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Süße Küsse zwischen Mandelduft und Zimtgeschmack: „Schneeballflirt und Weihnachtszauber“ von Sissi Flegel jetzt als eBook bei dotbooks. Weihnachten ist für Katinka gelaufen – aber so was von! Nicht nur, dass ihr Freund einfach Schluss gemacht hat, nein, er hat sie auch noch für ihre beste Freundin sitzen gelassen. Und an den Festtagen wird ihre Großfamilie nichts anderes im Sinn haben, als sie zu trösten und über die Trennung auszuquetschen. Also nichts wie weg! Gemeinsam mit ihrer Cousine Melli will Katinka heimlich nach Berlin fahren. Doch als sie auf dem heimischen Weihnachtsmarkt plötzlich Flori begegnet, ist sie sich gar nicht mehr so sicher, wo sie wirklich hin möchte … Ganz egal, ob du „Schneeballflirt und Weihnachtszauber“ wie einen Adventskalender – jeden Tag ein Kapitel – liest, oder Katinkas Geschichte in einem Rutsch erfahren möchtest: Dieses Buch bietet dir das perfekte Lesevergnügen in der schönsten Zeit des Jahres! Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Schneeballflirt und Weihnachtszauber“ von Bestsellerautorin Sissi Flegel. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 242
Über dieses Buch:
Weihnachten ist für Katinka gelaufen – aber so was von! Nicht nur, dass ihr Freund einfach Schluss gemacht hat, nein, er hat sie auch noch für ihre beste Freundin sitzen gelassen. Und an den Festtagen wird ihre Großfamilie nichts anderes im Sinn haben, als sie zu trösten und über die Trennung auszuquetschen. Also nichts wie weg! Gemeinsam mit ihrer Cousine Melli will Katinka heimlich nach Berlin fahren. Doch als sie auf dem heimischen Weihnachtsmarkt plötzlich Flori begegnet, ist sie sich gar nicht mehr so sicher, wo sie wirklich hin möchte …
Ganz egal, ob du „Schneeballflirt und Weihnachtszauber“ wie einen Adventskalender – jeden Tag ein Kapitel – liest, oder Katinkas Geschichte in einem Rutsch erfahren möchtest: Dieses Buch bietet dir das perfekte Lesevergnügen in der schönsten Zeit des Jahres!
Über die Autorin:
Sissi Flegel, Jahrgang 1944, hat neben ihren Romanen für erwachsene Leser sehr erfolgreich zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, die in 14 Sprachen erschienen sind und mehrfach preisgekrönt wurden. Die Autorin ist verheiratet und lebt in der Nähe von Stuttgart.
Die bei dotbooks erschienenen Mädchenbücher von Sissi Flegel findet ihr am Ende dieses Buches.
Die Autorin im Internet: www.sissi-flegel.de
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eBook-Neuausgabe November 2016
Copyright © der Originalausgabe 2011 cbj Verlag, München Copyright © der Neuausgabe 2016 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Deign unter Verwendung von shutterstock/brickrena (Hipstermädchen), sumkinn (Schneeflocken)
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-95824-920-2
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Sissi Flegel
Schneeballflirt und Weihnachtszauber
Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln
dotbooks.
Zitternd vor Kälte stand ich auf dem Speicher unseres alten Hauses. Es regnete in Strömen; der eisige Dezemberwind pfiff durch die Ritzen im Dach und wirbelte Staub auf, der als winzige silberne Pünktchen in der Luft schwebte.
Mit gerunzelter Stirn starrte ich in den fast blinden Spiegel und drehte mich unschlüssig um mich selbst. »Wie sehe ich aus? Findest du nicht, dass ich mich in dem Aufzug zum Affen mache?«
»Absolut nicht.« Melanie, meine Cousine, strich die Falten des langen weißen Nachthemds meiner Urgroßmutter glatt. »Du bist der schönste Engel, den ich je gesehen habe.«
»Kunststück! Ich bin ja auch der einzige, der dir je erschienen ist!« Melli kicherte. Sie befestigte die Flügel aus weißen Kunststofffedern auf meinem Rücken. »Du siehst einfach umwerfend aus; jeder wird stehen bleiben und dir was spenden. Hundert Pro.«
»Wenn du meinst? Mensch, Melli, das ist garantiert die verrückteste Idee des Jahrhunderts.«
»Spinnst du?. Sie ist einfach genial, und das weißt du auch.« »Hm.« Ich zupfte an den langen goldenen Locken meiner Engelshaare. Die Perücke saß ein bisschen lose auf meinem Kopf; wenn ich ihn schnell bewegte, rutschte sie mir übers linke Auge. »Jeder wird mich erkennen! Ich muss eine Sonnenbrille aufsetzen«, jammerte ich.
