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Der Horror der Apokalypse - und der ultimative Ork-Roman!
Orks! - Endlich die ganze, grausame Wahrheit über diese schauderhaften, brutalen Helfer des Bösen!
Eine postapokalyptische Welt... Die Dämonen haben die Herrschaft an sich gerissen, weil der Glaube der Menschen zu schwach war.
Doch die Kreaturen der Finsternis haben einen Gegner, der ebenso gnadenlos ist, wie sie selbst - Reverend Pain!
Die Kult-Romane von Steve Salomo - jetzt endlich als E-Book!
Der vorliegende Roman erschien ursprünglich unter dem Titel "Ortros der Verfluchte".
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von Steve Salomo
(c) Digitalausgabe Alfred Bekker/CassiopeiaPress
Ein CassiopeiaPress E-Book
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Seine schweren Schritte knirschten auf dem steinigen Boden. Mächtig stakste Ortrus durch den breiten Höhlengang. Finster war es hier und kalt. Feuchtigkeit lag in der Luft, und das Atmen fiel schwer.
Ortrus war ein hünenhafter Mann. Fast zwei Meter war er groß. Er trug Fellstiefel und eine Hose aus braunem Wildleder. Sein Oberkörper war unbekleidet und zeigte dicke Muskelpakete. Ortrus war ein Mann voller Kraft, ein Mann, den niemand im Kampf bisher hatte besiegen können.
Sein braunes Haar war schulterlang, ein dichter Vollbart wallte bis über seine mächtige Brust. In der einen Hand hielt Ortrus ein Schwert mit blutverschmierter Klinge.
In der anderen einen abgeschlagenen Kopf ...
In weitem Abstand waren Fackeln an den Wänden des Höhlenganges angebracht. Ihre flackernden Flammen erzeugten Lichtinseln und wiesen Ortrus den Weg. Immer weiter schritt er den Gang entlang zwischen den feuchten Wänden. Wasser tropfte von der Decke und erzeugte glucksende Geräusche.
Die Kälte machte Ortrus nichts aus. Sein Körper war noch erhitzt vom wilden Kampf. Seine stahlblauen Augen blitzten grimmig.
Der Kampf war gewonnen, der Sieg war sein. Sein und der von Vreesus, dem Ork-Dämon, Herrscher der Ork-Horden, die aus den Dimensionen der Hölle in die Welt der Sterblichen gekommen waren. Ortrus hatte sich mit ihm verbündet, jetzt diente er Vreesus als Kämpfer.
Und er hatte gewonnen. Er hatte den Sieg errungen. Für Vreesus, den Dämonenherrscher der Orks.
Und für sich, der von den Menschen verstoßen worden war.
Ortrus war wegen seiner Körperkräfte zwar ein unbesiegbarer Kämpfer, doch er war immer ein Außenseiter gewesen. Seine Mutter war eine Hexe gewesen, wer sein Vater war, wusste Ortrus nicht, denn seine Mutter hatte es schamlos mit vielen Männern getrieben. Sie hatte dem Teufel gedient, und es hieß, Ortrus sei ein Sohn des Teufels.
Man hatte seine Mutter ergriffen, als er noch ein kleiner Junge gewesen war. Er hatte zuschauen müssen, als die wütende Menge sie zum Scheiterhaufen gezerrt und daran angebunden hatte. Reisig hatte man zu ihren Füßen aufgehäuft, dann war der Priester an sie herangetreten.
Er hatte von Ortrus' Mutter verlangt, dass sie dem Teufel abschwöre, damit ihre sündige Seele die Erlösung erlange, doch sie hatte ihm ins Gesicht gelacht, ihn angespuckt und erklärt, dass sie lieber zur Hölle fahre, als sich nun zu beugen.
Da hatte der Priester selbst die Fackel ergriffen und mit ihr das Reisig in Brand gesteckt.
Ortrus, der Junge, hatte seiner Mutter zu Hilfe eilen wollen, doch kräftige Hände hielten ihn gepackt und hielten ihn zurück. Er hatte gesehen, wie seine Mutter in den züngelnden Flammen gestanden hatte, die bald an ihr emporleckten und sie einhüllten.
