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Ein Journalist fliegt nach Spanien um dort eine Story über die Situation der Frau im heutigen Spanien zu schreiben. Frauen haben ihn schon immer interessiert. Bald fängt das unterhaltsame Interview mit Teresa, einer Pornodarstellerin, an und zwar im behaglichen Salon ihres Hauses. Der Journalist muss feststellen; Es gibt nichts Schöneres, als die Schamlosigkeit einer Frau! Sie erzählt von ihren vielen leidenschaftlichen Erfahrungen und sie erzählt alles. Nichts wird auslassen, kein Detail! Teresa sah jetzt beim Erzählen noch geiler aus, mit dem fröhlich lachenden Blick, mit dem sie den Journalisten anschaute.-
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Seitenzahl: 192
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M.G Porten
Roman
Sehnsucht nach Sünde
Copyright © 2017 Zettner Verlag und M.G. Porten
All rights reserved
ISBN: 9788711717684
1. Ebook-Auflage, 2017
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Zettner Verlag und Autors nicht gestattet.
Ich weiß nicht, warum mein Chef gerade mich nach Spanien schickte. Ich war als Journalist nicht erfolglos und hatte seinem Blättchen schon manch gelungenen Artikel geliefert, was übrigens in keinem gerechten Verhältnis zur Bescheidenheit meines Gehaltes stand.
„Fahren Sie mal nach Spanien, und schreiben Sie mir eine Story über – na, sagen wir mal – über,Die Situation der Frau im heutigen Spanien‘!“
Das war ein Auftrag, der mich interessierte.
Zuerst mal die Reise nach Spanien. Auf Spesen. Und dann Frauen!
Frauen hatten mich sowieso immer interessiert. Frauen von oben bis unten, von innen und außen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich konnte nicht wissen, daß mir die interessanteste Reise meines Lebens bevorstand, das unterhaltsame Interview mit Teresa.
Teresa – schon der Name ist heute Musik für mich. Damals ahnte ich nichts davon und fuhr, von journalistischem Eifer erfüllt, ins Land, wo die Zitronen blühen.
Das Recherchieren gestaltete sich anfangs nicht allein schwierig, es war langweilig.
Nichts Wesentliches, nichts wirklich Interessantes war zu erfahren. Schon gar nichts, woraus man die Artikelserie gestalten konnte, die mir vorschwebte. Meine Interviews erbrachten nichts als Gemeinplätze, unnützes Bla-Bla, womit der Boß mich bestenfalls ausgelacht, vermutlich aber gefeuert hätte.
Ich war nahe daran aufzugeben.
Dann kam Teresa ins Blickfeld.
Ich lernte sie auf ungewöhnliche Art kennen. Mir fiel ein Pornomagazin in die Hand, das fast ausschließlich ihr gewidmet war. Genauer gesagt, ihrem Körper. Jedem Detail. Sehr eindrucksvoll!
Ob sie mir Interessantes über spanische Frauen erzählen konnte, ob sie’s überhaupt tun würde? Vielleicht eine verrückte Idee, aber ich wollte es wenigstens versuchen.
In der Redaktion, bei der ich mich nach Teresa erkundigte, war man hilfsbereit und aufgeschlossen. Ich wurde zu einem Caballero namens Marcos geführt, der anscheinend das Sagen dort hatte.
Als ich mein Anliegen vorbrachte, lachte er. „Sie haben Glück, bei allen anderen Modellen müßte ich passen. Aber bei Teresa ist es anders. Sie werden verstehen, daß die meisten Modelle anonym bleiben wollen oder müssen, aber Teresa – – –”
Er lachte wieder und gab mir ihre Telefonnummer. „Viel Glück, Señor!”
Teresa sei mit Don Miguel Rastros verheiratet, einem anscheinend steinreichen Manager, aber das brauche mich nicht zu stören, bekam ich mit auf den Weg.
Ich rief also an, und es entwickelte sich ein erstaunlich lockeres Gespräch. Wir verabredeten uns, und ein paar Stunden später saß ich in einem kleinen Café Teresa gegenüber.
Was für ein Mädchen!
Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Praller Sex, die personifizierte Sünde!
Ich mußte keine Hemmungen haben ihr zu erzählen, wodurch ich auf sie aufmerksam geworden war.
