Russland verstehen - Russische Geschichte für Einsteiger: Von der Entstehung Russlands bis heute - Manuel Schneider - E-Book + Hörbuch

Russland verstehen - Russische Geschichte für Einsteiger: Von der Entstehung Russlands bis heute E-Book und Hörbuch

Manuel Schneider

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Beschreibung

Sie wollten schon immer mehr über die russische Geschichte erfahren? Sie finden aber kaum Zeit, sich über die über tausendjährige Geschichte des größten Landes der Welt zu Genüge zu informieren? Sie wollten schon immer aktuelle Ereignisse des globalen Geschehens erfassen und dabei besonders die aktuelle russische Politik verstehen? Vielleicht wollen Sie auch einfach nur nach Russland reisen und vorher die Geschichte und die Kultur des Landes besser kennen lernen? Dann haben Sie zum richtigen Buch gegriffen, denn hier werden kurz und knapp die wichtigsten historischen Ereignisse Russlands skizziert. Wie entstand der heutige russische Staat, aus welchen Vorgängerreichen entwickelte sich die heutige Russische Föderation? Wieso ist Russland heute das größte Land der Welt? Was für Herrschafts-systeme, welche Philosophien und Religionen bildeten sich hier heraus? Diese und noch weitere Fragen sollen in diesem kleinen Sachbuch geklärt werden.

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Seitenzahl: 63

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Zeit:1 Std. 49 min

Sprecher:Ramona Menrath
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INHALT

Das erwartet Sie in diesem Buch

Die Entstehung eines ersten „russischen“ Staates

Landschaftliche und klimatische Voraussetzungen

Die Kiewer Rus (9. Jahrhundert – 1223)

Die Mongolenherrschaft und der Aufstieg Moskaus (1223 – 1547)

Invasion und Herrschaft der Mongolen über die Rus (1223 – 1480)

Der Aufstieg Moskaus (14. Jahrhundert – 1547)

Das Zarentum Russland (1547 – 1721)

Der erste russische Zar: Ivan IV. „der Schreckliche“ (1547 – 1584)

Nach einer Zeit der Wirren besteigen die Romanows den russischen Zarenthron (1584 – 1676)

Die Epoche der zwei „Großen“ (18. Jahrhundert)

Peter I. der Große und seine Nachfolger (1682 – 1762)

Katharina II. die Große (1762 – 1796)

Zwischen Reform und Repression. Russland im 19. Jahrhundert

Vom Sieg gegen Napoleon bis zum verlorenen Krimkrieg

Von der Bauernbefreiung bis zum ersten Weltkrieg

Die Sowjetunion (20. Jahrhundert)

Von der Russischen Revolution bis zum Zweiten Weltkrieg

Kalter Krieg und Perestrojka

Ausblick: Russland heute

Das erwartet Sie in diesem Buch

Sie wollten schon immer mehr über die russische Geschichte erfahren? Sie finden aber kaum Zeit, sich über die über tausendjährige Geschichte des größten Landes der Welt zu Genüge zu informieren? Sie wollten schon immer aktuelle Ereignisse des globalen Geschehens erfassen und dabei besonders die aktuelle russische Politik verstehen? Vielleicht wollen Sie auch einfach nur nach Russland reisen und vorher die Geschichte und die Kultur des Landes besser kennen lernen?

Dann haben Sie zum richtigen Buch gegriffen, denn hier werden kurz und knapp die wichtigsten historischen Ereignisse Russlands skizziert. Wie entstand der heutige russische Staat, aus welchen Vorgängerreichen entwickelte sich die heutige Russische Föderation? Wieso ist Russland heute das größte Land der Welt? Was für Herrschafts-systeme, welche Philosophien und Religionen bildeten sich hier heraus? Diese und noch weitere Fragen sollen in diesem kleinen Sachbuch geklärt werden.

Dabei soll vor allem auf das Verhältnis zwischen (West-)Europa und Russland eingegangen werden. Welche Gemeinsamkeiten bestehen zwischen der westeuropäischen und der russischen Kultur? Wann entwickelte sich die russische Geschichte von der europäischen auseinander? Durch die Klärung dieser Fragen werden Sie die Beziehung zwischen der westlichen Welt und Russland besser durchblicken können. Neben dem Verhältnis zu Europa wird explizit auf die russisch-deutsche Beziehung eingegangen.

Um nicht den Rahmen des Buchs zu sprängen, werden nur die wichtigsten Geschehnisse erwähnt. Eine Vollständigkeit der über tausend-jährigen Geschichte Russlands ist hier kaum zu verwirklichen. Dennoch sollten Sie nach dem Lesen dieses Buches von sich behaupten können, einen gewissen Überblick über die russische Geschichte zu besitzen. Da in Russland die kyrillische Schreibweise genutzt wird, müssen die Namen und Ortsbezeichnungen übersetzt werden. Dafür wird die in Deutschland gebräuchliche Übersetzung verwendet. Die Jahreszahlen nach den Namen geben meist die Regierungszeit der jeweiligen Person an, um diese besser einzuordnen. Bis zur Oktoberrevolution wurde in Russland der julianische Kalender verwendet, weshalb in diesem Buch bis zur russischen Revolution eben diese Datumsangaben verwendet werden. Um im Rahmen des Buches zu bleiben, wird die Geschichte des modernen Russlands, der Russischen Föderation, in diesem Buch ausgelassen. Auf Grundlage der russischen Geschichte bis zum Fall der Sowjetunion können Sie sich anschließend ein eigenes Bild zum modernen Russland bilden.

