Sinners on Tour - Backstage-Küsse - Olivia Cunning - E-Book
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Sinners on Tour - Backstage-Küsse E-Book

Olivia Cunning

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Beschreibung

Heiß, heißer, Sinners on Tour! Als Psychologin Myrna Evans einwilligt, die Sinners, die angesagteste Metalband aller Zeiten, auf ihrer Tour zu begleiten, ahnt sie noch nicht, worauf sie sich da eingelassen hat. Ehe sie sich's versieht, befindet sie sich in einem engen Tourbus zusammen mit fünf heißen Rockstars, die ihre Hände nur mühsam bei sich behalten können. Dabei hat Myrna nur Augen für einen: Songwriter und Leadgitarrist Brian Sinclair, der beim Anblick der hübschen Psychologin genau weiß, wie er seine akute Schreibblockade zurück in sinnliche Energie verwandeln kann ... (ca. 480 Seiten)

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Seitenzahl: 555

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Widmung

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Danksagung

Die Autorin

Impressum

OLIVIA CUNNING

Sinners on Tour

Backstage-Küsse

Roman

Ins Deutsche übertragen

von Kerstin Fricke

Zu diesem Buch

Als Psychologin Myrna Evans einwilligt, die Sinners, die angesagteste Metalband aller Zeiten, auf ihrer Tour zu begleiten, ahnt sie noch nicht, worauf sie sich da eingelassen hat. Ehe sie sich’s versieht, befindet sie sich in einem engen Tourbus zusammen mit fünf heißen Rockstars, die ihre Hände nur mühsam bei sich behalten können. Dabei hat Myrna nur Augen für einen: Songwriter und Leadgitarrist Brian Sinclair, der beim Anblick der hübschen Psychologin genau weiß, wie er seine akute Schreibblockade zurück in sinnliche Energie verwandeln kann …

Dieses Buch ist »Dimebag« Darrell Abbott gewidmet, dem Meister des Metal-Guitar-Riffs und Cowboy aus der Hölle mit magischen Fingern. Er war ein begnadeter Musiker, der viel zu früh von uns gegangen ist, aber er lebt in seiner Musik weiter und in den Saiten der Gitarristen, die er weiterhin inspiriert.

Ich kann dich noch immer hören, Dimebag.

Rock on.

\m/

1

Ein Stapel Ausdrucke flatterte aus Myrnas Laptoptasche auf den Blumenteppich. Das war ja mal wieder unfassbar. Sie hatte den Seminarraum derart hastig verlassen, dass sie vergessen hatte, den Reißverschluss zuzuziehen. Mit einem lauten Seufzer beugte sie sich vor, um die umherliegenden Seiten aufzuheben. Konnte dieser Tag denn noch schlimmer werden?

In der Lobby, in der Nähe der Fahrstühle, riefen mehrere Leute »Auf ex, auf ex, auf ex« und jubelten enthusiastisch. Irgendjemand hatte an diesem Abend ganz offensichtlich sehr viel Spaß. Sie war es definitiv nicht.

Sie stopfte die Blätter in ihre Tasche und zog den Reißverschluss zu, bevor sie durch die bombastische Hotellobby ging und sich auf den Weg zu ihrem Zimmer im sechsten Stock machte. Ein langes, heißes Bad war jetzt eine sehr verlockende Vorstellung. Wieso hatte sie sich überhaupt erst vom stellvertretenden Dekan dazu überreden lassen, bei dieser dämlichen Konferenz einen Vortrag zu halten? Was für eine Zeitverschwendung. Die anderen Professoren aus ihrem Fachbereich würden eine innovative Idee nicht einmal erkennen, wenn diese vor ihrer Nase einen Kopfstand machte und die Nationalhymne sang. Und warum interessierte es sie überhaupt, was ihre Kollegen von ihren Methoden hielten? Die Studenten kamen gern in ihre Kurse, die immer voll waren. Es gab sogar Wartelisten für …

Hinter ihr waren Schritte zu hören. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sie blieb stehen, während ihr Herz raste und sie schweißnasse Hände bekam.

Wer immer ihr folgte, er blieb mehrere Schritte hinter ihr stehen. Sie konnte ihn atmen hören.

Jeremy?

Nein. Es konnte unmöglich ihr Exmann sein. Er wusste nicht, wo er sie finden konnte. Oder doch? Dennoch lief ihr kalter Schweiß zwischen den Brüsten hinunter.

Sie umklammerte den Griff ihrer Laptoptasche und machte sich bereit, damit auf denjenigen einzuschlagen, der dumm genug war, sich an sie anzuschleichen.

»Ihr Seminar war wirklich großartig, Dr. Evans«, sagte eine ihr unbekannte Stimme hinter ihrem Rücken.

Das war nicht Jeremy. Gott sei Dank. Sie holte tief und zittrig Luft und warf einen Blick über die Schulter.

Ein schlanker Mann in den Vierzigern streckte ihr eine Hand entgegen. »Wer wäre je auf die Idee gekommen, sich bei einer Diskussion über die Psychologie des Menschen auf Gitarrenriffs zu beziehen? Ich nicht. Jedenfalls haben Sie mich mit der Methode überzeugt. Ich weiß zwar nicht, ob ich das so anbringen könnte wie Sie, mit Ihrem …«, er räusperte sich, »Enthusiasmus.« Dann grinste er, und sein Blick wanderte zum Ausschnitt ihres eng anliegenden grauen Businesskostüms.

Während ihr Herz noch immer wie wild klopfte, unterdrückte Myrna den Drang, den Kerl zu erwürgen, und schüttelte ihm die Hand. »Vielen Dank, Mr ähm …«

Von Ohr zu Ohr grinsend schloss er die Finger um ihre. »Doktor. Dr. Frank Elroy aus Stanford. Abnormale Psychologie. Ich leite die Abteilung.«

Ah, Doktor Arschloch. Doktor Aufgeblasen. Solche Typen habe ich schon unzählige Male kennengelernt.

Sie nickte und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Dr. Elroy.«

»Hätten Sie Lust, mit mir etwas trinken zu gehen?« Er deutete mit dem Kopf in Richtung der Cocktailbar, die sich zu ihrer Linken befand, und streichelte ihr mit dem Daumen über den Handrücken.

Myrna zuckte innerlich zusammen und konnte ihr Lächeln nur mit Mühe aufrechterhalten. Dieser Kerl war das genaue Gegenteil des Typs, auf den sie abfuhr. Er war langweilig. Nein, danke. Ihre momentane Abneigung gegen Langweiliges war tief verwurzelt. »Tut mir sehr leid, aber es passt mir gerade nicht. Ich war auf dem Weg in mein Zimmer, um schlafen zu gehen. Vielleicht ein anderes Mal.«

Er schien in sich zusammenzusacken wie ein Ballon, aus dem man die Luft herausgelassen hatte. »Natürlich. Verstehe. Sie müssen nach der lebhaften …«, er grinste erneut, »Diskussion erschöpft sein.«

Nach der Diskussion? War er überhaupt dort gewesen? Blutbad schien eine passendere Beschreibung dafür zu sein, und sie fühlte sich in diesem Augenblick auch sehr blutleer.

