie von rund 5.514 km. Die maximale Nord-Süd-Distanz von Middle Island, einer winzigen Insel vor Point Pelee im Lake Erie bis zum Cape Columbia auf Ellesmere Island (nur 765 km vom Nordpol entfernt) beträgt ca. 4.634 km. Die Grenze mit den USA ist im Westen mit dem Verlauf des 49. (Karlsruhe) und im Osten zu einem Teil mit dem des 45. Breitengrades (Turin) identisch. Die Bevölkerung lebt zu über 90% auf nur einem Fünftel des Gesamtterritoriums, innerhalb eines etwa 500 km breiten Gürtels entlang der Grenze zu den USA in einer Mitteleuropa entsprechenden geographischen Zone.

Kanadischer Schild

Mit Abstand am dichtesten besiedelt sind die nördlichen Uferregionen des St. Lorenz Stroms und das Gebiet zwischen den Seen Huron, Erie und Ontario. Inmitten dieser fruchtbaren landwirtschaftlich intensiv genutzten Ebenen liegen die wichtigsten Industriezentren. Unmittelbar nördlich der Großen Seen erstreckt sich in einem weiten Bogen rund um die Hudson Bay der sogenannte »Kanadische Schild«, eine in der Eiszeit geformte felsige Hügellandschaft, die sich von Ontario über den Norden Manitobas, Saskatchewans und Albertas bis in die Northwest Territories hinein fortsetzt. Zahllose Seen füllen Senken und Vertiefungen. Das größte Gewässer, der Lake Winnipeg, ist mit einer Fläche von 24.400 km2 (Bodensee: 540 km2) größer als Hessen. Der südliche Canadian Shield ist dicht bewaldet, eignet sich aber kaum für Agrarwirtschaft oder Viehzucht. Er blieb daher weitgehend unbesiedelt. Erst in den 1970er-Jahren wurden die oft durch Flüsse und Wildwasser miteinander verbundenen Seenplatten als touristisch »verwertbare« Freizeit- und Abenteuerreviere erkannt.

Prärien

Die flachen bis leicht hügeligen, scheinbar endlosen Getreidefelder im Süden Manitobas, Saskatchewans und Albertas sind eine Fortsetzung der US-amerikanischen Great Plains. Die ins Land strömenden Siedler machten daraus in wenigen Jahrzehnten die Kornkammer Kanadas. Von den Grasslands, Weideflächen einst riesiger Bisonherden, blieben nur kleinere Areale erhalten.

Der hohe Norden

Die nördlichen Grenzen der vier Provinzen British Columbia, Alberta, Saskatchewan und Manitoba verlaufen entlang des 60. Breitengrades, auf dem auch Oslo liegt. Die durch die Mackenzie Mountains getrennten Northwest und Yukon Territories stehen in Kanadas Westen für den hohen Norden. Nadelwälder und unzählige Seen und Flüsse kennzeichnen vor allem die südlichen Northwest Territories. Dort findet man die beiden größten ganz in Kanada gelegenen Seen, den Great Slave Lake und den Great Bear Lake (28.600 km2 bzw. 31.300 km2).

Der mächtige Mackenzie River fließt vom Großen Sklavensee ins Nordpolarmeer. In weiten Teilen der Territorien herrscht Permafrost (der Boden ist bis auf wenige Zentimeter dauerhaft gefroren), der im Bereich des Polarkreises und weiter nördlich nur Tundra-vegetation in Form von Moos- und Heidebewuchs zulässt.

Rocky Mountains in Kanada

Das Landschaftsbild im kanadischen Westen wird geprägt durch die mächtigen Rocky Mountains und die Coast Mountains. Die beiden parallel von Nordwesten nach Südosten verlaufenden Gebirgszüge gehören zu den Kordilleren, die von den Anden Südamerikas bis nach Alaska reichen. In der Prärie kann man schon aus großer Entfernung die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains erkennen, wobei im Waterton Lakes National Park der Übergang zwischen Great Plains und Hochgebirge dann vollkommen abrupt erfolgt. Die Rocky Mountains im Grenzbereich zwischen den Provinzen Alberta und British Columbia sind erklärte Lieblingsziele europäischer Touristen, denn in ihnen befinden sich mit Banff und Jasper zwei der populärsten Nationalparks Nordamerikas. Das »Felsengebirge« setzt sich weiter nördlich bis zum Muncho Lake Provincial Park am Alaska Highway in British Columbia nahe der Grenze zum Yukon Territory fort.

Great Continental Divide

Parallel zum Bergkamm der »Rockies« verläuft auch die kontinentale Wasserscheide. Östlich von ihr münden alle Flüsse in den Atlantik oder in den Arktischen Ozean, westlich davon in den Pazifik. Mächtige Ströme durchziehen das Land, versorgen die Bevölkerung mit Trinkwasser, dienen zur Stromerzeugung sowie künstlichen Bewässerung und bieten an zahlreichen aufgestauten Badeseen jede Menge Erholung und Ferienspaß.

Küstengebirge

An der Westküste bilden die Coast Mountains die Fortsetzung der US-amerikanischen Kaskaden. Ihre steilen Hänge über dem Pazifik lösen sich in zahlreiche fjordartige Buchten und gebirgige Inseln auf. In der südwestlichsten Ecke des Yukon Territoriums (St. Elias Range/Kluane National Park) steht der Mount Logan, mit 5.959 m höchster Berg Kanadas. Dort befindet sich noch im angrenzenden Wrangell-St.Elias National Park (bereits in Alaska) der größte Gletscher Nordamerikas, der Bagley Icefield/Bering Glacier.

Zu den allerhöchsten Berggipfeln im nördlichsten US-Bundesstaat zählen in der Alaska Range der Denali (6.190 m) und Mount Foraker (5.304 m), bei den Wrangell Mountains die Mounts Blackburn (4.996 m) und Sanford (4.949 m) sowie in den Saint Elias Mountains der Mount Saint Elias (5.489 m) und Mount Bona (5.044 m).

Gebirge in British Columbia

Im südöstlichen British Columbia liegen zwischen beiden Hauptformationen weitere dazu parallel verlaufende Gebirgszüge, darunter die Columbia Mountains, die sich wiederum aus diversen Teilbereichen zusammensetzen (Cariboo, Monashee, Selkirk und Purcell Mountains). Gemeinsam mit den Skeena und Omineca Mountains im Norden von British Columbia umrahmen sie das in der zentralen Region der Provinz gelegene Fraser Plateau, eine bewaldete Hügel- und Seenlandschaft mit einer Basishöhe um 600 m.

