Reise Know-How Reiseführer USA Nordwesten - Isabel Synnatschke - E-Book

Reise Know-How Reiseführer USA Nordwesten E-Book

Isabel Synnatschke

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Beschreibung

Reise Know-How Reiseführer USA Nordwesten: Mit Routen durch Südwest-Kanada Ausgehend von den Metropolen Seattle, Portland, Salt Lake City, Denver und San Francisco führt dieses Reisebuch über ein dichtes Routennetz zu den Nationalparks und allen wichtigen Zielen im Nordwesten der USA. Nicht nur die großen Highlights … Aber: Es sind nicht nur die Städte und berühmten Nationalparks (Yellowstone, Glacier, Badlands, North Cascades u.v.m.), die für unvergessliche Reiseeindrücke sorgen, sondern auch die zahlreichen kleineren Ziele, die oft nur wenig abseits der üblichen Hauptstrecken liegen. Dazu zählen kaum frequentierte Wanderwege und Traumlandschaften, weniger bekannte Kleinode (Geisterstädtchen und Ortschaften aus der Goldrauschära in denen die Zeit stehengeblieben scheint) sowie die schönsten Spots entlang der Pazifikküste. Malerische Steilklippen und versteckte Buchten kennt man von der berühmten Oregon Coast, aber auch Nordkalifornien und die Olympische Halbinsel haben viel zu bieten. Gut verteilt über den gesamten Nordwesten laden außerdem immer wieder heiße Quellen – teils herrlich naturbelassen, teils fein erschlossen – zum Relaxen ein. Spannende und entspannende Momente in den "Great Outdoors" … Das Reisehandbuch enthält alles, was man wissen muss zur Fauna und Flora, zu kurzen Hikes, Tageswanderungen und Backpacking-Trips, zu Ausflügen auf dem Pferderücken, mit dem Fahrrad oder Mountainbike, zu 4-Wheeling, Wildwasserfahrten, Inner Tubing und anderen Urlaubsaktivitäten. Ein grenzübergreifender Reiseführer … Der Nordwesten der USA und Kanadas Südwesten in einem Werk – exklusiv auf dem Markt! Einige der schönsten Ziele in den Rocky Mountains befinden sich jenseits der Grenze am Icefields Parkway im kanadischen Südwesten. Der Glacier und der Waterton Lakes Nationalpark, nur einen "Katzensprung" voneinander entfernt, bilden sogar gemeinsam den International Peace Park. Lohnenswert ist auch ein Ausflug nach Vancouver Island, zu den Stränden des Pacific Rim Nationalparks und ins "britische Musterstädtchen" Victoria, das die nur wenige Kilometer schmale Juan-de-Fuca-Meeresenge vom Olympic Nationalpark trennt. Der Abstecher sorgt für noch mehr Abwechslung und ist ab Seattle oder Vancouver schnell in die Reiseroute integriert. Die ausführlich beschriebenen Strecken durch British Columbia/Alberta und die City-Kapitel zu Vancouver, Victoria und Calgary ermöglichen nicht nur grenzübergreifende Routen, sondern auch eine eigenständige 2- bis 3-wöchige Kanada-Rundreise. Auf eigene Faust entdecken … Wichtige Infos zu Urlaubsplanung und -buchung und für unterwegs erleichtern den Reisealltag. Das Buch gibt praktische Hilfen zu den Themen "Beste Reisezeit", Mietwagen/Wohnmobile/Verkehrsregeln, Unterkünfte (H/Motels, B&Bs, Jugendherbergen), Camping/Glamping, Essen & Trinken (Supermärkte, Restaurants, Liquor Stores), öffentliche Verkehrsmittel u.v.m. Viele (geldwerte) Tipps & Tricks erleichtern den touristischen Alltag und helfen bei Low-Budget-Reisen. Übersichtlich und durchstrukturiert 125 Seiten Urlaubsplanung, Vorbereitung und Organisation 380 Seiten Reiseteil USA 200 Seiten Reiseteil Kanada Top-75-Highlights-Übersicht fünf ausgearbeitete Routenvorschläge, darunter eine große grenzübergreifende Route Anhang mit umfangreichem Stichwortverzeichnis Mit dem Reise Know-How Verlag die Welt entdecken Der Reise Know-How Verlag ist ein unabhängiger Verlag für unabhängig Reisende und eines der letzten Familienunternehmen der Reisebuchbranche. Mehr als 40 Jahre Erfahrung und das Wissen landeskundiger Autoren und Autorinnen stecken in den Büchern, Sprachführern und Landkarten des Verlags. Sie sollen Reisenden eines ermöglichen: Auf ganz eigene, individuelle Weise die Welt zu entdecken. Alle Bücher werden regional in Deutschland produziert.

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Die Karte umreißt den geographischen Teilbereich Nordamerikas, den dieses Buch mit einem dichten Routennetz beschreibt. Eine Übersicht befindet sich in der Umschlagsklappe vorne.

Mit separater Planungs- und Straßenkarte für die oben gekennzeichneten US-Bundesstaaten und kanadischen Provinzen

Detaillierte Stadt-, Regional- und Nationalparkkarten

Zahlreiche Exkurse für lohnenswerte Abstecher und Nebenstrecken

Über 600 textbezogene Farbfotos

Hunderte von M/Hotel-, Hostel- und B&B-Hinweisen für jeden Geldbeutel

Hunderte von Campingempfehlungen

Zahlreiche gastronomische Adressen

Gebührenfreie Telefonnummern

Alle wichtigen Internetadressen für noch mehr Information

Zahlreiche Wanderempfehlungen

Die besten Plätze zur Tierbeobachtung und jede Menge Fototipps

Mit diesem Reisehandbuch den Westen Nordamerikas entdecken:

Ein ausgeklügeltes Routennetz führt in alle Nationalparks und zu unzähligen weniger bekannten landschaftlichen wie kulturellen Kleinoden im US-Nordwesten und Südwesten Kanadas

Umfangreiche Citykapitel für Seattle, Portland, San Francisco, Denver, Vancouver und Calgary mit genug Infos auch für längere Aufenthalte

Zahlreiche Tipps für Aktivitäten unterwegs: Wandern, Schwimmen, Wildwasser-/Kanutrips, Surfen, Reiten, Biking, Goldwaschen, Off-Road-Spaß

Alles Wissenswerte zu den Einrichtungen des National Park Service, zu Klima und Geographie, zu Kultur, Geschichte und Gegenwart

Essays und Themenkästen zu vielfältigen Aspekten rund um das Reiseabenteuer Nordamerika.

Darüber hinaus enthält dieses Buch:

Alle Informationen für Planung, Organisation und Durchführung der (grenzübergreifenden) Reise

Ausführliche Kapitel zur Miete von Pkw und Campmobilen, zu Motels, B&Bs, Hostels und Camping

Zeit und Kosten sparende Tipps für den »touristischen Alltag« unterwegs.

Isabel SynnatschkeHans-R. Grundmann

USANordwesten

mit Routendurch Südwest-Kanada

Statuen vor dem Makah Museum beim Olympic Nationalpark

Isabel Synnatschke

Hans-R. Grundmann

USA Nordwesten

mit Routen durch SW-Kanada

2. Auflage 2024

ist erschienen im

Reise Know-How Verlag

© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH

Königstraße 43

26180 Rastede

ISBN 978-3-89662-772-8eISBN 978-3-89662-760-5

Gestaltung

Umschlag: Isabel Synnatschke, Hans-R. Grundmann, Carsten Blind

Satz und Layout: Isabel Synnatschke, Hans-R. Grundmann

Karten: map solutions, Karlsruhe,

Beigelegte Karte: Kartographie Peh & Schefcik GbR

Bildredaktion: Isabel Synnatschke

Fotos: Nachweis auf den Seiten 745f

Titelfoto: Küste im Samuel H. Boardman State Scenic Corridor

Druck

MediaPrint, Paderborn

Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung

in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.

Die Bezugsadressen für den Buchhandel sind

– Prolit Gmbh, 35463 Fernwald

– AVA, CH-8910 Affoltern

– Freytag & Berndt, A-2120 Wolkersdorf

– Barsortimenter

Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet, kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Online-Buchshop des Verlages bestellen: www.reise-know-how.de

Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autoren übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.

Für Rückmeldungen, Verbesserungsvorschläge und Korrekturen sind Autoren und Verlag dankbar: [email protected]

Über die Autoren:

Hans-R. Grundmann ist Autor und Ko-Autor mehrerer RKH-Reiseführer für Nordamerika und seit Jahren für Recherchen und Aktualisierungen immer wieder in den USA und Kanada unterwegs. Über 400.000 km Reiseerfahrung auf Nordamerikas Straßen sind die Basis für die Praxisnähe seiner Bücher.

Isabel Synnatschke ist Ko-Autorin mehrerer RKH-Reiseführer (USA/Kanada). Sie bereist und fotografiert Nordamerika seit über 20 Jahren und konnte sich gemeinsam mit ihrem Mann Steffen auch als Natur- und Landschaftsfotografin einen Namen machen. Zu ihren Bildern geht’s unter www.synnatschke.com

Zur Konzeption dieses Reiseführers

Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die den Nordwesten der USA und den Südwesten Kanadas auf eigene Faust entdecken möchten. Es stellt praktische Fragen, wie sie sich bei Planung/Vorbereitung und immer auch unterwegs im »touristischen Alltag« ergeben, konsequent in den Vordergrund. Die einführenden Kapitel (»rote«Griffmarken) liefern alle relevanten Informationen zu beiden Reiseländern, erläutern die wesentlichen Möglichkeiten der Urlaubsgestaltung und weisen auf die besten Reisetermine und -regionen hin. Auch das Kapitel Flüge (in die USA und nach Kanada) und die Abschnitte über die Art des Reisens (Wohnmobil/Pkw/SUV, Motel oder Zelt, nur eventuell per Bus/Eisenbahn) gehen in ihrer Ausführlichkeit und Aktualität weit über das gewohnte Maß hinaus. Kostenvergleichsrechnungen erleichtern die Entscheidungsfindung. Viele Tipps und Hinweise helfen, unterwegs in Nordamerika problemlos zurechtzukommen und unnötige Ausgaben, Zeitverlust und Ärger zu vermeiden.

Beide Länder können entweder einzeln bereist oder zu einer größeren mehrwöchigen Rundtour kombiniert werden. An den jeweiligen Grenzstationen sind dabei in der Regel nur geringfügige Verzögerungen zu erwarten. Im Reiseteil findet sich ein dichtes Routennetz ausgehend von den Metropolen Seattle, San Francisco, Salt Lake City, Denver, Vancouver oder Calgary, denen ausführliche City-Kapitel gewidmet sind. Die Teilstrecken wurden so gewählt, dass sie sich auch anders als beschrieben im Baukastensystem zusammenstellen lassen und Abstecher ins Nachbarland sowie grenzübergreifende Routen ermöglichen. Um die Urlaubsplanung zu erleichtern, sind Sehenswürdigkeiten, Streckenabschnitte, Quartiere und Campingplätze in diesem Buch nicht nur aufgelistet und erläutert, sondern – wo immer möglich und sinnvoll – mit Wertungen versehen (ohne »rosarote Brille«). Großer Wert gelegt wurde auch auf Wanderziele und -empfehlungen.