»Ja«, murmelte sie und kniff die Augen zusammen. Sie entzog ihm ihre Hand, wirbelte auf dem Absatz herum und ging auf den Fahrstuhl zu, wobei sie an der Hotelbar und mehreren ausladenden Topfpflanzen vorbeikam.

Lautes Gelächter, das aus der Cocktailbar herüberschallte, erregte ihre Aufmerksamkeit. Vier Männer saßen an einem halbrunden Tisch und lachten über einen fünften, der auf dem Rücken in der Tischmitte lag. Der Tisch, auf dem zahlreiche mehr oder weniger gefüllte Gläser standen, neigte sich unter dem Gewicht des Mannes gefährlich zu einer Seite. Seine Gefährten sprangen auf, um ihr Bier vor dem Verschütten zu bewahren.

»Sagt dem Raum, er soll aufhören, sich zu drehen«, rief der liegende Mann zu der nachgemachten Tiffanylampe hinauf, die über ihm hing.

»Du kriegst kein Bier mehr, Brian«, erklärte einer seiner Freunde.

Brian hielt einen Finger in die Luft. »Eins noch.« Es folgte ein zweiter Finger. »Oder zwei.« Noch ein Finger. »Viellllllllllleicht vier.«

Myrna grinste. Diese fünf Männer passten so gar nicht zu den anderen Hotelgästen, die sich in der Lounge und der Lobby aufhielten und größtenteils aus Konferenzteilnehmern bestanden, fast alle Professoren. Die ungewöhnliche Gruppe an diesem Tisch zog daher zahlreiche betretene oder entrüstete Blicke auf sich. Lag es an ihren Tattoos? Den zahlreichen Piercings und Schmuckstücken? Den gefärbten Haaren, den seltsamen Frisuren oder der schwarzen Kleidung? Was es auch war, sie benahmen sich eigentlich nur wie angeheiterte junge Männer. Und Myrna hätte wetten können, dass unter ihnen nicht ein einziger langweiliger Typ war.

Sie machte zögernd einen Schritt in Richtung Fahrstuhl. Am liebsten hätte sie sich eine Weile zu ihnen gesetzt, sie hätte ein wenig Spaß gut gebrauchen können – etwas anderes als die »anregende Unterhaltung« mit einem Intellektuellen. Von der Arbeit hatte sie vorerst genug.

Brian, der noch immer rücklings auf dem Tisch lag, spielte meisterhaft Luftgitarre und gab die dazu passenden Geräusche von sich. Myrna erkannte die Melodie sofort wieder. Sie hatte sie in ihrer Klassendiskussion über männliche Sinnlichkeit eingesetzt, da kein Mensch auf der Welt die Gitarre sinnlicher spielte als Master Sinclair. Augenblick mal! Konnte es sein, dass …? Nein, was sollte die Rockgruppe Sinners denn bei einer Konferenz für Collegelehrer zu suchen haben? Vermutlich waren das nur Fans der Band, allerdings kam sie bei dem Namen Brian ins Grübeln. Hieß der Leadgitarrist der Sinners nicht Brian Sinclair?

Einer der Männer am Tisch drehte den Kopf, um sich das Kinn an der Schulter zu kratzen. Trotz seiner verspiegelten Sonnenbrille erkannte sie den Leadsänger Sedric Lionheart sofort. Ihr Herz klopfte noch schneller. Es waren tatsächlich die Sinners.

»Ich bin so scheißbetrunken!«, rief Brian. Er ließ sich vom Tisch rollen, warf dabei mehrere leere Biergläser um und landete auf dem Schoß der beiden anderen Männer, die ihn jedoch ohne Umschweife auf den Boden fallen ließen.

Myrna schnaubte und sah sich sofort um, um sicherzustellen, dass niemand dieses undamenhafte Geräusch aus ihrem Mund mitbekommen hatte. Sie musste einfach hinübergehen und mit den Typen reden. Sie konnte ja so tun, als wäre sie allein aufgrund ihres Seminars an ihnen interessiert. Dabei stand sie total auf ihre Musik. Und sie sahen auch ziemlich gut aus. Genau ihr Typ. Sie waren wild. Oh ja. Hier würde sie garantiert das bekommen, was sie nach dem Tag, den sie hinter sich hatte, brauchte.

Also gab Myrna ihren Plan auf, sich in ihrem Zimmer zu verkriechen, und ging an der halbhohen Wand entlang, die den Loungebereich vom Gang trennte. Vor Brian, der sich gerade auf die Hände und Knie hochrappelte, blieb sie stehen. Sie stellte ihre ausgebeulte Laptoptasche auf den Boden und beugte sich vor, um ihm beim Aufstehen zu helfen. In dem Augenblick, in dem sie seinen Arm berührte, setzte ihr Herz einen Moment aus, um dann noch viel schneller zu schlagen.

Er besaß eine animalische Anziehungskraft. Hallo, Mister Willkommene Abwechslung!

Sein Blick wanderte an ihren Beinen und ihrem Körper entlang nach oben, bis sein Gesicht langsam erkennbar wurde. Seine Züge hätten von einem Bildhauer stammen können: ausdrucksstarker Unterkiefer, spitzes Kinn, hohe Wangenknochen. Ob es wohl anmaßend war, die Konturen seines Gesichts mit den Fingerspitzen nachzufahren? Oder seine Lippen? Sicherheitshalber konzentrierte sie sich auf ihre Hand, die seinen muskulösen Unterarm festhielt.

»Seien Sie mit dem Arm lieber vorsichtig«, sagte sie. »Es gibt nur wenige Gitarristen, die so gut sind wie Sie.«

Dank ihrer Hilfe kam er taumelnd auf die Beine. Als er gegen sie schwankte, stieg ihr sein Körpergeruch in die Nase und sie holte tief Luft, während sie schwärmerisch die Augen schloss. Ein urtümliches Verlangen durchflutete ihren Körper. Hatte sie gerade etwa laut gefaucht?

Seine starken Hände griffen nach ihren Schultern, und er hielt sich an ihr fest. Jedes Nervenende in ihrem Körper schien auf einmal in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden zu sein. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie sich das letzte Mal derart spontan zu einem Mann hingezogen gefühlt hatte.

Brian ließ sie los und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Er blinzelte mehrmals, als müsste er sich sehr anstrengen, seinen Blick auf ihr Gesicht zu richten. »Sie wissen, wer ich bin?«, fragte er mit leichtem Zungenschlag.

Sie lächelte und nickte eifrig. »Das weiß doch jeder.«

Er wedelte theatralisch mit einer Hand durch die Luft, wodurch er beinahe erneut das Gleichgewicht verloren hätte. »Nicht die Geeks mit ihren gebügelten Hemden, die hier überall rumlaufen.«

Dabei schnaubte er die grauhaarige Frau in ihrem dicken Cardigan an, die ein Stück weit entfernt saß und ihn mit offenem Mund anstarrte. Die Frau keuchte auf und wandte ihre Aufmerksamkeit ihrem meeresblauen Cocktail zu, um die Flüssigkeit so nonchalant wie möglich durch einen dünnen roten Strohhalm zu saugen.

