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Beim Thema Gleichstellung und vorbildlicher Gleichstellungspolitik wird Schweden regelmäßig als Vorbild genannt und erhielt sogar die Auszeichnung als gleichgestelltestes Land Europas. Als einer der wichtigsten Sozialisationsagenten wird der Schule in Schweden bei der Vorbereitung auf das Erwerbsleben und für die Auflösung des traditionellen Studien- und Berufswahlverhaltes eine wichtige Rolle beigemessen. Die Studien- und Berufsorientierung, kurz syo, die zu Beginn der 1970er an den schwedischen Grundschulen eingeführt wurde, stellte das wichtigste Werkzeug für diese Bestrebungen dar. Zahlreiche Untersuchungen zur Situation der Geschlechter auf dem schwedischen Arbeitsmark zeigen zwar, dass insbesondere die Integration der Frauen auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr hoch ist, diese sich aber stark auf den öffentlichen Sektor beschränkt, während die Wirtschaft männlich dominiert ist. In Anbetracht des auch in Schweden nach vor stark geschlechtsspezifisch segregierten Arbeitsmarktes, geht die vorliegende Studie der Frage nach, ob es der Studien- und Berufsorientierung gelingen kann, ein weniger traditionelles Studien- und Berufswahlverhalten von Mädchen und Jungen fördern. Der Fokus wird hierbei vor allem auf die gegebenen schulischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gerichtet. Unter Einbeziehung der sozialwissenschaftlichen Konzepte des „doing gender“, des „doing gender while doing work“ und des „undoing gender“ wird der Frage nachgegangen, ob es der Studien- und Berufsorientierung ihrer derzeitigen Disposition möglich ist, die gleichstellungspolitischen Ziele des Lehrplans umzusetzen und zu erreichen und welche Faktoren die Erreichung dieser Ziels fördern bzw. behindern.
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