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Entdecken Sie die schönsten Motive des Ruhrgebiets! - Reiseführer für Fotografinnen und Fotografen - QR-Codes mit Google-Maps-Links zu allen Locations - Bester Motiv-Mix aus Industrie, Architektur und Natur Keine andere Kulturlandschaft Deutschlands bietet so viel Abwechslung wie das Ruhrgebiet: Industriedenkmäler, moderne und alte Architektur und dazwischen immer wieder: viel Natur. Mit diesem Fotoscout stecken Sie den Pott in die Fototasche und besuchen auf fünf Touren über 60 Fotospots zwischen Rhein und Ruhr (und darüber hinaus). Sie besuchen die Hochöfen alter Stahlwerke, die mächtigen Maschinenhallen der Zechen und Kokereien und entdecken spannende Architektur sowie Kunst von Skulptur bis Graffiti. Sie fotografieren faszinierende Technik in Industriemuseen, erkunden Schlösser, Parks und Flussauen und erwandern sich die schönsten Haldenausblicke. QR-Codes mit Google-Maps-Links lassen Sie direkt zu den Fotospots navigieren, wo Ihnen dank der Angaben zur besten Tages-/Jahreszeit und Erläuterungen zu den wichtigsten Fototechniken Ihre besten Bilder gelingen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 185
RALF BOTHGE wurde 1960 geboren und lebt seither (von kurzen Unterbrechungen abgesehen) im östlichen Ruhrgebiet. Im normalen Leben hat er bis vor Kurzem als Jurist für das Land Nordrhein-Westfalen gearbeitet. Er fotografiert seit über 30 Jahren mit zunehmender Leidenschaft, kann sich praktisch für alle Genres begeistern, liest viel über Fotografie und schreibt auch darüber. Im Web findet man ihn unter dem Namen »lunephoto«, und genau so lautet auch der Name seiner eigenen Webseite: www.lunephoto.de
ANDREAS STURM wurde Ende der 1960er-Jahre in Dortmund geboren und ist dem Ruhrgebiet seitdem treu geblieben. Seine Liebe zur modernen Kunst und Ästhetik prägt ihn seit frühester Kindheit. Die künstlerische Ader als Maler, Airbrush- und Graffiti-Künstler führte ihn schlussendlich und folgerichtig zur Fotografie, die er im Jahr 2005 mit seiner ersten digitalen Spiegelreflexkamera – als entspannenden Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit als Diplom-Ingenieur – ambitioniert begann. Andreas entwickelt sich seitdem fotokünstlerisch stetig weiter. Er ist Autodidakt, Fotoenthusiast, Kunstliebhaber und »Ruhri« aus Überzeugung. Mehr über ihn erfährt man auf seiner Webseite: www.andreassturmphotography.de
Ralf Bothge · Andreas Sturm
Der Foto-Reiseführer zu den schönsten Motiven
Ralf Bothge
Andreas Sturm
Lektorat: Boris Karnikowski
Lektoratsassistenz: Friederike Demmig, Julia Griebel
Copy-Editing: Friederike Daenecke, Zülpich
Satz: Birgit Bäuerlein
Herstellung: Stefanie Weidner
Umschlaggestaltung: Anna Diechtierow, unter Verwendung von Bildern der Autoren
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
978-3-98889-002-3
978-3-98890-161-3
ePub
978-3-98890-162-0
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HINWEIS
Die Locations aus dem »Noch ein paar Tipps«-Kapitel ab Seite 204 sind nur auf der dortigen Karte enthalten.