Pazifikküste/Inseln

Der Westküste bei Seattle/Vancouver vorgelagert ist eine kaum zu beziffernde Menge an Inselchen, das Archipel der San Juan Islands und Gulf Islands, sowie Vancouver Island, die größte und bedeutendste Insel Kanadas. Mit einer Fläche von 31.285 km2 besitzt Vancouver Island die Ausmaße eines kleinen europäischen Staats und stellt mit den unterschiedlichsten Klimazonen und Landschaftsformen ein »Kanada im Miniaturformat« dar. Während im Südosten flache Sandstrände sogar Badegäste anziehen, ist die auch im Sommer verregnete Pazifikküste im Nordwesten der Insel mit nahezu undurchdringlichen Regenwäldern kaum erschlossen. Des Weiteren warten auf Vancouver Island bis zu 2.200 m hohe Berggipfel, schillernde Gletscher, langgezogene Fjorde und sogar Kanadas höchster Wasserfall (Della Falls 440 m).

Eine touristisch eher untergeordnete Rolle spielt die nur mit etwas Aufwand zu erreichende Inselgruppe der Haida Gwaii, die auch heute noch überwiegend von der First Nation, den Ureinwohnern Nordamerikas, bewohnt wird und sagenhafte Naturschätze birgt. Noch weiter nördlich an der Pazifikküste passieren die Alaskafähren entlang der Inside Passage tief eingeschnittene Fjorde, raue Gebirgszüge und kalbende Gletscherfelder.

Kurze Rast am Root Glacier Trail im Wrangell-St.Elias Nationalpark

1.1.2Flora und Fauna in Westkanada und Alaska

Unterwegs informieren die Besucherzentren der Parks immer wieder ausführlich über die Pflanzen- und Tierwelt des jeweiligen Gebiets. Ein Besuch deren Ausstellungen und ein Blick in die dort verfügbaren Publikationen lohnt sich immer, ebenso die meist kostenlose Teilnahme an Multivisionsshows oder oft guten, themenspezifischen von Warden/Rangern geführten Touren. Dieses Kapitel soll nur einen kleinen Einblick geben, welche Pflanzen und Tiere typisch für die Region »Westkanada/Alaska« sind. Zusätzliche Einzelheiten zu der jeweiligen Flora und Fauna finden sich auch noch an entsprechender Stelle im Reiseteil.

Pflanzenwelt

So facettenreich die Landschaften in Nordamerikas Westen, so vielfältig auch die dort heimische Flora. In Abhängigkeit klimatischer und topographischer Gegebenheiten präsentiert allein British Columbia bereits die ganze Palette von üppig grünen Bergregionen und urwüchsigen Regenwäldern bis hin zur staubtrockenen Kakteenwüste. Die Baumgrenze liegt in Übersee mancherorts jenseits der 3.000 m und somit deutlich höher als in den Alpen.

Wälder

Knapp 10% der weltweiten Wälder stehen in Kanada, betrachtet man nur den Borealen Wald sind es sogar 25%. Letzterer erstreckt sich von Neufundland, über die nördlichen Rocky Mountains bis hinauf nach Alaska. Er setzt sich in den subarktischen Gefilden überwiegend aus Nadelbäumen zusammen, enthält aber weiter südlich auch einen Mix aus Birken und Zitterpappeln.

Durch den meist früh einsetzenden Nachtfrost kommt es jedes Jahr bereits im Spätsommer in Kanadas Wäldern zu einem außerordentlichen Farbenspiel, das in Europa kaum seinesgleichen findet. In der Tundra im hohen Norden leuchten schon Anfang September die Blätter der kleinwüchsigen Sträucher und in den Rocky Mountains vergolden sich pünktlich zum Herbstbeginn die dort zahlreichen Espen (aspen) und die Lärchen (larch). Dieser Herbstzauber steht seiner Konkurrenz im Osten mit den dort fantastischen Rottönen der Ahornbäume kaum nach, zumal sich die bunten Bäume im Westen vor einer traumhaften, meist schon schneebedeckten Bergkulisse präsentieren. Der Großblättrige Ahorn (big leaf maple tree) in den Regenwäldern in Pazifiknähe erreicht seinen fall foliage peak in der Regel erst Ende Oktober.

Regenwälder

Eine Besonderheit sind die gemäßigten Regen(ur)wälder (rain forests). Niederschlagsmengen von gut 4.000 mm im Jahr und der unaufhaltsam vom Ozean aufziehende Nebel sorgen für sattgrüne, über und über mit Moos behangene Märchenwälder an den Küsten. Aber auch im Landesinneren sind sie vereinzelt noch zu finden, u.a. beim Nationalpark Mount Revelstoke und im Provinzpark Ancient Forest/Chun T’oh Whudujut am Yellowhead Highway. Anders als ihr tropischer Namensvetter setzt sich der nördliche Regenwald in erster Linie aus Nadelbäumen zusammen.

Die dominierenden Sitka-Fichten (Sitka spruce), Helmlocktannen (western hemlock spruce), Douglasien (Douglas fir) und Riesenlebensbäume (western red cedar) können auch beachtliche Dimensionen annehmen. Die Region nördlich von Port Renfrew auf Vancouver Island hat gleich etliche Rekordbäume hervorgebracht. Die Holzwirtschaft rückt jedoch den jahrhundertealten Baumbeständen der Westküste zu Leibe – über 50% des kanadischen Regenwalds fiel während der letzten Dekaden den mächtigen logging companies zum Opfer. Der Kahlschlag ganzer Landstriche (clear cutting) ist vielerorts nicht zu übersehen.

Moosbehangene Regenwälder erstrecken sich über weite Bereiche von Vancouver Island und Haida Gwaii

Tundra

Jenseits der Baumgrenze und Richtung Norden bis ans Polarmeer breitet sich die Welt der Tundra aus. In dem rauen Klima vermag nur eine Vegetation zu überdauern, die den langen, dunklen Wintern mit ihren eisigen Schneestürmen trotzen kann und sich mit einer ausgesprochen kurzen Wachstumsperiode zufrieden gibt. Die extrem an die Witterung angepassten, meist kleinen und gedrungenen Pflanzen gedeihen in Spalten und Senken oder hinter Felsen und Hügeln, die Schutz vor den Wetterunbilden gewähren. Da im Norden in der Regel nur wenig Niederschläge fallen, haben die meisten Pflanzen wirkungsvolle Mechanismen für die Wasserspeicherung entwickelt. Trotz der ungünstigen Bedingungen konnte sich eine bemerkenswert vielfältige Vegetation durchsetzen.

Prärien

Die einstigen Kurzgrasprärien in den Provinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta mussten weitgehend dem Weizenanbau und der Viehzucht weichen. Dies führte zu Flächen riesigen Ausmaßes, heute zum Teil Brachland, fast ohne natürliche Vegetation. Starke Winderosion, eisige Winterstürme und trockene Sommerhitze machen es Pflanzen schwer, dort wieder Fuß zu fassen. Die ausgedörrten badlands und Erdpyramiden/Felsnadeln (hoodoos) im südlichen Alberta erinnern eher an Landschaften im US-Südwesten.

Wüstenartige Buschsteppe

Für ebenfalls karges Wachstum sorgen Trockenheit und hohe Sonneneinstrahlung in der shrub steppe. Nahe der südlichen Grenze zu den USA gedeihen sogar Kakteen und Palmen. Ein semiarides Klima herrscht im Okanagan Valley bis nach Kamloops und westlich davon, die bewässerten Weinberge täuschen darüber hinweg.

