Schwanger mit 16? - Lehrerband - Cornelia Kaminski - E-Book

Schwanger mit 16? - Lehrerband E-Book

Cornelia Kaminski

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Beschreibung

Ungewollt schwanger! Wie gehe ich mit diesem Thema im Unterricht um? Wie kann es gelingen, den Unterricht hierzu ansprechend und zielführend zu gestalten? Der Lehrerband führt durch die vier Module aus dem Schülerband und bietet für jede Einheit einen passenden Einstieg, Erarbeitungsmöglichkeiten und Alternativen. FLEXIBEL: Vorschläge für differenzierende Aufgaben ermöglichen den Einsatz in verschiedenen Schulformen und Jahrgangsstufen Einsatzbereit: Fertige Tafelbilder, Erwartungshorizonte und zusätzliche Kopiervorlagen minimieren die Vorbereitungszeit. FUNDIERT: Sie bekommen Hintergrundinformationen in den Einleitungstexten zu den Modulen sowie zusätzliche ausführliche Informationen im Anhang zum Weiterlesen. PRAXISTAUGLICH: Sie erhalten methodisch-didaktische Hinweise zu jedem Modul für einen differenzierenden, kompetenzorientierten und abwechslungsreichen Unterricht. AKTUELL: Mittels Online-Links haben Sie Zugang zu Filmen, Bildern und weiteren, aktuellen Texten.

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Seitenzahl: 114

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Vorwort des Generalsekretärs der Deutschen Evangelischen Allianz

Ich gratuliere zu dieser Schulmappe, einem wichtigen Bestandteil der dringend notwendigen „Bildungsoffensive für das Leben“. Sie kommt zum richtigen Zeitpunkt. Denn es fehlt nach meiner Übersicht schon seit Jahrzehnten an der Vermittlung der verfassungsgemäßen Grundlagen über das uns aufgegebene Verständnis umfassender Menschenwürde. Querschnittsaufgabe in den Bildungsplänen muss werden, darüber zu informieren, zu lehren und zu reden, dass die „Die Würde des Menschen … unantastbar“ ist, wie es die Väter und Mütter des Grundgesetzes nach der Katastrophe des 3. Reiches mit seiner Ideologie der Menschenverachtung und Menschenvernichtung formuliert haben. „Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt…..Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrheit…“ (Artikel 1 und 2). Und das ist wirklich gut so! Das war nicht wirklich neu, musste aber neu auf den Leuchter gestellt werden. Immerhin hat schon das Preußische Landrecht 1794 festgelegt: „§ 10: Die allgemeinen Rechte der Menschheit gebühren auch den noch ungeborenen Kindern schon von der Zeit ihrer Empfängnis.“ „§ 11: Wer für schon geborene Kinder zu sorgen schuldig ist, der hat gleiche Pflichten in Ansehung der noch im Mutterleibe befindlichen.“

Ich wünsche der Schulmappe eine weite Verbreitung.

Hartmut Steeb

Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz

Bad Blankenburg/Thüringen

Fulda, im Januar 2016

Vorwort des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen

Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Art. 2, Abs. 2

Das Menschenrecht auf Leben, das unser Grundgesetz so prägnant formuliert, ist die Grundlage für alle weiteren Rechte: Die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Freiheit des Glaubens und des Gewissens und alle anderen Grundrechte bauen darauf auf, dass einem jedem Menschen das Recht auf Leben vom ersten Augenblick seiner Existenz an zugestanden wird.

Die Schulen in unserem Land leisten einen großen Beitrag, junge Menschen im Sinne unseres Grundgesetzes und der Werte, die es begründen, zu erziehen. Deshalb ist es gut und wichtig, auch das Lebensrecht eines jedes Menschen zu reflektieren.

Die vorliegenden Unterrichtsmaterialien wollen dazu einen Beitrag leisten. Sie gehen aus verschiedenen Perspektiven auf das Leben vor der Geburt und auf das Leben von Menschen mit Behinderung ein. Damit lenken sie die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler auf Menschen, die sich in den gesellschaftlichen Debatten kein Gehör verschaffen können, und sensibilisieren junge Menschen dafür, auch die Schwachen nicht aus dem Blick zu verlieren.

Ich wünsche den Unterrichtsmaterialien, die sich aus dem Evangelium ergeben, eine weite Verbreitung und hoffe, dass sie jungen Menschen helfen, die Würde jedes menschlichen Lebens vertieft zu erfassen und wertzuschätzen.

