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Selbstgeschichten - Deine eigene Manipulation Selbstgeschichten werden in der Psychologie auch innere Geschichten genannt. Sie enthalten innere Dialoge/Monologe bzw. Selbstgespräche, die im Kopf stattfinden. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, welche Geschichten wir uns in unserem Kopf erzählen und wie sie unsere Sichtweise auf uns selbst und die Welt um uns herum beeinflussen. Die Selbstgeschichten sind somit der Schlüssel zu allem. Sie enthalten Symbole und stiften Sinn. In ihnen finden wir die Antwort auf unsere Fragen, die Lösung für unsere Probleme und die Wahrheit über uns selbst. In ihnen finden wir unsere Stärken und Schwächen, unsere Träume und Ängste, unsere Freuden und Leiden. Es ist wichtig, eine Nähe zu den eigenen Selbstgeschichten und der unsichtbaren Schreibfeder herzustellen. Schaffe eine Verbindung und entfalte die Kraft dieser Beziehung!
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Seitenzahl: 256
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1. Auflage, 2023
ISBN: 9783753463780
© März Gudrun Fischer – alle Rechte vorbehalten.
Waldblick 24, 46509 Xanten
Zur Autorin:
Gudrun Fischer therapiert in freier Praxis in Xanten. Eine ihrer spezifischen Therapien ist das Umschreiben und Neuformulieren von Selbstgeschichten. Selbstgeschichten sind auch als innere Geschichten, innere Erzählungen oder Self-Storytelling bekannt und sind ein wesentlicher Bestandteil der Narrativen Psychologie. Indem Gudrun Fischer die Menschen unterstützt, schädigende Selbstgeschichten loszulassen und sich stattdessen positiven zuzuwenden, kann sie einen gesünderen Lebensstil unterstützen.
Wie funktioniert das System der Selbstgeschichten? Die Autorin gibt eindrucksvolle Einsichten in die Narrative Psychologie. Sie erklärt lebhaft und sachkundig, warum der Mensch seine Gedanken und Gefühle in Selbstgeschichten aufbewahrt, wie diese uns blockieren oder bekämpfen können und wie wir sie emotional und gedanklich umformen können.
Als Autorin hat Gudrun Fischer bereits verschiedene therapeutische Ratgeber und Handbücher für ihre Klienten und Patienten verfasst.
Weitere Informationen unter www.gudrungrossbach.com
Über das Buch:
Selbstgeschichten werden in der Psychologie auch innere Geschichten genannt. Sie enthalten innere Dialoge/Monologe bzw. Selbstgespräche, die im Kopf stattfinden. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, welche Geschichten wir uns in unserem Kopf erzählen und wie sie unsere Sichtweise auf uns selbst und die Welt um uns herum beeinflussen.
Die Selbstgeschichten sind somit der Schlüssel zu allem. Sie enthalten Symbole und stiften Sinn. In ihnen finden wir die Antwort auf unsere Fragen, die Lösung für unsere Probleme und die Wahrheit über uns selbst. In ihnen finden wir unsere Stärken und Schwächen, unsere Träume und Ängste, unsere Freuden und Leiden. Es ist wichtig, eine Nähe zu den eigenen Selbstgeschichten und der unsichtbaren Schreibfeder herzustellen. Schaffe eine Verbindung und entfalte die Kraft dieser Beziehung! Selbstgeschichten sind eine lebendige Kunst, die eine zentrale Komponente des Lebens darstellt.
Gudrun Fischer
Inhaltsverzeichnis
Vorwort2
Einleitung8
Was bringt mir ein Buch für meine Weiterentwicklung?10
Einführung14
Gefühle32
Ambivalenzen50
Aggressionen65
Angst78
Grenzen98
Emotionaler Stil121
Wahrnehmung133
Selbstwahrnehmung145
Grundeinstellung – Mindset154
Beziehungen163
Kommunikation182
Gedanken, Grübeln, innere Dialoge199
Selbstfürsorge219
Ich-Stärke230
Aufmerksamkeit250
Erwachsenen-Ich und Kindheits-Ich264
Aufklärer276
Schlusswort284
Haftungsausschluss
Die Autorin dieses Buches veröffentlicht die darin enthaltenen Aussagen, Ratschläge, Verfahren und sonstigen Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen. Es ist jedoch ausgeschlossen, dass Ansprüche auf Ersatz bei jeglichem mittelbaren und unmittelbaren Schaden an die Autorin gestellt werden können, da das Buch keine Anleitung zur Selbsttherapie bietet. Die Aussagen der Autorin erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und dienen lediglich der Information. Im Einzelfall müssen sie individuell angepasst werden. Es ist wichtig zu betonen, dass dieses Buch keine ärztliche, psychologische oder psychotherapeutische Behandlung ersetzen kann.
Selbstgeschichten sind innere Erzählungen, die durch unsere eigene, innere Stimme erzählt werden. Der Traum tritt während des Schlafes auf. Selbstgeschichten sind dagegen eine bewusste oder unbewusste Erzählung über unsere persönliche Existenz - außerhalb des Schlafes. Sie werden von unseren Gefühlen, Erinnerungen, Meinungen, Erwartungen und Gedanken erschaffen. Unsere Selbstgeschichten bilden das Fundament für unsere gedankliche Stimme und die Vorstellungswelt in unserem Kopf. Es ist, als ob wir eine unsichtbare Schreibfeder in unserem Inneren haben, die die Selbstgeschichten zum Ausdruck bringt. Schaffe eine Verbindung zu ihr und entfalte die Kraft dieser Beziehung!