Tierwelt

Aus mitteleuropäischer Sicht ist die Anzahl an wild lebenden Tieren, denen man während eines Aufenthalts in Westkanada oder Alaska begegnet, mitunter überwältigend. Dies gilt insbesondere für die höher gelegenen, gebirgigen Regionen sowie für Nationalforste. Schon beim ersten Picknick in der Natur macht fast jeder Bekanntschaft mit bettelnden Zieseln (ground squirrel) und Streifenhörnchen (chipmunk), Verwandte der oft auch frechen Eichhörnchen (squirrel). Ebenso wie die auffällig blauen Diademhäher (Steller’s jay) und die mit ihrer »Banditenmaske« über den Augen unverkennbaren Waschbären (raccoon) haben sie es meistens auf die Essensreste und Vorräte der Camper abgesehen.

Pica

Zahlreich in ihrem Vorkommen sind auch nordamerikanische Hirscharten, zu denen die mächtigen Wapitis (elk), die Weißwedelhirsche (white-tailed deer) und die Maultierhirsche (mule deer) mit ihren etwas überdimensionierten Ohren zählen. Sie teilen sich Nationalforste und -parks mit etwas scheueren Füchsen (fox), Dachsen (badger), Stinktieren (skunk), Rotluchsen (bobcat) und Kanadischen Luchsen (lynx). In den felsigen Gebirgsregionen sind außerdem Schneeziegen (mountain goat), hamsterähnliche Pfeifhasen (pica) und Dickhornschafe (bighorn sheep, Foto Seite 232) weit verbreitet sowie ihre nahen Verwandten die Dall-Schafe (Dall’s sheep), deren Fell mit zunehmendem Breitengrad immer hellere Tönungen annimmt.

Mountain goats

Dall’s sheep

Die in den Wäldern Nordamerikas beheimateten Elche (moose) ernähren sich den Sommer über vorwiegend von Wasserpflanzen und stehen dann nicht selten bis zum Bauch eingetaucht in Teichen oder Flussläufen, wo auch Albertas Wappentier, der einst bedrohte Biber (beaver), meist nicht lange auf sich warten lässt.

Zurückgezogen in der Bergwelt und baumlosen Tundra leben Rentierherden (caribou). Diese genügsame Hirschart ernährt sich im Sommer von Gräsern und Moosen. Die harten Winter zwingen die Tiere zur Migration in die südlich angrenzenden Borealen Wälder, wo dann Flechten ihre Hauptnahrung bilden. Sie waren für die Ureinwohner Kanadas und Alaskas die wichtigste Lebensgrundlage.

Caribou

Exponate zur Tier- und Pflanzenwelt im Denali Besucherzentrum

Durch deren Jagd mit primitiven Waffen wurde im dünnbesiedelten Norden der Tierbestand nicht gefährdet. Nachdem aber europäische Pelzhändler und Voyageure die Ureinwohner mit Gewehren versorgt hatten, änderten sich die Jagdgewohnheiten, und die Zahl der Karibus nahm drastisch ab. Zwar behindern heute Pipelines und befestigte Straßen die Herdenwanderung, aber immerhin hat sich dank strengerer Jagdbestimmungen ihr Bestand in jüngster Zeit ersichtlich stabilisiert. Allein in Alaska leben 750.000 Tiere in 32 Herden, deren Population sekundär durch die Jagd (etwa 11.000 Tiere jährlich), primär aber durch Krankheiten, Raubtiere, Witterung usw. natürlich reguliert wird. Relativ gute Chancen, freilebende Karibus zu beobachten, bietet die Busfahrt durch den Denali Nationalpark. Dasselbe gilt auch für Grizzlybären, deren Sichtung meist hoch oben auf der Wunschliste der Besucher steht.

Schwarz- und Braunbären

Im Allgemeinen hält sich »Meister Petz« bevorzugt abseits des großen Rummels im Hinterland auf. Zur Beerensaison im Hochsommer (meist Mitte Juli bis Ende August) sieht man sie in den Rockies aber auch vermehrt direkt am Straßenrand. Bis zu 200.000 wohlschmeckende buffaloberries können dann an nur einem Tag in ihrem Bauch landen! Ausführliches zu den Verhaltensmaßnahmen bei Begegnungen mit Bären Exkurs umseitig.

Pumas/Wölfe

Für Menschen ebenfalls nicht ganz ungefährlich sind Pumas (cougar oder mountain lion). Diese großen Raubkatzen lieben die einsamen Bergregionen fernab der Zivilisation, ebenso wie die Wölfe (gray wolf). Auch wenn Kanada mit rund 60.000 Tieren die weltweit zweitgrößte Wolfspopulation beheimatet, bekommt man sie dennoch nur selten zu Gesicht.

Büffel

Nahezu ausgerottet wurden einst die Büffel (bison, buffalo), die vor Eintreffen des Weißen Mannes zu Millionen die Prärien bevölkerten. Ende des 19. Jahrhunderts zählte man nur noch knapp 800 Exemplare. Dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen erholte sich der Bestand (rund 500.000 in den USA, in Kanada knapp 13.000).

You are in Bear Country!

In Nordamerika sind drei Bärenarten heimisch, die sich aber aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensgewohnheiten eher selten in die Quere kommen. Schwarzbären(black bears) sind – mit Ausnahme des südlichen Teils der Prärien sowie der arktischen Tundra – in ganz Kanada verbreitet. In Westkanadas einsamem Hochgebirge und an unberührten Küstenabschnitten (mit Ausnahme von Vancouver Island) muss zudem allerorten mit der Anwesenheit von Grizzlybären (North American brown bzw. grizzly bears) gerechnet werden. Zu den Braunbären gehören auch die Kodiakbären (Kodiak bears), deren Lebensraum sich auf die Insel gleichen Namens und die Westküste Alaskas beschränkt. Die Eisbären(polar bears), die dritte bedeutende Bärenart Nordamerikas, halten sich ausschließlich in arktischen Gefilden auf.

Allein in British Columbia leben ca. 15.000 Braun- und an die 150.000 Schwarzbären, wobei Vancouver Island die dichteste Population an Schwarzbären aufweist (man schätzt sie auf über 7.000). Die vielerorts einschlägigen Warnhinweise sind ernst zu nehmen. Je weiter man in einsame Gebiete vordringt, umso größer sind die Chancen – oder das Risiko, wie man’s nimmt – auf »Meister Petz« in freier Wildbahn zu treffen. Sie können dank ihres ausgeprägten Geruchssinns Menschen bis zu einer Entfernung von 3 km wahrnehmen und suchen dann im Normalfall das Weite. Beim Lachsfang oder Beerennaschen sind sie allerdings manchmal unachtsamer und können leichter unangenehm überrascht werden.

