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Kurz vor der Rente ? und nun? Spätestens jetzt fragen Sie sich, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Helmut Achatz erklärt, worauf Sie achten müssen und was Sie noch kurz vor Rentenbeginn erledigen sollten. Er hilft Ihnen, einen Überblick über Ihre Finanzen im Alter zu gewinnen. Sie erfahren, wie Sie früher in Rente gehen können, wie Sie Ihre Rente aufbessern können und welche Fallstricke es bei Steuern und Sozialabgaben gibt. Sie erhalten außerdem Anregungen, wie Sie Ihr Vermögen im Alter am besten anlegen, wo Sie sparen können und worauf es beim Vererben ankommt ? um so entspannt der Rente entgegenzusehen.
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Seitenzahl: 430
Veröffentlichungsjahr: 2022
Rentenplaner für Dummies
Rentenplaner für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2022 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Print ISBN: 978-3-527-71944-0ePub ISBN: 978-3-527-83751-9
Coverfoto: © Andrey Popov / stock.adobe.comProjektmanagement und Lektorat: boos for books, Evelyn Boos-Körner, 86938 Schondorf am Ammersee
Helmut Achatz, geboren in Kaufbeuren und aufgewachsen in Schongau, verspürte schon sehr bald nach seiner Lehre als Industriekaufmann reichlich Lust, Wirtschaft und Technik zu verbinden. Er studierte deswegen nach seinem Fachabitur Wirtschaftsingenieurwesen in München. Schon früh zog es ihn in den Journalismus. Nach der verpatzten Aufnahme an der Deutschen Journalistenschule und einem – wegen der Liebe – abgelehnten Volontariat bei einem Wirtschaftsmagazin in Hamburg entschied er sich, per »Training on the Job« Journalist zu werden. Das Handwerkszeug lernte er im redaktionellen Alltag und in Kursen der Bayerischen Akademie der Presse. In den Folgejahren wechselte er mehrmals die Seiten – von eher wirtschafts- zu techniklastigen Titeln und zurück. Zwischenzeitlich probierte er sich als »Freier« aus und gründete zusammen mit einem Kollegen erfolgreich ein eigenes Redaktionsbüro. Der Wechsel gehört im Berufsleben eines Journalisten einfach dazu. Das damalige »btx magazin« holte ihn als Chefredakteur und beauftragte ihn, das Magazin umzuwidmen. So wurde aus dem »btx magazin« dann »com!« – und Bildschirmtext (BTX) durch das Internet ersetzt. Technik, Finanzen und Online – diese Kombination führte ihn schließlich zu »Focus Money«, wo er als Ressortleiter Online die Internetpräsenz des Wirtschaftsmagazins aufbaute und mehr als 17 Jahre über Börse, Geld und Finanzen schrieb. Seiner Leidenschaft für Börse und Internet folgend, gründete er bereits 1999 mit dem cic! (Cyber Investment Club) einen überregionalen Investmentclub, der bis heute erfolgreich investiert. Noch als fest angestellter Redakteur richtete er den Blog »vorunruhestand.de« ein, der sich mit allen Aspekten des Übergangs vom Beruf in die Rente beschäftigt. Als unruhiger Ruheständler hält er Vorträge über Ruhestandsplanung, gibt Börsen-Crashkurse, engagiert sich ehrenamtlich in der Volkshochschule Olching und setzt sich für die Belange von Betriebsrentnern ein. Zum Abschied aus dem Arbeitsleben startete der bekennende Cyclist in ein Abenteuer der besonderen Art: Er fuhr seine eigene Tour de France – und schrieb darüber ein Buch. In »Tour de France für alte Knacker« sind Freuden und Leiden von 52 Tagen und 3600 Kilometern im Sattel festgehalten – als Anregung und Ansporn für alle in einer ähnlichen Situation.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Wie es weitergeht
Teil I: Den Ruhestand vor Augen
Kapitel 1: Wie steht's um Ihre Finanzen im Alter?
Auch nach dem Beruf gibt's ein Leben
Wie viel unterm Strich übrig bleibt
Mit wie viel Rente können Sie rechnen?
Wenn der Chef etwas zuschießt
Mit privater Altersvorsorge Lücken schließen
Ausgaben im Ruhestand – womit Sie rechnen müssen
Was im Ruhestand wegfällt, was dazukommt
Kapitel 2: Früher in Rente?
Wie lange müssen, können oder wollen Sie arbeiten?
Wie die Arbeitszeit reduzieren
Wie sich ein früher Renteneintritt auswirkt
Was die Frührente wirklich kostet
Kündigen, sich kündigen lassen oder Aufhebungsvertrag?
Teil II: Die Versorgungslücke schließen: wenn’s nicht reicht
Kapitel 3: An der Rentenschraube drehen
Papier ist geduldig
Altersteilzeit nutzen
Gleitend in Rente gehen
Mit Pflegepunkten die Rente erhöhen
Was das Rentensplitting bringt
Wie ist das mit der Krankenkasse im Ruhestand?
Kapitel 4: Geldanlage im Alter
Rentenversicherungen und was sie bringen
Eigener Herd ist Goldes wert?
Keine Angst vor Aktien
Gold als Inflationsschutz?
Wenn Anleihen zum Verlustgeschäft werden
Der Weg an der Bank vorbei
Kapitel 5: Weniger ausgeben, günstiger leben
Sparen, wenn das Geld nicht reicht
Worauf können Sie verzichten?
Welche Versicherungen Sie wirklich brauchen
Beim Einkaufen vergleichen
Durch Vertragswechsel sparen
Durch Ortswechsel sparen
Augen auf bei jedem Kauf
Kapitel 6: Etwas dazuverdienen
Rente und Job verbinden
Teil III: Der Rentenantrag
Kapitel 7: Die Rente beantragen
Ohne Antrag keine Rente
Wo es Hilfe gibt
Betriebliche Altersvorsorge beantragen
Private Altersvorsorge beantragen
Kapitel 8: Fristen und Formalien
Wie lange das Antragsverfahren dauert
Rente im Voraus oder rückwirkend
Wo es das Antragsformular gibt
Wen Sie bei der betrieblichen Altersvorsorge informieren
Teil IV: Steuern und Sozialbeiträge im Ruhestand
Kapitel 9: Steuern zahlen als Rentner
Ab wann Sie Steuern zahlen müssen
Was alles versteuert wird
Kapitel 10: Eine Steuererklärung machen
Belege übers Jahr sammeln
Steuererklärung auf Papier oder online
Was Rentner steuermindernd ansetzen können
Wer bei der Steuererklärung hilft
Wie ist das mit Zusatzeinkünften?
Welche Software für die Steuererklärung?