»Fang jetzt keinen Scheiß an, Brian«, sagte Sed, der Leadsänger der Gruppe.

Der giftige Blick, den Brian Sed zuwarf, sprach Bände. »Was denn? Ich fange überhaupt nichts an. Aber diese Leute haben ein gottverdammtes Problem, wenn sie andere so anstarren!«

Da hatte er recht. Sie starrten wirklich zu ihnen herüber. Vor allem sahen sie Myrna an. Vermutlich überlegten sie, wie sie sie aus dem feindlichen Territorium retten könnten.

»Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich mich eine Weile zu euch setze?«, fragte Myrna und hoffte, dass sie im Sitzen weniger auffällig wäre. Sie schob sich die Haarsträhne, die aus der Klemme gerutscht war, hinter ein Ohr und lächelte Brian hoffnungsvoll an. Er strich sich mit einem Zeigefinger über eine Augenbraue, während er über ihre Bitte nachdachte. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Warum wollte eine spießig aussehende Frau in einem Businesskostüm bei fünf Rockstars sitzen?

Sed rutschte ein Stück zur Seite und klopfte neben sich auf den leeren Platz auf der moosgrünen Vinylbank. Myrna ließ den Blick von Brian zu Sed wandern. Sed sah aus wie der nette Junge von nebenan, was im krassen Gegensatz zu seinem Ruf als böser Junge und Womanizer stand. Auch wenn sie das Privatleben der Bands, die sie bewunderte, nicht genauer verfolgte, wusste sie doch, wie berüchtigt Sed war. Sein Lächeln und seine Grübchen konnten einen Eisblock zum Schmelzen bringen, und aus diesem Grund setzte er wahrscheinlich auch schnell wieder eine finstere Miene auf. Die vorgetäuschte Gleichgültigkeit stellte schnell wieder seine Coolness her. Diese wundervollen Grübchen passten nun mal nicht zu seinem Image.

Myrna setzte sich neben Sed und wischte sich unauffällig die schweißnassen Hände an ihrem Rock ab. Okay, ich bin da. Was jetzt?

»Sind Sie eine Art Geschäftsfrau oder so was?« Sed lehnte sich zurück, um ihr professionelles Erscheinungsbild unter die Lupe zu nehmen.

Myrna nahm ihm die Musterung nicht übel. »Eher ›oder so was‹. Ich gehöre zu den Geeks mit den gebügelten Hemden. Ich bin Collegeprofessorin und nehme hier an der Konferenz teil.«

»Im Ernst?« Sie erkannte den Mann ihr gegenüber, der sie angesprochen hatte. Es war Eric Sticks, der Drummer der Band. »Wenn ich gewusst hätte, dass Professoren derart heiß sein können, hätte ich vielleicht doch noch studiert.«

Myrna lachte und sah zu Brian auf, der noch immer rechts neben Eric an der Wand lehnte. Dabei zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Himmel, sah der Kerl gut aus. »Möchten Sie sich nicht auch setzen, Brian?«

Sie rutschte näher an Sed heran, sodass ihr Knie unter dem Tisch das seine berührte. Brian ließ sich neben sie auf die Bank fallen – jetzt war sie zwischen zwei der heißesten und talentiertesten Musiker der Welt eingeklemmt. Offensichtlich war sie gestorben und in den Himmel gekommen. Bleib ganz cool, Myrna. Wenn du anfängst auszuflippen wie ein stinknormaler Fan, dann schicken sie dich zum Teufel. Und das wollte sie auf gar keinen Fall.

Brian beugte sich vor und legte stöhnend die Stirn auf den Tisch. Myrna musste sich sehr zusammenreißen, um ihn nicht tröstend zu streicheln. Sie wusste, wer er war, aber er hatte keine Ahnung, wer sie war. Von ihr aus durfte sich das gern ändern …

Sie holte tief Luft, um ihre chaotischen Gedanken zu beruhigen, und zwang sich, Eric anzusehen. Sein Anblick brachte ihr Inneres nicht gerade in Aufruhr, aber dafür stellte sie fest, dass sie den Blick nicht von seiner verrückten Frisur abwenden konnte. Sein Haar war in der Mitte zu einem Streifen kurzer Dornen geformt, hatte ansonsten nirgendwo die gleiche Länge und sah einfach seltsam aus. Eine purpurfarbene, fingerdicke Locke wand sich um seinen Hals. Rockstar-Haare. Sie unterdrückte ein aufgeregtes Kichern.

»Und, was unterrichten Sie?« Eric trank einen Schluck von seinem Bier und sah sie mit seinen blassblauen Augen unverwandt an. Gut, möglicherweise nahm er auch kurz ihre Oberweite in Augenschein, aber die meiste Zeit blieb sein Blick oberhalb ihres Halses.

Bei seiner Frage zuckte Myrna zusammen und starrte die Tischplatte an. Jede Chance darauf, den Respekt dieser Männer zu gewinnen, wäre dahin, wenn sie enthüllte, was sie lehrte. »Muss ich das wirklich sagen?«

»Na, komm schon.«

Sie seufzte schwer. »Sexualkunde.«

Eric hätte sich beinahe an seinem Bier verschluckt und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Ist nicht wahr.«

»Doch, genau das lehre ich«, erwiderte Myrna grinsend.

Die Männer lachten – mit Ausnahme von Brian. Er hatte den Kopf weiterhin regungslos auf die Tischplatte gelegt. Hatte er das Bewusstsein verloren? »Betrunken« schien seinen aktuellen Zustand nicht einmal ansatzweise zu beschreiben.

»Geht es ihm gut?«, erkundigte sich Myrna.

»Ja, er ist nur ein bisschen besoffen«, antwortete Eric.

»Er ist sehr besoffen«, warf Trey Mills ein, der in der Band die Rhythmusgitarre spielte. Er saß neben Eric.

»Halt die Klappe«, murmelte Brian. Er drehte den Kopf und sah Myrna an. Während er sich auf sie konzentrierte, kniff er ein Auge zu. Sie verspürte den unerklärlichen Drang, sein zerzaustes, pechschwarzes Haar glatt zu streichen. Es war etwas mehr als kragenlang und stand in alle Himmelsrichtungen ab. »Wie heißen Sie, Frau Professor Sex?«

Sie lächelte. Vielleicht war er ja doch interessiert. »Myrna.«

Er kicherte. »Das ist ein Name für eine alte Lady.«

Vielleicht aber auch nicht. Sie konnte nur hoffen, dass man ihr die Enttäuschung nicht ansah.

Sed streckte seinen Arm hinter Myrna entlang und gab Brian als Bestrafung für diese Beleidigung einen Schlag auf den Rücken, aber der reagierte nicht. Wahrscheinlich hatte er es nicht einmal gespürt.

