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Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. "Robinson Crusoe" ist ein Roman von Daniel Defoe, der 1719 veröffentlicht worden ist. Die Geschichte erzählt von einem Mann, der nach einem Schiffbruch als einziger Überlebender auf einer einsamen Insel gestrandet ist. Crusoe muss lernen, in der Wildnis zu überleben, wobei er auf seinen Erfindungsreichtum, Mut und seine Entschlossenheit angewiesen ist. Eines Tages entdeckt Crusoe Fußspuren im Sand und stellt fest, dass er nicht allein auf der Insel ist. Er begegnet Freitag, einem Eingeborenen, den er vor Kannibalen rettet. Crusoe und Freitag werden Freunde. Gemeinsam bestreiten sie weitere Abenteuer auf der Insel. Nach vielen Jahren auf der Insel werden Crusoe und Freitag schließlich von einem englischen Schiff gerettet und kehren nach England zurück. "Robinson Crusoe" ist nicht nur ein Abenteuerroman, sondern auch eine tiefgründige Erzählung über Einsamkeit, Überleben und die menschliche Fähigkeit, sich an extreme Bedingungen anzupassen.
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Impressum
Ich komme aus York und bin 1632 geboren. Meine Eltern sind angesehene Leute. Mein Vater ist aus Bremen und ist in Hull ein reicher Kaufmann geworden. Später ist er nach York gezogen und hat meine Mutter geheiratet. In England heißen wir Crusoe.
Ich habe zwei Brüder. Einer ist Soldat gewesen und ist in einer Schlacht gestorben. Vom anderen weiß ich nichts. Als Kind ist mein Ziel gewesen, Seemann zu werden. Das hat meinem Vater nicht gefallen. Mein Vater hat verlangt, dass ich Jurist werde. Er hat gesagt, ich könnte zu Hause glücklich sein und sollte nicht auf Abenteuer gehen. Er hat gemeint, dass das einfache Leben am besten ist.
Er sagt, wenn ich weggehe und es mir schlecht geht, ist es meine Schuld. Er will mir helfen, wenn ich dableibe. Mein Bruder hat nicht auf ihn gehört und ist im Krieg gestorben. Mein Vater betet für mich. Er denkt, dass ich Probleme haben werde, wenn ich gehe.
Mein Vater ist sehr traurig, wenn er von meinem Bruder spricht. Er kann kaum reden. Ich fühle mich sehr berührt von seinen Worten. Zuerst habe ich den Wunsch, zuhause zu bleiben. Aber bald ändere ich meine Meinung. Ich will heimlich weggehen. Ich spreche mit meiner Mutter darüber und sage, dass ich die Welt sehen will. Ich bitte sie, meinen Vater zu überreden, mir eine Seereise zu erlauben. Meine Mutter ist sehr besorgt. Sie will nicht, dass ich gehe und wird es mir nicht erlauben.
Ein Jahr lang bleibe ich stur und will nicht arbeiten. Ich will nur reisen. Eines Tages bin ich in Hull. Dort treffe ich einen Freund. Er will mit dem Schiff seines Vaters nach London fahren. Er lädt mich ein mitzufahren. Ich gehe mit, ohne meinen Eltern Bescheid zu sagen.
Auf dem Schiff geht es mir schlecht. Ich habe Angst und bereue, was ich gemacht habe. Ich denke an meine Eltern und fühle mich schuldig.
Wir geraten in einen Sturm. Ich habe Angst, dass uns die Welle verschlingen. Ich schwöre, dass ich nie wieder auf ein Schiff gehe werde, wenn ich überlebe.
Aber als der Sturm vorbei ist und das Wetter besser wird, vergesse ich meine Angst. Ich fühle mich besser und bewundere das ruhige Meer. Mein Freund, der mich eingeladen hat, macht Witze über meine Angst. Er sagt, dass es gar kein richtiger Sturm gewesen ist. Er will mit mir Punsch trinken und das schöne Wetter genießen.
