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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Universität Vechta; früher Hochschule Vechta, Veranstaltung: Analyse von Gesprächen in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn der Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung „Schweigen - Begründung und Folgen eines Kommunikationsverhaltens in Margriet de Moors Roman ‚Erst grau dann weiß dann blau‘ “ stellte sich mir die Frage wie Schweigen zu fassen sei. Nicht-Reden kann grundsätzlich als Schweigen gesehen werden. Aber Schweigen kann wohl nicht ebenso selbstverständlich als Kommunikation, als Mitteilung verstanden werden. Dennoch schließt Schweigen, als Nicht-Reden Kommunikation nicht grundsätzlich aus, so kann z. B. auch über Körpersprache eine Bedeutung vermittelt werden. Sobald Schweigen als Mitteilung aufgefasst wird, wird ihm linguistisch betrachtet die Funktion eines Zeichens zugeschrieben (vgl. Harendarski, S. 2). Da Schweigen als solches keine feste Bedeutung hat, kann es „als Aussage genommen […]allesbedeuten.“ (S. 3). Die verstandene Mitteilung entsteht folglich aus der Interpretation des „Empfängers“. Diese mag zwar auf Erfahrungen und Konventionen beruhend zutreffend sein, muss sie aber nicht. Ohne Nachfrage ist Schweigen nicht zu verstehen. „Kommunikation ist praktisch immer ein Mißverstehen ohne ein Verstehen des Miß.“ (Berghaus 2004, S. 91), dieser Satz Luhmanns trifft auf Schweigen als Kommunikationsform ganz besonders zu, mehr noch als auf die „übliche“ Kommunikation. Aus den beschriebenen Überlegungen geht hervor, dass es wichtig ist für die Arbeit am Roman Belege für die Gründe und Folgen des Schweigens zu suchen So wird verhindert, dass man eigenen Interpretationen der vorgefundenen Kommunikation zum Opfer fällt.
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