Die 70 Karten und die separate Gesamtübersicht (Beileger) sind auf den Text abgestimmt. Unterschiedlich gefärbte Griffmarken (Strecken in den USA »grün«, durch Kanada »blau«,), das Stichwortverzeichnis ganz hinten im Buch (Seite 752ff) und das Routennetz wie auch Kartenschnittverzeichnis in den Umschlagklappen unterstützen das rasche Auffinden der Beschreibungen. Zusätzlich zu den im Text verfolgten Routen runden regionen- und grenzübergreifende Tourenvorschläge die Reisekapitel ab (Seite 730ff).

Wissenswertes zu den US-Bundesstaaten und kanadischen Provinzen wird im einleitenden Kapitel sowie im Anhang behandelt. Darüber hinaus stehen immer wieder Themenkästen an geeigneter Stelle im laufenden Text.

Alle Details zu Konzeption und Aufbau des Reiseführers samt Bedeutung der Piktogramme finden sich auf den Seiten 148ff.

Eine schöne Reise wünschen Ihnen

Isabel Synnatschke und Hans-R. Grundmann

Reiseziel USA Nordwesten

Abends beim Spaziergang durch die Blumenwiesen zu Füßen des Mount Rainier im gleichnamigen Nationalpark

Ob per Wohnmobil, mit dem Zelt, zwischendurch vielleicht auch mal auf Schusters Rappen, auf dem Pferderücken oder im Kanu, Naturerlebnis und Lagerfeuerromantik gehören zu den selbstverständlichen »Zutaten« jeder Nordamerika-Reise

PLANUNG, VORBEREITUNG UND ORGANISATION einer Reise nach Nordamerika

1Reiseplanung

1.1Allgemeines zum Reiseziel Nordamerika

1.1.1Der Nordwesten der USA und Kanadas Südwesten als zusammenhängende Reiseregion

•Bevölkerung & Geographie

1.1.2Flora und Fauna im Westen Nordamerikas

•Pflanzenwelt

•Wildblumen

•Tierwelt

ThemaYou are in Bear Country!

1.1.3Klima und Reisezeit

•Die beste Reisezeit

ThemaBlutsauger allerorten (von Juni bis September)

1.2Naturschutzgebiete

1.2.1Nationalparks in den USA und Kanada

1.2.2State & Provincial Parks

1.2.3National Forests

1.3Naturerlebnis und Abenteuer

1.4Vegnügungsparks und Shopping

1.5Der »Wilde Westen«

•Western/Ghost Towns und Freilichtmuseen

1.6Die Ureinwohner Nordamerikas

1.6.1Geschichte der Ureinwohner

1.6.2Kultur der Ureinwohner

2Reisevorbereitung und -organisation

2.1Einreise in die USA

2.2Einreise nach Kanada

ThemaEinreise auf dem Landweg

2.3Versicherungen

2.4Finanzen (Bargeld, Kreditkarten)

ThemaGeldbeschaffung im Notfall

2.5Die Flugbuchung

2.5.1Der Flug nach Nordamerika

•Flüge in den US-Nordwesten

•Flüge in den Südwesten Kanadas

2.6Vorbuchung des Transportmittels

2.6.1Pkw-/SUV-Miete (Buchung, Kosten, Versicherungen)

ThemaToll Roads im Nordwesten der USA

ÜbersichtÜbersicht der großen Wohnmobilvermieter

2.6.2Campmobil-Miete (Campertypen, Vorteil Vorbuchung/Kosten)

ThemaÜbernahme, Wartung und Rückgabe des Campmobils

2.6.3Reiseformen im Vergleich (Pkw+Zelt – Hostel - Motel – Camper)

ÜbersichtKostenvergleich

2.7Nordamerika per Bus oder Bahn

ThemaLuxuszug »Rocky Mountaineer«

2.8Wo ist langfristiges Vorbuchen nötig?

2.8.1Übernachtungen reservieren

2.8.2Zeitgebundene Tickets bei Museen, Aquarien etc.

2.8.3Erforderliche Reservierungen in Naturparks

2.9Was muss mit, was nicht?

3Unterwegs in Nordamerika

3.1Autofahren

3.1.1Straßensystem und Orientierung

3.1.2Abweichende Verkehrsregeln

ThemaParken in Nordamerika

ThemaVerhalten bei Polizeikontakt

3.1.3Tanken, Wartung und Pannenhilfe

3.2Unterkünfte

3.2.1Hotels, Motels, Motor Inns und Lodges

ÜbersichtDie wichtigsten Hotel-/Motelketten im Westen Nordamerikas

3.2.2Sonstige Unterkünfte (B&B, Hostel etc.)

3.3Camping in Nordamerika

3.3.1Nordamerika hat es besser

3.3.2Zu den Campingplätzen

ThemaBoondocking - Übernachten »for free«

•Staatliche Plätze

•Kommerziell betriebene Plätze

3.4Essen und Trinken

3.4.1Selbstverpflegung (Lebensmittel, Getränke)

ThemaAlkoholika

3.4.2Mahlzeiten

3.4.3Von Fast Food bis zu Feinschmecker-Restaurants

3.5Alles Weitere von A-Z

Apotheken & Ärzte

Banken

Botschaften & Konsulate

Datum

Elektrischer Strom

Feiertage

FKK

Internet

Kinder

Maße & Gewichte

Notfälle

Post

Rabatt/Coupons

Rauchen

Schuhgrößen

Senioren

Telefonieren

Temperaturen

Toiletten

Trinkgeld

Uhrzeit

Umsatzsteuer/Sales Tax

Zeitzonen

Zoll bei Rückkehr

REISEN DURCH DEN US-NORDWESTEN

Zur Konzeption des Reiseteils / Routenplanung

1Seattle

1.1Allgemeine Infos

1.1.1Geschichte, Klima und Geographie

1.1.2Orientierung, Information und öffentlicher Transport

1.1.3Übernachten, Essengehen & Shoppen

1.2Stadtbesichtigung

ThemaSeattle – Die schönsten Aussichtspunkte

ThemaBOEING – Produktionshallen und Flugzeugmuseen

2Startrouten ab Seattle

2.1Rundfahrt auf der Olympischen Halbinsel

2.1.1Anfahrt

2.1.2Olympic National Park

ExkursAbstecher zum Cape Flattery und nach Ozette

2.1.3Rückfahrt nach Seattle

ThemaDie Lewis & Clark Expedition (1804-1806)

2.1.4Auf der #101 bis Astoria bzw. zur Oregon-Küste

2.2Von Seattle zu den San Juan Inseln und nach Kanada

2.3Nordrouten durch die Kaskaden: Von Seattle nach Osten zum Glacier und Yellowstone NP

ThemaDie Riesentrolle des Recycling-Künstlers Thomas Dambo

2.3.1Über die Interstate #90 nach Spokane

ExkursUmweg über die Palouse Falls & Fields

2.3.2Über den North Cascades Highway nach Spokane

ExkursZum Glacier Nationalpark auf Nebenstraßen (#21/#20/#2)

2.3.3Über die Straße #2 und Leavenworth nach Spokane

ThemaVerzaubernde Kaskaden – Hiking »the Enchantments«

2.3.4Spokane und Weiterfahrt zum Glacier National Park

2.3.5Glacier National Park

•Weiter nach Kanada und zum Waterton Lakes NP

2.3.6Vom Glacier zum Yellowstone National Park

2.4Südrouten durch die Kaskaden: Von Seattle über Mount Rainier/St. Helens zu den Rockies