ÜBER DAS RUHRGEBIET UND DIESEN FOTOSCOUT
Über uns | Wie Sie diesen Fotoscout einsetzen | Das ist der Pott
TOUR
DIE RHEINSCHIENE – DER WESTEN
Tiger & Turtle | Duisburger Innenhafen | Rheinorange | Landschaftspark Duisburg-Nord | Star-Tankstelle | Alsumer Berg/Thyssenkrupp | Das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen | Fotospaziergang Mülheim an der Ruhr | Aquarius Wassermuseum | Schloss Styrum | Halde Norddeutschland | Museumsbahnhof | Gasometer | Der Zauberlehrling | Burg Vondern
TOUR
ZWISCHEN EMSCHER UND LIPPE – DER NORDEN
Halde Haniel | Tetraeder | Zeche Prosper II | Malakowturm | Schloss Lembeck | Wasserschloss Wittringen | Westruper Heide | Landschaftspark Hoheward mit Zeche Ewald, Observatorium und Obelisk | Schloss Nordkirchen | Colani-Ei (auch: Colani-Ufo)
TOUR
MITTENDRIN – DAS HERZ DES RUHRGEBIETS
Planetarium Bochum | Jahrhunderthalle Bochum | Thyssenkrupp Headquarter | Eisenbahnmuseum Bochum | UNESCO-Welterbe Zollverein | Halde Rungenberg | Nordsternpark mit Herkules | Zeche Consolidation
TOUR
ENTLANG DER RUHR – DER SÜDEN
Margarethenhöhe | Grugapark mit Hundertwasserhaus | Kettwig | Villa Hügel | Baldeneysee/Hardenbergufer | Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle | Henrichshütte | Ruhr-Viadukt
TOUR
TIEF IM OSTEN
Schloss Bladenhorst | Zeche Zollern | Phoenixsee | Rombergpark | Kokerei Hansa | Lanstroper Ei | Dortmunder U | Westfalenpark | Rund um die Hohensyburg
NOCH EIN PAAR TIPPS
Street-Art im Ruhrgebiet | Halden im Ruhrgebiet | Brücken im Ruhrgebiet
FOTOTECHNIK
Fotografieren mit Filtern | Fotografieren zur blauen Stunde | Stürzende Linien
INDEX
Das Ruhrgebiet – was ist das überhaupt? Wo beginnt es, wo endet es? Gehören Kamp-Lintfort im Westen und Hamm im Osten, Haltern im Norden und Hagen im Süden noch zum Ruhrgebiet? Die Antwort auf diese Frage fällt unterschiedlich aus, je nachdem, auf welcher Website oder in welchem Buch man gerade danach forscht. Wir haben für diesen Fotoscout eine grobe Grenze gezogen: der Rhein im Westen, die Lippe im Norden, das Ruhrtal im Süden und die Autobahn A1 im Osten – das sollte »unser« Ruhrgebiet sein. Schnell mussten wir aber feststellen, dass es auch jenseits dieser Grenzen noch attraktive Örtlichkeiten für Fotografinnen und Fotografen gibt, soll heißen: Ganz so streng sind wir nicht gewesen mit unserer Grenzziehung. An der einen oder anderen Stelle haben wir über den selbst definierten Tellerrand des Ruhrgebiets hinausgeblickt in benachbarte Gegenden, die einen Abstecher wert sind, wenn man sich im Ruhrgebiet befindet.
Nachdem wir diese Grenzen gesteckt hatten, sind wir aktiv geworden. Wir wollten aktuelle Bilder haben. Wenn irgend möglich, wollten wir auf die alten Fotos auf unseren Festplatten verzichten und stattdessen »frisches« Bildmaterial schaffen.
Das bedeutet: Wir sind viele Kilometer gelaufen, wir sind viele Kilometer mit dem Rad und mit dem Auto unterwegs gewesen, wir standen im Stau, wir sind bei Wind und Wetter Halden hinauf- und wieder hinuntergelaufen; wir haben geflucht, weil im entscheidenden Moment nicht das richtige Objektiv auf der Kamera war, der Ersatzakku nicht bereitlag oder der tagelang angekündigte Supermond über Wanne-Eickel von einer ausgeprägten Wolkendecke kaschiert wurde.
»Der Mond von Wanne-Eickel«
Vor allem aber: Wir hatten endlos viel Spaß. Denn wir haben Ecken entdeckt, die wir auch als tief verwurzelte »Ruhris« noch nicht kannten; wir haben viele nette, aufgeschlossene, hilfsbereite Menschen jedweder Couleur kennengelernt, und wir haben manch eine Träne der Freude vergossen. (Wenn Sie jemals morgens um halb sechs den Sonnenaufgang über dem Tetraeder von Bottrop erlebt haben, wissen Sie, wovon wir reden.)