Prüfen Sie Ihren Steuerbescheid
Kapitel 11: Sozialbeiträge in der Rente
Freiwillig oder gesetzlich krankenversichert
Wie viel Sie in die Kranken- und Pflegeversicherung zahlen
Kapitel 12: Wissenswertes zu Steuern beim Vererben
Schenken statt Vererben – wie die Freibeträge sind
Was bei Immobilien zu beachten ist
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 13: Die zehn häufigsten Irrtümer bei der Rente
Die Rente wird voll ausbezahlt
Nebenjobs sind richtig lukrativ
Betriebsrenten gehen Krankenkassen nichts an
Die Rente kommt automatisch
Der Rentenbescheid wird schon stimmen
Bei Riester-Renten gibt's Inflationsausgleich
Das Leben in der Rente wird günstiger
Nur Mütter bekommen Mütterrente
Fürs Studium gibt's Entgeltpunkte
Renten steigen jährlich
Kapitel 14: Zehn Tipps für eine auskömmliche Rente
Rentenabschläge ausgleichen lohnt sich
Bei der Geldanlage auf Gebühren achten
Mit dem Hobby Geld verdienen
Die Rentenversicherung berät kostenlos
Grundsicherung in Anspruch nehmen
Ansprüche aus Auslandsrente
anmelden
Rentenausweis
für Rabatte nutzen
Flexi- und Hinzuverdienstrechner nutzen
Versicherungskonto einsehen
Krankenkassen vergleichen
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Einnahmen von Rentnerhaushalten
Tabelle 1.2: Ausgaben von Haushalten von Ruheständlern
Tabelle 1.3: Einnahmen-Ausgaben-Vergleich
Tabelle 1.4: Beschäftigte mit BAV-Anwartschaft
Tabelle 1.5: Fiktive Monatsrente aus einer Direktversicherung
Tabelle 1.6: Restliche Lebenserwartung 65-Jähriger
Tabelle 1.7: Größte Pensionsfonds in Deutschland
Kapitel 2
Tabelle 2.1: Erhöhung der Altersgrenze
Tabelle 2.2: Abschläge bei Rente mit 63
Tabelle 2.3: Rentenerhöhungen seit 2000 (Quelle: Deutsche Rentenversicherung)
Tabelle 2.4: Rentenanspruch bei Erwerbsminderung
Tabelle 2.5: Altersgrenzen bei Erwerbsminderungsrente
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Abschläge ausgleichen
Tabelle 3.2: Maximalbetrag für Altersvorsorgeaufwendungen
Tabelle 3.3: Pflegerente bezogen auf den Pflegegrad
Kapitel 4
Tabelle 4.1: ETFs auf den MSCI World
Tabelle 4.2: ETFs auf den Nasdaq
Tabelle 4.3: Per ETC in Edelmetalle investieren
Tabelle 4.4: ETFs auf Anleihen
Tabelle 4.5: P2P-Plattformen
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Variable Ausgaben
Tabelle 5.2: Fixe Ausgaben
Tabelle 5.3: Versicherungscheck
Tabelle 5.4: Geldautomaten-Gruppen
Tabelle 5.5: Rentenzahlungen ins Ausland
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Teilrente plus Hinzuverdienst
Tabelle 6.2: Netto vom Brutto
Tabelle 6.3: Berechnung Hinzuverdienstdeckel
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Besteuerungsanteil der Rente
Kapitel 10
Tabelle 10.1: Maximale Höhe einer steuerfreien Jahresbruttorente
Tabelle 10.2: Höhe der zumutbaren Belastung
Tabelle 10.3: Grad der Behinderung
und Pauschbetrag
Tabelle 10.4: Altersentlastungsbetrag für Geburtsjahrgänge ab 1954
Tabelle 10.5: Versorgungsfreibetrag bei Pensionen
Kapitel 11
Tabelle 11.1: Krankenkassenbeiträge von Pflicht- und freiwillig Versicherten
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Steuerklassen und Freibeträge bei Schenkungen und Erbschaften
Tabelle 12.2: Steuersätze bei Schenkung und Erbe
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Vier Wege in die Rente
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Freiwillige Zahlungen in die Rentenkasse
Abbildung 3.2: Durchschnittsalter Rentenbeginn
Abbildung 3.3: Pflegebedürftige in Deutschland
Abbildung 3.4: Werden Sie in der Rente privat oder freiwillig gesetzlich versiche...
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Entwicklung des Garantiezinses von Lebens- und Rentenversicherunge...
Abbildung 4.2: Wohnungsmietindex für Deutschland
Abbildung 4.3: Jahresrenditen des Dax
Abbildung 4.4: Dax-Kursentwicklung 2008 bis 2021
Abbildung 4.5: Wie viele Fonds dauerhaft den Index schlagen
Abbildung 4.6: Kursentwicklung von Dax, MSCI World und Euro Stoxx 50
Abbildung 4.7: Dividendenhistorie der Telekom-Aktie
Abbildung 4.8: Goldpreis in US-Dollar
Abbildung 4.9: Umlaufrendite von Anleihen
Abbildung 4.10: Depot-Mischung Anleihen- und Aktien-ETFs
Abbildung 4.11: Geldvermögen der Deutschen
Abbildung 4.12: Tagesgeldzinsen
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Wie sich der Strompreis
zusammensetzt
Abbildung 5.2: Wie sich der Gaspreis
zusammensetzt
Abbildung 5.3: Gesamtmarkt für Telekommunikationsdienste
Abbildung 5.4: Beiträge und Leistungen bei der Hausratversicherung
Abbildung 5.5: Ost-West-Wanderung für Ostdeutschland
Abbildung 5.6: Lebenshaltungskosten ausgewählter Städte
Abbildung 5.7: Preisniveau in Europa
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Erwerbstätigenquote der 65- bis 74-Jährigen
Abbildung 6.2: Zahl der über 60-jährigen Minijobber
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Zahl der Rentenanträge pro Jahr
Abbildung 7.2: Anwartschaften auf Direktzusagen oder Renten einer Unterstützungsk...
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Rentenbeiträge seit 1957
Abbildung 8.2: Entwicklung des Pflegebeitragssatzes – mit Kindern und kinderlos
Kapitel 9
Abbildung 9.1: Zahl steuerpflichtiger Rentner
Abbildung 9.2: Grundfreibetrag für Ledige
Abbildung 9.3: Wie viel Einkommensteuer Rentner im Schnitt zahlen
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Steuereinnahmen in Deutschland nach Steuerschätzung
Abbildung 10.2: So viele haben von 2003 bis 2020 ihre Steuerklärung online abgege...
Abbildung 10.3: Zahl der Ehrenamtlichen in Deutschland
Abbildung 10.4: So viele Einsprüche gegen Steuerbescheide gehen pro Jahr ein
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Die Lebenserwartung ist seit Ende des 19. Jahrhunderts deutlich g...
Abbildung 11.2: Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
Abbildung 11.3: Die Versicherungspflichtgrenze steigt kontinuierlich
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Entwicklung des Erbschaftssteuer-Aufkommens
Abbildung 12.2: Erbschaften und Schenkungen von 2008 bis 2019
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Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Fangen Sie an zu lesen
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
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Ende 50, Anfang 60 – und nun? Sie haben vielleicht noch einige Jährchen bis zur Rente, sind kurz davor oder bereits in Rente. Bauen Sie auf eine auskömmliche Rente, dann haben Sie als Vorruheständler noch die Gelegenheit, an der Schraube zu drehen. Aber auch wenn Sie schon in Rente sind, lässt sich noch etwas deichseln, um mit der Rente besser über die Runden zu kommen. Denn so wie der damalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm 1986 propagierte und plakatierte, ist die Rente zwar sicher, allerdings nicht in der Höhe – und genau das ist das Problem. Wer nicht zusätzlich vorgesorgt hat, stößt schnell an sein finanzielles Limit. Sich allein auf die gesetzliche Rente zu verlassen, ist keine gute Idee. Sie dürfte bei den meisten – und vermutlich auch bei Ihnen – nicht reichen. Deswegen brauchen Sie einen Rentenplaner, der Ihnen Wege eröffnet, das Beste aus Ihrer Situation zu machen – und dieses Buch, das Antworten liefert, wie sich die drohende Rentenlücke schließen lässt und welche Möglichkeiten Sie haben, in der Rente finanziell über die Runden zu kommen. Sie werden beim Lesen feststellen, dass gelegentlich nur der Taschenrechner – oder eine Excel-Tabelle – hilft, um sich einen Überblick zu verschaffen; Sie werden begreifen, welche Auswirkungen politische Vorgaben haben. Planvoll vorzugehen, ist der beste Weg zur auskömmlichen Rente. Auch wenn es manchmal kompliziert erscheint, beim Lesen kommen Sie sicher auf die eine oder andere Idee und finden den einen oder anderen Tipp, der Ihnen später mehr Geld ins Portemonnaie spült.