2.4.1Anfahrten zum Mount Rainier

2.4.2Mount Rainier National Park

•Anschluss an die Nordrouten zum Glacier National Park

2.4.3Mount St. Helens National Volcanic Monument

•Weiterfahrt in Richtung Portland oder gleich nach Osten

2.4.4Portland

2.4.5Von Portland weiter in Richtung Osten

•Columbia River Gorge

ExkursAusflug entlang des Mount Hood Scenic Byway

•Routen in Richtung Glacier bzw. Yellowstone National Park

START IN DENVER oder SALT LAKE CITY

Routen durch den zentralen Nordwesten

3Denver und Umgebung

3.1Allgemeine Infos

3.1.1Geschichte, Geographie, Klima, Besucherzentren

3.1.2Unterkunft, Camping, Restaurants, Shopping

3.2Stadtbesichtigung

3.3Ziele in Denvers Umgebung

ThemaNostalgische Eisenbahnen im »Wilden Westen«

3.4Rundtour durch die südlichen »Rockies«

ThemaGoldrausch in den Rocky Mounatains zum »Fall Foliage Peak«

4Startrouten ab Denver

4.1Von Denver nach Salt Lake City

4.1.1Anfahrt zum Rocky Mountain National Park

4.1.2Rocky Mountain National Park

4.1.3Vom Rocky Mountain NP zum Dinosaur NM

4.1.4Dinosaur National Monument

4.1.5Vom Dinosaur NM nach Salt Lake City

•Von Vernal direkt nach Salt Lake City

•Weiterfahrt über das Erholungsgebiet Flaming Gorge

•Von der Flaming Gorge direkt zum Yellowstone Park

4.2Salt Lake City und Umgebung

4.2.1Salt Lake City

4.2.2Weitere Anlaufpunkte im Umkreis

•Kennecott Kupfermine

•Great Salt Lake, der große Salzsee

•Golden Spike National Historic Site

4.3Von Salt Lake City zum Yellowstone National Park

4.3.1Routen zum Yellowstone National Park

•Über die I-15 und #20/#47 nach West Yellowstone

•Über Idaho Falls und die #26 nach Jackson

•Über die Lava Hot Springs nach Jackson

•Über den Highway #89 nach Jackson

4.3.2Jackson/Wyoming

4.3.3Grand Teton National Park

4.3.4Yellowstone National Park

•West Yellowstone

•Gardiner und Cooke City

ThemaNeue Heimat für »Problembären«

4.3.5Von den Nationalparks zurück nach Denver

•Auf kürzestem Weg vom Yellowstone NP nach Denver

•Vom Yellowstone/Grand Teton Park über Lander nach Denver

•Von Jackson (zurück) nach Denver

4.4Vom Yellowstone National Park zu den Black Hills

4.4.1Vom Yellowstone NP nach Cody

ThemaBuffalo Bill, Western-Legende schon zu Lebzeiten

4.4.2Von Cody durch das nordöstliche Wyoming

•Weiterfahrt über die Straße #120

•Ab Cody über die Straßen #14/#14A

4.4.3Die Black Hills Region

•Anfahrt und die nördlichen Black Hills

•Routen ab Deadwood

•Rapid City

•Mount Rushmore Nat’l Memorial und Keystone

•Custer State Park und die südlichen Black Hills

•Hot Springs

4.4.4Abstecher zum Badlands National Park

ThemaDas Massaker von Wounded Knee

4.4.5Ausflug zum Theodore Roosevelt National Park

•Alternative Rückfahrt zu den Black Hills

•Von Glendive zum Yellowstone National Park

4.4.6Von den Black Hills zurück nach Denver

•Über den Highway #85 in Richtung Denver

•Über Nebraska zurück nach Denver

5Durch das südliche Idaho und Oregon

5.1Von Salt Lake City nach Oregon

5.1.1Auf der Interstate #84 nach Boise

ExkursAusflug in die Owyhee Canyonlands

ExkursWeiterfahrt nach Westen ab den Owyhee Canyonlands

5.1.2Über die »Mondkrater« und »Sägezahnberge« nach Boise

ExkursVon der Sawtooth Range hinauf zum Glacier National Park

5.1.3Boise

5.1.4Umweg über den Hells Canyon

ExkursVerbindungsstrecke zwischen Hells Canyon und Glacier NP

5.1.5Von Boise über die I-84 weiter in Richtung Oregon

•Baker City

ThemaOregon-California Trail

•Weiterfahrt ab Baker City über Pendleton

5.2Durch das zentrale Oregon

5.2.1Von Baker City weiter in Richtung Westen

•John Day Fossil Beds National Monument

ExkursCascade Lakes Scenic Byway

5.2.2Bend & Umgebung

ThemaLavahöhlen - Ein faszinierender Blick in die »Unterwelt«

ThemaCovered Bridges

5.2.3Routen zwischen Bend und Portland

5.2.4Von Bend zum Crater Lake und an die Pazifikküste

•Newberry National Volcanic Monument

•Crater Lake National Park

5.3Die traumhafte Oregon-Küste

•Ziele an der nördlichen Oregon-Küste

ExkursThree Capes Scenic Drive

•Ziele an der zentralen Oregon-Küste

ExkursOregon Dunes National Recreation Area

•Ziele an der südlichen Oregon-Küste

6San Francisco mit Startroute

6.1San Francisco

6.1.1Geographie, Klima und Geschichte

ThemaWaiting for »The Big One«

6.1.2Orientierung

ThemaDie schönsten Aussichtspunkte in San Francisco

6.1.3Information und öffentlicher Transport

ThemaDie »sozialen Brennpunkte« der Stadt

6.1.4Übernachten (H/Motels und Camping)

6.1.5Restaurants und Kneipen

6.1.6Shopping & Entertainment

6.1.7Stadtbesichtigung Downtown

6.1.8Entlang des Scenic Drive durch San Francisco

ThemaDie Stadt auf den 42 Hügeln

ThemaGolden Gate National Recreation Area

ThemaDie Golden Gate Bridge

ThemaDie viktorianischen Häuser

6.2Von San Francisco hinauf an die Oregon-Küste

6.2.1Ziele nördlich von San Francisco

•Marin Headlands, Sausalito und Tiburon

•Über Muir Woods und Point Reyes bis Bodega Bay

ThemaDie Weinanbaugebiete bei San Francisco

•Oakland und Berkeley

6.2.2Die Küstenstraßen #101 und #1

•Sonoma Coast

•Mendocino Coast

•Humboldt County

ExkursAbstecher an die »Lost Coast«

•Del Norte County

ROUTEN DURCH DEN SÜDWESTEN KANADAS

1Vancouver

1.1Klima und Geschichte

1.2Information, Orientierung und Verkehrsmittel

1.3Unterkunft und Camping

1.4Stadtbesichtigung

1.4.1Citybereich

ThemaSeaside Bicycle Route - 29 km rund um die City

1.4.2Südwestliche Vororte

1.4.3Sehenswertes östlich der City

1.4.4North Vancouver und Umgebung

ExkursAusflug an die Sunshine Coast

2Reiserouten ab Vancouver

2.1Routen ab Vancouver in die Rocky Mountains

2.2Nordroute: Von Vancouver zum Jasper National Park

2.2.1Von Vancouver über Lillooet nach Cache Creek

ThemaDie Cariboo Wagon Road

2.2.2Von Cache Creek nach Tête Jaune Cache

•Zwischenziel Wells Gray Provincial Park

ThemaDie Hudson’s Bay Company

2.3Von Vancouver auf direktem Weg in die Rockies

2.3.1Trans-Canada Highway nach Cache Creek

3Durch die Rocky Mountains

3.1Der Yellowhead Highway

3.2Jasper Town & National Park

3.2.1Jasper Town

ThemaRed Chair Experience

3.2.2Ausflug in die östlichen Parkbereiche

3.3Panoramastraße »Icefields Parkway«

ThemaColumbia Icefield/Athabasca Glacier

ExkursÜber die Kootenay Plains nach Calgary

3.4Lake Louise & Banff

3.4.1Lake Louise

ThemaDie unvergleichlichen Farben der Gletscherseen und -flüsse

3.4.2Bow Valley Parkway

3.4.3Banff

•Sunshine Village & Meadows

ThemaPolarlichter im Sommer

3.5Yoho & Kootenay National Park

3.5.1Yoho National Park

ThemaAlpine Circuit im Yoho National Park

3.5.2Kootenay National Park

•Fortsetzung der Rundtour bis nach Golden (TCH)

•Weiterfahrt durch das südliche Columbia River Valley

3.6Von Banff nach Calgary oder zum Waterton NP

3.6.1Canmore

3.6.2Kananaskis Country

•Smith Dorrien/Spray Trail

ExkursDas »Matterhorn« der Rocky Mountains

•Kananaskis Trail (#40)

•Weiterfahrt nach Süden (Anschluss an den Crowsnest Hwy)

3.6.3Waterton Lakes National Park

4Vom Banff NP zurück nach Vancouver

4.1Von Lake Louise nach Vancouver

4.1.1Glacier National Park

4.1.2Revelstoke National Park

4.1.3Weiterfahrt auf dem TCH ab Revelstoke

ThemaCanadian Pacific Railway

•Optionen für die Weiterfahrt nach Westen

4.2Alternativrouten ab Revelstoke: über den Arrow Lake nach Vernon und zum Crowsnest Highway

•Weiterfahrt über Nakusp und den Lower Arrow Lake

•Weiterfahrt durch die Selkirk Mountains

4.3Das Okanagan Valley von Vernon bis Osoyoos

ThemaEin Superlativ jagt den nächsten…

4.4Crowsnest Highway #3

4.4.1Crowsnest Hwy von Pincher Station nach Cranbrook

4.4.2Crowsnest Hwy von Cranbrook nach Osoyoos

ExkursThe International Selkirk Loop

4.4.3Crowsnest Hwy von Osoyoos nach Hope

5Calgary

5.1Klima und Geschichte

ThemaCalgary Stampede

5.2Information, Orientierung und Verkehrsmittel

5.3Unterkunft und Camping

5.4Stadtbesichtigung

5.4.1Downtown

ThemaDie Royal Canadian Mounted Police

5.4.2Sehenswürdigkeiten außerhalb des Zentrums

5.5Rundtour durch die Badlands Albertas

6Routen über Vancouver Island

6.1Überblick & Anreise

6.2Victoria

6.3Rundtour ab Victoria über Port Renfrew

6.3.1Die Strecke bis Jordan River

6.3.2Juan de Fuca Provincial Park

ThemaWest Coast Trail im Pacific Rim NP

6.3.3Port Renfrew

6.3.4Über Lake Cowichan zum Trans-Canada Highway

6.4Von Victoria nach Nanaimo

6.4.1Entlang des Trans-Canada Highway

6.4.2Nanaimo

6.5Abstecher zur Pacific Rim National Park Reserve

6.5.1Anfahrt ab Nanaimo

6.5.2Highway #4/#4A

ExkursAusflug zu den Broken Group Islands und nach Bamfield

ANHANGROUTENVORSCHLÄGE für 2, 3 oder 4 Wochen

Steckbriefe Kanada/USA

Verstanstaltungen/Events

Fotonachweis

Alphabetisches Register – Index

Abkürzungen und Kurzformen

Bekannteste Schutzgebiete auf einen Blick

Routenübersicht/Kartenschnittverzeichnis

Tulpenfelder im Skagit Valley

Sylvan Lake in den Black Hills

Marshall Beach in San Francisco

Broken Group Islands im Pacific Rim Nat’l Park

TOP 75

BEST of the WEST

(* jeweils auf dem Foto links abgebildet)

TOP US-Parks

Yellowstone NP*319

Glacier NP218

Olympic NP182

Mount Rainier NP234

Redwoods Parks509, 515

Custer State Park358

TOP Scenic Highways in den USA:

Going-to-the-Sun Rd219

Hwy 101 (Oregon-Küste430

Hwy #1 (Kalifornien)503

North Cascades Hwy #20202

Howland Hill Road*521

Million Dollar Hwy280

TOP Wanderwege in den USA:

Olympic Coast185, 187

Grinnell Lake/Glacier*221

Enchantments210

Regenwälder am Hoh River Trail188

Oregon Coast433, 445, 448

Columbia River Gorge253

TOP Kanada-Parks

Banff NP* Seite590

Jasper NP579

Yoho NP614

Mount Robson PP576

Garibaldi PP555

Pacific Rim NP719

TOP Scenic Hwys in Kanada:

Icefields Parkway* (Jasper – Lake Louise)585

Kananaskis Trail629

Smith Dorrien/Spray Trail626

TOP Wanderwege in Kanada:

Mount Assiniboine627

Lake O’Hara*615

Bergwelt rund um Lake Louise596

West Coast Trail708

Berg Lake Trail577

TOP Städte

Typische Wildwest-Towns61

San Francisco452

Vancouver524

Victoria692

Seattle*156

TOP Wasserfälle

Palouse Falls201

Multnomah Falls*254

Falls Creek Falls243

Lower Proxy Falls411

Silver Falls SP415

Takakkaw Falls616

Helmcken Falls564

TOP Rafting-Trips

Green & Yampa River*291

Snake River

bei Jackson/WY312

beim Hells Canyon392

Athabasca River581

Fraser River571, 576

Kicking Horse River618

TOP Erlebnisse

HEISSE QUELLEN:

Cougar Hot Springs*411

Umpqua Hot Springs424

Goldbug Hot Springs389

Maquinna Marine PP727

WALE BEOBACHTEN:

