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Wie denken Self Publisher? Wie alt sind sie, worauf legen Sie beim Veröffentlichen besonderen Wert? Was ist ihnen bei der Wahl eines Dienstleisters wichtig? Wieviel verdienen sie, und wieviel geben sie für welche Drittleistungen aus? Was motiviert Autoren, dieses neue Veröffentlichungsmodell zu nutzen, was erwarten sie davon, und was erhalten sie tatsächlich? Was denken Autoren über Verlage, was erwarten sie von Verlagen? Die 2014 zum zweiten Mal durchgeführte Studie beantwortet all diese Fragen (und mehr).
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Seitenzahl: 169
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Matthias Matting, Hilke-Gesa Bußmann
Self Publishing in Deutschland 2014
Eine umfassende Studie
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Self Publishing in Deutschland
Fragen 1 bis 10
Fragen 11 bis 20
Fragen 21 bis 30
Fragen 31-40
Fragen 41-50
Die Abschlussfrage
Die Abschlussfrage (Teil 2)
Impressum neobooks
Wer sind sie, diese Self Publisher? Warum verzichten sie auf einen Verlag, was verdienen sie und wie gehen sie bei einer Veröffentlichung vor? Eine Umfrage unter 850 AutorInnen brachte spannende Ergebnisse.
Pro Jahr erscheinen etwa 40.000 Bücher, auf denen kein Verlagslogo prangt – das sind schon halb so viel, wie die deutschen Verlage produzieren. Schätzungen gehen davon aus, dass diese Titel etwa 4,4 Millionen Euro umsetzen. Erfolgreiche Self Publisher können mit Verkaufszahlen im sechsstelligen Bereich glänzen – und tauchen doch in keiner Bestsellerliste auf.
Es ist schwer, harte Zahlen über das Phänomen Self Publishing zu finden. Eine umfangreiche Studie mit jeweils 50 Fragen versuchte deshalb erstmals 2013, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Gerade ist die Befragung, an der sich diesmal rund 850 AutorInnen beteiligt haben, zum zweiten Mal abgeschlossen worden. Eine Übersicht über die Ergebnisse.
Die Startfrage lässt eine gewisse Reifung der Szene erkennen. Im Vergleich zu 2013 haben nicht knapp 9, sondern knapp 13 Prozent der Antwortenden schon über 10 Titel veröffentlicht.
Self Publisher sind schnell: Jeder Fünfte braucht weniger als vier Monate pro Veröffentlichung. Nur ein Viertel lässt sich länger als ein Jahr Zeit.
Das verlagsunabhängige Publizieren scheint ein wenig lukrativer geworden zu sein. Der Anteil der AutorInnen, die weniger als 50 Euro im Monat einnehmen, ist im Vergleich zu 2013 um fünf Prozentpunkte gesunken. Jeder Zehnte verdient aber auch schon über 1000 Euro im Monat (2013: jeder Zwölfte), und einige Top-AutorInnen (rund 3 Prozent) können mit mehr als 5000 Euro monatlich definitiv vom Schreiben leben. Der mittlere Verdienst aller Antwortenden lag 2014 bei 494 Euro, 2013 waren es noch 312 Euro.
Misst man Erfolg nicht in Euro, sondern in Chart-Platzierungen, scheint er besser greifbar. Immerhin 49 der 851 Teilnehmer gaben an, bereits eine Nummer-1-Platzierung erreicht zu haben. 226 – und damit jeder Dritte – sind zumindest schon einmal in den Top 100 untergekommen.
Bei den Veröffentlichungswegen liegt nach wie vor das eBook deutlich vorn. Der Vergleich mit dem Vorjahr ist hier schwieriger, weil wir in diesem Jahr detaillierte gefragt haben. Überrascht hat, wie vergleichsweise häufig auch enhanced eBooks produziert werden. Hörbuch und App scheinen hingegen noch nicht wirklich angekommen – vermutlich, weil es hier an einfachen und preisgünstigen Veröffentlichungs-Wegen fehlt.
Freiheit und Kontrolle – das sind die wesentlichen Gründe, die für die Entscheidung für das Self Publishing angeführt werden. Keinen Verlag gefunden zu haben. motiviert nur jeden Vierten zum Indie-Dasein, ebenso wie das womöglich leichtere Geldverdienen. Die Antworten zeigen damit auch eine durchaus realistische Sicht des Marktes. Wer Self Publisher ansprechen will, muss ihnen darum wohl alle Freiheiten geben und sie ihr Produkt selbst bestimmen lassen.