Als Wanderer sollte man daher auf der Hut sein und wissen, wie man sich im Notfall zu verhalten hat. Dabei ist es sinnvoll, die beiden Bärenarten voneinander unterscheiden zu können, denn je nachdem ob einem dann ein Braun- oder Schwarzbär gegenüber steht, gibt es andere Verhaltensempfehlungen. Ihr Name täuscht: Der Pelz der Schwarzbären kann sogar hellbraun gefärbt sein und ihr Körperbau ist zwar meist kleiner und schlanker, nimmt aber auch beachtliche Dimensionen an. Sie bringen bis zu 400 kg auf die Waage (Grizzlys bis zu 680 kg, Kodiakbären bis zu 800 kg). Ihren Namen verdanken Grizzlys dem längeren, angegrauten (grizzled) Deckhaar, aber am leichtesten zu identifizieren sind sie durch den ausgeprägten muskulären Höcker (hump) zwischen den Schultern, den nur Braunbären haben, Fotos unten. Zudem weisen Schwarzbären ein eher geradliniges Profil zwischen Ohren und Nase auf, während das Gesicht der Grizzlys an dieser Stelle deutlich gewölbter ist. Die wesentlich längeren Klauen der Braunbären hinterlassen außerdem unverwechselbare Fußspuren.

Schwarzbär

Grizzly

Wandern im »Reich der Bären«

Wanderwege führen nicht selten durch Bärengebiete. Bimmelnde Glöckchen (bear bells) werden dort gerne an den Rucksack gehängt, alternativ reicht auch eine mit Kieselsteinen gefüllte Getränkedose um Bären rechtzeitig auf einen aufmerksam zu machen. Noch besser dafür geeignet ist die menschliche Stimme. In unübersichtlichem Gelände werden laute Unterhaltungen empfohlen (ggf. auch Selbstgespräche, Singen, Klatschen oder Trillerpfeife). Der Geräuschpegel sollte möglichst immer Wind und rauschendes Wasser übertönen. Den besten Schutz – sogar gegen Grizzlys – bieten Gruppen von 4 Personen oder mehr (Seite 236).

Begegnet man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einem Bären, hilft nur besonnenes Verhalten. Panisches Wegrennen lädt sie zur Verfolgung ein. Die tapsig wirkenden Tiere erreichen Sprintgeschwindigkeiten bis zu 56 km/h (selbst der der mehrfache Olympiasieger Usain Bolt hat hier keine Chance!). Zuflucht auf dem nächsten Baum ist allenfalls bei Grizzlys im Erwachsenenalter eine Lösung (nur woher weiß man, wie erwachsen der aufgetauchte Bär ist?), vorausgesetzt man kommt selber hoch genug und wird nicht wieder heruntergeschüttelt. Die schweren Grizzlys klettern nicht mehr gerne, aber jüngere Artgenossen und Schwarzbären erklimmen Bäume erstaunlich elegant und schnell zwecks Futtersuche oder manchmal zum eigenen Schutz.

Bei einem plötzlichen Zusammentreffen beim Wandern wird geraten, gelassen zu bleiben, kleine Kinder sofort aufzuheben und langsam (!) den Rückzug anzutreten, dabei Augenkontakt meiden und dem Tier klar machen, dass man ein Mensch und keine Beute ist (am besten im ruhigen Ton ansprechen).

Als Wunderwaffe und letzte Notbremse gilt bear spray, das indes nicht ganz billig ist. Sein Wirkstoff, der von Chilischoten (capsicum) stammt, greift umgehend Nase, Ohren und Augen des Bären an. Bei kranken, verletzten oder hungrigen Tieren, deren Verhalten nicht berechenbar ist, bleiben – wenn man Pech hat – alle genannten Maßnahmen wirkungslos. Gleiches gilt für Bärinnen mit Jungen, wenn man versehentlich zwischen Mutter und Nachwuchs gerät.

Attacken von Schwarz- oder Braunbären soll man unterschiedlich begegnen, es gilt die Devise »If it's black, attack. If it's brown, lay down!«.

•Bei Schwarzbären kann man sich angeblich (vor allem in einer Gruppe) einigermaßen gut wehren (Steine in Richtung Augen/Nase werfen usw.). Wer sich nicht doch noch an einen sicheren Ort bringen kann (Fahrzeug, Hütte etc.), dem raten die Park Ranger/Wardens: »Fight back!«, um den Tieren verständlich zu machen, dass man keine »leichte Beute« ist. Damit darf man indessen erst beginnen, wenn klar wird, dass der Bär keinen defensiven Scheinangriff inszeniert, bei dem er nur wenige Meter vor dem Menschen stoppt und in letzter Sekunde dann doch noch abdreht.

•Bei einem starken Grizzly, der sich selbst, seine Jungen oder den Futterplatz verteidigt, hilft absolut keine Gegenwehr. Hat das Spray seine Wirkung verfehlt und greift der Bär an, kann man sich nur noch »tot stellen«: mit dem Bauch auf dem Boden einkugeln und dabei Gesicht, Kopf und Nacken mit den Armen schützen und den Angriff über sich ergehen lassen. Zumindest hat man so eine gute Chance, mit dem Leben davonzukommen, wenngleich mit sehr schweren Verletzungen zu rechnen ist.

Generell empfiehlt es sich, eine Mindestdistanz von 100 m einzuhalten, auch wenn man den Bären beim Vorbeifahren zwischen den Büschen am Straßenrand entdeckt. Gewöhnen sich die Tiere an die Anwesenheit der Menschen, werden sie schnell zu »Problembären«, was oftmals ihr Todesurteil bedeutet. Jedes Jahr sterben zahllose Tiere im von neugierigen Touristen verursachten Stau/Verkehrschaos, andere müssen aus Sicherheitsgründen in weit entfernte Wildnisgebiete deportiert werden oder ihr Leben in Gefangenschaft fortführen.

Beste Plätze für eine »sichere« BärenbeobachtungSeite 491ff

Campen im Bärengebiet

Um die »kulinarischen Verlockungen« zu minimieren, findet man in Bärengebieten und oft selbst in Kleinstädten immer verriegelte Abfallcontainer. In etlichen Parks wurden auf den Campingplätzen zusätzlich bärensichere Kästen aufgestellt, sog. food locker, in die man nachts sämtliche potentiellen »Gefahrenstoffe« einschließt. Denn nicht nur Nahrungsmittel üben eine starke Anziehungskraft auf Bärennasen aus, auch im Zelt befindliche Kosmetika und Zahnpasta oder angebrannte Marshmellows in der Asche des Lagerfeuers werden schnell zum Objekt ihrer Begierde. Wildniscamper nehmen entweder einen bear canister zur Proviantsicherung mit oder hängen ihre Lebensmittel nachts für Bären unerreichbar an ein Seil zwischen zwei Bäume. Beim Kochen sollte man Abstand zum Zelt halten und darauf achten, dass der Wind die Essensdüfte nicht in Richtung Schlafplatz weht. Keine schlechte Idee sind auch ein Wäschewechsel vor dem Hinlegen und ein generell sparsamer Umgang mit Parfüms oder Deos in Bärengebieten.

Ausführlicheres zu dem Thema findet sich im Internet unter folgenden Links: www.pc.gc.ca/en/pn-np/mtn/ours-bears/securite-safety/ours-humains-bears-people oder www.nps.gov/subjects/bears/safety.htm.