Vancouver Island698

Depoe Bay439

TOP Museen

Museen zur Kultur der Ureinwohner66

Oregon Trail Center397

Boeing-Werke & Museum of Flight175

Royal Tyrrell Museum*684

TOP Wüstenareale

Badlands NP*363

Dinosaur NM290

Painted Hills402

Dinosaur PP685

Bonneville Salt Flats306

Leslie Gulch383

TOP Canyons

Harpers Corner292

Hells Canyon392

Maligne Canyon582

Johnston Canyon603

Red Rock Canyon bei Waterton*632

TOP Strände

ZUM SPAZIEREN:

Cannon Beach*433

Face Rock Wayside446

ZUM SURFEN:

Tofino auf Vancouver Island724

Fort Point in San Francisco482

Planung, Vorbereitung und Organisationeiner Reise nach Nordamerika

Grand Prismatic Spring im Yellowstone Nationalpark

1.REISEPLANUNG

So ziemlich alle Klischees, die man als Europäer vor seinem inneren Auge hat, werden im Westen des nordamerikanischen Kontinents tatsächlich bedient: Glasklare, türkisblaue oder smaragdgrüne Seen vor himmelhoch ragenden Gipfeln, moosbehangene Regenwälder und wild zerklüftete Küsten, heiße Quellen, dampfende Geysire und gletscherüberzogene Feuerberge, dazu noch Bären, Bisons, Elche sowie andere Wildtiere allerorten – eine abwechslungsreiche Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Vor allem Kanada gilt als Inbegriff für unberührte Wildnis und Abenteuer fernab der Zivilisation, aber auch die Einwohner des US-Nordwestens leben im Einklang mit der Umwelt und profitieren im hohen Maße vom Tourismus, der durch die Fülle an einzigartigen und großflächigen Schutzgebieten generiert wird.

So viel augenscheinlich »intakte Natur« kennt man aus Mitteleuropa kaum – und schon gar nicht so leicht zugänglich wie in Übersee. Nicht weiter verwunderlich also, dass man mancherorts auf schier zahllose Gleichgesinnte trifft, die ebenso dem »Ruf der Wildnis« folgten. Früher packte das Goldfieber im »Wilden Westen« Abenteurer aus aller Herren Länder, heute sind es die spannenden und entspannenden Momente in Nordamerikas »Great Outdoors«, die alljährlich Millionen von Touristen anlocken. Zur Hochsaison kann es so selbst in den Weiten Nordamerikas schon mal eng werden. Bei entsprechender Vorausplanung, wird aber auch das kaum die Idylle und Urlaubsfreude trüben. In diesem Buch geht es daher nicht nur um die reine Auflistung und Beschreibung von Sehenswürdigkeiten, es soll den Leserinnen und Lesern auch einen Überblick vermitteln, wo sie zu welcher Jahreszeit jene Reiseziele finden, die am besten mit ihren persönlichen Wünschen und Vorstellungen vereinbar sind.

Wobei keinesfalls überall zivilisationsferne Attraktionen im Vordergrund stehen müssen. Auch die Citys der Region versprühen Charme, so zum Beispiel Victoria, »britisches Musterstädtchen« und Regierungssitz von British Columbia. Vancouver landet meist auf den ersten Plätzen im Ranking der Metropolen mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Zwischen Meer und Küstengebirge gelegen und mit Badestränden in Zentrumsnähe, Resten von Regenwald in seinen Parks und Skipisten unweit der nördlichen Vororte ist diese Stadt tatsächlich schwer zu toppen, wenngleich der südliche Nachbar Seattle ebenfalls einiges zu bieten hat und San Francisco noch immer Hippie-Flair ausstrahlt. Die »Mile High City« Denver und die Ölhauptstadt Albertas Calgary, Heimat der größten Rodeo-Show Amerikas, besitzen beide den Vorzug einer kurzen Distanz zu den Rocky Mountains.

In den drei einleitenden Kapiteln werden für die optimale Reiseplanung zunächst alle wichtigen Punkte erörtert, die man z.T. noch vor der Flug- und Fahrzeug-Buchung oder Festlegung der Route bedenken sollte. Nach der »Einkreisung« dessen, was man unbedingt sehen und erleben möchte, betrifft das vor allem die ideale Reisezeit sowie das optimale Transportmittel (Pkw, SUV, Wohnmobil etc.) und – damit verbunden – auch die Art der Übernachtung (H/Motel, B&B, Jugendherberge, Camping oder Glamping) einschließlich der jeweils zu erwartenden Kosten.

Außerdem sollen die folgenden Abschnitte neben einer kurzen Einführung in die Geographie, Fauna und Flora der Region einen Einblick geben, was beide Länder – neben dem reinen »Sightseeing« – noch so an möglichen Urlaubsaktivitäten und Ferienspaß zu bieten haben. Die Palette ist groß und in ähnlicher Breite kaum anderswo zu finden – schon gar nicht zum Null- oder moderaten Pauschaltarif wie in Nordamerika öfters der Fall.

Der weithin sichtbare Vulkan Mount Rainier von Gig Harbor am Puget Sound nordwestlich von Tacoma

1.1Allgemeines zum Reiseziel Nordamerika

1.1.1Der Nordwesten der USA und Kanadas Südwesten als zusammenhängende Reiseregion

Im Oregon Treaty von 1846 teilten sich das Vereinigte Königreich und die USA den bis dahin kaum besiedelten »Wilden Westen« auf. Der 49. Breitengrad (Karlsruhe) wurde zur Trennlinie zwischen den Vereinigten Staaten und ihrem nördlichen Nachbarn – nur das etwas weiter nach Süden reichende Vancouver Island bildete dabei eine Ausnahme. Dieser Reiseführer macht jedoch an dieser von Menschen geschaffenen Barriere nicht halt, sondern umfasst beiderseits der Grenze die Region zwischen Pazifik und den Prärien des Mittleren Westens: die südliche Hälfte der zwei großen kanadischen Provinzen British Columbia und Alberta sowie die benachbarten US-Bundesstaaten Washington, Idaho und Montana, außerdem Oregon und Wyoming mit Abstechern in den nördlichen Teil von Kalifornien, Utah, Colorado und ins westliche Nebraska sowie South bzw. North Dakota.

Balsamwurzeln vor den majestätischen 4000er-Gipfeln der Teton-Bergkette

Bevölkerung

Unglaubliche Weiten kennzeichnen das zweit- und drittgrößte Land der Welt. Kanada umfasst eine Fläche von 9,98 Mio. km2, zählt aber nur 38,3 Mio. Einwohner. In den USA sind es 332 Mio. auf 9,83 Mio. km2, aber nur ein Bruchteil lebt im Westen (79 Mio.) und davon gut die Hälfte an der kalifornischen Küste. Während Deutschland auf 238 Einwohner pro km2 kommt (Österreich 109, Schweiz 220), weisen die westlichen US-Staaten und kanadischen Provinzen eine relativ geringe durchschnittliche Bevölkerungsdichte (EW/km2) auf: Colorado 22, Idaho 9, Kalifornien 98, Montana 3, Nebraska 10, North Dakota 4, Oregon 17, South Dakota 5, Utah 15, Washington 45, Wyoming 2, British Columbia 5, Alberta 7. Angesichts dieses recht plastischen Vergleichs wird klar, wie dünn die immense Ausdehnung zwischen den Gebirgen der Sierra Nevada, den Kaskaden und den Great Plains besiedelt ist. Dass im Westen Nordamerikas die Natur abseits der großen Städte noch weitgehend »in Ordnung« scheint und sich ökologische Schäden in Grenzen halten, ist auch darauf zurückzuführen.

Geographie

Landschaft

Die geographischen und landschaftlichen Ähnlichkeiten beider Länder sind in diesem Bereich auffällig. Topographie und Vegetationszonen entsprechen sich größtenteils. Mächtige, parallel von Nordwesten nach Südosten verlaufende Gebirgsketten verbinden die USA und Kanada: Die 4.800 km langen Rocky Mountains (kurz: Rockies) reichen vom nördlichen British Columbia bis hinunter nach New Mexico und Küstengebirge erstrecken sich von Kanada bis nach Nordkalifornien. Nationalparks schützen beiderseits der Grenze die fantastischen Bergwelten und bilden im Falle des Glacier/Wateron Lakes National Park sogar ein gemeinsames International Peace-Biosphärenreservat und Weltnaturerbe.

Rocky Mountains

Die Rockies im Grenzbereich der Provinzen Alberta (AB) und British Columbia (BC) sind erklärte Lieblingsziele ausländischer Touristen. Dort befinden sich mit Banff und Jasper zwei der populärsten Nationalparks Nordamerikas. Ähnlich südlich der Grenze, wo der einzigartige Yellowstone Nationalpark mit seinen niemals ruhenden Geysiren, brodelnden farbigen Pools und Schlammtöpfen alljährlich ebenfalls einige Millionen Besucher anzieht.

Prominenteste Erhebung in den kanadischen Rocky Mountains ist der Mount Robson (3.954 m), er wird in den USA gleich mehrfach getoppt. Am höchsten empor ragt der Mount Elbert (4.401 m) südwestlich von Denver. Die majestätischen Gipfel sind vielerorts zum Greifen nah. So wirkt der Grand Teton (4.197 m) mit seinen Nachbarn ( Foto links) von der Parkstraße nur deshalb nicht so gewaltig hoch, weil diese bereits durch einen 2.000 m hohen Talkessel verläuft.

Beachtliche Höhen lassen sich in den USA sogar ganz bequem mit dem Auto erklimmen. So führt z.B. die Trail Ridge Road im Rocky Mountains Nationalpark auf 3.713 m, noch höher hinauf geht es auf dem Mount Blue Sky Scenic Byway. Der Parkplatz unterhalb des Gipfels liegt dort auf 4.307 m!

Continental Divide

Parallel zum Bergkamm der Rockies verläuft nicht nur die südliche Grenze der kanadischen Provinzen British Columbia und Alberta, sondern auch die kontinentale Wasserscheide. Östlich der Continental Divide münden alle Flüsse in den Atlantik, westlich davon in den Pazifischen Ozean. Mächtige Ströme durchziehen das Land, versorgen die Bevölkerung mit Trinkwasser, dienen zur Stromerzeugung sowie künstlichen Bewässerung und bieten an zahlreichen aufgestauten Badeseen jede Menge Erholung und Ferienspaß. Der knapp 2.000 km lange, weit ausladende Columbia River, der die Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Oregon und Washington markiert, bevor er in den Pazifik mündet, entspringt in Kanada im südlichen Columbia Valley. Sein größter Zufluss ist der Snake River, der den Hells Canyon (mit über 2.400 m tiefste Schlucht Nordamerikas!) ausgebildet hat. Der Fraser River verläuft von der AB/BC-Grenze zunächst in nördliche Richtung, um schließlich im Süden von Vancouver auf den Pazifik zu treffen.