Seit 2011 gibt es Kindle Direct Publishing in Deutschland – der Markteintritt von Amazon hierzulande hat dem Self Publishing definitiv den entscheidenden Impuls gegeben. Das ist auch am “Reifegrad” der Indie-Autorinnen und Autoren erkennbar. Inzwischen ist die absolute Mehrheit länger als ein Jahr im Geschäft. Der Anteil der Neulinge mit unter sechs Monaten Erfahrung sinkt von 29 auf 21 Prozent.
Der Anteil der ehemaligen oder fortgesetzten VerlagsautorInnen unter den Antwortenden ist in diesem Jahr leicht gesunken. Fast 55 Prozent der Self Publisher haben nie bei einem Verlag veröffentlicht.
Die Distributoren haben im abgelaufenen Jahr offenbar Boden gut gemacht. Autoren erkennen wohl zunehmend, dass auch Tolino-Allianz, Apple oder Google gute Absatzchancen bieten. Der Anteil derer, die nur auf Direktbelieferung von Amazon & Co. setzen, ist jedenfalls auf unter 50 Prozent gesunken. Über einen eigenen Shop verkauft hingegen nur jeder Zwanzigste.
Bereits ein Drittel der Self Publisher hat es gar nicht erst mit der Verlagsbewerbung probiert, 2013 war es noch ein Viertel. Entsprechend sank der Anteil derer, die mehr als sieben Mal ihr Exposé abgeschickt haben.
Self Publisher haben nichts gegen Verlage. Mehr als drei Viertel würden einen Verlagsvertrag unterschreiben, wenn die Bedingungen stimmen. Weiter vorn haben wir gesehen, dass nicht das große Geld lockt: Freiheit und Kontrolle sollten drin sein. Das hat sich auch gegenüber 2013 kaum geändert.
Wenn Indie-AutorInnen einen Verlagsvertrag unterschreiben, dann vor allem, um ihr Buch im Buchhandel zu sehen. Gleich danach kommen Reichweite und Marketing des Verlags. Hier gab es binnen Jahresfrist deutliche Verschiebungen: Offenbar wächst mit der Professionalität der Self Publisher auch das Bedürfnis, wirklich alle Kanäle zu bedienen.
Eindeutig wichtigste Plattform für unabhängige AutorInnen ist Amazon. Für die meisten macht der US-Händler den allergrößten Teil des Geschäfts aus. Tolino und iTunes liegen beinahe gleich auf. Die anderen Plattformen spielen noch keine Rolle.
Etwa die Hälfte der Autoren würde eigene Werke auch gern im Ausland anbieten – aber nur, wenn ihnen jemand Übersetzung und Marketing abnimmt. Hier ist offenbar noch Raum für einen professionellen Dienstleiter. In Frage käme zum Beispiel Babelcube – oder aber ein auf Gegenseitigkeit basierendes Modell wie bei den Authorbuddies.
Jetzt wird es ernst: Wie beurteilen die Befragten die großen Dienstleister? Der Fairness halber muss man sagen, dass eigentlich nur für die in der Grafik auf der ersten Seite genannten Anbieter genügend Stimmen zusammengekommen sind. Die Grafik verrät, wie sich diese Stimmen genau verteilen – die beste Note ist die 1 (unten). Im Großen und Ganzen sind sich die User einig. Berechnet man das arithmetische Mittel, liegt Bookrix mit einer Note von 2,14 auf Platz 1. Es folgen Neobooks mit 2,79, Xinxii mit 3,14, epubli mit 3,20 und BoD mit 3,51.
Die Antworten auf Frage 16 hätte ich selbst so nicht vorausgesehen: Der Anteil der Autoren, der das KDP-Select-Programm von Amazon nutzt, ist binnen Jahresfrist von 39 auf 29 Prozent gesunken. Das ist zwar immer noch fast jeder Dritte, doch es scheint den Self Publishern immer wichtiger zu werden, wirklich auf allen Plattformen präsent zu sein. Etwas gestiegen ist auch der Anteil von “Kenne ich nicht” – wer via Distributor veröffentlicht, an dem geht KDP Select wohl vorbei.
Wie sieht es bei den Anbietern gedruckter Bücher aus? Am bekanntesten ist in dieser Kategorie eindeutig BoD, gefolgt von epubli und CreateSpace. Hier haben überhaupt nur vier Anbieter genügend Bewertungen erhalten, um einen Durchschnitt zu berechnen. Dabei liegt Amazons CreateSpace-Service mit einer Note von 2,03 weit vorn. Tredition erreicht eine Bewertung von 2,56, epubli erzielt 3,25 und BoD kommt auf 3,37.
