Schweißnackt - Paul Kaufmann - E-Book

Schweißnackt E-Book

Paul Kaufmann

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Beschreibung

Sexpartys, Fetischfeten, Erotikpartys, Chemsexpartys – Sodom und Gomorrha! Die Vorstellungen Außenstehender, was dort passiert, und vor allem wie, sind vollkommen verzerrt. Sie sind falsch. Da wird nicht ständig gevögelt. Das stimmt so nicht! Das Besondere dieser Partys ist, dass man Sex dort haben könnte. Konjunktiv! Er schwebt in der Luft, er ist möglich. Und genau das ist das Schmiermittel dieser Sausen. Alles ist intensiver, schneller, sichtbarer. Das Sexuelle wird nicht verdeckt und nichts auf der Welt hat mehr Macht als Sex! In Wahrheit sind es die kleinen und großen Szenen, die Begebenheiten, die Lieben und Leidenschaften, das Erstehen und Vergehen, das ist es, was diese Partywelt ausmacht! 42 Erzählungen aus dieser verborgenen Welt. Leser sei gewarnt: Das ist nicht ohne, aber nirgendwo pulsiert mehr Leben als dort.

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Seitenzahl: 278

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Inhalt

Vorwort

Und ich denk an Anne

Der Idealfall

verwegene Bande

Kerstin küsst

Belüge ich mich

Die Eine

Skyhigh

Gleich elf

So erwachen

Die hellste aller Sonnen

Geht geiler

Voll selten

Draußen rauchen

Kassenzeichen

Dämonentanz

Kati kommt an

Alles zu seiner Zeit

Freier Fall

Little Tennessee

Sowas von geheim

das erste Mal

Manchmal

Neben der Sonne

Nett für mich

Wie in der Schule

Scheißegal

Schneewittchen

Vom Silber schätzen

Gute Nacht

Werden wir nicht

Und tanze

Jeden Tag

Ein Rätzel für Euch

Jetzt lächelt sie

Der Blick

Zu dürr, zu blass, zu schön

Zu zweit

Meine erste Fetisch-Party

Zwei Seiten einer Medaille

Dings

Am Geländer

Ich könnte …

Statt einem Nachwort eine Warnung

Amandas Party-Beipackzettel

Vorwort

„Schweißnackt“ – was für ein Titel! Dieses Wort gibt es nicht. Wir haben es montiert aus „Schweiß“ und „nackt“. Wir saßen im Auto, die Amanda und ich, und suchten nach einem Adjektiv, nach einem Begriff, der beschreibt, wie es auf diesen Partys ist. „Schweißnackt“ ist ein Treffer, denn es trifft ziemlich gut.

Sexpartys, Fetischfeten, Erotikpartys, Swingertreffen, Chemsexpartys – Sodom und Gomorrha!

Kennt man es nicht, sind die Vorstellungen davon, was auf diesen Partys passiert, und vor allem wie, vollkommen verzerrt. Sie sind falsch. Der Sex steht gar nicht im Zentrum der Partys. Sex ist nur das Schmiermittel. In Wahrheit sind es die kleinen und großen Szenen und Begebenheiten, die Lieben, das Entstehen und Vergehen, das ist es, was diese Partywelt ausmacht! Alles ist intensiver, schneller, sichtbarer. Das Sexuelle wird nicht verdeckt dort und das muss intensiv sein, denn nichts auf der Welt hat mehr Macht als Sex! Keine andere Kraft ist so stark.

42 Erzählungen dieser Partys, und dem Davor und Danach. Das Terrain ist unerforscht, dabei pulsiert nirgendwo mehr Leben als dort. Ich habe schon immer gesagt, und alle der „Szene“ stimmen mir zu: Anthropologen brauchen nicht in ferne Länder reisen, die müssen nur zu uns auf die Partys kommen. Sie hätten Jahrzehnte zu tun.

Seit Jahren streune ich durch diese Partywelt und kann es nicht lassen. Das hat verschiedene Gründe, aber der mächtigste ist die Intensität: Mehr Leben geht nicht! An einem Tag kannst du mehr erleben dort als in einem biederen Jahr.

Auf den Partys ist nicht alles toll und alle sind entspannt. Im Gegenteil. Die gleichen Kämpfe werden gekämpft wie im normalen Leben, nur schneller läuft es ab und nicht so verdeckt.

So nach und nach haben sich Geschichten angesammelt, kleine Anekdoten. Einige sind wahr, einige erdacht, einige sogar untertrieben, die meisten aber sind montiert aus Fragmenten mehrerer Nächte und Tage. Sehr persönlich gefärbt ist das alles. Es sind nur zwei Blickwinkel - unsere. Es ist subjektiv, und das soll auch so sein. Wir finden das gut.

Ich bitte um Verzeihung, wenn du mit diesem Buch nicht das erhältst, was du erwartet hast. Das Buch ist keine Onaniervorlage. Es wird nicht gestöhnt und geschmachtet und gespritzt auf Teufel komm raus. Solltest du davon enttäuscht sein, so tröste dich: So geht es dem Sexpartygänger am Anfang auch. Du erwartest Sex und findest Menschen.

Erst wenn du verstanden hast, dass der Sex nicht das Ziel, sondern der Treibstoff ist, setzt das wahre Erleben auf diesen Partys ein.