Dieses Buch aus der »… für Dummies«-Reihe begleitet Sie auf dem Weg in die Rente und in der Rente. Es enthält nützliche Tipps und Rechenbeispiele, weist Sie auf die Gesetzeslage hin und hilft Ihnen mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, sich zurechtzufinden. Anspruch des Buches ist, dass Sie mit Ihrer Rente zurechtkommen. Das klingt einfacher, als es ist. Sie werden beim Lesen feststellen, dass Warten meist die schlechteste Lösung ist. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass das Geld im Ruhestand schon reichen wird. Nehmen Sie das Steuer selbst in die Hand – das gilt für die Zeit vor der Rente, aber auch in der Rente. Dabei soll Ihnen dieses Buch helfen. Es hat dann sein Ziel erreicht, wenn Sie vieles aus diesem Buch für Ihre Rentenplanung umsetzen können. Sie werden beim Lesen sehr schnell feststellen, dass das Rentensystem ständig in Bewegung ist, weil die Politik die Vorgaben ändert. Insofern ist es ratsam, bei Werten aktuell nachzuschlagen – dafür finden Sie im Buch alle wichtigen Links.
Das Buch enthält einige Tabellen, Listen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowie viele weiterführende Links. Abkürzungen werden erklärt, unübliche Begriffe und Zitate in »Anführungszeichen« gesetzt. Textkästen mit Symbolen erleichtern Ihnen den Zugang und Abbildungen sorgen für zusätzliche Veranschaulichungen. Bei Statistiken oder wichtigen Aussagen wird auf die jeweilige Quelle verwiesen. Wichtige Punkte sind fett hervorgehoben. Links, die Ihnen weitere Informationen bieten, erkennen Sie an der entsprechenden Schrift. Bei Zahlen steht gelegentlich die Jahreszahl in Klammern, damit Sie wissen, von wann die entsprechende Angabe stammt. Das Rentensystem ist ständig in Bewegung, sodass einige Werte regelmäßig angepasst werden. In diesem Buch ist häufig die Rede vom »Rentner« – gemeint sind dabei immer explizit Menschen aller Geschlechter. »Rentner« steht als allgemeingültiger Oberbegriff für diese Personengruppe, die eine Rente bezieht. Aber wegen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet, das selbstverständlich Rentnerinnen und Menschen im Ruhestand, die dem dritten Geschlecht angehören, einschließt. Als Alternative zum generischen Maskulinum hätte sich eine geschlechtergerechte Sprache angeboten, entweder mit einer neutralen Bezeichnung oder Umschreibung, mit Gendersternchen (*) oder mit der vollen weiblichen und männlichen Nennung der Personengruppe, was aber zu unnötigen Längen und umständlichen Formulierungen geführt hätte. An einigen Stellen im Buch sind als Zeichen des guten Willens zwei Geschlechter genannt.
Nicht jeder hat eine Direktversicherung oder ist im öffentlichen Dienst angestellt, insofern sind die entsprechenden Abschnitte weniger interessant. Das heißt, Sie blättern die Seiten auf, die für Sie relevant sind, und übergehen die anderen. Wenn Sie zu den besonders langjährig Versicherten mit 45 Beitragsjahren gehören, können Sie das Thema »Abschläge ausgleichen« einfach überblättern. »Rentenplaner für Dummies« ist ein Ratgeberbuch und modular aufgebaut. Einige Kästen erklären Besonderheiten, das heißt, wenn Sie die Hintergründe zu einem Gesetz oder einer Regelung interessieren, dann sind Sie hier richtig, ansonsten können Sie einfach darüber hinweglesen. Einige Kapitel enthalten eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, es hilft somit nichts, einfach darüber hinwegzulesen. Nutzen Sie das Inhaltsverzeichnis und den Index am Ende des Buches – so steuern Sie ganz gezielt das Thema an, das Sie interessiert.
Einige Kapitel sind ein Muss, andere eher Kür. Sie werden schon allein beim Blick auf das Inhaltsverzeichnis sehr schnell zwischen Pflicht und Kür unterscheiden können.
Sie haben fleißig gearbeitet und brav in Ihre gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt, vielleicht eine private Vorsorge getroffen oder haben Anspruch auf eine Betriebsrente. Sie meinen vielleicht, alles richtig gemacht zu haben – jetzt kommen Ihnen aber Zweifel. Reicht die Rente für ein auskömmliches Leben im Ruhestand? Sicher haben Sie sich diese oder ähnliche Fragen schon gestellt, insofern wäre es töricht, davon auszugehen, dass Sie unbedarft in die Rente stolpern. Einiges dürfte Ihnen deswegen geläufig sein, was in diesem Buch steht, anderes ist neu. Überblättern Sie ganz entspannt das Bekannte und bleiben Sie bei dem Neuen hängen oder den Passagen, die Sie vertiefen wollen. Nicht alles wird genau auf Sie zutreffen, das gilt vor allem für Pensionäre, denn sie spielen in einer anderen Liga – und haben dank des großzügigen Versorgungsniveaus meist keine finanziellen Probleme im Ruhestand. Das Buch trägt den Titel »Rentenplaner für Dummies«, weswegen die gesetzliche Rente im Vordergrund steht. Das heißt nicht, dass die Betriebsrente ausgeklammert wird – im Gegenteil, denn sie ist das Sahnehäubchen bei der Ruhestandsplanung. Das Gleiche gilt für die private Altersvorsorge, sie ist der Keks zum Kaffee, pardon: die Dreingabe zur Rente. Es wäre auch töricht zu glauben, das Buch löse alle Ihre Probleme, aber es bietet Anregungen und Tipps, wo Sie im Einzelfall Hilfe bekommen. Das Buch ist unparteiisch und unvoreingenommen – und auf Ihren auskömmlichen Ruhestand bedacht.
Vor der Rente, in die Rente und in der Rente – das ist der Fahrplan dieses Buches, das aus fünf Teilen mit insgesamt 14 Kapiteln besteht. Das Buch lebt von vielen Checklisten, Tabellen und Infocharts, denn »ein Bild sagt mehr als tausend Worte«. Um Kapitel 1 werden Sie wohl nicht herumkommen, wenn Sie es ernst meinen mit der auskömmlichen Rente, schließlich brauchen Sie für jeden Plan erst einmal eine Übersicht. Das Gleiche gilt für Kapitel 7 »Ohne Antrag keine Rente«. Was Sie in den einzelnen Teilen erwartet:
Spätestens mit 60 Jahren denken viele über die Rente nach. Einige wollen nicht bis zur »Altersgrenze für die Regelaltersrente« arbeiten, sondern schon früher in Rente gehen – diese Grenze liegt übrigens 2022 bei 65 Jahren und zehn Monaten – das betrifft den Geburtsjahrgang 1956. Der Jahrgang 1957 kann erst mit 65 Jahren und elf Monaten regulär in Rente gehen. Wer schon früher gehen will, muss Abschläge in Kauf nehmen. In Teil I geht es um:
Ihre Rentenansprüche und
darum, wie viel Sie in der Rente brauchen,
um Ihre sonstigen Ansprüche aus der betrieblichen und privaten Altersvorsorge sowie um Ihre Pensionsansprüche,
darum, mit welchen Ausgaben Sie in der Rente rechnen müssen und was möglicherweise wegfällt.