Was ist Self Publishern bei der Auswahl eines Dienstleisters besonders wichtig? Am häufigsten genannt (unterer Bereich in der Grafik) werden Einfachheit, geringe Kosten, die Erreichbarkeit möglichst vieler Plattformen und eine im Angebot inbegriffene ISBN. Ein hohes Honorar, persönliche Betreuung und eine Qualitätskontrolle durch den Anbieter werden nicht so dringend gebraucht.
Self Publishing ist teurer geworden. Das liegt aber wohl nicht an der generellen Preis-Steigerung, sondern am professionelleren Anspruch. Im Mittel geben Self Publisher pro Buch 261 Euro aus. 2013 waren es noch 215 Euro. 17 Prozent der Befragten geben mehr als 500 Euro aus, das ist ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten.
Bei der Frage, was Self Publisher NICHT selbst erledigen, ist erneut eine gewisse Professionalisierung erkennbar. In jedem Bereich sind es noch ein paar Prozentpunkte mehr, werden mehr Aufträge an Menschen vergeben, die sich damit auskennen. Lektorat und Korrektorat liegen dabei vorn, aber auch das Cover-Design hat die 40-Prozent-Marke überschritten.
Diese Frage hat einen spannenden Hintergrund. Sie zielt nämlich darauf ab, ob es einen Self-Publishing-Markt neben Amazon gibt. Über drei Viertel aller Indies würde offenbar, wenn die Bedingungen stimmen, auch einen Exklusiv-Vertrag unterzeichnen, wenn das eigene Buch damit garantiert im Buchhandel verfügbar wäre. Das wäre im Grunde ein erfolgversprechendes Konzept für Thalia oder einen anderen großen Player – und wohl das einzige, was man Amazons sehr erfolgreichem KDP Select entgegensetzen könnte.
Ein eBook könnte mehr sein als eine reine Umsetzung eines gedruckten Buchs – aber sehen das auch Autoren so? Die Auswertung zeigt, dass die meisten Elemente (abgesehen vom Inhaltsverzeichnis) für eher unwichtig gehalten werden (je höher die Zahl, desto unwichtiger). Musik und Videos gelten als absolut verzichtbar – was verständlich ist, da kein eReader sie abspielen kann. Werbung ist kontrovers: Etwa ebenso viele Befragte halten sie für sehr wichtig wie für unwichtig.
Wie sich die Befragten selbst bezeichnen, verrät viel über ihr Selbstbild. Auf "Autor/in" können sich die meisten einigen. Indie landet knapp hinter Self Publisher. Sich Schriftsteller/in zu nennen, traut sich nur etwas mehr als ein Viertel. Im Vergleich zu 2013 haben wir einen deutlichen Anstieg der HobbyautorInnen.
DRM gilt als eines der Hauptprobleme für die Akzeptanz von eBooks, weil es Raubkopierer nicht behindert, wohl aber den ehrlichen Käufer. Trotzdem setzt nur etwa ein Viertel der Befragten grundsätzlich kein DRM ein. Ein relativ großer Anteil hat sich mit dem Problem offenbar noch nicht befasst.
Wer hat Sie ins Self Publishing gelockt? Im Vergleich zu 2013 fällt vor allem der geringere Anteil der Medienberichte auf. Ansonsten spielen Hinweise Anderer und Soziale Netzwerke die größte Rolle.
Innovative Lizenzmodelle für eBooks haben es derzeit auf dem Markt noch schwer. Wie steht es um die Akzeptanz bei Self Publishern? Gern genutzt wird vor allem die Kindle-Leihbücherei (KOLL). Immerhin jeder Zehnte nutzt bereits als Leser die öffentliche Onleihe der Stadtbibliotheken. Jeder Fünfte würde dort auch gern eigene Bücher unterbringen. Jeder Zehnte meldet Interesse an, Readfy oder Skoobe zu nutzen.
Haupt-Informationsquelle für Self Publisher ist das Internet. Aber auch andere Autoren werden gern konsultiert. eBooks zum Thema lesen Indies doppelt so oft wie gedruckte Bücher. Messen besucht nur jeder Zehnte, ein Seminar haben sogar nur knapp vier Prozent gebucht.
