Schätze der Erde - Daniel Atreyu - E-Book

Schätze der Erde E-Book

Daniel Atreyu

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Ist er nicht wunderschön, unser Planet, der vom Weltall aus als leuchtend blaue Perle des Lebens wahrgenommen werden kann? Wenn wir die Wege kennen, können wir durch die bedingungslose und liebevolle Gegenwart von Mutter Erde – die heilige Erdgöttin und Lebensspenderin – direkt und einfach Fülle, Kraft, Heilung und vieles andere mehr erfahren. Die Balance der lebenserhaltenden Naturkräfte im Inneren und die Verbindung zur Natur selbst sind die Grundlagen für ein ausgewogenes, gesundes und freudiges Menschenleben. In diesem Buch erzählen Steine, Kristalle, Pflanzen, Bäume und Tiere selbst über ihren einzigartigen Lebensausdruck und wie sie den Menschen auf individuellem Weg in sein Potenzial hilfreich zur Seite stehen. Sie zeigen Wege auf, wie die heilsamen Naturkräfte in den persönlichen Alltag integriert werden können. Ein wahres Geschenk der Erde an die Menschen.

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Seitenzahl: 192

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Daniel Atreyu

Schätze der Erde

Das Wesen der Naturkräfte verstehen und heilsam anwenden

Smaragd Verlag

Haftung

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© Smaragd Verlag, 56269 Dierdorf

Deutsche Erstausgabe: Juni 2015

E-Book: Juli 2016

© Cover: Elora M. Föhl, www.elora-mandalas.de

Umschlaggestaltung: preData

Satz: preData

ISBN (epub) 978-3-7418-3072-3

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Die Erde trägt den Samen deiner selbst in sich auf Ewigkeit,

lässt du dich auf sie ein,

bist du für die große Wiedervereinigung bereit.

So, wie du in ihr nach unten reist,

reist du in dein innerstes Herz hinein,

triffst auf die Hallen aus allmächtigem Sein.

Aus welchen die Schöpfungskraft entstanden ist –

ein ewig brennendes Feuer, das nie mehr erlischt.

Spüre, wie dich die Erde nährt,

wie sie dich umarmt und bedingungslos liebt,

dir alles, was du zum Leben brauchst,

mit auf deinen Lebensweg gibt.

Tief in ihrem unendlichen Herzensraum

hat sie auf ewig das höchste Wohl aller Lebewesen im Sinn.

Denn sie ist göttlicher Geist in manifestierter Form,

zum Erschaffen und Behüten des Lebens auserkoren.

Bei ihr findest du immer ein Zuhause,

wiege dich in ihr und mach von der Härte deines Lebens Pause.

Denn im Loslassen ist alles begründet,

öffnest du deine Hände gänzlich, ist es die Fülle,

die sich verkündet.

Daniel Atreyu

Gott in der Materie

Ist er nicht wunderschön, unser Planet, der vom Weltall aus als leuchtend blaue Perle des Lebens wahrgenommen werden kann? Mutter Erde, wie die Urvölker unseren Planeten liebevoll nennen, ist mit all ihren Tieren, Pflanzen, Bäumen, Kristallen, Landschafen, Bergen, Flüssen, Tälern, Seen, Naturgeistern, Früchten, Blumen, Düften und vielen anderen wunderbaren Facetten ein direkter Ausdruck des göttlichen Geistes. Sie ist sozusagen ein Sprachrohr des göttlichen, alles durchdringenden Bewusstseins. Anders als bei der katholischen Weltsicht, in der Gott oft als alter Mann mit weißem Bart irgendwo da oben im Himmel verehrt wird, ist bei vielen indigenen Völkern Mutter Erde, die heilige Erdgöttin und Lebensspenderin, gleichbedeutend mit dem göttlichen Geist, dem Spirit, aus dem alles hervorgeht. Sie sind sozusagen die zwei Seiten der gleichen Medaille.

