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<p><strong>Knie ohne Schmerzen</strong></p> <p>Bei Arthrose im Knie kann ein k&uuml;nstliches Kniegelenk die L&ouml;sung sein, um wieder beschwerdefrei gehen zu k&ouml;nnen. Doch viele haben Angst vor einer Knie OP, auch wenn ihre Gonarthrose gro&szlig;e Schmerzen verursacht. Diese Angst wollen die Autoren Ihnen nehmen:</p> <ul> <li><strong>Ihre Knie in guten H&auml;nden:</strong> Prof. Dr. Thomas He&szlig;, Spezialist f&uuml;r Knie OPs, und Silke R&ouml;dig, Physiotherapeutin in einer Rehaklinik, stehen f&uuml;r Kompetenz rund um Ihre Knieprobleme.</li> <li><strong>Gut vorbereitet in die OP:</strong> Alle wichtigen Hintergr&uuml;nde &uuml;ber Arthrose, k&uuml;nstliche Gelenke und den Eingriff.</li> <li><strong>So werden Sie schnell wieder fit:</strong> Schmerzlindernde Nachsorge und die besten &Uuml;bungen nach der Knie OP f&uuml;r zu Hause.</li> </ul> <p><strong>Endlich wieder schmerzfrei laufen!</strong></p>
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Seitenzahl: 78
Prof. Dr. med. Thomas Hess, Silke Rödig
1. Auflage 2024
70 Abbildungen
Liebe Leserin, lieber Leser,wenn es um die eigene Gesundheit geht, darf man nichts dem Zufall überlassen. „Für eine bessere Medizin und mehr Gesundheit im Leben“: So lautet das Qualitätsversprechen der Marke Thieme. Ärztlich Tätige, Pflegekräfte, Physiotherapeuten oder Hebammen – sie alle verlassen sich darauf, dass sie von Thieme, dem führenden Anbieter von medizinischen Fachinformationen und Services, die entscheidenden Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bekommen. So können sie die Menschen, die sich ihnen anvertrauen, bestmöglich unterstützen. Auch Sie können sich auf die TRIAS Ratgeber mit dem Thieme Qualitätssiegel verlassen! Diese Informationsangebote helfen Ihnen dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es um Ihre Gesundheit geht, selbst daran mitzuwirken, gesund zu werden, sich gesund zu erhalten oder das Fortschreiten einer Erkrankung zu vermeiden. Mit einem TRIAS Titel aus dem Hause Thieme überlassen Sie Ihre Gesundheit nicht dem Zufall! Ihr TRIAS Team
im Jahr 2021 wurden in Deutschland knapp 180.000 künstliche Kniegelenke eingesetzt. Diese beeindruckende Zahl zeigt, welchen erheblichen gesundheitspolitischen, aber auch ökonomischen Stellenwert dieser Eingriff mittlerweile hat. Der künstliche Gelenkersatz im Allgemeinen, aber insbesondere der am Kniegelenk, ist eine der erfolgreichsten Verfahren der modernen Medizin geworden. Die Arthrose als typische Alterskrankheit bringt erhebliche Einschränkungen der Mobilität und der Lebensqualität mit sich. Mit dem künstlichen Gelenkersatz gelingt es, diese Beeinträchtigungen bedeutend zu lindern, wenn nicht gänzlich zu beseitigen. Wie jeder chirurgische Eingriff kann aber auch der künstliche Gelenkersatz mit Komplikationen und Risiken einhergehen.
Die Entscheidung für oder gegen einen derartigen Eingriff sollte wohlbedacht getroffen werden. Das vorliegende Buch will Ihnen hierzu eine Orientierungshilfe geben. Wir möchten Ihnen nicht nur die verschiedenen Aspekte eines künstlichen Kniegelenkes erklären, sondern auch auf die Vorbereitung vor der Operation, den Ablauf des Eingriffes und die anschließende Rehabilitation eingehen. Ein ausführlicher Übungsteil ermöglicht es Ihnen, die Übungen später zu Hause fortzusetzen.
Bitte bedenken Sie, dass dieser Ratgeber keine individuelle medizinische Beratung ersetzen kann. Jeder Mensch ist einzigartig und es ist wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Arzt und Ihrer Physiotherapeutin austauschen, um Ihre spezifische Situation zu besprechen.
Wir hoffen, dass dieser Ratgeber Ihnen dabei hilft, Ihre Fragen zu beantworten, und Ihnen eine wertvolle Unterstützung auf dem Weg zu einer verbesserten Lebensqualität bietet.