Es geht darum, ob Sie früher in Rente gehen können,
ob Sie bereits vor Rentenbeginn Ihre Arbeitszeit reduzieren können,
was das dann für Ihre spätere Rente bedeutet,
ob Sie Abschläge ausgleichen können und
wie das ist bei Erwerbsunfähigkeit.
Wenn Sie früher in Rente gehen, müssen Sie sich an gewisse Regeln halten, sprich, Sie müssen kündigen oder einen Aufhebungsvertrag mit Ihrem Arbeitgeber aushandeln – außer Ihnen wird gekündigt.
Im Prinzip ist Teil I ein umfassender Kassensturz, der Einnahmen den Ausgaben gegenüberstellt, und eine Art strategischer Planung mit dem Ziel abzuschätzen, was bei dieser oder jener Entscheidung herauskäme. Mit 60 Jahren haben Sie noch mehrere Optionen, die Sie jetzt durchspielen können, um sich dann für diesen oder jenen Weg zu entscheiden. Letztlich geht es darum, ob Sie es sich leisten können und wollen, früher aus dem Arbeitsleben auszuscheiden.
Es dürfte wohl kaum einen Rentner ohne Versorgungslücke geben, außer Sie haben fleißig privat vorgesorgt. Kitzeln Sie alles aus Ihrer Altersvorsorge heraus. Je kleiner die Versorgungslücke, desto besser. Wenn Sie eine Versorgungslücke haben, überlegen Sie, wie sie sich wenigstens teilweise ausgleichen lässt – aber vielleicht kommen Sie im Alter ja auch mit weniger zurecht. Genau darum geht es in Teil II:
Stimmen Ihre Altersvorsorgeverträge?
Wie können Sie Abschläge ausgleichen?
Haben Sie die Möglichkeit, gleitend in Rente zu gehen?
Was bringen Pflegepunkte und Rentensplitting?
Können Sie noch in die Krankenkassen der Rentner wechseln?
Wie können Sie Ihr Geld vermehren – und welche Rolle spielen dabei Versicherungen, Immobilien, Aktien, Anleihen und Alternativen?
Wie können Sie im Alter sparen?
Was brauchen Sie wirklich?
Wie wäre es mit einem Ortswechsel?
Kennen Sie alle Rabatte für Rentner?
Wenn's gar nicht reicht, können Sie etwas dazuverdienen?
Es geht in Teil II darum, ehrlich zu sich selbst zu sein und alle Möglichkeiten auszuloten, Einnahmen und Ausgaben in Balance zu bringen.
Ohne Antrag keine Rente – Sie bestimmen maßgeblich, wann Sie in Rente gehen, aber ohne Antrag läuft nichts. Sie selbst müssen aktiv werden. Vom Rentenantrag ist teilweise auch abhängig, ob Sie Ihre Betriebsrente bekommen und/oder die private Altersvorsorge. Auf was Sie achten müssen, erfahren Sie in Teil III:
Wo beantragen Sie Ihre Rente?
Wen müssen Sie informieren?
Wo bekommen Sie Hilfe?
Wie ist das mit der betrieblichen und privaten Altersvorsorge?
Wann sollten Sie Ihre Rente beantragen?
Welche Formalien müssen Sie beachten?
Spätestens kurz nachdem Sie Ihre Rente(n) beantragt haben, kommt die Sozialversicherung, sprich Kranken- und Pflegekasse auf Sie zu und will ihren Teil.
Planen Sie rechtzeitig, denn das Antragsverfahren zieht sich wegen der Corona-Pandemie in die Länge.
Brutto- ist nicht gleich Nettorente – das erfahren Sie ganz schnell. Die Krankenkassenbeiträge werden gleich von der Rente abgezogen, der Fiskus kommt dann später auf Sie zu. Er weiß dank Datenaustausch ganz genau, wie viel Rente Sie bekommen, und wird Sie daran erinnern, eine Steuererklärung abzugeben. Wegen der Reduzierung des steuerfreien Anteils an der Rente und der Rentenerhöhungen fallen immer mehr Rentner unter die Steuerpflicht. Teil IV beschäftigt sich mit den Themen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge:
Ab wann Sie Steuern zahlen müssen.
Was alles besteuert wird.
Wie das mit der Steuererklärung ist.
Wer Ihnen bei der Steuererklärung hilft.
Was es mit »freiwillig oder gesetzlich krankenversichert« auf sich hat.
Wie viel Sie an die Kranken- und Pflegekasse zahlen.
Warum Sie auch für Ihre betriebliche und private Altersvorsorge Beiträge zahlen müssen.
In diesem Teil erfahren Sie zudem, welche Rolle Steuern beim Vererben spielen.
Beim Thema Rente geistern immer noch viele Irrtümer herum. Teil V beschäftigt sich eben mit den zehn häufigsten Irrtümern und liefert zehn Tipps für eine auskömmliche Rente. Einige dieser Irrtümer:
Der Rentenbescheid wird schon stimmen. Rentenberater wissen, dass jeder dritte Rentenbescheid fehlerhaft ist. Meist sind nicht alle Versicherungszeiten erfasst oder der Antrag enthält Zahlendreher, die sich negativ auf die Rentenhöhe auswirken.
Eine immer wieder gern geglaubte Mär ist auch, dass sich Riester-Renten ähnlich erhöhen wie die gesetzliche Rente.
Das sind nur einige Beispiele für häufige Irrtümer rund um die Rente.
Und was Tipps für eine auskömmliche Rente betrifft, so gehören beispielsweise diese dazu:
Die Rentenversicherung berät kostenlos – und zwar auch in puncto betrieblicher und privater Altersvorsorge. Bei der Rentenkasse kümmert sich ein kleines Team um die gesamte Altersvorsorge.
Mit einem Vergleich der Krankenkassenbeiträge können Sie einige Hunderter im Jahr sparen. Weil 95 Prozent der Leistungen Pflicht sind, spielt es fast keine Rolle, bei welcher Sie versichert sind – warum nicht auf die günstigste ausweichen?
Mündige Verbraucher – und Rentner gehören dazu – haben es in der Hand, wie viel Netto ihnen vom Brutto bleibt.
Bleiwüsten sind bei »… für Dummies«-Büchern tabu. Symbol-Kästen lockern den Text auf und bringen wichtige Informationen auf den Punkt oder erinnern Sie daran, auf bestimmte Gefahren zu achten. Hier die Liste der in diesem Buch verwendeten Symbole:
Die Schleife am Finger sagt: Denk dran! Achte drauf! Erinnere dich! Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die Ihnen aber weiterhelfen und Ihnen vielleicht viel Arbeit und Ärger ersparen. Daran sollen Sie an dieser Stelle erinnert werden.