Hier möchte ich dir eine Schöpfungsgeschichte aus der germanischen Mythologie nahebringen, die die Bedeutung und Rolle der Erdgöttin in der indigenen Schöpfungswelt sehr anschaulich macht:

Odin und Jördh

Die Geschichte besagt, dass der allmächtige Gott Odin, der Allvater der germanischen Götterwelt, sich eines Tages sehr einsam fühlte. So begann sich in ihm die Herzenssehnsucht nach einem zweiten Ich auszubreiten. Alles, was er erblickte, war ein Teil von ihm und aus ihm erschaffen, wodurch er außer seiner selbst nichts erfahren konnte. Deshalb beschloss er, sich ein Gegenüber zu erschaffen, um seine innerste Sehnsucht zu stillen. So kam es, dass die Erde entstand.

In der germanischen Mythologie wird die Erdmutter auch bei dem Namen Jördh genannt. Am Anfang lag die Erdgöttin dunkel und ungeordnet vor Odin. Als sie jedoch eines Tages den süßen Duft von Blüten und Blumen verströmte, bekam der Gott Interesse an der schönen Frau und ihrem betörenden Anblick. So wollte er ihre Liebe und Macht erringen. Seine Gotteskraft hatte ihm bislang über das Sprechen der Runen – jener altgermanischen Zauberzeichen – die Macht gegeben, alle Lebewesen sinnestrunken zu machen und sie somit in seinen Bann zu ziehen. So war er auch in diesem Fall fest entschlossen, die altbewährte Methode bei der ihn betörenden Erdmutter anzuwenden, um sie sich gefügig zu machen. Doch zur Überraschung des allmächtigen Gottes hatten die Runen auf Jördh keinerlei Wirkung. Sie erkannte Odins Vorhaben sofort, wischte den Zauber beiseite und stellte ihn zur Rede: „Siehst du nicht, ich bin keine deiner Schöpfungen, sondern dir ebenbürtig. Ich habe tief in die Mysterien von Schöpfung und Materie geschaut und vieles erfahren. Du bist ein Gott, doch Urgrund bist du nicht. Ich habe Dinge gesehen, die dir fremd sind – so sieh mich als deinesgleichen.“ In diesem Moment musste der Schamanengott der Realität ins Auge schauen. Die Erde, die später seine Gemahlin werden sollte, war ihm bei der Schöpferkraft ebenbürtig.

Die Kunst des Geschichtenerzählens ist uralt. Über die alten Geschichten können wir sehr viel über unsere Wurzeln, die Quellen unserer Kraft und das Verständnis früherer Zeiten erfahren. Viele mythologische Geschichten wurden von Eingeweihten, Schamanen, Sehern und Priestern, männlichen und weiblichen Geschlechts, geschrieben. So boten sie schon in früheren Zeiten auf der einen Ebene Unterhaltung und Mystik für das Volk und tiefe Weisheit und Wege der Einweihung für diejenigen, die gewillt waren, genauer hinschauen und tiefer zu fühlen, um sich an das alte Wissen in sich zu erinnern. Viele Geschichten, wie auch die folgende, beschreiben alte Einweihungswege.

Die zweite Geschichte um Odins verlorenes Auge und den Riesen Mimir zeigt sehr schön, welche Verbindung zwischen dem göttlichen Geist und der Materie besteht.

Odins Auge und Mimirs Brunnen

Der Stolz Odins und sein unstillbarer Durst nach Allwissenheit ließen ihn nicht ruhen, dass es Wissen gab, das ihm unzugänglich war. So machte er sich auf die Reise zu dem Riesen Mimir, um aus dessen Brunnen des Allwissens zu trinken. Schon seit Urzeiten herrschte ein Kampf der Götter von Asgard und Wannaheim („dem Licht“) mit den Eis-Riesen („der Materie“). Doch Odin war fest entschlossen, vom Wissensdurst durchdrungen und geblendet, die Reise ins Reich der Riesen anzutreten. Er legte sein Göttergewand ab und nahm eine unauffällige Verkörperung als Wanderer an, um sich in Mimirs Reich Zutritt zu verschaffen.