Bisons trifft man in erster Linie in geschützten Gehegen wie z.B. in den Nationalparks Riding Mountain, Wood Buffalo oder Waterton Lakes, aber auch hin und wieder in größeren Herden bei privaten Züchtern. Inzwischen sind Bisons sogar zu begehrten Fleischlieferanten geworden. Im Elk Island NP östlich von Edmonton hat man zudem die Gelegenheit, die beiden Unterarten (wood und plains bison) unterscheiden zu lernen; Details Seite 538 + 338.

Präriebewohner

Weniger offensichtlich ist die Anwesenheit der Fauna in den weiten Prärieebenen. Bei allzu großer Hitze zeigen sich viele Bewohner in den wüstenartigen Gebieten nur nachts sowie in den Morgen- oder Abendstunden. Wahre Überlebenskünstler sind dort die eleganten Gabelantilopen (pronghorn) und Kojoten, die Nordamerikanischen Präriewölfe (coyote). Kaninchenkauze (burrowing owl) teilen sich ihre unterirdischen Bauten – etwas unfreiwillig – mit Klapperschlangen (rattlesnake). Diese für erwachsene Menschen zwar nur in den seltensten Fällen tödlichen, aber dennoch hochgiftigen Reptilien können nicht nur in den Grasländern, sondern auch im südlichen Okanagan Valley/British Columbia anzutreffen sein. Bisse sind jedoch sehr selten, denn meist machen sie mit unverkennbarem Rasseln rechtzeitig auf sich aufmerksam.

Meeresbewohner

Bei Niedrigwasser können sich mancherorts an der Pazifikküste Gezeitenbecken (tide pools) mit unglaublichen Mengen an bunten Seesternen (starfish, sea stars) ausbilden, allen voran auf Haida Gwaii. Auf größere Strand- und Meeresbewohner wie Seehunde, -löwen und -elefanten (seal, sea lion und elephant seal) stößt man bei Fahrten entlang der Küste fast automatisch, auch außerhalb zivilisationsnaher Ruhezonen. Gelegentlich gesellen sich die immer noch gefährdeten Seeotter (sea otter) zu ihnen.

Whale Watching

Besonders gute Aussichten auf eine erfolgreiche Walbeobachtung hat man bei den San Juan Islands und generell in den Gewässern zwischen Seattle und Vancouver Island (bis rauf nach Telephone Cove). Schwertwale (orcas) zählen dort neben Schweinswalen (porpoise) von Mitte Mai bis Mitte Oktober zu den Dauergästen. Auch Grau- (gray whale), Blau- (blue whale) und Buckelwale (humpback whale) ziehen an der Pazifikküste entlang und verweilen dann schon mal länger in nährstoffreichen Gewässern. In Alaska wird die Resurrection Bay vor Seward Anfang Mai zum Orca-Hotpsot und bleibt es bis Anfang Juni. Auch Juneau, Sitka und Ketchikan sind gute Ausgangsorte. Die meisten Walarten halten sich dort gerne bis August in Küstennähe auf.

Migration der Lachse

Im Reiseteil des Buches mit Fischsymbol gekennzeichnet

Ein einzigartiges Naturschauspiel ereignet sich jedes Jahr im Sommer und Herbst. Dann kämpfen sich Abermillionen von Lachsen zu den Oberläufen der Flüsse bis zu ihren Laichgründen (spawning grounds) durch – vom großen Königslachs (Chinook bzw. king salmon, bis zu 1,6 m lang und 57 kg schwer!) über den Silberlachs (Coho), Ketalachs (chum bzw. dog) und Blaurücken- oder Rotlachs (sockeye) bis hin zum kleineren Buckellachs (pink salmon). Der Fraser/Thompson/Adams River Salmon Run, der nach knapp 500 km im Tsútswecw Provincial Park in British Columbia endet, ist einer der beeindruckendsten seiner Art. Auch die Region rund um Tête Jaune Cache bietet einige Beobachtungsplätze, so kann man dort z.B. den wendigen Fischen beim Überwinden der Rearguard Falls zusehen. Bei den Brooks Falls im Katmai Nationalpark springen sie dabei zuweilen direkt ins Bärenmaul. Rekordhalter ist der Teslin River Salmon Run an der Yukon/BC-Grenze, wo die Chinook sagenhafte 3.200 km im Süßwasser zurücklegen.

Erwachsene Lachse wandern zum Laichen die Flüsse hinauf und können dabei größere Hindernisse überwinden, hier beim Sprung über die Brooks Falls/Alaska

Vögel

An den fischreichen Gewässern im Binnenland und der Küste erfreuen sich gleichermaßen Angler wie Weißkopfseeadler (bald eagle). Beste Chancen dem Wappentier der USA zu begegnen hat man in Alaska und weiter südlich an einsameren Küstenabschnitten sowie vielerorts in Kanada zu Zeiten des Lachszugs. Ebenfalls nicht wegzudenken aus den bergigen Regionen ist sein naher Verwandter, der braune Steinadler (golden eagle).

Bald eagles

Allgegenwärtig sind auch die Nester der Fischadler (osprey), man sieht sie immer wieder auf eigens für sie errichteten Masten neben der Straße oder sogar auf Brückenkonstruktionen. In von Menschen weniger frequentierten Gebieten nisten gerne Wanderfalken (peregrin falcon) sowie allerlei andere kleinere Falkenarten (hawk).

Ospreys

Zu den Publikumslieblingen zählen außerdem die clownartigen Gelbschopflunde (tufted puffin) und Hornlunde (horned tuffin), die man den Sommer über entlang der Küsten beobachten kann. Wunderschön sind auch die markanten Rufe der Eistaucher (common loon; auf der kanadischen $1-Münze abgebildet), die in der Nähe klarer Bergseen oftmals weit durch die Täler hallen und Besucher vielleicht an einen Kojoten erinnern.

Tufted puffin

Horned puffins

Common loon

Eher mit den Tropen in Verbindung gebracht werden zierliche Kolibris (hummingbird). Ihr Verbreitungsgebiet reicht aber bis ins nördliche British Columbia und auch bis in die trockeneren Gebieten weiter im Landesinneren.

Tierwelt im »hohen Norden«

Die Fauna ist in dieser unwirtlichen Gegend nicht übermäßig artenreich, die Tundra gilt in erster Linie als Land der Caribous. Die kalten Gewässer des Nordpolarmeeres und der Hudson Bay bilden den Lebensraum für Großwale, Belugas, Walrösser (walrus), Seehunde, Eisbären (polar bear) zahlreiche Fischarten sowie Kleinstlebewesen. Das sensible Biosystem reagiert auf Störungen sehr empfindlich. Schon im 18. Jahrhundert verschwanden aus unbekannten Gründen viele Walarten aus diesen Gewässern, was die Inuit zwang, zur Robbenjagd überzugehen.