Wir machen nach Seemannsart Punsch und ich trinke zu viel. Ich vergesse meine Angst und meine guten Vorsätze. Ich fühle mich wieder mutig und denke nicht mehr an mein Versprechen.
Nach sechs Tagen kommen wir in Yarmouth an. Wir müssen vor der Küste ankern. Viele andere Schiffe sind auch da. Wir bleiben dort, weil der Wind zu stark ist. Nach einigen Tagen wird der Wind noch stärker. Am achten Tag müssen wir das Schiff sichern. Große Wellen schlagen über das Deck. Der Kapitän ist besorgt und sagt, dass wir in Gefahr sind.
Ich liege in meiner Koje und bin sehr nervös. Als ich den Kapitän sprechen höre, bekomme ich große Angst. Ich gehe raus und sehe, wie schlimm es ist. Das Meer ist sehr unruhig. Zwei Schiffe in der Nähe sind in Not. Eines ist gesunken, zwei andere sind abgetrieben und ohne Masten. Kleinere Schiffe haben es etwas leichter, aber sie werden auch vom Wind herumgewirbelt.
Am Abend fragt der Steuermann den Kapitän, ob sie den Fockmast abschneiden dürfen. Der Kapitän stimmt zu, weil das Schiff sonst sinken wird. Später müssen sie auch den Hauptmast abschneiden.
Ich bin sehr ängstlich. Ich denke über meine früheren Pläne nach. Ich denke auch über den Tod nach. Der Sturm ist sehr stark und das Schiff schwankt. Die Matrosen haben Angst, dass es umkippt.
Der Sturm wird noch stärker. Der Kapitän und einige Matrosen beten. Sie denken, das Schiff wird untergehen. In der Nacht hören wir, dass das Schiff leckt und Wasser eindringt. Alle müssen pumpen. Die Bootsleute verlangen, dass ich helfen soll. Also gehe ich pumpen.
Der Kapitän sieht, dass einige Kohlenschiffe wegen dem Sturm auf die offene See fahren. Er gibt ein Notsignal mit einem Geschütz ab. Ich verstehe nicht, was das bedeutet. Ich falle in Ohnmacht. Niemand kümmert sich um mich, weil alle beschäftigt sind.
Das Wasser steigt im Schiff, und es sieht so aus, als würde es sinken. Der Sturm wird schwächer, aber wir können keinen Hafen erreichen. Der Kapitän gibt weiter Notsignale ab. Ein kleines Schiff sendet ein Rettungsboot. Es ist sehr gefährlich, aber sie kommen zu uns. Wir steigen in das Boot und lassen uns vom Wind in Richtung Küste treiben. Wir kommen der Küste von Winterton-Neß nahe.
Kurz nachdem wir das Schiff verlassen haben, sehen wir es untergehen. Ich verstehe jetzt, was es heißt, wenn ein Schiff leck wird. Ich habe kaum den Mut hinzusehen, als es sinkt. Ich bin sehr erschrocken und mache mir Sorgen über die Zukunft.
Die Bootsleute bringen uns zum Ufer. Viele Menschen am Strand wollen uns helfen. In Yarmouth werden wir sehr freundlich aufgenommen. Die Leute geben uns Geld für die Reise nach London oder Hull.
Ich plane nach Hause zurückkehren. Mein Vater denkt sicher, dass ich ertrunken bin. Aber ich kann mich nicht entscheiden zurückzukehren. Es fühlt sich an, als würde etwas mich zwingen, weiterzumachen. Ich weiß, dass das gefährlich ist.
Mein Freund ist jetzt sehr besorgt. Als wir uns in Yarmouth treffen, fragt er traurig, wie es mir geht. Er rät mir, nach Hause zu meinem Vater zurückzukehren. Er warnt, dass ich sonst nur Unglück erleben werde.
Wir trennen uns bald. Ich antworte ihm nur kurz und sehe ihn nie wieder. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist.
Ich habe etwas Geld und gehe nach London. Unterwegs habe ich innere Kämpfe. Ich überlege, ob ich nach Hause gehen oder zur See fahren soll. Ich schäme mich, nach Hause zurückzukehren. Ich denke, die Leute werden über mich lachen.
