Simon Magus: Gaukler, Erzketzer und Religionsstifter? - Stefan Grzesikowski - E-Book

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Stefan Grzesikowski

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Religionswissenschaft), Veranstaltung: Einführung in das Neue Testament, Sprache: Deutsch, Abstract: Simon Magus als historische Person zu ergründen ist schwierig, da es so gut wie keine objektiven Quellen über den Wanderprediger und Sektenführer aus Samaria gibt. Seine Darstellung in der Apostelgeschichte ist vom Kampf der jungen christlichen Kirche mit der Konkurrenz durch das Sektenhaupt geprägt. Später, bei den Kirchenvätern, wird er als der Ursprung jeder Ketzerei geradezu verteufelt. Dazu kommt, dass seine Anhänger die Lehren gnostisch weiterentwickelten, wodurch die historische Person nahezu völlig hinter Legenden verschwindet. Schon sein Beiname ‚Magus’ ist unhistorisch und diente bereits der ersten abwertenden Charakterisierung als Gaukler. Richtiger wäre die Bezeichnung Simon von Gitta, doch da die erstere Benennung die verbreitetste ist, wird sie auch in dieser Arbeit verwendet, ohne damit eine Wertung abzugeben. Ausgehend von der Apostelgeschichte und mit Blick auf die Darstellung Simons bei den Kirchenvätern ist es Ziel dieser Arbeit, ein möglichst objektives Bild vom Sektenführer und seiner Lehre zu erhalten, was allerdings durch die teilweise stark unhistorische Berichterstattung der Quellen erschwert wird. Diese stammen fast ausnahmslos von seinen Gegnern, die mit ihren Erzählungen das Bild von Simon Magus als Vater aller Häresien prägten. Des weiteren soll geklärt werden, welchen Einfluss Simon auf die ihm nachfolgenden christlichen Gnostiker hatte und ob man ihn selbst bereits als einen solchen bezeichnen kann.

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1. Einleitende Bemerkungen

2. Die Darstellung des Simon Magus in der Apostelgeschichte

3. Simon Magus aus Sicht der Kirchenväter

3.1. Justin 3.2. Hermas 3.3. Irenäus von Lyon 3.4. Häresiologische Tradition 3.5. Hippolyt

3.6. Auswirkungen der kirchlichen Erzählungen über Simon Magus

4. Simon Magus - Historische Person vs. Legende

4.1. Einordnung der Quellen 4.2. Simon von Gitta 4.3. Die Grundzüge der simonianischen Lehre 4.4. Die Herkunft der simonianischen Gnosis

4.5. Gründe für die Ablehnung des Simonianismus durch die Kirchenväter

5. Die Nachfolger Simons

5.1. Menander 5.2. Satornilos 5.3. Christlich-gnostische Systeme

6. Fazit

7. Quellen- und Literaturverzeichnis

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1. Einleitende Bemerkungen

Simon Magus als historische Person zu ergründen ist schwierig, da es so gut wie keine objektiven Quellen über den Wanderprediger und Sektenführer aus Samaria gibt. Seine Darstellung in der Apostelgeschichte ist vom Kampf der jungen christlichen Kirche mit der Konkurrenz durch das Sektenhaupt geprägt. Später, bei den Kirchenvätern, wird er als der Ursprung jeder Ketzerei geradezu verteufelt. Dazu kommt, dass seine Anhänger die Lehren gnostisch weiterentwickelten, wodurch die historische Person nahezu völlig hinter Legenden verschwindet. Schon sein Beiname‚Magus’ ist unhistorisch und diente bereits der ersten abwertenden Charakterisierung als Gaukler. Richtiger wäre die Bezeichnung Simon von Gitta, doch da die erstere Benennung die verbreitetste ist, wird sie auch in dieser Arbeit verwendet, ohne damit eine Wertung abzugeben. Ausgehend von der Apostelgeschichte und mit Blick auf die Darstellung Simons bei den Kirchenvätern ist es Ziel dieser Arbeit, ein möglichst objektives Bild vom Sektenführer und seiner Lehre zu erhalten, was allerdings durch die teilweise stark unhistorische Berichterstattung der Quellen erschwert wird. Diese stammen fast ausnahmslos von seinen Gegnern, die mit ihren Erzählungen das Bild von Simon Magus als Vater aller Häresien prägten. Des weiteren soll geklärt werden, welchen Einfluss Simon auf die ihm nachfolgenden christlichen Gnostiker hatte und ob man ihn selbst bereits als einen solchen bezeichnen kann.