Mit diesem Buch hört für mich, Paul Kaufmann, das Schreiben über die Partys auf. Sieben Jahre! Ich habe es auserzählt. Partys werde ich besuchen, auf jeden Fall, aber ich schreibe darüber nicht mehr. Anderes wartet.

Eine schöne Idee ist es, in so einem Buch eine andere Stimme zu Wort kommen zu lassen, eine weibliche Stimme, denn Amanda Lears ist eine Frau. Und so gibt Paul Kaufmann nach vier Fünftel der Seiten, den Stab weiter an Amanda Lears, die das mindestens genauso gut macht mit dem Erzählen wie er. Es sind fünf Erzählungen und ich finde, sie schließen den Reigen wunderschön.

Jetzt aber, endlich:

42 Geschichten aus heißen, dunklen, verschwitzen Nächten

Paul Kaufmann

Und ich denk an Anne

Die Caro ist einfach umgefallen, gerade eben. Platsch – da lag sie. Der Kreislauf. NDMA, ein Dreckszeug, das kann passieren. So eine Fete ist nichts für schwache Konstitutionen. Keine Sorge, Caro wurde evakuiert. Zwei von uns bringen sie ins Hotel. Es gibt da eine gewisse Routine. Alles ist wieder normal.

Feuer! Da ist Feuer. Flammenwerfer werfen Flammen über die kreischende Menge. In fünf Meter Höhe fauchen sie quer durch den Saal, drei Meter lang. Alles tanzt, alle tanzen, die Beats wummern, Laserlicht flackert, Schwarzlicht illuminiert. Samstagabend im Mai, Party Bizarr.

Tausend Menschen feiern hier. Der Saal ist riesig, es ist unübersichtlich, es ist heiß, es ist ein Inferno aus Musik, halbnackten Menschen und Licht. Hier geht es um Rausch, um Tanz, um „gesehen werden“ um Finden und um Sex – und alles findet gleichzeitig statt.

Ich liebe es. Trotzdem: Ich gehe dann mal eine rauchen. Ich mache mal kurz Pause. Muss auch mal sein.

Ich arbeite mich durch die Menschenmenge. Es ist sehr voll. Es dauert fünf Minuten bis ich aus der Tanzfläche heraus, den langen Gang entlang endlich in den Raucherhof gelange. Frischluft! Etwas kühl ist es, genau richtig! Durchatmen. Auch hier sind überall Menschen. In Grüppchen stehen sie um die Heizpilze. Es wird einem schnell kalt, ist man halbnackt und verschwitzt. Da drüben steht Doreen mit dem Dings, da gehe ich doch mal hin, stelle mich dazu. Man kennt sich, ich nicke in die Menge, lache kurz zu einem Halbfremden hin. Wir grüßen einander. Ich zünde meine Zigarette an, nehme einen tiefen Zug, reibe mir mit der Hand über die Glatze. Schweiß. So eine Nacht schlaucht. Was tut man sich da eigentlich an? All diese Gestalten in Schwarz…

Meine Gedanken wandern, ich lasse mich mal kurz treiben mental. Ich lächle. Ich denke an Anne. Anne! Vor der Fete im Hotel - es ist gerade einmal fünf Stunden her – als ich da auf dem Bett lag und auf meine Begleitung gewartet habe, da klingelte mein Telefon. Es war Anne. Wir kannten uns nicht. Es war unser erstes Telefonat. Wir hatten ein wenig geschrieben im Netz, hatten Nummern getauscht, weil wir vermuteten, wir fänden uns nett.

„Hallo Anne“, sagte ich und dann … ein Wunder! Ich kann mich nicht erinnern - zumindest ist es lange her - dass mir jemand so, also das jemand so, also SO gewinnend am Telefon war. Drei Sätze und mir war warm. Diese Stimme… Anne klang so… so echt… so lieb… so …

„Anne…“, sagte ich „du klingst aber toll. Du bist so lieb, so Frau, so gewogen.“ „Ja bin ich ja auch. Ich bin lieb.“, sagte sie und lachte. Wie schön Anne! Ein lieber Mensch. Anne, weißt du eigentlich, wie selten das ist? Ja sie wusste es, denn naiv ist Anne nicht.

Eine Stunde! Eine Stunde Telefonat folgte, das wunderbarer nicht sein kann. Eine Stunde geschenkte Zeit mit einer Sofortnichtmehrfremden wie es schöner, weil normaler, weil echter nicht sein kann. Die Anne, eine Anne, die völlig intakt irgendwo hundert Kilometer weiter südlich von Montag bis Freitag im Bioladen steht und bestimmt einfach Anne ist, was gar nicht einfach, sondern erarbeitet ist. Das hat sie erzählt. Sie muss eine Künstlerin sein. Es ist so schwer, einfach zu sein.

„Da kommt mein Mann.“, sagt sie. „Hallo Mann“, begrüßt sie ihn und ich hörte mit durchs Telefon. Sie kicherte.

Anne hat mich. Anne hat mich gefangen.