Dort angekommen, bat der Gott mit den Worten: „Ich bin bloß ein armer durstiger Wanderer, der sich an deiner Quelle erfrischen möchte“, um einen Schluck Wasser aus dem Brunnen des Wissens. Der Riese Mimir, mit Allwissenheit und innerem Sehersinn begnadet, erkannte das falsche Spiel des Gottes und sagte: „Was willst du hier, Gott, was treibt dich, deiner Heimat fern, ins dir fremde Riesenreich? Ist es wohl der Durst nach Allwissenheit, der dich nicht still werden lässt? Doch sei dir gewiss, dass die Gabe der höchsten Erkenntnis auch vom tiefsten Schmerz erfüllt ist.“

Vom Riesen erkannt, offenbarte Odin, die Deckung langsam fallen lassend, den wahren Beweggrund seines Kommens. So kamen die beiden ins Gespräch, bis Mimir einwilligte, Odin einen Schluck Wasser aus dem heiligen Brunnen zu schenken. Im gleichen Zug verlangte er aber ein Auge Odins als Pfand. Der Sage nach blitzte Odins sonnendurchdrungenes Auge noch einmal auf, bevor es anschließend von Mimir dem Grund des Brunnens geopfert wurde.

Das ersehnte Wissen wurde dem Allvater zugänglich gemacht, doch auch der Schmerz des Vergessens, der tiefsten und dunkelsten Materie, wurde vom Götterauge erblickt. Niemals hörte man den Gott in der Götterwelt Asgard von seinem Erlebnis und seiner direkten Schau berichten. Doch konnte mancher den tiefen Schmerz der Erfahrung in seinem Auge erkennen, den er an diesem Tag erblickt hatte. Durch dieses Erlebnis erlangte Odin sein Geschenk der Hellsichtigkeit und des Allwissens. Das allsehende Dritte Auge wurde ihm geöffnet. Dafür musste er aber eines seiner weltlichen Augen opfern. So wird Wotan, wie Odin in alten Erzählungen auch genannt wird, auf Zeichnungen oft einäugig dargestellt.

Persönliche Deutung der Geschichte

Wir finden in dieser Geschichte einen alten Einweihungs- und Erleuchtungsweg. Odin als Gott symbolisiert das Licht in uns. Die Riesen stehen für die „unbeseelte“, noch zu formende Materie, sozusagen das Chaos unserer seelischen Wunden und des Schmerzes, der noch nicht von der Bewusstheit der Liebe und des Gewahrseins berührt und, vor allem, gespürt wurde. Odins Tat ist eine derjenigen, die wir in einigen indigenen Traditionen finden. Mit seinem Bewusstsein, seiner Kraft und göttlichen Liebe berührt er den tiefsten Schmerz, das Chaos der Schöpfung. Er macht sich den kollektiven Weltschmerz bewusst. Somit geht er den Weg, den auch Jesus vorausgegangen ist – den Weg aus der Dunkelheit ins Licht.

Immer wieder gab es Schamanen, Heiler, Propheten und Heilige, die durch das Erkennen der Einheit auch den damit verbundenen Weltenschmerz in sich berührt und dadurch ins Bewusstsein gebracht haben. So können wir uns an die Worte von Jesus erinnern, die ich hier sehr frei wiedergeben möchte: „Solange noch eine Seele hier Hunger leidet, werde ich nie ganz satt sein.“ Denn in der Einheit gibt es keinen Unterschied zwischen deinem, meinem, ihrem und seinem Schmerz. Es wird erkannt, dass alles in einem Bewusstsein geschieht und wir alle miteinander verbunden sind. So stellt sich der erleuchtete Geist in den Dienst der ganzen Welt und der Menschen. Nicht weil er dienen will, sondern weil er erkennt, dass er alles ist und außer ihm nichts existiert. Sein Mitgefühl führt ihn regelrecht in diesen Weg hinein. So steht das Auge Odins, das in den Brunnen geworfen wird, für das Sinnbild der Erleuchtung des Leidens des gesamten Planeten.

Das Geschenk der Hellsichtigkeit bekam er, weil er bereit war, sein Herz für die Einheit zu öffnen. Die weltlichen Augen sehen viel, doch das Wesentliche bleibt ihnen stets verborgen. Das Essentielle können wir nur mit dem Herzen sehen, denn das Herz sieht tief. Wenn wir unser Herz öffnen, zeigt sich die Liebe, jedoch auch der Schmerz, den wir in unserem Leben verdrängt haben. Diese schmerzvollen Gefühle halten sehr viel Tiefgang und Weisheit für uns bereit, wenn wir den Mut finden, uns ihnen zu stellen. Sie werden zu persönlichen Kraftquellen, aus denen wir unser Potenzial schöpfen können.