Der Gegensatz von Liebe ist nicht Hass,

der Gegensatz von Hoffnung ist nicht Verzweiflung,

der Gegensatz von geistiger Gesundheit und von

gesundem Menschenverstand ist nicht Wahnsinn,

und der Gegensatz von Erinnerung

heißt nicht vergessen,

sondern es ist nichts anderes als jedes Mal die Gleichgültigkeit.

Elie Wiesel in: Erinnerung als Gegenwart, 1986

Vorwort

Teenager-Schwangerschaften sind in Deutschland und anderen Staaten, in denen künstliche Verhütung frei verfügbar und Abtreibung möglich ist, besonders häufig. Im Umgang mit Schülern darf man nicht übersehen, dass sicher einige von ihnen zu dem Kreis der von einer solchen Schwangerschaft und/oder Abtreibung Betroffenen zählen, sei es, dass es in ihrem Umkreis sehr junge Eltern gibt, sei es, dass ein Geschwisterkind von ihnen abgetrieben wurde oder sie selbst schon eine Abtreibung erlebt haben. Ältere Schülerinnen können häufig auch von einschlägigen Erfahrungen aus dem Kreis ihrer Freundinnen berichten.

Daher muss bei dieser Thematik vor allem auf Sensibilität und Sachlichkeit Wert gelegt werden.

Die vorliegende Mappe soll als Anregung für die Unterrichtsgestaltung zu den Themen Gesetzeslage, Lebensrecht, überraschende Schwangerschaft und den Umgang damit dienen. Jeder Lehrer wird selbst entscheiden, wie er je nach Schulart, Klassensituation und Lehrplan zu der Unterrichtseinheit hinführt, welche Materialien er benutzt, welche Medien er letztlich einsetzen möchte.

Aus den hier vorgestellten Modulen sowie aus den darin enthaltenen Erarbeitungsschritten kann eine individuelle, auf die jeweilige Lerngruppe zugeschnittene Unterrichtseinheit erstellt werden – es können aber auch alle Module so unterrichtet werden, wie sie hier dargestellt sind, da die Anordnung sich in etwa an dem Ablauf der Krise orientiert, in der sich eine junge Frau befindet, die plötzlich erfährt, dass sie schwanger ist.

Die Texte und Materialien aus dem Anhang stehen im Downloadbereich der Schulmappe unter www.cornelia-kaminski.de/Schulmappe als editierbare Word Dokumente zur Verfügung.

Ihr Redaktionsteam

Cornelia Kaminski

Alexandra Linder

Kai Witzel

Inhaltsverzeichnis

Überblick über die Texte im Schülerband

Modul I: Plötzlich schwanger

1. Hallo, hier bin ich!

Eine junge Frau erfährt plötzlich, dass sie schwanger ist – wie reagiert sie?

2. Das Leben vor der Geburt

Wie entwickelt sich das Kind im Mutterleib?

3. Was erwarte ich vom Leben?

Wie passt eine überraschende Schwangerschaft in die Lebensplanung?

Modul: Entscheidungen

1. Kind weg – Probleme weg?

Wie geht man selbst, wie gehen andere mit einem Schwangerschaftsabbruch um?

2. Pro choice gegen pro life: Recht auf Abtreibung gegen Recht auf Leben

Welche Positionen vertreten die Befürworter einer liberalen Abtreibungsregelung?

Modul III: Recht auf Leben?

1. Auf dem Prüfstand: Strafgesetz und Lebensrecht

Wie kann ein Staat das Lebensrecht der Kinder vor der Geburt wirksam schützen?

2. Die strafrechtliche Regelung in Deutschland

Was gilt eigentlich in Deutschland? Sind Abtreibungen illegal?

Modul IV: Anders als andere

1. Menschen mit Behinderungen

Welchem Druck sind Eltern ausgesetzt, die ein behindertes Kind erwarten?

Anhang:

Abbildungen

Kopiervorlagen

Zusatztexte und weitere Informationen

Lebenswege durchkreuzt – was ist wirklich passiert?