Die Entstehung eines ersten „russischen“ Staates

LANDSCHAFTLICHE UND KLIMATISCHE VORAUSSETZUNGEN

Russland ist mit über 17 Millionen km2 das größte Land der Erde. Es reicht im Westen von der Ostsee bis zum Pazifischen Ozean im Osten, im Süden vom Schwarzen und Kaspischen Meer, bis hin zum Arktischen Ozean im Norden. Das Land verbindet die Kontinente Europa und Asien und teilt sich Grenzen mit Ländern wie Polen, der Ukraine, Georgien und Kasachstan bis hin zu China. Doch wie kam es dazu, dass Russland zum größten Land der Erde wurde? Dies soll in den folgenden Kapiteln geklärt werden. Großen Einfluss auf die Entwicklungen der russischen Geschichte übten dessen Landschaft und klimatischen Bedingungen aus. Das Land ist von endlosen Weiten und riesigen Ebenen gekennzeichnet und kaum durch natürliche Barrieren begrenzt.

Bis auf das tropische Klima sind im heutigen Russland alle Klimazonen vertreten, wobei ein starkes Kontinentalklima prägend für das Land ist. Während das Sommerwetter durch Hitze und Trockenheit geprägt ist, können die Temperaturen im Winter bis auf -60°C fallen. Besonders in Russlands Osten sind diese starken Temperaturunterschiede spürbar. Die landschaftlichen und klimatischen Bedingungen setzten menschlicher Besiedlung Grenzen. Da die Hälfte der Böden ständig gefroren sind oder kaum auftauen, siedelte die Bevölkerung zunächst in den südlicheren Gebieten. Durch die offenen Grenzen, die wenig Schutz boten, fühlten sich die Russen vor Einfällen äußerer Mächte bedroht. Dieser Umstand beeinflusste die russische Siedlung und beförderte die russische Expansionspolitik.

Im europäischen Teil Russlands siedelten neben den Slawen finno-ugrische und baltische Völker. Das heutige Russland, aber auch die Staaten Weißrussland und die Ukraine, gingen aus der Volksgruppe der Ostslawen hervor, die sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter waren. Bedingt durch das kühle Kontinentalklima, sind die meisten Böden in Russland wenig ertragreich, wodurch sich in der Vergangenheit vereinzelte Missernten und Hungersnöte bemerkbar machten. Als Konsequenz daraus siedelten die Ostslawen im Wald, der zu ihrem traditionellen Lebensraum wurde. Nicht nur, dass Holz als wichtigstes Bau- und Brennmaterial diente, sondern auch als Grundlage für die wichtigsten Wirtschaftssektoren des mittelalterlichen Russlands diente. Jagd und Bienenzucht gehörten zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen, Wachs und Pelze fungierten als wichtige Exportgüter.

Dem Holz kommt aber auch eine religiöse Komponente hinzu: Kirchen und Klöster wurden lange Zeit aus Holz errichtet und die Ikonen, wichtige Kult- und Heiligenbilder in der russisch-orthodoxen Kultur, wurden und werden noch heute aus diesem Material hergestellt.

DIE KIEWER RUS (9. JAHRHUNDERT – 1223)

Das von den Ostslawen besiedelte Gebiet war zunächst spärlich besiedelt. Ab dem 8. Jahrhundert breitete eine normannisch-skandinavische Oberschicht ihre Herrschaft über die ostslawische Bevölkerung aus. Die Skandinavier, in Russland Waräger genannt (im Westen mit den Wikingern gleichzusetzen), versuchten, die Ostsee mit dem Byzantinischen Reich zu verbinden.

Entlang ihrer Handelswege, die über Flüsse ins Schwarze Meer mündeten, entstanden neue Herrschaftszentren, die wie Leuchttürme aus den Weiten des russischen Landes hervortraten. Zu diesen Stadtgründungen auf dem „Weg von den Warägern zu den Griechen“ zählen Kiew und (Weliki) Nowgorod. Das Gebiet der hier siedelnden ostslawischen Stämme wurde in der Folgezeit als „Rus“ bezeichnet, woraus die Bezeichnung für Russland hervorging. In der Geschichtsschreibung existieren mehrere Ursprungs-theorien zum Begriff „Rus“. Eine der gängigeren Theorien besagt, dass die Rus nach einem Warägerstamm aus dem heutigen Schweden benannt wurde.

Im 9. Jahrhundert formierte sich als Folge dieser Entwicklung der erste ostslawische Staat der Geschichte: Die Kiewer Rus. In diesem Staatengebilde kristallisierte sich ein einheitliches altrussisches Volk heraus, aus welchem das heutige russische, ukrainische und weißrussische Volk hervorgingen. Die herrschende Schicht der Waräger wurde im Verlauf eines Jahrhunderts slawisiert, wohingegen die Bezeichnung „Rus“ auf die Bewohner überging. Im 9. und 10. Jahrhundert entwickelte sich die heutige Hauptstadt der Ukraine, Kiew, zum unangefochtenen Zentrum der Rus. Dies lag daran, dass der Großfürst der Rus seinen Sitz von Nowgorod nach Kiew verlegte. Daher auch die Bezeichnung Kiewer Rus.

Als einer der bedeutendsten Herrscher der Kiewer Rus gilt der Großfürst Wladimir der Heilige