»Ja klar! Wie wäre es mit einem weißen Nikolausbart?«, spottete sie. »Ich weiß was Besseres. Du schiebst dir Wangenpolster in den Mund. Die verändern total das Gesicht.«
»Kann man damit Mundharmonika spielen? Und wo bekommt man sie?«
»Ich hab sie schon.« Melli holte ein Päckchen aus ihrer roten Tasche und wickelte es auf »Hier. Schieb sie dir in den Mund. Ich habe sie benutzt, als ich voriges Jahr den Clown in der Theater-AG gespielt hab. Erinnerst du dich?«
Melli ging in meine Paraklasse. »Klar erinnere ich mich. Hast wohl vergessen, sie zurückzugeben, was? Sag mal, klebt deine Spucke noch dran?«
»Ich hab sie gewaschen. Sogar mit warmem Wasser und Flüssigseife«, versicherte sie. »Los, worauf wartest du?«
Ich legte die Wangenpolster ein, und als Melli mir noch den Reif mit den goldenen Sternchen in die Engelslocken drückte, erkannte ich mich selbst nicht mehr, Flugs hielt ich die Mundharmonika an die Lippen und blies Kommet ihr Hirten.
»Na, geht doch.« Zufrieden tupfte Melli einen Klecks Rouge auf meine Backen. »Toll siehst du aus. Dein Foto in der Zeitung wird der Knüller Der schönste Engel macht Station in unserer Stadt. Womit haben wir das verdient?«
»Mit meinem Mega-Pech«, sagte ich düster. Wir sahen uns bedeutungsschwanger an. »Wie kann ein Mensch nur so ins Unglück geraten?«, fragte ich meine Cousine. Sie antwortete mit einem tiefen Seufzer. Der sagte alles.
Dann nahm sie mir den Reif aus den Haaren und die Flügel vom Rücken, ich zog das Urgroßmutter-Nachthemd aus und zerrte die Wackelperücke vom Kopf. Wir versenkten alles in einem Reisekoffer, der seit vielen Jahrzehnten auf dem Speicher Staub ansetzte, und gingen zum Aufwärmen in mein Zimmer.
»Ich kann nur zwei Lieder spielen«, sagte ich bedrückt. »Kommet ihr Hirten und Ihr Kinderlein kommet. Sag mal, warum kommet die Leute in den alten Liedern?«
Melanie zuckte die Schultern. »Null Ahnung. Könntest du nicht was Flotteres bieten? Ich denke an Jingle Beils.«
»Bist du wahnsinnig? Versuch das mal auf der Mundharmonika!«, protestierte ich entsetzt. »Das schaffe ich nie!«
»Na dann … macht nichts. Wenn du von jedem Lied alle Strophen spielst, reicht das für einen ganzen Nachmittag«, sagte sie entschieden. »Die Passanten kommen und gehen. Kein einziger wird sich alle Strophen anhören – ich jedenfalls würde das langweilig finden.«
»Genau das ist das Problem. Fünf Mal dasselbe Lied ist langweilig. Für mich und für die Hörer.«
»Na und? Das bisschen Langeweile dient einem guten Zweck. Vergiss das nicht, Katinka. Oder willst du etwa Weihnachten hier feiern?«
Ich nahm meinen Kopf in beide Hände und stöhnte laut. »Niemals! Ich hasse Weihnachten!«
Das war nicht gelogen. Und übertrieben schon gar nicht.
Ich hasste Weihnachten. Fürchtete Weihnachten. Würde es nie mehr feiern. Niemals nie. Never ever. Dabei hatte ich Weihnachten geliebt; früher hatte ich mich spätestens am Ende der Sommerferien darauf gefreut, denn Weihnachten wurde in meiner Großfamilie ausgiebig und mit allen Schikanen gefeiert; für uns war es DAS Fest im Jahr!
Warum? Meine Eltern, ich und meine jüngeren Zwillingsschwestern leben und wohnen mit meinen Großeltern und meiner Großtante Katrin, der unverheirateten Schwester meines Großvaters, mit Daisy, der Katze, und Popeye, unserem Schäferhund, in einem Haus am Rand unserer Kleinstadt mitten zwischen Feldern und Wiesen, die alle uns gehören. Das Haus ist riesig, weil es immer wieder an- und umgebaut wurde, mit dem Ergebnis, dass meine Schwestern und ich und unsere Freundinnen stundenlang Verstecken spielen können.