Wir mussten uns auch mäßigen: Wir haben sehr schnell erkannt, dass weniger mehr ist. Ein erstes, von Suchmaschinen unterstütztes Brainstorming hatte uns eine Liste mit knapp 800 Fotospots im Ruhrgebiet ausgeworfen. All diese Spots in dieses Buch aufzunehmen, wäre ein unmögliches Unterfangen gewesen, das wir weder Ihnen noch uns als Autoren und – nebenbei bemerkt – auch dem Verlag nicht zumuten wollten. Die Streichliste war also riesig, und ihr sind sicher auch prominente (im Sinne von: in einschlägigen Publikationen über Gebühr besprochene) Örtlichkeiten zum Opfer gefallen. Uns war und ist Folgendes wichtig: Dieses Buch soll nicht einfach nur die Sehenswürdigkeiten abhandeln, die das Ruhrgebiet zu bieten hat und die man in jedem normalen Reiseführer findet – sondern es soll die Orte zeigen, die speziell an Fotografie interessierte Menschen begeistern könnten.
Wir bringen zwei wichtige Dinge mit, die uns – so glauben wir jedenfalls – befähigen, dieses Buch zu schreiben. Erstens: Wir sind erfahrene Fotografen. Und zweitens: Wir sind überzeugte Ruhris. Erfahrung im Umgang mit Kameras haben wir seit vielen Jahrzehnten, früher analog, heute natürlich digital. Wir sind Viel-Fotografierer und dabei nicht auf ein bestimmtes Genre spezialisiert: Wir sind also keine reinen Landschafts- oder Natur- oder Porträtfotografen. Wir lieben den Umgang mit der Kamera und sind neugierig genug, um praktisch alles zu fotografieren, was nicht schnell genug vor unseren Objektiven verschwunden ist.
Wir fotografieren mit Sony, Nikon, Canon und Leica, alles im digitalen Vollformat. Auch die Angaben in diesem Buch beziehen sich durchweg auf das digitale Vollformat. Natürlich ist es nicht zwingend erforderlich, einen Vollformat-Sensor zu nutzen. Die kleineren Sensoren (APS-C, Four Thirds etc.) haben allerdings den Nachteil, dass man aufgrund des sogenannten Crop-Faktors mit einer kürzeren Objektivbrennweite fotografieren muss, um denselben Bildausschnitt abzubilden. »Kürzere Brennweite« heißt aber auch: größere Tiefenschärfe, also »mehr scharf von vorne bis hinten«.
Folgende Ausrüstungsgegenstände halten wir für (mehr oder weniger) wichtig:
Objektive
Wenn Sie eine Kamera mit Wechselobjektiv besitzen, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche konkreten Objektive Sie in Ihre Fototasche packen. Bei den Bildern, die wir für dieses Buch fotografiert haben, sind Objektive zwischen 12 und 500 mm zum Einsatz gekommen, wobei wir allerdings sagen müssen, dass die ganz großen Brennweiten eher die Ausnahme gebildet haben. Für Stadttouren – und im Grunde ist unsere Metropole Ruhr nichts anderes als eine einzige große Stadt – reichen Brennweiten zwischen einem leichten Tele und einem möglichst großen Weitwinkel. Vor allem die Möglichkeiten, die sich mit einem Weitwinkelobjektiv von 20 mm und weniger ergeben, sind manchmal spektakulär. Falls Sie ein solches Objektiv besitzen, sollte es zur Standardausrüstung in Ihrer Fototasche gehören. Brennweiten von 200 mm und mehr sind bei uns nur dann zum Einsatz gekommen, wenn wir an einer lauschigen Uferböschung oder auf einer Parkbank gesessen und darauf gewartet haben, dass ein Vogel uns die Gnade erweist, vor unserer Kamera zu modeln.
Die meisten von Ihnen werden ein Zoomobjektiv mit einer Brennweite von etwa 28 – 70 mm besitzen. Das hat sich seit Generationen bewährt, und unserer Erfahrung nach sollte es möglich sein, damit 90 % aller Bilder abzudecken, die man im Ruhrgebiet machen möchte. Haben Sie also keine Scheu, ausschließlich ein solches Objektiv mitzunehmen – auch wenn wir an der einen oder anderen Stelle Alternativen empfehlen.