Die inneren Erzählungen, die zu Selbstgeschichten werden, sind eine sehr mächtige Methode, um unsere dominanten Grundemotionen zu entfesseln.
Selbstgeschichten können unsere Einstellung und unser Verhalten ändern.
Selbstgeschichten bestehen aus vier Teilen, die miteinander verbunden sind: was wir denken, was wir tun, wie wir uns fühlen und wer wir sind. Sie zeigen dir also, wer du bist, wie du denkst und handelst und was dich ausmacht.
Das Gehirn macht alles zu Selbstgeschichten.
Gestern im Supermarkt bekam ich mit, wie eine junge Frau am Handy sagte: „Nachdem sie mir das gebeichtet hatte, sagte ich Knut, dass er sich die Sache mit dem Job im Ausland noch einmal überlegen sollte ... doch er hatte offenbar sofort unterschrieben.“
Ich war zwar nicht im Bilde darüber, was zwischen den beiden Personen vorging, doch sogleich meldete sich mein Gehirn und erschuf eine Selbstgeschichte.
Natürlich war es mir unmöglich, die Dame nach den Details zu befragen. Stattdessen schuf meine innere Schreibfeder Selbstgeschichten darüber, was sie wohl von wem gehört hatte und was geschehen sein könnte: Hatte sie erfahren, dass Knuts Freundin ihn betrogen hatte? Wollte er wegen seiner anstrengenden Familie im Ausland einen neuen Job antreten, um weit weg zu sein? Hatte er etwas Schlimmes getan?
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Selbstgeschichten handeln von Themen und Emotionen, die uns am Herzen liegen oder mit denen wir zu kämpfen haben. Gefühle und Gedanken aus Wahrnehmung und Bewusstsein (bewusst und unbewusst) sind zwei der Schlüsselelemente, die Selbstgeschichten ausmachen. Mit jeder Selbstgeschichte kreieren wir unser eigenes Schicksal und jede Person nimmt verschiedene Erzählperspektiven ein.
Selbstgeschichten sind wie ein Haus, das von vielen Emotionen und Gedanken bewohnt wird. Da ist die Freude, die sich in jedem Raum ausbreitet und alle Herzen erfüllt. Der Mut sitzt am Kamin und lässt sich nicht so leicht vertreiben; er weiß, dass seine Wärme gebraucht wird, um die Dinge zu überstehen. Der Zorn schleicht manchmal heimlich herein und wird im Schutzraum des Hauses willkommen geheißen. Die Trauer ist sanftmütig und vermischt sich mit dem Licht der Sonne; sie kann hier weinen, bis der Trost Einkehr hält. Die Angst kriecht auf den Dielen herum und sucht nach Sicherheit. Hier wird ihr zugehört und sie erhält Unterstützung.
Es ist verblüffend, amüsant und beeindruckend, wie Selbstgeschichten uns fördern, blockieren oder bekämpfen können. Wir haben die Fähigkeit, innere Geschichten (Selbstgeschichten) zu konstruieren und sie uns selbst zu erzählen. Die Fähigkeit zu Lernen basiert ebenfalls auf diesem Prinzip. Darum funktionieren Eselsbrücken. Selbstgeschichten und Eselsbrücken stellen Verbindungen her.
Die persönlichen Selbstgeschichten verhalten sich wie ein Fluss. Mal ist er ruhig und friedlich, aber dann auch wild und ungestüm. Manchmal sind die inneren Geschichten so stark, dass wir von ihnen fortgerissen fühlen. Wenn wir uns jedoch unsere Selbstgeschichten bewusst machen, haben wir die Kontrolle. Wir sind wie ein Buch, in dem wir unendlich viele persönliche Selbstgeschichten finden können. Wenn wir uns nicht mit unseren eigenen Selbstgeschichten beschäftigen, verstreicht jede Minute unseres Lebens ohne jegliche Bedeutung. Wir treiben durch die Zeit, ohne die Möglichkeit, unsere Existenz bewusst zu erleben und zu genießen. Wenn es keine Selbstgeschichten gäbe, würden wir uns um das kümmern, was getan werden muss: den kaputten Staubsauger reparieren, den Anweisungen der Arbeitgeber folgen, waschen, kochen usw. Erst durch unsere Selbstgeschichten können wir uns bewusst wahrnehmen. Selbstgeschichten sind für uns ein Spiegel, in dem wir unser Selbst spüren. In unserer Selbstgeschichte können wir uns mit den gewählten Figuren identifizieren.
Eine Selbstgeschichte ist wie ein Rahmen, in dem die Gedanken und Gefühle Platz, Halt und Orientierung finden.
Eine Selbstgeschichte ist wie ein Netz, in dem die unterschiedlichsten Informationen miteinander verknüpft werden. In dem Moment, in dem die Details der Selbstgeschichte miteinander verbunden sind, entstehen Ordnung, Sinn und Bedeutung.
Selbstgeschichten mit individuellen Formulierungen, eigener Wortwahl und persönlichen Inhalten sind etwas, was wir alle haben. Wir haben einen inneren Podcast und unser Kopfkino, unsere interne Welt, in der wir uns bewegen und agieren. Innerhalb unseres Kopfes erschaffen wir unsere eigene Realität.