Das Achtung-Schild mit dem Ausrufezeichen soll Sie daran erinnern, Vorsicht walten zu lassen. Schauen Sie genau hin. Informationen sind möglicherweise mit Vorsicht zu genießen. Überdenken Sie Ihr Verhalten oder Ihre Annahmen.
Beispiele veranschaulichen meist komplizierte Sachverhalte. Vieles wird dann verständlicher, was sich allein durch die Beschreibung nicht ganz so schnell erschließt.
Mit ein paar Tipps erleichtern Sie sich das Leben – und das Lesen dieses Buches. Manchmal ist es sinnvoll, etwas Pi mal Daumen zu schätzen, statt es auf den Cent genau auszurechnen.
Peng! Da knallt es und könnte Sie treffen. Deswegen seien Sie gewarnt. Bei der Rente kann es wegen falscher Entscheidungen zu schwerwiegenden Folgen kommen. Deswegen unbedingt Vorsicht walten lassen.
Manchmal ist es nötig, sich eine Definition genau durchzulesen. Daran soll dieses Zeichen erinnern.
Rente hat mit Rechnen zu tun. Deshalb kommen im Text ab und an kleine Aufgaben vor. Sie verstehen nach so einer Aufgaben meist besser die Hintergründe.
Der »Rentenplaner für Dummies« ist ein »Zur-Hand-nehmen-und-nachschlagen-Buch«. Das Buch ist weniger dafür gedacht, es von vorne bis hinten durchzulesen. Greifen Sie das heraus, was Sie betrifft und was Sie interessiert – und heben Sie sich andere Kapitel für später auf. Das Thema Rente ist alles andere als »sexy«, gönnen Sie sich deswegen beim Lesen eine Tasse Espresso oder ein Gläschen Wein, je nach Gusto – sozusagen als Belohnung, denn manchmal geht's ans Eingemachte und ins Detail. Sie müssen sogar ab und an Ihren Taschenrechner herausholen oder eine Excel-Tabelle anlegen und Ihre Unterlagen herauskramen, um nachzuvollziehen, was das im Einzelnen ganz konkret für Sie bedeutet. Und noch etwas – das Buch kann nur eine Momentaufnahme sein, das heißt, Gesetze und Bemessungsgrenzen ändern sich, insofern ist es nötig, nachzuschlagen oder einfach im Internet nach dem aktuellen Wert zu suchen.
Bleiben Sie informiert, lassen Sie sich kein X für ein U vormachen. Nutzen Sie die Links im Buch, um immer auf dem Laufenden zu sein. Übrigens, auf meinem Blog vorunruhestand.de finden Sie jederzeit weitere Informationen und Einschätzungen zum Thema Rente.
Mir bleibt nur noch, Ihnen viel Spaß zu wünschen beim Lesen dieses Buches – und viel Erfolg beim Aufbau einer auskömmlichen Rente.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
In Teil I geht es darum, sich einen Überblick über die Einkünfte in der Rente zu verschaffen, denn nur so können Sie abschätzen, ob das Geld im Alter reicht. Die gesetzliche Rente spielt eine wichtige Rolle, aber erst betriebliche Altersvorsorge und andere Einnahmen versüßen das Rentnerleben.Es geht im ersten Teil auch um Ihre Ausgaben, denn Sie wollen wissen, ob Sie mit dem Geld über die Runden kommen.Das Leben in der Rente ist anders als im Beruf. Es geht in dem Teil somit um mehr als nur um einen Kassensturz – es geht um Ihre Bedürfnisse und Ansprüche, die sich im Alter ändern.Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Kassensturz: Was habe ich, was brauche ich?Renten- und Pensionsansprüche klärenBetriebliche und private Altersvorsorge – wie viel bekomme ich?Wie sich Einkünfte und Ausgaben im Ruhestand verändernImmer mal wieder wird die Zeit des Ruhestands auch als »Sieben-Tage-Wochenende« bezeichnet. Dieses »Wochenende« kostet allerdings – und das müssen Sie sich leisten können.
Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie im Ruhestand weniger Geld brauchen als während Ihres Berufslebens – schließlich haben Sie jetzt Zeit für Reisen, Thermen-Besuche und Hobbys. Sie sparen zwar die Fahrtkosten zum Arbeitsplatz, dafür fallen andere Ausgaben an, vor allem für Gesundheit.
Spätestens jetzt, mit Ende 50 oder Anfang 60, ist die Zeit, darüber nachzudenken, wie Sie den dritten Lebensabschnitt gestalten. Jetzt ist die Zeit, Kassensturz zu machen. Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und darauf zu hoffen, dass sich schon alles zum Besten fügen wird.
»Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden«, wie der dänische Philosoph Søren Kierkegaard trefflich formulierte. Stellen Sie die Weichen jetzt, indem Sie Ihre gegenwärtige Situation betrachten und sich ausrechnen, was auf Sie zukommt.
Es geht dabei nicht nur um Geld, sondern auch um Gesundheit und letztlich um die Ausgestaltung Ihres Lebens, das sicher anders aussehen wird als in der Zeit, als Sie noch abhängig beschäftigt waren oder selbstständig. Bereiten Sie sich darauf vor, seien Sie der Steuermann Ihres Rentnerlebens. Sie können sich dabei helfen lassen, aber entscheiden müssen Sie selbst. Das nimmt Ihnen niemand ab.
Auf das Berufsleben haben Sie sich mit einer Ausbildung oder einen Studium vorbereitet; Sie haben sich vielleicht davor von einem Studien- oder Berufsberater helfen lassen, die richtige Wahl zu treffen – aber wer hilft Ihnen beim Übergang vom Beruf in den Ruhestand und bereitet Sie auf das »Leben nach dem Beruf« vor?
Bei finanziellen Fragen hilft Ihnen dieses Buch mit Checklisten, Tabellen und wertvollen Tipps. Für alles andere, sprich die mentalen, psychischen und sozialen Aspekte, sollten Sie sich einen Übergangscoach suchen oder ein entsprechendes Buch lesen. Mittlerweile haben sich einige Berater auf Übergangs- oder Ruhestandscoaching spezialisiert, schauen Sie beispielsweise mal auf diese Seiten:
coaching-different.deun-ruhe-stand.decoachingfiftyplus.deDer Übergang vom Berufsleben in die Rente ist ein Einschnitt im Leben. Sie werden vermutlich mit weniger Geld auskommen müssen, mit weniger Privilegien und weniger Statussymbolen. Das kratzt am Ego, das gilt – nach gängiger Meinung – vor allem für Männer. Die gesetzliche Nettorente dürfte deutlich niedriger ausfallen als das, was Sie während Ihrer Berufszeit verdient haben. Sie müssen sich finanziell neu orientieren. Deswegen steht am Anfang einer solchen Betrachtung Ihrer finanziellen Situation vor Rentenbeginn ein Kassensturz – oder besser noch eine vorausschauende Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Im Rahmen der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung kommen Fragen auf wie:
»Wie viel gesetzliche Rente bekomme ich?«
»Was bringt die betriebliche Altersvorsorge?«
»Was bringt die private Altersvorsorge?«
»Welche sonstigen Einkünfte habe ich?«
Zum Kassensturz gehört aber auch, die Ausgaben im Ruhestand aufzulisten und sich mit der Frage zu beschäftigen: »Womit muss ich rechnen?«
Den Abschluss bildet die Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben. Zum Schluss überschlagen Sie, welche Kosten im Ruhestand dazukommen könnten und welche wegfallen – im Vergleich zu Ihrer jetzigen Situation. Vielleicht ist die Lücke nicht allzu groß. Jetzt haben Sie noch die Chance, daran etwas zu ändern. Lesen Sie auch Kapitel 3 »An der Rentenschraube drehen«.