Vielleicht noch wichtiger als die Brennweite ist eine gute Lichtstärke des Objektivs. Mit einem lichtstarken Objektiv kann man bei größeren Blendenöffnungen (kleineren Blendenzahlen) eine geringere Schärfentiefe erreichen. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Bereich des Bildes scharf abgebildet wird, während der Rest unscharf erscheint. Dies können Sie dazu verwenden, das Motiv vom Hintergrund freizustellen oder auch um interessante Lichteffekte zu erzeugen. Darüber hinaus lässt ein lichtstarkes Objektiv mehr Licht durch, was es ermöglicht, mit kürzeren Belichtungszeiten zu fotografieren. Dies ist besonders wichtig bei schlechten Lichtverhältnissen oder wenn man schnelle Bewegungen einfrieren möchte.
Filter
Zugegebenermaßen: Wir sind Filterfreunde. Frei nach Loriot: Ruhrgebietsfotografie ohne Filter ist möglich, aber … na ja, manchmal nicht ganz so schön. An der einen oder anderen Stelle dieses Buchs wird noch auf ND-Filter (auch Graufilter genannt) einzugehen sein – wir haben mit diesen Filtern immer wieder gerne experimentiert. Vor allem dann, wenn es darum ging, Rauchschwaden zu »verwischen« oder Wasserflächen zu glätten, haben sich diese Filter sehr bewährt. Zudem können Sie durch Verwendung eines Grauverlaufsfilters den Dynamikumfang eines Bildes besser ausgleichen und anpassen.
Stativ
Ruhrgebietsfotografie ist zu einem nicht zu unterschätzenden Teil Dunkelfotografie. Viele Locations, die wir Ihnen in diesem Buch anbieten, gewinnen im Dunkeln an Reiz, wenn sie künstlich beleuchtet sind oder im Mondlicht funkeln. Hier kommen Belichtungszeiten von mehr als 10 Sekunden zum Einsatz, und dazu ist die Benutzung eines Stativs dringend erforderlich. Wir haben für unsere Touren stabile, normal große Dreibeinstative, aber auch Ministative benutzt. Gerade Letztere haben bei vielen Fotos durch ihren tiefen Aufnahmestandpunkt einen besonderen Reiz. Ein Tipp: Erkunden Sie die Location, bevor Sie Ihr Stativ aufbauen. Die Erfahrung zeigt, dass Sie so mehr und bessere Motive finden.
Wetterfeste Kleidung und Regenschutz
Gerne würden wir schreiben, dass im Ruhrgebiet immer die Sonne scheint, ein laues Lüftchen weht und sich ununterbrochen attraktive weiße Wölkchen am ansonsten stets blauen Himmel zeigen. Diverse Fototrips bei 5 Grad und Nieselregen oder ähnlichen Bedingungen haben uns leider eines Besseren belehrt. Von daher: Planen Sie – je nach Wetterprognose für den Tag Ihrer Tour – eine Regenjacke, Regenschutz für die Fototasche, ein Handtuch, um die Kamera oder das eigene Gesicht abzutrocknen, ein Mikrofasertuch für Brille und Objektive und vielleicht sogar einen Schirm ein.
Was sonst noch wichtig ist
Eine Stirnlampe oder eine Taschenlampe ist im Dunkeln nicht nur sinnvoll, um den richtigen Weg zu finden, sondern auch, um in der Fototasche das passende Objektiv oder die richtige Speicherkarte zu entdecken und um auf der Kamera das Rädchen für den Weißabgleich oder die Zeitautomatik nicht nur zu ertasten, sondern auch zu sehen. Außerdem sollten Ersatzakkus und eine Ersatzspeicherkarte zu Ihrer Standardausrüstung gehören.
Auf unseren Foto-Touren hat sich auch die eine oder andere App bewährt. Das gilt zum einen dann, wenn es darum geht, das ideale Wetter für unsere Bilder zu finden: Brauchen wir strahlenden Sonnenschein oder Schnee? Wann finden wir leichten Bodennebel? Und wann können wir mit attraktiven Gewitterwolken rechnen? Wetter-Apps finden sich in großer Fülle in den einschlägigen App-Stores (zum Beispiel Viewfindr, mehr dazu folgt ab Seite 88). Beachten Sie bei der Auswahl, dass die auf den Smartphones vorinstallierten Apps oft auf dem GFS-Modell aus den USA basieren. Dieses System wird aus öffentlicher Hand finanziert, die Daten stehen der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung und können daher von den Smartphone-Anbietern kostengünstig implementiert werden. Für den europäischen Markt sind sie nicht wertlos, allerdings gibt es zum Beispiel mit den Daten, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seinem »ICON« genannten Modell erhebt, deutlich genauere Alternativen zu den amerikanischen Modellen.