Myrna zuckte mit den Achseln. »Er hat recht. Ich wurde nach meiner Urgroßmutter benannt, und sie ist tatsächlich eine alte Lady.«

Brian drehte den Kopf, sodass seine Stirn wieder auf dem Tisch ruhte. Er schluckte mehrmals. »Ich glaube, ich muss kotzen.«

»Bring ihn zur Toilette, Eric«, sagte Sed. »Sonst ist der ganze Tisch gleich voll mit Sinclair-Kotze.«

Eric stöhnte. »Ich würde lieber hierbleiben und mit der hübschen Lady plaudern. Sonst habe ich den ganzen Abend immer nur die gleichen langweiligen Typen am Tisch.« Doch er stand trotz seiner Proteste auf und zog Brian auf die Beine.

»Ich bin auch noch da, wenn ihr zurückkommt«, versprach Myrna.

»Gib ihr einen aus, Sed. Am besten gleich zwei, da heute ja sowieso alles auf deine Kappe geht.« Eric legte sich Brians rechten Arm um die Schultern und marschierte mit seinem taumelnden Freund zur Toilette.

Myrna sah ihnen nach und bewunderte dabei Brians knackigen Hintern in seiner engen schwarzen Jeans.

»Sie dürfen ihm das nicht übel nehmen, Myr. Normalerweise ist er nicht so. Er hat nur … äh … gerade eine üble Trennung hinter sich«, erklärte Sed.

Trey verdrehte die Augen. »Ja, das kann man so sagen.«

»Ich weiß wirklich nicht, warum ihm das immer wieder passiert.« Jace Seymour, der Bassist, rieb die silberne Kreole, die an seinem Ohrläppchen baumelte. Er war der einzige Blonde der Gruppe – aber das war nicht seine natürliche Haarfarbe, vermutete Myrna, da er dunkle Augenbrauen und Bartstoppeln hatte. Er war auch das kleinste Bandmitglied und erinnerte sie irgendwie ein bisschen an James Dean. Vermutlich versuchte er, seine ihm angeborene Niedlichkeit dadurch wettzumachen, dass er den harten Kerl spielte. Myrna hätte ihn am liebsten umarmt und gedrückt.

»Der Kerl wird öfter verlassen als jeder andere, den ich kenne.« Trey sah einfach nur verdammt sexy aus. Immer, wenn er Myrna mit seinem Schlafzimmerblick ansah, bekam sie ein beunruhigendes Kribbeln im Bauch.

»Das liegt daran, dass er in Bezug auf Frauen ein Vollidiot ist.« Sed strich sich mit einer Hand über sein kurz geschorenes schwarzes Haar. »Er fällt immer auf diese dummen Tussen rein, und kaum ist er eine los, kommt schon die nächste. Das lernt er vermutlich nie.«

»Vielleicht ist sein Problem auch, dass ihm ein gewisser Jemand immer einen Strich durch die Rechnung macht«, warf Trey ein. »Nur mal so dahingesagt.«

»Diese Schlampe war seine Zeit nicht wert. Brian ist viel zu gut für sie«, knurrte Sed.

Myrna sah von einem zum anderen. Hinter dieser Geschichte steckte doch mehr, als sie laut aussprachen. Oder aber … »Brian ist ein hoffnungsloser Romantiker, nicht wahr?«

Sed beugte sich zu ihr herüber und flüsterte ihr ins Ohr: »Sch. Das ist ein Geheimnis.«

Sie bekam eine Gänsehaut, drehte den Kopf und stellte fest, dass Seds Nase nicht einmal fünf Zentimeter von ihrer entfernt war. Sie konnte sogar seine Wimpern hinter seiner verspiegelten Sonnenbrille erkennen. Da sie es als befremdlich empfand, von einem Mann, der eine Sonnenbrille trug, angestarrt zu werden, zog sie sie ihm einfach von der Nase. Ihr gefiel es besser, wenn sie ihm in die Augen schauen konnte, aber als er sie dann mit einem durchdringenden Blick anstarrte, schlug ihr Herz schneller. Er grinste und sah sich in seiner Wirkung auf Frauen ganz offenkundig bestätigt.

Sed hob einen Arm und rief eine der Kellnerinnen heran. »Was möchten Sie trinken, Myrna?«

»Nur ein Wasser.«

»Brauchen Sie nichts Stärkeres, um mal ein bisschen locker zu werden?« Er sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an und musterte ihr biederes Kostüm.

»Das ist wirklich nicht nötig. Ich bin immer locker.«

»Sie sehen aber nicht so aus.« Er fingerte am obersten Knopf ihres Blazers herum, der sich zufälligerweise direkt zwischen ihren Brüsten befand. Dieser Kerl war echt unverschämt.

Halte dich von heißen Sängern fern!

»Der äußere Anschein kann täuschen.« Sie machte sich von ihm los, sorgte auch dafür, dass sich ihre Knie nicht mehr berührten, und sah die Kellnerin an.

Sed kicherte. »Irgendwie kann ich mir das in Ihrem Fall sogar vorstellen.« Dann sagte er an die Kellnerin gewandt: »Zwei Wasser bitte.«

»Ich trinke nur eins.«

»Das andere ist für Brian.«

Myrna wurde rot. »Natürlich.«

Die Kellnerin stellte ein Glas Wasser vor sie auf den Tisch. Myrna sah in Richtung Herrentoilette und hoffte, dass es Brian besser ging. Er hatte definitiv nicht gut ausgesehen. Und sie hätte sich viel lieber auf ihn konzentriert als auf den Playboy neben ihr, der gerade mit den Fingerknöcheln über ihr Knie rieb. Als er die Finger unter ihren Rocksaum schob, riss sie die Augen auf und rückte ein Stück von ihm ab. Trey, der ihr gegenüber an einem roten Lolli lutschte, schien ein deutlich angenehmerer Tischnachbar zu sein. Während sie ihr Glas an die Lippen hob, überlegte sie, ob sie auf die andere Seite des Tisches wechseln sollte.

Sed drückte ihr Knie. Myrna verschluckte sich beinahe an ihrem Wasser, griff nach unten und nahm seine Hand von ihrem Bein. Doch er ließ sich nicht beirren, sondern beugte sich zu ihr herüber. Sie bekam zunehmend das Gefühl, dass er sich nicht abweisen lassen würde.

»Möchtest du mit mir nach oben gehen?«, flüsterte Sed ihr ins Ohr und rieb mit der Nase an ihrem Hals, als er den Kopf senkte.

»Äh …«

2

Brian betätigte die Toilettenspülung und lehnte sich dann an die Kabinentür. Er presste die Innenseiten seiner Handgelenke gegen den Mund und schluckte mehrmals schwer, um seine Übelkeit in den Griff zu bekommen.

Das war nicht gut.

Plötzlich beugte er sich vor und erbrach sich erneut in die Toilettenschüssel. Irgendwann würde er lernen, den Punkt zu erkennen, an dem er genug getrunken hatte. Für heute war es dafür allerdings längst zu spät.

»Soll ich dein Haar für dich halten, Alter?«, rief Eric, der vor der Tür der Kabine stand und kicherte.