Diese innere Welt ist genauso wichtig und real wie die äußere, physische Welt. Wir alle leben in unserem eigenen Kopf und jeder hat seine eigenen Selbstgeschichten zu seinen Grundemotionen (Freude, Überraschung, Angst, Wut, Ekel, Trauer und Verachtung) erdacht. So inszenieren wir Ruhe und Frieden oder Stress und Kampf. Die Selbstgeschichten setzen destruktive Handlungen, Verwirrungen und Hemmungen in Schlüsselszenen. Wir erschaffen uns das Gefühl von Enge und Druck und reagieren mit der Neigung zur Flucht, mit Angriff und mit zunehmendem Kontrollverlust.
Die Selbstgeschichten, die wir arrangieren, erzählen oft von Zerstörung, Verwirrung und Missbrauch. Wir erleben uns eingeschränkt und angegriffen, wenn wir diese Selbstgeschichten konstruieren und formulieren. Wir identifizieren uns mit allen Inhalten einer Selbstgeschichte. Wir spüren, wie es unseren erschaffenen Figuren ergeht und können uns in sie hineinversetzen. Diese Selbstgeschichten berühren uns tief und wir fühlen uns mit ihnen verbunden.
Die Selbstgeschichten sind eine mächtige Triebfeder für unsere Gefühle, Gedanken und Handlungen. Die Inszenierung der inneren Selbstgeschichten erweckt unsere Grundemotionen.
Deine Selbstgeschichten sind geprägt von den Charakteren, die darin eine Rolle spielen – bewusst oder unbewusst. Mit ihren Gefühlen, Gedanken und Handlungen sind sie deine Inspiration und deine Vorbilder.
Kümmere dich zuerst um deine alten innersten Geschichten. Solange du an ihnen festhältst, werden sie jeden Versuch der Veränderung zunichtemachen.
Als Erwachsene können wir uns manchmal in einem Gefühl der Ohnmacht und der Unzulänglichkeit befinden. Die Ursache dafür könnten deine Selbstgeschichten sein.
Mit der Narrativen Psychologie ist es möglich, sie zu ändern. Dieses Buch, mit vielen Reflexionsgeschichten, konkreten Anleitungen und Übungen begleitet dich auf deinem Weg zu einer neuen Selbstbetrachtung.
Selbstgeschichten sind nicht nur ein guter Weg, um dich selbst zu heilen, sondern auch eine großartige Möglichkeit, deine Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Wenn du dich besser kennenlernst, kannst du auch besser entscheiden, was für dich wichtig ist und was nicht. Außerdem lernst du, deine Gedanken und Gefühle besser auszudrücken. Diese Fähigkeit ist wichtig, um erfolgreich zu sein, egal ob im Studium, bei der Arbeit oder in Beziehungen.
Dein Gehirn macht alles zu Selbstgeschichten und du nimmst darin verschiedene Erzählperspektiven ein. Alles, was du wahrnimmst, fühlst und denkst, wird zu einer Geschichte in deinem Gehirn. Jede Selbstgeschichte und was du daraus lernen kannst, ist einzigartig.
Folge mir in eine Schlüsselgeschichte, die ich stellvertretend für das Gefühl für Halt und Orientierung entworfen habe:
Mia spürte die sanfte Brise, die ihr durch das Haar strich und den Duft der Blumen in der Nase. Die Sonne kitzelte ihr die Haut und es fühlte sich gut an. Sie sah sich um und bemerkte die Schönheit der Umgebung: die grünen Bäume, das leuchtende Gras, die bunten Blumen. Alles schien perfekt zu sein.
Plötzlich wurde Mia klar, dass sie diesen Ort kannte – aber nicht von außen. Sie erkannte ihn aus ihren Selbstgeschichten wieder. Dieser Ort war ein Teil von ihr, genauso wie sie ein Teil von ihm war. Es gab keine Trennung zwischen ihnen, keinen Unterschied – nur Einheit.
Sie spürte tiefe Ruhe und Geborgenheit, wie sie sie noch nie zuvor empfunden hatte. Sie wusste jetzt, dass alles in Ordnung war – alles hatte seinen Sinn und seine Bedeutung. Nichts passierte ohne Grund. Dieser Ort gab ihr Halt und Orientierung; er zeigte ihr den Weg.
Selbstgeschichten sind das Drehbuch für deine Selbstgespräche und dein Kopfkino. Selbstgeschichten sind persönlich und innig. Sie handeln von Themen, die uns am Herzen liegen oder mit denen wir zu kämpfen haben.
Die psychologische Grundlage hierfür ist die narrative Psychologie. Es ist ein Feld, das Einflüsse aus verschiedenen Disziplinen wie Psychologie, Soziologie, Anthropologie, Linguistik und Literaturwissenschaft umfasst.
Die narrative Psychologie beschäftigt sich also mit den Selbstgeschichten der Menschen.
Die narrative Psychologie betont, dass Menschen ihre Gefühle und Gedanken als Teil eines größeren Zusammenhangs interpretieren, in dem sie alles in eine erzählende Struktur einfügen. Sie erklärt, wie wir Gefühle und Gedanken z. B. aus Erlebnissen durch das ständige innere Formulieren und Erzählen in Selbstgeschichten verarbeiten.