Ich tauche wieder auf, bin wieder im Jetzt. Jemand lacht laut. Es ist wieder Nacht, ich rauche und vor mir stehen Menschen in Schwarz. Nadine wirft ihr Haar zurück. Sie lacht im Gespräch, ihre Brüste wackeln. Ronnie sitzt angezählt mit irgendeiner Blonden auf den Stufen vorne links. Sie sind müde, beide. Wir haben drei Uhr. Der Zenit der Nacht liegt hinter uns. Wer jetzt noch hier ist, der nimmt den Rest auch noch mit, egal ob erschöpft, ob mit Fußschmerzen, ob high oder mitohne Rausch.

„Kommst du mit rein?“, fragt Doreen und ich nicke. Also geht es wieder hinein in die Schlacht, zu den Beats, dem Gedränge, dem angestoßen werden, dem Tanzen, dem Gevögel, all diesen Wahnsinnigen … Wieso gehe ich dort rein? Es ist laut, heiß, Leiber zucken, man schreit sich an, rempelt, überall fremder Schweiß, ständig Körperkontakt mit Idioten, Testosteron in der Luft, Rausch, Abgrund, Schmerzen, Schläge auf nacktes Fleisch, gefesselte wimmernde Menschen gibt es auch, Sodomie und Orgie und der nächste Tag ist eine Qual. Was soll das? Das ist doch eine Vorhölle. Genau aus diesen Zutaten ist die Hölle gemacht. Wieso tue ich mir das an?

An der Türschwelle blicke ich zurück, nur ganz kurz blicke ich. Der Gedanke an eine andere Welt huscht vorbei, es ist der Gedanke an Anne! Ich lächle. Einen Schritt nach vorne mache ich, ich trete über die Schwelle, trete ein und dann verschluckt mich die Nacht.

P.S.: Anne war ein Arsch. Nur ihre Stimme war nett.

Der Idealfall

Wisst ihr, was ein Ideal ist? Ein Ideal ist, wenn alles ideal ist. Das meint, wenn alle Bedingungen, oder Eigenschaften den Vorstellungen und Erwartungen optimal entsprechen.

Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es das nicht. Ideale gibt es nicht. Ideale sind immer nur Idee, nie Objekt. Irgendetwas stimmt immer nicht; irgendwo ist immer der Wurm drin oder dran. Außer bei mir. Bei mir nicht. Bei mir ist Ideal. Nicht dass ich ein Ideal wäre, nullo, gar nicht, nein, so meine ich das nicht. Nein, nein, aber ich habe ein Ideal, welches es wirklich gibt, so in real, physikalisch, so in echt.

Jeder hat ja eine Idealvorstellung von einer Frau. Das muss jetzt nicht die sein, auf die er im Traum onaniert. Das ist meist die Nachbarin, oder noch häufiger, jaja ihr seid nicht alleine damit: noch häufiger die eine Klassenkameradin, noch immer die eine von damals, oder eine Phantasiegestalt mit Anteilen von Klassenkameradin darin.

Nein, eine Idealfrau wäre ein Kunstprodukt, es wäre eine synthetische Frau. Es wäre eine Montage all der Eigenschaften und Attribute, die eine Frau zu einer optimal guten Frau machen.

Mit „gut“ ist attraktiv gemeint, sexuell attraktiv, steil, geil. Hey, hier schreibt Paul Kaufmann, da geht es darum, was unten wirkt, nicht darum, was oben funktioniert. Das ist ein Unterschied.

Auch ich habe so ein Ideal einer Frau, so ein Destillat all dessen, was mir das Blut in den Schoß treibt. Ich will euch jetzt nicht langweilen, ich mache es kurz, die Rahmendaten sind so: Sehr schlank, sehr lange Beine, wenig Brust, schlankes Becken, lange Haare, spitzes Gesicht. Das bitte alles in blass und fragil. Wenn sie jetzt noch das Kinn hoch trägt, und abfällig bis mittelgelangweilt in der Gegend herum blickt … super! Und wenn sie jetzt obendrauf in einem unbeobachteten Moment verzweifelt wirkt, dann, ja dann bin ich hin und weg. Mehr brauche ich nicht für den Abend. Dann gehe ich nach Hause, ziehe mir die Decke bis zum Kinn und träume nur so dahin. Dann bin ich verzaubert, also sexuell verzaubert.

Und diese Frau, diesemeine ideale Zauberfrau gibt es! So in echt, so lebendig. Sie ist ein feuchter Traum. Sie passt bis ins Detail hinein passgenau in meine Lust. Ich sehe sie so etwa jeden Monat, manchmal auch alle zwei Wochen. Sie geht auf die gleichen Partys wie ich. Wir stehen da und tun so, als ob es den jeweils anderen nicht gibt.

Und wie sie steht! Und wie! Ich achte sehr auf Bewegungen. Bewegungen triggern mich und sie, denn sie steht maximal feminin: Die Beine gestreckt und parallel, nur selten leicht nach innen eingeknickt ein Bein, was dann noch femininer wirkt. Den Po rausgestreckt, etwas Hohlkreuz, eine Hand mit Handtäschchen an den Körper gelegt, die andere unnatürlich gespreizt. Sie kapriziert, zelebriert und hält gerne die Hand exaltiert. Gerne streicht sie sich durch das Haar, hält den Kopf dabei schief, das Kinn aber niemals tief. Sie lächelt nie. Ihr Blick wandert hin und her leicht genervt, gerne schaut sie etwas in die Luft oder durch die Menschen hindurch. Stundenlang könnte ich zuschauen. Tue ich auch. Es ist so verführerisch. Mein Gott muss diese Frau heiß sein hinter dieser Fassade aus Eis.