Das Leben in einer Großfamilie ist herrlich. Meine Großtante Katrin zum Beispiel hat mir letzten Winter Stulpen gestrickt, die sind erste Sahne. Sie sind so lang und haben ein so tolles Muster, dass meine Freundinnen vor Neid erblassten. Überhaupt ist Tante Katrin super und ein Meister in Multitasking. Sie kann drei Sachen auf einmal erledigen: Lesen, Radio hören und mehrfarbige schwierige Muster stricken. Außerdem hat sie einen zahmen Beo, der aus Indien kommt und Sahib heißt. Ein Beo ist ein Vogel, der aussieht wie eine schwarze Krähe mit einem gelben Streifen am Kopf Tante Katrin hat, während sie komplizierte Muster strickte, ihrem Sahib das Sprechen beigebracht. Faules Stück! Willst du einen Keks? Wo bleibt mein Futter? Gib Küsschen! Nimm die Pfoten weg, blöde Katze! – das krächzt er astrein. Etliche Flüche kann er auch; Tante Katrin behauptet aber, die habe er nicht von ihr gelernt.
Meine Großmutter dagegen kann Geschichten erzählen. Als meine Schwestern und ich noch kleiner waren, sind wir morgens immer zu ihr ins Bett geschlüpft und haben uns Märchen erzählen lassen. Das war toll.
Mein Großvater kann weder stricken noch Märchen erzählen. Als ich vier wurde, schenkte er mir ein Pony, auf dem ich und später auch meine Schwestern reiten lernten. Vorigen Sommer brachte er mir das Traktorfahren bei, was mein Vater und meine Mutter ziemlich ätzend fanden.
Alles in allem muss ich sagen, dass das Leben in einer Großfamilie einfach herrlich ist. Mit geringfügigen Ausnahmen natürlich, die man normalerweise vernachlässigen kann.
Normalerweise.
Was mir passierte, ist leider nicht normal. Es war, ehrlich gesagt, der absolute Horror. Ich übertreibe nicht!
Natürlich fing alles ganz harmlos und genial schön an: Ich verliebte mich.
Das Tolle war, dass Daniel mich genauso liebte wie ich ihn. Ständig waren wir zusammen. Ich dachte den ganzen Tag nur an ihn. In den Nächten träumte ich von ihm. Morgens beim Aufwachen freute ich mich auf ihn. Die Schule konnte mir gestohlen bleiben. Meine Zeit gehörte Daniel.
Klar, dass ich keinen Bock auf Hausaufgaben hatte, klar, dass ich miserable Noten schrieb. Klar, dass meine Versetzung gefährdet war und meine Eltern zu meiner Klassenlehrerin pilgerten, sich ihre Klagen anhören mussten und sich sehr elend fühlten.
Sie waren stocksauer und trieben einen Nachhilfelehrer auf. Der wohnte mitten in der Stadt. Das bot mir Gelegenheit, mich mit Daniel zu treffen.
Muss ich noch mehr sagen?
Jetzt drehe ich eine Ehrenrunde. Voll der Mist und großes Pech. Bis Halloween machte es mir im Grunde genommen wenig aus. Leider war es aber nur das erste Kapitel meiner Pechgeschichte. Zu Halloween wurde mir das zweite, noch viel schrecklichere serviert. Es traf mich ohne Vorankündigung und ging so:
Die Leute von der SMV planten eine große Halloween-Party. Für mich war klar, dass Daniel und ich gemeinsam und in Pärchenverkleidung hingehen würden: er als Vampir ganz in Schwarz, und ich in einer langen schwarzen Robe, die ich mir von einer Freundin meiner Mutter geliehen hatte. Den blutroten Lippenstift und die weiße Schminke hatte ich mir natürlich auch schon besorgt.
Am Tag vor der Party sagte Daniel, er würde am Nachmittag zu mir kommen. War ja klar, dass ich dachte, die Kostümprobe stünde auf dem Programm, oder?
Jedenfalls – als er kam, schickte ihn Großtante Katrin in mein Zimmer. »Wo hast du dein Kostüm?«, fragte ich gleich und deutete auf die Robe, die ich schon mal aufs Bett gelegt hatte.
»Katinka«, nuschelte er. »Katinka, ich muss dir was sagen.«
»Was denn?«
»Die Party fällt flach. Das heißt, sie fallt nicht flach. Sie fallt nur für uns beide flach.«
»Ja was denn nun?«, fragte ich verdutzt. Ich stand voll auf der Leitung. »Wie kann die Party flachfallen, wenn sie doch nicht flachfällt?«
»Es ist so …« Daniel wand sich wie ein Wurm. Dann holte er Atem und sagte so schnell, dass ich mit Hören kaum nachkam: »Ich hab mich in Tina verliebt. Deshalb gehe ich nicht mit dir, sondern mit ihr zur Halloween-Party.«
»Aber –«
»Tut mir leid«, sagte er noch. Dann rannte er raus und war weg.