»Verpiss dich!« Brian keuchte und erbrach sich wieder.

»Das war ein verdammt gutes Bier, das du da gerade wieder ausspuckst.«

Brian lehnte sich gegen das kalte Metall und betätigte noch einmal die Spülung. Er stand einen Moment lang sinnierend da und beschloss dann, dass er sich gut genug fühlte, um die Kabine zu verlassen.

Eric schenkte ihm einen hoffnungsvollen Blick. »Geht’s dir wieder besser?«

Brian nickte leicht.

»Du darfst die Weiber einfach nicht mehr so nah an dich ranlassen.«

Aber Brian ignorierte seine Worte, ging zum Waschbecken und spülte sich den Mund gründlich mit Wasser aus, bevor er einen Blick in den Spiegel wagte. Blutunterlaufene Augen. Blasse, wächserne Haut. Er strich sich mit einer Hand über das eingefallene Gesicht. »Mann, ich sehe echt scheiße aus.«

»Für mich siehst du aus wie immer.«

Brian hielt die drei mittleren Finger seiner rechten Hand hoch. »Lies zwischen den Zeilen, Arschloch.«

Eric sah noch verblüffter aus als sonst. »Ich hab nie lesen gelernt.«

»Dann werde ich dir helfen.« Brian knickte den Zeige- und den Ringfinger ein, sodass nur noch der Mittelfinger ausgestreckt war. »Kannst du wenigstens Zeichensprache?«

»Nein, tut mir leid.« Eric boxte ihn gegen den Arm, rieb sich die Nase mit einem Daumen und boxte ihn noch einmal. Brian wusste, dass er an den Stellen blaue Flecken bekommen würde. Eric hielt sich bei so was nie zurück. »Können wir wieder zurückgehen? Du hast dich vor der heißen Braut echt armselig benommen.«

»Danke, dass du mich daran erinnerst.« Zum Glück würde Brian das alles am nächsten Morgen höchstwahrscheinlich vergessen haben.

»Na los, lass uns gehen.«

»Was hast du es denn so eilig?«, wollte Brian wissen.

»Wie oft bekommt man die Gelegenheit, sich mit einer intelligenten Sexbombe wie der zu unterhalten?«

»Du meinst abgesehen von letzter Nacht, als ich deine Mutter gevögelt habe?«

»Mann, wenn ich eine Mutter hätte, würde ich dir den Spruch echt übelnehmen.«

Brian runzelte die Stirn. Warum in aller Welt hatte er das gesagt? Betrunken zu sein war keine Ausrede. »Entschuldige, Mann. Ich hab das nicht so gemeint …« Er rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. »Scheiße.«

»Wenn wir nicht bald losgehen, hat Sed sich die heiße Braut unter den Nagel gerissen.«

Brian spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. »Na und, das macht er doch immer!« Sed riss nun mal jede heiße Braut auf, die ihm über den Weg lief.

»Das ist echt unfair. Sed kriegt immer alle Weiber.«

Eigentlich kamen sie alle ganz gut damit klar und beschwerten sich nicht. Tatsächlich würde es Brian sogar mal ganz gut tun, für eine Weile die Finger von den Frauen zu lassen. »Wir können uns doch auch nicht beklagen.«

»Aber Sed kriegt alle scharfen Weiber ab. Ich meine die Bräute, nach denen sich jeder auf der Straße umdreht. Bestimmt liegt sie schon unter ihm und hat die Beine um seinen Hals gelegt.« Er warf den Kopf in den Nacken und machte eine Frau nach, die mit Sed im Bett war. »Oh Sed. Ja. Ja. Ja, Sed. Ooooh!«

Brian verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. »Du bist ein Arschloch, Eric. Weißt du das?«

»Ich will auch mal wieder eine scharfe Braut im Bett haben. Also beeil dich endlich, sonst gehe ich ohne dich wieder zurück.«

Brian trocknete sich das Gesicht mit einem Papierhandtuch ab und ging zur Tür. »Ist ja schon gut. Dann wollen wir mal dafür sorgen, dass du die heiße Braut bekommst.« Er schlug Eric auf den Rücken und konnte jetzt wieder ohne Hilfe laufen. Eigentlich war ihm klar, dass Eric keine Chance bei Myrna hatte, wenn Sed es ebenfalls auf sie abgesehen hatte, aber ein Mann durfte ja schließlich noch träumen.

Als sie zum Tisch zurückkamen, stellten sie fest, dass Myrna sittsam neben Sed saß. Ihre Kleidung sah unberührt aus, und Sed hatte auch nicht die Hand unter ihrem Rock. Sie knutschten nicht mal rum, sondern unterhielten sich lachend. Sogar Jace, dem an einem normalen Tag keine fünf Worte über die Lippen kamen, plauderte angeregt mit der heißen Sex-Professorin. Als Brian an den Tisch kam, blickte Myrna auf und sah ihn mit einem strahlenden Lächeln an. Sie hatte ein tolles Lächeln und zeigte ihre perfekten weißen Zähne, wenn sie die weichen, zum Küssen einladenden Lippen öffnete.

»Geht es wieder besser?« Sie sah ihn aufrichtig besorgt an.

Tu das nicht, dachte er. Ich versuche noch immer, über Wie-hieß-sie-doch-gleich hinwegzukommen. Ach ja, Angie. Ich versuche, über Angie hinwegzukommen.

Brian warf Sed einen fragenden Blick zu, der jedoch den Kopf abwandte und Jace auf einmal außerordentlich interessant zu finden schien.

Angie … Brians Herz schmerzte, und er ballte die Fäuste.

Diese gottverdammte Schlampe.

»Ja, mir geht’s schon besser«, antwortete er Myrna.

»Er hat gekotzt«, musste Eric allen unnötigerweise mitteilen.

Myrna klopfte auf den Platz neben sich, was offensichtlich das Signal für Eric war, Brian zur Seite zu schieben und sich neben sie zu setzen. Sie lachte und drückte Erics Arm. »Danke, dass du dich um Brian gekümmert hast.«

Eric strahlte. »Kein Problem. Dafür sind Freunde doch da.«

Blödmann.

Brian setzte sich neben den Lolli lutschenden Trey auf die Bank gegenüber von Myrna. Trey war der einzige Mann auf der Welt, der auch mit einem Lutscher noch cool aussah. Er hatte vor ein paar Monaten das Rauchen aufgegeben, musste aber noch immer ständig etwas im Mund haben. Sein Zahnarzt verdiente ein Vermögen an ihm.

»Dann sind Sie wirklich ein Fan von uns?«, wollte Eric wissen.

»Ja, schon seit Jahren. Schon bevor ihr groß rausgekommen seid. Ich habe Ausschnitte eurer Gitarrenriffs in meinem Unterricht benutzt, wenn es um die männliche Sinnlichk…« Sie warf Brian mit aufgerissenen Augen einen Blick zu, als wäre sie bei etwas Verbotenem ertappt worden.