Seine Mutter hatte geschrien und gekreischt, und ihr Tod war furchtbar und schmerzhaft gewesen.
Der kleine Ortrus hatte geweint und ebenfalls geschrien. Was er sah, hatte sein Herz gebrochen und dann hart wie Stein werden lassen.
Dabei konnte er froh sein, dass man ihn nicht auch verbrannt hatte, aber an einem Kind hatte sich die wütende Menge dann doch nicht vergehen wollen.
Der Priester wollte zeigen, dass er auch barmherzig sein konnte, und so nahm er Ortrus zu sich auf, tat alles, um einen guten Christenmenschen aus dem Jungen zu machen. Er erzog ihn im christlichen Glauben, lehrte ihn Demut und Genügsamkeit, Anstand und Sitte und den rechten Glauben.
Doch im Dorf wurde Ortrus geschnitten. In ihm sah man das Hexenbalg, munkelte weiterhin, er sei ein Sohn des Leibhaftigen – ein Gerücht, das noch verstärkt wurde durch die enormen Körperkräfte, die der heranwachsende Junge zeigte. Ohne viel dafür zu tun, wuchsen ihm mächtige Muskelpakete, und bald war er ein Hüne, ein Riese, vor dem sich die Leute fürchteten. Seine Kindheit und sein ganzes Leben waren alles andere als von Freude erfüllt.
Der Priester versuchte ihm zwar den Vater zu ersetzen und gab sich redlich Mühe, und vielleicht hatte er den heranwachsenden Jungen auch irgendwann tatsächlich in sein Herz geschlossen, aber in Ortrus wüteten noch immer der Schmerz und der Hass und der Wunsch nach Rache.
Nur ein Mensch im Dorf verstand ihn und fühlte mit ihm. Die schöne Melisa, die zuerst Mitleid, dann Liebe für ihn empfand. Und auch Ortrus liebte das hübsche Mädchen, und diese Liebe besänftigte zunächst seine unterdrückte Wut auf alle Bewohner des Dorfes.
Doch dann verbot man Melisa den Umgang mit Ortrus, und als sie nicht gehorchen wollte, schlug ihr Vater sie. Da brach es in Ortrus durch, er schnappte sich den Mann und verdrosch ihn, bis er nicht mehr stehen konnte.
Die Dorfgemeinschaft aber wurde von Zorn gepackt. Einer der ihren war von dem Hexensohn brutal zusammengeschlagen worden, und sie gingen mit Knüppeln und Steinen auf ihn los und vertrieben ihn aus dem Dorf.
Ortrus streifte heimatlos durch die Gegend, erfüllt von Hass und Wut und mit der unerfüllten Liebe gegenüber seiner Melisa im Herzen. Da traf er auf Vreesus, den Ork-Dämon, und der zeigte ihm einen Weg, wie er sich an dem ganzen Dorf rächen konnte.
Ortrus, der ohnehin immer als Hexenbalg und Satanssohn verschrien gewesen war, ging auf den Handel ein, und er half den widerlichen Orks, das Dorf zu erobern. Das war seine Rache. Seine Rache für die Ermordung seiner Mutter. Für ihren grausamen Tod. Die Rache für alles, was sie ihm angetan hatten, für jahrzehntelangen Schmerz. Und die Rache dafür, dass sie ihm Melisa genommen hatten, den einzigen Menschen, der ihm je etwas bedeutet hatte.
Furchtbar hatte er gewütet mit dem magischen Schwert, das Vreesus ihm gegeben hatte.
Nun war er in den Berg der Schädel zurückgekehrt, wo Vreesus ihn erwartete.
Er erreichte eine große Höhle. Hier hatten sich die Orks um ihren Führer, den mächtigen Dämon Vreesus, versammelt.
Hässliche Kreaturen waren die Orks. Sie waren nicht größer als eineinhalb Meter, mit grüner, schuppiger Haut. Sie hatten lange Ohren, glühende, hinterhältige Augen. Sie verfügten über lange Krallen und Reißzähne, und sie ernährten sich von Menschenfleisch.