Es gibt darüber hinaus Apps, die exakt vorhersagen, wohin die Sonne in den nächsten Stunden wandern wird und wann der Mond über Wanne-Eickel aufgeht. Auch diese Apps finden sich in den App-Stores; sie unterstützen Sie bei der Planung und bei allen fotografischen Fragen rund um Licht, Dunkelheit, Sonne, Mond und allem, was sich sonst am Himmel abspielt. (Testen Sie zum Beispiel Sun Surveyor oder PhotoPills; mehr dazu finden Sie ab Seite 88.)
Fotografie im 21. Jahrhundert ist ohne digitale Bearbeitung nur schwer vorstellbar. Wenngleich wir es mit der Bearbeitung nicht übertrieben haben, seien die Programme, die wir benutzt haben, hier erwähnt: DxO PureRAW, Affinity Photo, Nik Collection.
Alle Bilder in diesem Buch haben wir im Raw-Format aufgenommen und sodann in den entsprechenden Programmen bearbeitet und umgewandelt.
Und heutzutage muss man das wohl erwähnen: Alle Bilder sind von uns persönlich mit echten Fotoapparaten fotografiert worden – KI-generierte Bilder finden Sie in diesem Buch nicht.
Eine Anmerkung noch zu den Bildern, die wir in diesem Buch veröffentlicht haben: Anders als in vielen anderen Bildbänden haben wir uns entschlossen, keine EXIF-Daten abzudrucken. Das heißt, wir weisen nicht konkret darauf hin, ob das betreffende Bild mit 1/60 oder 1/100 Sekunde oder mit Blende f/11 oder f/13 fotografiert worden ist. Dieser Entscheidung lag der Gedanke zugrunde, dass verschiedene Kameramodelle unterschiedliche Sensoren und Verarbeitungsalgorithmen haben, was wiederum zu Variationen in der Farbwiedergabe und in der Bildqualität führen kann. Die genauen Kameraeinstellungen, die ein Fotograf für ein bestimmtes Foto gewählt hat, können daher nicht auf andere Kameras übertragen werden. Zudem haben wir unsere digitalen Fotos nach der Aufnahme in der Regel nachbearbeitet, was Veränderungen an Kontrast, Schärfe, Farbton, Helligkeit und anderen Parametern mit sich brachte. Die ursprünglichen Kameraeinstellungen sind daher nicht mehr repräsentativ für die in diesem Fotoscout abgedruckten Bilder.
Darüber hinaus betrachten wir die Fotografie als eine künstlerische Ausdrucksform, bei der es in der Regel kein festes Handwerkszeug für die »richtigen« Einstellungen gibt. Die Entscheidung über Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert hängt oft von der kreativen Vision des einzelnen Fotografen ab – starre Vorgaben schränken die damit verbundene kreative Freiheit eher ein.
Zu Beginn jeder Tour finden Sie eine Übersichtskarte mit den Fotospots, die wir dann nachfolgend beschreiben. Zu jedem der Fotospots finden Sie QR-Codes am Seitenrand, die Sie zu Google Maps führen, sodass Sie direkt losnavigieren können. (Wir empfehlen Ihnen die Installation der Google Maps-App, aber die QR-Codes funktionieren auch ohne und rufen dann Google Maps in Ihrem Smartphone- oder Tablet-Browser auf.)
Google Maps für iPhones
Google Maps für Android
HINWEIS
Sollten Sie unter Android Probleme beim Scannen der QR-Codes haben, liegt das an der Android-Implementierung Ihres Smartphone-Herstellers. Bitte installieren Sie in diesem Fall die App QR Scanner. Auf iPhones/iOS müssen Sie keine zusätzliche App installieren – die Standard-Kamera-App liest die QR-Codes korrekt aus.