Auch der Colorado River, der weite Teile des US-Südwestens mit Wasser versorgt, entspringt als kleiner Gebirgsbach im Rocky Mountains Nationalpark bei Denver. Der längste Strom der USA (4.087 km), der Missouri River, fließt von seinen Quellflüssen beim Yellowstone Nationalpark ostwärts durch die Dakotas und mündet bei St. Louis in den Mississippi.

Die Rockies sind kein durchgehendes Gebirge, sie bestehen vielmehr aus einer ganzen Reihe von häufig nicht einmal direkt miteinander verbundenen Teilformationen (Bighorn Mountains in Wyoming, Bitterroot und Sawtooth Mountains in Idaho, Wasatch Mountains in Utah und San Juan Mountains in Colorado).

Columbia Mountains

Ähnliches gilt für die Columbia Mountains im südöstlichen British Columbia, die sich bis hinunter nach Washington, Idaho und Montana erstrecken und eine eigenständige Gebirgskette bilden. Auch sie setzten sich wiederum aus diversen Abschnitten zusammen (Cariboo, Monashee, Selkirk und Purcell Mountains).

Küstengebirge

Das Landschaftsbild des Westens wird außerdem durch Küstengebirge geprägt, dazu zählen die kanadischen Coast Mountains sowie ihre südlichen Fortsetzungen, die US-amerikanische Kaskadenkette und zusätzlich noch die Oregon Coast Range jenseits des Columbia River. Diese Gebirgszüge umfassen einige der mächtigsten Vulkane des nordamerikanischen Kontinents, darunter der erst 1980 ausgebrochene Mount St. Helens (2.549 m) wie auch die gletscherbedeckten »Mounts« Rainier (4.394 m), Baker (3.286 m), Adams (3.743 m) und Hood (3.429 m) – alle in bedrohlicher Distanz zu den US-Metropolen Seattle oder Portland.

Intermontane Zone

Zwischen Küstengebirge und Rocky Mountains erstrecken sich intermontane Hochebenen, die in ihren südlichen Ausdehnungen durchweg ariden, sommerheißen Gebieten gleichen und wegen ihres geringen landwirtschaftlichen Wertes menschenleer blieben, darunter der Südosten Oregons mit dem Wüstengebiet Alvord Desert oder das nordwestliche Utah mit dem großen Salzsee, der sich vor den Toren von Salt Lake City ausbreitet ( Foto Seite 38). Beide sind bereits Teil des Great Basin, zu dem auch das berühmte Death Valley weiter im Süden zählt.

Nach einer Unterbrechung durch die Blue Mountains, die im zentralen Osten Oregons die Kaskaden und Bitterroot Mountains (Teil der Rockies) verbinden, gelangt man in eine durch Trockenheit und hohe sommerliche Temperaturen gekennzeichnete Tafellandschaft. Das vulkanische Columbia Plateau reicht bis weit nach Kanada hinauf und unterliegt einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung dank eines ausgeklügelten, grenzübergreifenden Systems von Staudämmen, die für ausreichend Bewässerung und nie versiegende Wasservorräte sorgen. Weizenfelder enormen Ausmaßes bestimmen das Bild im Norden Oregons sowie im benachbarten Washington. Die sonnenverwöhnten Obst- und Weinanbaugebiete setzen sich auch noch bis ins zentrale British Columbia fort. Im Tal des Okanagan River wartet eine Art kanadisches »Oberitalien« mit warmen Badeseen, hübschen Weinterrassen und Obst in Hülle und Fülle. Auf dem Fraser Plateau, einer bewaldeten Hügel- und Seenlandschaft noch weiter nördlich in BC, sind die heißen Sommer nur mehr von kurzer Dauer.

Die Prärien

Östlich der Rocky Mountains erstrecken sich in beiden Ländern weitläufige Prärielandschaften – in den USA Great Plains genannt und in Kanada einfach nur The Prairies – mit spärlichen Niederschlagsmengen von 500 mm oder weniger pro Jahr. Sie werden im Norden durch den Kanadischen Schild begrenzt und reichen im Süden fast bis an den Golf von Mexiko. Im Bereich dieses Buches umfassen die Plains die US-Bundesstaaten Nebraska, North Dakota, South Dakota, den Großteil Montanas, die östlichen Regionen von Colorado und Wyoming sowie den südlichen Bereich der kanadischen Provinz Alberta.

Einst Heimat riesiger Bisonherden, dienen sie heute primär als Weidegrund für die Viehzucht sowie als Kornkammer beider Länder. Nur hier und da werden die scheinbar endlosen Ebenen von farbenfrohen Badlands unterbrochen, die reich an Dinosaurierknochen sind und mit ihren »Steinpilzen« (hoodoos) entfernt an den US-Südwesten erinnern.

Seit Mitte des letzten Jahrhunderts erfuhren einige Prärieregionen einen großen Aufschwung durch den Ölboom. Mancherorts hat sich das Landschaftsbild im 21. Jahrhundert dramatisch verändert, so z.B. das westliche North Dakota durch intensives Fracking. 2020 zählte man dort knapp 17.000 Bohrlöcher.

Nur wenige isolierte Bergketten erheben sich aus den Great Plains, darunter die über 2.200 m hohen Black Hills in South Dakota. Die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains lassen sich vielerorts schon aus großer Entfernung ausmachen, vollkommen abrupt erfolgt der Übergang zwischen Prärie und Hochgebirge z.B. im kanadischen Waterton Lakes National Park.

Pazifikküste/Inseln

Der Westküste bei Seattle/Vancouver vorgelagert ist eine kaum zu beziffernde Menge an Inselchen, das Archipel der San Juan Islands und Gulf Islands, sowie Vancouver Island, die größte und bedeutendste Insel Kanadas. Mit einer Fläche von 31.285 km2 besitzt Vancouver Island die Ausmaße eines kleinen europäischen Staats. Dank unterschiedlicher Klimazonen und Landschaftsformen stellt die Insel ein »Kanada im Miniaturformat« dar – mit flachen (Bade-)Sandstränden im Südosten, nahezu undurchdringlichen Regenwäldern an der verregneten Pazifikküste im Norden, bis zu 2.200 m hohen Berggipfeln, schillernden Gletschern und kaum erschlossenen, langgezogenen Fjorden.

Die malerische, teils nur über längere Wanderwege zugängliche Küste im Olympic Nationalpark kann sich mit jener auf Vancouver Island messen. Auch Oregon und Kalifornien halten traumhafte Pazifikabschnitte bereit, sind vielerorts allerdings stärker durch menschliche Besiedlung gekennzeichnet.

Bilderbuch-Leuchtturm Heceta an der zentralen Oregon-Küste

1.1.2Flora und Fauna im Westen Nordamerikas

Unterwegs informieren die Besucherzentren der National, Provincial und State Parks immer wieder ausführlich über die Pflanzen- und Tierwelt des jeweiligen Gebiets. Ein Besuch deren Ausstellungen und ein Blick in die dort verfügbaren Publikationen lohnt sich immer, ebenso die meist kostenlose Teilnahme an Multivisionsshows oder oft guten, themenspezifischen von Rangern geführten Touren. In diesem Kapitel soll es vorrangig Hinweise zu Pflanzen und Tieren geben, die typisch für den Westen und unübersehbar sind oder wegen ihres besonderen Charakters sowieso auf der Liste dessen stehen, was man dort sehen möchte. Zusätzliche Einzelheiten zu der jeweiligen Flora und Fauna finden sich auch noch an entsprechender Stelle im Reiseteil.

Pflanzenwelt

So facettenreich die Landschaften in Nordamerikas Westen, so vielfältig auch die dort heimische Flora. In Abhängigkeit klimatischer und topographischer Gegebenheiten präsentiert allein British Columbia bereits die ganze Palette von üppig grünen Bergregionen und urwüchsigen Regenwäldern bis hin zur staubtrockenen Kakteenwüste. Die Baumgrenze liegt in Übersee mancherorts jenseits der 3.000 m und somit deutlich höher als in den Alpen.

Wälder

Während die Laub- und Nadelwälder durchaus an Europa erinnern können und große Gebiete in Kalifornien von Chaparral (ähnlich wie am Mittelmeer) bedeckt sind, so trifft man gerade dort auch auf so manchen interessanten Rekordhalter aus dem Pflanzenreich, darunter die höchsten Lebewesen der Erde: Einzelne Vertreter der Küstenmammutbäume (coastal redwoods) bringen es auf über 110 m Höhe. Für ihr Wachstum benötigen sie feuchtes, nebliges Meeresklima wie in Nordkalifornien. Besuchenswerte Bestände findet man – neben dem oft überlaufenen Muir Woods National Monument unweit von San Francisco – vor allem nahe der Grenze zu Oregon (bewahrt vor den Sägen der Holzfällerindustrie an der Avenue of the Giants und im Redwood National Park sowie in diversen Redwood State Parks). Der Standtort des Rekordhalters (Hyperion mit 116 m) wird geheim gehalten.

Unterwegs zwischen riesigen Küstenmammutbäumen im Muir Woods National Monument

Wildblumen im Westen Nordamerikas

Wer im Frühjahr oder Sommer unterwegs ist, wird sicher fündig – irgendwo blüht es immer! Ab März zeigen sich erste Frühblüher in tieferen Lagen rund um den Puget Sound und an der Sonoma Coast leuchtet der Goldmohn (California poppies, Foto rechts) in der Sonne. Die Anhöhen der Columbia River Gorge sind ab Mitte April überzogen von gelben Balsamwurzeln (balsamroot) und blauen lupines (Dog Mountain, Rowena Plateau, Foto Seite 258). Nur wenig später schmücken sich die sonst so kargen Lehmhügel der Painted Hills in Oregon mit zahllosen gelben Tupfern (golden bee plants) und gegen Ende Mai verzaubern zart rosa blühende Rhododendren die Besucher in den kalifornischen Redwood-Wäldern.

California poppies

Bereits Anfang/Mitte Juni hält der Sommer Einzug in das Tal des Grand Teton National Park, die ausgedehnten Wiesen zu Füßen der hohen Berge sehen dann traumhaft schön aus ( Foto Seite 22). Bis Anfang Juli gesellen sich dort noch Lupinen, Rittersporn (larkspur), indian paintbrush u.v.m. dazu. Blauer Eisenhut (monkshood) und rosarote Weideröschen (fireweed) bevorzugen es etwas schattiger und gedeihen in Waldnähe.