Wo trifft man Self Publisher? Am ehesten noch auf einer Messe. Fast jeder vierte war schon dort. Bei anderen Angeboten fehlt es wohl noch an Gelegenheit. So würde jeder Fünfte gern ein Tages- oder Online-Seminar besuchen, jeder Zehnte sogar mit anderen Self Publishern zur Weiterbildung in den Urlaub fahren.
Deutsche sind ja als Vereins-Menschen bekannt. Gilt das auch für Self Publisher? Immerhin ein Viertel der Befragten wäre gern in einem eigens für Self Publisher gegründeten Verband Mitglied. Zum Schriftstellerverband zieht es jeden Fünften (der macht allerdings keine Anstalten, seine Aufnahmepolitik zu ändern). In den Börsenverein des deutschen Buchhandels, der ab Oktober eine Indie-Option bieten will, möchte jeder Zehnte eintreten. Das wäre allerdings ein erheblicher Zulauf.
Was leisten Selbst-Verleger, um ihr Buch an den Leser zu bringen? Am beliebtesten sind immer noch Soziale Netzwerke und Mund-zu-Mund-Propaganda. Wichtiger geworden ist die eigene Website. Verschenkaktionen haben zehn Prozentpunkte verloren. Jeder Vierte spielt mit dem Preis – doch nur jeder Achte wirbt auch auf entsprechenden Seiten wie XTME oder eBook-Rabatte.de dafür. Newsletter, eins der wichtigsten Instrumente, setzt nur jeder Fünfte ein. Das Chart ist insofern nicht als Anregung für eigenes Handeln zu verstehen, sondern zeigt noch Aufklärungsbedarf.
Twitter ist, was seine Nutzung unter Self Publishern betrifft, der Verlierer des Jahres – 2014 waren es weit über zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Social-Reading-Communities verzeichnen steigende Nutzerzahlen. Dabei kann Lovelybooks seinen Vorsprung vor dem US-Konkurrenten Goodreads halten: Noch immer setzen doppelt so viele Autoren auf die deutsche Firma.
Was schreiben Self Publisher? Betrachtet man die Top 100, müsste jeder Zweite Liebesromane verfassen. Tatsächlich sind andere Kategorien häufiger vertreten. Vorn liegen dabei Fantasy, Gegenwartsliteratur und Krimis, aber auch Kinder- und Jugendliteratur ist beliebt. Im Vergleich zu 2013 fällt auf, dass weniger Sach- und FachbuchautorInnen unter den Self Publishern sind.
Alles billig? Von wegen. Nur ein geringer Teil der Befragten veröffentlicht überwiegend in der Preiskategorie unter einem Euro. Fast jeder Vierte traut sich auch Preise über fünf Euro, also im Verlags-eBook-Bereich. Im Vergleich zu 2013 hat sich nicht viel geändert.
Dass Verlage regelmäßig die Bestsellerlisten nach vielversprechenden Autoren durchsuchen, ist bekannt. Bei jedem zehnten Studienteilnehmer hat sich daraufhin schon ein Verlag gemeldet. Doch nur in der Hälfte der Fälle war das Angebot dann auch interessant. Womöglich müssen die Verlage bei ihren Angeboten doch noch etwas nachjustieren…
Im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung lesen Self Publisher überproportional häufig eBooks. Daran hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert; auch das gedruckte Buch ist unter Autoren keinesfalls auf dem Rückzug.
Self Publisher lesen selbst auch fleißig – die beste Weiterbildung für Autoren. Im Vergleich zum Vorjahr wird ein bisschen weniger gelesen (und vermutlich stattdessen mehr geschrieben).
Die eigenen Kaufgewohnheiten zu beobachten, kann für die Beurteilung wichtiger Marketing-Maßnahmen hilfreich sein. Autoren verhalten sich als Käufer bzw. Leser nicht ungewöhnlich. Sie lassen sich Bücher persönlich oder über soziale Netzwerke empfehlen oder stoßen zufällig darauf. “Zufall” ist hier ein gutes Stichwort: Für Autoren ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass ihre Werke auch zufällig gefunden werden können. Die Algorithmen und Rankings, die Amazon hier zum Beispiel bei “Kunden kauften auch…” und in der Suchfunktion einsetzt, helfen dem Zufall hartnäckig nach.
