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Ein unbekannter Einsiedler erzählt die Geschichte seines einfachen, genügsamen Lebens in der Natur und wie er sich von den Menschen entfernt hat, um glücklich zu leben. Kurz darauf hilft er einem verletzten Satyr und pflegt ihn in seiner Hütte, dieser nutzt die Gutmütigkeit des Einsiedlers jedoch aus, bestiehlt ihn und verschwindet. Zurück in der Zivilisation manipuliert der Satyr das Volk, in dem er sie mit "seinen" Weisheiten in seinen Bann zieht und von nun an als Heiliger angesehen wird. Nachdem der Einsiedler den Dieb gefunden hat und ihn des Diebstahls beschuldigt, verdreht der Satyr die Tatsachen und stellt den Einsiedler vor dem Volk an den Pranger: Wird der Einsiedler es schaffen das Volk von seiner Unschuld zu überzeugen?-
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Seitenzahl: 17
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Johann Wolfgang von Goethe
Drama
Saga
Satyros oder Der vergötterte Waldteufel
Coverbild/Illustration: https://en.wikipedia.org/wiki/Two_Satyrs#/media/File:Peter_Paul_Rubens_-_Two_Satyrs_-_WGA20303.jpg
Copyright © 1817, 2021 SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726957174
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.
www.sagaegmont.com
Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.
Einsiedler.
Ihr denkt, ihr Herrn, ich bin allein,
Weil ich nicht mag in Städten sein.
Ihr irrt euch, liebe Herren mein!
Ich hab mich nicht hierher begeben,
Weil sie in Städten so ruchlos leben
Und alle wandeln nach ihrem Trieb,
Der Schmeichler, Heuchler und der Dieb:
Das hätt mich immerfort ergötzt,
Wollten sie nur nicht sein hochgeschätzt,
Bestehlen und bescheißen mich, wie die Raben,
Und noch dazu Reverenzen haben!
Ihrer langweiligen Narrheit satt,
Bin herausgezogen in Gottes Stadt;
Wo's freilich auch geht drüber und drunter
Und geht demohngeacht nicht unter.
Ich sah im Frühling ohne Zahl
Blüten und Knospen durch Berg und Tal,
Wie alles drängt und alles treibt,
Kein Pläcklein ohne Keimlein bleibt.
Da denkt nun gleich der steif Philister:
Das ist für mich und meine Geschwister.
Unser Herrgott ist so gnädig heuer;
Hätt ich's doch schon in Fach und Scheuer!
Unser Herrgott spricht: Aber mir nit so;
Es sollen's ander auch werden froh.
Da lockt uns denn der Sonnenschein
Störch und Schwalb aus der Fremd herein,
Den Schmetterling aus seinem Haus,
Die Fliegen aus den Ritzen 'raus,
Und brütet das Raupenvölklein aus.
Das quillt all von Erzeugungskraft,
Wie sich's hat aus dem Schlaf gerafft;
Vögel und Frösch und Tier' und Mücken
Begehn sich zu allen Augenblicken,
Hinten und vorn, auf Bauch und Rücken,
Daß man auf jeder Blüt und Blatt