Ihr Dress ist immer perfekt. Sehr viel Pastell, alles farblich abgestimmt. Schleifen, Schleifchen, Bändchen, überall, Mädchen halt, oder doch Frau? Extreme Heels, Halterlose in hell, Strapse, einen winzigen Slip über oder in ihrem winzigen Po, der genau, genau, genau meinen Wünschen entspricht, genau so!

Corsage, oder was von einer Corsage übrigbleibt, wenn man sie entbeint. Handschuhe gerne passend dazu, das Haar glatt und lang. Geschminkt natürlich passend pastell-hell. Mit einem Wort: Diese Frau ist perfekt!

Schlank wie eine Gerte steht sie da, die Beine gern etwas verstellt. Endgeil. Eine Gerte in Bonbontextil, so erscheint sie mir.

Ich kann es nicht lassen ihr zuzusehen. Ich kann das recht gut, mein Gaffen bemerkt man nicht. Zusammengefasst nach Stunden der Betrachtung kann ich beichten: Sie ist perfekt! Ich habe noch nichts entdeckt, was mir nicht gefällt, und seit immerhin sechs Jahren sehe ich sie so. Ich meine die Optik, das Erscheinungsbild, ihr Körper, der Habitus, also all das der physischen Welt ist an ihr mein privater Himmel. Physisch ist sie für mich perfekt, von Fahrgestell bis Haaransatz.

Hochproblematisch allerdings ist ihr Männergeschmack. Steht sie vor einem Mann, ändert sich ihre Mimik und Haltung komplett. Dann wird sie geschmeidig. Die Hände und Unterarme zwar noch immer extravagant, lächelt sie jetzt und strahlt. Jetzt springt ihr Blick. Auch hält sie den Kopf schief und streicht sich das Haar in der Art, wie man es aus der Shampoowerbung kennt.

Ich habe sie studiert aus der Ferne, so gut das eben geht nebenbei. Ihre Hauptzielgruppe sind Muskelmänner. Jene Typen, die völlig aufgepumpt gerade aus dem Fitnessstudio, respektive Anabolikashop, wankend zurückgekommen sind. Plumpe Proleten mit verkürzten Muskeln sind das und ausgeprägter Kinnpartie. Die, die einen Mundwinkel heben, bevor sie mit Sprechen beginnen, was dann immer so ein wenig wie Till Schweiger klingt. Nicht missverstehen: das ist kein Kompliment.

Diese Fraktion der Muskelmänner ist nicht klein auf unseren Partys und wenn ich die Typen nicht alle verwechsle – sie unterscheiden sich nur in winzigen Details – dann kennt sich meine Göttin bei diesen Typen ganz gut aus. Die kennt die und ich ahne auch wie. Darauf steht dieses Flittchen also, primitiv wie sie ist.

Ich muss allerdings zugeben, dass da an dieser Stelle bei mir die Frage aufleuchtet, wer primitiver ist, sie oder ich? Sorry, sorry, ich komme halt nicht drauf klar. Ich bin neidisch. Teil ihrer Zielgruppe wäre ich so gern. Bin ich aber nicht. Ich möchte so sehr und da werde ich immer etwas giftig so etwa ab Jahr vier, sie tanzt ja vor mir.

Wo wir bei der Frage wären, warum ich sie noch nicht angesprochen habe. Die Frage stellt sich ja. Ich habe überlegt. Folgendermaßen rede ich mich heraus: Auf diesen Partys gibt es Peergroups. Freundeskreise, man kennt sich, geschlossene Zirkel, in die einzudringen nicht leicht ist. Und sie und ich haben komplett unterschiedliche Freundeskreise. Es gibt wirklich null Komma null Überschneidungen. Ich habe alles abgeklopft. Üblicherweise überbrückt man diese Freundeskreisgrenze beim Rauchen. Draußen beim Rauchen unter dem Heizpilz, da werden die Brücken gebaut zwischen den Peergroups, denn da spricht man unverfänglich mit allen, egal ob Freund oder ob Feind. Oder Frauen. Oder es läuft über Frauen, die man irgendwie irgendwoher kennt. Das geht auch. Meine Idealfrau raucht aber nicht. Sie ist nicht im Raucherbereich. Nie! Und andere Frauen meiden sie. Kein Wunder, ist sie doch so kalt, dass es auf jede Nebenbuhlerin schneit.

Einmal haben wir uns unterhalten. Das war ganz kurz. Drei Sätze nur. Die war total nett. Hätte ich nie gedacht. Ist Jahre her.

Wie auch immer. Ich wollte einmal eine Geschichte über sie schreiben, weil sie ideal ist, weil sie so maximal steil ist, weil ich einen Kloß im Hals vor lauter Lust bekomme, weil sie meine perfekte Onaniervorlage ist. Wäre, natürlich nur wäre, Konjunktiv, ich onaniere natürlich nie.

Davon wollte ich endlich einmal berichten. Von dieser perfekten wunderscharfen Frau. Das juckt mich seit Jahren schon, man will es einfach erzählen. Raus damit. Sie soll, muss, darf, will beschrieben werden.