Sie lachte. „Dann kennen Sie mich ja schon ganz gut, nicht wahr?“
Überaus reizvoll schlug sie die Beine übereinander und verlor keine Handbewegung daran, ihren hochgerutschten Supermini zu korrigieren, der ihre attraktiv schlanken Schenkel freigebig enthüllte. Zudem ließ sie – ich glaubte zu träumen – die Zungenspitze von einer Seite ihres Kirschmündchens lasziv zur anderen gleiten. Frauen!
Wenn mir’s nicht immer schon klar gewesen wäre, jetzt fand ich es wieder bestätigt: Es gibt einfach nichts Schöneres, als die Schamlosigkeit einer Frau! So fiel es mir nicht schwer, zur Sache zu kommen. Ich erzählte Teresa von meinem Auftrag. Daraufhin wurde sie ein bißchen nachdenklich.
„Die Frau in Spanien? Das ist ein langes Kapitel. Und gar nicht lustig. Erst in der letzten Zeit beginnt es ein wenig freier, erfreulicher zu werden.“
Dann kam ihr spontan eine Idee:
„Vielleicht sollte ich Ihnen meine Geschichte erzählen. Sie ist nicht die Geschichte der Spanierin schlechthin, aber vielleicht können Sie doch was damit anfangen.“
Ich war überrascht von soviel Offenheit.
„Auch wenn ich nur wenig damit anfangen könnte, Teresa – ich darf Sie doch so nennen? – natürlich dürfen Sie!“
„Ihre Geschichte interessiert mich!“
„Ich erzähle sie Ihnen sehr gern, und ich werde nichts auslassen, kein Detail!“
Sie strahlte. „Aber nicht hier, kommen Sie!”
„Wohin?”
„Zu mir nach Hause, natürlich!“
Ich war perplex. „Und Ihr Mann?“
Sie lachte amüsiert. Wie unkompliziert sie war!
Eine halbe Stunde später saß ich ihr wieder gegenüber, diesmal im behaglichen Salon ihres Heims. Sie spendierte reichlich Papier, einen Bleistift samt Anspitzer und schenkte uns eisgekühlte Longdrinks ein. Ihr Hauskleid enthüllte mehr als es verbarg.
Dann begann sie lächelnd, ihre Seele zu enthüllen. Nackt und schamlos!
Sie plauderte, und ich schrieb. Lesen Sie selber!
„Ein Tag wie dieser machte mich mächtig an. Ich war allein zu Hause. Meine Eltern waren ausgegangen. Sollten sie nur! Ich war nicht ungern allein. Ein Mädchen wie ich, siebzehn Jahre jung, hatte seine Träume, Gedanken und Sehnsüchte.
Da war was im Werden, das fühlte ich, irgendwas, was nur mir gehörte. Nur mir!
Die Sonne schien ins Zimmer, und ich hatte Lust, etwas Verrücktes zu tun, etwas ganz Verrücktes, wie meine Freundin Inez.
Inez war schon ein Aas. Aber lieb. Es wird nicht viele spanische Mädchen geben, die so waren wie sie. Ich glaube, ihre Mutter ist Französin.
Sie hatte mir gestanden, daß sie sich neulich daheim am offenen Fenster ganz nackt gezeigt habe. Splitternackt ausgezogen, ziemlich frech, nicht?
Dazu hatte ich auch Lust, unbändige Lust! Wenn ich nur gewußt hätte, daß der junge Kerl von gegenüber daheim war. Ich glaube, er war Student. Pedro hieß er. Mich nackt auszuziehen, gewann ja erst Reiz, wenn jemand mich so sah. Ich trat auf den Balkon. Hoppla! Wenn das nicht Schicksal war! Pedro war daheim. Er stand am Fenster, und unsere Blicke trafen sich kurz. Sollte ich nun – – –? Warum nicht?
Ich nickte ihm freundlich zu und ging ins Zimmer zurück. Runter mit den Jeans und weg mit der Bluse! Einen BH trug ich fast nie, zu Hause schon gar nicht. Los jetzt!
Eine kesse Platte aufgelegt, ein bißchen Tanzrhythmus, los doch! Nur keine Angst vor der eigenen Courage, Teresa! Tanzen machte auch allein Spaß, wenn man nackt war und Zuschauer hatte.
Schaute er zu? Ja, ein bißchen hinter’s Fenster getreten. Vielleicht befürchtete er, ich würde aufhören, den Vorhang zuziehen, wenn ich sähe, daß er mich beobachtete. Pedro, wenn du wüßtest!