Der Alraunen-Schöpfungsmythos

In vielen alten Kulturen finden wir heilige Pflanzen und Tiere, die in den Schöpfungsmythen eine entscheidende Rolle spielen. Sie tragen und trugen dazu bei, dass die Schöpfung, wie wir sie heute kennen, überhaupt erst entstehen konnte. Sie halten sozusagen den Rahmen für den Entwicklungsraum, der sich durch das Erdenleben geöffnet hat. Dadurch wird diesen Pflanzen und Tieren des Wissens in der schamanischen Kosmologie auch ein besonderer Respekt entgegengebracht. Oft dienen sie dem Schamanen dazu, sein Bewusstsein auf höhere oder, besser gesagt, tiefer liegende und dadurch ganzheitlichere Ebenen der Schöpfung einzuschwingen.

„Als die Welt lag dunkelgrau,

und nur das Chaos herrschte vor,

berieten Götter und der Göttinnen-Rat,

was mit der Erde wohl geschehen mag.

Durch Tage hell und Nächte dunkel,

durch des Himmels Sterngefunkel,

galt es zu erspähen Licht, doch ohne Heilung ging es nicht.

So traten sie zusammen, berieten in Flammen,

was zu tun, was komme nun?

Galt es zu erschaffen Leben, dem die Kunst,

aus Schatten Liebe zu machen, gegeben.

Doch wo der Beginn, wo der Lichtungs-Sinn?

Aus der Tiefe der Schöpfung hallt hervor Alraunenruf

im singenden Chor.

Gesänge, und aus dem Dunkel wurde Licht –

in der Vision –,

doch ohne Zeitraum erscheint es nicht.

So wurde gepflanzt in der Erde Kern

Alraunenmann und -frau, um das Chaos zu bekehren.

Mächtig war des Drachen Ruf,

dass er das Sehnen nach mehr Leben schuf.

Gepflanzt als Samen in die Erde,

damit die Menschheit glücklich werde.“

***

Die Erdenhüter

Die indigenen Kulturen wissen, dass der Mensch als Hüter dieser Schöpfung auserwählt wurde. Diese urschamanischen Traditionen sind sich bewusst, dass wir niemals aus dem Paradies vertrieben wurden. Die Erde hat als lebendiges Wesen das Potenzial, uns Menschen mit allem zu versorgen, was wir zum Leben brauchen, selbst angesichts der wachsenden Bevölkerungszahlen. Es geht um die Verantwortung eines weisen, nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen und einer globalen, menschlich-sozialen Einstellung im Allgemeinen. Im Grunde geht es um die wachsende Bewusstwerdung dessen, dass wir als Menschen alle im selben Boot sitzen und fernab von Rassen oder Ländern auf ein gemeinsames Ziel zusteuern sollten. Denn die Erde wird den Menschen bestimmt überleben. Die Frage ist nur, ob wir den Lebensraum erhalten können, den wir als Lebensgrundlage brauchen.

Die Erde ist als Paradies gedacht, die Welt die wir daraus gemacht haben, hat diesen globalen Status leider schon lange eingebüßt. Das Schöne ist aber, dass es nie zu spät ist, etwas zu verändern. Uns darf nur bewusst werden, dass jegliche Veränderung zuerst in jedem von uns geschehen darf, bevor „die Welt“ sich verändern kann.

***

Die Fülle des Lebens und der Heilung

„Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“, ist ein weiser und geläufiger Spruch aus der Apotheke Gottes. Er basiert auf dem tiefen Verständnis, dass die Natur uns mit allem versorgen kann, was wir für unsere körperliche, mentale und emotionale Gesundheit benötigen. Die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, Heilkräutern und -pflanzen können gewisse körpereigene Prozesse in Gang und in die Heilung bringen. Doch ist das körperliche Wirkspektrum der Inhaltsstoffe nur einer der Wirkungsbereiche. Die Pflanze besteht sowohl aus ihren Inhaltsstoffen, als auch aus ihrem beseelten Wesen, das eine bestimmte energetische Schwingung innehat. Sozusagen haben jede Pflanze, jeder Stein und jedes Tier ein ihrem Wesen eigenes Schwingungsmuster. Würde man die Pflanze auf ihre Inhaltsstoffe begrenzen, wäre es so, als würde man einen Menschen als eine Ansammlung von Wasser, Blut, Haut, Gewebe und Knochen sehen. Dabei würde der Seelenaspekt völlig außer Acht gelassen werden.