Zumindest unter Autoren ist der Marktanteil des Kindle im vergangenen Jahr gesunken. Mit 40 Prozent liegt er allerdings immer noch weit vor allen anderen eReadern. Insbesondere der Tolino-Allianz hätte ich hier stärkere Zugewinne zugetraut – aber der Mangel an einem eigenen SP-Angebot wirkt sich wohl auch hier aus. Schließlich muss ein Selbstverleger seine eBooks am besten auch auf der richtigen Hardware testen. Den Sony-eReadern sind Autoren erstaunlich treu. Bei den Tablets erfolgte eine leichte Verschiebung von Android zu Apple.
Ein hoher Anteil an Kindle-eReadern impliziert auch einen hohen Marktanteil für Amazons eBook-Shop. 62 Prozent der Autoren kaufen hier ein. Thalia folgt mit großem Abstand auf dem zweiten Platz, danach folgen Weltbild und iTunes. Hugendubel, Google Books und Kobo liegen etwa gleichauf.
Die monatlichen Ausgaben für neuen Lesestoff sind signifikant: Immerhin geben über 30 Prozent im Monat mehr als 20 Euro aus.
Die am stärksten vertretene Altersgruppe unter Self Publishern ist zwischen 46 und 55 Jahre alt. Auch wenn seit der vergangenen Umfrage einige AutorInnen unter 25 hinzugekommen sind, liegt der Altersdurchschnitt noch immer bei 45 Jahren (2013: 45,9 Jahre).
Die meisten Self Publisher sind weiblich. Die Dominanz ist seit dem vergangenen Jahr sogar noch gestiegen, von 54 auf 60 Prozent (an 100 Prozent fehlend: "keine Angabe").
Unter Indie-Autoren dominiert die traute Zweisamkeit. In fast 40 Prozent besteht der Haushalt aus nur zwei Personen. Mehr als fünf Personen sind eine absolute Ausnahme.
Dass Self Publisher 2014 ein etwas niedrigeres Haushalts-Nettoeinkommen aufweisen als 2013, dürfte nicht an der schlechten Wirtschaftslage, sondern an dem höheren Anteil junger Autoren liegen.
Fast die Hälfte aller Self Publisher hat ein abgeschlossenes Studium vorzuweisen. Deutlich vergrößert hat sich aber auch der Anteil der AutorInnen mit Mittlerer Reife oder Hauptschulabschluss – das Phänomen Self Publishing kommt offenbar stärker in der Mitte der Gesellschaft an.
Die letzte Frage war erneut offener Natur. “Was ist Ihrer Meinung nach das größte Problem des Self Publishings und was sein größter Vorteil? Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr im Bereich Self Publishing?” Die Antworten sind wirklich aufschlussreich – im Folgenden finden Sie sie komplett (und nur leicht in Sachen Rechtschreibung bearbeitet).
Der größte Vorteil ist die Unabhängigkeit. Der größte Nachteil das es schwierig ist, in den stationären Handel zu kommen.
größtes Problem: sehr arbeitsaufwändig, zu wenig Zeit zum Schreiben
größter Vorteil: man kann es einfach tun
Wunsch: dass die Preise nicht noch weiter fallen.
Das größte Problem des Self Publishings ist meiner Meinung nach, schlecht gemachte Bücher (OHNE Korrektorat und Lektorat ), die manchmal echt grausamen Cover, die gegenseitige Bekämpfung > öffentlich in Social Netzwerken < der Schriftsteller/innen untereinander (Futterneid).
Natürlich auch die manipulativen Rankings mancher Self Publisher , eigene Käufe und Gruppenkäufe bei E-Books.
Das größte Problem ist das Preisdumping.
Als größtes Manko empfinde ich nach wie vor den fehlenden Anschluss an den "regulären Buchhandel", der einfach den Großteil des Buchgeschäfts in Deutschland ausmacht. Seine Titel dort zu positionieren ist als Selfpublisher schwierig bis unmöglich, doch aus Erfahrung kann ich sagen: Manch deutschem Kleinverlag geht es da nicht nennenswert besser.
Den größten Vorteil, der vereinzelt sicher auch zum Nachteil werden kann, sehe ich in der freien Entfaltung, der Selbstbestimmung des Autors - kurzum: In der künstlerischen Freiheit. Darüber hinaus ist man im Selfpublishingbereich, so dass des Autors Ding ist, in der Lage, flexibler und schneller auf Trends einzugehen, seien sie inhaltlicher oder preisgestalterischer Natur.
Ich wünsche mir, dass ich mehr E-Book-Anbieter direkt beliefern kann, Stichwort: Tolino-Allianz, bzw. einfacher beliefern kann, Stichwort: iBooks.
Nachteil: Das jeder glaubt, er könnte seine geistigen Ergüsse in Rohfassung unters Volk schmeißen.