Sollte ich weitermachen?
Ein bißchen bang war mir schon. „Pfui, Teresa!“ sagte ich zu mir selber, „Pfui über dich, wenn du auf einmal feige wirst und dich nicht zeigst! Minislips sind zum Ausziehen da!“
Meine Tante Elena schimpfte immer über die winzigen Slips. Dabei liebte ich sie so sehr, die Slips, nicht die Tante.
Also runter damit! Er guckte! Er guckte immer noch! Jetzt durfte ich nicht zu weit von der Balkontür Weggehen, er sollte mich ja gut sehen können! Und er sah mich! Er blieb und wollte mich sehen!
Na schön, dachte ich, das hat Inez ja auch getan, aber ich wollte eigentlich viel mehr. Was denn nun? Sollte ich mal ein bißchen masturbieren?
Vor ihm? Für ihn?
Ob ich’s mal riskieren sollte?
Dann dachte ich an meine Eltern, wie entsetzt sie wären, wenn sie wüßten, daß ihre brave Teresa – – –
Doch! Gerade jetzt! Jetzt erst recht! Ich tat es, ich onanierte, nackt, bei offener Balkontür, für Pedro!
Es ging herrlich schön und schnell, eigentlich viel zu schnell! Man müßte es noch mehr genießen, dachte ich, und Pedro schaute zu. Man müßte es noch viel herausfordernder tun, richtig schamlos, unkeusch! Pedro schaute noch zu.
Ich setzte mich dafür mit gespreizten Schenkeln auf meinen Frisierhocker. Es ging herrlich schön und flink, eigentlich viel zu schnell! Man müßte es noch viel ausgiebiger genießen, dachte ich, und Pedro schaute zu. Ob er es jetzt auch tat?
Ich müßte es wirklich noch aufreizender tun, dachte ich, noch schamloser, noch unkeuscher, das würde ihn vielleicht animieren, es auch zu tun. Wenn ich ihn doch verführen könnte! Womöglich ließ er es mich sogar sehen, wenn er nur wüßte – – –
Meine Mädchenfinger streichelten über die Clitoris, sie rieben sanft zwischen den Nymphen, süß, wie gut das tat! Pedro schaute noch zu. Ich rieb immer wilder und schneller – – – hei, wie das guttat!
Ich dachte nochmal, mitleidig ein wenig, an meine Eltern, sah zu meinem Zuschauer hinüber, ja, er war noch da, und dann warf es das brave Schulmädchen Teresa in einen wilden, wunderbaren Orgasmus.
Hoffentlich hatte Pedro alles richtig gesehen, das war meine einzige, meine größte Sorge.
Die Spiegeltür an meinem Kleiderschrank hatte mir übrigens gute Dienste getan. Ich konnte mir selber auch zuschauen. Jetzt wünschte ich nur eins: Möglichst bald wollte ich Pedro auf der Straße begegnen, ihm frech in die Augen schauen, und dann sollte er alles von mir denken, nur das eine nicht, daß ich ein braves, keusches Mädchen wäre.
Nur das nicht!
Mein Jeans-Mini war wirklich sehr kurz. Ich hatte mir für mein knappes Taschengeld einen sehr knappen Mini gekauft. Ma und Pa waren entsetzt. Aber ich versuchte ihnen zu erklären, daß ein Mini eben mini sein muß. Das müßte eigentlich jedem einleuchten, dachte ich. Meinen Eltern anscheinend nicht.
Aber dabei blieb es nicht.
Ich sah in einer Illustrierten einen noch kürzeren Mini. Das ärgerte mich. Drum kürzte ich den meinen auch noch um ein paar Zentimeter. Ich konnte nämlich für den Hausgebrauch ganz gut schneidern. Jetzt war es eins ‚Supermini‘. Als meine Ma daraufhin aus der Fassung geriet und ihrer siebzehnjährigen Tochter die Minirocklänge befehlen wollte, kürzte ich aus Trotz noch ein bißchen mehr – bis zum Gehtnichtmehr!
Das war ein Spaß!