Ich starrte fassungslos auf die Tür. Was hatte Daniel gesagt? Er hatte sich verliebt. In wen hatte er sich verliebt? In Tina.
Tina ist – war – meine allerbeste Freundin. Seit der ersten Klasse saßen wir nebeneinander, bis ich die Ehrenrunde drehte.
Es dauerte, bis ich kapiert hatte, dass ich versetzt worden war. Dass sich meine allerbeste Freundin meinen ersten Freund gekrallt hatte. Dass die Halloween-Party Schnee von gestern war. Dass ich mir die Ausgaben fürs Make-up und den blutroten Lippenstift hätte sparen können. Dass ich gerade ganz umsonst ein Jahr meines Lebens für den miesen Kerl opferte.
Plötzlich wurde ich so wütend, dass ich das Fenster öffnete und das Make-up und den Lippenstift in hohem Bogen in den Garten schleuderte. Meine Schulbücher und die Hefte knallte ich an die Wand, mit einem Fußtritt beförderte ich den Stuhl in die Ecke – und dann standen Großtante Katrin und meine Oma im Zimmer. »Aber Katinka! Was ist denn in dich gefahren?«
Na ja … Meine Familie tat ihr Bestes, mir über meine Verluste hinwegzuhelfen: Die beste Freundin! Den ersten Freund! Einen solchen Schicksalsschlag verdaut man nicht so leicht, kann ich nur sagen. Ich wünsche niemand, dass er diese Erfahrung machen muss. Außer Tina und Daniel natürlich. Den beiden wünsche ich noch viel schlimmere Erfahrungen – sie sollen einen unheilbaren Ausschlag im Gesicht, ekligen Mundgeruch und Totalhaarausfall bekommen! Tausend Pro!!!
Zurück zur Großfamilie.
Das Atzende ist, dass jeder alles mitbekommt. Und genau das ist der Grund, weshalb ich jetzt Weihnachten hasse und fürchte wie die Pest. Wenn nämlich alle Onkel, Tanten, Cousinen und Cousins zu Heilig Abend wie die Heuschrecken in unser Haus einfallen, wird es nur ein Thema geben: Katinka.
Katinka, die wegen ihrer ersten Liebe eine Ehrenrunde dreht.
Katinka, die ja mit ihrem Freund ein solches Pech hatte.
Katinka, deren beste Freundin sich als biestiges Luder entpuppte. Katinka, der Unglückswurm, unsere Katinka, der wir über die schwere Zeit helfen müssen …
Prost Mahlzeit!
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, sagt man.
Ich habe den Schaden. Muss ich mir auch noch den Spott – und das Mitleid – antun?
Nein, muss ich nicht. Will ich nicht. Werde ich nicht. Ich werde Weihnachten entfliehen. Ich reise ab.
Doch dafür brauche ich Knete.
Genau die erspiele ich mir mit der Mundharmonika und als Engel verkleidet in der Fußgängerzone. Ich schaffe das. Ich kann immerhin zwei Lieder spielen, wohingegen Melli nicht mal weiß, wo bei der Mundharmonika oben und unten ist.
Klar, Geige oder Flöte wären edlere Instrumente, aber leider reicht es bei mir nur zur Mundharmonika. Aber auch das ist ein schönes Instrument, finde ich. Die Frage ist nur, ob die Leute in der Fußgängerzone das auch finden.
Wegen des starken Regens verschob ich mein Engelsdebüt auf den nächsten Tag. Traurig machte mich das nicht, denn ehrlich gesagt ahnte ich, dass ich mich mit meiner Mundharmonika bis auf die Knochen blamieren würde.
Ich setzte mich in die Fensternische in meinem Zimmer. Das ist mein Lieblingsplatz, den ich mit vielen Kissen gepolstert und gemütlich gemacht hatte. Der Wind heulte ums Haus, er peitschte die Regentropfen gegen die Scheibe und fegte die letzten Blätter von den Zweigen.
So ein Wetter liebe ich, weil es so schön schaurig ist!
Plötzlich klatschte ein großes braunes Kastanienblatt gegen das Glas und blieb daran kleben, ich erschrak, und wie eine Woge schlug die Erinnerung an mein Pech über mir zusammen.
Mensch, wegen eines Kerls ein ganzes Jahr länger zur Schule gehen zu müssen! Wie blöd kann man eigentlich sein, stöhnte ich und krallte meine Fingernägel so in die Handflächen, dass es richtig wehtat. Aber der Gipfel des Schlamassels war, dass er jetzt mit meiner allerbesten Freundin zusammen und meine ganze Liebe komplett umsonst gewesen war. Ich Volltrottel hatte den Kerl geliebt! Und meiner Freundin hatte ich vertraut! Ich war so sauer auf mich, dass ich mir jedes Haar hätte einzeln vom Kopf rupfen können.