Doch sie brachte den Satz nie zu Ende, da Jace beschloss, dass dies eine gute Gelegenheit war, um sein sonst übliches Schweigen zu brechen. »Sie kennt sogar all unsere Namen.«

Myrna war erleichtert über den Themenwechsel und deutete nacheinander auf die einzelnen Männer. »Eric Sticks, der Drummer. Drei Basstrommeln, vierzehn Becken. Er hat den perfekten Rhythmus.«

»Immer und überall«, bestätigte Eric und trommelte mit den Handflächen auf den Tisch.

»Sedric Lionheart. Leadsänger. Beim Klang seiner Stimme kriegen die Mädels feuchte Höschen.«

Sed beugte sich zu ihr herüber und sagte mit der für ihn typischen Baritonstimme: »Gilt das auch für dich, Süße? Ich könnte was singen, wenn du möchtest.«

»Das ist wirklich nicht nötig.«

»Mann, du machst mich fertig, Myr.«

Sie ließ ein teuflisches Grinsen aufblitzen, und Brian fragte sich, was er verpasst hatte, als er mit der Anbetung des Porzellangottes beschäftigt gewesen war. Normalerweise ging Sed doch immer sofort aufs Ganze.

»Jace Seymour, Bassist«, fuhr sie fort. Sie hielt inne und betrachtete das neueste Bandmitglied.

»Hey, fällt dir zu mir denn gar nichts ein?«, beschwerte sich Jace.

Myrna beugte sich an Sed vorbei und bedeutete Jace, näher zu kommen. Dann flüsterte sie ihm etwas ins Ohr, und er wurde rot bis an die Haarwurzeln. »Im Ernst?«, stieß er aus.

Sie sah ihm in die Augen und nickte. »Ganz im Ernst.«

Das konnte doch nicht wahr sein! Was hatte sie ihm gerade gesagt?

»Trey Mills, Rhythmusgitarrist. Bringt mit seinen verträumten grünen Augen die Frauenherzen zum Schmelzen. Er hat so flinke Finger, dass ein Mädchen auf ziemlich unanständige Gedanken kommen kann.«

Trey zwinkerte ihr zu und wackelte mit den Fingern.

Ihr Blick wanderte zu Brian. »Brian Sinclair.« Sie hielt inne. Brian sah ihre prallen, rosafarbenen Lippen an und fragte sich, wie viele ihrer Studenten wohl mit einer Erektion in ihren Kursen saßen. Fasziniert wartete er darauf, dass sie weitersprach. Langsam breitete sich ein Lächeln auf ihrem hinreißenden Gesicht aus. »Ein musikalisches Genie.«

Was? Sie hatte über ihn nicht Heißes zu sagen? Er hingegen schmolz unter ihrem hitzigen Blick fast dahin. Sie begehrte ihn. Er kannte sich gut genug mit Frauen aus, um diesen Blick zu erkennen. Warum in aller Welt hatte er so viel getrunken? Jetzt war er nicht mehr in der Verfassung, um sie auch nur ansatzweise zu verführen.

»Sie weiß offensichtlich, wer wir sind«, stellte Eric fest.

»Hast du etwa gedacht, ich würde lügen?« Myrna sah Eric fragend an.

»Du siehst einfach nicht wie eine Rockerbraut aus. Ganz und gar nicht.«

»Wie hat eine Rockerbraut denn auszusehen?«

»Mehr Make-up. Weniger Klamotten. Piercings. Tattoos.«

»Wer sagt, dass ich keine Piercings habe?«

Sed fuhr mit einer Fingerspitze die Konturen ihres Ohrs nach und befingerte die beiden Diamanten in ihrem Ohrläppchen. »Ohrringe zählen nicht.«

»Die habe ich auch nicht gemeint.«

Sed starrte ihr ins Gesicht. »Welche dann? Ich sehe keine anderen … Oh.«

Brian rutschte unruhig auf seinem Platz herum.

»Und, wo ist dein Piercing?«, fragte Eric aufgeregt. »Bauchnabel? Brustwarze?«

»Klitoris?«, schlug Jace vor und grinste verschlagen.

Daran hatte Brian auch bereits gedacht. Ihre Klitoris. Verdammt. Es fiel ihm schon schwer genug, gerade sitzen zu bleiben, da sich aufgrund des Alkohols alles um ihn herum zu drehen schien. Da konnte er es nicht gebrauchen, dass noch mehr Blut aus seinem Gehirn in andere Teile seines Körpers floss. Als der Raum zu schwanken schien, klammerte er sich am Tisch fest.

Myrna grinste und sah Brian mit ihren haselnussbraunen Augen an. »Das verrate ich euch nicht«, sagte sie, aber ihr Blick sagte: Dir würde ich es zeigen, Brian. Sie spielte mit ihm. Anders konnte es nicht sein. Er hatte die Worte »Betrunkener Loser« im Moment praktisch auf der Stirn stehen.

Sed beugte sich wieder vor und flüsterte Myrna etwas ins Ohr. Sie schüttelte den Kopf.

»Du machst mich fertig, Myr.«

»Hast du auch Tattoos?«, wollte Eric wissen.

»Nicht so viele wie du.« Auf einmal riss Myrna die Augen auf. Sie packte Erics Hand und legte sie auf die Tischplatte. »Du hast nicht die Erlaubnis, mich zu berühren.«

Brian biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut loszulachen, und senkte den Blick. Ganz schön streng! Überraschenderweise zog keiner der anderen Eric wegen Myrnas offener Zurückweisung auf. Diese Frau war verdammt einschüchternd. Brian konnte sich nicht daran erinnern, wann sich sein Selbstbewusstsein zum letzten Mal derart von einer Frau hatte beeindrucken lassen. In der Highschool?

»Dann gehe ich davon aus, dass wir die Kunstwerke an deinem Körper auch nicht zu sehen bekommen.« Sed zog den Kragen ihres Blazers zur Seite und enthüllte ein makelloses Schlüsselbein. Der Ellbogen, den sie ihm in die Rippen stieß, überzeugte ihn davon, seine Inspektion lieber einzustellen.

»Ich bin Collegeprofessorin und muss einen gewissen Anstand wahren.«

»Und dann lässt du dich mit uns in der Öffentlichkeit sehen?« Trey schnaubte amüsiert.

Sie sah ihre Begleiter nacheinander an. »Gutes Argument.« Dann lachte sie, was unglaublich warm klang. Brian hätte wetten können, dass noch viele andere Dinge an ihr wundervoll und warm waren. »Ich muss langsam ins Bett. Das war ein langer Tag.«

»Geh noch nicht«, protestierte Eric.

Brian zog überrascht die Augenbrauen hoch. Hatte sie ihm nicht eben noch in aller Öffentlichkeit eine Abfuhr erteilt? Und trotzdem wollte er, dass sie blieb?

»Kommst du morgen zu unserem Konzert?«, erkundigte sich Trey.

Myrna stand vor Erstaunen der Mund offen. »Ihr spielt live? Oh mein Gott. Ich würde so gern kommen!«

»Das Konzert ist ausverkauft«, erklärte Sed.