Vielleicht habt ihr so ein Ideal auch, dann wisst ihr ja, wie mir ist.

Und auch schreibe ich, weil sie am Samstag hinter mir stand. Und sie so absurd auf mich gestolpert ist, gestolpert der Natur, wie es physikalisch ohne Wollen unmöglich ist. Und immer ganz dicht war sie. Und das mit dem Handschuh, was die da gemacht hat mit dem Handschuh, - Klassiker - , zweimal, deswegen, deswegen, schreibe ich das hier alles auch.

verwegene Bande

Ich trete an die Rezeption. Dunkles Holz, Glas satiniert, eine Blume links von mir. Die Rezeptionistin schaut auf. Sie tut es zum zweiten Mal. Jetzt richtet sie sich auf und wendet sich zu mir. „Guten Tag“, spricht sie brav. Ihr Blick ruht auf mir. Sie lächelt nicht. Das ist unprofessionell, aber ich verzeihe ihr. Sie ist hübsch.

Sie ist der sachliche Typ. Achtundzwanzig, vielleicht dreißig, Seitenscheitel, den Kopf hält sie geneigt um fünf Grad, gelangweilt tut sie, abgeklärt mimt sie. Sie ist das Modell „Untervögelt deshalb Verachtung im Blick“. Ahh, ich mag das! Diese unterdrückte Sexualität bei einer Frau, dieses „Neinnein, ich lass es nicht raus, ich will nicht, ich…“, es ist wunderbar. Es ist sichtbar hier. Das reizt mich. Das ist meine Spezialität. Da ist diese harte Front außen, doch innen, vor allem unten-innen, ist so viel zu tun…

Aber lassen wir das, sie liest meine Gedanken schon.

Ich lächle, denn jetzt wird es witzig:

„Kaufmann. Ich hatte diese Juniorsuite reserviert.“, erkläre ich mich. Das ist ein schöner Satz. Den sagt man nicht oft. „Juniorsuite reserviert...“ Das darf man ruhig genießen. Ich genieße bescheiden: Wie beim Obstkauf am Marktstand schaue ich zu ihr.

La recepcionista prüft in ihrem Computer. Sie schaut nicht auf. Sie drückt eine Taste ganz hart. Es klackt. Ein Drucker spuckt ein Blatt aus. Sie zieht Unterlagen und kleine Karten zusammen von links und von rechts, steckt sie ineinander, reicht mir ein Blatt, hält die Karten aber zurück.

„Bitte schauen sie, ob die Daten stimmen und unterschreiben dort.“ Mit einem Stift zeigt sie auf ein Feld. Die Hand zieht sie zurück, der Stift bleibt bei mir. Ich unterschreibe und schaue zu ihr.

Unbeweglich steht sie dort. Gelangweilt schaut sie zu mir mit zehn Prozent Vorwurf im Blick. Sie ist gut, so richtig gut. Ihr Blick ist noch nicht einmal kalt. Ich schiebe das Blatt zu ihr. Sie bewegt leicht den Kopf. Puhh ist die cool.

Sie öffnet den Mund. Lippenstift. Ihren Kopf bewegt sie nicht.

„Ich nehme an, ein Beistellbett brauchen sie nicht.“, spricht sie. Keine Spitze im Ton, keine Süffisanz, sie spricht neutral. Es ist eindeutig: Sie hat Humor. Ihr Blick springt rechts an mir vorbei und wieder zurück.

Ich drehe mich herum, folge ihrem Blick. Da steht sie, meine verwegene Bande:

Ivette sucht etwas in ihrer Handtasche. Wie kann man am helllichten Tag in einem Latexkleid herumlaufen? Und vor allem: Warum? Aber ich weiß schon … Vor der Party, ist vor der Party, ist vor der Party.

Maria blickt zu mir. Die Augen kokainweit geöffnet, dreht sie eine Haarlocke um ihren Finger, rechtsherum hinauf und linksherum herab. Dieses Halsband ... Sie dreht den Fuß auf dem Absatz. Zwölf Zentimeter.

Jacky schaut irgendwohin. Jacky steckt in einer Röhre aus Strick. Grobe Masche. 92-62-82 Warum zieht sie überhaupt etwas an?

Und dann die Bea. Direkt vor mir. So niedlich der Blick, so gefährlich die Frau. Schwarz, rot, blass. Diese Frau ist eine Waffe. Sie spitzt den Mund, Schalk funkelt in sehr grünen Augen. Bea, wir heiraten, ja?

Ich drehe mich herum zur Rezeption. La recepcionista hat sich nicht bewegt.

Ich schüttle den Kopf. „Nein, wir kommen zurecht. Ein Beistellbett brauchen wir nicht.“ Ich beuge mich vor, zehn Zentimeter beuge ich mich hin zu ihr. Was für ein Spaß!

Ich spreche langsam: „Es ist nicht so, wie sie denken.“, erkläre ich. Sie neigt den Kopf weitere fünf Grad, schaut mich stur an, schaut durch mich hindurch. „Ich kann das erklären.“, spreche ich und zeige dezent nach hinten. Ihre rechte Augenbraue springt einen Zentimeter hinauf.