Kassensturz heißt, zu ermitteln, wie hoch Ihre Einnahmen und wie hoch Ihre Ausgaben heute sind – und in der Rente sein werden. Sind Sie bereits Rentner, dann ist das einfach, weil Ihnen alle Zahlen vorliegen; stehen Sie kurz vor der Rente, müssen Sie schätzen, wie hoch Einnahmen und Ausgaben sein könnten. Aus dem Kassensturz wird somit eine vorausschauende Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, was sich auch Budget-Planung nennt.
Anhaltspunkte und Orientierung für eine solche vorausschauende Einnahmen-Ausgaben-Rechnung gibt die »Laufende Wirtschaftsrechnung (LWR) – Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte« des Statistischen Bundesamtes (Destatis), beispielsweise aus dem Jahr 2019. Sie finden diese Statistik auf der Seite des Statistischen Bundesamtes www.destatis.de (Suchbegriff »Einkommen, Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte – Fachserie 15 Reihe 1 – 2019« eingeben).
Das Statistische Bundesamt kommt in puncto Einnahmen für einen Rentnerhaushalt auf folgende Zahlen (bezogen auf den Monat):
Haushaltsbruttoeinkommen
: 3157 Euro
Haushaltsnettoeinkommen
: 2770 Euro
Ausgabefähiges Einkommen: 2822 Euro
Einnahmen aus Vermögensumwandlung: 995 Euro
Einnahmen aus Auflösung von Sachvermögen: 168 Euro
Einnahmen aus Auflösung von Geldvermögen: 809 Euro
Zum ausgabefähigen Einkommen werden auch noch »Einnahmen aus dem Verkauf von Waren« und »sonstige Einnahmen« gezählt.
Manko dieser Rechnung: Es werden Renten und Pensionen in einen Topf geworfen. Die Situation bei Renten allein sieht deutlich schlechter aus. Die Datenbasis ist mit 2396 befragten Rentnerhaushalten angesichts von Millionen Rentnerhaushalten ziemlich niedrig. Der Aussagewert einiger Zahlen ist wegen der zu geringen Zahl der befragten Haushalte eingeschränkt und statistisch gesehen unsicher. Die Summe der Gesamteinnahmen unterscheidet sich von der Addition der Einzelwerte. Das heißt, auch die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind mit Vorsicht zu genießen.
Wenn nur Rentner – ohne Pensionäre – betrachtet werden, fallen die Zahlen deutlich niedriger aus. Stefan Sell, Professor für Sozialpolitik und Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz, hat eine Zahl parat: Ein Standardrentner mit 45 Beitragsjahren kommt auf eine
monatliche Bruttorente von 1538 Euro,
netto bleiben ihm 1369 Euro (Stand Juli 2020).
Zur gesetzlichen Rente kommen noch Betriebsrenten und sonstige Einkünfte,
sodass ein Rentner im Schnitt laut Deutscher Rentenversicherung 2019 insgesamt 2207 Euro netto zur Verfügung hatte.
Das Haushaltsnettoeinkommen von Pensionären ist deutlich höher als das Haushaltsnettoeinkommen von Rentnern.
Den Einnahmen stehen Ausgaben gegenüber – auch die hat das Statistische Bundesamt für Rentnerhaushalte aufgeschlüsselt in
private Konsumausgaben von 2291 Euro
und andere Ausgaben von 1484 Euro.
Zu den anderen Ausgaben zählt das Statistische Bundesamt beispielsweise Steuern und Versicherungen sowie Zinsen und Tilgung.
Über die Nachprüfbarkeit und statistische Relevanz der Zahlen des Statistischen Bundesamtes für Rentenhaushalte lässt sich streiten. So liegen die
Gesamteinnahmen bei 4215 Euro,
die Gesamtausgaben bei 4173 Euro,
was eine »statistische Differenz« von 42 Euro
ergibt. Anders ausgedrückt, die Statistiker wissen selbst nicht, woher diese Differenz kommt.
Abgesehen davon liefert die Behörde aber ein gutes Schema für Ihren eigenen Kassensturz und/oder Ihre eigene vorausschauende Einnahmen-Ausgaben-Rechnung.
In den Tabellen 1.1, 1.2 und 1.3 stellen Sie heutige Einnahmen und Ausgaben denen in der Rente gegenüber. Tragen Sie entsprechende Werte ein, falls Sie keine konkreten Werte haben, schätzen Sie.
Das Schema des Statistischen Bundesamtes ist für dieses Buch etwas vereinfacht worden: Unerhebliche Posten, die für Rentner keine Rolle spielen, bleiben bei diesem vereinfachten Schema unberücksichtigt (siehe Tabellen 1.1 und 1.2). Wenn Sie das Schema ausfüllen, runden Sie auf Euro auf oder ab.
Viele Posten werden Sie nur schätzen können, bei anderen haben Sie konkrete Werte. Füllen Sie die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung in regelmäßigen Abständen aus – je näher Sie der Rente kommen, desto realistischer wird die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Sie nähern sich damit langsam der tatsächlich Einnahmen-Ausgaben-Lage in der Rente an. Lassen Sie sich nicht von der umfangreichen Tabelle schrecken – nicht alles trifft auf Sie zu, das heißt, einige Zeilen können Sie einfach überspringen. Entsprechend können Sie auch die Unterkapitel beim Lesen auslassen.
Beim Ausfüllen der Tabellen helfen beispielsweise
Kontoauszüge,
die Renteninformation
der Deutschen Rentenversicherung und
ein Mietspiegel mit Vergleichsmieten Ihrer Stadt oder Gemeinde, was wichtig ist, um die »unterstellte Miete« in
Tabelle 1.1
zu ermitteln,
die Standmitteilungen
für die Betriebsrente.
Falls Sie noch keine Werte haben, schätzen Sie sie. Seien Sie ehrlich, schließlich wollen Sie ein möglichst realistisches Bild von Ihren künftigen Einnahmen bekommen.
Durchschnittswerte sind das eine, tatsächliche Werte das andere – Ihre Einnahmen werden sich aller Voraussicht nach vom Durchschnitt unterscheiden. Wie hoch könnten Ihre monatlichen Einnahmen in der Rente sein?
Füllen Sie die Tabelle 1.1 aus und addieren die Einzelposten. Hinweise und Tipps, wie hoch die Einnahmen sein könnten, finden Sie in diesem Kapitel in den Abschnitten »Mit wie viel Rente können Sie rechnen?«, »Das Rentenkonto klären«, »Wenn der Chef etwas zuschießt«, »Mit privater Altersvorsorge Lücken schließen« und »Andere Einkünfte im Ruhestand«.
Addieren Sie alle Einnahmen auf – das ergibt die Haushaltsbruttoeinnahmen – und ziehen davon Steuern, Abgaben und Versicherungsbeiträge ab. Sie erhalten die Haushaltsnettoeinnahmen. Addieren Sie zu den Haushaltsnettoeinnahmen die Einnahmen aus Verkäufen und die Einnahmen aus der Auflösung von Sach- und Geldvermögen, dann ergibt das die Gesamteinnahmen. »Auflösung aus Sach- und Geldvermögen« klingt abstrakt, heißt aber nichts anderes, als dass Sie sich beispielsweise aus der Kapitalauszahlung einer Lebensversicherung selbst lebenslang jeden Monat eine Art Rente zahlen – oder Sie verkaufen eine Wohnung und überweisen sich von dem Verkaufserlös selbst jeden Monat Geld aufs Konto.