Sie verzog das Gesicht. »Das ist ja blöd. Na ja, für euch ist es natürlich super, aber für mich nicht.«

»Wir lassen dich auf die Gästeliste setzen. Komm zur Hintertür und nenn den Namen Myrna Ficktsed«, meinte Sed. »Dann bekommst du einen Backstage-Pass.«

Eric lachte schnaubend.

»Das wäre großartig«, erwiderte sie.

Brian konnte sich nicht vorstellen, dass sie Seds Anspielung nicht mitbekommen hatte – aber vielleicht überging sie sie auch einfach.

Sie umklammerte Seds Arm und schaffte es irgendwie, seinen Lippen auszuweichen. »Okay, rutsch mal ein Stück, Eric. Ich gehe jetzt auf mein Zimmer.«

»Wenn ich mich weigere, musst du hierbleiben«, entgegnete Eric selbstgefällig.

»Ach ja?«

»Ja.«

»Dann mache ich es eben so wie Brian.«

Brian hatte nicht die geringste Ahnung, was sie damit meinte, bis sie auf den Tisch krabbelte. Dann rollte sie sich herunter und landete auf seinem und Treys Schoß. Sie roch großartig – nach Kokos, Vanille und etwas, das typisch Myrna zu sein schien. Er bekam einen trockenen Mund und feuchte Handflächen. Großer Gott, er konnte wohl gar nicht genug vom Leid bekommen. Ihm war diese Woche doch schon einmal das Herz gebrochen worden.

Myrna beugte sich dicht an sein Ohr und flüsterte: »Ich habe was in meinem Zimmer, das dir in deinem Zustand helfen kann.«

In seinem Zustand? Nur zu gern hätte er sich von ihr in seinem Zustand helfen lassen. Sie war schließlich der Grund dafür, dass er in diesem Zustand war. Mit wiederhergestelltem Selbstbewusstsein grinste Brian und legte ihr eine Hand an die schmale Taille.

»Zimmer sechshundertfünfzehn«, flüsterte sie, und ihr Atem kitzelte ihn am Ohr. »Warte nicht zu lange, bis du raufkommst. Ich will bald ins Bett gehen.«

»Zimmer sechshundertfünfzehn.«

»Genau.« Sie stieg von seinem Schoß und rückte ihren Rock zurecht, bevor sie Eric, der seinen Kopf immer wieder auf die Tischplatte schlug, über die Schulter einen Blick zuwarf.

»Du bleibst doch morgen nach dem Konzert noch, oder?«, fragte Sed.

»Aber klar.«

Trey salutierte ihr mit zwei Fingern. »Gute Nacht, Frau Professor.«

»Gute Nacht, Trey, Jace, Sed, Eric.« Sie nickte den Männern nacheinander zu. »Es hat mir großen Spaß gemacht, mich mit euch zu unterhalten. Danke, dass ihr mich so lange ertragen habt.«

»Und ich danke dir dafür, dass ich jetzt wieder einen Ständer habe«, murmelte Sed.

»Sie trägt Strapse unter dem Rock«, stieß Eric stöhnend aus.

»Das hab ich gesehen«, erwiderte Sed. »Als sie auf den Tisch gekrochen ist.«

»Ich habe es gespürt … als ich meine Hand unter ihrem Rock hatte.« Wieder schlug Eric seinen Kopf auf den Tisch.

»Weit bist du nicht gekommen, was?«, meinte Sed. »Sie ist verdammt gut darin, die Avancen eines Mannes abzuwehren, ohne dass es zu offensichtlich wird.«

»Allerdings war es in Erics Fall verdammt offensichtlich.« Jace lachte und wich Erics wildem Hieb über den Tisch hinweg aus.

»Lass den Scheiß, Eric«, verlangte Sed. »Sonst wirst du nur wieder verhaftet.«

»Warum hat sie dir nicht Gute Nacht gesagt, Brian?«, erkundigte sich Trey, der wie immer alles mitbekam.

»Sie will, dass ich auf ihr Zimmer komme.«

»Du verdammter Glückspilz.« Eric griff über den Tisch und packte Brians Hemd, aber Brian schob seine Hände weg.

Er saß noch einen Moment lang da und widerstand dem Drang, den Kopf erneut auf die Tischplatte zu legen. Als er sein Gesicht massierte, fühlte es sich völlig taub an. »Wenn ich doch nur nicht so betrunken wäre. Verdammt noch mal!«

»Du gehst aber trotzdem zu ihr, oder?« Trey kaute auf seinem Lolli herum und warf den leeren Stiel dann in den Aschenbecher. »Kleiner Trostfick?«

Brian sah seinen besten Freund an. »Was denkst du denn?«

»Ich denke, wir sollten dich fesseln und im Tourbus verstecken«, erklärte Eric. »Dann glaubt sie, du hättest sie versetzt, und ich kann sie trösten und mein Glück bei ihr versuchen.« Er öffnete den Mund und tippte sich mit der Fingerspitze von Zeige- und Mittelfinger gegen die Zunge.

»Träum weiter, Sticks.« Brian stürzte das halbe Glas Wasser herunter, hauchte dann in seine Handfläche und schnüffelte. Er zuckte zusammen, zog dann Trey einen Lolli aus der Jackentasche, packte ihn aus und steckte ihn sich in den Mund. Aber das Ding war ekelhaft süß! Er wollte ihn schon in den Aschenbecher werfen, aber Trey war schneller und nahm ihm den Lolli aus der Hand.

»Den kann man noch essen.«

»Hat einer von euch ein Mundspray dabei?«, fragte Brian. »Ich hab einen widerlichen Geschmack im Mund.«

Sed zog mehrere Spraydosen, eine Dose Pfefferminzbonbons und eine Packung Kaugummi aus der Tasche.

»Seds Knutscharsenal«, murmelte Eric.

Brian sprühte sich etwas von dem Pfefferminzspray in den Mund, warf Sed, dem Idioten, die Spraydose zu und stand dann auf, wobei er sich am Tisch abstützen musste. Er taumelte zur Seite und stieß gegen die Rückenlehne der Bank, doch er fand sein Gleichgewicht schnell wieder. Reiß dich zusammen, Mann. Da oben wartet eine verdammt heiße Braut darauf, dir wegen deines Zustands zu helfen.

»Ich setze zwanzig Mäuse, dass er einschläft, bevor er den Schwanz aus der Hose hat«, sagte Sed.

»Die Wette nehme ich an«, erwiderte Eric. »Es gibt keinen Mann, der einschläft, bevor er es nicht mit dieser scharfen Frau getrieben hat.«

»Er kriegt ihn aus der Hose, schläft aber ein, bevor er etwas damit anfangen kann«, warf Jace ein.

»Er findet doch noch nicht mal ihr Zimmer.« Trey warf seinen Wetteinsatz auf den Tisch und leerte sein Bier mit drei großen Schlucken. Dann steckte er sich den Kirschlolli, den er Brian abgenommen hatte, in den Mund.

Brian schüttelte den Kopf. Was hatte er eigentlich für Freunde?