Ich genoß auf der Straße die teils verstohlenen und teils unverschämten Blicke der Männer. Alle bewunderten meine Beine, und ich stolzierte! Es waren Männer jeden Alters, die mich verschlangen! Wollten sie noch mehr sehen? Wenn ja, bitte, was denn? Wenn ich ehrlich sein soll, am meisten freuten mich die bösen, die neidischen, verurteilenden Blicke der armen, frommen Bürger, die sich über ein so freizügig gekleidetes Mädchen entsetzten. Warum eigentlich? Mir leuchtete das nicht ein.
In der Schule wurde ich aufgerufen.
Madre Roseta rief mich an die Tafel und gab mir eine Rechenaufgabe. Ich löste sie. Während ich Ziffern auf die Tafel kritzelte, merkte ich, daß sie mich intensiv beobachtete. Madre Rosetas Augen konnten stechen. Das wußte ich.
„Kommen Sie nachher auf mein Zimmer!“ gebot sie in gewohnter Strenge. Angst hatte ich nicht, ich wußte ja, worum es ging.
Dann stand ich ihr in dem nüchternen Sprechzimmer gegenüber.
„Nun?“ herrschte sie mich an, „können Sie sich nicht denken, worüber ich mit Ihnen sprechen will?“
Ich stellte mich dumm, das kann ich, wenn ich will. Ich sagte kein Wort, weil ich wollte, daß sie Farbe bekannte.
„Es geht um Ihren Minirock! Der hat mir von Anfang an mißfallen.“
Echt spanische Prüderie, dachte ich.
„Mir kommt es so vor, als ob sie ihn noch kürzer gemacht hätten, stimmt das?“
Innerlich triumphierte ich, aber ich schwieg. Sie sah mich erwartungsvoll an, aber ich sagte keine Silbe. „Ich verbiete Ihnen, so zur Schule zu kommen!“
Jetzt hatte sie einen Fehler gemacht.
„Verzeihung“, sagte ich, „ich glaube nicht, daß es in der Schulordnung eine Bestimmung gibt, die das Tragen von Miniröcken verbietet.“
„Weil wir annehmen, daß unsere Schülerinnen von selber wissen, daß sie sich anständig zu kleiden haben.“
„Anständig?”fragte ich harmlos. „Was ist das?“
Sie war sprachlos. Ich glücklich.
„Sie können mir den süßen Mini nicht verbieten, Madre Roseta“, antwortete ich patzig. „Wenn es möglich wäre, würde ich ihn sogar noch mehr kürzen. Das wäre doch sehenswert, oder gefallen Ihnen meine Beine etwa nicht?“
Ich lächelte und ließ sie stehen. Als ich an der Tür war, rief sie mir nach: „Ich möchte Ihre Eltern sprechen, und zwar bald!“
Sie war außer sich vor Wut, und ich freute mich über meinen Sieg in dem Wortgefecht. Mein süßer Minimini! Jetzt machte es mir erst recht Spaß, ihn jeden Tag zu tragen.
Inez war meine Freundin. Aber ganz konnte ich mich nicht auf sie verlassen.
„Gehst du mal mit mir in den Sexshop?“ fragte ich sie eines Tages. Da wich sie aus. „Ich glaube, da können wir Mädchen nicht hineingehen. Wenn uns da jemand sieht – – –“
Ich hatte solche Bedenken nicht und wollte ihr Mut machen. „Du, Inez, da gibt’s allerlei zu erfahren, was uns interessiert, komm doch mit!“
„Wenn unsere Eltern oder Madre Roseta davon erfahren?“ wandte sie ein, „vergiß nicht, daß wir in Spanien sind!“
Mich reizte der Laden, diese undurchsichtig gemachten Schaufenster hatten mich neugierig gemacht. Verbotenes reizte mich immer. Weil Inez nicht mitwollte, ging ich allein hin. Ich strich ein wenig um den Laden herum, und als mich niemand beachtete, trat ich entschlossen ein.
Was hatte Inez gemeint? Mädchen könnten da nicht hineingehen? An der Theke stand ein Mädchen. Na bitte! Sie war jung und hübsch, und als sie mein Zögern sah, kam sie auf mich zu.
„Suchst du was Bestimmtes?“ fragte sie freundlich. Mir gefiel, daß sie mich duzte. „Ich bin zum ersten Mal hier“, gestand ich. „Aha!“ lächelte sie ein bißchen komplizenhaft.
„Willst du erotische Literatur oder lieber Bilder?“
„Eigentlich lieber Bilder“, gab ich zu.
