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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Historischer Augenblick. Begegnungen. Nelly Sachs – Paul Celan – Ingeborg Bachmann, Sprache: Deutsch, Abstract: Versöhnung wird als ein zentraler Begriff in der Dichtung und im Leben der Nelly Sachs gesehen. Nelly Sachs wird der Versuch zu Versöhnen von unterschiedlichen Seiten unterstellt. Es ist schwer zu sagen, inwieweit sie selbst die Rolle als Versöhner zwischen Deutschem und Jüdischem anstrebte. Schwierig ist die Deutung der Person und des Werkes als ‚Symbol der Versöhnung’ auch deshalb, weil dies nicht frei vom Anschein einer Instrumentalisierung der Dichterin durch die deutsche Politik und Gesellschaft zur Beruhigung schlechter Gewissen und zur Verbesserung der deutsch-jüdischen Beziehungen ist. Ziel dieser Arbeit ist es in einem ersten Schritt, sich ein allgemeines Verständnis von ‚Schuld’ und ‚Versöhnung’ zu verschaffen, um sich mit diesem Grundwissen an die Bedeutung der Begriffe im Leben und in der Dichtung der Nelly Sachs vorzutasten. Dabei wird zu beachten sein, dass Nelly Sachs mit Angaben zu ihrer eigenen Person und zur Entstehung ihrer Dichtung immer recht sparsam umgegangen ist oder aber widersprüchliche Angaben machte, was zur Folge hatte, dass Interpreten und Biographen zum Teil Wissenslücken mit Spekulationen ersetzten. Solchen anscheinend in voller Überzeugung als Fakten präsentierten Halbwahrheiten wird kritisch zu begegnen sein, was angesichts der übersichtlichen Forschungslage nicht immer einfach sein wird. Relevant für diese Arbeit wird erst ihr Schaffen nach 1943 sein, da Nelly Sachs selbst jegliche Dichtung davor für ungültig erklärt hat und weil ja das Thema dieser Arbeit ‚Schuld und Versöhnung’ ist, wobei eben der Holocaust die schon angesprochene unermessliche Schuld darstellt. Dies macht auch eine weitere Einschränkung notwendig. So wird die späte Dichtung, welche nicht mehr so stark vom Holocaust geprägt ist, weniger intensiv betrachtet werden müssen. Im Zentrum der Betrachtung stehen also die Gedichtbände ‚In den Wohnungen des Todes’ und teilweise ‚Sternverdunkelung’ sowie der dramatische Erstling ‚Eli. Ein Mysterienspiel vom Leiden Israels’. Nach der Betrachtung der Dichtung selbst wird dann mit Blick auf die dafür verliehenen Preise ein Teil der Reaktion der Öffentlichkeit ins Auge gefasst. Abschließend wird dann vielleicht festzustellen sein, inwieweit Sachs mit ihrer Dichtung versöhnt oder warum sie dies eben nicht tut.
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