Ich kann mich nicht entscheiden, was ich tun soll. Ich will nicht nach Hause gehen. Nach einer Weile vergesse ich das Unglück, das mir passiert ist. Ich suche nach einer neuen Reisemöglichkeit.
Ich gehe auf ein Schiff, das nach Afrika fährt. Aber ich arbeite dort nicht richtig. Ich habe Geld und gute Kleider, also verhalte ich mich wie ein großer Herr. Ich lerne den Seemannsdienst nicht richtig.
In London finde ich gute Freunde. Das ist selten für jemanden wie mich. Ich lerne einen Kapitän kennen, der von Afrika zurück ist. Er mag mich und bietet mir an, kostenlos mit ihm zu reisen. Ich kann bei ihm wohnen. Wenn ich will, kann ich Waren in Afrika verkaufen.
Ich nehme das Angebot an. Der Kapitän und ich werden gute Freunde. Ich kaufe für 40 Pfund Spielzeug und Kleinigkeiten. Verwandte helfen mir, das Geld zu bekommen.
Diese Reise ist die einzige gute in meinem Leben. Der Kapitän bringt mir viel bei, zum Beispiel Mathematik und Seefahrt. Ich lerne, wie man ein Schiff führt und den Kurs aufzeichnet. Ich verdiene viel Geld mit meinen Waren. Ich bekomme 300 Guineen in London dafür. Aber dieser Erfolg macht mich übermütig und bringt mich später in Schwierigkeiten.
Jetzt bin ich ein richtiger Guineahändler. Aber mein Freund stirbt bald. Ich beschließe, die gleiche Reise nochmal zu machen. Ich nehme Waren für 100 Pfund mit. Den Rest meines Geldes lasse ich bei der Witwe meines Freundes.
Auf dieser Fahrt habe ich viel Pech. Ein türkischer Pirat jagt uns zwischen den Kanarischen Inseln und Afrika. Wir versuchen zu fliehen und machen uns kampfbereit. Unser Schiff hat zwölf Kanonen, der Pirat hat achtzehn. Am Nachmittag holt er uns ein. Wir wehren uns, aber die Türken springen auf unser Schiff und kämpfen. Unser Schiff wird beschädigt und drei Leute sterben. Wir müssen uns ergeben und werden nach Saleh gebracht, einer Stadt in Afrika.
In Saleh geht es mir besser als erwartet. Ich werde nicht weit weggeschickt, sondern bleibe beim Kapitän der Piraten. Er hält mich als Sklaven, weil ich jung bin. Ich fühle mich schlecht, weil ich von einem Kaufmann zum Sklaven geworden bin. Ich glaube, ich habe das Schlimmste erreicht. Aber es ist erst der Anfang meiner Leiden.
Mein neuer Herr behält mich für Hausarbeiten. Ich hoffe, er nimmt mich aufs Meer. Ich kann freikommen, wenn wir von einem spanischen oder portugiesischen Schiff gefangen werden. Aber das passiert nicht. Wenn er segelt, muss ich zuhause bleiben und im Garten arbeiten oder sein Haus bewachen.
Ich denke nur daran, zu fliehen. Aber es gibt keine Möglichkeit dafür. Ich kann mit niemandem darüber reden, weil es keine Europäer unter den Sklaven gibt. Zwei Jahre lang habe ich keine Hoffnung auf Flucht.
Nach zwei Jahren erinnert mich ein Ereignis an meine Fluchtpläne. Mein Herr bleibt aus Geldmangel zu Hause. Er geht jede Woche zum Fischen und nimmt mich und einen Jungen zum Rudern mit. Manchmal darf ich alleine mit einem Verwandten des Herrn und dem Jungen fischen gehen. Der Junge heißt Xury.
Eines Morgens fahren wir raus und es wird neblig. Wir rudern den ganzen Tag und die Nacht, ohne zu wissen, wo wir sind. Am nächsten Morgen merken wir, dass wir aufs Meer hinausgefahren sind. Wir sind weit weg von der Küste. Aber mit viel Mühe schaffen wir es zurück.