Es hat sich gezeigt, dass die Selbstgeschichten, eine wichtige Rolle dabei spielen, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Sie zeigen auf, wie wir über uns selbst und andere denken, wie wir uns verhalten und wie wir unsere Beziehungen zu anderen gestalten.
Die narrative Psychologie untersucht also die Geschichten, die wir uns selbst erzählen und wie sie uns beeinflussen.
Jeder von uns hat seine eigenen Selbstgeschichten im Kopf. Doch wusstest du, dass sie dich unbewusst von ihrer Wahrheit überzeugen?
Alles aus deiner Wahrnehmung und deinem Bewusstsein wird von deinem Gehirn in Selbstgeschichten verarbeitet. Eine der besten Möglichkeiten, um dich selbst kennenzulernen, sind diese Geschichten. Sie sind eine mächtige und effektive Methode zur Selbstreflexion.
Wenn man sich seinen inneren Selbstgeschichten zuwendet, begibt man sich auf eine Reise. Selbstgeschichten helfen dir, dich selbst und deine Beziehungen zu dir und anderen richtig zu deuten, deine Ängste zu bewältigen und dich selbst liebevoll anzunehmen. Es ist eine Reise, die dich durch deine Furcht, Blockaden und Sehnsüchte führt.
Das Ziel der meisten Menschen ist es, glücklich und erfüllt zu sein. Doch auf dem Weg dahin kommen viele Fragen auf: Wo soll man anfangen? Welchen Weg soll man einschlagen? Was sind die Hindernisse, die man überwinden muss? Und am Ende des Tages: Hat es sich gelohnt?
Das Erste, was du wissen musst, ist, dass es keine einzige Antwort auf deine vielen Fragen gibt. Jeder von uns darf selbst herausfinden, was sich für ihn oder sie richtig anfühlt oder welche Wahrheit gültig ist. Das kann eine lange und schwierige Reise sein, aber es lohnt sich.
Auf Suche nach Antworten wirst du viele verschiedene Wege ausprobieren. Einige werden dich weiterbringen und andere werden dich behindern. Aber am Ende ist es deine Reise und du entscheidest, wo du hingehst und was du tust.
Lesen und Vorlesen lassen ist eine wunderbare Möglichkeit, sich selbst zu bilden und die Welt um uns herum zu entdecken.
Lesen ist eine großartige Aktivität, die uns dabei hilft, neue Informationen zu erhalten, unsere Kreativität anzuregen und unsere Kommunikationsfähigkeit zu verbessern. Einige empfinden das Lesen als langweilig und einschüchternd, insbesondere wenn es sich um lange Texte oder komplexe Themen handelt. Doch lesen ist Macht!
Dieses Mantra ermutigt uns weiterzulesen, da wir dadurch immer handlungsfähiger werden.
Wenn wir lesen, schreiben, denken und fühlen, formulieren wir automatisch Selbstgeschichten. So gestalten wir unsere persönlichen Vorstellungen und Wirklichkeiten.
Wir können diese Geschichten nicht mit unseren leiblichen Augen sehen, nicht mit unseren leiblichen Ohren hören, aber sie sind da und sie haben die Macht unser Lebensgefühl zu gestalten. Wir schreiben sie mit unserer gedanklichen Schreibfeder, lesen unsere Selbstgeschichten mit unseren gedanklichen Augen und hören sie mit unseren gedanklichen Ohren.
Vielleicht kennst du diese Situation:
Du stehst vor einer neuen Aufgabe, die dir Angst macht, und schon bist du im Strudel deiner Selbstgeschichten gefangen.
Die Akteure in deinen Selbstgeschichten erzählen
von früheren Situationen, in denen schon einmal etwas nicht gelungen ist.
sie fabulieren von Personen, die das Gefühl in dir wecken, dass du es eh nicht schaffen wirst.
In solchen Momenten werden Selbstgeschichten zu deinem Feind. Das menschliche Gehirn generiert ständig Selbstgeschichten. Mit ihrer Hilfe ordnen und verarbeiten wir, was wir erleben. Sie beschreiben unsere emotionalen Schattierungen und Nuancen. Selbstgeschichten prägen in hohem Maße unsere Wahrnehmung und unser Verhältnis zur Welt. Was wir nicht formulieren und erzählen können, existiert einfach nicht für uns. Das gilt auch für die persönlichen Selbstgeschichten. Wir erzählen sie uns im Geiste oder in Selbstgesprächen.
Empfindest du oft Stress und Überforderung oder lassen dich unbehagliche Empfindungen und Überlegungen nicht los? Falls ja, können die gedanklichen und emotionalen Inhalte deiner Selbstgeschichten der Grund sein. Der Mensch braucht Selbstgeschichten, weil das menschliche Gehirn allen Dingen eine Ordnung, einen Sinn und einen Bezug zueinander geben muss. Das Gehirn vervollständigt automatisch alle Informationen zu Selbstgeschichten.
Wir können diese Erkenntnis gezielt und bewusst einsetzen, um durch Reflexionsgeschichten einen positiven Einfluss auf unsere Selbstgeschichten zu nehmen.
