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Oberleutnant Emser und seine Männer glauben nicht mehr an die Ideale, die Ihnen jahrelang eingetrichert worden sind. Die Hoffnung auf den Sieg schwindet. Verzweifelt versuchen die Soldaten, die bereits eroberten Gebiete zu halten. Der Kuban-Brückenkopf spielt dabei eine erhebliche Rolle. Als Emser erfährt, dass seine Frau bei einem Luftangriff ums Leben gekommen ist, fällt es ihm schwer, noch einen Sinn in seinem Leben zu sehen. Da lernt er Marianne kennen. Die junge Frau schafft es, ihm neuen Lebensmut zu geben. Und inmitten von Krieg und Zerstörung erlebt er ein kleines bisschen Glück. Doch der Brückenkopf ist nicht zu halten und der Rückzug auf die Krim fordert weitere Leben.
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Der Ablauf des militärischen Geschehens entspricht der geschichtlichen Wahrheit. Die Namen der handelnden Personen sind frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten sind daher rein zufällig.
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2013
©2013 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheimwww.rosenheimer.com
Titelfoto: © Bundesarchiv, Bild 146-1974-099-19 / Fotograf: KempeLektorat, Satz und Datenkonvertierung: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger & Karl Schaumann GmbH, Heimstetten
E-Book ISBN 978-3-475-54233-6 (epub)
Inhalt
Die Höhenstellung
Befehl von oben
Der neue General
Meldung für die Front
Roter Stern am Schwarzen Meer
Ratas und geborgte Stunden
Das Wiedersehen
Rückkehr zum Regiment
Fernruf vom Kuban
Panzeralarm
Der Gegenangriff
Roter Stern im Pulverqualm
Die Überfahrt
Das Ende
Die Höhenstellung
Ein Leutnant trat durch den niedrigen Eingang in den Bunker. Sein Gesicht war auf eine erschreckende Weise entstellt. Es bestand nur noch aus Flicken seidiger, rosiger Haut und einem Gewirr von Narben und Nähten, aus dem zwischen wimperlosen roten Lidern zwei Augen blickten, deren Iris von einem unwahrscheinlich leuchtenden tiefen Blau war. Es war Leutnant Lemke. Der Bataillonsadjutant hatte ihn durch den Fernsprechdraht angemeldet, der zufällig seit zwei Tagen intakt war. Lemke war als mein Nachfolger vorgesehen. Ich sollte ihn in die Stellung einweisen und ihm dann die Kompanie übergeben.
Der Befehl meiner Versetzung zum Divisionsstab kam völlig überraschend für mich. Denn ich hatte mich nicht um den Posten eines dritten Ordonnanzoffiziers beworben, der, wie es so schön hieß, »infolge Feindeinwirkung« frei geworden war.
Leutnant Lemke nahm die Tropenmütze ab. Er trug an der Khakifeldbluse seiner neu verpassten Tropenuniform neben dem EK I das goldene Verwundetenabzeichen. Ich nahm nicht an, dass es ihm ein auch nur annähernd hinlänglicher Ersatz für den Verlust seines menschlichen Gesichtes war; mir selbst genügte im Übrigen vollauf das in Silber.
Wir begrüßten uns nach dem noch immer gültigen Komment: »Leutnant Lemke« – »Oberleutnant Emser.« Gegenseitige Verbeugung, kurz angedeuteter »deutscher« Gruß.
»Da bin ich also«, sagte Lemke mit seltsam knarrender Stimme, wobei er seine dünnen, vernähten Lippen angestrengt schief zog. Seine rechte Gesichtshälfte zuckte, als führe sie ihr eigenes Leben. »Hübsche Gegend«, fügte er hinzu.
»Leider ist die Luft stark eisenhaltig«, sagte ich und ergriff seine Hand. Erst jetzt merkte ich, dass ihm der Mittelfinger fehlte.
»Ich bin es noch dicker gewöhnt«, meinte er mit verkrampftem Lächeln. Er war aus Stalingrad entkommen – einer der wenigen vom Schicksal begünstigten Schwerverwundeten, die noch vor Torschluss ausgeflogen worden waren. Ich wies auf eine Munitionskiste, die als Sitzgelegenheit diente.
»Wie gefällt Ihnen die Villa?«, fragte ich.
»Ganz groß«, sagte er und sah sich um. Was er erblickte, war nicht gerade erhebend. Der Bunker, der in eine Hangstufe geschachtet war, maß etwa drei Meter im Geviert. Es gab einen roh zusammengenagelten Tisch aus Kistenbrettern, eine Holzpritsche mit Strohauflage und eine an der Bohlendecke hängende Petroleumlampe. An einem in die Wand getriebenen hakenförmigen Granatsplitter hingen mein Stahlhelm, die Gasmaske, das Koppel und eine Maschinenpistole.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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