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Shortmord: 120 gereimte Kurzkrimis - böse, spannend, schwarzhumorig. Der Leser wird hin- und hergerissen zwischen Komik und Niedertracht.
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Seitenzahl: 46
Krimi Nr. 1 – 120
Zu kurz, um betitelt zu werden
Zu böse, um sie zu beschreiben
Der Mörder lauert überall.
Er will die Opfer töten.
Es ist dazu auf jeden Fall
ein Mordwerkzeug vonnöten.
Das kann ein simples Messer sein,
ein Hammer oder Beil,
ein bisschen Säure oder Gift,
ein Kuhfuß oder Seil.
Er schlägt, er schießt, er würgt, er sticht
und macht sich aus dem Staub.
Das tut ein GUTER Bürger nicht,
das sag´ ich mit Verlaub.
Die Kugel zielt direkt ins Herz,
der Bauer ist getroffen.
Er fühlt nur einen kurzen Schmerz -
er ist total besoffen.
Der Mörder wuchtet ihn mit Kraft
in seinen Schweinestall,
weil Sau Elisa alles schafft,
frisst schneller als der Schall.
Es grunzt und schmatzt die ganze Nacht,
dann ist er schon verdaut.
Elisa hat noch immer Schmacht,
hat nicht genug gekaut.
Drei Frauen stellten fest nach Jahren,
dass ihre Männer untreu waren.
Sie tagten an geheimem Ort
und planten einen Dreifachmord.
Das erste Opfer wurd´ ertränkt,
das zweite kurzerhand erhängt,
das dritte in die Ruhr geschmissen,
und dieses sollte jeder wissen:
küsst du den Gatten einer andern,
musst du, nicht er, ins Jenseits wandern.
Ein Mörder rannte durch den Wald
und machte alle Leute kalt.
Da kam der Förster, sagte: „Stopp,
sonst schieße ich dir in den Kopp.“
Da wurd´ dem Mörder heiß und kalt,
er rannte schnurstracks aus dem Wald,
wo schon die Kripo lauerte,
was er total bedauerte.
Und die Moral von der Geschicht´:
ermorde and´re Leute nicht.
Und kannst du dieses schon nicht lassen,
dann lass dich nicht noch dabei fassen.
Der Pfeil erwischte bloß das Ohr,
ein Tropfen Blut nur quoll hervor.
Noch zitternd stak der Pfeil im Baum,
der Mörder glaubte dieses kaum.
Das Opfer wusste nun Bescheid
und machte sich zum Kampf bereit.
Die beiden traten auf den Platz,
begannen ihre wilde Hatz.
In diesem wirklich harten Kampf
bekam der Mörder einen Krampf.
Das Opfer sah die Chance gekommen,
hat ihm das Lebenslicht genommen.
So kann es halt im Leben geh´n:
der Wind kann so und so rum dreh´n.
Der Cocktail schmeckt ihm nicht so gut,
im Abgang etwas bitter,
verströmt im Magen heiße Glut,
im Herzen ein Gezitter.
Er fasst ans Herz, er schnappt nach Luft,
schon wird ihm schwarz vor Augen.
Ein letzter Seufzer, dann die Gruft –
DAS Gift muss etwas taugen.
Wie siehst du heute wieder aus?
Was hab´ ich dich gelehrt?
So gehst du nicht aus diesem Haus,
das ist total verkehrt.
Du ziehst dich um, und zwar sofort,
das sag´ ich nicht noch mal.
Der Sohn denkt wutentbrannt an Mord,
und nicht zum ersten Mal.
Er stampft frustriert die Treppe rauf,
der Vater brüllt und schreit.
Da nimmt das Unglück seinen Lauf,
das Messer liegt bereit.
Der Sohn stöhnt auf vor lauter Frust,
die Klinge ist gezückt,
rammt sie dem Vater in die Brust,
der Mord, er ist geglückt.
Der Opa ist schon sehr betagt,
hat vieles zu vererben,
und wenn ihn auch das Rheuma plagt -
er wird noch lang´ nicht sterben.
Die Sippe, sehr verarmt, wird wild
und will nicht länger warten.
Sie haben Opapa gekillt,
vergraben ihn im Garten.
Die Polizei jedoch ist schlau,
sie hat die Sipp´ ertappt,
die wandert erstmal in den Bau,
der Opa wird verklappt.
Der Leuchtturmwärter schaut hinaus
aufs sturmgepeitschte Meer.
Dort unten liegt der blöde Klaus
und lebt wohl schon nicht mehr.
Er hat den Kerl vor Wut gepackt
und ihn hinabgestürzt.
Der Blödmann hatte das Kebab
doch viel zu laff gewürzt.
Der Intercity kommt heran,
er nähert sich nicht leise,
da schubst ein böser alter Mann
ein Mädchen auf die Gleise.
Das Mädchen fällt, es ist zu spät,
sie wird vom Zug zermalmt,
der böse Alte lacht und geht,
derweil die Bremse qualmt.
Die alte Frau im Krankenhaus
hing regungslos am Tropf.
Es sah für sie dramatisch aus,
verbunden war der Kopf.
Da schlich der Enkel sich hinein,
er wollte sie beerben,
stach in den Infu-Beutel ein,
die Alte sollte sterben.
Auf Zehenspitzen schlich er weg,
kein Mensch hat ihn gesehen.
Die Tat erfüllte ihren Zweck,
es war um sie geschehen.
Die Kirmes ist in vollem Gang,
das Wetter warm und schön,
da ist man fast schon unter Zwang,
auch selbst dorthin zu geh´n.
Auch Schultes Gunter kommt hierher,
er kauft sich Zuckerwatte.
Er hasst die Angetraute sehr,
war lang genug ihr Gatte.
Er trifft sie in der Unterstadt,
direkt am Autoskooter.
Auch sie hat ihren Gunter satt,
begrüßt ihn mit „Mein Guter…“
Da rast er innerlich vor Wut,
kann kaum noch an sich halten,
und endlich findet er den Mut,
die Exfrau auszuschalten.
Er wirft sie vor das nächste Cart,
dort wird sie überrollt.
Sie stirbt, das war ein leichter Part,
er hat es so gewollt.
Der Reiter ist nicht sehr beliebt
bei seinen Kameraden,
und weil es immer Ärger gibt,
will man dem Manne schaden.
So fasst sich einer denn ein Herz
und kappt den Gurt entzwei.
Der Reiter fällt vom Pferd mit Schmerz
und stirbt sogar dabei.
Der Täter wird sofort gefasst,
man wusste, wer es war,
und wandert in den nächsten Knast,
was zu erwarten war.
Der Orang Utan lebt im Zoo
und hangelt sich ganz munter
stets quietschvergnügt und lebensfroh
die Äste rauf und runter.
Da kommt ein böser Mensch vorbei
und zwickt ihn durch das Gitter.