Nur eine „Schwangerschaftsunterbrechung“? Die Macht der Worte

Ich kann nicht länger schweigen – Bericht einer Krankenschwester

Informationen über staatliche Leistungen für Schwangere und Eltern

Privat organisierte Hilfen im Schwangerschaftskonflikt

Raus aus der Wohlfühlzone – der Marsch für das Leben in Berlin

Mehr Selbstmorde nach Abtreibung

„Du tötest Babys, Mama?“ Bericht vom FIAPAC Kongress Berlin 2007

Brief an Pro Familia nach Abtreibung

Überblick über die Texte im Schülerbuch

INHALT

MODUL I Plötzlich schwanger

Familie mit Baby

1. Hallo hier bin ich! // Fallbeispiele: Marie M., Lena S., Janine N.

Rollenspiel – Der Fall Janine N.

2. Das Leben vor der Geburt // Tagebuch eines Kindes vor der Geburt

Die Entwicklung vor der Geburt

Raster // Übersicht über Schwangerschaftswochen und Entwicklungsschritte

Mensch oder nicht Mensch

3. Was erwarte ich vom Leben? // Jetzt ein Kind? Lebenswege durchkreuzt

Seite 218

MODUL II Entscheidungen

1. Kind weg – Probleme weg? // Frauen berichten über ihre Abtreibung

Ich habe mein Kind abtreiben lassen

Psychische Folgen der Abtreibung

Sei ein richtiger Mann

2. Pro choice gegen pro life: Recht auf Abtreibung gegen Recht auf Leben

Kinder töten, Erwachsene für dumm verkaufen (Geschäft Abtreibung)

Abby Johnson: Eine unbequeme Wahrheit

MODUL III Recht auf Leben?

1. Auf dem Prüfstand: Strafgesetz und Lebensrecht

2. Die strafrechtliche Regelung in Deutschland / Der Wolf, die Schafe und die „Strichlösung“

MODUL IV Anders als andere

1. Menschen mit Behinderungen / Vom Leben mit einem behinderten Kind

Fünf Fragen an Professor Schneider (Interview)

ANHANG

Informationen über die staatlichen Leistungen für Schwangere und Eltern

Hilfsangebote im Internet

Der Einfachheit halber sind die Texte im Lehrerband mit Nummern und den Seitenzahlen aus dem Schülerbuch versehen, die tabellarischen Übersichten über die Erarbeitungsschritte ist so übersichtlicher.

Modul I: Plötzlich schwanger

I.1. Hallo, hier bin ich!

Eine Frau erfährt: Ich bin schwanger. Die Reaktionen sind unterschiedlich: Freude, Überraschung, auch Erschrecken oder gar Angst, je nachdem, in welcher persönlichen Situation sich die Frau/Familie gerade befindet. Anhand authentischer Fallschilderungen erarbeiten die Schüler, welche Probleme der unerwartete Nachwuchs für die Mutter und die Umgebung aufwerfen kann und welche Verantwortung ihr soziales Umfeld (Kindsvater, eigene Eltern etc.) hat. Die folgende Unterrichtseinheit vermittelt den Schülern einen Eindruck davon, um wen es neben der Schwangeren auch noch geht – den neuen Menschen.

Im Internet finden sich zahlreiche Liedtexte auch von bekannten Bands und Sängern, die sich mit der Thematik befassen (z.B. Madonna: Papa don’t preach, Flipsyde: Happy Birthday; Purple Schulz: Herz voller Gold). Leider ist es aus Gründen des Copyrights nicht möglich, diese hier abzudrucken. Eine Erweiterungsaufgabe sieht daher vor, den Schülern die Möglichkeit zu geben, die Lieder selbst zu finden und im Unterricht vorzustellen.

Material (Hinweise immer auf das Schülerbuch):

Text /Abbildung 1: Familie mit Baby

Text 2 S. 8-10: Fallbeispiele

Text 3 S. 10: Rollenspiel – Der Fall Janine N.

Übersicht

StufeInhaltUnterrichtsformMedienOffene Phase: Brainstorming / ProblematisierungReaktionen auf die Nachricht einer SchwangerschaftBildbetrachtung Lehrer-/Schüler-GesprächText 1: Eltern mit Kind/ BabyErarbeitungFallbesprechungen - Marie M.: Werte - Lena S.: Zeitpunkt - Janine N.: Alter und ZukunftGruppenarbeit: 1 Fall pro GruppeText 2 FallbeispieleErgebnissicherungVorstellen und Diskussion der GruppenergebnisseSchülervortrag; Lehrer-/Schüler-GesprächTafel

I.1.1 Impuls / Brainstorming

Methode: Lehrer/Schülergespräch

Material: Foto eines Babys / einer Mutter/eines Vaters mit Kind; Abbildung 1

Folgende Fragen können eine Auseinandersetzung mit der Thematik einleiten:

Was denkt ihr, wenn ihr ein Babyfoto / eine junge Mutter mit Kind seht?