Reflexionsgeschichten sind kurze Geschichten mit einer Botschaft, die ein lebenspraktisches Thema vermitteln. Sie ermutigen den Leser, über ein bestimmtes Thema nachzudenken, zu analysieren, zu sortieren und es in seinen Selbstgeschichten anzuwenden. Reflexionsgeschichten können sowohl positive als auch negative Erfahrungen behandeln.
Eine Reflexionsgeschichte als Beispiel:
Paul lag auf der Couch, ein Buch in der Hand. Sein Blick wanderte über die Buchstaben, aber er konnte sich nicht konzentrieren. Dieses Buch war so kompliziert ... Er hasste es, wenn Fachbegriffe verwendet wurden.
Paul hatte sich vorgenommen, in diesem Jahr mehr zu lesen, und bisher hatte er gute Fortschritte gemacht. Also musste er dranbleiben und durchhalten - auch wenn es schwerfiel.
Vielleicht half ja ein Kaffee? Paul stand auf und ging in die Küche, um die Maschine anzustellen. Dann setzte er sich wieder hin und wartete, bis der Kaffee fertig war. Als er ihn endlich trinken konnte, fühlte er sich schon etwas besser - aber leider nur kurzfristig.
Also musste Paul sich jetzt anders motivieren: Was war der Sinn des Ganzen? Warum quälte er sich damit? Weil lesen Handlungsfähigkeit bedeutete - Macht über die eigenen Gedanken und Fantasien. Je mehr Paul las, desto handlungsfähiger wurde er.
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Selbstgeschichten helfen uns Menschen, uns leichter an unsere Ziele zu erinnern oder motiviert zu bleiben. Wir verwenden die Selbstgeschichten wie Mantras. So entfalten sie ihre Wirkung. Bewusste und positive Selbstgeschichten helfen, gewählte Ziele zu erreichen und das Leben zu verbessern.
Die Selbstgeschichten sind der Schlüssel zu allem. In ihnen finden wir die Antwort auf unsere Fragen, die Lösung für unsere Probleme und die Wahrheit über uns selbst. Sie sind ein Spiegel unserer Seele und zeigen uns, wer wir wirklich sind. Die Selbstgeschichten sind einzigartig und unverwechselbar, denn in jedem Menschen erzählen seine eigenen Selbstgeschichten. Sie sind ein Ausdruck unserer Persönlichkeit und unserer Erfahrungen. In ihnen finden wir unsere Stärken und Schwächen, unsere Träume und Ängste, unsere Freuden und Leiden. Die Selbstgeschichten sind ein wertvolles Gut, das wir uns bewahren sollten, denn sie helfen uns dabei, uns selbst besser zu verstehen und unser Leben zu gestalten.
Self-Storytelling – auch bekannt als sinnstiftende Selbstgeschichten-Erzählung mit Symbolgehalt. Die Schlüsselerzählung bietet viele Vorteile. Hier sind einige Gründe, warum die Analyse und sinnstiftende Neugestaltung der inneren Geschichten nützlich sind:
Selbstreflexion: Beim Analysieren und Neugestaltung der Selbstgeschichten können wir uns bewusster über den Inhalt unserer inneren Geschichten werden. Welche Handlungen, Personen, Schauplatz (Ort, Zeit), Stil der Geschichte und Thema verwenden wir?
Kreativität: Bei der Neugestaltung unserer Selbstgeschichten haben wir die Freiheit, unserer Kreativität freien Lauf zu lassen und uns in unserer eigenen Sprache auszudrücken. Wir können uns selbst ausdrücken und unsere Geschichte so gestalten, wie wir es möchten.
Selbstheilung: Indem wir unsere Selbstgeschichten analysieren und neu gestalten, können wir auch emotionale Wunden versorgen. Das Neugestalten hilft, unsere Handlungen, Personen, Schauplatz (Ort, Zeit), Stil der Geschichte und Thema zu sortieren, zu verarbeiten und uns selbst zu erholen.
Selbstbewusstsein: Indem wir unsere Selbstgeschichten analysieren und neu gestalten, stärken wir unser Selbstbewusstsein.
Es ist wichtig, eine Nähe zu den eigenen Selbstgeschichten herzustellen, die in uns allen erzählen. Indem wir uns mit unseren Selbstgeschichten verbinden und es uns erlauben, uns bewusst darin auszudrücken, öffnen wir uns für unsere wahre Natur und können eine tiefere Verbindung zu uns selbst und unserem Leben finden. Die Funktionsweisen des menschlichen Geistes und Selbstgeschichten sind eng miteinander verbunden. Der Mensch neigt dazu, seine Selbstdefinition in Geschichten zu konstruieren, zu verarbeiten und zu interpretieren, die dann zu einem Teil seiner Identität werden.
„Du hast viele Seiten über dich selbst, aber du weißt nicht, was darauf geschrieben steht“: Dies ist eine Metapher für dein Leben und deine Identität, in der es viele Teile deiner Persönlichkeit gibt, die du noch nicht vollständig erkundet oder verstanden hast. Durch das Umblättern der Seiten und die Entdeckung der Selbstgeschichten auf den Seiten kannst du dich selbst besser kennenlernen und dein Ich besser verstehen.