In noch höheren Lagen ist die Saison kurz. Etwa Mitte Juli erreicht die Bärengrasblüte (beargrass) ihren Höhepunkt und das im wahrsten Sinne des Wortes: Bis über 1 m hoch ragen dann die dekorativen lilienartigen Gewächse aus den Wiesen im US-Nationalpark Glacier ( Foto Seite 218). Kaum zu toppen sind die bunten Teppiche, die sich unterhalb der mächtigen Vulkankegel ausbreiten, allen voran im Mount Rainier National Park unweit von Seattle ( Foto Doppelseite 4/5). Während die Winterschneedecke langsam schmilzt, überziehen dort Abertausende von weißen Gletscherlilien (avalanche lilies) und gelben Hunds-Zahnlilien (glacier lilies) die Bergwiesen. Kurz darauf, etwa Ende Juli, folgt ein buntes Potpourri aus knallrotem paintbrush, lilafarbenen alpine astern, blauen lupines, gelben Butterblumen (buttercup), weißen western anemones und roten Akeleien (columbines). Herrlich blau, manchmal leicht lilafarben, zeigt sich dann auch Colorados Staatsblume, die Rocky-Mountains-Akelei (blue columbine), in Höhenlagen zwischen 2.100 und 3.700 m. In etwa zur gleichen Zeit präsentieren sich auch in Kanada die Anhöhen beim Mount Revelstoke von ihrer farbenprächtigsten Seite ( Foto Seite 637). Im Laufe des Augusts klingt die Wildblumensaison überall allmählich ab.

Indian paintbrush beim Mount Rainier

Columbines bei Silverton/CO

Ende Mai bis Mitte Juni sorgen die Blüten wild wachsender Rhododendren für hübsche Farbtupfer zwischen den Baumriesen.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen die gemäßigten Regen(ur)wälder (rain forests) noch etwas weiter nördlich. Niederschlagsmengen von gut 4.000 mm im Jahr und der unaufhaltsam vom Ozean aufziehende Nebel sorgen für sattgrüne, über und über mit Moos behangene Märchenwälder, die sich nahezu undurchdringlich über weite Teile des westlichen British Columbias und der Olympischen Halbinsel ausbreiten (besonders schön der Hoh Rain Forest!). Auch im Landesinneren sind sie vereinzelt noch zu finden, u.a. in Oregon in der Columbia River Gorge und im Silver Falls State Park oder auch beim kanadischen Mount Revelstoke Nationalpark.

Anders als sein tropischer Namensvetter setzt sich der nördliche Regenwald in erster Linie aus Nadelbäumen zusammen. Die dominierenden Sitka-Fichten (Sitka spruce), Helmlocktannen (western hemlock spruce), Douglasien (Douglas fir) und Riesenlebensbäume (western red cedar) können auch beachtliche Dimensionen annehmen. Die Umgebung von Quinault (Olympic National Park) sowie Port Renfrew auf Vancouver Island hat gleich etliche Rekordbäume hervorgebracht.

Nach Norden hin nimmt die Baumgröße immer mehr ab und das Wuchsbild verschmälert sich zusehends. Auffällig sind bereits im Jasper Nationalpark die gertenschlanken Felsengebirgstannen (subalpine fir) sowie Schwarzfichten (black spruce).

Aspen trees

Im Herbst liefern die Laubwälder ein lebhaftes Farbenspiel vor imposanter Bergkulisse. Mitte September vergolden sich u.a. die Lärchen (larch) in den Kaskaden bei Leavenworth und oberhalb des Moraine Lake sowie die Espen (aspen) im Rocky Mountains Nationalpark und am Icefields Parkway. Wenig später sind dann die Bäume im Grand Teton Nationalpark an der Reihe. Der Großblättrige Ahorn (big leaf maple tree) in den Regenwäldern erreicht in der Regel seinen fall foliage peak erst Ende Oktober.

Tundra

Auch die Beerensträucher der Tundra, die sich jenseits der Baumgrenze bis ans Nordpolarmeer ausbreiten, sorgen Anfang September u.a. beim Wilcox Pass am Icefields Parkway für einen unglaublichen Farbrausch. Trotz der ausgesprochen kurzen Wachstumsperiode und allgemein widrigen Bedingungen konnte sich selbst in diesen Höhen eine bemerkenswert vielfältige Vegetation durchsetzen.

Buschsteppe

Für ebenfalls nur karges Wachstum sorgen Trockenheit und hohe Sonneneinstrahlung in der nordamerikanischen Buschsteppe. Im Regenschatten der Kaskaden reichen die Ausläufer der shrub steppe bis hinauf in die kanadischen Provinzen. In Grenznähe gedeihen dort sogar Kakteen und Palmen. Semi-aride Witterungen herrschen im Okanagan Valley bis nach Kamloops und westlich davon, die bewässerten Weinberge täuschen darüber hinweg.

Prärien

Ähnliches trifft auf die Kurzgrasprärien östlich der Rocky Mountains in Alberta sowie im Mittleren Westen der USA zu – sofern sie nicht dem Weizenanbau oder der Viehaufzucht weichen mussten.

Solch imposante Schaufeln bilden sich meist erst im 5. Lebensjahr aus, bis zu dem Zeitpunkt tragen selbst Elchbullen nur ein simples Stangengeweih. Auf Englisch heißen diese Tieremoose(elk=Hirschart)!

Tierwelt

Aus mitteleuropäischer Sicht ist die Anzahl an wild lebenden Tieren, denen man während eines Aufenthalts im Westen Nordamerikas begegnet, mitunter überwältigend. Dies gilt insbesondere für die höher gelegenen, gebirgigen Regionen sowie für Nationalforste. Schon beim ersten Picknick in der Natur macht fast jeder Bekanntschaft mit bettelnden Zieseln (ground squirrel) und Streifenhörnchen (chipmunk), Verwandte der oft auch frechen Eichhörnchen (squirrel). Ebenso wie die auffällig blauen Diademhäher (Steller’s jay) und die mit ihrer »Banditenmaske« über den Augen unverkennbaren Waschbären (raccoon) haben sie es meistens auf die Essensreste und Vorräte der Camper abgesehen.

Berg- und Waldbewohner

Zahlreich in ihrem Vorkommen sind auch nordamerikanische Hirscharten, zu denen die mächtigen Wapitis (elk), der Weißwedelhirsch (white-tailed deer) und die Maultierhirsche (mule deer) mit ihren etwas überdimensionierten Ohren zählen. Sie teilen sich Nationalforste/-parks mit etwas scheueren Füchsen (fox), Dachsen (badger), Stinktieren (skunk), Rotluchsen (bobcat) und Kanadischen Luchsen (lynx). In den felsigen Gebirgsregionen sind außerdem Schneeziegen (mountain goat; Foto Seite 275), kleine hamsterähnliche Pfeifhasen (picas; Foto Seite 288) und Dickhornschafe (bighorn sheep) weit verbreitet.

Bighorn sheep

Zurückgezogen in den Weiten Kanadas leben Wolfsrudel (wolve packs), mit etwas Glück kann man sie aber auch im Yellowstone Nationalpark bei der Jagd beobachten. Die in den Rockies beiderseits der Grenze beheimateten Elche (moose) ernähren sich den Sommer über vorwiegend von Wasserpflanzen und stehen dann nicht selten bis zum Bauch eingetaucht in Teichen oder Flussläufen, wo auch die einst bedrohten Biber (beaver), meist nicht lange auf sich warten lassen.

Least Chipmunk, die kleinste Hörnchenart (nur 11 cm lang)

Bären

Schwarz- und Braunbären (black/brown bear) halten sich bevorzugt abseits des großen Rummels im Hinterland auf. Zur Beerensaison (meist Mitte Juli bis Ende August) sieht man sie im Glacier Nationalpark und in den kanadischen Rockies auch vermehrt am Straßenrand beim Naschen. Bis zu 200.000 wohlschmeckende buffaloberries können dann an nur einem Tag in ihrem Bauch landen! Ausführliches zu den Verhaltensmaßnahmen bei Begegnungen mit Bären Exkurs umseitig.

Pumas

Für Menschen ebenfalls nicht ganz ungefährlich sind Pumas (cougar oder mountain lion). Diese große Raubkatze liebt die einsamen Bergregionen der Nationalparks, ist aber ausgesprochen anpassungsfähig und dringt bisweilen bis in bewohnte Gebiete vor.

Präriebewohner

Nahezu ausgerottet waren einst die Büffel (bison), die vor Eintreffen des »weißen Mannes« zu Millionen durch die Prärien des Westens streiften. Aus den seinerzeit gerade mal knapp 800 überlebenden Exemplaren wuchs dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen der Bestand auf wieder mehrere Hunderttausend. Inzwischen sind Präriebisons sogar zu begehrten Fleischlieferanten geworden. In größeren Herden sind sie u.a. in den Nationalparks Badlands, Yellowstone und Grand Teton unterwegs, außerdem in Montanas Bison Range, im Custer State Park in Süddakota, auf Antelope Island bei Salt Lake City sowie im kanadischen Waterton Lakes National Park.

Burrowing owl

Weniger offensichtlich ist die Anwesenheit der Fauna in den weiten Prärieebenen. Dabei existieren dort ganze »Städte«, sog. prairie dog towns. Die geselligen Präriehunde gehören zu den Erdhörnchen und leben in Kolonien ( Foto Seite 367). Sie teilen sich ihre unterirdischen Bauten mit Kaninchenkauzen (burrowing owl) und – etwas unfreiwillig – mit Klapperschlangen (rattlesnake). Diese für erwachsene Menschen zwar nur in den seltensten Fällen tödlichen, aber dennoch hochgiftigen Reptilien können nicht nur in den Grasländern, sondern auch im südlichen Okanagan Valley/British Columbia sowie in nahezu allen tiefergelegenen Regionen des US-Westens anzutreffen sein. Bisse sind sehr selten, denn meist machen sie mit unverkennbarem Rasseln rechtzeitig auf sich aufmerksam.

Pronghorn

Bei allzu großer Hitze zeigen sich viele Bewohner in den wüstenartigen Gebieten nur nachts sowie in den Morgen- oder Abendstunden. Wahre Überlebenskünstler sind dort neben eleganten Gabelantilopen (pronghorn) und Kojoten (Nordamerikanischer Präriewolf, coyote) auch zwei Hasenarten: Das Verbreitungsgebiet der langohrigen Eselhasen (jackrabbit) reicht bis ins südliche Alberta und die etwas gedrungeneren, niedlichen cottontail rabbits hoppeln mit ihrem namensgebenden buschigen weißen Schwanz durch nahezu den gesamten Westen der USA.

You are in Bear Country!

Von den drei großen in Nordamerika beheimateten Bärenarten (Schwarz-, Braun- und Eisbären) leben nur die zwei Erstgenannten in dem von diesem Reiseführer abgedeckten Gebiet. In den Wald- und Bergregionen beiderseits der Grenze begegnet man immer wieder Schwarzbären (black bear), auch die Strände der Olympischen Halbinsel vor den Toren von Seattle sowie Vancouver Island ( Foto Seite 395) sind beliebte Reviere. In West-Kanadas einsamem Hochgebirge und an unberührten Küstenabschnitten (mit Ausnahme von Vancouver Island) muss zudem allerorten mit der Anwesenheit von Braunbären (North American brown bzw. grizzly bear) gerechnet werden. In den USA beschränkt sich ihr Verbreitungsgebiet auf den North Cascades Nationalpark sowie die nördlichen Rocky Mountains (dort in erster Linie auf die Nationalparks Glacier, Grand Teton und Yellowstone). Beide Bärenarten kommen sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensgewohnheiten eher selten in die Quere.