1.1.3Klima und Reisezeit

Die klimatischen Gegebenheiten

Westwinde am Pazifik, stabile Hochs im Zentrum und Tiefdruckgebiete am Atlantik charakterisieren im großen Maßstab das kanadische Klima. Die regionalen Unterschiede sind, wie bei einem so riesigen Land nicht anders zu erwarten, extrem. Im Süden der Prärieprovinzen etwa überschreiten die Temperaturen im Juli/August fast täglich 30°C, während in Inuvik in den Northwest Territories die Sommerwärme gerade ausreicht, den gefrorenen Boden einen Meter tief aufzutauen.

Höhenlagen

Der Frühling kehrt erst spät in die Bergregionen ein. Tiefere Lagen sind dort meist ab Mai eisfrei, die Täler erstrahlen dann im frischen Grün. Weiter oben ist die Saison sehr kurz: Die ersten weißen Flocken lassen ab Mitte September nicht mehr lange auf sich warten und vielerorts bleibt der Schnee dann bis in den Juli hinein liegen. Für unliebsame Überraschungen gut sind grundsätzlich alle Hochlagen (> 3.000 m) in den Gebirgen. An sich überwiegende Schönwetterperioden mit Tagestemperaturen jenseits der 20°C können dort auch recht unstabil ausfallen und durch einige ungemütliche Regentage in Folge unterbrochen werden.

Zentrale Täler

Während Wolkenfelder an den windzugewandten Seiten der Coast Mountains auch im Juli/August häufig kühle Witterung und Regen mit sich bringen, fühlt es sich es in geschützten Tälern richtig hochsommerlich an. So z.B. im kanadischen Okanagan Valley, wo dann regelmäßig die 30°C-Marke geknackt wird und die Badesaison bis in den September hinein reicht.

Prärien

An den Flanken der Rocky Mountains, der Klimascheide Westkanadas, regnen sich die feuchten Westwinde endgültig ab. Dahinter, in den Prärien, bleibt es relativ trocken mit Jahresniederschlägen um die 400 mm. Verantwortlich für das Wettergeschehen ist dort das »Kanadische Hoch« mit meist frühen Wintereinbrüchen und Temperaturen, die um ca. 20°C tiefer liegen als in Europa auf demselben Breitengrad. Fehlende von Ost nach West verlaufende Gebirgszüge erlauben den kontinental-arktischen Luftmassen den ungehinderten Zugang nach Süden bis tief in die USA hinein.

Ein Winterphänomen sind auch die kräftigen Fallwinde. Der Chinook an der Ostseite der Rockies vermag innerhalb weniger Stunden einen Temperaturanstieg von bis zu 40°C oder mehr zu bewirken und dabei 30 cm dicke Schneedecken über Nacht verschwinden zu lassen. Er trägt daher auch den Spitznamen »snow-eater«. Böen mit über 120 km/h können dann Sattelschlepper umkippen oder Züge entgleisen lassen. Betroffen davon sind in erster Linie Calgary und der Süden Albertas.

Im Sommer verzeichnen die Prärien oft wochenlang stabile Hochdruckwetterlagen, die bisweilen von Gewittern unterbrochen werden. Sonnigster Punkt Kanadas ist Estevan im Südosten von Saskatchewan mit jährlich 2.979 Stunden klarem Himmel.

Verantwortlich dafür zeichnet ebenfalls das Canadian High. Es bewirkt selbst im Norden der Provinzen im Juli/August Tagestemperaturen von meist deutlich über 20°C und lässt das Thermometer nahe der Grenze zu den USA fast auf Höhen ansteigen, die in Kanada sonst nur im Okanagan Valley registriert werden.

Pazifikregion

Das Klima in der Pazifikregion wird von relativ milden Luftmassen geprägt. An der Küste sorgt der Alaskastrom für moderate Wintertemperaturen, die nur selten unter dem Gefrierpunkt liegen. So hat Anchorage ungeachtet seiner nördlichen Position um 12°C wärmere Winter als Fairbanks im Inland.

Auch wenn in den Küstenregenwäldern auf Vancouver Island der Sommer die »trockene« Jahreszeit ist, muss dort sowie allgemein im Einzugsbereich des Pazifiks selbst im Juli/August jederzeit mit Regen gerechnet werden. Estevan Point an der Westküste der Insel bringt es auf rekordverdächtige 3.200 mm Niederschlag/Jahr. Im Windschatten der insularen Gebirgszüge bekommen Nanaimo und Vancouver nur noch ein 1/3 dieser Regenmenge ab, wobei ein Großteil davon auf die Wintermonate entfällt. Im Sommer regnet es in Vancouver vergleichsweise wenig. Nur 100 km östlich der Stadt verzeichnet Hope an den Westhängen der Kaskaden aber wieder erhöhte Niederschlagswerte (ca. 2.000 mm). Regenreichste Stadt auf dem kanadischen Festland ist Prince Rupert mit fast 2.600 mm.

Eine Sonderstellung nimmt Victoria ein: Es erfreut sich durchweg sonniger Sommer, im Juli/August werden tagsüber oft über 25°C gemessen. Die Wintermonate sind ebenso erstaunlich angenehm mit im Schnitt gerade mal einem Tag Frost. Auch Vancouver hat meist nur drei Tage, an denen das Thermometer unter 0°C fällt.

Hoher Norden

Im Sommer klettern die Temperaturen im hohen Norden wegen der langen Dauer des Sonnenscheins (nördlich des Polarkreises zum Sommeranfang rund um die Uhr) erstaunlich hoch. In den südlichen Territorien überschreiten sie im Juli und August sogar täglich 20°C, bisweilen auch 30°C und mehr. Obwohl im Hochsommer dort Gutwetterperioden eher die Regel sind, kann das Wetter immer wieder recht wechselhaft ausfallen. Bereits Ende August wird es nachts empfindlich kühl.

Groß ist auch der Einflussbereich der Hudson Bay. Acht Monate des Jahres schiebt sich vom Eispanzer der Bucht ein Kältekeil über das kanadische Festland, der auch im Sommer seine Wirkung nicht ganz verliert. Da die kalte Luft wenig Feuchtigkeit aufnimmt, fallen im Norden erheblich geringere Regen- und Schneemengen als in allen übrigen Regionen Kanadas.

Die beste Reisezeit

Ob man im Hochsommer nach Nordamerika fliegen sollte, hängt nicht nur von terminlichen Vorgaben und vom Geldbeutel ab, sondern auch von den Aktivitäten, die während der Reise geplant sind. Grundsätzlich eignen sich die Monate Juni bis September am besten für einen Urlaub in Westkanada/Alaska, bei dem das Naturerlebnis im Vordergrund steht.

Vor- und Nachsaison

Zur Vor- bzw. Nachsaison (shoulder season; Zeitraum April-Mitte Juni oder Mitte September-Oktober) muss man hinsichtlich Outdoor-Aktivitäten (Seite 42ff) Abstriche machen. Regenperioden und sehr kühle Tage, in den Höhenlagen Schnee und Kälte, sind dann wahrscheinlicher. Noch oder bereits geschlossene Einrichtungen (z.B. Seilbahnen, Schwimmbäder, Campingplätze, Berghütten oder andere Unterkünfte) und stark eingeschränkte bzw. eingestellte Angebote (Boots-, Fahrrad- und Pferdeverleih, Veranstaltungen in Nationalparks, Wildwasserfahrten) beeinträchtigen die Urlaubsfreude. Außerdem sind die Nächte im Zelt bitterkalt und nur etwas für abgehärtete Naturen.