Vorteil: Das jeder seine geistigen Ergüsse unters Volk schmeißen kann, ohne von Verlagen zu Tode lektoriert zu werden, nur um in eine Schublade zu passen.
Der größte Nachteil ist, dass jeder sein Werk veröffentlichen kann, ohne jegliche Qualitätskontrolle. Das ist leider nicht immer gut. Leser erwarten auch von Verlagsbüchern geringere ebook-Preise, weil sie durch Selfpublisher an Preise von 0,99 Euro "gewöhnt" wurden oder sogar kostenlose ebooks herunterladen.
Der größte Vorteil ist die absolute Freiheit, die man als Selfpublisher für seine Werke hat.
Das größte Problem sind die Vorurteile einiger Leser und der Shops, die Verlagsbücher besser bewerben und platzieren. (bei einigen ist das so)
Der größte Vorteil ist die Freiheit: Man ist als Autor frei, so zu schreiben, wie es einem gefällt. Ich kann das Cover selbst bestimmen, den Titel und den Preis. Ich kann mein Buch jederzeit ändern oder aus dem VK nehmen, ich bekomme täglich die aktuellen Verkaufszahlen und monatliche Auszahlungen.
Für das kommende Jahr wünsche ich mir die Möglichkeit, die Händler auch ohne Distributor beliefern zu können. Dann wäre noch ein günstiges Programm super, das ein Manuskript in jedes Ebook-Format umwandelt, das Einfügen von Bildern problemlos und schnell möglich macht. Auch würde ich mir einen günstigen Lektor wünschen (ich weiß, das ist utopisch, aber ich träume halt gerne) oder eine super Software, die Wortwiederholungen, Satzstellungen usw. anzeigt, aber einfacher funktioniert, als Papyrus Autor.
Der andere große Wunsch wäre die Berichterstattung in den Medien: Dort ist Selfpublishing immer noch das große Mysterium und eher etwas für Versager, die keinen Verlag finden. Dabei gefallen mir persönlich Bücher von Selfpublishern meistens besser als die Verlagsbücher - sie haben eine persönliche Note und sind nicht so glattgeschliffen.
Das größte Problem ist die fehlende Erreichbarkeit des Buchhandels. Das größte Vorteil ist der Paradigmenwechsel vom Autor als Bittsteller zum Autor als begehrtes Objekt. Und ich wünsche mir eine größere Professionalisierung.
Die Menge der angebotenen Bücher macht es schwierig zu wählen und gewählt zu werden. Die Einfachheit der Veröffentlichung ist der Vorteil, der dann ja auch zu der Menge führt;).
Größtes Problem: die Abhängigkeit insbesondere von Amazon; eine größere Vielfalt ähnlich attraktiver Konditionen (70% Tantieme) wäre hilfreich:
Der größte Vorteil ist die Vielfältigkeit der Angebote für Leser. Unabhängig von Verlagsthemen zu publizieren und Nischenthemen zu besetzen, ist eine der großen Stärken von SPlern. Ebenso die Möglichkeit, schnell auf Markt-Entwicklungen zu reagieren.
Die Gründung eines Verbandes für Selfpublisher fände ich gut, im Hinblick auf Angebote von finanzierbaren Fortbildungen für SPler, weitere Professionalisierung und um eine gewichtige "Stimme" im allgemeinen Buchmarkt/Handel zu bekommen.
Problem: Durch mangelnde Sichtbarkeit (eingeschränkte Marketingmöglichkeiten) ist es schwierig, Leser zu erreichen, die bereit wären einen angemessenen Preis (über EUR 2.99) für ein eBook zu bezahlen.
Vorteil: Die Möglichkeit auch Nischenprojekte veröffentlichen zu können.
Wunsch: Ich wünsche mir, dass sich die SP nicht länger so extrem unter Wert verkaufen, damit der Druck, seine Bücher für 99 Cent anzubieten etwas gemildert wird.
größter Vorteil: SP ist die demokratischste Art, Bücher zu veröffentlichen. Allein die Leser entscheiden und nicht "irgendwelche" Lektoren, Marketingstrategen etc. arrivierter Verlage.
größtes Problem: Der Neid unter den Self-Publishern.
Was wünsche ich mir für das kommende Jahr im Bereich SP? Das die anderen Shops den derzeit noch steinigen Weg für SP ähnlich ebnen wie Amazon, und dass auch seitens der Buchhandlungen ein Umdenken einsetzt.