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Setz doch mal die rosarote Brille auf! Das ist das Lebensmotto der beliebten Schauspielerin und Moderatorin Susan Sideropoulos. In ihrem Leben hatte sie allerdings schon oft den Satz gehört: Setz doch mal die rosartote Brille ab! Aber sie trägt die rosarote Brille ganz bewusst. Denn eine Sache hat Susan verstanden: Die Welt ist nicht so wie sie ist, sie ist so wie wir sind. Das bedeutet, wir können exakt die gleiche Situation erleben und in zwei unterschiedlichen Stimmungen sein und dadurch zwei komplett unterschiedliche Erfahrungen machen. In zauberhaftem Plauderton, herzlich, aufrichtig, nahbar, nimmt Susan uns deshalb mit auf ihre Lebensreise und zeigt uns, wie viel besser es sich mit einer rosaroten Sicht auf die Dinge leben lässt.
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Seitenzahl: 259
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© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Projektleitung: Anja Schmidt
Lektorat: Dr. Antje Korsmeier
Covergestaltung: ki36 Editorial Design, Bettina Stickel
eBook-Herstellung: Yuliia Antoniuk
ISBN 978-3-8338-7861-9
1. Auflage 2021
Bildnachweis
Fotos: Felix Rachor; Patrick Reymann; privat
Syndication: www.seasons.agency
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Manchmal ist Social Media ein richtiger Glücksfall. Es war im Herbst 2018, als ich in meinem Instagram-Account eine Nachricht von Susan fand. Sie hatte gerade mein Buch gelesen und schrieb mir, wie sehr es ihr in einer schwierigen Zeit geholfen habe. Seit dieser ersten Nachricht hat sich zwischen Susan und mir eine wundervolle Freundschaft entwickelt.
In diesem Buch nimmt uns Susan in ihrer wunderbar ehrlichen und humorvollen Art mit auf eine Reise durch das häufig ziemlich fiese Showbusiness, aber vor allen Dingen nimmt sie uns mit auf ihre innere Reise. Eine Reise, die über Vergebung, Loslassen und Heilung letztlich zurückführt in ihr Herz und damit auch uns als Leser wieder an das Gute glauben lässt. Susans unbändiger Optimismus und ihre Lebensfreude lassen die Welt gleich freundlicher und bunter aussehen, auch wenn es gerade vielleicht etwas schwierig sein mag.
Rosarotes Glück ist eine kraftvolle Erinnerung daran, wie wichtig es ist, uns selbst treu zu bleiben, auch wenn wir uns verloren fühlen. Es erinnert uns daran, dass wir gerade in den schwierigen Momenten unseres Lebens nicht den Mut verlieren dürfen, sondern dass jede Herausforderung die Möglichkeit beinhaltet, uns wieder mit unserer eigenen Kraft und dem Glauben an uns selbst zu verbinden. Und vor allen Dingen erinnert uns Susans Buch daran, dass wir immer die Wahl haben, einen Blick durch die rosarote Brille zu wagen. Ich wünsche dir viel Freude und tolle Erkenntnisse während des Lesens!
Deine Laura
Ich erzähl dir mal ein Geheimnis. Meine Branche, diese Glitzer- und Glamourwelt, glitzert nicht immer so hell, wie es scheint. Okay, das ist nicht wirklich ein Geheimnis, und wahrscheinlich wusstest du es schon vorher. Es ist sogar eigentlich ganz simpel – wenn es läuft, dann läuft es, und wenn nicht, dann nicht. Der einzige Unterschied zu anderen Branchen ist: Bei uns gucken alle dabei zu. Und nicht nur das. Wo normalerweise die Familie, Freunde und vielleicht noch Bekannte ungefragt ihren Senf dazugeben, hat in unserem Fall einfach jeder eine Meinung. Zu allem. Und seit Social Media ist die natürlich auch noch für alle Welt sichtbar.
Ich sag’s mal so: Lange Zeit kannte ich nur die eine Seite der Medaille, wenn es läuft. Alles war immer prima. Alles war gut. Mir hat man mein ganzes Leben lang gesagt: »Susan, setz doch mal die rosarote Brille ab.« Und ich entgegnete dann immer: »Nein! Setzt ihr doch mal die rosarote Brille auf!«
Ich fokussiere mich schon seit jeher ganz bewusst auf die schönen Dinge im Leben. Böse Zungen würden behaupten, ich sei naiv, leichtgläubig, unrealistisch, eine Träumerin – »Ach Susan, bei dir ist immer alles Love and Peace.« Und weißt du was? Es stimmt. Als überzeugte Positivdenkerin hab ich zwar die Ups and Downs im Leben wahrgenommen, aber irgendwie ging’s immer weiter, und ich lebte fröhlich nach der Devise:
Wenn der liebe Gott eine Tür schließt, öffnet er woanders ein Fenster.