App QR-Scanner für Android
HINWEIS
Einige der hier beschriebenen Locations gehören zur Route Industriekultur, und wir empfehlen Ihnen den Besuch der Website https://www.route-industriekultur.ruhr, um sich etwa über Veranstaltungen vor Ort zu informieren. (Beispielsweise finden im Landschaftspark Duisburg-Nord im Laufe des Jahres verschiedene Events statt, die zwar besuchenswert sind, aber möglicherweise mit Ihrer fotografischen Planung kollidieren.) Bedenken Sie bitte auch, dass alle nicht frei zugänglichen Locations auf der Route Industriekultur montags geschlossen haben – komplett und wohlverdient nach den meist gut besuchten Wochenenden!
Route Industriekultur
Etwas über anderthalb Stunden sind Sie laut Google Maps per ÖPNV vom Dortmunder Hauptbahnhof bis zu »Tiger & Turtle« in Duisburg unterwegs.
Natürlich können Sie die in diesem Fotoscout beschriebenen Locations nicht alle an einem Tag bereisen. Im Gegenteil: Wir empfehlen Ihnen dringend, sich eher wenige interessante Orte herauszusuchen und diese mit viel Zeit und Muße abzulichten, als von einem Ort zum nächsten zu hetzen, um möglichst viel »mitzunehmen«.
Für alle Leserinnen und Leser von »außerhalb«, die das Ruhrgebiet (neu) entdecken wollen: Die Verkehrsmöglichkeiten sind bekanntlich sehr gut (Autobahnen können wir), das ÖPNV-Netz ist gut ausgebaut, und wenn Sie nicht gerade nachmittags im Feierabendverkehr auf der A40 unterwegs sein wollen, dürften Sie auch mit dem Auto zügig von einem Ort zum nächsten gelangen. Wir empfehlen auch hier in beiden Fällen den Einsatz der Google Maps-App – von den Abfahrtszeiten der Bahnen und Busse über die zurückzulegenden Fußwege bis hin zu Umfahrungsempfehlungen finden Sie in der App alles, um möglichst schnell von A nach B zu kommen (scannen Sie den entsprechenden QR-Code auf Seite 11, um die App zu installieren).
Das Ruhrgebiet rangiert mit einer Fläche von etwa 4.439 Quadratkilometern unter den Top 10 der größten Metropolregionen Europas. Mit rund 1.150 Einwohnern pro Quadratkilometer zählt es zu den am dichtesten besiedelten Regionen Deutschlands und ist dabei mit über 5 Millionen Einwohnern aus weit mehr als 150 Nationen ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Lebensstile.
Einer Vegetationsfläche von ca. 60 %, davon 30 % Wald, stehen ca. 36 % der Flächennutzung durch Verkehr und Siedlung gegenüber. Nur knappe 3 % der Gesamtfläche entfallen auf Gewässer.
Die Region besteht aus 53 Städten und Gemeinden, die gemeinsam eine facettenreiche Landschaft formen – von urbanen Zentren bis zu grünen Vororten, von Haltern im Norden bis nach Breckerfeld im Süden und von Xanten im Westen bis nach Hamm im Osten. Die drei größten Städte sind Dortmund, Essen und Duisburg.
Mit unzähligen Industriedenkmälern ist der Pott ein Schaufenster der industriellen Geschichte. Über 150 Jahre lang prägte der Bergbau die Region. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gab es hier bereits über 200 Zechen, die Kohle abbauten, aber erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann dabei der bis zuletzt anzutreffende Tiefbau. Ihren letzten Wirtschaftsaufschwung hatte die Ruhrkohle in der Nachkriegszeit, bevor ihr Abbau bis zur Schließung der letzten Zeche im Jahr 2018 wieder zurückging. Insgesamt wurden 9.924.003.285 Tonnen Kohle abgebaut, was dem über 33.000-fachen Gewicht des Kölner Doms entspricht.