Im Winter entstandene Straßenschäden werden erst im Mai, gelegentlich auch erheblich später, beseitigt. Gravel und speziell dirt roads können bis zum Frühsommer nicht befahrbar sein (zu den Straßenkategorien Seite 100f). Die Gipfelstraße im Mount Revelstoke Nationalpark bleibt oft bis Ende Juli/Anfang August gesperrt. Schnee macht auch Wanderwege oberhalb der Baumgrenze häufig noch bis in den Juli hinein unzugänglich.

Speziell Reisen in den »hohen Norden« und in Polarkreisnähe (Dalton und Dempster Hwy) sollte man lieber nicht vor Mitte Juni antreten. Spätestens Mitte September sinken die Tagestemperaturen dort wieder auf ein ungemütliches Niveau, und der erste Schnee lässt nicht mehr lange auf sich warten. Schlechtwettereinbrüche sorgen aber auch in den Rockies immer wieder für Überraschungen. Selbst im Juni können Straßen dort vorübergehend zuschneien, u.a. Abschnitte des Icefields Parkway im Banff/Jasper Nationalpark.

Farbrausch im »hohen Norden« – im Denali Nationalpark erreicht er seinen Höhepunkt im Spätsommer bzw. in der ersten Septemberhälfte

Hochsaison

Die Hauptsaison (tourist bzw. high season) dauert von Mitte Juni bis zum ersten Montag im September, dem Labo(u)r Day. In diesen Zeitraum fallen traditionell die Universitätsferien sowie mit unterschiedlicher Länge die Sommerferien der Schulen. Top-Sehenswürdigkeiten wie den Lake Louise oder Moraine Lake besucht man dann möglichst vormittags an Werktagen, denn dort ist den Sommer über nahezu immer mit Stau und dauerbesetzten Parkplätzen zu rechnen. Außerhalb dieser absoluten Brennpunkte des Tourismus, anderer bekannter Nationalparks und Provinzparks wird man im Westen Kanadas und in Alaska jedoch nur selten einen – nach unseren Begriffen – starken Andrang erleben.

Ewige Sommertage: In Inuvik geht die Sonne zwischen dem 24. Mai und 19. Juli gar nicht unter!

»Endless fun under the midnight sun« versprechen in Polarkreisnähe z.B. Fairbanks oder Dawson City, wo es von Ende April bis Anfang August nachts nicht richtig dunkel wird.

Rechtzeitig zur Touristensaison tritt jedoch nahezu überall ein mehr oder minder lästiges Mückenproblem auf ( umseitig). Die Plage nimmt erst im Laufe des Augusts langsam ab und spätestens im September setzen Nachtfröste den Quälgeistern ein Ende. Hinzu kommen großflächige Waldbrände, die den Sommer über in Kanada/Alaska wüten können. Immer wieder sind Parks oder zumindest Bereiche davon betroffen. In den umliegenden Gebieten lassen Luftqualität sowie Fernsicht dann sehr zu wünschen übrig.

In den vergangenen Jahren wurde selbst Kanada von Hitzewellen (heat waves) überrollt. Besonders tragisch war das Schicksal, das die kleine Gemeinde Lytton, etwa 250 km nördlich von Vancouver, ereilte: Im Frühsommer 2021 wurde sie an gleich drei Tagen hintereinander zum neuen kanadischen Hitzerekordmeister. Sagenhafte 49,6°C hat man dort am 29. Juni gemessen! Nur einen Tag später wurde innerhalb weniger Stunden nahezu der gesamte Ort durch ein Feuerinferno zerstört; Seite 213.

Reisestart Mitte August

Bei zeitlicher Flexibilität und Reisen in die Rocky Mountains und nach Vancouver Island, aber auch bei Reiseplänen, die Fahrten mit den Alaskafähren einschließen, ist der Start ab Mitte August ein guter Kompromiss. Im Spätsommer/Frühherbst sinkt nicht nur die Zahl der Besucher, Mücken und Waldbrände, mancherorts purzeln langsam auch die Preise.

Blutsauger allerorten(von Juni bis September)

Von Anfang Juni bis etwa Mitte September sind sie in Kanada und Alaska allgegenwärtig, die Stechmücken (mosquitoes), Kriebelmücken (black flies, sehen wie kleine Fliegen aus) und Bartmücken/Gnitzen (sand flies oder no-see-ums; 1-4 mm groß, man sieht sie kaum!). Alle Quälgeister bevorzugen zwar Feuchtregionen und schattige Waldgebiete, aber vor allem im Juni/Juli entgeht man ihnen praktisch nirgendwo. Selbst in höheren Gebirgslagen und am offenen Wasser, bei Wind und Kälte suchen sie nach Opfern. Schwarze Fliegen sind immer hungrig, sie beißen auch tagsüber. Stechmücken greifen vorzugsweise im Morgengrauen und abends in der Dämmerung an, wenn der Urlauber – gemütlich vor dem Camper oder Zelt sitzend – die Abendstimmung in Ruhe genießen möchte. Ein Lagerfeuer bringt nur Entlastung, wenn es ordentlich qualmt. Aber dann vertreibt es meist nicht nur die Insekten. Mit kleinen regionalen Unterschieden lässt die Plage ab August spürbar nach und verschwindet mit den ersten Nachtfrösten ganz. Nur im kargen Hochgebirge bleibt man von der Plage generell verschont.

Europäische Sprays und Lotionen richten gegen nordamerikanische Moskito-Damen (nur sie stechen) wenig aus. Am besten hält man sie sich mit einheimischen insect repellents wie dem bewährten Off, Muskol, Repel oder Cutter vom Leibe. Der darin enthaltene Wirkstoff DEET greift indessen auch Haut, Kleidung, Uhren-Armbänder etc. an. Weitab städtischer Zivilisation sind die ohnehin schon saftigen Preise für den Mückenschutz am höchsten. Es empfiehlt sich daher, rechtzeitig an die Anschaffung zu denken. Hilfreich für Camper sind mosquito coils, Mücken-Spiralen, die im Freien vor sich hinkokeln. Summgeräte und andere technische Neuerungen scheinen die Tiere in Übersee nicht sonderlich zu beeindrucken. Auch Kleidung bietet nur begrenzten Schutz. Was ein richtiger Moskito ist, der sticht sogar durch relativ dicke Stoffe wie Zeltwände und Jeans. Empfehlenswert sind weite Textilien, die indessen an Hals, Handgelenken und Knöcheln dicht anliegen sollten.