Auch der Mensch ist ein Schwingungssystem. Er besteht zu ungefähr 80 Prozent aus Wasser, das bekanntlich ein effektiver Schwingungsträger ist. Fühlen wir uns freudig, ekstatisch und optimistisch, schwingen wir höher, als wenn wir uns deprimiert, falsch auf der Welt oder pessimistisch fühlen.

Aus der Physik wissen wir, dass sich die Schwingung eines Systems, zum Beispiel Schall und Vibration, auf ein anders Medium übertragen lässt. So beeinflussen sich auch zwei Schwingungssysteme, zum Beispiel Mensch/Mensch und Mensch/Pflanzenschwingung, gegenseitig, wenn sie miteinander in Kontakt kommen. Umgeben wir uns also mit den harmonischen und reinen Kräften und Schwingungen der Natur, können wir Harmonie in uns und als ausstrahlende Wesen auch in unserem Umfeld erzeugen. Die Kräfte der Natur – in Form von Bergen, Pflanzen, Bäumen, Steinen, und Tieren – weisen eine sehr reine Schwingung auf. Dadurch gehen sie mit einem Teil von uns in Verbindung, der uns an unsere eigene Natur erinnert, die ebenfalls dieser reinen Quelle entspringt.

Nach dem zeitlosen Wissen der peruanischen Schamanen und Heiler wissen wir, dass der Mensch das einzige Wesen ist, das Hucha (ungeordnete und schwere Energie) erzeugt. Alle anderen Lebewesen haben Sami (reine, leichte und klare Energie) als arteigenen Ausdruck. Der Mensch kann nicht verhindern, dass Hucha in seinem Leben entsteht. Es entsteht durch die Diskrepanz zwischen Denken, Fühlen und Handeln und in der zwischenmenschlichen Interaktion. Wir haben nur die Möglichkeit, uns immer wieder davon zu reinigen und uns mit Sami aus der Natur aufzuladen und auszugleichen.

Auch wenn Hucha nicht als „negativ“ gewertet werden kann, macht es sich der Schamane zur Aufgabe, möglichst viel Sami in sich zu generieren. Dadurch kommt er in seine Kraft, erweckt seine Potenziale und übersinnlichen Fähigkeiten und kann seinen Weg klarer sehen und gehen. Er lernt, seine eigene Kraft zu verstärken und auf die lebendige Energiematrix einzuwirken, um Heilung für die hilfesuchenden Menschen, die Gemeinschaft und das Land zu erwirken.

***

Das Despacho – Ein Zeichen der Dankbarkeit

Eine Dankesgabe an Mutter Erde und/oder die Spirits (Krafttiere, Berge, Flüsse, Helferpflanzen...) ist ein in vielen Regionen und Urkulturen der Welt verbreitetes Ritual. In Peru wird sie beispielsweise als Despacho bezeichnet und oft als größeres Ritual durchgeführt, bei dem Gaben in einem rituellen Raum, begleitet von Liedern der Kraft, einem heiligen Feuer übergeben werden. Durch diese Handlung werden die lebendigen beseelten Wesen geehrt, die uns Heilung, Erkenntnis und Kraft bringen, und es wird die Balance zwischen Mensch, Erde und Himmel aufrechterhalten und wieder hergestellt. Dankbarkeit ist die Grundlage einer liebevollen Verbindung mit den Naturkräften und natürlich zu uns selbst – sie wahrt das natürliche Gleichgewicht aller Dinge.

Der Schamane pflegt seine Beziehung zu den „Geistern“ und stärkt sie über eine „heilige Gabe“, denn er weiß, dass Mutter Erde und ihre Lebewesen die Quellen seiner Kraft sind. In den indigenen Völkern ist es gang und gäbe, eine Gabe an die Erde zu übergeben, wenn dort Pflanzen beziehungsweise Pflanzenteile geerntet oder Tiere für Nahrungszwecke getötet werden. In der Gesellschaft, in der die meisten von uns aufgewachsen sind, hat sich dahingegen die Art des Konsumdenkens durchgesetzt. Wir sind es gewohnt, von der Erde zu nehmen, doch wurde uns meistens nie gezeigt, wie wir etwas zurückgeben können, um all die Gaben (Essen, ein Dach über dem Kopf, einen Körper, die Erfahrung der Welt als Lern- und Liebesraum im Allgemeinen) über eine rituelle Handlung zu ehren und dadurch wertzuschätzen. Das Despacho ist eine schöne Gelegenheit, um sich wieder daran zu erinnern.

In unseren Breitengraden kann eine Dankesgabe über ein Häufchen Blütenpollen, etwas getrockneten Beifuß, ein Glas Wein/Met, Wacholderbeeren, Mistelkraut, Hirse oder eine andere „heilige Pflanze der Großen Göttin“ geschehen. Wenn man nichts Passendes mit sich trägt, ist auch ein Kopfhaar eine passende Gabe. Die Gabe ist immer etwas Wertvolles. Es wird nichts gegeben, was man „loswerden“ möchte. Es geht dabei um das ehrliche Wahren des Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur – zwischen Geben und Nehmen.

Eines Tages ging ich mit einer Freundin und einigen Kindern im Wald spazieren. Als ein Mädchen eine Pflanze aus dem Boden riss, um sie ihrer Freundin zu zeigen, sagte diese: „Hey, das ist hier kein Supermarkt!“ Ich fand diesen Satz schön, da er symbolisiert, dass wir uns in der Natur nicht einfach so, unbewusst und maßlos, bedienen sollten. Es ist schön, Mutter Natur als das anzuerkennen und zu ehren, was sie ist: ein wunderbares Geschenk.

Da wir in diesem Buch speziell mit den Energien der Lebewesen und nicht mit den Lebewesen direkt „arbeiten“ werden, bietet es sich an, dass du dir zu Hause eine Art Dankesschale zulegst. Sie kann auf deinem Altar oder an einem anderen dafür gedachten Platz stehen. Schön ist es, wenn ein paar Kerzen, Bilder von Symbolen und Personen, die dir wichtig sind, und Räucherwerk diesen Platz schmücken – so kannst du dir auf einfache Weise deinen eigenen Dankesaltar schaffen. Ich lade dich ein, dass du dort in regelmäßigen Abständen in ruhiger und bedachter Grundstimmung eine Gabe übergibst, Kerzen oder Räucherwerk entzündest. So kannst du dich für die Unterstützung durch die Naturkräfte und das Geschenk des Lebens selbst bedanken. Die Gaben aus der Dankesschale können in regelmäßigen Abständen der Erde übergeben werden. Als Großstädter übergibt man sie einfach liebevoll der Biotonne, in dem Wissen, dass alles irgendwann wieder dem großen Kreislauf zugeführt wird.

Sei dir gewahr, dass Mutter Erde all jenen tiefe Wurzeln schenkt, die ihre Gaben anerkennen und dankbar dafür sind. Denn wie du bestimmt weißt, ist es die Liebe, die uns auf einer tiefen Ebene miteinander verbindet. So ist sie auch in diesem Fall einer der Schlüssel zu einer direkten Verbindung zur Mutter allen Seins: Mutter Erde.

***

Das Gitternetz und die Evolution des Seins

Das Bewusstsein hat sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Stufen entwickelt. Aus einigen schamanischen Überlieferungen und auch in den Aufzeichnungen Rudolf Steiners können wir folgende Entwicklungsstadien der Bewusstwerdung finden:

1.Stein,

2.Pflanze/Baum,

3.Tier,

4.Mensch,

5.Höheres Selbst – „Engelwesen“.

Das Bewusstsein wurde im Laufe seiner Evolution immer komplexer und sich zunehmend seiner selbst gewahr. So stehen wir als Menschen heute an dem Punkt, an dem wir uns unserer selbst bewusst sind – wir haben Selbstbewusstsein. Kurzfristig haben wir dadurch jedoch vergessen, den Zugang zur Einheit wahrzunehmen. Die Verbindung mit den Kräften der Natur und auch mit unserem Höheren Selbst kann uns wieder an dieses tiefliegende Wissen des Einsseins erinnern, das schon seit Urzeiten in uns abgespeichert ist.

Wenn wir uns diese evolutionäre Entwicklung anschauen, können wir eine Art Stockwerkbau erkennen wie bei einem mehrstöckigen Gebäude. Die unteren Stockwerke sind notwendig, um die höherliegenden zu tragen beziehungsweise sie mit den grundlegenden Qualitäten zu versorgen. Diese einzelnen Bewusstseinsgitternetze greifen ineinander, wobei das überliegende immer aus dem unterliegenden Informationen in Form von Energie zur Verfügung gestellt bekommt. Somit ist jede dieser Evolutionsstufen gleich bedeutend und ein notwendiger Teil im Gesamtgefüge unseres planetaren Kollektivbewusstseins.

Die Mineralien und Steine bilden die Basis, auf der das Erdenleben fußt. Deshalb werden sie bei vielen Naturvölkern aufgrund ihres Alters oft als Großväter und Großmütter bezeichnet. Die Steinwesen weisen einzelne Qualitäten auf, die in ihrer Zusammensetzung meistens sehr einfach aufgebaut sind. Sie bilden sozusagen ein grundlegendes Bewusstseinsnetz aus Ur-Energien. Dadurch können uns Steine und Mineralien sehr viel Kraft und Stabilität geben. Sie liefern und unterstützen sozusagen die Grundqualitäten, die wir für unsere Leben brauchen, und können somit auch Defizite in diesem Bereich ausgleichen.

Wenn wir weitergehen zu den Pflanzen und Bäumen, können wir eine komplexere Zusammensetzung an energetischen Wesensqualitäten sowie physikalischen Naturvorgängen (zum Beispiel Photosynthese, Nährstoffkreisläufe usw.) erkennen. Mehrere Ur-Qualitäten sind nun in einem facettenreichen Aufbau wiederzufinden. Im Biologischen können wir sehen, was auch in der Energetik passiert. Die Pflanze benötigt gewisse Mineralstoffe, um leben zu können. Durch die Nährstoffaufnahme werden die spezifischen Energien dieser Mineralstoffe sozusagen Teil des Pflanzen- beziehungsweise Baumwesens. Das scheinbar statische Leben, das wir im Mineralienreich vorfinden, kommt stärker in den Fluss. Der Umgang mit Pflanzen- und Baumenergien hilft uns, die lebendigen Prozesse von Wandlung, zwischenmenschlicher Interaktion, emotionaler Reinigung und persönlicher Reife anzuregen und zu unterstützen.

Tiere ernähren sich von gewissen Pflanzen und Mineralien oder anderen Tieren. Auch hier können wir sehen, wie bestimmte Energien in ein Lebewesen „höherer“ Ordnung übergehen. Die energetische Konstitution eines Tiers ist in der Beschaffenheit komplexer als die einer Pflanze oder eines Baums. Auch können wir erkennen, dass Tiere der gleichen Spezies sehr unterschiedliche Charaktereigenschaften („Selbstbewusstsein“) ausprägen können, was bei Pflanzen und Bäumen nicht in diesem Umfang möglich ist, da sie stärker an ihr kollektives Artenbewusstsein gekoppelt sind. Somit stellt das Tierbewusstsein ein Informations-Gitternetz zur Verfügung, das in der Entwicklung dem des Menschen sehr nahesteht. Es bietet sozusagen ein weit umfassendes Netz aus individuellen Energieausprägungen, die aus einem komplexen Gefüge von aufeinander abgestimmten und Synergie erzeugenden Einzelenergien beruht. Durch den Zugriff darauf hat das menschliche Bewusstsein die Möglichkeit, sich auf gewissen Ebenen der Entwicklung auszugleichen.

Durch die energetische Arbeit mit Tierenergien können wir mit unseren instinktiven und erdnahen Kräften in Verbindung kommen. Wir erlangen die Möglichkeit, unsere triebhafte Natur und unbewusste Themen ins Bewusstsein zu bringen, um sie zu heilen. Die Energie der Tiere unterstützt uns dabei, präsenter im Körperbewusstseins verankert zu sein und aus dem Verstand in die Stille des Seins einzutauchen.

***

Prägen der Heilenergien in ein Medium