„Kaufen oder Ausleihen?“
„Kaufen natürlich!“ beteuerte ich und hoffte heimlich, daß mein Geld reichte.
„Komm hierher“, ermunterte sie mich und führte mich an ein Regal mit bunten Heften. „Das hier ist für den Anfang gerade richtig“, meinte sie. Für den Anfang! Das Mädchen war wirklich nett. Ich erinnerte mich an die Querelen, die es gegeben hatte, als dieser Sexshop, der einzige übrigens in der Umgebung, eröffnet werden sollte. Die ganze Stadt war damals empört gewesen. Eine Revolte der Scheinheiligkeit und Prüderie! Diese altmodische spanische Keuschheit. Ich blätterte in den Heften, und das Mädchen ließ mir reichlich Zeit dafür.
Dann hatte ich ausgewählt. Einen ganzen Stapel frecher Magazine ließ ich mir einpacken. Ich zahlte stolz und ging.
„Wenn sie dir gefallen“, meinte die Verkäuferin, „kannst du ja mal wieder ’reinschauen, wir haben immer was Neues.“
Ich lief nach Hause so schnell ich konnte und vergrub mich daheim in meine Schätze. Die Welt um mich herum versank.
Was es da alles zu sehen gab! Mir gingen schier die Augen über. Immer wieder begann ich von neuem durchzublättern. Da gab es Dinge, von denen ich bisher keine Ahnung hatte. Aufklärung war ja in unserm altmodischen Haus verpönt. Von Sex wurde daheim nie gesprochen.
Jetzt lernte ich. Wie schön das alles war! Ich verschlang mit allen Sinnen, was es zu sehen gab. Und natürlich konnte ich nicht anders, ich mußte mich befingern. Onanieren wurde mein Hobby, ist es übrigens noch immer!
Besonders freute mich, daß die Bilder genau beschrieben waren. Alles wurde beim Namen genannt. Mit Wörtern natürlich, die ich daheim noch nie gehört hatte. Schöne Wörter! Frech! Wie geil das alles klang! Es tat mir richtig gut!
Manches machte mich wahnsinnig an. Es wurde zum Beispiel empfohlen, oft ohne Slip zu gehen. Sollte ich das ausprobieren? Ohne BH lief ich ja schon meistens und freute mich, wenn die Knospen durch meine Bluse schimmerten. Ich genoß es, daß die Männer mich anstarrten, übrigens auch Pedro.
Nun ohne Slip? Das mußte ich ausprobieren. Um es recht auszukosten, zog ich meinen Lieblingsmini an, den superkurzen!
Schon der Weg zur Schule war aufregend. Ein herrliches Gefühl, zwischen den Beinen nackt zu sein. Wenn lebhafter Wind gegangen wäre, nicht auszudenken! Oder doch?
Es war ein herrlicher Schultag, der schönste meines Lebens. Die kritischen Worte einiger Lehrer, besonders Madre Rosetas, plätscherten an mir vorüber. Ich kümmerte mich überhaupt nicht darum. „Wenn ihr wüßtet – – –“ dachte ich nur, „wenn ihr wüßtet – – –!“
Natürlich duldete ich, daß mein Mini beim Sitzen noch höher hinaufrutschte als gewöhnlich, fabelhaft hoch, fast bis an – wie hieß es in den Magazinen? – bis an die Pussy! Oh, es war süß, frech und geil!
Und ich hatte es aus meinen Magazinen gelernt.
Daheim gab es Krach. Mutti hatte die Magazine gefunden. Sie war außer sich. „Für solche Schweinereien gibst du dein Taschengeld aus?“ fuhr sie mich an und knallte mir den Stapel Hefte vor die Nase. „Ich wußte gar nicht, daß es sowas überhaupt gibt!“ wetterte sie.
„Ihr Fehler“, dachte ich, nicht ohne ein gewisses Triumphgefühl. Das gab mir Kraft.
„Mutti, das sind meine Hefte, mir gefallen sie, weil sie frei und modern sind!“
„Modern?“ höhnte sie.
„Jawohl, modern!“ konterte ich trotzig.
Plötzlich fühlte ich mich als Freiheitskämpferin. Ich sah das Girl aus dem Sexshop vor mir, den Pedro von gegenüber, der mich inzwischen schon häufiger nackt gesehen und mir beim Onanieren zugeschaut hatte. Dann sah ich Madre Roseta und noch ein paar andere verkalkte Typen aus dem vorigen Jahrhundert. Mein Mut wuchs!
