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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lebenswelt heutiger Menschen hat sich in Bezug auf die religiöse Dimension enorm verändert. Dies stellt die Religionspädagogik theoretisch und praktisch vor neuen Herausforderungen. Dabei muss der Lernort Schule, sowie die anderen Lernorte des Glaubens wie Gemeinde und Familie genauer untersucht werden. Die Religionspädagogik betrachtet u.a. die wechselseitigen Beziehungen zwischen diesen Lernorten. Als Zentrum gilt das lernende Subjekt, das nur noch selten über eine ausgeprägte religiöse Praxis verfügt. Im Religionsunterricht kann deshalb nicht mehr auf religiöse Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zurückgegriffen werden. Die fehlenden Erfahrungen müssen gemäß einem „Performativen Religionsunterricht“ im Religionsunterricht gesammelt werden. Damit Erfahrungen gemacht werden können, muss die Religion erlebbar und damit auch verstehbar dargelegt werden. Im Angesicht dieser Tatsache werde ich mich in dieser Seminararbeit mit konkreten Feldern der praktischen Theologie auseinandersetzen. Zunächst gebe ich den kritischen Kontext der Postmoderne klar zu verstehen, den die Religionspädagogik als Herausforderung aufgreift. Den Schwerpunkt habe ich auf die liturgische Morgenandacht gesetzt, die ich aus dem Themenbereich „Gott und das Leben feiern“ entnommen habe. Theoretisch nähere ich mich dem Begriff der Morgenandacht an, stelle Chancen und Grenzen von religiösen Feiern gegenüber und schließe das Thema mit einem ausführlichen Praxisentwurf ab. Im Anschluss daran folgt ein Überblick zu weiteren performativen Praxisbeispielen aus dem Seminar. Die praxisorientierten Vorschläge aus den Präsentationen werden kurz erläutert und daraufhin kritisch betrachtet.
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Inhaltsverzeichnis
1. Hinführung zum Thema
2. Neue religionspädagogische Schwerpunktsetzung
2.1 Postmoderne als Herausforderung
2.2 Vom Reflexionsmodell zum Erfahrungsmodell
3. Gott und das Leben feiern - Andachten
3.1 Annäherung an den Begriff „Andacht“
3.2 Formen der Andacht
3.3 Herausforderung und Grenzen bei liturgischen Feiern
3.4 Chancen und Möglichkeiten bei liturgischen Feiern
4. Praxisbeispiel – Morgenandacht
4.1 Vorüberlegungen
4.2 Aufbau des Praxisteils
4.2.1 Diskursive Einführung
4.2.2 Performatives Erleben
4.2.3 Diskursive Reflexion
5. Reflexion des Gesamtrahmens vom Seminar - Performative Praxisbeispiele
5.1 Gott und das Leben feiern
5.1.1 Gebet (Psalm, Gebetshaltungen)
5.1.2 Segen
5.1.3 Liturgie (Morgenandacht, Taizé-Gebet, Wort-Gottes-Feier)
5.1.4 Leib (Kreuzweg, Wallfahrt)
5.1.5 Schöpfung (Exkursion zum Bibelgarten Jägerwirth)
5.2 Fremde Heimat erkunden
5.2.1 Kirchenraum
5.2.2 Gemeinde
5.2.3 Personen
5.2.4 Orte
5.2.5 Kirchenjahr
5.3 Interreligiöse Perspektiven
6. Literaturverzeichnis
7. Anhang
Die Lebenswelt heutiger Menschen hat sich in Bezug auf die religiöse Dimension enorm verändert. Dies stellt die Religionspädagogik theoretisch und praktisch vor neuen Herausforderungen. Dabei muss der Lernort Schule, sowie die anderen Lernorte des Glaubens wie Gemeinde und Familie genauer untersucht werden. Die Religionspädagogik betrachtet u.a. die wechselseitigen Beziehungen zwischen diesen Lernorten. Als Zentrum gilt das lernende Subjekt, das nur noch selten über eine ausgeprägte religiöse Praxis verfügt.
Im Religionsunterricht kann deshalb nicht mehr auf religiöse Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zurückgegriffen werden. Die fehlenden Erfahrungen müssen gemäß einem „Performativen Religionsunterricht“ im Religionsunterricht gesammelt werden. Damit Erfahrungen gemacht werden können, muss die Religion erlebbar und damit auch verstehbar dargelegt werden.
Die Epoche der Postmoderne ist geprägt von den Prozessen der Pluralisierung, Individualisierung und Globalisierung. Religion wird dabei an den Rand des gesellschaftlichen Kontexts gedrängt und erlebt einen Wandel – ein Ende der Religion ist nicht absehbar, wie in der Säkularisierungsthese befürchtet wurde.[1] Diese These fundiert zwar auf empirische Fakten, die belegen, dass ein deutlicher Rückgang von sonntäglichen Gottesdienstbesuchen, Austrittszahlen aus den Kirchen und eine sinkende Zustimmung zu Glaubenssätzen zu beobachten sind, jedoch können Glaube und Religion nicht mit christlicher Konfession gleichgesetzt werden. Deshalb verdeutlichen die aufgezählten Phänomene, dass die Religion nicht am Ende ist, sondern vielmehr, dass Religion vielfältigen Wandlungsprozessen ausgesetzt ist.[2]