Ich lächle, ich kläre sie auf: „Zugegeben, eins zu vier wäre maßlos. So ist es aber nicht: Lars kommt noch. Er steht im Stau.“

Kerstin küsst

Ihr werdet mich albern finden. Ihr werdet denken, ich sei vierzehn und in der Pubertät. Ich erzähle es trotzdem, auch wenn es kindisch klingt.

Vor einem halben Jahr, im Januar, da stehe ich mit meiner Peergroup auf einer Fetischfete im Rauchergang rum. Cool wie ich bin, gebe ich mit meinem coolen Benzinfeuerzeug einer coolen Blondine Feuer. Sie geht cool weiter und beachtet mich nicht. Wozu auch, cool wie wir alle sind? Wir sind ja hier schließlich nicht irgendwer in diesem Zoo, der hier feiert. Wir sind eine coole Gang, wir sind voll erwachsen. Wir sind ganz weit vorne, wir sind die ganz Harten, wir haben schon Dinge gesehen und gemacht, pah … Fetischfete, das hier? Dass ich nicht lache, voll im Kindergarten sind wir hier. Nur die Musik ist ganz gut, okay. Nur deswegen sind wir hier.

Ich stecke das Feuerzeug in meine coole Lederhose, da sehe ich neben Beate so eine kleine Blondine stehen. Moment mal, denk ich und zeige mit dem Finger auf sie. Sie schaut auch zu mir, runzelt die Stirn. „Bist du nicht die Kerstin?“, frag ich und sie nickt.

Tjo, das war’s dann mit meiner Coolness, die ist jetzt dahin. Oh Gott, ist das peinlich! Der Kerstin muss ich jetzt was erklären und das tue ich auch. Das bin ich ihr schuldig. Ich versinke im Boden vor Scham. Ich erzähle hier lieber nicht, was es war.

Die Kerstin – ich kenne sie ja nicht – ist gütig. Sie hat Verständnis. Da habe ich aber noch mal Schwein gehabt. Eieiei. Und überhaupt: Was haben wir denn da? Blonde Locken sind da um ein hübsches Gesicht und drahtig ist sie, die Kerstin. Sie ist kleiner als ich und irgendwie, hm, niedlich ist sie. Hübsch ist sie. Wir unterhalten uns ein wenig, so eine Minute schätze ich. Ist eh viel zu laut, wir verstehen nur die Hälfte und nicken verständig dazu. Sie schaut herauf zu mir und ich schaue herunter zu ihr.

Und dann passiert’s: So von schräg unten kommt sie mir näher, sie taucht von unten zu mir herauf, ich sehe noch ihre rosa Lippen, sie legt beide Hände auf meine Schultern, dann ist ihr Gesicht ganz nah und dann, ja dann küsst sie mich. Bohhh. Was für ein Kuss! Ich kippe fast. Ihre Lippen sind so weich und trotzdem lebendig, das fühlt sich an wie der Himmel. Sie küsst wie ein Engel! Nur ganz wenig Zunge kommt und dann mehr und wieder zurück. Ich erwidere, so gut ich es kann. Sie presst sich an mich, intensiviert den Kuss, saugt sich ganz zart an mich heran. Sie dreht den Kopf, während sie küsst. Ihre Augen sind geschlossen, ich schließe meine auch. Dieser schäbige Rest der Welt kann mich mal. Kerstin küsst! Die Musik ist aus, ich höre nichts mehr. Kerstin küsst.

Ihre Hände sinken, gleiten von meinen Schultern zur Taille herab, wir schmiegen uns an aneinander. Das ist jetzt ganz dicht. Ich fühle die Kerstin, ich fühle ihren Körper an meinem, während sie küsst, während wir küssen. Ist das schön! Ist das ein Genuss! Sie schmeckt nach Honig und Milch. Ist das köstlich, mehr davon, Bitte! Und ich bekomme mehr. So unverhofft, ohhhh, das Leben ist schön!

Dann lässt sie ab von mir, lächelt mich an. Ach nein doch nicht, sie entscheidet sich anders, küsst mich erneut. Dann trennen wir uns. Aber wir trennen uns langsam. Es wird wieder laut, da sind wieder Menschen um uns. „Boh du küsst aber gut!“, sagt sie. Sie? Das war mein Text! Ich bin noch gefangen. Da ist noch diese Milch auf meinen Lippen. „Das sagt die Richtige!“, stammle ich. Mein Gott, wie diese Frau küsst!

Das ist ja schon verrückt. Das glaubt einem kein Mensch. Da steht man auf einer Sexfete, um einen herum Sodom und Gomorra, hier kannst du nackte Weiber, oder Männer mit Gasmasken an der Leine herumführen, Unbekannte mit Augenbinde Ficken, mal ne Rothaarige oder mal ne Schwarzhaarige auspeitschen, je nachdem wo weniger Leute anstehen; hier gibt es alles was Herz, Schwanz und Muschi begehrt. Hier, in diesem Vorhof der Hölle kannst du dir jeden Kick holen, den du dir holen willst – von den Drogen fange ich gar nicht erst an – und dann kickt dich ein Kuss! Ein Kuss!