„Was nennst du modern?“ fragte Ma herausfordernd.
Darauf hatte ich gewartet.
„Tun was Spaß macht, Mutti, was Lust bereitet! Frei sein, verstehst du? Frei!“
Es verschlug ihr die Sprache. Eine peinliche Pause entstand, in der sie sich sammelte, um aufs neue mit Vorhaltungen zu beginnen.
„Du scheinst vergessen zu haben, was wir dir beizubringen versuchten, nämlich anständig, züchtig und keusch zu sein.“
Wie solche Reden mich quälten, sah sie offenbar nicht. Was sollte ich damit anfangen?
Anständig? Züchtig? Was war das? Was sollte ich darunter verstehen? Keusch? Überhaupt ein Fremdwort für mich!
Unkeusch! Das war schon eher was, woran ich Spaß haben konnte!
So kam ich durch die altmodischen Vorhaltungen meiner Mutter zu der einschneidenden Erkenntnis, daß ich nichts ärger haßte als die Keuschheit. Sie hinderte mich, wollte mich nicht frei sein lassen, nicht so leben lassen wie es mir gefiel. Keuschheit stand mir überall im Weg, immer schon, und auch jetzt noch sollte sie über mich bestimmen. Ich haßte sie! Und was war die logische Konsequenz aus meinem Haß gegen die Keuschheit? Was wollte ich wirklich sein? Darüber wurde ich mir bei der Auseinandersetzung klar:
Ich wollte unkeusch sein! Unkeusch! Frei! Modern! Durch keine sogenannte Moral behindert, von keiner falschen Erziehung verbogen, durch nichts irregeleitet, einfach nur unkeusch! Von ganzem Herzen unkeusch!
Das gab mir Mut! Es war, als ob Sterne vor mir tanzten! „Mutti!“ schrie ich und wußte nicht, woher ich auf einmal die Kraft nahm, „ich will nichts mehr von deiner altmodischen Erziehung wissen! Ich lebe heute, und ich will modern leben. Für mich gilt nicht mehr, was bei dir von Jugend an die Menschen behindert hat, ich bin frei, ich bin modern und deshalb hemmungslos unkeusch, verstehst du? Hemmungslos unkeusch!“
Es war wie ein Schlachtruf, ich ließ sie stehen und lief auf mein Zimmer.
Wie wohl mir war! Wie mir gefiel, was ich gesagt hatte! Ich warf mich aufs Bett und nahm meine geliebten Pornomagazine vor. Ich blätterte begeistert.
Was für freie, nachahmenswerte Menschen das doch waren, die mir von jeder Seite entgegenlächelten! Meistens blickten sie in die Kamera, als wollten sie sagen:
„Schau uns an, mach’s wie wir, sei unkeusch und zeig’ es!“
Wie mir das gefiel!
Zeigefreudig waren sie alle, und sie hatten samt und sonders fast gar nichts an. Sie waren so gut wie nackt. Herrlich! Immer wieder schlug ich ein ganzseitiges Foto auf, das ein Mädchen namens Teresa zeigte. Sie hieß also wie ich. Sie leckte genüßlich einen steifen Männerschwanz, und drunter stand: „Glückliche Schwanzlutscherin Teresa“.
Ein prächtiges Foto, ein schöner Text. Wie mich Teresa anregte! Ich blätterte um. Wieder Teresa! Noch geiler sah sie aus, mit dem Schwanz im Mund und dem fröhlich lachenden Blick, mit dem sie mich anschaute. Drunter stand: „Ich möchte am liebsten zwei Zungen haben!“
Ich weiß nicht, wie lange ich dieses herrliche Foto angeschaut habe. Schwanzlutschen mußte was Schönes sein, echt unkeusch! Und ich nahm mir vor, es so bald wie möglich zu tun.
Oh Mutti, wo bleibst du mit deiner armseligen Keuschheit? Deine Tochter Teresa möchte am liebsten drei Zungen haben!
Dann fiel mir auf der Straße ein Plakat auf.
Ein schönes, verheißungsvoll buntes Plakat.
„Ibiza – 25. August – Strandparty“
Der freizügigste Badeanzug wird prämiert
Das war was! Das machte mich an! Das interessierte mich schon wegen Mutti und Madre Roseta. Da mußte ich mitmachen. Ich wühlte ganze Stöße von Modeheften durch.