Einige von ihnen hatten sogar Flügel, die es ihnen erlaubten zu fliegen und sich aus dem Flug auf ihre wehrlosen Opfer zu stürzen.
Sie tuschelten und quiekten, als Ortrus die weite Höhle betrat. Auf Säulen standen Messingschalen, in denen Feuer brannten und die Höhle erhellten mit diffusem, flackerndem Licht, das schattenhafte Gebilde an die Steinwände warf.
Die zischelnde, fiepende Menge war ein Gewusel wie ein Haufen Ratten, doch sie machte dem eintretenden Hünen Platz, bildete eine Gasse, und dann sah Ortrus den Ork-Dämon, der auf seinem mit Menschenknochen verzierten Thron saß und ihm aus rot glühenden Augen entgegenblickte. Speichel troff aus dem schrecklichen Maul mit den überlangen Zähnen. Die Krallen waren um die Knochenlehnen des Throns gekrümmt und erzeugten ein schabendes, hässliches Geräusch.
Vreesus' Gesicht war von Aussatz und Eiterbeulen übersät. Es machte ihm nichts, er fand nichts dabei, sah sich selbst sogar als schön an. Ein normaler Mensch hätte bei seinem Anblick vor Entsetzen aufgeschrien, doch Ortrus sah sich selbst nicht mehr als Menschen. Die Menschen hatten ihn verstoßen, und so hatte er alles Menschliche abgestreift, wie er glaubte.
Er trat näher durch die Gasse, die sich für ihn gebildet hatte, und blieb ein paar Meter vor dem Thron stehen.
»Das Land ist unterworfen!«, sagte er dann mit donnernder Stimme. »Jetzt sind die Menschen Eure Sklaven, Vreesus!«
Der Ork-Dämon kicherte hämisch. »Bringst du mir, um was ich dich gebeten habe?«, fragte er lauernd und mit hoher, fiepender Stimme.
»Ja, mächtiger Vreesus!«, antwortete der Hüne. »Hier ist, wonach Ihr verlangtet! Der Kopf Eures letzten Feindes!«
Und er hob den Schädel empor, den er an den Haaren hielt. Das Blut tropfte noch aus dem Halsstumpf. Die Augen waren weit aufgerissen, und in ihnen spiegelte sich all das Grauen wider, das der Geköpfte in den letzten Sekunden seines Lebens durchlitten hatte. Der Mund stand offen, als würde der Schädel noch immer laut schreien.
Es war der Kopf des Priesters!
Vreesus lachte kreischend auf vor Freude. »Der Priester! Der Priester!«, schrie er laut. »Er hat den verfluchten Gottesmann geköpft, ihn enthauptet, den Schädel von den Schultern geschlagen! O wunderschön! Herrlich! Nun ist keiner mehr da, der diese elende Menschenbrut beschützen kann! O herrlich! Gib mir den Kopf, gib ihn mir!«
Ortrus holte leicht aus, schwang den linken Arm nach hinten und wieder nach vorn und warf den Kopf des Priesters Vreesus zu, der ihn mit seinen Krallenhänden auffing.
»Wunderbar! Wunderbar!«, kreischte der Dämon. »Der Kopf eines Priesters! Wie herrlich!«
Und dann ...
Er presste die Krallenhände zusammen und zermalmte den Kopf dazwischen, als wäre es ein rohes Ei.
Man hörte das laute Knacken von Knochen, und Blut und Gehirn quollen zwischen den Pranken hervor.
Dann warf Vreesus die Reste von sich.
»Gut hast du das gemacht, mein treuer Diener! Sehr gut!«, sagte er. »Jetzt sind die Menschen völlig hilflos. Sie sind unsere Sklaven, werden für uns schuften, und wenn es uns nach Menschenfleisch gelüstet, werden wir uns einen von ihnen schnappen, und dann ...«
Er lachte meckernd und rieb sich gierig die blutverschmierten Krallenhände.