Das war lange Zeit mein Lebensmotto. Und so war es tatsächlich, das Leben hat viele Fenster für mich geöffnet. Auch die eine oder andere Tür geschlossen – that’s life! Allerdings hat sich bei einer Tür, die erst offen war, sich dann aber verschlossen hat, mit einem Mal alles in meinem Leben verändert.
Der Anfang fühlte sich an wie ein Traum
Was ist dein größter Traum? Hast du schon mal darüber nachgedacht? Ein eigener Laden? Heiraten? Eine Weltreise? Kinder? In deiner Firma aufsteigen? Deine Kunst ausleben?
Ich bin Schauspielerin und Moderatorin und seit 20 Jahren im deutschen Fernsehen unterwegs. Dass ich mein ganzes berufliches Leben ausschließlich von meiner Berufung leben kann, weiß ich sehr zu schätzen, das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich bin die Blonde mit dem griechischen Nachnamen, die mit ihrer Zahnlücke meist gut gelaunt in die Kameras lächelt. Ich denke, so würde man mich beschreiben.
Ja, ich liebe meinen Job. Genau das wollte ich machen, seit ich denken kann. Das alles. In Rollen schlüpfen, durch Shows führen, Gast in Unterhaltungsshows sein, rote Teppiche, Fotoshootings. Ich wollte das volle Programm. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht. Wieso auch? Es war und ist mein großer Traum.
Vor ein paar Jahren sollte eine neue Serie auf den Markt kommen, eine tägliche Serie. Sie sollte vom Singleleben in der Großstadt handeln. Der Suche nach der großen Liebe. Es gab ein großes Casting mit mehreren Runden, und ich bekam die Titelrolle: Mila. Für mich erfüllte sich damit ein riesengroßer Traum, um nicht zu sagen: der große Traum. Hätte man mich Jahre zuvor gefragt: »Was wünschst du dir beruflich für die Zukunft? Wovon träumst du?«, dann hätte ich geantwortet: »Die Hauptrolle in einer täglichen Serie spielen, die witzig und modern ist.«
Alles passte zusammen. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein totales Fleißbienchen bin. Viel Text lernen und über Wochen und Monate stundenlang am Set stehen – für mich kein Problem.
Das Kapitel Mila ging also los, und ich war quasi von Tag eins mit an Bord. Erst drehten wir einen Imagetrailer, um auch den Sender zu überzeugen. Geklappt! Alle waren in großer Euphorie, alle Abteilungen arbeiteten mit ganz viel Liebe am Projekt Mila. Und dann startete das Casting für die übrigen Rollen. Über mehrere Wochen spielte ich dabei mit so vielen wundervollen Kollegen, und langsam wurden wir mehr und mehr zum Team meiner Träume. Es war eine spannende Erfahrung, von Anfang an so nah an der Realisierung einer so großen Serie dabei zu sein. Alles fühlte sich surreal an, fast zu schön, um wahr zu sein. Die ersten Drehbücher waren fertig, und ich musste zu Hause beim Lesen laut auflachen. Warum erzähl ich dir das alles? Ich möchte dich einfach gerne mitnehmen auf meinem Weg nach oben, damit du besser verstehst, was dann passierte …
Bereits über ein Jahr war vergangen, und der Beginn der Dreharbeiten stand an. Mein ganzes Herzblut floss in dieses Projekt, und die Vorfreude wuchs mit jedem Tag. Ich lernte Berge von Textbüchern auswendig, und dann ging es endlich wirklich los. Die Tage waren endlos. Wenn ich nach einem langen Drehtag dann nach Hause kam, musste ich den Text für den folgenden Tag vorbereiten. Und wie das so ist bei Hauptrollen, war ich so ziemlich in jeder Szene auf die eine oder andere Weise mit dabei.