Ein Windstoß brachte das Fenster zum Klirren und mich zur Besinnung: Da musst du durch, Katinka, sagte ich mir. Nichts wird besser, wenn du nur rumjammerst und als heulendes Weichei durch die Gegend schleichst. Also nimm dich gefälligst zusammen! Mach was draus, aber dalli!
Mein Blick fiel auf die Mundharmonika und erinnerte mich an Weihnachten. Eines war klar: Meine lieben Verwandten würden mich mit Sätzen zudröhnen wie Selbst schuld; das hast du davon, wenn du dich in den Falschen verliebst, oder Der Schmerz lässt bald nach, oder Lass dir das eine Lehre fürs Leben sein. Die würden mir wirklich den letzten Nerv rauben – ich musste Weihnachten abhauen!
Da platzte meine Cousine Melanie ins Zimmer.
»Mensch, Katinka! Ich bin am Ende! Total durch den Wind! Wie kann mein Vater mir das antun? Ich fass es nicht!«
Ich zog die Beine an, damit sie sich auch auf die Fensterbank setzen konnte. Vor drei Jahren ist Mellis Mutter gestorben. Seitdem lebt sie mit ihrem Vater, meinem Onkel Alois, ganz in unserer Nähe in einem kleinen Häuschen. »Was ist los?«
»Mein Vater hat ’ne Neue!«, platzte sie heraus. »Wie kann er mir das antun?«, wiederholte sie empört, »Wo doch meine Mutter erst seit drei Jahren tot ist! Ich meine, er kann doch nicht so tun, als habe es sie nie gegeben!«
»Klar«, sagte ich mitfühlend. »Eine Neue ist ein echter Schock für dich. Aber was macht es schon, wenn er ab und zu mal mit jemand ausgeht?«
»Das ist es ja gerade«, schrie sie. »Er hat mir erst heute gesagt, dass er sie schon seit einem Jahr kennt! Und jetzt, jetzt …!«
»Ja?«
»Jetzt will sie in unser Haus einziehen!«
»O Sch …! Das ist allerhand!«
»Eben! Die Tussi wird meine Stiefmutter! Kannst du dir das vorstellen? Ich bekomme eine Stiefmutter!« Bei dem Wort schlug sie die Hände vors Gesicht und stöhnte. »Stiefmutter! Mir geht es wie den armen Mädchen im Märchen, Katinka!«
»Nun mach mal langsam, Melli. Wann soll sie denn einziehen?«
»Bald! Im Frühjahr!«
»Ach so«, meinte ich beruhigend, »das ist noch lange hin. In ein paar Monaten kann viel passieren; wenn ich an den Kerl, an Daniel denke –«
Melli nahm die Hände vom Gesicht. »Du verstehst nicht, Katinka. Mein Vater will die Neue der ganzen Familie vorstellen. Wann ist dafür die beste Zeit? Wann sind alle zusammen? Wann sind sämtliche Großmütter, Großväter und so weiter und so fort in Feierlaune?«
Ich riss die Augen auf »An Weihnachten?!«
»Du sagst es. An Weihnachten wird er sie präsentieren. Aber das ist noch nicht alles.« Mellis Augen füllten sich mit Tränen. Normalerweise haut meine Cousine so leicht nichts um; wenn sie jetzt heulte, war die Sache ernst. Und sie war ernst – sie war sogar ein echter Schocker.
»Die Frau ist nicht allein. Die Frau –« Melli schluckte nervös, »– hat ein Kind. Das bringt sie natürlich mit.«
»Ach du Scheiße! Eine Stiefmutter und ein – was ist’s denn? Ein Sohn oder eine Tochter?«
Melli hob die Schultern. »Keine Ahnung. Als mein Vater mir sagte, sie wäre seit einem Jahr seine Freundin, bin ich abgehauen. Verstehst du? Ich wollte nichts mehr hören! Ich konnte es einfach nicht!«
»Klar. Wäre mir auch so gegangen. So ’ne Nachricht muss man erst mal verdauen.« Mir fiel etwas ein. »Kennst du sie eigentlich? Hast du sie schon mal gesehen?«
Melli schüttelte den Kopf »Sie wohnt in der Stadt.«
»Aha.« Die Stadt – das bedeutete nicht Unsere Kleinstadt, sondern die Großstadt, die zwanzig S-Bahn-Minuten entfernt war. »Wo? In welcher Straße?«
»Wieso? Was soll ich mit einem Straßennamen?«
»Wenn du wüsstest wo sie wohnt, könntest du dir einen Eindruck von ihr verschaffen. Überleg doch, Melli! Vielleicht findest du sie sogar ganz nett!«
»Ich sie nett finden?«, jaulte sie auf »Niemals nie! Selbst wenn sie heilig wie Maria und schön wie Heidi Klump wäre, würde ich sie hassen!«
»Tja dann.« Ich runzelte die Stirn und wusste nicht weiter.