Unser Herr will jetzt vorsichtiger sein. Er lässt in seinem großen Ruderboot eine kleine Kajüte bauen. Dort ist Platz für ihn und ein paar Sklaven, sowie für Essen und Trinken. Wir fahren oft zum Fischen raus.
Eines Tages plant mein Herr mit einigen Freunden eine Bootsfahrt. Er lässt Essen und Waffen an Bord bringen. Aber dann kommt er alleine und sagt, dass seine Freunde nicht kommen. Er befiehlt mir, alleine Fische zu fangen.
In diesem Moment denke ich wieder an Flucht. Das Boot ist bereit und ich bin alleine. Ich plane, weg zu segeln. Ich sage Xury, wir sollten nicht das Essen unseres Herrn nehmen. Er holt Zwieback, Wasser und mehr. Ich hole auch einiges an Bord, wie Wachs, Werkzeug und Pulver.
Ich sage dem Jungen, wir sollten auch Schießpulver und Schrot für die Vogeljagd holen. Er bringt es. Dann segeln wir raus zum Fischen. Der Wind ist ungünstig, aber ich bin entschlossen zu fliehen.
Wir fischen eine Zeit lang, aber ich fange keinen Fisch. Ich sage Xury, wir müssen weiter draußen fischen. Er segelt weiter raus aufs Meer.
Wir segeln weg, so dass es aussieht, als würden wir nach Gibraltar fahren. Aber in der Dämmerung ändere ich die Richtung nach Südost, um an der Küste zu bleiben. Wir kommen schnell voran. Am nächsten Nachmittag sind wir weit weg von Saleh. Wir sehen niemanden am Land.
Ich habe große Angst. Ich traue mich nicht, an Land zu gehen. Nach fünf Tagen günstigem Wind glaube ich, dass niemand uns jagt. Ich nähere mich der Küste und werfe Anker an einem Fluss. Ich weiß nicht, wo ich bin. Ich sehe keine Menschen und suche nur frisches Wasser.
Abends erreichen wir die Mündung des Flusses. Wir planen, im Dunkeln an Land zu schwimmen, um die Gegend zu erkunden. Aber nachts hören wir wilde Tiere brüllen und heulen. Xury hat Angst und will nicht, dass wir vor Tagesanbruch an Land gehen.
Wir bleiben die Nacht über auf dem Boot. Wir können nicht schlafen, weil große Tiere an den Strand kommen. Sie springen ins Wasser und machen Lärm. Xury und ich haben Angst.
Ich entscheide, weiter aufs Meer hinauszufahren. Das Tier kommt uns sehr nahe. Ich hole ein Gewehr. Ich schieße und das Tier schwimmt zurück an Land.
Nach meinem Schuss entsteht an der Küste und weiter im Land ein riesiger Lärm. Die Tiere haben wahrscheinlich noch nie einen Schuss gehört. Ich denke, wir sollten nachts nicht an Land gehen.
Xury sagt, er will Wasser holen gehen. Ich sage ihm, dass wir beide gehen und notfalls schießen werden. Wir rudern nah ans Ufer und gehen an Land, nur mit unseren Gewehren und zwei Krügen.
Ich habe Angst, dass Wilde mit Booten kommen. Xury läuft ins Land und bringt ein Tier mit, das er getötet hat. Es sieht aus wie ein Hase, ist aber anders gefärbt und hat längere Beine. Wir freuen uns, weil es gutes Essen ist. Xury hat auch Wasser gefunden und keine wilden Menschen gesehen.
Wir finden bald heraus, dass wir uns um Wasser keine Sorgen machen müssen. Weiter oben in der Bucht ist das Wasser bei Ebbe süß und frisch. Wir füllen unsere Krüge, essen unser Wild und machen uns wieder reisefertig. Wir sehen keine Spuren von Menschen.
Ich bin schon einmal an dieser Küste gewesen und weiß, dass die Kanarischen Inseln und das Grüne Vorgebirge nah sind.