»Sehr gut«, sagte er immer wieder, »wunderbar ...«
Und die Schar um ihn herum lachte ebenfalls meckernd und fiepte und quiekte vor Freude.
»Jetzt bin ich einer der Euren«, sagte Ortrus. »Euer mächtigster Krieger, aufgenommen in Eure Gemeinschaft, nicht wahr?«
Ortrus hatte seine Rache bekommen, sein Zorn war gestillt. Aber immer noch hatte er keine Heimat, keinen Ort, an dem er sich zu Hause fühlte, war immer noch allein und einsam, sein Herz immer noch leer, die Sehnsucht nach Gemeinschaft ungestillt.
Der Dämon auf dem Thron hob die rechte Klauenhand, spreizte eine Klaue ab und winkte damit hin und her. »Noch nicht, mein Freund«, sagte Vreesus. »Noch eine Prüfung möchte ich von dir bestanden wissen. Siehe dort!«
Und er zeigte zu seiner rechten Seite.
Ortrus folgte mit den Augen der Richtung des ausgestreckten Arms. Wieder huschte die Masse der Orks auseinander, bildete erneut eine Gasse und gab den Blick frei auf einen steinernen Opferaltar.
Ein nacktes Mädchen war darauf gebunden, wand sich hin und her. Keinen Faden trug das Mädchen am Leib, der schlanke Körper mit den weiblichen Rundungen wies blutige Kratz- und Bisswunden auf.
»Ortrus! «, schrie das nackte Girl auf dem Opferaltar. »Ortrus! Wie konntest du das tun? Wie konntest du uns alle verraten? Welch Unglück hast du über uns gebracht?«
Ortrus blieb das Herz stehen. Es krampfte sich schmerzhaft in seiner Brust zusammen, als er erkannte, wer das geschundene Mädchen war, das dort blutend auf dem Stein gefesselt war.
»Melisa ...«, entfuhr es ihm keuchend. »Melisa – das – das habe ich nicht gewollt. Das ...«
»Sie ist nur ein Mensch!«, schrie der Ork-Dämon. »Und du musst dich für immer von den Menschen trennen, wenn du einer der unsrigen sein willst!« Vreesus lachte meckernd auf, und die Ork-Schar um ihn herum ließ ein freudiges Getuschel hören. »Töte sie!«, verlangte Vreesus. »Nimm das Schwert, das ich dir gab, und schlage ihr den Kopf ab! Tu es, enthaupte sie, lass ihr Blut spritzen! Und trenne dich damit von allem Menschlichen, was noch in dir steckt!«
Ortrus hatte die Augen weit aufgerissen. Was er sah, erschütterte ihn zutiefst. Er hatte nicht mehr an Melisa gedacht in seinem blinden Zorn, hatte nur seine Rache im Sinn gehabt, doch nun wurde ihm schlagartig bewusst, was er getan hatte, und es bereitete ihm tiefe Schmerzen.
Er stöhnte auf und keuchte. »Nein, das kann ich nicht tun. Das kann ich nicht. Was habe ich nur angerichtet? Was habe ich getan? Wie viele unschuldige Menschen sind durch meine Hand gestorben, weil ich blind war, erfüllt mit unheiligem Zorn? Was habe ich getan?«
»Ortrus!«, schrie das nackte Mädchen auf dem Altar. »Vernichte diese Brut! Du musst sie vernichten! Nur du kannst die Menschen noch retten, sie vor der Sklaverei und dem Terror dieser Kreaturen schützen!«
»Hör nicht auf sie!«, sagte Vreesus. »Du wolltest dich an der Menschheit rächen. Auch sie ist nur ein Mensch. Nur ein Mensch. Wenn du zu uns gehören willst, dann töte sie, löse dich von allem Menschlichen. Schlage ihr den Kopf ab und bring ihn mir!«
Ortrus wandte sich von dem nackten Mädchen ab, starrte den Ork-Dämon an und auf dessen Hände, mit denen er den Kopf des Priesters zerquetscht hatte. Noch immer tropften Blut und eine breiige Masse von den Krallen.