Dieser psychologische Ansatz enthält sowohl Elemente aus der positiven Psychologie, aus der narrativen Psychologie als auch der kognitiven Verhaltenstherapie. Die psychologische Grundlage ist die narrative Psychologie. Es ist ein interdisziplinäres Feld, das Einflüsse aus verschiedenen Disziplinen wie Psychologie, Soziologie, Anthropologie, Linguistik und Literaturwissenschaft umfasst. Dieses Verfahren betont, dass wir Menschen unsere Gefühle und Gedanken als Teil eines größeren, erzählenden Zusammenhangs interpretieren, in wir alles in eine erzählende Struktur einfügen.
Möchtest du dich verändern? Dann fange an, deine eigenen Selbstgeschichten umzuschreiben. Viele von uns leben in einer Art Schattendasein, wo wir nur die halbe Wahrheit über uns selbst kennen und glauben
Die psychischen und mentalen Komponenten unseres Gehirns sind träge, weil es immer versucht, so wenig wie möglich zu tun. Es ist ökonomisch, weil es sich an die Regeln der Natur halten und so energie-effizient wie möglich arbeiten will. Es ist also kein Wunder, dass wir uns oft fühlen, als ob wir nur halb leben, weil die Gehirne versuchen, uns zu schonen. Es sucht nicht nach weiteren Optionen oder Alternativen. Es stützt sich auf das, was es bereits kennt und was in seinen Denkschubladen liegt. Hier wohnen unsere Selbstgeschichten mit ihren Akteuren, Charakteren, Orten, Szenen, Ereignissen und Themen. Unser Gehirn reduziert so die Komplexität seiner Aufgaben. Unser Gehirn mag es einfach und unkompliziert. Es will seine vorgefassten Selbstgeschichten wiederholen und nicht neu schreiben. Es arbeitet reproduktiv und nicht produktiv.
Wir entscheiden uns daher oft für die einfachste und bequemste Lösung – wie Roboter. Wir glauben gern, was angenehm erzählte Lügen uns weismachen wollen und folgen ihnen, ohne groß darüber nachzudenken. So läuft unser Handeln häufig synchron zu dem, was die Lügen in unseren Erzählungen kontrollieren und manipulieren wollen – ob der Mensch es nun glaubt oder nicht. Aber das ist okay! Denn das ist die menschlichste Eigenschaft von allen. Wenn wir unseren Gewohnheiten ab und zu mit Achtsamkeit nachgehen, können wir unser Handeln auf Übereinstimmung mit dem, was wir erzählen, überprüfen.
Auch wenn wir manchmal in eine Grube fallen, so lieben wir unser inneres Märchenbuch sehr. Auf der Suche nach Glück und Segen wollen wir uns nicht erst neu erfinden, sondern sofort und mühelos nur Glück und Segen erhalten. Wir halten unsere Selbstgeschichten für einzigartig und wollen sie uns ohne Änderungen weiter erzählen. Und auch wenn emotionale Wunden sehr schmerzhaft sein können, so bleiben unsere Erzählungen doch immer gleich.
Lebensführung in Zeiten großer Ungewissheit ist für uns emotionale Schwerstarbeit. Wir fühlen uns alleingelassen und auf verlorenem Posten. In ungewissen Zeiten sind Veränderungen besonders riskant. Daher ist es ratsam, in solchen Phasen eher auf Stabilität und Bewährtes zu setzen, um das Risiko von Fehlentscheidungen zu minimieren. Denn in unsicheren Zeiten ist es besonders wichtig, klug und bedacht zu handeln.
Selbstgeschichten lenken uns vom Hier und Jetzt ab. Wir sind Meister der Ablenkung, weil wir die Aufmerksamkeit lieber auf etwas anderes richten als auf das, was gerade passiert – bis wir irgendwann gar nicht mehr bemerken, dass die Welt um uns herum langsam in Dunkelheit versinkt.
Selbstgeschichten enthalten Erklärungsmuster, die unsere Einstellung bestimmen. In unseren Selbstgeschichten zeigen sich unsere Einstellung zum Leben, unsere Überzeugungen, unsere Reaktionen und die Antworten auf unsere Lebensfragen. Unser Selbstbild entwickeln wir in unseren Selbstgeschichten. Dort sind wir der Herrscher. Unsere Selbstgeschichten sind wie ein GPS. Sie geben uns die Richtung vor und bestimmen, wohin wir gehen. Wenn wir an einem Ort steckenbleiben, können wir unsere Selbstgeschichten ändern und einen neuen Kurs einschlagen. Unsere Selbsterzählungen sind wie Autopiloten. Sie lenken uns in eine oder mehrere Richtungen. Sie entscheiden, ob er weiterfährt oder anhalten muss. Wenn er auf der Strecke bleibt, kannst er sie ändern und den Zug wieder in Bewegung setzen.
Unsere Reaktionen auf verschiedene Ereignisse und Situationen in unserem Leben wirken wie Schalter in einem Zug, die darüber entscheiden, ob er weiterfahren oder anhalten muss. Wenn wir eine positive Reaktion zeigen, ist es wie ein Schalter, der den Zug unserer Lebensreise in Bewegung hält und uns vorwärtstreibt. Wenn wir jedoch eine negative Reaktion zeigen, ist es wie ein Schalter, der den Zug stoppt und uns daran hindert, vorwärtszukommen. Es liegt also an uns, ob wir die Weiterentwicklung ermöglichen oder blockieren.