Und das lag schon an der Kerstin mit dem Kusserlebnis. Das war nicht irgendwie die Situation oder die Stimmung, oder der Alkohol. Sie war da der entscheidende Faktor. Ich habe zwischendurch mal ne andere probiert, ne Andere geküsst, nur so zur Kontrolle. Ich glaube Kerstin hat das auch gemacht. Das war aber nix, ganz, ganz mau war das, billiger Abklatsch. Also haben Kerstin und ich das später wiederholt. Das Leben ist kurz.

Der Witz ist, es geht nicht nur mir so, das mit dem Küssen und der Kerstin. Das Schöne an uns Fetischfetenmenschen ist ja, dass man frei sprechen kann. Da kann man Erfahrungen austauschen, das geht sonst gar nicht. „Boh, die fickt wie der Teufel, musst du mal probieren.“ „Wenn der dann über dir ist und ihn reinsteckt…“ „Die ist gut, da musst du von unten…“ „Ja, ja kenne ich, der spritzt immer auf die Titten.“ So fangen nicht selten zwischen uns die Wortwechsel an. Man kennt sich ja. Man tauscht, nicht nur Erfahrungen, auch die Partner. „Die Kerstin, die fällt so in einen rein beim Küssen. Die taucht in dich rein irgendwie. Ein irres Gefühl.“, fachsimpelt meine beste Freundin Tage später mit mir. „Ja genau! Meine Worte! Ich hätt es nicht schöner sagen können.“, erwidere ich.

Es war also keine Einbildung. Es ist so. So ist es, wenn Kerstin küsst. Sie ist ein Supertalent.

Ich habe Kerstin nicht wiedergesehen. Nur einmal kurz in Amsterdam, doch dann war sie weg, versank in der Menge. Hm.

Ach ja, ich schwärme. Ich bin heute Teenie, tut mir leid. Aber was soll ich machen? So harmlos, ich meine: Hey, es war nur Küssen! Aber manchmal sind es die einfachen Dinge. Manchmal bedeutet ein Kuss mehr als alle Saltos, Extrema und Extravaganzen. Manchmal reicht ein Kuss und reich ist die Nacht.

Das ist jetzt ein halbes Jahr her, ein halbes Jahr! … und doch… wo ich jetzt daran denke… da ist dieser Milchgeschmack, dieser Honig auf meinen Lippen und es prickelt. Es prickelt, wo ihr Körper an meinem lag. Toll! Das war toll.

Ich habe sie nie wiedergesehen.

Belüge ich mich

Sie zieht ihr T-Shirt an, bindet ihre Haare zum Zopf, dreht sich zu mir und schlüpft unter die Decke. Ich lächle.

Es gibt da so einen Code: Wenn du mit einer Begleitung auf einer Party warst und eine gemeinsame Übernachtung war ausgemacht zuvor, dann zeigt das T-Shirt an, wie es weitergeht. Zieht sie das Shirt beim Zubettgehen abgewandt von dir an, so will sie keinen Sex. Das ist eine goldene Regel. Stimmt fast immer. Ich habe das eruiert. Es ist ein Erfahrungswert.

Aber wir rücken zusammen, sie und ich, das schon. Wir mögen uns ja. Kennen, wirklich kennen, tun wir uns nicht. Löffelchen, dicht an dicht sie und ich liegen wir. Ihr Haar kitzelt mich. Ihr Kopf liegt auf meinem Arm und mit der anderen Hand schlüpfe ich unter den T-Shirtrand, umfasse ihre Taille Haut auf Haut. Das ist schön. Das ist erlaubt.

Sie dreht ihren Kopf zu einem kurzen Kuss auf den Mund. Ganz flüchtig. „Gute Nacht.“ Dann drückt sie das Becken gegen das meinige, atmet einmal tief und wendet den Kopf erneut. Es folgt ein längerer Kuss. Sie steckt sich. Okay. Die goldene Regel gilt heute nicht.

Was für ein fight! So klein die Maus auch ist, so müde wir auch sind, der Sex ist knallhart. Die Küsse sind wild. Sehr schnell sind wir klitschnass geschwitzt. Längst sind wir nackt.

Sie ist klein, geradezu zierlich. Das macht die Sache einfach. Mit der Linken drücke ich ihren Hals nieder aufs Bett. Mit der Rechten habe ich sie im Griff. Der Griff ist gut. Sicher liegt ihr Becken in meiner Hand. Den Daumen in ihrer Muschi, Zeige- und Mittelfinger in ihrem Arsch. So halte ich sie fixiert. Sie kann nicht viel machen. Strampeln könnte sie vielleicht noch, tut sie aber nicht. Drücke ich ihren Kopf nach oben und ziehe ihr Becken nach unten mit meinen Fingern in ihr, so wird sie auf eine natürliche Weise sehr weiblich gestreckt. Ihre Brüste springen heraus. Das ist schön anzusehen. Sie ist winzig und ich bin doppelt, vielleicht drei Mal so stark wie sie. Sie hat gar keine Chance. Sie weiß das. Genau das fühlt sich wohl sehr gut an für sie. Ich strecke sie, lasse nach, strecke, lasse nach, strecke. Da ist gar nicht viel Bewegung im Spiel. Es ist die Spannung, die es macht. Und die macht: Sie kommt! Sie kommt klein, bebt kurz. Ich lasse nicht nach. Mit meiner rechten Hand, die Finger weiterhin in ihr, drücke ich mit der Handspanne gegen ihren Damm, rolle hin und her mein Fingergelenk dort. Ihren Hals lasse ich los. Sie windet sich, fasst ihre Brüste. Sie kann nicht weg, will nicht weg. Ich habe sie. Mein Daumen und meine Finger in ihr und beide dabei gekrümmt umfassen von innen ihr Schambein. So kann ich sie führen, ihr Becken nach meiner Lust und Laune dirigieren, drehen, wenden auf, in und unter ihr. „Boh, eh was machst du?“, brüllt sie und fällt wieder zurück in die Kissen. „Grrr“, zischt sie, bäumt sich auf und genießt. Sie kommt. Wieder klein. Wieder Beben.