Meine Familie kam in dieser Zeit ziemlich zu kurz. Mein Mann Jakob, mein weiser Seelenpartner, der Super-Mann, liebevoll »Mapa« genannt, wuppte die Kinder, den Haushalt und seinen Job. Da er wusste, dass sich für mich hier gerade ein Traum erfüllte, hielt er mir den Rücken frei und unterstützte mich, wo er konnte.
Ich schwebte wie auf Wolken und konnte mein Glück kaum fassen. Noch nie hatte sich jobmäßig etwas so richtig angefühlt. Es gab Tage, da sagte ich zu meinen Freundinnen: »Bitte kneift mich mal, passiert das gerade wirklich?« Ihr kennt das sicher. Oftmals sagen wir: »Alles ist gut, aber …« oder »Wäre da noch diese eine Sache, dann …« Doch bei Mila war einfach alles perfekt. Es war, wie endlich die Liebe deines Lebens zu finden. Kurz vor der Ausstrahlung wurden im ganzen Land Plakate aufgehängt, mit meinem Gesicht drauf, und ich wusste: Jetzt geht’s wirklich los. Nach fast zwei Jahren Vorbereitung ging Mila on air.
Kannst du dich daran erinnern, als Leonardo DiCaprio endlich einen Oscar bekam? Gefühlt hat in dem Moment jeder gedacht: »Endlich. Wie viele grandiose Rollen sollte er denn noch spielen, bis er endlich dieses Ding bekommt?« Ich bin nicht Leo, und der Vergleich hinkt ein wenig. Aber in etwa so intensiv war mein persönliches Gefühl, das sich überglücklich in meinem ganzen Körper ausbreitete angesichts der enormen Wertschätzung und Chance, die ich mit Mila plötzlichbekommen hatte.
Parallel dazu ging noch ein zweiter Traum von mir in Erfüllung. Ich wurde Teil der Jury von »Got to Dance Kids«, einer zauberhaften Tanzshow mit Kindern, voller Emotionen und magic moments. Ich liebe diese Art von Show, es fühlte sich wie der Himmel an, und ich konnte mein Glück kaum fassen. Mein Bauchgefühl sagte mir die ganze Zeit: »Siehst du, Susan, alles fügt sich. Darauf hast du hingearbeitet. So soll es sein.«
Doch alles kam ganz anders
Zwei Wochen bevor die erste Folge lief, hatten wir eine große Pressekonferenz, bei der die ersten drei Folgen gezeigt wurden. Das Feedback war wunderbar, die Pressevertreter sprachen davon, wie großartig und innovativ die Serie sei. Und weil uns von allen Seiten nur Positives entgegenkam, hatte ich keine Sekunde die Befürchtung, dass irgendetwas schiefgehen könnte …
Dass sich das Fernsehverhalten insgesamt verändert hat, hast du vielleicht mitbekommen. Immer weniger Menschen schauen noch zu bestimmten Uhrzeiten ein bestimmtes Fernsehprogramm. Internet und Streaming nehmen im Leben der Menschen mittlerweile einen immer größeren Raum ein. Damals war genau die Zeit des großen Wandels und Umbruchs.
Als die erste Folge von Mila lief, waren wir alle noch Feuer und Flamme. Unzählige Nachrichten trudelten ein, voller Begeisterung und Glückwünschen. Und am nächsten Morgen dann – die Quote! Damit meine ich die Einschaltquote, die von einem kleinen Prozentsatz an Zuschauern auf die Bevölkerung hochgerechnet wird. Die Quote ist in unserer Branche der Todesstoß jeglicher Begeisterung und Euphorie. Oftmals hatte ich das Gefühl, als würde man vor und nach der Quote von zwei unterschiedlichen Formaten sprechen. Als hätten die Formate plötzlich an Inhalt und Qualität verloren. Das Gleiche gilt für die Presse. Vor der Ausstrahlung wird etwas in den Himmel gelobt – und nach der Ausstrahlung ist auf einmal vom »Flop des Jahres« die Rede. Die entsprechende Schlagzeile wird dann nur noch kopiert, und kein Journalist hinterfragt sie auch nur eine Sekunde lang.
Wie sehr wünschen wir Schauspieler, Film- und Fernsehmacher uns Journalisten, die eine eigene Meinung haben, zu der sie stehen! Wo sind die Überschriften, die neue Formate loben und den Zuschauern Lust darauf machen? Aber darauf warten wir vergebens. Negativschlagzeilen funktionieren einfach besser.