Rollenspiele im Literaturunterricht - Sabrina Reuter - E-Book

Rollenspiele im Literaturunterricht E-Book

Sabrina Reuter

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2006
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: gut, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Idee, die Methoden des Rollenspiels im Literaturunterricht einzuführen, entstand, als die Autoren des Textes, auf den sich diese Ausarbeitung bezieht, mit Hauptschülern arbeiteten, die sich im herkömmlichen Unterricht weder für die behandelte Literatur begeisterten, noch einen persönlichen Bezug zu ihr aufbauen konnten. Auch literarischen Texte, die sich mit Problemen befaßten, die einen großen Teil der Schüler auf Grund der selben Altersklasse hätten ansprechen müssen, weckten kein Interesse. Als man jedoch das Rollenspiel einsetzte, „wurde der Unterricht lebendiger und die gemeinsame Arbeit in der Gruppe intensiver“. Die Schüler konnten sich mit dem Text identifizieren oder ihn zumindest nachvollziehen. Eine Erläuterung und auch Unterstützung dieser Vorgehensweise im Literaturunterricht liefert Günter Grass, der im Text zitiert wird. Er fordert die Schule auf „dem Schüler Lust am Lesen“ (S.7) zu geben, „ ,um ihm die Chance zu geben – und sei es mit den verschiedensten Gedanken – sich mit einem Text zu identifizieren, sich selbst zu erleben...‘.“ Das Rollenspiel soll folglich durch eine subjektive Verstehensweise dem Schüler den literarischen Text näherbringen; es entsteht die Möglichkeit, sich in Texte hineinzufühlen und die entstandene eigene Rezeption als eine von vielen verschiedenen Literaturempfindungen anzuerkennen. Dem Schüler wird so die Angst genommen vor einer richtigen, gültigen Rezeptions- und Interpretationsweise, wie sie oft im herkömmlichen Literaturunterricht gesucht wird, da die Zielsetzung des Rollenspiels in erster Linie auf „die Begegnung des Lesers mit sich selbst mit Hilfe des Textes“ (S.7) gerichtet ist. Ein Zitat von Hans R. Jauß wird angeführt, um die Zeitlosigkeit und individuelle Interpretierbarkeit von literarischen Texten zu verdeutlichen: „ ,Das literarische Werk (ist) kein für sich bestehendes Objekt, das jedem Betrachter zu jeder Zeit den gleichen Anblick darbietet. Es ist vielmehr wie eine Partitur auf die immer erneuerte Resonanz der Lektüre angelegt.‘“. Bei der Methode des Rollenspiels ist eine zu erzielende Interpretation zwar immer noch von Bedeutung, jedoch liegt der Schwerpunkt auf dem Rollenspiel selbst, auf dem Weg zur Interpretation.

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