Trotz gewissenhaften Einreibens, Sprayens und anderer Maßnahmen wird ein Urlaub in Nordamerikas Westen kaum ganz ohne Mückenstiche ablaufen. Kratzen gegen den Juckreiz hilft bekanntlich nicht, sondern verschlimmert ihn nur. Doch auch dagegen gibt es geeignete Präparate. Beruhigend ist immerhin, dass diese mosquitoes im Gegensatz zu ihren tropischen Verwandten im Allgemeinen keine Krankheiten übertragen, wiewohl nach der Jahrtausendwende das West-Nile-Virus eingeschleppt wurde. Infizierte Mücken können den Erreger auf den Menschen übertragen. Die dadurch ausgelösten Symptome reichen von Fieber bis Meningitis. Eine Impfung oder Medikation dagegen ist (noch) nicht bekannt. 2021 wurden in ganz Kanada allerdings nur 35 Fälle gemeldet und das überwiegend im Osten des Landes.

Nicht unbedenklich sind Zecken (ticks). Die Palette an Krankheitserregern, die sie beim Blutsaugen übertragen können, ist in Übersee größer als in Mitteleuropa. Neben Borreliose (Lyme disease) zählen dazu noch diverse Arten von Rückfall- und Fleckenfieber (relapsing bzw. spotted fever), die eine langwierige Antibiotikabehandlung erfordern, sowie die durch Toxine verursachte Lähmung tick paralysis. Am aktivsten sind Zecken meist im späten Frühjahr.

In den ersten Septemberwochen zeigt sich das Wetter tagsüber im Allgemeinen noch recht angenehm, während die Nächte schon spürbar kühler sind als im Hochsommer. Auf den Campingplätzen trifft man dann überwiegend europäische Touristen oder kanadische wie US-Rentner mit ihren Wohnmobilen an. Und gelegentlich findet sich dann auch schon mal ein ganzes Seeufer ohne »Nachbarn«. Im Hohen Norden klingt dann aber die Reisesaison allmählich ab und erste Einrichtungen schließen ihre Tore. Auch die Grenzstation bei Dawson City ist oft schon ab 5.9 dicht.

Herbst

Mitte September setzt das Herbstlaub entlang des Icefields Parkway neue Akzente, ebenso die Lärchen auf den Plateaus oberhalb vom Lake O’Hara, beim Moraine Lake oder den Sunshine Meadows. Die Tundra in Gletschernähe und im hohen Norden verfärbt sich bereits Anfang September wunderbar. Erste Schneeverwehungen, Straßenglätte und frostige Nächte gehören dann aber schon zu den Begleiterscheinungen. Spätestens Anfang November führen nur noch wenige Straßen durch die Bergwelt. Der Icefields Parkway im Banff sowie Jasper Nationalpark bleibt ganzjährig geöffnet, von November bis Ende März sind Winterreifen aber Pflicht (ggf. auch Schneeketten). Am Trans-Canada Highway muss im Bereich des Roger Pass von Dezember bis Mai aus Lawinenschutzgründen mit zeitweiligen Sperrungen gerechnet werden.

Winter

Wer nicht Wintersport betreibt (Seite 48), sollte die kältere Jahreszeit in den Bergen lieber meiden. Außerhalb der Saison bleiben die meisten touristischen Einrichtungen dort geschlossen und viele Bereiche unzugänglich.

Überblick

Als zusätzliche Hilfestellung zur Entscheidung für die persönlich optimale Reisezeit sind im Kasten umseitig alle relevanten Charakteristika der Reisebedingungen für Früh-, Hoch- und Spätsommer nochmals zusammengefasst. Das aktuelle Wettergeschehen verfolgt man am besten unter www.weather.gov/arh (Alaska) und https://weather.gc.ca/canada_e.html (Kanada).

Im frühen Herbst verwandelt sich die Landschaft am Icefields Parkway meist schon in ein Winterwunderland

Das späte Frühjahr(Ende Mai bis Anfang Juli)

•Besonders lange Urlaubstage, in Jasper geht die Sonne im Juni um 5.30 Uhr auf und erst gegen 22.30 Uhr wieder unter. Ausgedehnte Dämmerlichtzeiten mit guten Möglichkeiten zur Tierbeobachtung – zahlreiche Jungtiere!

•Wasserfälle sind am imposantesten, Regenwälder und Prärien saftig grün

•Blütezeit der Wildblumen in tieferen Lagen

•Bergspitzen noch hübsch verschneit, aber in größeren Höhen blockierte Straßenpässe und Wanderwege wegen Schneefelder und Lawinengefahr

•Das Wetter neigt zu Schauer- und Gewitterbildung.

•Zahllose black flies und mosquitoes vergällen bisweilen die Ferienfreude.

Hochsommer(Mitte Juli bis Mitte August)

•Nebenstrecken und Wanderwege sind nun weitestgehend schneefrei.

•Ende Juli/Anfang August: Höhepunkt der alpinen Blumenblüte

•Höchste Temperaturen – angenehm in den Bergen, in tieferen Lagen im Landesinneren mitunter sehr heiß, vor allem in den Prärien Kanadas

•Immer wieder hartnäckiger Seenebel an der Pazifikküste

•Alle Attraktionen haben bis in den Abend hinein geöffnet.

•An beliebten Ausflugszielen herrscht großer Andrang.

•Motels und Campingplätze sind in populären Urlaubsgebieten (Nationalparks und Umgebung) meist ausgebucht und verlangen Hochsaisonpreise.

•Heerscharen von black flies und mosquitoes allerorten

•Seen und Flussläufe vielerorts mit Badetempeturen

•Waldbrandsaison; gesperrte Parkbereiche und weiträumig schlechte Luft und katastrophale Fernsicht sind in Kanada/USA dann keine Seltenheit

Spätsommer/Frühherbst(Ende August bis Anfang Oktober)

•Die Urlaubstage werden gegen Ende des Sommers spürbar kürzer, so dass man auch weniger Programm schafft.

•Viele Campingplätze in den Bergen schließen mit dem Labo(u)r Day.

•Nach den ersten Nachtfrösten (ab Anfang September) leuchten die Laubund Lärchenwälder farbenprächtig. Das Röhren der brunftigen Wapiti-Hirsche hallt durch die Täler (z.B. entlang des Athabasca River).

•Sämtliche Blutsauger erlahmen in ihrer Angriffslust.

•Im Allgemeinen darf man noch mit einer relativ stabilen Gutwetterlage rechnen. Die Nächte sind schon kühl; über 1.000 m liegen die Nachttemperaturen unter dem Gefrierpunkt. Ab Mitte September kann es in noch höheren Lagen (ab 2.000 m) den ersten Schnee geben.

•Wasserfälle und Wildbäche führen nur noch wenig Wasser; Stauseen stehen oft halbleer. Feuchtgebiete liegen trocken, ganze Landstriche (nicht nur die Prärien) wirken wie ausgedörrt.

•Im Herbst wird die Luft in den Bergen allmählich klarer und die Weitsicht besser, denn die Waldbrandsaison klingt dann langsam ab. Endgültig endet sie aber mit dem Einsetzen der ersten Schneefälle.

Tanzende Aurora Borealis über Yellowknife