Einnahmen
heute
im Ruhestand
Nicht selbstständige Tätigkeit
Selbstständige Tätigkeit
Einnahmen aus Vermögen
Vermietung/Verpachtung
Unterstellte Miete Eigenimmobilie
Gesetzliche Rente
Pension
Zusatzversorgung öffentlicher Dienst
Rente gesetzliche Unfallversicherung
Beihilfe öffentlicher Dienst
Pflegegeld
Sozialhilfe
Grundsicherung im Alter
Wohngeld
Kindergeld/Kinderzuschlag
Betriebsrente
Sparguthaben
Private Versicherungen
Leistungen privater Krankenversicherungen
Zuschuss der Rentenversicherung zur freiwilligen oder privaten Krankenversicherung
Unterstützung von privaten Haushalten
Summe Haushaltsbruttoeinnahmen, abzüglich:
Steuern/Abgaben
Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung
Private Krankenversicherung
Beiträge freiwillig gesetzlich Versicherter zur Krankenversicherung
Summe Haushaltsnettoeinkommen, zuzüglich:
Einnahmen aus Verkauf von Waren
Sonstige Einnahmen
Ausgabefähige Einnahmen
Einnahmen aus Auflösung von Sachvermögen
Einnahmen aus Auflösung von Geldvermögen
Summe Gesamteinnahmen
Tabelle 1.1: Einnahmen von Rentnerhaushalten
Wie bei den Einnahmen können Durchschnittswerte des Statistischen Bundesamtes auch bei den Ausgaben nur eine Orientierung sein.
Führen Sie ein Haushaltsbuch, in dem Sie Ihre täglichen Einkäufe notieren. Gerade was Nahrungsmittel und Getränke betrifft, werden sich die Ausgaben in der Rente kaum ändern. Auch einige andere Ausgaben, beispielsweise für Miete, Energie, Telekommunikation und Versicherungen, werden sich kaum ändern. Das Haushaltsbuch kann ein einfaches Heft mit karierten Blättern sein, es gibt aber auch Software und Apps fürs Smartphone. Auch das Tabellenkalkulationsprogramm Excel bietet sich an.
Wie hoch sind Ihre monatlichen Ausgaben heute und wie hoch könnten sie in der Rente sein?
Füllen Sie die Tabelle 1.2 aus und addieren Sie die Einzelposten. Hinweise und Tipps, wie hoch die Ausgaben sein könnten, finden Sie in diesem Kapitel in den Abschnitten »Ausgaben im Ruhestand – womit Sie rechnen müssen«, »Was im Ruhestand wegfällt, was dazukommt«.
Konsumausgaben und andere Ausgaben sind getrennt – der besseren Übersicht halber. Tabelle 1.2 ist eine Orientierungshilfe, es kann sein, dass Sie noch andere Ausgaben haben, die sich keiner dieser Kategorien zuordnen lassen.
Ausgaben
heute
im Ruhestand
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak
Bekleidung, Schuhe
Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung
Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände
Gesundheit
Verkehr
Post und Telekommunikation
Freizeit, Unterhaltung und Kultur
Bildung
Gaststätten, Übernachtung
Andere Waren und Dienstleistungen
Summe Konsumausgaben
Sonstige Steuern
Beiträge für zusätzliche Kranken- und Pflegeversicherung
Beiträge für Kfz-Versicherungen
Sonstige Versicherungen
Spenden
Tilgung und Zinsen für Kredite
Ausgaben für die Bildung von Sachvermögen (Immobilien, Aktien, Gold)
Ausgaben für die Bildung von Geldvermögen (Tages-, Festgeld, Sparbuch)
Summe andere Ausgaben
Summe Gesamtausgaben
Tabelle 1.2: Ausgaben von Haushalten von Ruheständlern
Jetzt vergleichen Sie die Einnahmen heute und in der Rente sowie die Ausgaben heute und in der Rente – und Sie bekommen ein Gefühl dafür, ob Sie mit Ihren Einnahmen auskommen. Idealerweise sollten die Einnahmen höher sein als die Ausgaben – schlecht, wenn es anders ist. Dann müssen Sie an der einen oder anderen Stellschraube drehen. Lesen Sie mehr in Kapitel 3 »An der Rentenschraube drehen« und in Kapitel 5 »Weniger ausgeben, günstiger leben« sowie in Kapitel 6 »Etwas dazuverdienen«.
Stellen Sie die Summe der Gesamteinnahmen und die Summe der Gesamtausgaben gegenüber. Füllen Sie dazu die Tabelle 1.3 aus. Geben Sie heute schon mehr aus, als Sie einnehmen? Wie sieht das Verhältnis Einnahmen zu Ausgaben in der Rente aus? Haben Sie eine Versorgungslücke? Lesen Sie mehr in Teil II »Die Versorgungslücke schließen: wenn's nicht reicht«.
Einnahmen
Ausgaben
Heute
Differenz
Im Ruhestand
Differenz
Versorgungslücke
Tabelle 1.3: Einnahmen-Ausgaben-Vergleich
Der größte Posten in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ist bei den meisten Rentnern die gesetzliche Rente. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich intensiv mit der gesetzlichen Rente beschäftigen.
Sind Sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt, dann bekommen Sie ab dem 27. Lebensjahr jährlich eine schriftliche Renteninformation und nach dem 55. Lebensjahr eine Rentenauskunft.
Bitte bewahren Sie Renteninformation und Rentenauskunft sorgfältig auf. Bei Unstimmigkeiten in puncto Versicherungsverlauf fragen Sie bei der Rentenversicherung nach.
Was ist der Unterschied zwischen Renteninformation und Rentenauskunft?
Die Renteninformation:
Seit 2002 verschickt die Deutsche Rentenversicherung an ihre Versicherten jährlich eine Renteninformation. Darin sind die jeweilig erworbenen Rentenansprüche
aufgeführt. Die Renteninformation ist knapp und informiert über
die Höhe der Rente wegen voller Erwerbsminderung
,
eine Prognose der zu erwartenden Regelaltersrente
und
die bisherige Rentenanwartschaft
,
ferner über die gezahlten Rentenbeiträge
und Entgeltpunkte
.
Die Rentenauskunft:
Ab dem 55. Lebensjahr bekommen Sie alle drei Jahre eine Rentenauskunft. Sie enthält
die Höhe der Rente wegen voller Erwerbsminderung,
eine Prognose der Regelaltersrente
,
den Versicherungsverlauf
,
die Darstellung der Ermittlung Ihrer erwirtschafteten persönlichen Entgeltpunkte,
wie hoch bei Tod die Witwen- oder Witwerrente
ausfallen würde,
den Ausgleichsbeitrag (auf Antrag), der notwendig wäre, bei Rente mit 63 die Abschläge auszugleichen,
Hinweise über Rentenantragstellung
und Rentenbeginn
,
die Höhe der Zuzahlung für Kranken- und Pflegeversicherung
sowie einen Hinweis auf private Altersvorsorge
.
