Schindermax und Stutzermoritz - Mario Junkes - E-Book

Schindermax und Stutzermoritz E-Book

Mario Junkes

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Beschreibung

Siebzehnneunundsiebzig, achtzig, Achtundsiebzig, einundachtzig, Wann war die Geburt? Es zeigt sich Nichts Genaues weiß man nicht Johannes Bückler. Der Schinderhannes. Selten hat der Volksmund das Wirken eines Mannes so verdreht. Erst 200 Jahre nach seiner Hinrichtung kommt ans Tageslicht: Er war ein Dieb, ein Räuber und am gewaltsamen Tod von mehreren Menschen beteiligt. Mario Junkes widmet ihm ein Gedicht, das seine Verbrechen auflistet und mit einer Prise Humor fragt: Weshalb setzt man einem Kriminellen ein Denkmal?

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Seitenzahl: 38

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Dieses Gedicht basiert auf Dr. Mark Scheibes Buch: "Schinderhannes - Nichtsnutz, Pferdedieb, Räuberhauptmann? Forschungsbericht Stand Juni 2010" [unter erstmaliger Aufarbeitung der nachweisbaren 130 Straftaten des berüchtigten Ver brechers und seiner 94 Mittäter; Hunsrück, Pfalz, Rheinhessen, Taunus, Wetterau, Vorderer Odenwald, Frankfurt/Main, Mainz]. 5., erweiterte Auflage. Kelkheim 2010

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Immer noch Vorwort

"Erster" Fall

"Zweiter" Fall

"Dritter" Fall

Zwischenzug

"Vierter" Fall

"Fünfter" Fall

Zwischengeldjunge

"Sechster" Fall

"Letzter" Fall

Nachwort

Schluss

Schluss, wirklich

Schluss, echt jetzt, oder?

Vorwort

Ach, was muss man oft von bösen

Menschen hören oder lesen

Wie von einem Ekel fies

Das Johannes Bückler hieß

Schinderhannes er genannt

War im ganzen Land bekannt

Hingeworfen in die Armut

Überlebender der Brut

Ob als Resultat der Umwelt

Oder weil's ihm so gefällt

Wird er Schinder, Dieb und Schläger

Wie die familiären Präger

Mundraub, Schieben, Klauen, Prellen,

Erst im Dunklen, dann im Hellen

Hammel, Pferde, Silber stehlen

Menschen plagen, schlagen, quälen

Immer schlimmer, immerfort denn

Mit den Prekariatkonsorten

Saufen, Brechen, Raufen, Stehlen

Zaupen, Zechen, Rauben, Hehlen

Ferkel, Schweine, frisch geklaut

Bestens schmecken, selbst der Braut

"Alles mein!", so heißt die Masche

Treibstoff in der Branntweinflasche

Lug und Trug an hundert Orten

Einbruch, Folter, Totschlag, Morden

Endlich weiß man ihn zu fassen

Und er muss das Leben lassen

Ach, das war ein rechtes Ding

Wie es Schinderhannes ging

Darum ist, was er getrieben

Fein gereimt und aufgeschrieben

Immer noch Vorwort

Wenn man über Bückler liest

Bücher, Sach- und Fach-, genießt

Was man auch von Hannes hört

Wird nicht selten schwer gestört

Von persönlich Wert und Meinung

Schreibers innere Erscheinung

Die, er aktiv stets verrät

Löst sich von Realität

Ohne Quellen und Fußnoten

Wird die Meinung dargeboten

Und das gut gemeinte Sachbuch

Wird effekthaschendes Lachbuch

Es braucht zwei Jahrhunderte

Bis sich mal wer wunderte

Recherchiert, es rauscht Karton

Scheibendoktors Schinder-Song

So oft angespuckt, getreten

Das war nicht nett, ungebeten

Hieße Seligmann Hanns Schleyer

Bücklers Erbe Fraß für Geier

Mendel Löb heißt Jürgen Ponto?

Man verabscheut Bückler pronto

Baader-Straße, Meinhof-Twiete

Brutalstmöglicheste Nieten

Seit wann ehrt man Terroristen

Straße, Radweg, Spiele, Büste?

Wozu Wirklichkeit verdrängen

Und die Opfer nochmals hängen?

Wenigstens sechs tote Leute

Mehr als Baaders Terrorbeute

Weshalb Soziopathen ehren

Sich der Menschlichkeit verwehren?

Wie viel später Donald Drumpf

Stammt Hans aus demselbem Sumpf

Aus verschiedenenenen Welten

Wollen sie nur Geld und Gelten

Kälte, Gier koagulieren

Willkür, Leid und Tod passieren

Vor Gerichte, dann Museen

Und die Fakten soll man sehen

Denn darauf Geschichte baut

Welche Kind und Enkel schaut

Um zu lernen aus den Sachen

Und es besser dann zu machen

Mit erfundenem Getue

Unser Geist hat keine Ruhe

Doch mit Wahrheit, auch im Schmerz

Würdig leben wir - mit Herz

"Erster" Fall

Siebzehnneunundsiebzig, achtzig,

Achtundsiebzig, einundachtzig,

Wann war die Geburt? Es zeigt sich

Nichts Genaues weiß man nicht

Wann der Bückler ist geboren

Ewig an die Zeit verloren

Auch Geburtsort, Miehlen, Weiden

Weiß man nicht und muss im Leiden

Auf des Schinders Reden schauen

Doch des Bücklers Wort zu trauen

Bringt Bedenken, Schaden, Sorgen

Lügt oft schon beim "Guten Morgen"

Was Hans dem Gericht gegeben

Oft noch schneller muss ableben

Als der Vampirin Gemahl

Bei der Sonne Lichterstrahl

Nachdem Mutter Leinwand klaute

Bücklers von daheim abhauten

Auf nach Polen soll es gehen

Doch in Olmütz bleibt man stehen

Es mal als Soldat probieren

Vater tut sich inskribieren

Nach zwei Jahren es passiert

Bückler senior desertiert

Dann nach Preußen, neues Glück

Dann Merzweiler, Huns-zu-rück

Diese Eltern, jedenfalls

Sind der Kevin, die Chantal

Wackelnd ethische Instanz

Leitet ihren jungen Hans

Die Verwandten helfen nicht

Bringen Dunkel nur zum Licht

Auch die Gegend, arm und ärmer

Macht Hans kälter anstatt wärmer

Krieg, Scharmützel offen walten

Wie soll Mensch sich hier entfalten?

Nein, ein Freibrief ist es nicht

Es ist Kontext, Autor-Pflicht

Hansens Leben einzubetten

In die Zeit und in die Ketten

Welche um den Menschen liegen

Der muss Brot zum Leben kriegen

Wenn die Not stets Nachbar ist

Verzweiflung bald die Seele frisst

Stehlen wird zum Mundesraub

Wenn das Herz vom Hungern taub

Für Hans nicht verborgen bleibt

Was das Land, was Leute treibt

Korruption von Geist und Werten

Tiefe Gräben, böse Fährten

Deutsches Reich im Untergange

Jagt fort Hemmung, Angst und Bange

Überleben, erster Antrieb

Macht den Ehrlichsten zum Dieb

Menschen, ob alt oder Kind

Arm die Skrupel teuer sind

Wenn dann noch die Ethik-Latte

Liegt zerbrochen auf der Matte

Dann ist Polen vollends offen

Gastwirt Koch, wohl noch im Hoffen

Schickt den Hans zu kaufen Branntwein

Mit dem Geld nach Oberstein

Hannes glaubt es gut getroffen