Na ja, da waren nette Bikinis zu sehen, aufregende Tangas. Aber waren das die „freizügigsten Badeanzüge“? Der ‚freizügigste‘ mußte doch wohl der modernste, der allerunkeuscheste sein. Ich marterte mich ab, entwarf und probierte, aber alles schien mir zu brav, zu keusch. Wenn ich schon an der Show teilnahm, wollte ich auch die Chance haben, Siegerin zu werden. Siegerin mit dem freizügigsten, unkeuschesten Badeanzug!
Zudem waren sicher Pressefotografen da. Es würde Fotos und Illustriertenberichte geben. Vielleicht fielen dann Fotos von mir meiner Mutter oder Madre Roseta in die Hand. Das beflügelte meine Fantasie ungemein. Endlich hatte ich Gelegenheit, mich öffentlich und ganz offiziell fast nackt zu zeigen. Jetzt konnte ich Inez beweisen, wie ernst es mir war mit meiner Unkeuschheit. Es gab eine Anmeldefrist, die nicht versäumt werden durfte. Ich war mit bei den ersten zur Stelle. Rasierte Achselhöhlen waren vorgeschrieben und hochhackige Pumps. Einteiler hätten keine Aussicht zugelassen zu werden, erfuhren wir außerdem. Klar! Was hatten einteilige Badeanzüge mit Freizügigkeit zu tun? Bei mir würden sie Augen machen, nahm ich mir vor.
Wir hatten uns in einer Garderobe hinter der Bühne zu versammeln, wo wir uns umkleiden, eigentlich auskleiden mußten. Das ging schnell, die Wartezeit bis zum Auftritt war dementsprechend langweilig.
Die meisten Mädchen traten unter einem Decknamen auf. Das fand ich lächerlich ich war stolz darauf, mit meinem richtigen Namen auftreten zu dürfen. Ich bekam die Nummer 12.
Unter den Nummern 1 – 6 wurden normale Bikinis gezeigt. Sie waren vielleicht etwas knapper als gewöhnlich, aber echt freizügig fand ich sie nicht. Nummer 7 war toll. Ein transparenter Tanga. Hinten war er wirklich durchsichtig, vorn allerdings kaum. Danach konnte ich keinen mehr beurteilen, ich war zu aufgeregt.
Endlich kam die Ansage für mich: Nummer zwölf, Señorita Teresa!
Ich tänzelte auf die Bühne und wiegte mich im Takt der begleitenden Sweet-music. Dann warf ich mit einem Schwung mein Cape ab und wendete mich nach allen Seiten. Im Saal hätte man die berühmte Stecknadel fallen hören können. Warum diese Stille? Ich zeigte meine Brüste nackt!
„Oben ohne!“ kommentierte der Ansager.
Das hatte bisher keine gewagt.
Ich genoß die überraschten Gesichter und war maßlos stolz darauf, meine Brüste in der Öffentlichkeit nackt zeigen zu können. Hoffentlich bekam Madre Roseta ein Foto davon in die Hand.
Unten trug ich Cache-sex, wie es ähnlich in einem meiner Magazine abgebildet war. Ich hatte es allerdings noch ein bißchen knapper geschnitten, das winzige Nylondreieckchen, das eben gerade den Schlitz verdeckte. Es war mit kaum sichtbaren Schnüren, wovon eine zwischen meinen Pobäckchen verschwand, an einem ganz schmalen Gürtel befestigt. Der Po war völlig frei. Und vorn hatte ich mein Fellchen so schmal rasiert, daß ich wie ein Kind aussah. Ich drehte und wendete mich nach allen Seiten, zeigte mich von vorn und von hinten, und die Begleitmusik wiederholte ihre Melodie immer von neuem. Taumelnd vor Glück, tanzte ich in dem anheimelnden Takt so gut wie nackt für Ma und für Pa, für Madre Roseta und ganz Spanien mit seiner altmodischen Prüderie.
Als der letzte Ton verklang, brandete ein Beifall auf, den ich nicht erwartet hatte. Das Publikum klatschte in frenetischem Jubel, und als aus dem Lautsprecher verkündet wurde, Señorita Teresa sei Siegerin, mußte ich immer wieder an die Rampe, mich verneigen und Kußhändchen werfen.