Was denkt und fühlt man, wenn sich Nachwuchs ankündigt?

Welche Reaktionsmöglichkeiten könnt ihr euch vorstellen?

Von welchen Umständen hängen diese Reaktionen ab?

Was würde sich in eurem Leben ändern?

Mögliche Antworten:

Babyfotos / Mutter mit Kind: positive Reaktionen, die meisten Menschen lächeln beim Anblick eines Babys; Beschützerinstinkt

Nachricht von einer Schwangerschaft: Freude / Schock / Angst / Erleichterung; abhängig von Situation der Eltern / Mutter und der Frage, ob die Schwangerschaft geplant / sehnlich erwartet / unerwartet ist

Leben der Schüler: große Probleme – Bewältigung des Schulabschlusses schwierig, plötzliche Verantwortung, finanzielle Bürde, Angst, Sorge, eingeschränkte Freizeit

I.1.2 Erarbeitung: Fallbeispiele

Methode: Gruppenarbeit mit anschließendem Schülervortrag

Material: Schülerbuch S. 8-10: Fallbeispiele

Sofern möglich, sollte für diese Gruppenarbeit ein zusätzlicher Raum gebucht werden oder aber in einen möglichst großen Raum gewechselt werden.

Vorgehensweise:

Die Lerngruppe wird in Gruppen von 5-7 Schülern eingeteilt.

Die ersten beiden Fragen sollten von der gesamten Gruppe diskutiert werden. Die letzte Frage sollte arbeitsteilig erfolgen, wobei jedes Gruppenmitglied eine Rolle übernimmt und sich hierzu Gedanken macht (Kindsvater, Vater / Mutter von Marie, Maries Freundin, Beraterin in der Beratungsstelle). Je nach Gruppengröße können weitere Rollen besetzt werden, z.B. Schwiegereltern, die Ärztin / der Arzt. Eine Schülerin übernimmt die Rolle der Schwangeren und bearbeitet die letzte Frage.

Nach Bearbeitung der letzten beiden Fragen stellen die Schüler sich im Kreis um die Schülerin auf, die die Rolle der Schwangeren übernimmt, gehen langsam um sie herum und teilen ihr ihre Ratschläge mit, wobei alle gleichzeitig sprechen. Die in der Mitte stehende Schülerin versucht die Ratschläge aufzugreifen und darauf zu reagieren.

Die Gruppe reflektiert gemeinsam ihre Ratschläge / Maries Reaktionen. Im Plenum werden die Ergebnisse vorgestellt.

Gruppe 1: Der Fall Marie M.

Arbeitsaufträge:

Welche Möglichkeiten gehen Marie wohl durch den Kopf?

Welche Folgen hätten die unterschiedlichen Möglichkeiten für Marie?

Welche Ratschläge / Hilfen würdest du Marie als Berater/in (Freund/in, Mutter) anbieten?

Welche Hilfen könnte Marie sich wünschen?

Mögliche Antworten:

Möglichkeiten für Marie: Schwangerschaftsabbruch / Kind austragen

Schwangerschaftsabbruch: keine weitere finanzielle Einschränkung, Weiterführung des Lebensplans, keine Umstellung auf neue, unbekannte Situation

Kind austragen: deutliche finanzielle Einschränkung, möglicherweise ablehnende Reaktionen des Umfelds, zusätzliche psychische Belastung, aber auch Freude über das Kind / an dem Kind; Vorteile für das ältere Geschwisterkind (Spielpartner, Erlernen von Sozialverhalten)

Mögliche Ratschläge / Hilfen:

Vater: Die Schwangerschaft beenden / eine Beratungsstelle aufsuchen, die hierbei hilft / mehr Unterstützung im Haushalt / bei der Kindererziehung/Babypflege

Freundin: Vorteile eines Geschwisterkindes aufzeigen / Hilfe bei der Kinderbetreuung anbieten / Babysitterdienste anbieten