Aber die gute Nachricht ist, dass wir die Macht haben, unsere Selbstgeschichten und am Ende unsere Reaktionen zu ändern, um den Zug wieder in Bewegung zu setzen. Es ist von unschätzbarem Wert, in unseren Selbstgeschichten förderliche Schilderungen zu integrieren, die zeigen, wie wir auf Situationen besser bzw. zu unserem Wohle reagieren können. Diese Methode kann uns dabei helfen, wieder in Bewegung zu kommen und unser Leben voranzutreiben. Dies erfordert oft Geduld, Mühe, Selbstreflexion und die Bereitschaft, Veränderungen vorzunehmen, aber es ist möglich und kann zu einem erfüllteren Leben führen.
Lasst uns neue Selbstgeschichten schreiben!
Schlüsselszene zur Selbstkontrolle
Jeder Mensch hat Eigenschaften, die man mögen oder nicht mögen kann; zum Beispiel die Selbstkontrolle[Fußnote 1]. Der Akteur in der inneren Schlüsselszene dieser Selbstgeschichte ist sich darüber im Klaren, dass er sich manchmal wie besessen in Dingen verstricken kann. Aber er bemüht sich stets, seine Handlungen mit einer ruhigen und gelassenen Art auszuführen. Selbstdisziplin ist eine Charaktereigenschaft, die einige bewundern und andere nicht.
Der Darsteller in der Schlüsselszene dieser Selbstgeschichte zeigt eine enorme Willensstärke, um sich selbst zu kontrollieren. Eine Fähigkeit, sich selbst zu beherrschen, Emotionen und Ideen zu kontrollieren.
In einer anderen inneren Schlüsselszene der Selbstgeschichte wird der Akteur jedoch von Erschöpfung und schwindender Kontrolle begleitet. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst: Die ständige Selbstkontrolle hat ihn erschöpft. Seine Stärke ist verschwunden und er wird als machtlos dargestellt. Er macht immer wieder die gleichen Fehler. Sein Wille ist wie ein Kaminfeuer: Ohne regelmäßige Nährstoffe erlischt es.
Er fühlt sich hilflos und am Ende steht, dank Dauerbelastung, ein Burn-out!
Schlüsselszene zur Selbstdisziplin
In dieser inneren Schlüsselszene folgt der Akteur seinen Impulsen, obwohl er weiß, dass er sich selbst zügeln und zurückhalten sollte, um erfolgreich zu sein. Hier fehlt die Selbstdisziplin[Fußnote 2]. In einer anderen inneren Schlüsselszene ist es dem Akteur gelungen, dank seiner Selbstbeherrschung und seiner Disziplin, seine inneren Widersacher[Fußnote 3] in Schach zu halten. Seine Selbstgeschichten sind voll von Gegenspielern, doch er hält es für wichtig, dass er sich selbst beherrscht, um nicht in einen boshaften inneren Kampf verstrickt zu werden.
Seine Selbstgeschichten enthalten eine wohlwollend gestimmte innere Schreibfeder, die Selbstbeherrschung und Disziplin als eine Kunst und nicht als Knechtschaft für ganzheitliche Gesundheit beschreibt.
Schlüsselszene zur Selbstfürsorge
Carina erzählt sich Selbstgeschichten über Wohlergehen und Zufriedenheit, die Glück nach sich zieh. Sie fühlt sich erfüllt. In der inneren Schlüsselszene beobachtet sie sich dabei, wie sie Gelegenheiten sucht, um Kraft zu tanken und Zeit für sich selbst zu reservieren. Sie beobachtet, wie gut es ihr tut, dieses Wohlbefinden zu erleben, und sie erkennt auch die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Daher geht sie sehr behutsam vor, wenn es darum geht, ihr Wohlbefinden zu kultivieren. Sie nimmt schon früh Anzeichen von Erschöpfung wahr und reagiert, bevor es zu einer Überlastung kommt.
Schlüsselszene Selbstverschwendung
Pia berichtet in ihren inneren Szenen von Charakteren, die ihre Kraft verschwenden, indem sie sich keine Zeit nehmen, um ihre Ziele zu verwirklichen. Sie schauen auf die Uhr und kämpfen, wissen aber nicht, wie sie anfangen sollen. Pias Figuren führen ständig innere und äußere Kämpfe, die ihnen die Energie rauben, aber sie nicht voranbringen. In ihren Erzählungen haben sich die Akteure in eine Position manövriert, in der sie nichts erreichen, aber ihre Kraft aufbrauchen. Seit Stunden suchen sie nach einer Lösung oder Antwort, aber sie kommen immer auf dasselbe Ergebnis: Es ist unmöglich.
◆◆◆
In unseren inneren Geschichten mangelt es allzu oft an verbindlichen Regeln für ein erfolgreiches Selbstmanagement. Die inneren Szenen enden mit Chaos. Ist es möglich, ohne Regeln, selbstorganisiert zu leben? Selbstorganisation erfordert Selbstdisziplin, die uns in schwierigen Zeiten, bei Entscheidungen und Konflikten unterstützen soll. Es ist die Stimme der Vernunft, die uns eigentlich hilft, alles klar und deutlich zu sehen. Eine Eigenschaft, die in uns allen vorhanden ist, aber bedauerlicherweise nicht immer genutzt wird. Selbstdisziplin ist ein mächtiges Werkzeug, das uns große Vorteile bringt, wenn wir unsere Selbstgeschichten aufmunternd und mutmachend erzählen wollen.