Allein in British Columbia leben ca. 15.000 Braun- und an die 150.000 Schwarzbären, wobei Vancouver Island die dichteste Population an Schwarzbären aufweist (man schätzt sie auf über 7.000). Die vielerorts einschlägigen Warnhinweise sind ernst zu nehmen. Je weiter man in einsame Gebiete vordringt, umso größer sind die Chancen – oder das Risiko, wie man’s nimmt – auf »Meister Petz« in freier Wildbahn zu treffen. Sie können dank ihres ausgeprägten Geruchssinns Menschen bis zu einer Entfernung von 3 km wahrnehmen und suchen dann im Normalfall das Weite. Beim Lachsfang oder Beerennaschen sind sie allerdings manchmal unachtsamer und können leichter unangenehm überrascht werden.

Als Wanderer sollte man daher auf der Hut sein und wissen, wie man sich im Notfall zu verhalten hat. Dabei ist es sinnvoll, die beiden Bärenarten voneinander unterscheiden zu können, denn je nachdem ob einem dann ein Braun- oder Schwarzbär gegenüber steht, gibt es andere Verhaltensempfehlungen. Ihr Name täuscht: Der Pelz der Schwarzbären kann sogar hellbraun gefärbt sein und ihr Körperbau ist zwar meist kleiner und schlanker, nimmt aber auch beachtliche Dimensionen an (bis zu 400 kg; Grizzlys bis zu 680 kg). Am leichtesten zu identifizieren sind die dicken Brummer durch den ausgeprägten muskulären Höcker (hump) zwischen den Schultern, den nur Braunbären haben, Fotos unten. Zudem weisen Schwarzbären ein eher geradliniges Profil zwischen Ohren und Nase auf, während das Gesicht der Grizzlys an diese Stelle deutlich gewölbter ist. Die wesentlich längeren Klauen der Braunbären hinterlassen außerdem unverwechselbare Fußspuren.

Schwarzbär

Grizzly

Wandern im »Reich der Bären«

Wanderwege in den Rocky Mountains führen oft durch Bärengebiete. Bimmelnde Glöckchen (bear bells) werden dort gerne an den Rucksack gehängt, alternativ reicht auch eine mit Kieselsteinen gefüllte Getränkedose um Bären rechtzeitig auf einen aufmerksam zu machen. Noch besser dafür geeignet ist aber die menschliche Stimme. In unübersichtlichem Gelände werden laute Unterhaltungen empfohlen (ggf. auch Selbstgespräche, Singen, Klatschen oder Trillerpfeife). Dabei sollte der Geräuschpegel möglichst immer Wind und rauschendes Wasser übertönen. Den besten Schutz – auch gegen Grizzlys – bieten Wandergruppen von 4 Personen oder mehr. Es wird allerdings betont, dass es »tight groups« sein müssen. Denn nur wenn alle eng beisammen bleiben, zeigt diese Verhaltensmaßnahme auch die gewünschte Wirkung.

Begegnet man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einem Bären, hilft nur besonnenes Verhalten. Panisches Wegrennen lädt sie zur Verfolgung ein. Die tapsig wirkenden Tiere erreichen Sprintgeschwindigkeiten bis zu 56 km/h (selbst Usain Bolt hat hier keine Chance!). Zuflucht auf dem nächsten Baum ist allenfalls bei Grizzlys im Erwachsenenalter eine Lösung (nur woher weiß man, wie erwachsen der aufgetauchte Bär ist?), vorausgesetzt man kommt selber hoch genug und wird nicht wieder heruntergeschüttelt … Die schweren Grizzlys klettern nicht mehr gerne, aber jüngere Artgenossen und Schwarzbären erklimmen Bäume erstaunlich elegant und schnell zwecks Futtersuche oder manchmal zum eigenen Schutz. Denn auch das kann der Fall sein: Auf dem Foto oben hat ein scheuer Schwarzbär am Icefields Parkway die Flucht vor den (viel zu aufdringlichen) Menschen ergriffen. Park Wardens mussten ihn dann aus seiner misslichen Lage befreien, indem sie den Zugang zum Wald vorübergehend gesperrt haben.

Bei einem plötzlichen Zusammentreffen beim Wandern wird geraten, gelassen zu bleiben, kleine Kinder sofort aufzuheben und langsam (!) den Rückzug anzutreten, dabei Augenkontakt meiden und dem Tier klar machen, dass man ein Mensch und keine Beute ist (am besten im ruhigen Ton ansprechen).

Als Wunderwaffe und letzte Notbremse gilt bear spray, das indes nicht ganz billig ist. Sein Wirkstoff, der von Chilischoten (Capsicum) stammt, greift umgehend Nase, Ohren und Augen des Bären an; www.nps.gov/yell/learn/nature/bearspray.htm. Bei kranken, verletzten oder hungrigen Tieren, deren Verhalten nicht berechenbar ist, bleiben – wenn man Pech hat – alle genannten Maßnahmen wirkungslos. Gleiches gilt für Bärinnen mit Jungen, wenn man versehentlich zwischen Mutter und Nachwuchs gerät.

Attacken von Schwarz- oder Braunbären soll man unterschiedlich begegnen, es gilt die Devise »If it's black, attack. If it's brown, lay down!«.

•Bei Schwarzbären kann man sich angeblich (vor allem in einer Gruppe) einigermaßen gut wehren (Steine in Richtung Augen/Nase werfen usw.). Wer sich nicht doch noch an einen sicheren Ort bringen kann (Fahrzeug, Hütte etc.), dem raten die Parkranger: »Fight back!«, um den Tieren verständlich zu machen, dass man keine »leichte Beute« ist. Damit darf man indessen erst beginnen, wenn klar wird, dass der Bär keinen defensiven Scheinangriff inszeniert, bei dem er nur wenige Meter vor dem Menschen stoppt und in letzter Sekunde dann doch noch abdreht.

•Bei einem starken Grizzly, der sich selbst, seine Jungen oder den Futterplatz verteidigt, hilft absolut keine Gegenwehr. Hat das Spray seine Wirkung verfehlt und greift der Bär an, kann man sich nur noch »tot stellen«: mit dem Bauch auf dem Boden einkugeln und dabei Gesicht, Kopf und Nacken mit den Armen schützen und den Angriff über sich ergehen lassen. Zumindest hat man so eine gute Chance, mit dem Leben davonzukommen, wenngleich mit sehr schweren Verletzungen zu rechnen ist.

Generell empfiehlt es sich, eine Mindestdistanz von 100 m einzuhalten, auch dann wenn man den Bären beim Vorbeifahren zwischen den Büschen am Straßenrand entdeckt. Gewöhnen sich die Tiere an die Anwesenheit der Menschen, werden sie schnell zu »Problembären«, was oftmals ihr Todesurteil bedeutet. Jedes Jahr sterben zahllose Tiere im von neugierigen Touristen verursachten Stau/Verkehrschaos, andere müssen aus Sicherheitsgründen in weit entfernte Wildnisgebiete deportiert werden oder ihr Leben in Gefangenschaft fortführen (Seite 331).

Campen im Bärengebiet

Um die »kulinarischen Verlockungen« zu minimieren, findet man im Bärengebiet immer verriegelte Abfallcontainer. In etlichen Parks wurden auf den Campingplätzen zusätzlich bärensichere Kästen aufgestellt, sog. food locker, in die man nachts sämtliche potentiellen »Gefahrenstoffe« einschließen muss ( Foto oben). Nicht nur Nahrungsmittel üben eine starke Anziehungskraft auf Bärennasen aus, auch im Zelt befindliche Kosmetika und Zahnpasta oder angebrannte marshmellows in der Asche des Lagerfeuers werden schnell zum Objekt ihrer Begierde.

Wildniscamper nehmen entweder einen Bear Canister zur Proviantsicherung mit oder hängen ihre Lebensmittel nachts für Bären unerreichbar an ein Seil zwischen zwei Bäume. Beim Kochen sollte man Abstand zum Zelt halten und darauf achten, dass der Wind die Essensdüfte nicht in Richtung Schlafplatz weht. Keine schlechte Idee sind auch ein Wäschewechsel vor dem Schlafengehen und ein generell sparsamer Umgang mit Parfüms oder Deos in Bärengebieten.

Link-Tipp:

Ausführlicheres zum Thema »Bear Safety« im Web unter: www.nps.gov/subjects/bears/safety.htm oder https://parks.canada.ca/pn-np/mtn/ours-bears/securite-safety/ours-humains-bears-people.

Gefährlicher als Bären: Die meisten Vorfälle im Yellowstone Park ereignen sich mit Bisons, sie fühlen sich – ähnlich wie Elche – schnell bedroht. Mindestdistanz bei beiden: 25 m!

Meeresbewohner

Bei Niedrigwasser können sich mancherorts an der Pazifikküste tolle Gezeitenbecken (tide pools) ausbilden, u.a. auf der Olympischen Halbinsel und beim Haystack Rock/Cannon Beach. Seit 2013 grassiert unter den bunten Seesternen (starfish oder sea star) allerdings eine rätselhafte Seuche, ein sog. wasting syndrom. Die bis zu 80 cm großen vielarmigen Sonnenblumenseesterne ( Foto Seite 182) sind mittlerweile sogar vom Aussterben bedroht.

Auf größere Strand- und Meeresbewohner wie Seehunde, -löwen und -elefanten (seal, sea lion und elephant seal) stößt man bei Fahrten entlang der Küste fast automatisch, auch außerhalb zivilisationsnaher Ruhezonen wie etwa Pier 39 in San Francisco oder am Hafen von Newport/Oregon. Gelegentlich gesellen sich die immer noch gefährdeten Seeotter (sea otter) zu ihnen.

Männlicher elephant seal

Besonders gute Aussichten auf ein erfolgreiches Whale Watching hat man rund um Seattle und Vancouver Island (z.B. bei den San Juan Islands). Schwertwale (orcas) und Schweinswale (porpoise) zählen dort Mitte Mai-Mitte Oktober zu den Dauergästen. Auch Grau- (gray whale), Blau- (blue whale) und Buckelwale (humpback whale) ziehen an der Pazifikküste entlang und verweilen dabei auch länger in nährstoffreichen Gewässern, u.a. bei Depot Bay/Oregon.