»Eins sag ich dir, Katinka. Weihnachten ist für mich –«
In diesem Augenblick platzten meine Zwillingsschwestern Line und Lene ins Zimmer.
»Raus!«, fauchte ich sofort. »Ihr stört!« Dann stutzte ich. »Ist was?«
Line und Lene sind elf und somit zwei Jahre jünger als ich; sie sind, um es vorsichtig auszudrücken, eine einzige Katastrophe. Keine Woche vergeht, in der sie nicht etwas anstellen, und im Moment sah es ganz danach aus, als wäre wieder etwas passiert. »Ist was?«, wiederholte ich, aufs Schlimmste gefasst.
Line nickte. »Wir haben es aber nur gut gemeint!«
»Ja«, bestätigte Lene, setzte sich auf den Fußboden und zog ihre Schwester nach. »Wir wollten ja nur dich rächen, Katinka.«
»Genau. Es hat lange gedauert, bis wir uns was Pfiffiges überlegt hatten. Es war pfiffig, nicht wahr, Line?«
Die nickte. »Obersuper war es. Und genial einfach war’s auch.«
»Und geklappt hat es wie am Schnürchen«, versicherte Lene. »Das Blöde war nur, dass Daniel uns gesehen hat, wie wir über den Hof rannten. Eine halbe Sekunde später, und wir wären nie erwischt worden.«
Line hob die Hände und jammerte theatralisch: »Eine halbe Sekunde trennte uns vom Erfolg!«
»Gut, das wissen wir jetzt«, sagte ich ungeduldig. »Was habt ihr angestellt?«
»Angestellt haben wir eigentlich nichts.« Die beiden sahen sich an. »Ehrlich, Katinka, wir wollten dich nur rächen.«
»Und im Grunde genommen haben wir dich gerächt«, versicherte Line. »Nur dass wir eben dabei erwischt wurden. Sag mal«, wandte sie sich an Melli. »Hast du geheult? Warum denn?«
Ich hob die Hand. »Eins nach dem anderen. Zuerst berichtet ihr uns, wobei ihr erwischt wurdet.«
Wieder sahen sich die beiden an. Ihr Blick sagte mir, dass sie nicht mit der vollen Wahrheit rausrücken, sondern uns einen geschönten Bericht auftischen würden.
»Also«, begann Lene vorsichtig, »es ist doch so, dass dich der garstige Daniel, der hundsgemeine Kerl mit dem treffenden Familiennamen Garstig, eiskalt versetzt hat.«
»Deshalb wollten wir uns an ihm rächen«, fuhr Line fort. »Und wir haben uns – ich meine, wir haben dich gerächt.«
Lene kicherte. »Wir wollten, dass sich seine neue Freundin vor ihm ekelt. Zuerst haben wir den Kragen seiner Jacke mit Knoblauchzehen eingerieben. Das hat vielleicht gestunken!«
»Wo und wie –«
»Das war einfach; wir wissen ja, an welchem Haken in der Schule seine Jacke hängt. Aber das war erst der Anfang. Immer wenn die beiden, Daniel und deine liebe Freundin Tina, auf dem Schulhof beieinander standen, haben wir in ihrer Nähe eine Stinkbombe zertreten. Aber das alles hat leider nicht so gewirkt, wie wir es uns vorgestellt hatten. Also–«
» – haben wir heute Mittag …«
»Voll der Wahnsinn war das! Und so einfach!« Line lachte lauthals.
»Daniels Eltern bewirtschaften doch die Sportgaststätte. An der Decke hängen diese Rauchmelder, und neulich haben wir im Fernsehen gesehen, wie man die auch ohne Feuer …« Die beiden lachten wie die Verrückten.
»Ich kapiere nichts«, beschwerte sich Melli. »Was genau habt ihr getan?«
Mir dämmerte längst, was meine Zwillingsschwestern angestellt haben könnten. »Habt ihr eine Kerze unter den Rauchmelder gehalten?«
Beide schüttelten gleichzeitig den Kopf »Nnnnein. Nicht nur. Im Fernsehen wurde gezeigt, wie einer auf einen Stuhl stieg und den Rauch seiner dicken Zigarre direkt in den Rauchmelder blies. Zuerst dachten wir –«
Line holte ein Päckchen Zigaretten aus der Jeanstasche. »Die haben wir gekauft und mal probegepafft, aber davon wurde uns schlecht. Deshalb –«
Lene deutete mit dem Zeigefinger zum Fenster. »Wir haben’s mit einem Tannenzweig gemacht. Weil doch jetzt Advent ist«, setzte sie hinzu.