Großeltern: die Schwangerschaft beenden / zum Arzt / zur Beratungsstelle begleiten/ finanzielle Unterstützung, Hilfe bei der Kinderbetreuung / Einrichtung des Babyzimmers / im Haushalt

Berater: die Schwangerschaft beenden / Liste mit Ärzten aushändigen, die solche Abbrüche durchführen / von Erfahrungen anderer Frauen berichten, die abgetrieben haben / finanzielle Unterstützungen durch staatliche Stellen / Kirchen / private Organisationen / gemeinnützige Vereine anbieten

Maries Wünsche: Entlastung im Haushalt / bei der Verantwortung für die Familie, Mut machen, gut zureden, Trost / Halt / ernst genommen werden / nach den eigenen Wünschen gefragt werden

Gruppe 2: Der Fall Lena S.

Arbeitsaufträge:

Welche Möglichkeiten gehen Lena wohl durch den Kopf?

Welche Folgen hätten die unterschiedlichen Möglichkeiten für Lena, welche für ihr Kind?

Welche Hilfen / Ratschläge würdest du Lena als Berater/in (Freund/in, Mutter) anbieten?

Welche Hilfen könnte Lena sich wünschen?

Mögliche Antworten:

Möglichkeiten für Lena: Schwangerschaftsabbruch / Kind austragen

Schwangerschaftsabbruch: keine „Schande“ für die Eltern, kein Gerede im Dorf, evtl. Versöhnung mit dem Freund / Leid und Trauer um das Kind

Kind austragen: Ertragen des Geredes der anderen, der Vorwürfe der Eltern, Scham, evtl. endgültiges Ende der Beziehung zum Vater des Kindes; langwieriger Rechtsstreit um Unterhaltszahlungen

Mögliche Ratschläge / Hilfen:

Kindsvater: Drängen auf Abtreibung, Drohen mit endgültigem Ende der Beziehung

Großeltern: Vorwürfe, Drängen auf Abtreibung, Erläuterung der Schwierigkeiten, die sich ergeben: Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Erziehung; finanzielle Einbußen

Beraterin: Schwangerschaft beenden /Liste mit Ärzten aushändigen, die solche Abbrüche durchführen / von Erfahrungen anderer Frauen berichten, die abgetrieben haben / finanzielle Unterstützungen durch staatliche Stellen / Kirchen / private Organisationen / gemeinnützige Vereine anbieten

Freundin: an die eigentlichen Gefühle Lenas erinnern / auf das Positive eines Lebens mit Kind verweisen / Unterstützung anbieten /die Bedeutung von Dorfgerede in Frage stellen

Lenas Wünsche: Verständnis bekommen, Trost und Zuspruch erfahren, Mut zugesprochen bekommen, Hilfsangebote, keine Vorwürfe

Gruppe 3: Der Fall Janine N.

Arbeitsaufträge:

Welche Möglichkeiten gehen Janine wohl durch den Kopf?

Welche Folgen hätten die unterschiedlichen Möglichkeiten für Janine, welche für ihr Kind?

Welche Hilfen / Ratschläge würdest du Janine als Klassenlehrerin (Berater/in, Freund/in, Mutter) anbieten?

Welche Hilfen könnte Janine sich wünschen?

Möglichkeiten für Janine: Schwangerschaftsabbruch / Kind austragen

Schwangerschaftsabbruch: Fortsetzen der Schullaufbahn, Realschulabschluss, danach geplanter weiterer Lebensweg – gemeinsame Wohnung mit Freundin, Lehre

Kind austragen: Ertragen des Geredes der Klassenkameraden / Lehrer, Vorwürfe der Eltern, Scham, evtl. Ende der Beziehung zum Vater des Kindes; Verzögerung des Schulabschlusses; Schwierigkeit, eine Lehrstelle zu finden; möglicherweise keine gemeinsame Wohnung mit Freundin

Mögliche Ratschläge / Hilfen: Marc: Androhung des Endes der Beziehung, Drängen auf Abtreibung: keine finanziellen Möglichkeiten, keine Unterstützungsmöglichkeiten in Aussicht; Hinweis auf fehlende Ausbildung / Freiwilliges soziales Jahr: wird Janine nicht entlasten können; evtl. aber auch Nachfrage nach Unterstützungsmöglichkeiten / Hilfen des Arbeitgebers für junge Väter