Das Ruhrgebiet ist durch ein dichtes Straßennetz verbunden und von 600 Kilometer Autobahn durchzogen. Das ist deutschlandweit spitze. Auch 250 Kilometern schiffbare Wasserstraßen kann man hier finden. Mehrere renommierte Hochschulen, darunter die Ruhr-Universität Bochum und die Technische Universität Dortmund, bieten Bildungsmöglichkeiten für rund 260.000 Studierende. Jährlich locken Events wie die Extraschicht, die Ruhrtriennale und die Cranger Kirmes Millionen von Besuchern und Besucherinnen in die Region und tragen zur wirtschaftlichen und kulturellen Attraktivität des Ruhrgebiets bei.
Der Ruhrpott ist aber natürlich auch bekannt für seine reiche Fußballtradition. Fußball ist für viele Menschen im Pott nicht nur ein Sport, sondern Teil ihrer Identität und Kultur. Die Leidenschaft für Fußball wird oft von Generation zu Generation weitergegeben, und die Spiele werden von Tausenden begeisterten Fans besucht. Insgesamt ist der Fußball im Ruhrgebiet ein faszinierendes und wichtiges Element des gesellschaftlichen Lebens, das die Menschen in der Region verbindet und begeistert.
Der Signal-Iduna-Park in Dortmund, Heimat des BVB und größtes Fussballstadion Deutschlands
HOCHOFEN 5 | TURBINEN AM KÜHLWERK | RUNDKLÄRBECKEN | MONTE SCHLACKO | GEHWEG AUF DEM MÖLLERBUNKER
STAR-TANKSTELLEALSUMER BERG/THYSSENKRUPPDAS GELEUCHT AUF DER HALDE RHEINPREUSSENFOTOSPAZIERGANG MÜLHEIM AN DER RUHRSTADTHALLE MÜLHEIM | AN DER RUHRSCHLEUSE | BISMARCKTURM | RUHRTALBLICK | SAARNER AUEN UND KOCKS LOCH | SCHLOSS BROICH
AQUARIUS WASSERMUSEUMSCHLOSS STYRUMHALDE NORDDEUTSCHLANDMUSEUMSBAHNHOFGASOMETERDER ZAUBERLEHRLINGBURG VONDERNMit Beleuchtung gegen den Abendhimmel sieht »Tiger & Turtle« gleich noch mal spektakulärer aus.
Adresse: Ehinger Straße 117, 47249 Duisburg
Web:www.tigerandturtle.duisburg.de
Parken: Die Halde verfügt über keine eigenen Parkplätze, in den umliegenden Wohngebieten an der Ehinger Straße, der Kaiserswerther Straße und der Berzeliusstraße finden sich aber ausreichend Parkplätze.
Ausstattung: Weitwinkel, Stativ, eventuell ND-Filter
Öffnungszeiten und Eintritt: Tiger & Turtle kann ganzjährig kostenlos besucht werden.
Koordinaten Parkplatz: 51.375755 N, 6.734455 E
Koordinaten Location: 51.375678 N, 6.737988 E
Parkplatz
Location
Legt man die Instagram-Likes zugrunde, so ist Tiger & Turtle eine der größten Touristenattraktionen des Ruhrgebiets. Und tatsächlich: Das Ende 2011 eröffnete Duisburger Wahrzeichen auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe bietet mit seinen verschlungenen, an eine Achterbahn erinnernden Formen eine spektakuläre Kulisse für eindrucksvolle Aufnahmen.
Schon kurz bevor Sie die höchste Stelle der Halde erreichen, sehen Sie Teile der »Achterbahn«, und es gelingen durch das Buschwerk, das das Kunstwerk umgibt, bereits erste Fotos. Auf dem Plateau – dem »Magic Mountain« – angekommen, können Sie Tiger & Turtle in seiner ganzen Pracht bestaunen. Ein Weitwinkelobjektiv ermöglicht Ihnen trotz des nicht sehr großen Platzangebots Aufnahmen des gesamten Kunstwerks. Allerdings sollten Sie gerade bei Tiger & Turtle nicht vergessen, die umliegende Industrie in die Bildgestaltung mit einzubeziehen. So sind es beispielsweise die Schlote des Hüttenwerks Krupp Mannesmann im Hintergrund, die manch einem Foto den besonderen Kick geben. Dazu beitragen kann auch eine Langzeitbelichtung mit ND-Filter: Dadurch können besonders eindrucksvolle Aufnahmen entstehen – mit stark verwischtem Rauch, der aus den umliegenden Industrieschornsteinen entweicht.