»Ich steh voll auf der Leitung«, beschwerte sich Melli erneut.
Line warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Okay, damit auch du es kapierst, Melanie. In der Sportgaststätte von Daniels Eltern hängen in der Gaststube, im Flur und vorm Klo Rauchmelder an der Decke.«
»Wir wussten nur nicht, ob nur eine Sirene angehen oder ob sogar Wasser regnen würde«, erklärte Lene. »Beides war für uns in Ordnung. Also kamen wir durch den Hintereingang, schlichen uns erst mal ins Klo und horchten. Die Gaststube, das hatten wir gesehen, war zu Mittag gerammelt voll. Nach einer Weile holte ich eine der leeren Kisten, die im Hinterhof rumstehen, Line stand Schmiere, ich stieg auf die Kiste, zündete die Kerze an und hielt einen Tannenzweig in die Flamme. Sofort roch es nach Weihnachten, und der Qualm ringelte sich zum Rauchmelder hoch. Plötzlich – « Wieder lachten die beiden los. »Das Blöde war, dass ausgerechnet Daniel in den Hof radelte und uns gerade noch sah, wie wir um die Ecke spurteten.«
»Aber das Geschrei der Gäste haben wir noch mitbekommen«, sagte Lene zufrieden. »Die wurden nämlich patschnass!«
»Ach du grüne Neune! Das habt ihr heute Mittag gemacht?«
Line und Lene nickten.
»Und Daniel hat euch gesehen? Na, dann könnt ihr euch ja auf einiges gefasst machen.«
Sie nickten ein zweites und ein drittes Mal.
In diesem Augenblick hörten wir, wie ein Auto in den Hof fuhr und vorm Eingang bremste. Sofort hingen wir am Fenster. »Das ist das Auto von Daniels Vater«, flüsterte ich. »Was machen wir jetzt?«
»Rauf auf den Speicher mit euch«, sagte Melli hastig.
»Zu spät! Daniels Vater ist schon ins Haus gegangen.« Bei uns auf dem Land wird die Haustüre erst abends abgeschlossen. »Versteckt euch im Kleiderschrank!«
Gesagt getan. Melli und ich warteten.
Zuerst tat sich nichts, dann hörten wir aufgeregte Stimmen in der Halle, dann knarrte die Treppe unter den Schritten, dann stand Großtante Katrin im Zimmer. Sahib hockte auf ihrer Schulter und krächzte Gib Küsschen! und Wo bleibt mein Futter? »Halt den Schnabel, Sahib! Wir suchen Line und Lene.«
Hinter ihr drängelte Daniels Vater herein.
Melli und ich sahen erstaunt aus der Wäsche. »Du suchst Line und Lene, Großtante Katrin? Also wir beide sitzen schon seit einer Ewigkeit am Fenster.«
Großtante Katrin drehte sich um. »Hier sind die Zwillinge nicht. Überzeugen Sie sich selbst, Herr Garstig, schauen Sie nur auch unters Bett.«
Melli stieß mich an, Daniels Vater knurrte Unverständliches. Er gab zu, dass Line und Lene nicht zu erblicken waren und zog mit Großtante Katrin ab.
Melli und ich warteten. Wir holten die Zwillinge erst dann aus dem Schrank, als der garstige Herr Garstig abgefahren war. »Versteckt euch auf dem Speicher, ich bringe euch später etwas zu essen«, drängte ich. Dann schaute ich Melli streng an. »Was ist mit Weihnachten?«
Meine Cousine strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Eins sage ich dir, Katinka. Weihnachten ist für mich –
Wie von einer Wespe gestochen fuhr sie zusammen. Ich schnellte vom Sitz und horchte. »W … was war das?«, stammelte ich.
Der Krach kam von oben, vom Speicher«, sagte ich hastig und war auch schon an der Treppe. Melli und ich jagten hoch, vorbei an den gelbstichigen Fotos, die in schwarzen Rahmen meinen Urgroßvater Jobst auf seiner Wanderschaft durch die Schweiz und Italien zeigen, stießen die Türe auf – und standen in einer dicken grauen Staubwolke. Wir husteten und kniffen die Augen zusammen, bis wir endlich Line und Lene in einem Haufen alter Kleidungsstücke liegen sahen, und dicht daneben den umgestürzten wurmstichigen Schrank.
»Nix passiert«, sagte Line und nieste.
»Ne. Ehrlich nicht«, versicherte Lene sofort.