Ihr Prof. Thomas Heß und Ihre Silke Rödig
Titelei
Liebe Leserin, lieber Leser,
Basiswissen zum Knie
Anatomie des Kniegelenks
Die Muskulatur rund um das Kniegelenk
Arthrose im Knie
Eine Arthrose entsteht schleichend
Behandlungsmöglichkeiten von Kniearthrose
Bewegung und gezielte Physiotherapie
Übergewicht abbauen
Hilfsmittel
Medikamentöse Therapieoptionen
Gelenkspritzen
Operative Therapieoptionen zum Gelenkerhalt
Gelenkspiegelung (Arthroskopie)
Umstellungsosteotomie
Die Knie-OP
Künstliche Kniegelenke
Entscheidungskriterien für eine Operation
Die Knieprothese – Modelle und Typen
Teilprothese (Schlittenprothese)
Totalendoprothesen
Oberflächenersatzprothesen
Gekoppelte Prothesen
Sonderprothesen
Knieprothesen-OP: Risiken
Mögliche Komplikationen
Infektion
Thrombose
Steifheit und Bewegungseinschränkung
Nervenschäden
Blutungen und Hämatome
Lockerung der Prothese
Standzeiten: Wie lange hält die Prothese?
Prothesenwechsel
Knie-OP: Vorbereitung und Ablauf
Vorbereitende Gespräche und Untersuchungen
Medikamentenanpassung
Anschlussreha planen
Was Sie in die Klinik mitnehmen sollten
Aufnahmetag
Der Operationstag
Narkose
Ablauf der Knie-OP
Reha nach der Knie-OP
Gut zu wissen: nach der OP
Die Bewegung im Kniegelenk
Heilungsphasen
Vorgehensweise nach der OP
Lagerung
Die ersten Bewegungen nach der Operation
Kühlen des Kniegelenks
Einsatz der Motorschiene
Behandlungsmaßnahmen in der Rehaklinik
Bewegungsabläufe im Alltag
Gehen mit Gehstützen
Gehen mit nur einer Gehstütze ist nicht zu empfehlen
Gehen mit einem Rollator
Treppen steigen
Aufheben von Gegenständen
Hinknien ist nicht verboten!
Training nach der Knie-OP
Praktische Übungen für das Kniegelenk
Trainingsprinzipien
Übung zur Entlastung des nicht operierten Kniegelenks
Übungen im Liegen: Schwellung im Bein abbauen
Übungen im Liegen: Kniebeweglichkeit verbessern
Übungen im Sitzen: Kniebeweglichkeit verbessern
Übungen im Stehen: Kniebeweglichkeit verbessern
Dehnlagerungen
Verbesserung der Kniestreckung
Verbesserung der Kniebeugung
Dehnübungen
Übungen zur Kräftigung der Beinmuskulatur
Übungen zur Verbesserung der Stabilität und Koordination
Gehtraining
Sicherheit beim Gehen bekommen
Verlängern der Gehstrecke
Die Gehbewegung kontrollieren
Gezielte Übungen beim Gehen
Sport mit einem künstlichen Kniegelenk
Was unser Kniegelenk aushalten muss
Belastung des Kniegelenks beim Krafttraining
Spezielle Aspekte zur Belastung einer Knieprothese
Welche Sportarten sind zu empfehlen?
Eher ungünstige Sportarten
Autorenvorstellung
Sachverzeichnis
Impressum
Wie funktioniert das Kniegelenk? Wie ist es aufgebaut? Warum kann Kniearthrose entstehen und was kann man dagegen tun? Welche Behandlungsoptionen gibt es?
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es vereinigt eigentlich zwei Gelenke in sich, nämlich das Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkel und das zwischen Oberschenkel und Kniescheibe.
Anders als das Hüftgelenk besitzt das Kniegelenk keinen Zusammenhalt durch seine knöcherne Formgebung; der Zusammenhalt wird ausschließlich durch die Gelenkkapsel und den Bandapparat gewährleistet. Diese Bänder sind nicht nur für die Stabilität des Gelenkes verantwortlich, sondern auch für den spezifischen Bewegungsablauf. Das Kniegelenk funktioniert nämlich nicht wie ein simples Scharnier; vielmehr ändert sich die (theoretische) Achse des Kniegelenkes im Verlauf eines Bewegungszyklus (Beugung/Streckung) fortwährend, sodass der Oberschenkel auf dem Plateau des Unterschenkels nicht nur eine Rollbewegung, sondern auch eine Gleitbewegung vollführt. Der Bandapparat des Kniegelenkes bewirkt außerdem, dass es in Beugung zwei Freiheitsgrade (Beugung/Streckung und Drehung des Unterschenkels), in voller Streckung jedoch nur einen Freiheitsgrad (Beugung/Streckung) besitzt. Eine Drehung des Unterschenkels oder Fußes ist somit bei gestrecktem Kniegelenk nur aus der Hüfte möglich.
Die oberschenkelseitige Gelenkfläche des Kniegelenkes ist zweigeteilt und ähnelt den Kufen eines Schlittens. Die unterschenkelseitige Gelenkfläche ist plateauförmig. Die hierdurch entstehende Inkongruenz der Gelenkflächen wird durch den Außen- und Innenmeniskus ausgeglichen.
Sowohl am Unterschenkel als auch am Oberschenkel befinden sich zahlreiche Muskeln, die das Kniegelenk stabilisieren und die Bewegungen steuern.
Die Beinmuskulatur.
Vordere Oberschenkelmuskulatur: Sie besteht aus dem M. quadriceps, einem vierteiligen Muskel. Die Sehne dieses Muskels geht über das Kniegelenk hinweg, schließt die Kniescheibe ein und setzt am Unterschenkel an. Der Muskel ist für die Streckung des Kniegelenks wichtig, z.B. beim Aufstehen von einem Stuhl.
Hintere Oberschenkelmuskulatur: Hier befindet sich eine Muskelgruppe, die „ischiocrurale Muskulatur“ genannt wird. Sie ist für die Beugung des Kniegelenks wichtig, entspringt teilweise am Sitzbein des Beckens, aber auch am Oberschenkelknochen (Femur). Der Hauptmuskel läuft an der Außenseite des Kniegelenks entlang bis zum Wadenbeinköpfchen.
Oberschenkelaußenseite: Hier verläuft ein dicker Sehnenstrang, der sogenannte „Tractus iliotibialis“, an dem Teile der Muskulatur befestigt sind.
Wadenmuskulatur: Auch am Unterschenkel befinden sich einige Muskeln, die an der Funktion des Kniegelenks beteiligt sind. Die Oberfläche der Wade wird durch den M. gastrocnemius gebildet. Dieser entspringt am unteren Teil des Oberschenkelknochens und zieht hinunter bis zum Fersenbein. Der Muskel ist sehr wichtig für die Gehbewegung, beugt das Kniegelenk und ist an der Abrollbewegung des Fußes beteiligt.
Wie bei allen Gelenken sind auch beim Kniegelenk die Gelenkflächen mit Knorpel überzogen. Hierbei handelt es sich um ein besonderes Gewebe, den sogenannten hyalinen Knorpel.
Hyaliner Knorpel kann vom menschlichen Körper zu Lebzeiten nicht nachgebildet werden. Bei Geburt besteht etwa ein Drittel des kindlichen Skelettes aus diesem hyalinen Knorpel, was der Elastizität des kindlichen Skelettes dient – zum Beispiel beim Geburtsvorgang. Während des Wachstums wird dieser hyaline Knorpel dann nach und nach zu Knochen umgebildet, sodass am Ende des Wachstums nur noch die Oberflächen der Gelenke mit diesem speziellen Gewebe überzogen sind. Im Verlauf des weiteren Lebens bildet sich dann auch dieser Gelenküberzug langsam zurück, sodass der darunterliegende Knochen zutage tritt. Diesen Vorgang und die daraus resultierenden Symptome bezeichnet man als Arthrose.
Zunächst kommt es zu einer sukzessiven Ausdünnung des Knorpelbelages, dann treten einzelne Defekte bis auf den Knochen hinunter auf. In diesen Stadien wird die Erkrankung in der Regel als Knorpelerkrankung (medizinisch: Chondromalazie) bezeichnet. Von Arthrose spricht man erst dann, wenn größere Flächen des Knochens frei liegen oder typische Beschwerden und Veränderungen im Röntgenbild auftreten.
Linke Aufnahme: Arthrose auf der Innenseite des Kniegelenks.
Rechte Aufnahme: Arthrose aller Kniegelenksabteile. Quelle: Prof. Dr. Heß
(© Prof. Dr. Heß)
Eine fortgeschrittene Arthrose lässt sich – gerade am wenig weichteilbedeckten Kniegelenk – meist schon durch Betrachtung erkennen: Das Gelenk wirkt unförmig, es entsteht ein O-Bein oder übertriebenes X-Bein, häufig verbunden mit einem Instabilitätsgefühl. Der Untergang von Knorpelgewebe führt auch dazu, dass das Gelenk Flüssigkeit bildet, einen sogenannten Kniegelenkerguss. Häufig verläuft der Knorpeluntergang in Schüben, das Gelenk ist dann wie bei einer Entzündung überwärmt und manchmal sogar gerötet. Der Gelenkerguss führt zu Spannungsgefühlen oder Einschränkungen bei der Beugung.
Leitsymptom einer fortgeschrittenen Kniearthrose (Gonarthrose) ist natürlich der Schmerz: Er tritt zunächst nur nach längerer Belastung auf, mit Fortschreiten der Erkrankung immer häufiger und bei immer geringeren Belastungen, bis schließlich ein Schmerz in Ruhe oder auch des Nachts besteht. Dies geht einher mit einer zunehmenden Einschränkung der Beweglichkeit, zunächst für die Beugung, schließlich auch für die Streckung. In der Extremform einer Arthrose ist das Gelenk schließlich völlig eingesteift.
Es gibt keine Therapie, die die Arthrose heilt oder beseitigt. Zwar können bei jüngeren Menschen (unter 55 Jahren) kleinere, umschriebene Knorpeldefekte