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Seitenzahl: 56
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Impressum:
SexSpielzeug | Erotik Audio Story | Erotisches Hörbuch
von Lucy Palmer
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2010 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862770205
www.blue-panther-books.de
SexSpielzeug - 1. Kapitel
Neugierig betrachtete Beth den blauen Vibrator, der die Form eines Delfins hatte, bevor sie ihn ins Regal zu den anderen stellte. Beth benutzte gerne Sextoys, und so kam es ihr sehr gelegen, dass sie neben ihrem Studium in einem Erotikshop jobbte.
Sie glaubte, Mr Risleys Blicke in ihrem Nacken zu spüren, aber als sie sich umdrehte, sah sie gerade noch, wie er durch einen Vorhang verschwand. Hinter der Ladentheke befand sich Risleys Büro, zu dem niemand der Angestellten Zutritt hatte. Nicht, dass es weiteres Personal gegeben hätte, denn außer ihr selbst war Beth kein anderer Mitarbeiter bekannt. Sie kam abends nach der Uni in die Shopping-Mall, wenn der Laden aufschloss, und ging erst spätnachts nach Hause.
Seufzend konzentrierte sie sich wieder auf die Arbeit. Ihr Chef schien nicht an ihr interessiert, was sehr schade war, denn sie fand ihn absolut attraktiv. Andere Frauen mochten Mr Risley nicht wahrnehmen, weil er sich kaum im Laden blicken ließ und auch sonst ein sehr unscheinbarer Mann war, aber nicht für Beth. Sie hatte längst hinter seine Fassade gesehen; er war nicht unscheinbar, nur sehr schüchtern.
Ein Räuspern an ihrem Ohr ließ Beth herumfahren. Mr Risley stand dicht neben ihr, die Wangen leicht gerötet. Eine Haarsträhne war ihm hinter seine rahmenlose Brille gefallen, die ihn beinahe wie einen Studenten aussehen ließ, obwohl er bestimmt schon an die Dreißig war. Sean Risley strich sich die Locke heraus und räusperte sich, brachte aber kein Wort über die Lippen.
Beth starrte eine Weile auf seinen sinnlichen Mund, den er leicht zusammenpresste, und inhalierte unauffällig sein Aftershave, bevor sie fragte: »Ist etwas, Mr Risley?«
Er hustete einmal. »Ich wollte Sie um einen Gefallen bitten.« Seine Stimme war angenehm und tief, dennoch hörte sie das leichte Zittern heraus.
Mr Risley war einen halben Kopf größer als Beth, weshalb sie sein markantes Kinn direkt vor der Nase hatte. Er war wirklich ein sehr attraktiver Mann, doch er verstand es nicht, seine Vorzüge hervorzuheben. Beth vermutete einen athletischen Körper unter seiner legeren Kleidung, denn immer, wenn er sich bückte, musste sie auf seinen knackigen Po starren, der sich unter der Jeans abzeichnete.
Risley drückte ihr einen cremefarbenen Dildo in die Hand, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Beth vermutete, dass sie ihn wegräumen sollte. »Wo soll der hin?«
Abermals verfärbten sich Mr Risleys Wangen. Er blickte an ihr herunter und stammelte: »Äh ... ich hatte gehofft, also, da Sie ja nicht nur meine beste Mitarbeiterin, sondern auch meine beste Kundin sind ... äh, vielleicht wollen Sie sich noch etwas dazuverdienen.«
Beth konnte ihm nur einen fragenden Blick schenken.
»Ich meine«, stotterte er, »würden Sie diesen Vibrator auf seine Funktionalität testen?«
»Was?!«
Mr Risley sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. »Entschuldigen Sie, das war eine wirklich dumme Idee von mir.« Er wollte ihr das Toy aus der Hand nehmen, aber Beth ließ es nicht los.
»Nein, warten Sie, ich ...« Beth überlegte einen Moment. Es musste ihn unwahrscheinlich viel Mut gekostet haben, sie darum zu bitten. Aber warum sollte gerade sie einen Dildo testen? Die Modelle hier im Laden hatten sicher unzählige Testreihen durchlaufen, bevor sie auf den Markt kamen.
Beth war neugierig geworden. »Ich mache es, klar, warum nicht.« Vielleicht konnte sie auf diesem Weg näher an ihn herankommen.
»Danke«, stammelte er und verschwand mit hochrotem Kopf wieder hinter seinem Vorhang.
***
SexSpielzeug - 2. Kapitel
»Er möchte, dass du einen Vibi testest?« Samara blickte Beth aus großen Augen an. »Das ist doch pervers!«
»Sam, das ist meine Chance, ihn mir zu angeln.« Keiner konnte nachvollziehen, was Beth von Mr Risley wollte, nicht einmal ihre beste Freundin und Kommilitonin Samara.
»Das ist wahrscheinlich so ein verklemmter Typ, der noch bei seiner Mum wohnt, und jetzt holt er sich auf dich einen runter, wetten!« Samara biss von ihrem Cookie ab und sagte mampfend: »Er wird sich dann vorstellen, wie du es mit diesem Ding tust.«
Wie jeden Nachmittag saßen die beiden in der Cafeteria der Uni, um das leckere Gebäck zu genießen und mit den anderen Studenten zu flirten. Aber Beth war das langsam leid. Erstens mochte sie keine Cookies, und zweitens wollte sie auch keinen dieser Burschen oder Professoren – sie wollte Sean! »Ich weiß, dass Risley eine eigene Wohnung hat, er wohnt nicht weit vom Laden entfernt. Aber eine Wette wäre wirklich keine schlechte Idee. Was gibst du mir, wenn ich ihn noch in diesem Monat herumbekomme? Wie wäre es mit deinem MP3-Player?« Beth deutete auf das winzige Gerät, das Samara immer an ihrem Gürtel trug.
»Du bist doch genauso krank wie dein Chef!« Ihre Freundin schüttelte den Kopf und nippte an ihrem Kaffee.
Nein, Beth war nicht krank, nur schon sehr lange in Sean Risley verliebt. Auch wenn sie selbst überhaupt nicht schüchtern war, traute sie sich nicht, Sean anzumachen. Einerseits hatte sie Angst, dass er sich dann noch mehr von ihr zurückzog, andererseits befürchtete sie, dadurch eine Kündigung zu riskieren. Aber Beth war auf das Geld angewiesen. Es erfüllte sie mit Stolz, dass sie sich ihre eigene kleine Wohnung leisten konnte und nicht ihren Eltern auf der Tasche lag. Und Risley zahlte außerordentlich gut. Nein, sie konnte es auf keinen Fall riskieren!
»Abgemacht!«, sagte Samara plötzlich und riss Beth aus ihren Gedanken.
»Was?«
»Na, die Wette gilt. Du bekommst meinen MP3-Player. Aber nur unter einer Bedingung.«
»Und die wäre?«
Samara machte eine bedeutungsvolle Pause, bevor sie grinste: »Ich will euch dabei zusehen.«
»Was?! Jetzt fragt sich nur, wer hier krank ist.«
»Du wirst mir ja schlecht einen Beweis abliefern können. Und ich bin wirklich neugierig, wie du es schaffst, dir diesen Stockfisch zu angeln.«
***
SexSpielzeug - 3. Kapitel
Als Beth sich unter ihre Bettdecke kuschelte und die Augen schloss, hatte sie ein sehr mulmiges Gefühl im Magen. »Auf was für eine blöde Sache habe ich mich da nur eingelassen?«, murmelte sie in die Dunkelheit. Aber sie würde gewiss keinen Rückzieher machen – sie war kein Feigling.