Spätestens jetzt sollten Sie kontrollieren, ob alle Versicherungszeiten berücksichtigt worden sind. Reichen Sie fehlende Lohnunterlagen nach oder liefern Sie der Deutschen Rentenversicherung Schulnachweise.
Die Rentenauskunft ist zwar kein Rentenbescheid, sie ist aber schon sehr detailliert. Der Rentenbescheid wird sich kaum noch von der Rentenauskunft unterscheiden.
Renteninformation und Rentenauskunft sind im Sozialgesetzbuch VI geregelt – und zwar in § 109. In dem Gesetz steht auch, dass die Renteninformation durch die Rentenauskunft ersetzt wird, ferner, was genau drinstehen muss.
Die Rentenauskunft enthält darüber hinaus eine Prognose, wie hoch die Rente bei einer jährlichen Anpassung von zwei Prozent ausfallen würde. Das ist aber nur eine Prognose, denn wie die Vergangenheit gezeigt hat, sind in einigen Jahren die Rentenerhöhungen ausgefallen, so beispielsweise 2021 für West-Rentner, während es für Ost-Rentner eine minimale Erhöhung gab.
Tragen Sie den Wert für die gesetzliche Rente sowie die Zuzahlung für Kranken- und Pflegeversicherung in Tabelle 1.1 bei den Einnahmen ein.
Die Deutsche Rentenversicherung führt für jeden Versicherten ein Versicherungskonto, in dem alle Versicherungszeiten vermerkt sind, darunter neben den Beitragszeiten auch Schul-, Arbeitslosigkeits-, Krankheits- und Kindererziehungszeiten.
Ab Ihrem vollendeten 50. Lebensjahr kann es sein, dass die Deutsche Rentenversicherung auf Sie zukommt und Sie darauf aufmerksam macht, dass es in Ihrem Versicherungsverlauf Lücken oder ungeklärte Zeiten gibt. Falls Sie ungeklärte Zeiten haben, liegt ein Antrag auf Kontenklärung bei.
Sie können aber auch jederzeit selbst einen Antrag auf Kontenklärung bei der Deutschen Rentenversicherung einreichen. Dafür gibt es vier Wege:
Laden Sie den »Antrag auf Kontenklärung V0100« online von der Seite
www.deutsche-rentenversicherung.de
herunter. Geben Sie im Suchfeld »Antrag auf Kontenklärung V0100« ein. Bei den Suchergebnissen unter »Formulare« finden Sie dann den Antrag auf Kontenklärung zum Herunterladen. Sie können den Antrag am Computer ausfüllen, ausdrucken und unterschrieben per Post an die Deutsche Rentenversicherung schicken.
Sie können den Antrag direkt bei Ihrem Rentenversicherungsträger stellen. Die Adresse entnehmen Sie dem Anschreiben Ihrer Renteninformation.
Sie können auch bei der Deutschen Rentenversicherung unter 0800 1000 4800 anrufen und den Antrag bestellen.
Den Antrag bekommen Sie auch bei den Auskunfts- und Beratungsstellen und den Versichertenberatern
und Versichertenältesten
, die auch beim Ausfüllen des Antrags helfen.
Ist einem Versicherungsverlauf ein Antrag auf Kontenklärung beigefügt, bestehen in der Regel Lücken im Versicherungskonto oder Unstimmigkeiten. Daher empfiehlt es sich, den Antrag zeitnah auszufüllen, um das Rentenkonto zu vervollständigen.
Einen Antrag auf Kontenklärung bekommen Sie immer dann, wenn es Lücken im Versicherungskonto oder Unstimmigkeiten gibt. Reagieren Sie umgehend und klären Sie die Unstimmigkeiten auf.
Sind Lücken vorhanden, kann es meist etwas länger dauern, bis die Deutsche Rentenversicherung Ihre im Antrag auf Kontenklärung gemachten Angaben überprüft hat. Die Deutsche Rentenversicherung hilft Ihnen auch mit Tipps, wenn es darum geht, fehlende Belege zu beschaffen.
Es lohnt sich, alle Zeiten lückenlos zu belegen, denn das kann Ihre spätere Rente erhöhen.
Hochschulausbildung bringt leider keine Rentenpunkte. Es ist aber wichtig, dass sie im Versicherungsverlauf als Anrechnungszeit enthalten ist. Es werden maximal acht Schul- und Studienjahre anerkannt.
Für Schul- und Studienzeiten können Sie bis zum 45. Lebensjahr freiwillig Rentenbeiträge nachzahlen.
Je früher Sie Ihr Versicherungskonto klären, desto einfacher ist es, fehlende Nachweise zu beschaffen.
Für die Rente gibt es bestimmte Versicherungsjahre als Voraussetzung für den Bezug der Rente – die sogenannten Wartezeiten:
fünf, 15 und 20 Jahre
35 Jahre
45 Jahre
Die Wartezeiten sind wichtig für:
Rente wegen Erwerbsminderung
Regelaltersrente
Rente wegen Todes
Rente für langjährig Versicherte
Rente für besonders langjährig Versicherte
Schwerbehinderte Menschen
Neben den Wartezeiten ist auch wichtig, dass die persönlichen und die besonderen versicherungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind und ein Rentenantrag gestellt wird (siehe Kapitel 2 »Kündigen, sich kündigen lassen oder Aufhebungsvertrag?«).
Sie haben als Rentner zeitweise für eine Behörde gearbeitet – oder Ihre Ehegattin oder Ihr Ehegatte war Beamtin oder Beamter und ist verstorben, sodass Sie Versorgungsbezüge als Witwer oder Witwe bekommen? Somit haben Sie Anspruch auf eine Pension.
Anspruch auf eine Beamtenpension haben:
Beamte
Richter und Soldaten
Pfarrer
und andere Kirchenbeamte
Personen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis
stehen
Witwen
, Witwer
und Waisen
von den genannten Personenkreisen
Der Anspruch auf Beamtenpension ist gesetzlich geregelt.
Das Beamtenversorgungsgesetz (BeamtVG) regelt die Versorgung von Beamten, Richtern und Soldaten im Bund und in den Ländern, die keine eigenen Regelungen eingeführt haben. Es regelt auch das Witwen- und Witwer- sowie das Waisengeld. Das Beamtenversorgungsgesetz regelt auch die Versorgungsbezüge von Beamten der früheren Deutschen Bundespost und der Postnachfolgeunternehmen.
Wann bekommen Sie eine Beamtenpension? Die Voraussetzungen:
Sie haben die gesetzliche Altersgrenze von 65 Jahren erreicht,
Sie haben die besondere Altersgrenze von 60 Jahren erreicht (Justiz, Polizei, Feuerwehr),
Sie beantragen ab dem 63. Lebensjahr den Ruhestand,
Sie beantragen mit einer Schwerbehinderung ab dem 60. Lebensjahr den Ruhestand,
Sie werden wegen festgestellter dauernder Dienstunfähigkeit ohne grobes Verschulden (schwere Krankheit) in den Ruhestand versetzt,
Sie werden in den einstweiligen Ruhestand versetzt,
Sie können mindestens fünf Dienstjahre
vorweisen,
Ihre Ehegattin oder Ihr Ehegatte war verbeamtet und ist verstorben.
Die Rente für Beamte richtet sich nach den Gesetzesvorschriften des Beamtenversorgungsgesetzes.
Grundlage für die Besoldung von Beamten und die Pension ist das Grundgesetz Artikel 33. »Das Recht des öffentlichen Dienstes ist unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums