Scheiß auf coole Sprüche - Mark Manson - E-Book

Scheiß auf coole Sprüche E-Book

Mark Manson

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  • Herausgeber: Riva
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Nichts beeindruckt Frauen mehr als Ehrlichkeit. Klingt einfach. Ist es aber nicht. Denn 99 von 100 Männern machen immer noch denselben Fehler: Sie mimen nur den Coolen, lügen, was das Zeug hält – und merken dabei noch nicht einmal, wie sie sich zum Affen machen. Mark Manson hält nichts vom Sprücheklopfen. Wer Frauen wirklich von sich überzeugen will, darf weder die eigenen Wünsche verleugnen noch etwas auf die Meinung anderer geben. Mit seinem Ratgeber leistet der Bestsellerautor die entscheidende Starthilfe: Wer eine Frau erobern will, muss sich darauf besinnen, was er kann, was er hat und was er will. Wie das geht, verrät der 35-Jährige in Scheiß auf coole Sprüche ganz unverblümt und lässig. Eine Pflichtlektüre für alle, die keinen Korb mehr kassieren wollen.

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Seitenzahl: 360

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MARK MANSON

SCHEISS AUF COOLE SPRÜCHE

SCHEISS AUF COOLE SPRÜCHE

FRAUEN DURCH EHRLICHKEIT EROBERN

MARK MANSON

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

1. Auflage 2020

© 2020 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Die englische Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel Models © Mark Manson, 2011–2016. All rights reserved.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Max Limper

Umschlaggestaltung: Laura Osswald

Abbildungen: S. 133 links © Alliance Images/Shutterstock, S. 133 rechts © ESB Professional/Shutterstock, S. 134 oben © PIKSEL/iStockphoto, S. 134 unten © GlobalStock/iStockphoto, S. 135 oben © alexandre zveiger/Shutterstock, S. 135 unten © D-Keine/iStockphoto

Satz: Carsten Klein, Torgau

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-7423-1132-0

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-0786-3

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-0787-0

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Inhalt

Vorwort

Vorbemerkung für weibliche und nicht-hetero sexuelle Leserinnen und Leser

EINFÜHRUNG: Bewegungen

TEIL I: REALITÄT

KAPITEL 1: Nicht-Bedürftigkeit

KAPITEL 2: Kraft durch Verletzbarkeit

KAPITEL 3: Die Gabe der Wahrhaftigheit

TEIL II: STRATEGIE

KAPITEL 4: Polarisierung

KAPITEL 5: Zurückweisung und Erfolg

KAPITEL 6: Die drei Fundamente

TEIL III: WAHR HAFTIGES LEBEN

KAPITEL 7: Zielgruppen

KAPITEL 8: Lebensweise und Selbstdarstellung

TEIL IV: WAHR HAFTIGES HANDELN

KAPITEL 9: Deine Geschichten

KAPITEL 10: Ängste überwinden

TEIL V: WAHR HAFTIGES KOMMUNIZIEREN

KAPITEL 11: Deine Absichten

KAPITEL 12: Besser flirten

KAPITEL 13: Dating

KAPITEL 14: Körperlichkeit und Sex

FAZIT: Der Plan

EPILOG: Was, wenn es ein Geschenk wäre?

Glossar

Leseempfehlungen

Über den Autor

Vorwort

Im April 2011 begann ich in einem engen, überteuerten Hotelzimmer in London mit dem Entwurf eines Flirtratgebers.

Wer jemals ein Buch geschrieben hat, weiß, dass die Hauptschwierigkeit darin besteht, überhaupt anzufangen. Es gibt so viel zu bedenken, so viele Ideen, Ziele und Ambitionen miteinander zu vereinen. Einige Tage lang war ich wie gelähmt vor lauter Potential.

Dann beschloss ich, mich auf ein ganz bestimmtes Ziel zu konzentrieren. Ich fragte mich: »Als ich Single war und nicht richtig an Frauen rankam, was für ein Buch hätte ich da gern gelesen? Wenn ich damals nur ein Buch hätte lesen können, was hätte drinstehen müssen?«

Es hätte eine Menge drinstehen müssen. Das wurde mir klar, als das Buch in den folgenden Wochen fast unwillkürlich aus mir hervorsprudelte. Ich tourte gerade durch Europa und hielt Vorträge und Live-Coachings ab. Nach jeder Einzelstunde mit einem Klienten, nach jeder Fragerunde mit einem kleinen Publikum rannte ich aufs Hotelzimmer, um die Ideen, die ich soeben von mir gegeben hatte, in das sich langsam aufblähende Buch einzuarbeiten.

Schon bald nahm ich mir vor, dass mein Buch stilistisch anders sein sollte. Ich hatte so ziemlich alle erhältlichen Flirtratgeber gelesen und hielt die meisten für Schrott. Ich wusste bereits, dass die Grundaussage meines Buches anders sein würde: tiefer, persönlicher, emotionaler. Aber ich wollte es auch in einem außergewöhnlichen Stil schreiben. Gut möglich, dass ich furchtbar eingebildet war, aber ich wollte dem Buch ein literarisches Flair verpassen. Ich wollte, dass sich Schönheit und Freude des Liebeswerbens im Schreibstil widerspiegeln. Es sollten nicht nur Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Lernstoff enthalten sein, ich wollte den Leser anrühren und bewegen, denn genau darum dreht sich das Buch: dass man sich beim Dating anrühren und bewegen lassen muss, seelisch wie körperlich.

Ich habe das Buch in weniger als drei Monaten geschrieben. Der größte Teil entstand in europäischen Hotelzimmern und Apartments: erst in London, dann in Bristol, Prag und Sankt Petersburg. Die letzten Seiten schrieb ich in Budapest.

Die erste Version war lang und schlampig: 366 Seiten mit mindestens so vielen Verschreibern, Grammatikfehlern und Abschweifungen. Mit dem Buch verband ich damals eher bescheidene Ambitionen. Ich wollte online ein bisschen dazuverdienen, ohne physisch präsent sein zu müssen, denn vier Jahre Dauerreise in Sachen Flirt-Coaching zehrten an meinen Kräften.

Aber ich wollte der Welt auch meine Ideen offenbaren und, wenn möglich, der Flirtratgeberbranche einen neuen Impuls geben. Denn das, was ich zu sagen hatte, hob sich deutlich von den toxischen Pickup-Lehren ab, die Männern damals überall vermittelt wurden.

Das Buch erschien am 5. Juli 2011. Ich hatte es auf Amazon und auf meiner Website selbst veröffentlicht. Im ersten Monat gingen nur ein paar Hundert Exemplare weg – größtenteils an Blog-Leser und ehemalige Klienten. Viele von ihnen trugen mir Fehler zu, und mit ihrer Hilfe konnte ich das Buch in den folgenden Wochen redigieren und mehrere korrigierte Versionen veröffentlichen. Im Herbst dieses Jahres, war ich mit dem Buch und mit der positiven Resonanz zufrieden und wandte mich bald neuen Projekten zu.

Aber im Laufe der Monate entwickelte das Buch eine Eigendynamik. Ohne Marketing, PR oder Werbung und trotz des beschissenen Covers, das ich selbst in Photoshop zusammengestrickt hatte, stiegen die Verkaufszahlen des Buches exponentiell an. Männer empfahlen es ihren Freunden, und deren Freunde empfahlen es wiederum ihren Freunden, und bald kauften die Freunde der Freunde es ihren Brüdern oder Cousins, ja sogar ihren frisch geschiedenen Vätern oder Onkeln. Bald wurde es auf so vielen Websites und Foren angepriesen, dass ich des Spammings bezichtigt wurde. Aber ich verschickte keinen Spam. Ich machte gar nichts. Es waren die Leser.

Anfang 2012 verdiente ich zu meiner angenehmen Überraschung genug mit dem Buch, um davon zu leben. Daher gab ich das Coach-Dasein auf und verlegte mich ganz aufs Schreiben. Im Sommer verpasste ich dem Buch auch die erste echte Revision. Ich beauftragte einen Designer mit einem ordentlichen Cover. Ich strich pedantische und übertriebene Passagen, insgesamt ungefähr 50 Seiten. Um der Lesbarkeit willen vereinfachte ich einige Begriffe und Theorien. Die erste in meinen Augen »professionelle« Version von Models erschien im August 2012.

In dieser Form wurde das Buch zum bestverkauften Flirtratgeber für Männer, blieb jahrelang auf der Spitzenposition, überflügelte Standardwerke wie Neil Strauss’ Die perfekte Masche and Erik von Markoviks Wie Sie jede Frau rumkriegen und verkaufte sich sogar besser als die meisten Flirtratgeber für Frauen, was in der Branche noch nie vorgekommen war. Es führte lange Zeit seine Amazon-Kategorie an, und inzwischen wird es in vielen Internetforen zum Thema als Pflichtlektüre aufgeführt, mit dem Hinweis: »Erst das hier lesen, dann Fragen stellen.«

2013 hatte ich das Gefühl, mit dem Buch fertig zu sein. Ich wollte es endlich hinter mir lassen. Ich bereitete einen Relaunch meines Blogs vor und plante, für Menschen beiderlei Geschlechts Artikel über alles Mögliche zu schreiben – von psychologischer Selbsthilfe bis hin zur Wirkung von Smartphones und Social Media. Das Thema Dating sollte ein für alle Mal hinter mir liegen.

In den folgenden zwei Jahren gewann mein Blog explosionsartig an Popularität. 2015 hatte ich über 20 Millionen Leserinnen und Leser. Und dennoch blieb Models im Hintergrund präsent. Es erinnerte mich immer wieder an meine Anfänge und daran, dass es sich lohnt, Wagnisse einzugehen und unbekannte Wege einzuschlagen.

Denn – das ist vielen heute gar nicht bewusst – Models war damals ganz schön gewagt.

Damals, 2011, gab es kaum Flirt- oder Beziehungsratgeber, die Offenheit empfahlen, Zurückweisung guthießen und zum Polarisieren ermutigten. Verletzbarkeit galt unter Männern als Schimpfwort, und alles außer schnellstmöglichem Flachlegen galt als Zeitverschwendung, schlimmer noch, als »beta«.

Und wehe, man sprach über Gefühle oder Traumata oder empfundene Unzulänglichkeit. Wer will so’n Scheiß schon hören? Sammel lieber ein paar Nummern ein, Schlappschwanz!

Aber aus meiner Arbeit mit Hunderten von Männern auf der ganzen Welt wusste ich, dass ihre Probleme mit Frauen eher nicht darin bestanden, mit dem richtigen Spruch oder der richtigen Taktik schneller zum Zuge zu kommen. Die Probleme der allermeisten Männer waren emotionaler Natur. Sie wurzelten in einer tief sitzenden Unfähigkeit, Intimität zuzulassen. Dahinter steckten ein negatives Selbstbild und das Gefühl, Frauen gegenüber minderwertig zu sein. Die Angst, der Wirklichkeit ins Auge zu blicken und dennoch zu lächeln.

Als ich diese Seiten schrieb, war mir bewusst: Entweder krempeln sie die Branche um, oder sie blamieren mich in der Amazon-Rangliste, und ich muss mir einen neuen Job suchen.

Doch glücklicherweise ist die Flirtratgeberbranche meinem Beispiel gefolgt und preist inzwischen Offenheit und Ehrlichkeit, Mut und Verletzbarkeit. Neuerdings wird überall gepredigt, man müsse ein besserer Mann werden und nicht nur so tun, als ob.

Manchmal schicken mir Leser Videos oder Textpassagen von anderen Flirt-Schulen oder von Dating-Coaches, die vor fünf Jahren noch in geckenhaftem Outfit »Tricks« empfahlen wie: einfach mal in der Öffentlichkeit den Schwanz rausholen oder Frauen anbrüllen. Heute predigen diese Gurus die Tugenden der Aufrichtigkeit und des Respekts vor den Wünschen der Frauen. Oft fragen mich Leser: »Der Typ kopiert dich, stört dich das nicht?« Aber es stört mich nicht. Es macht mich froh und ein bisschen stolz.

Als ich dann ein anderes Buch vollendet hatte, das 2016 erscheinen sollte, blätterte ich Models durch und hatte das Gefühl, dass erneut eine Überarbeitung fällig war. Zu den Grundideen und Ratschlägen kann ich nach wie vor stehen. Aber in den vergangenen vier Jahren haben sich mein Schreibstil und meine Erklärfähigkeit enorm weiterentwickelt. Also durchkämmte ich den Text noch einmal, fasste Ideen klarer, präzisierte Anweisungen und kürzte oder strich überflüssigen Quatsch. Die vorliegende Ausgabe von Models ist die klarste und prägnanteste und daher auch beste, da bin ich mir sicher.

Auch wenn das Buch einem Genre angehört, das kaum jemand ernst nimmt, bin ich unheimlich stolz darauf. Es war nicht nur der Beginn einer Karriere in meinem Traumberuf, es übertraf sogar meine wildesten Erwartungen. Bei den meisten Büchern verebbt der Erfolg nach ein paar Jahren, aber Models brummt weiterhin, so zäh und polarisierend und angreifbar wie eh und je, und verändert einen Mann nach dem andern.

So stelle ich mir das wenigstens vor.

Den Löwenanteil dieses Erfolgs verdanke ich jedenfalls euch: den treuen Lesern, die das Buch ihren Freunden gaben oder es im Internet weiterempfahlen, die fünf Exemplare kauften und sie an Verwandte und Bekannte verschenkten. Ohne eure Unterstützung und eure Begeisterung für meine Ideen, besonders in der Anfangsphase, wären sie in Amazons Strudel der gescheiterten Buchprojekte versunken. Ich danke euch.

Mark Manson, 28. Dezember 2015

Vorbemerkung für weibliche und nicht-heterosexuelle Leserinnen und Leser

Aufgrund seiner Popularität hat Models auch die Aufmerksamkeit von Menschen erregt, für die es gar nicht geschrieben wurde. Zahlreiche Single-Frauen, Schwule, Lesben und Transmenschen haben sich im Laufe der Jahre mit der Frage an mich gewandt, ob das Buch denn auch für sie gelte.

Zunächst überraschte mich das. Aber noch mehr überraschte es mich, beim Durchsehen des Buches festzustellen, dass die Antwort ein eindeutiges Ja sein muss: Das, was ich beschreibe, ist für jede und jeden anwendbar. Mit ein paar Einschränkungen.

Die Grundprinzipien des Buches – Nicht-Bedürftigkeit (1. Kapitel), Verletzbarkeit (2. Kapitel), Bedingungslosigkeit (3. Kapitel), Polarisierung und Zurückweisung (4.–6. Kapitel), Zielgruppen (7. Kapitel), Überwinden von Scham und Ängsten (9.–10. Kapitel) und Absicht (11. Kapitel) – gelten für alle Menschen, egal welches Geschlecht, welche sexuelle Orientierung oder welche Genitalien sie haben.

Was nicht universell zutrifft, sind einige Beispiele und Anwendungsfälle dieser Grundprinzipien. So wird beispielsweise von Männern in den meisten Kulturen erwartet, dass sie in beinahe jeder Phase der Verführung die Initiative ergreifen. Daher gestalten sich unter anderem die Ängste, mit denen sie konfrontiert sind (9.–10. Kapitel), und die Verletzbarkeit, der sie sich aussetzen müssen (3. Kapitel), ein wenig anders als bei einer heterosexuellen Frau oder einem homosexuellen Mann.

Solange du dies im Hinterkopf behältst und die Grundprinzipien auf dein eigenes Liebensleben anwendest, kann kaum etwas schiefgehen. Frauen müssen ebenso wie Männer polarisieren. Schwule müssen ebenfalls an Nicht-Bedürftigkeit und Verletzbarkeit arbeiten. Auch Lesben müssen die Absicht hinter ihrer Kommunikation erkennen, statt nur auf die Kommunikation an sich zu achten. Aber da das Buch ursprünglich für eine heterosexuelle, männliche Leserschaft geschrieben wurde, orientieren sich die Beispiele und Ratschläge an ihren Lebenslagen.

Einige Leserinnen haben darum gebeten, dass ich eine Version von Models für Frauen schreibe. Eines Tages tue ich das vielleicht, aber bis dahin bleibt uns nur das vorliegende Buch.

Die einzigen Kapitel, die sich fast ausschließlich mit der Situation heterosexueller Männer befassen, sind das 8. und 14. Kapitel. Andere Leserinnen und Leser werden darin wenig Relevantes finden. Die Einführung (die auf der nächsten Seite beginnt) behandelt die Männlichkeit in der heutigen Zeit und richtet sich hauptsächlich an Hetero-Männer. Wer mag, überspringt sie und fängt gleich mit dem 1. Kapitel an.

EINFÜHRUNG

Bewegungen

In unserer postindustriellen, postfeministischen Welt ist nicht mehr so klar wie früher, was ein Mann eigentlich ist oder sein sollte. Vor Jahrhunderten bestand die Pflicht des Mannes im Beherrschen und Beschützen. Vor Jahrzehnten bestand sie noch im Arbeiten und Versorgen. Aber heute? Wer weiß? Wir sind die erste oder zweite Generation von Männern, die ohne eine klare Definition ihrer sozialen Rolle aufgewachsen sind und kein Leitbild mehr dafür haben, was es heißt, ein starker und attraktiver Mann zu sein.

Das Ziel dieses Buches ist, ein solches Leitbild anzubieten – ein Leitbild dessen, was einen attraktiven, reifen, integren Mann im 21. Jahrhundert ausmacht. Das bedeutet, dass wir die Standards des Beschützers und Versorgers, die Ideale von Stärke und Stoizismus hinter uns lassen und uns zu etwas Größerem und Besserem weiterentwickeln, zu etwas Erstrebenswerterem.

Als ich vor zehn Jahren erstmals Männern dabei half, ihre Beziehungen zu Frauen zu verbessern, ahnte ich nicht, auf welche Reise des Lernens und der Selbstverwirklichung ich mich damit einließ. Damals drehten sich meine Beziehungsprobleme darum, welche Drinks gerade zur Happy Hour im Angebot waren und mit welcher der fünf Jennas in meinen Kontakten ich letztes Wochenende ausgegangen war.

Erst als ich mich daranmachte, andere Männer so weit zu bringen, dass sie fünf Jennas in ihren Kontakten hatten, wurde mir halbwegs bewusst, wie tief greifend unterentwickelt die emotionale und sexuelle Welt der meisten Männer ist, und wie schwer sich diese enge Welt in ihnen aufbrechen lässt.

Wie ich an jenen Punkt kam, scheint mir ehrlich gesagt im Nachhinein vergleichsweise leicht. Von Haus aus war ich immer eine Art Normalo, hatte aber wenig Glück bei den Frauen.

Als mich dann 2005 meine erste Liebe betrogen und verlassen hatte, war ich emotional geschlaucht und etwas traumatisiert. Ich wurde zwanghaft. In mir wuchs ein verzweifeltes Bedürfnis nach Anerkennung und Zuneigung vonseiten der Frauen, und ich verwendete enorm viel Zeit auf der Jagd nach dieser Anerkennung und Zuneigung, weit mehr Zeit als andere Männer. Ich überkompensierte und entwickelte den Zwang, mit jedem Mädchen in Boston und Umgebung zu schlafen, das mich auch nur in seine Nähe ließ.

Das hielt etwas mehr als drei Jahre an.

Mein Plan war nicht raffiniert. Ich hatte ein paar Bücher mit Anmachsprüchen und -techniken gelesen und ging vier- bis fünfmal pro Woche in Bars, wo ich 36 glorreiche Monate lang baggerte, flirtete und floppte, anschob und auszog, nicht lang fackelte und fickte.

Es war selbstsüchtig. Aber es war eine Zeit des Wachstums und eine Zeit des Wandels.

Aber ein paar Jahre und ein paar Dutzend Frauen später geschah zweierlei. Erstens wurde mir langsam klar, dass wilder Sex im Vollrausch Spaß macht, aber nicht erfüllt. Und dass das Ganze keine besonders gesunde Wirkung auf die anderen Bereiche meines Lebens hatte. Ich musste mein Leben reflektieren und hinterfragen, warum ich so viel Zeit und Aufwand für oberflächliches Vergnügen hingab.

Das Zweite was passierte, war, dass ich für meine Eroberungen in der Gegend bekannt wurde. Bald bekam ich Mails von mir völlig unbekannten Männern, die mit mir ausgehen wollten, um sich abzugucken, wie ich mit Frauen umging, um mich »in Aktion« zu erleben. Zuerst war das komisch. Aber dann dachte ich, na gut, gib mir halt einen aus oder steck mir was zu.

Und seltsamerweise ist das für mich der Punkt, wo die Reise so richtig begann: Ich versuchte nachzuvollziehen, wie ich mich selbst innerlich gewandelt, wie sich mir gefühlsmäßig neue Welten aufgetan hatten, wie ein neues Selbstvertrauen in mir aufgekeimt war – und dann versuchte ich, das alles auf andere Männern zu übertragen.

Wer selbst etwas meistern will, muss es anderen beibringen, heißt es. Und dieser zweite Teil der Reise wurde am Ende noch lehrreicher als der erste. Als ich noch alleine ausging, war es einfach. Meistens war ich darauf aus, mich selbst zu verlieren, meine Gefühle zu vergraben und hoffentlich in den Armen einer Fremden aufzuwachen. Manchmal gelang es mir. Manchmal nicht. Und das war eigentlich alles, was ich wusste.

Diese zweite Reise jedoch hatte einen Sinn und einen Zweck, und ich merkte, dass mir das intellektuelle Fundament fehlte. Ich konnte es nicht einfach tun, ich musste es lehren, erklären und anderen Männern beibringen, damit sie es tun konnten.

So geriet ich auf einen gewundenen, verzweigten Pfad. Zunächst schloss ich mich sporadisch der Subkultur der Pick-up Artists an. Ich studierte Sozialpsychologie, las Theorien über Attraktivität, vertiefte mich in die Geschichte der Sexualität, stürzte mich in Strip-Lokale, las Bücher über NLP und kognitive Therapie, besuchte mehrere Selbsthilfeseminare und gab auch selber welche, teilte Hotelzimmer mit Models, experimentierte mit Handauflegen und hatte ein paar naturheilkundliche Fehlgriffe, stritt mich mit Feministinnen über Geschlechterfragen und las jedes verdammte Buch zum Thema Partnersuche.

Je mehr ich dazulernte, desto besser lief das Coachinggeschäft. Was als Hobby begonnen hatte, wurde zum Geschäft – und zwar in Vollzeit. Es ließ mich bald mehr als zwei Dutzend Städte in den USA bereisen, dann auch europäische Länder, England und Australien, und ich machte sogar Ausflüge nach Argentinien, Brasilien, Russland, Israel und Thailand und entdeckte dort, dass vieles von dem, was ich über Männer und Frauen zu wissen glaubte, gar nicht universell war, sondern einfach nur kulturell.

Es war eine Phase intensivsten Lernens und Tuns, in der ich ganz bewusst die Absicht verfolgte, mein Denken nicht vom herkömmlichen Paradigma des Maskulinen oder von männlichen/weiblichen Rollenklischees einschränken zu lassen.

Und nach alledem, nach zehn bereichernden und herausfordernden Jahren, brachte ich folgende Erkenntnis mit nach Hause:

Derzeit vollziehen sich zwei Bewegungen.

Die Erste ist ein größerer sozialer und emotionaler Wandel in der westlichen Welt. Schon seit einigen Generationen wird eine neue Männlichkeit gefordert. Denn was Männer sind, was sie sein sollen, wie sie sich verhalten sollen – all das scheint nicht mehr klar definiert, und bisher ist niemand in diese Leerstelle vorgedrungen.

Es mag vermessen klingen, aber dieses Buch will die Leerstelle füllen und zukunftsfähige Modelle männlichen Verhaltens entwerfen – Modelle der Attraktivität und Stärke, Modelle von bewussten, gestalteten Beziehungen zu Frauen und zu deinem Umfeld im Allgemeinen.

Die zweite Bewegung vollzieht sich in deinem Inneren. Es ist eine emotionale und psychologische Bewegung. Du liest dieses Buch ja, weil du dich verändern willst. Weil du deinen Umgang und deine Beziehungen mit den Frauen in deinem Leben ändern willst. Weil du diese Beziehungen verbessern willst. Weil du willst, dass sie häufiger und reicher werden. Weil du dich in der Gegenwart von Frauen, die du bereits kennst oder noch kennenlernen möchtest, selbstsicher und stark fühlen willst. Weil du deine Beziehungen zu ihnen im Griff haben willst. Weil du mit Frauen Sexualität ohne Scham oder Zaudern oder Reue oder Verletzung erleben willst.

Diese zweite Bewegung ist eine Bewegung im Innern. Ich habe lange gebraucht, um damit klarzukommen. Auch wenn diese zweite Bewegung oft mit äußerlichen Verhaltensänderungen beginnt und äußerliche Verhaltensänderungen hervorbringt – im Sprechen, im Aussehen, im Handeln –, ist der Prozess an sich ein innerlicher, eine Verschiebung der Prioritäten und der Selbstwahrnehmung, die sich dann im sozialen und erotischen Umgang widerspiegelt.

Denn wenn sich Überzeugungen und Einstellungen wandeln, wandelt sich auch das Verhalten.

Dieses Buch ist dazu da, dich durch deinen inneren Wandel zu begleiten. Der größere gesellschaftliche Wandel bildet dabei nur den Hintergrund und wird nur kurz gestreift, um deine jetzige Situation in einen Zusammenhang zu stellen. Dein Misserfolg bei Frauen liegt nicht daran, dass du das Falsche gesagt hast oder falsch aussiehst. Äußerungen und Äußerlichkeiten sind nur die Symptome eines größeren inneren Problems.

Dein Misserfolg kommt daher, dass du von Haus aus emotional schlecht ausgestattet wurdest für den Umgang mit Frauen, insbesondere für den Umgang mit Intimität. Was du sagst und wie du aussiehst – das ist nur eine Nebenwirkung dieser inneren Unfähigkeit.

Es geht nicht darum, mit dem Kopf zu verstehen, wie man steht, wie man redet, wie man sich verhält. »Fake it until you make it« gilt nicht mehr. Die Sache liegt tiefer. Es geht darum, im Kopf gewisse Ideen zu begreifen, die die Gefühle verschieben, wodurch dann dauerhafte und unbewusste Änderungen eintreten, die wiederum den in dir schlummernden attraktiven Mann hervorbringen.

Dies ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu.

Dieses Buch soll dir Ideen und Werte vermitteln und damit das emotionale Fundament schaffen, das du als Heranwachsender nicht bekommen hast. Es soll dir das Männerbild vermitteln, das dir und mir so schmerzlich fehlte.

Und hast du erst mit der inneren Bewegung begonnen, wirst du merken, dass dir die einzelnen Schritte – Frauen ansprechen, die richtigen Worte finden, zur rechten Zeit den Kuss einleiten – auf einmal leichter fallen, und dass sie eine tiefere und stärkere Wirkung haben als auswendig gelernte Sprüche und brav befolgte Tipps.

Der Anfang dieses Buches ist sehr theoretisch. Es geht ums große Ganze. Mir ist es wichtig, ein Fundament zu schaffen, um davon ausgehend die Funktionsweise von Anziehungskraft sowie geschlechtsspezifisches Verhalten und deinen persönlichen Wert auf dem Beziehungsmarkt zu erläutern. Weiter hinten im Buch wird es dagegen praktischer und konkreter, dort geht es mehr und mehr um notwendige Handlungsweisen und Gewohnheiten. Ich finde, ich sollte dir erst erklären, warum du dies und jenes tun solltest, bevor ich von dir verlange, es zu tun.

Teil I ist ein ehrlicher Blick darauf, was die Wissenschaft über die Partnerwahl von Frauen weiß, und welche Folgen diese Forschungsergebnisse realistischerweise für unser Leben haben.

Teil II gibt einen Überblick über die Strategie, die ich allen Männern empfehle, die meine Hilfe bei der Partnersuche in Anspruch nehmen. Meine Strategie setzt darauf, bei Frauen polarisierende Reaktionen hervorzurufen, um so schnell wie möglich diejenigen herauszufiltern, die auf deine Persönlichkeit anspringen. Außerdem gehen wir auf Ablehnung ein, und wie man sie zum eigenen Vorteil nutzt, statt sich davon behindern zu lassen.

Es handelt sich um eine Strategie, die auf der Wirklichkeit basiert, nicht auf deiner Fantasie oder dem frivolen Wunsch, mit jeder Frau ins Bett zu steigen, oder mithilfe von Skripten und Aufreißsprüchen die »perfekte 10« rumzukriegen. Solche Begierden wurzeln in Unsicherheit und sollten da bleiben, wo sie hingehören: in deinen Träumen. Die in Teil II vorgestellte Strategie verfolgt hingegen das langfristige Ziel, Männer so schnell und so mühelos wie möglich vom »Leben ohne Frau« zum »Leben voller toller Frauen« zu befördern.

In Teil III behandeln wir den ersten Teil der Strategie und das Erste der im 6. Kapitel vorgestellten Drei Grundprinzipien: wie man ein lustvolles Leben führt und zu einem attraktiven Mann wird. Die in diesem Teil beschriebenen Schritte sind zwar sehr konkret, haben allerdings ferne Ziele und langfristige Auswirkungen.

Teil IV handelt davon, wie man Mut entwickelt und zu einem Mann der Tat wird. Von Männern wird erwartet, dass sie in jeder Phase des Werbens die Initiative ergreifen (warum das so ist, wird in Teil I erklärt). Deshalb kommen zögernde, zaudernde oder die Initiative scheuende Männer bei den meisten Frauen nicht sehr weit. Die hier vorgelegten Ratschläge erfordern einiges an Hingabe, führen aber bei jedem, der sie befolgt, zu echtem und anhaltendem Wandel. Es sind Maßnahmen mit mittelfristigen Zielen und Auswirkungen.

Schließlich gehe ich in Teil V detailliert darauf ein, wie man effektiver, attraktiver, offener und erotischer kommuniziert. Hier geht es um Maßnahmen mit sofortiger, kurzfristiger Wirkung.

Ich habe mir vorgenommen, dir einen tiefen Einblick in deine Gefühle und dein Verhalten zu verschaffen, dir aber auch eine Vorgehensweise zu zeigen, mit der du dich selbst verbessern und deine Ziele erreichen kannst.

Wenn du von diesem Buch Tipps à la »erst den Spruch bringen, dann Punkt X und Y anfassen« erwartest, wirst du enttäuscht sein. Das wird dann aber nicht nur bei diesem Buch der Fall sein, sondern bei sämtlichen Büchern mit solchen Ratschlägen, denn sie bieten allesamt nur Notlösungen.

Solange du nicht gelernt hast, auf dein eigenes Handeln zu vertrauen und Frauen mit deinem eigenen Stil, deiner eigenen Persönlichkeit zu umwerben, hast du gar nichts gelernt.

Dieses Buch ist deine erste wirkliche Schulung darin, wie man Frauen für sich gewinnt. Es ist die Schulung, die du schon längst hättest bekommen müssen, aber nie bekommen hast.

Und jetzt gebe ich dir einen ersten Einblick. Darin geht es so gut wie gar nicht um das, was gesagt wird, sondern hauptsächlich um Körperlichkeit, Ausdruck, Gefühl – und Bewegung.

Vor ein paar Jahren war ich in Argentinien. Dort machte ich eine der wichtigsten Entdeckungen meiner Aufreißerzeit. In einem Club sah ich ein Mädchen alleine dasitzen. Sie wirkte aufgebracht. Und als ich sie ansprach, wurde sie nicht fröhlicher. Sie sprach kein Englisch, und ich sprach damals kein Spanisch. Sie wollte nicht tanzen und schien keine Lust auf Plauderei zu haben. Sie wirkte scheu und unnahbar, als stünde sie unter dem Bann von etwas Fernem, Unsichtbarem, das sie nicht abschütteln konnte.

Schließlich gelang es mir mit einiger Beharrlichkeit, sie erst zum Tanzen und dann zum Lächeln zu bringen. Und im Laufe der folgenden Woche entdeckte ich, dass Verführung wirklich nicht auf Worte angewiesen ist.

Beim Tanz spielten wir mit Körperkontakt. Ich berührte spielerisch ihre Hände, ließ sie kreisen, schnitt Grimassen und verständigte mich durch improvisierte Zeichensprache. Ich umarmte sie, streichelte sie, berührte ihr Haar. Wir bemalten Servietten füreinander. Als ich meinen Arm um sie legte, und sie sich an mich schmiegte, drückte das mehr aus als tausend Gespräche. Wir bewegten uns gemeinsam, und die Bewegung brachte uns erst körperlich näher, dann emotional, und schließlich war es eine einzige Bewegung, und wir waren eins.

Emerson schrieb einmal: »Deine Taten sprechen so laut, dass ich deine Worte nicht hören kann.« Verführung ist ein Zusammenspiel von Gefühlen. Gefühle drücken sich in Bewegung aus und werden von Bewegung gesteuert, nicht von Worten. Worte sind nur eine Nebenwirkung. Sex ist eine Nebenwirkung. In Wahrheit geht es um Gefühle, Gefühle durch Bewegung. Wenn du nur eine Sache aus diesem Buch lernst, dann diese.

Unsere Kultur ist eine Kultur des Stillhaltens geworden. Wir sitzen die ganze Zeit am Schreibtisch, am Computer, im Auto. Wir bewegen uns nicht mehr so wie früher und fühlen auch nicht mehr so.

Mit diesem Buch will ich dir eine Einladung zu mehr Bewegung geben. Einen Anstoß aufzustehen, rauszugehen und Gefühle, Experimente und Beziehungen zu wagen. Dazu musst du von deinem Hintern hochkommen, aber das ist gut so. Ich helfe dir dabei. Und sobald du dich bewegst, veränderst du dich, das kann ich dir versprechen. Mit der Zeit verändern sich dein Aussehen, deine Sprache, dein Verhalten. Und vielleicht – hoffentlich – passiert etwas Schönes. Deine Gefühle geraten in Bewegung, in Schwingung, und die Frauen da draußen spüren deine Frequenz und kommen zu dir.

Teil I

REALITÄT

KAPITEL 1

Nicht-Bedürftigkeit

Die Attraktivität eines Mannes ist umgekehrt proportional zum Ausmaß seiner Bedürftigkeit. Je weniger bedürftig er wirkt, desto attraktiver wirkt er im Durchschnitt auf die Frauen. Je bedürftiger er wirkt, desto weniger attraktiv wirkt er.

Bedürftigkeit bedeutet hier, dass ein Mann mehr Wert darauf legt, was andere von ihm halten, als darauf, was er von sich selbst hält. Die Worte und Taten eines bedürftigen Mannes sind daher hauptsächlich von dem Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung durch andere Menschen motiviert. Nicht-Bedürftigkeit bedeutet dagegen, dass ein Mann mehr Wert darauf legt, was er von sich selbst hält, als darauf, was andere von ihm halten. Worte und Taten eines nicht-bedürftigen Mannes sind daher hauptsächlich von den eigenen Werten und Wünschen motiviert.

Bedürftigkeit bestimmt das ganze Verhalten, denn alles, was wir tun oder lassen, wird von Bedürftigkeit angeregt und beeinflusst. In derselben Weise steuert auch mangelnde Bedürftigkeit alles Tun und Lassen. Weil Nicht-Bedürftigkeit in allen Worten und Taten zum Vorschein kommt, macht sie in jeder Hinsicht attraktiver. Sie schwingt in jedem Wort mit, prägt jede Handlung, zeigt sich in der Haltung, im Lächeln, in jedem Witz. Sie verrät sich durch die Menschen, mit denen man sich umgibt, das Auto, das man fährt, den Wein, den man trinkt, die Jacke, die man trägt.

Wenn Menschen vage Dinge sagen wie »Ich mag seine Art« oder »Du musst nur an dich glauben« oder »Er hat das gewisse Etwas«, meinen sie damit, dass ein Mann nicht-bedürftig ist und das in allem, was er tut, ausstrahlt. Paradoxerweise wirkt gerade ein mangelndes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewunderung wie ein Magnet für Aufmerksamkeit und Bewunderung. Hat sich ein Mann mit der Möglichkeit abgefunden und angefreundet, dass ihn Menschen nicht mögen, mögen Menschen ihn umso mehr. Respektiert ein Mann die Ansichten anderer Menschen, stimmen ihm andere Menschen umso eher zu.

Ein bedürftiger Mann beschäftigt sich ständig mit dem, was andere von ihm denken. Er ist ohne echten Grund besonders nett und freundlich, weil er das für nötig hält, um gemocht zu werden. Er kauft sich teure Uhren und Saisonkarten für den Fußballclub der Stadt, damit er bewundert und geliebt wird. Er denkt sich falsche Komplimente aus oder tut so, als sei er was Besonderes, weil er sich damit Aufmerksamkeit und Liebe zu verschaffen hofft.

Ein nicht-bedürftiger Mann macht das alles auch – kauft womöglich die gleichen Saisontickets oder macht die gleichen Witze. Aber seine Absicht ist eine andere. Während der Bedürftige all das um der Anerkennung willen sagt und tut, sagt und tut es der Nicht-Bedürftige aus Freude an der Sache selbst. Der Bedürftige will eher die Gedanken und Gefühle der anderen bestimmen als die eigenen. Dem Nicht-Bedürftigen geht es dagegen mehr darum, die eigenen Gedanken und Gefühle zu steuern, nicht die der anderen. Der Bedürftige lässt sich mehr auf die Frau ein als auf sich selbst – er kümmert sich mehr um das, was sie von ihm hält, ums Wetter, um alles andere, nur nicht um das, was er selber denkt und fühlt. Ein Nicht-Bedürftiger lässt sich dagegen mehr auf sich selbst ein als auf die Frau.

Mit sich einlassen meine ich den Grad, in dem man die eigenen Gedanken, Gefühle und Beweggründe jemand anderem zuliebe ändert. Mit sich weniger einlassen meine ich, dass Männer ihre Gedanken, Gefühle und Beweggründe nicht in höherem Maße einer Frau opfern sollten, als diese die ihren zu opfern bereit ist.

Diese Erkenntnis klingt vielleicht kaltherzig und politisch unkorrekt, und sie war mir auch zunächst ein bisschen zuwider. Aber sie stimmt.

Denn während des größten Teils der Menschheitsgeschichte verfügten Männer über sehr wenig materiellen Besitz, anhand dessen Frauen ihren Status einschätzen konnten. Damals bei den Höhlenmenschen gab es keine Swim-mingpools und Steuererklärungen. Es gab keine Markensandalen und teure Haarschnitte. Allerhöchstens hatte der eine etwas mehr Fleisch abzugeben als der andere.

Daher haben die Frauen während des größten Teils der Menschheitsgeschichte das Verhalten der Männer beobachtet. Bleibt zu fragen, welches Verhalten einer Frau signalisiert, dass ein Mann von hohem Status ist und ihre Kinder großziehen kann. Denn eben solche Männer wurden über Hunderttausende von Jahren bei der Fortpflanzung bevorzugt.

Wären die Bevorzugten diejenigen, die sich anderen Männern unterordnen, Frauen um ihre Gunst anflehen, nicht für sich selbst einstehen und deren Gefühle von anderen bestimmt werden? Oder wären es die Männer, die ihr Schicksal in die Hand nehmen, sich von Drohungen nicht beeindrucken lassen und die die Zurückweisung einer von ihnen begehrten Frau schulterzuckend hinnehmen?

Das Zweite dieser beiden Beispiele zeigt einen statusbewussten Mann. An der Spitze der Hierarchie hat man keinen Grund, sich einschüchtern zu lassen oder sich unterzuordnen (es sei denn mit Absicht). Am unteren Ende der Hierarchie dagegen besteht das ganze Leben aus Unterordnung.

Der Mann mit dem hohen Status zeigt Nicht-Bedürftigkeit. Der Mann mit dem niedrigen Status zeigt Bedürftigkeit.

Bedürftigkeit wird von Frauen und Männern nicht bewusst wahrgenommen. Frauen laufen garantiert nicht mit einem Bedürftigkeits-Formular auf dem Klemmbrett herum.

Bedürftigkeit ist etwas Gefühltes. Eine Frau spürt sie instinktiv: an ihrem Würgereiz, wenn er zwölfmal zu oft anruft. An ihrer Abneigung, wenn er ein bisschen zu laut über ihre Scherze lacht. An ihrem Genervtsein, wenn er ihr Entscheidungen abnimmt, die sie sehr gut allein treffen könnte.

Eine Frau entdeckt instinktiv Bedürftigkeit, indem sie die Absichten hinter den Worten und Taten eines Mannes erspürt. Das ist der Grund, warum Frauen oft von unscheinbaren Handlungen oder unerheblichen Aussagen abgestoßen werden. Rational betrachtet mag es sich um eine harmlose Aktion oder Äußerung handeln, aber unbewusst hat sie alles verraten, was die Frau über seinen Status wissen muss, nämlich: dass der Mann aus einem ständigen Bedürfnis nach Anerkennung heraus handelt.

Wie du dir denken kannst, sind auch Frauen mitunter bedürftig. Und Bedürftigkeit empfinden viele Männer zwar als abtörnend, aber nicht wie die meisten Frauen als absolutes Ausschlusskriterium.

Den meisten Frauen kommt ein Mann ohne Bedürftigkeit vor wie Männern eine Frau mit perfekten Brüsten und formvollendetem Hintern. Ein Mann voller Bedürftigkeit wirkt dagegen auf Frauen wie jemand mit schlechtem Atem und Zahnlücke.

Dabei bedeutet Nicht-Bedürftigkeit ausdrücklich nicht, dass man nur sich selbst im Sinn hat, sich nur auf sich selbst einlässt. Das wäre Narzissmus, und damit kriegt man Frauen zwar auch ins Bett, aber wirklich attraktiv macht das nicht, und am Ende kommen dysfunktionale Beziehungen heraus.

Wer sich zu einer Frau hingezogen fühlt, sollte von ihr betroffen sein, sollte sich auf sie einlassen. Darin besteht der ganze Spaß! Darum haben wir überhaupt Beziehungen, um von anderen berührt und bewegt zu werden. Worauf es hier ankommt, ist die Frage, wie wir die Wahrnehmung anderer gegenüber unserer eigenen Wahrnehmung gewichten. Was ist wichtiger? Ihre oder deine?

Stark bedürftige Männer kriegen auch manchmal Frauen ab, aber nur stark bedürftige. Der stark bedürftige Mann bemüht sich ständig um die Anerkennung der Frau, und die stark bedürftige Frau bemüht sich ständig um die Anerkennung des Mannes. Also tun sich beide zusammen, meist indem die eine Seite Drama und Nervenzusammenbrüche produziert und die andere Seite den ganzen Schaden repariert. Solche Beziehungen sind toxisch und beschädigen das Selbstwertgefühl aller Beteiligten.

Narzisstische Männer, also solche, die sich nur auf sich selbst einlassen, kriegen auch manchmal Frauen ab, aber nur oberflächliche, narzisstische Frauen. Narzisst wie Narzisstin sehen ihren Partner nur als Ornament ihres selbstbezogenen Lebens. Auch diese Beziehungen sind toxisch. Und auch sie enden oft im Elend.

In der Theorie klingt das alles sehr schön. Aber wie sieht es im Alltagsleben aus? Hier ein paar Beispiele.

James ist ein Netter. Aber in seinen Beziehungen neigt er zur Bedürftigkeit, und wenn er eine Frau kennenlernt, lässt er sich in hohem Maße auf sie ein.

Für ein Rendezvous stellt er seinen gesamten Terminplan nach ihren Wünschen um. Er kauft ihr Geschenke und gibt Unsummen für Restaurantrechnungen aus. Er sagt Treffen mit seinen Freunden ab, und wenn seine Verehrte wütend wird, hört er geduldig zu, wie sie ihrem Frust Luft macht, und stimmt ihr in allem zu, damit sie sich bloß beruhigt. Selbst wenn er findet, dass sie sich irrational verhält oder ihn unfair behandelt, sagt er nichts, denn sonst könnte sie sich ja über ihn ärgern.

Infolgedessen wird James von seinen Partnerinnen zwar geliebt, aber selten respektiert. Und früher oder später – eher früher – verlassen sie ihn. Wird James verlassen, reagiert er mit Bestürzung und Depression. Oft ist er untröstlich und trinkt zu viel. Meistens geht es ihm erst besser, wenn er eine neue Frau kennenlernt, und der ganze Schlamassel von vorn beginnt.

Dann wäre da Jeff. Jeff hat sein ganzes Leben lang einen Schlag bei Frauen gehabt. Er lässt sich erst dann auf eine Frau ein, wenn er sie näher kennengelernt hat. Jeff verbringt gern Zeit mit seinen Freunden und kümmert sich nicht darum, was die Frauen in seinem Umfeld von ihm halten. Manchmal sagt er etwas Blödes und erfährt Zurückweisung, aber das stört ihn nicht.

Manchmal fühlen sich Frauen aber auch sehr zu Jeff hingezogen. Wenn er das merkt und die Frau ebenfalls attraktiv findet, nimmt er ihre Telefonnummer und verabredet sich mit ihr. Dazu trifft er sich einfach mit ihr im Park seines Wohnviertels. Dort setzt er sich mit ihr zusammen auf eine Bank und plaudert, und wenn er sie nicht mag, entschuldigt er sich und geht. Wenn er sie mag, lädt er sie zum Eis oder ins Kino ein. Wenn sie dabei irgendwann merkt, dass sie ihn nicht mag, stört es Jeff nicht, wenn sie sich verabschiedet. Er sagt sich dann, dass er mit ihr sowieso nicht glücklich geworden wäre – wozu sollte er sich dann ihr zuliebe verbiegen?

Letzten Endes schläft Jeff mit vielen Frauen. Ständig hat er Kurznachrichten von ihnen auf dem Handy, aber er antwortet nur, wenn er Zeit und Lust hat. Nie behandelt er sie unhöflich oder gemein. Aber er nimmt sich nur für die Frauen Zeit, mit denen er auch wirklich gern zusammen ist.

James lässt sich emotional sehr stark auf die Frauen ein, die er kennenlernt, und mit denen er zusammen ist. Er hat kein Selbstvertrauen. Er ist bedürftig. Das Bisschen, was er von seinem eigenen Ich noch spürt, unterwirft er restlos seiner Vorstellung davon, was Frauen gefallen könnte.

Jeff lässt sich nicht so schnell auf Frauen ein. Er ist zufrieden mit seinem Leben und stolz auf sich. Er hat Selbstvertrauen und ist nicht-bedürftig. Wenn eine Frau das nicht zu schätzen weiß, ist er besser ohne sie dran.

Wie mit einem sechsten Sinn spüren Frauen Jeffs geringeren emotionalen Einsatz, denn alle seine Entscheidungen und Verhaltensweisen zeugen davon. Jeff hat ein hohes Selbstwertgefühl, sorgt für sich selbst und kann daher anderen gegenüber ganz er selbst sein. Bei James ist das nicht so. Sobald Frauen mit Jeff sprechen, ja oft noch bevor sie mit ihm sprechen, spüren sie, dass er einen starken Charakter hat, und dass er ihnen gegenüber seinen Charakter nicht aufgeben wird. Dadurch wird ihnen unterschwellig sein hoher Status mitgeteilt, und das wirkt anziehend. Wie Jeff diese Signale aussendet, wird weiter hinten im Buch erläutert.

Die meisten Frauen werden bestätigen, dass sie sofort wissen, ob ein Mann »das gewisse Etwas« hat oder nicht. Sie wissen zwar nicht, worum genau es sich handelt, aber sie wissen, wer es hat und wer nicht. Bei diesem »gewissen Etwas«, das sie als Bauchgefühl verspüren, sobald sie ihn gehen sehen, reden hören oder ihm in die Augen schauen, handelt es sich um das Maß, in dem er sich auf sie einlässt – um seine Nicht-Bedürftigkeit.

Wenn du damit noch nichts anzufangen weißt, keine Sorge. Dieses Buch dreht sich hauptsächlich darum, wie man »das gewisse Etwas« erlangt und es Frauen sofort spüren lässt, egal was man dabei sagt oder tut.

Der Verführungsprozess

Biologisch gesehen haben Frauen beim Sex deutlich mehr zu verlieren als Männer. Aus diesem Grund besteht für sie seit jeher der Anreiz, bei der Auswahl der Geschlechtspartner (meist) wählerischer zu sein. Männer mussten dagegen immer schon weniger Nachwirkungen ihrer Promiskuität fürchten und haben biologisch gesehen sogar einen Vorteil bei promiskem Verhalten.

Egal ob aus biologischen oder kulturellen Gründen oder aufgrund einer Mischung aus beidem: Tatsache ist, dass die weibliche Partnerwahl stark davon abhängt, ob sich die Frau beim Mann sicher und geborgen fühlt. Frauen haben eine Sexualität entwickelt, die eher psychologisch als physisch funktioniert, und psychologisch verlangt es sie besonders nach Sicherheit und Bindung.

Deshalb beruht Status nicht nur auf Besitztum, sondern auch auf Verhalten. Ein Mann mit größerem Besitz hat viel eher die Möglichkeit, einer Frau das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln, aber wenn sein Verhalten dies nicht signalisiert, wird sie sich nicht zu ihm hingezogen fühlen. Ein körperlich fitter Mann verheißt fittere Kinder, aber wenn sein Verhalten erkennen lässt, dass er sie nicht oder nur schlecht großziehen wird, wird sie sich auch zu ihm nicht hingezogen fühlen.

Weil Männer zu Beginn einer Beziehung Sex mehr schätzen als Frauen, und weil Gelegenheiten zum Geschlechtsverkehr für Männer knapper sind als für Frauen, hängen sich Frauen zu Beginn der Beziehung weniger rein und zeigen mehr Selbstvertrauen. Wenn ein Mann ihr näherkommt und sie dazu bringt, sich ebenso auf ihn einzulassen, beginnt der Prozess der Verführung. Sex ist bei diesem Prozess eine natürliche Begleiterscheinung.

Verführung bedeutet, dass ein Mann eine Frau dazu bringt, sich im gleichen Maße auf ihn einzulassen, wie er sich auf sie einlässt.

Verführung geschieht auf zweierlei Weise: 1) Der Mann täuscht vor, sich deutlich weniger auf die Frau einzulassen, als er es eigentlich tut (Bedürftigkeit im Gewand von Nicht-Bedürftigkeit), oder 2) ein Mann lässt sich tatsächlich weniger auf sie ein (echte Nicht-Bedürftigkeit).

Die erste Methode (bei der der Mann einen falschen Eindruck erweckt), beruht auf dem, was ich Performance nenne. Die meisten Beziehungsratgeber für Männer (und Frauen) bieten Performance-bezogenen Rat – sag dies, tu das, ruf nicht gleich zurück, tu so, als ob du sie nicht magst, reiß den und den Witz etc.

Die zweite Methode (bei der sich der Mann demonstrativ wenig auf sie einlässt) ist ein passiver Vorgang, den er für sich selbst vollzieht und der langfristig jeden Aspekt seines Verhaltens beeinflusst. Dabei gibt es nichts auswendig zu lernen. Es gibt nichts einzuüben. Man muss nur den eigenen Erfolgsmaßstab von äußeren Zielen (mehr Dates, mehr Sex) auf innere Ziele umstellen (bessere Beziehungen, mehr emotionale Erfüllung, mehr Glück). Dieses Buch legt dar, wie der innere Prozess vonstattengeht und wie man ihn bei sich selbst einleitet.

Performance-bezogene Anmachtipps »funktionieren« durchaus. Doch das Ergebnis ist nicht erfüllend. Man löst damit nämlich nicht das eigentliche Problem (die eigene Bedürftigkeit); man verdeckt sie nur. Ein Mann, der durch ausgeklügelte Performance Erfolg hat, bekommt vielleicht mehr Sex, steuert aber auf furchtbare, unerfüllte Beziehungen mit bedürftigen Frauen zu.

Im Folgenden schildere ich einige Beispiele für Verführung im echten Leben und erläutere verschiedene darin vorkommende Faktoren unter dem Gesichtspunkt Bedürftigkeit/Nicht-Bedürftigkeit. Es handelt sich um wahre Geschichten, bei denen ich allerdings die Namen und einige Details geändert habe.

Als Ryan aufs College ging, war er ein führendes Mitglied seiner Burschenschaft. Er war dort für die Organisation der Hauspartys zuständig und ein geselliger Typ, den die meisten Menschen mochten. Bei einer der Feiern lernte er Jane kennen. Jane fand ihn sofort sympathisch, und die beiden begannen eine Beziehung. Ryan organisierte weiterhin seine Partys, und Jane kam vorbei und brachte ihre Freundinnen mit. Bald hatten sie Geschichten, Erlebnisse und Interessen gemeinsam. So verging ihre Collegezeit.

Nach dem Abschluss nahm Ryan einen Job bei einer Bank an. Jane engagierte sich bei einer Wohltätigkeitsorganisation vor Ort. Ryans soziales Umfeld brach weg, und seine lange Arbeitszeit bei der Bank hemmte sein Verlangen auszugehen und neue Leute kennenzulernen. Er verbrachte immer mehr Zeit mit Jane. Meistens schauten sie fern und tranken zusammen Wein.

Mit der Zeit hatte Jane immer mehr Arbeit mit Benefiz-Veranstaltungen und reiste auch zu auswärtigen Spendensammelaktionen. Ryan schaute derweil fern oder ging mit einem alten Kumpel ein Bier trinken, aber das war nicht mehr so wie früher. Nach einem Jahr beklagte sich Ryan offen über Janes Reiserei. Jane zeigte Verständnis für ihn, fühlte sich aber auch unter Druck gesetzt und ärgerte sich darüber. Bald stritten sie sich öfter. Ryan nahm zu. Jane arbeitete immer mehr unterwegs.

Ryan beschloss, eine Traumreise zu zweit in die Karibik zu unternehmen. Die langersehnte Erholung von der Arbeit würde ihm guttun und in der Beziehung das fehlende Kribbeln und die Leidenschaft wiederherstellen. Und tatsächlich ließ die Reise die Romantik wieder aufflammen. Doch zu Hause setzte erneut die Realität ein. Nach wenigen Monaten landeten sie wieder im alten Trott: er überarbeitet und gereizt, sie distanziert und unterwegs.