Meine Finger gleiten aus ihr heraus. Ich steige über sie hinweg und wechsle die Seite. Sie liegt und ringt nach Atem, hält ihre Augen mit dem Unterarm verdeckt. Ich hocke mich neben sie, beuge mich vor und Spucke auf ihren Schlitz. Dann hebe ich ihr Becken an, verteile die Spucke von hinten-unten um ihren Hintereingang und gleite bestimmt und entschieden mit dem Zeigefinger in ihren Hintern hinein. Ich forme einen Haken in ihr, hake mich in ihren Anus ein. Meine Handfläche liegt jetzt zwischen ihrem Po. Die Hand lasse ich so. Mit dem rechten Arm quetsche ich mich unter ihrem Brustkorb hindurch und packe von unten um sie herum mit spitzen Fingern ihre von mir abgewandte Zitze. Ich packe sie fest. „Arghh“, kreischt sie. Ihre schlagende Hand ignoriere ich. Ich ziehe die Zitze nach unten und zu mir und hebe zugleich ihren Hintern hoch zu mir heran. Es ist eine Rotation. Sie muss meiner Bewegung folgen, muss sie einfach; aufgespießt ist sie. Sie kann gar nicht anders und eh sie sich versieht, ist sie im Vierfüsslerstand und biegt den Hintern in die Luft. Ihr Anus ist ganz fest und ich verlasse ihn jetzt.

„Halte still.“, sage ich und sie hält. Ich zupfe an ihren Zitzen und Schlage auf ihren Arsch mit der anderen Hand. Drei Dutzend Schläge und rot wie ein Apfel glüht er. Heiß und weich wird er. Schlagen macht das Fleisch weich. Sie mag das, hält still, so gut sie kann. Sie macht das gut. Ich lasse ihr überhaupt keinen Raum, keine Besinnung, immer neu, immer anders; sie wird Reaktion pur, schwimmt in Lust. Schön.

Später, Stunden später, hält sie die Beine brav gespreizt, während ich Ihre Scham schlage. Sie macht einfach, was ich will, denkt nicht mehr. Ihre Scham ist dunkelrot, geschwollen und weich. Sie wimmert jedes Mal, wenn ich mit den Fingern in sie hinein und hinaus und stop und hinein und hinaus. Und wieder ein Schlag und hinein und spritzen und kommen und küssen und „bitte nicht“ und „ja“ und „Scheisse“ und Japsen und irgendwann ist sie wund und zerschlagen und alles fließt nur noch aus ihr heraus, wirklich alles, und sie kommt gewaltig und aus.

Draußen erwacht der Tag. Der Himmel leuchtet orange und orange glitzert die Kante am Fensterglas. Ich rauche und sie schläft. Sie liegt hingegossen zwischen Kissen und Decke, hübsch und matt. Ich streiche über ihren Arm. Seidig ist er.

Ich schmunzle. Zurück auf Anfang. Ich denke vier Stunden zurück: Von ihr in den Arm genommen zu werden, von ihr aus, von ihr zu mir, das wäre schön gewesen. So ganz weich und warm und nah. Und dann, ja und dann, ja, dann hätte sie geflüstert: „Schlaf mit mir?“ Das wäre schön gewesen. Dann hätte ich auch eine Erektion gehabt, denn so etwas wünsche ich mir. So etwas. So!

Macht nie Eine. Kommt nicht vor. Komisch eigentlich.

„Vielleicht nächstes Mal“, belüge ich mich.

Die Eine

So, ich bin jetzt fünfundvierzig Minuten auf dieser Sexfete hier und könnte eigentlich wieder gehen. Ich habe mein Ziel verfehlt. So geht das nicht. Heute geht nichts mehr.

Auf so einer Fete will man Leute kennen lernen, sich tummeln unter Gleichgesinnten. Flirten will man und Andocken an Frauen; vielleicht sogar mit einer auf die Matte gehen will man. Es geht um offenen Kontakt mit diesen tollen Wesen anderen Geschlechts. Das ist es. Diese Hoffnung treibt einen hier hin.

Dummerweise habe ich jetzt SIE gesehen. Es war vor drei Minuten und jetzt bin ich blockiert. Es war nur ein Blick, vielleicht waren es zwei. Ein Zwinkern von ihr und von mir. Das waren drei Sekunden. Das hat gereicht. Jetzt sitzt SIE in meinem Kopf und hat mich infiltriert. Die EINE. Sie ist die EINE, nicht irgendwer.