Schlüsselszene zur Selbstwirksamkeit
Jim ist in einer schwierigen Situation. Seine Verhältnisse sind prekär. Die Schwierigkeiten, denen er sich gegenübersieht, scheinen riesengroß zu sein. Aber da ist auch seine innere Stärke und Weisheit, mit der er ruhig und effektiv entscheidet. Disziplin ist nötig, aber mit jedem Schritt fühlt sich der Akteur besser und sicherer. Bald hat er es geschafft. Er blickt zurück auf das, was war. Jetzt weiß er: Ich kann viel mehr schaffen, als ich dachte.
Schlüsselszene zur erlernten Hilflosigkeit
Jim befindet sich in einer äußerst schwierigen Lage, seine Umstände sind äußerst prekär. Die Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist, scheinen unüberwindbar zu sein. Er fühlt sich ständig hilflos und ohnmächtig, als ob er dazu konditioniert worden wäre. Seine innere Stimme erzählt Selbstgeschichten von Paul und anderen Menschen, wie sie alle schicksalsergeben in einer dunklen Ecke sitzen, vor Angst zittern und atemlos auf ihr Urteil warten. Ihnen allen wurden die Flügel gestutzt, die ihnen helfen könnten, sich selbst zu retten. Obwohl alle Disziplin haben, nutzen sie diese nur, um sich ihrem Schicksal zu ergeben.
Gleichnisse, Sinnbilder, Symbole in Selbstgeschichten
Unsere innere Schreibfeder erschafft Selbstgeschichten von unseren abgespaltenen Widersprüchlichkeiten, den sog. Ambivalenzen. Entweder groß oder klein, glücklich oder unglücklich, schön und leuchtend oder hässlich, matt und traurig - alle treten als dubiose Orakel in unseren Selbstgeschichten auf. Wir haben eine Abneigung gegen Ambivalenzen und versuchen, sie von uns fernzuhalten. In unseren Selbstgeschichten tauchen sie im Hintergrund auf und wirken dabei undurchsichtig, rätselhaft, zwielichtig und mysteriös. Die Akteure in den Selbstgeschichten verständigen sich über nebulöse Wege, über Brücken und durch Tunnel. Sie kommen an Orte, an denen sie noch nie zuvor waren, und sehen Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätten. Doch all dies ist hoffentlich nur ein Traum, malen sie sich aus. Nun fühlen sich die Akteure erleichtert. Denn welchen Sinn hat es, in einem Traum weiterzugehen, wenn man nicht weiß, ob man jemals aufwachen wird? In dunklen Räumen hadern die Akteure damit, das Licht einzuschalten, denn das Risiko wäre zu groß. Das Licht würde all ihre Fehler und die verräterischen Spuren ihrer Schuld offenbaren. Also bleiben sie im Dunklen und hoffen, dass niemand die Ambivalenzen entdeckt. Hin- und hergerissen von dem Druck, eine Entscheidung treffen zu müssen, laufen die Akteure durch den Raum. Der eine will dies, der andere das. Der Konflikt eskaliert und niemand kann sich mehr auf die Stimme des Verstandes konzentrieren.
In den Selbstgeschichten über die Aggressionen entfachen die Akteure ein Spiel mit dem Feuer. Ihre Bewegungen und ihre Sprache, ihre Gestik und ihr Atem sind hitzig und beschleunigt. Die Akteure spielen ein gefährliches Spiel. Erregung und Unkontrollierbarkeit sind Sauerstoff für das Feuer der Aggressionen. Sie gehen schnell und mit großen Schritten. Sie erzählen von ihren vielen Schwierigkeiten, Frustrationen, Enttäuschungen, Überlegenheitsbedürfnissen und eine menschenverachtende Lebenseinstellung. Wenn unsere innere Schreibfeder die Aggressionen in Selbstgeschichten integriert, verwendet sie oft Symbole für passiv-aggressive und indirekt aggressive Verhalten z. B. für Akteure, die stets versorgt und unterhalten werden möchten. Auch sie verbrennen alles, was sich in ihrer Nähe befindet, wenn ihnen dieser Dienst verwehrt wird. Lodernde Flammen und Feuer kann ein Symbol sein.
Die in den Selbstgeschichten integrierten Ängste umschreibt die innere Schreibfeder als Kälte, die uns umarmt. Kälte friert die Ich-Stärke ein. Das Grübeln in der eisigen Nacht hilft, das echte Gräuel zu bewältigen. Die Dunkelheit umhüllt uns wie ein schützender Mantel. Die Kälte hindert uns, zu handeln. Stehen wir auf und atmen tief durch. Die Kälte beißt in unseren Lungen, aber es fühlt sich gut an - fast so als ob sie uns neue Energie gibt. Wir versuchen auch in den Selbstgeschichten der Angst auszuweichen. Die innere Schreibfeder versinnbildlich die verdrängte Angst für die Selbstgeschichten mit Eisbären aus der Kälte. Indem wir vor den Eisbären flüchten, ihre Anwesenheit verdrängen oder die Eisbären selbst angreifen, verdrängen wir die Ängste, flüchten in die Geschäftigkeit (z. B. Grübeln) oder kämpfen mit den Ängsten.
Schlüsselszene zum Kummer