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Kathrin Passig

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Beschreibung

Jemand unternimmt einen Spaziergang in winterlicher Landschaft, kommt vom Weg ab und geht in der Schneewüste verloren. Davon erzählt Kathrin Passigs Text, mit dem sie 2006 beim Bachmann-Wettbewerb den Hauptpreis und den Kelag-Publikumspreis gewann, «und er kann mit allen Insignien der in Klagenfurt hartnäckig gegen den Mainstream gepflegten ‹schwierigen› Literatur aufwarten: Er ist metafiktional, das heißt, sein Thema ist das eigene Verfahren. Er ist spekulativ – es geht um so anspruchsvolle Sujets wie Subjektivität und Vergessen, Realität und Illusion. Und er ist assoziativ, also nicht an Plot und Action, sondern am Strukturellen, am Konstruktiven interessiert. Dass dennoch Jauchzer des Entzückens durch den Blätterwald schallen, liegt an einer Qualität, die am Wörthersee bislang eher selten zum Zuge kam: die Fähigkeit, Humor mit philosophischer Raffinesse zu verbinden. Der Autorin gelingt, höchst komplexe Gedanken derart ironisch zu präsentieren, dass die Schwere der Themen im Fortgang des Textes nicht mehr ins Gewicht fällt. Im Gegenteil: Die Reflexion wird so leicht wie jene Schneeflocken, in deren Treiben sich die Erzählerin des Textes verliert.» (Spiegel online)

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Seitenzahl: 21

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Inhaltsübersicht

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Wenn man im Winter in eine missliche Lage gerät, weil es beispielsweise früher dunkel wird als gedacht, Schneetreiben einsetzt oder man den Weg verloren hat, gibt es zwei Möglichkeiten. Ist damit zu rechnen, dass man in absehbarer Zeit gefunden und gerettet wird, vergräbt man sich im Schnee und wartet ab. Kennt man dagegen den Weg zur nächsten Unterkunft und ist ein Rettungseinsatz vorerst nicht zu erwarten, sollte man in Bewegung bleiben. Die Frage, was zu tun ist, wenn beides nicht zutrifft, wird in der Literatur höflich ausgespart. Ich habe mich daher für einen Kompromiss entschieden.

Meine Art der Fortbewegung ähnelt ein wenig der eines Maulwurfs oder, wie ich mir vorstelle, der eines Menschen, der versucht, die Erde unter sich zu drehen. Ob ich mich bewege oder ob sich der Untergrund relativ zu mir bewegt – das Ergebnis ist in beiden Fällen dasselbe: Ich komme ans Ziel. Letztlich würde sogar die Bewegung der Erde durch das All genügen, den Ort, an dem ich mich befinde, wieder in eine sommerliche Klimazone hineinzubefördern. Aber so lange kann ich nicht warten.