Weiblicher elephant seal

Sea otter

Migration der Lachse (im Buch mit Fischsymbol gekennzeichnet)

Ein einzigartiges Naturschauspiel ereignet sich jedes Jahr im Sommer/Herbst in Westkanada sowie in den US-Bundesstaaten Oregon, Washington und Idaho. Dann kämpfen sich Abermillionen von Lachsen zu den Oberläufen der Flüsse bis zu ihren Laichgründen (spawning grounds) durch – vom Königslachs (chinook bzw. king salmon) über den Silberlachs (coho), Ketalachs (chum bzw. dog salmon) und roten Blaurückenlachs (sockeye) bis hin zum kleinen Buckellachs (pink salmon). Der Fraser/Thompson/Adams River Salmon Run, der nach knapp 500 km im Tsútswecw Provincial Park in British Columbia endet, ist einer der beeindruckendsten. Zu den Laichgründen rund um Tête Jaune Cache schaffen es nur die allergrößten Königslachse (bis zu 1,6 m lang und 57 kg schwer!), denn der Platz liegt knapp 1.300 km vom Pazifik entfernt. Beachtliche 1.450 km ist auch der Sockeye Salmon Run bis zum Sawtooth Valley in Idaho. Rekordhalter ist aber der Teslin River Salmon Run weit im Norden an der Grenze zum Yukon, wo die Chinook sagenhafte 3.200 km im Süßwasser zurücklegen.

Vögel

Bald eagle

Gelbschopflunde (tufted puffin) bevorzugen hohe Felsen und vorgelagerte Inseln. Den Sommer über kann man sie u.a beim Cape Flattery oder am Hackstack Rock/Cannon Beach beobachten.

Markant sind die Rufe der Eistaucher (common loon; auf der kanadischen $1-Münze abgebildet), die in der Nähe klarer Bergseen oftmals weit durch die Täler hallen und Besucher eventuell eher an einen Kojoten erinnern. Eine Augenweide sind Kolibris (hummingbird), die wie funkelnde Edelsteine von Blüte zu Blüte flattern. 6-7 Arten leben in den feuchten Küstenwäldern von Kalifornien bis ins nördliche British Columbia, aber auch in trockeneren Gebieten weit im Landesinneren. »Feeder« (Nektarspender) und ihre Lieblingsblumen locken sie in Gärten und auf Campgrounds.

Tufted puffins

1.1.3Klima und Reisezeiten

Die klimatischen Gegebenheiten

Wetterextreme

Westwinde am Pazifik und stabile Hochdrucklagen im Zentrum prägen im großen Maße das Klima im Westen Nordamerikas. Die regionalen Unterschiede sind – wie bei einem so riesigen Gebiet nicht anders zu erwarten – extrem. Von kurzen Schneefällen bis hin zu angenehmen Badetemperaturen und sengender Hitze, alles ist im Hochsommer zwischen Küste, Hochgebirge und Prärien möglich.

Höhenlagen

Der Frühling kehrt erst spät in die Bergregionen ein. Tiefere Lagen sind dort meist ab Mai eisfrei, die Täler erstrahlen dann im frischen Grün. Weiter oben ist die Saison sehr kurz: Der erste Schnee lässt ab Mitte September nicht mehr lange auf sich warten und bleibt vielerorts dann bis in den Juli hinein liegen. Für unliebsame Überraschungen gut sind grundsätzlich alle Hochlagen über 3.000 m. An sich überwiegende Schönwetterperioden mit Tagestemperaturen jenseits der 20°C können in den Rocky Mountains und Küstengebirgen auch recht unstabil ausfallen und durch einige ungemütliche Regentage in Folge unterbrochen werden.

Zentrale Täler

Während Wolkenfelder an den windzugewandten Seiten der Coast Mountains auch im Juli/August häufig kühle Witterung und Regen mit sich bringen, fühlt es sich es in geschützten Tälern richtig hochsommerlich an. So z.B. im kanadischen Okanagan Valley, wo dann regelmäßig die 30°C-Marke geknackt wird und die Badesaison bis in den September hineinreicht. Noch etwas heißer wird es in den Trockengebieten des nördlichen Utahs sowie des südlichen Idahos und östlichen Oregons. In der Salzpfanne des Great Salt Lake flimmert die Luft von Mai bis September, ähnlich beim Dinosaur Nat’l Monument. In diesen intermontanen Gutwettergebieten sind Regenperioden meist nur von kurzer Dauer.

Prärien

An den Flanken der Rocky Mountains, der Klimascheide des westlichen Nordamerikas, regnen sich die feuchten Westwinde endgültig ab. Dahinter, in den Prärien, bleibt es daher relativ trocken mit Jahresniederschlägen um die 400 mm. Verantwortlich für das Wettergeschehen ist dort das »Kanadische Hoch«. Es erlaubt kontinental-arktischen Luftmassen aus dem Norden den ungehinderten Zugang nach Süden bis tief in die USA hinein. Da keine von Ost nach West verlaufenden Gebirgszüge existieren, die sie aufhalten könnten, dominieren nach einem meist frühen Wintereinbruch trockene Witterungen und Temperaturen, die um ca. 20°C tiefer liegen als in Europa auf demselben Breitengrad.

Der kräftige Fallwind an der Ostseite der Rockies (chinook) vermag im Winter innerhalb weniger Stunden einen Temperaturanstieg von 40°C und mehr zu bewirken. Er kann Sattelschlepper umkippen oder Züge entgleisen und 30 cm dicke Schneedecken über Nacht verschwinden lassen (»snow-eater«). Betroffen davon sind neben Calgary und Denver vor allem der Süden Albertas sowie der US-Bundesstaat Montana, außerdem die Ostflanke der Black Hills.

Weite Salzflächen breiten sich im Westen des Great Salt Lake aus

Im Sommer verzeichnen die Prärien oft wochenlang stabiles Hochdruckwetter mit Höchstwerten durchgehend um die 30°C. Prallen Ausläufer feuchtwarmer Strömungen aus dem Süden auf die trockenen kontinental-arktischen Luftmassen, bilden sich vorübergehend gewittrige Sturmwetterlagen, die aber mit den vorherrschenden Westwinden meist rasch nach Osten weiterziehen.

Pazifikregion

Alaska- und Kalifornienstrom sorgen für ein mildes Klima in der Küstenregion. Das Thermometer zeigt dort nur selten Werte unter dem Gefrierpunkt, dafür wird es selbst im Hochsommer nicht richtig heiß. Die kühle Meerestemperatur (selten mehr als 15°C!) begünstigt – bei gleichzeitig hoher Sonneneinstrahlung und Hitzeentwicklung im Landesinneren – die Bildung von Nebelbänken und länger anhaltend trübes Wetter. Die Aussichten auf erfreulich warme, sonnige Tage sind an der Küste zwischen San Francisco und Seattle etwas später im Jahr (September) ungleich besser.

In den Regenwäldern des Olympic Nationalparks und auf Vancouver Island ist es den Sommer über etwas »trockener«, im Einzugsbereich des Pazifiks muss aber selbst im Juli/August jederzeit mit Regen gerechnet werden. Estevan Point an der Westküste der Insel bringt es auf rekordverdächtige 3.200 mm Niederschlag/Jahr. Eine Sonderstellung nehmen die Städte im Windschatten der Gebirgszüge ein. So erfreut sich Victoria durchweg sonniger Sommertage (oft werden dann über 25°C gemessen) und die Wintermonate sind ebenso angenehm (im Schnitt nur ein Tag Frost).

Café auf der Olympischen Halbinsel, der Name ist Programm

Nicht zu unterschätzen sind die Herbst- und Winterstürme. Von Oktober bis Mai herrscht an der Küste storm season, dann türmen sich vor Vancouver Island und Oregon (u.a. Shore Acres) nicht nur wahre Monsterwellen auf, sondern es regnet mitunter »cats and dogs« (wie aus Eimern und das nahezu unentwegt). Die Regengüsse klingen dann erst im späten Frühjahr allmählich wieder ab.

Die Übersicht auf den folgenden Seiten zeigt durchschnittliche Höchst- und Tiefsttemperaturen sowie die Verteilung der Regenmenge über das Jahr an ausgewählten Orten.

Urlaubszeit der Nordamerikaner

Hochsaison

Die Hauptsaison (tourist bzw. high season) dauert von Mitte Juni bis Mitte September. In diesen Zeitraum fallen traditionell die Universitätsferien sowie mit unterschiedlicher Länge die Sommerferien der Schulen. Der »inner-nordamerikanische« Urlaubsboom beginnt Ende Juni, nimmt in der zweiten Augusthälfte schon wieder spürbar ab und endet mit dem Labor Day schlagartig.

Wochenende

Eine große Ausnahme bilden dabei die Wochenenden. Denn wegen der aus unserer Sicht teils sehr kurzen Urlaubszeiten (nur wenige Berufstätige haben oder nehmen sich dort mehr als 2-3 Wochen Ferien pro Jahr) spielt das weekend eine weit größere Rolle als bei uns. Die Bereitschaft, für den Wochenendspaß lange Strecken zu fahren, Ausgaben und Anstrengungen auf sich zu nehmen, ist deutlich ausgeprägter als unter Europäern. Bei gutem Wetter ist dann überall mit viel Betrieb und den daraus resultierenden Problemen zu rechnen: überfüllte Parkplätze an touristischen Brennpunkten, ausgebuchte Quartiere und Höchsttarife, vor Mittag schon besetzte Campingplätze, Wochenend-Rückreiseverkehr in Richtung der großen Citys etc. Verlängerte Wochenenden (Victoria Day und Memorial Day Weekend, beide Ende Mai), andere nordamerikanische Feiertage und größere Events/Veranstaltungen verschärfen mancherorts die Situation, Übersicht Seite 138 bzw. 742.

Eine Region im (Klima-)Wandel

Auch mächtige Bergketten wie die Rocky Mountains oder Kaskaden bleiben vom Klimawandel nicht verschont – mit deutlich kürzeren Wintern, früher einsetzender Schneeschmelze und spürbar heißeren Sommern. Schneereiche Winter wie in der Saison 2022/23 sind mittlerweile eher die Ausnahme. Vielerorts fallen Niederschläge vermehrt in Form von Regen. Die Auswirkungen sind besorgniserregend: So soll u.a. in nicht allzu ferner Zukunft das letzte »ewige Eis« aus dem US-Nationalpark Glacier gewichen sein, der Anfang des 20. Jahrhunderts wegen seiner zahlreichen Gletscher gegründet wurde (damals waren es noch an die 80!). Schon heute haben Landwirte in der Umgebung mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Kaum vorhersehbar die Tragweite, wenn dort in den kommenden Dekaden die meisten Wasserläufe im Sommer versiegen sollten. Auch Touristen erleben mancherorts den Wandel bereits hautnah mit. Denn immer wieder müssen Nationalforste uhd -parks wegen Waldbränden