Plötzlich standen alle neben uns: Oma Anni, Opa Menno, Großtante Katrin mit Sahib auf der Schulter, Vater und Mutter, die ganz verzweifelt rief: »Ist euch etwas passiert, Kinder? Seid ihr verletzt?«
Opa Menno hatte nur Augen für den Schrank. »Das schöne gute Stück«, jammerte er. »Anni, dein Aussteuerschrank ist futsch!«
»Quatsch, Menno«, widersprach Großtante Katrin. »Du übertreibst mal wieder.« Sie beugte sich zu Line und Lene runter. »Warum steht ihr nicht auf?«
»Wir können nicht.« Line deutete auf etwas, das sich unter dem Haufen Kleidungsstücke verbarg. Mit einem Ruck zog Vater alles beiseite. Da sahen wir die Bescherung: Die beiden saßen in der Falle. Einer rot-gelben Falle. »Katrin«, sagte Oma Anni, »ist das nicht deine Hängematte?«
Da kam Leben in unseren Vater! »Was hattet ihr vor?«, brüllte er. Mit einem zitternden Finger deutete Line zuerst auf einen Balken, dann auf den umgestürzten Schrank. »Wir haben das eine Ende an dem Balken befestigt und das andere Ende der Hängematte in die Schranktüre geklemmt, aber –«
»Wir konnten ja nicht wissen, dass der Schrank auf morschen Füßen stand«, fiel ihr Lene ins Wort. »Aber uns ist ja nichts passiert, also macht kein solches Theater!«
»Theater?«, schnaubte Vater. »Nur Theater?! Ich werde euch Beine machen! Zuerst setzt ihr Garstigs Kneipe unter Wasser, dann schrottet ihr den schönen alten Schrank! Das ist zu viel an einem einzigen Tag!«
Wie begossene Pudel zogen meine Schwestern mit der Familie ab. Melli und ich blieben zurück. »Mensch, wenn sie mein Engelskostüm gefunden hätten? Daran habe ich in der ganzen Aufregung überhaupt nicht mehr gedacht!«
»Ja. Nochmals gut gegangen«, sagte Melli knapp. »Übrigens – zum Thema Weihnachten: Das Fest ist für mich gelaufen. Katinka, du musst so viel Geld verdienen, dass ich mit dir abhauen kann.«
Ich starrte auf den Schrank und dachte gerade daran, dass er ja auch auf meine Schwestern stürzen und sie unter sich hätte zerquetschen können und entgegnete zerstreut: »Du? Wieso willst du abhauen?«
»Mensch, hast du mir nicht zugehört?«, empörte sich Melli. »Für mich ist das Fest auch gestorben! Überleg doch: Mein Vater hat ’ne Neue! Er will sie Weihnachten der Familie vorstellen! Erinnerst du dich jetzt?«
»Klar … «
»Die Neue bringt ihr Kind mit, Katinka! Meinst du, ich will wie das fünfte Rad am Wagen daneben stehen und zusehen, wie alle Bussi-Bussi machen und sich umarmen?«
»Du wärst das vierte Rad«, stellte ich richtig. »Und du weißt nicht, wie alt das Kind ist. Vielleicht ist es ein niedliches Baby mit Kulleraugen und einem winzigen Naschen – du weißt schon, so was Nettes zum Knuddeln.«
»Ich pfeif auf das Knuddelbaby«, fauchte Melli. »Ich haue ab. Und du musst mir dabei helfen, du musst uns die Knete erspielen.«
»Mit zwei Liedern auf meiner Mundharmonika. In der weihnachtlichen Fußgängerzone. Klar. Nichts leichter als das.« Ich funkelte Melli an. »Und was tust du? Womit scheffelst du Knete?«
»Ich kann kein einziges Instrument spielen. Singen kann ich auch nicht. Ich kann nichts, Katinka.«
»O doch! Du kannst was tun, Melanie! Du wirst den Leuten die Büchse unter die Nase halten und niemand, hörst du: niemand! vorbeilassen, bevor er nicht einen halben oder ganzen Euro eingeworfen hat.« Mann, war ich wütend! »Ich verstehe ja, dass du dem Familienschlamassel entkommen möchtest! Wir beide wollen das, klar, aber nur dasitzen und sagen: Katinka, scheffel Knete! – also da mache ich nicht mit.«
Es ging noch ein bisschen hin und her, dann war Melli einverstanden. »Gut, ich halte die Büchse. Aber nur so lange, bis ich eine bessere Idee habe. Kapiert?«
»Das ist mir nur recht. Wir brauchen nämlich viel Geld, Melli. Oder willst du etwa in einer gottverlassenen Jugendherberge Weihnachten feiern? Hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen? Ohne Jungs, ohne Fernseher, ohne überhaupt nichts? Vielleicht mit Würstchen in Tomatensauce? Nee du, ich will was Schickes, Komfortables.«