»Schlag ihr den Kopf ab und bring ihn mir!«, verlangte Vreesus wieder und streckte die blutigen Krallen aus. »Tu, was ich dir befehle, und löse dich für immer von den Menschen!«
Noch einmal warf Ortrus Melisa einen Blick zu, sah ihren wunderschönen, doch nun von blutigen Wunden übersäten nackten Körper, sah das Flehen und die Angst in ihren Augen – und da schrie er auf vor Schmerz und Seelenleid, brüllte laut und schallend, wirbelte herum und hob die Klinge zum Schlag, um sie auf den Ork-Dämon niederrasen zu lassen.
Der hatte mit dieser Reaktion gerechnet. Er hatte die Krallenhand bereits gehoben und ein magisches Zeichen damit in die Luft geschrieben.
Ortrus erstarrte mitten in der Bewegung. Wie zu Stein wurden seine Muskeln, und er verharrte wie eingefroren. Er konnte sich nicht mehr rühren, so sehr er sich auch bemühte.
Schweiß perlte auf seiner Stirn, so strengte er sich an, das Schwert doch noch nach unten sausen zu lassen und der hässlichen Kreatur auf dem Thron den Kopf zu spalten, doch er schaffte es nicht. Er hörte das Kichern der Ork-Schar, hörte das begeisterte Klatschen von ledrigen Flügeln.
Der Ork-Dämon lachte meckernd. »Du bist doch nur ein elender Mensch«, verhöhnte er Ortrus. »Eine sterbliche, schwache Kreatur. Niemals wirst du zu uns gehören!«
Er richtete seine Klauenhand auf das nackte Mädchen auf dem Steinaltar. Ortrus schaffte es gerade, den Kopf so zu wenden, dass er Melisa dort liegen sehen konnte, ihren nackten Körper, auf dem kalten, rissigen Stein gehalten von den Ketten, die in Hand- und Fußschellen endeten. Schlank war sie, aber mit großen Brüsten. Die Hüften waren wohlgeformt, die Schenkel straff und fest.
Ein paar der Orks hatten sich dem nackten, auf dem Altar angeketteten Mädchen genähert. Die kleinen, grüngeschuppten Ungeheuer streckten ihre gierigen Pranken nach Melisa aus, berührten schamlos ihren Leib, kneteten kichernd ihre Brüste, ließen ihre Krallen an den Innenseiten von Melisas Schenkeln hoch und hinab streifen, leckten mit ihren fleischigen rosa Zungen über ihre Scham.
Melisa starrte Ortrus an, und ihr Blick war voller Angst, Ekel und Entsetzen. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Die hässlichen Kreaturen peinigten sie, erniedrigten sie, demütigten sie, und sie kicherten und lachten hämisch dabei. Sie wollten dem Mädchen alle Scham und allen Schmerz der Welt bereiten.
Und Ortrus war nicht in der Lage, Melisa zu helfen, irgendetwas für sie zu tun.
»Du liebst sie?«, fragte Vreesus. »Du liebst sie, Ortrus! Ja, ich erkenne es! Du liebst sie!« Er lachte schallend auf. »Doch bei uns darf es keine wahre Liebe geben, nur Lust und fleischliches Verlangen, aber kein Gefühl, das tiefer reicht. Liebe ist Schwäche, und die können wir uns nicht erlauben!«
Er stieß ein hohes Fiepen aus, so wie eine Ratte, und die Orks, die so schamlos Melisas jungfräulichen Körper berührt hatten, spritzten vom Altar weg.
Dann geschah das absolut Entsetzliche, das Ortrus für immer das Herz brechen sollte.
Plötzlich zuckte ein greller Blitz aus Vreesus' Klauenhand, züngelte durch die Höhle – und traf das nackte Mädchen auf dem Altar!
Melisa schrie kreischend auf, ihr nackter Leib zuckte, ein rötliches Glühen umgab ihn, und dann – verwandelte sich Melisa in eine Feuerlohe!
Der Körper des Mädchens stand auf einmal in grellen Flammen!