Er konzentrierte sich darauf, in gerader Linie zum Fahrstuhl zu gehen, und als er in der Kabine war, drückte er den Knopf, um in den sechsten Stock zu fahren. Während der Fahrt lehnte er sich an die Wand, da ihm der Magen in die Kniekehle rutschte. Wie war ihre Zimmernummer noch mal? Sechshundert irgendwas. Fünfzehn. Sechzehn. Vierzehn? Er hätte sie sich aufschreiben sollen. Ihm fielen die Augen zu, und er dachte daran, wie sich Myrnas Atem an seinem Ohr angefühlt hatte. Ihre sanfte Stimme hallte durch seinen Kopf.

Sechshundertfünfzehn. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Er wusste, dass er nicht in Höchstform war. Warum hatte sie sich für ihn entschieden? Was konnte sie momentan attraktiv an ihm finden? Nicht, dass er sich beschweren wollte. Er begriff es nur einfach nicht. Außerdem hatte sie neben Sed gesessen. Der Kerl zog die Frauen doch sonst immer an wie eine Flamme die Motten. Selbst Frauen, die lieber die Finger von ihm lassen sollten – wie Angie.

Dieses verdammte Flittchen!

Er brauchte noch ein Bier. Oder gleich drei. Vielleicht konnte er ja Myrnas Minibar plündern. Möglicherweise schaffte sie es mit ihrem Schmollmund auch, ihm das Bild von Angie, wie sie Sed einen blies, aus dem Kopf zu vertreiben. Ja, dieser Plan gefiel ihm schon besser. Wie hatte Trey es genannt? »Trostfick.« Das war genau das, was er brauchte. Er musste sich nur zusammenreißen und durfte sich dieses Mal nicht verlieben.

Nachdem er aus dem Fahrstuhl ausgestiegen war, folgte er dem im Gang angebrachten Schild bis zur Tür von Zimmer sechshundertfünfzehn, vor der er stehen blieb und anklopfte.

»Augenblick«, rief Myrna auf der anderen Seite. Ein kleiner Sieg. Trey hatte die Wette verloren.

Brian stützte sich mit einem Unterarm gegen den Türrahmen, um nicht umzukippen, und lehnte die Stirn gegen seinen Arm. Er musste dringend seinen Rausch ausschlafen und konnte nur hoffen, dass sie nicht schwer zu befriedigen war. Aber er war sich nicht einmal sicher, ob er in seinem Zustand überhaupt einen hochbekommen würde.

Endlich öffnete sie die Tür und lächelte ihn an, als er den Kopf hob und sie ansah. Sie hatte ihren Blazer ausgezogen, unter dem sie ein weißes Seidentop trug, und ihre milchig-weiße Haut schien ihn förmlich anzuflehen, sie zu berühren. Himmel, sie war verdammt heiß! Jackpot!

»Dir geht’s wirklich nicht gut, was?«, fragte sie und runzelte besorgt die Stirn.

Da er sie nicht anlügen wollte, sagte er lieber nichts.

Sie machte einen Schritt zur Seite. »Komm rein.«

Er stieß sich vom Türrahmen ab und betrat ihr Zimmer. Sie schloss die Tür hinter ihm, und er wusste, dass er jetzt schnell handeln musste, ansonsten würde Sed die Wette gewinnen. Oder, noch schlimmer, Jace gewann, weil Brian mit heruntergezogener Hose einschlief. Er packte Myrna und drehte sie um, sodass sie ihn ansah, und drückte sie mit seinem Körper gegen die Tür. Sie keuchte überrascht auf, aber im nächsten Augenblick drückte er schon seine Lippen auf ihre und küsste sie leidenschaftlich.

Sie drehte den Kopf zur Seite und stieß schwer atmend hervor: »Was machst du denn?«

»Ich küsse dich.«

»Ich küsse nie bei der ersten Verabredung.«

»Das ist ja auch schon unsere zweite.«

Bei diesen Worten zögerte sie und sah ihn nachdenklich an. »Stimmt auch wieder.«

Sie ließ die Finger über seinen Rücken und in sein im Nacken längeres Haar gleiten, schloss die Augen und drückte sich an ihn. Er stützte die Unterarme auf beiden Seiten ihres Kopfes gegen die Tür und strich mit den Lippen zärtlich über ihre, um herauszufinden, wie heiß sie auf ihn war. Dabei ballte er über ihrem Kopf die Hände, um ihr nicht sofort die Kleider vom Leib zu reißen.

Mit halb geschlossenen Augen beobachtete er sie, während er sie küsste. Sie reagierte voller Hingabe, öffnete den Mund, schien am ganzen Körper zu erschlaffen und krallte die Finger in seine Kopfhaut, als hätte sie Mühe, sich zurückzuhalten. Doch das war nicht das Einzige, das ihn verrückt machte. Ihr Geschmack, ihr Geruch, ihr warmer, weicher Körper, der sich an seinen schmiegte, das kaum hörbare sehnsüchtige, kehlige Geräusch, das sie ausstieß. Er fuhr mit der Zunge über ihre Lippen, und sie erstarrte, als wäre sie vom Blitz getroffen worden. Sie zog ihre Zunge zurück und lockte seine damit in ihren Mund, um sie dort zu liebkosen. Er ließ die Zungenspitze über ihre Lippen gleiten und berührte dann ihre Zunge. Als ihr Kuss inniger wurde, schloss er die Augen.

Doch nach einigen Augenblicken zog er sich zurück und sah in dem sanften Licht, das vom Bad herüberfiel, auf sie herab.

»Aus diesem Grund habe ich dich nicht raufgebeten«, murmelte sie.

»Nicht?«

Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber du kannst wirklich gut küssen.« Sie musterte seinen Mund.

Er grinste und senkte den Kopf, um sie wieder zu küssen. Dabei drückte er sich von der Tür ab und zog sie mit sich, während er die Hände bis auf ihre Pobacken gleiten ließ und sie eng an sich drückte. Wann hatte ihn eine Frau das letzte Mal derart schnell erregt? Eigentlich noch nie. Er ging weiter rückwärts auf das Bett zu und ließ sie nicht los, aber sie stemmte die Fersen in den Teppich und drehte den Kopf zur Seite.

»Ich habe nie schon beim zweiten Date Sex«, erklärte sie entschieden.

»Das ist unser drittes Date.«

Sie wackelte mit einem Finger und sah ihn strafend an. »Das funktioniert nur einmal, Master Sinclair.«

Als sie seinen Bühnennamen benutzte, wirkte das wie eine Eisdusche auf ihn, aber er begehrte sie noch immer. Und wie. Was hatte sie nur an sich, das sein Blut zum Kochen brachte? Sie unterschied sich von den Mädchen, mit denen er normalerweise ausging. Sie war so … anständig? Nein, das traf nun wirklich nicht auf sie zu.

»Wie wäre es, wenn ich für ein paar Minuten auf den Flur gehe und dann wieder reinkomme?«, schlug er vor.

Sie lachte. »Du bist betrunken, Brian. Ich schlafe nicht mit betrunkenen Männern.«

Er runzelte die Stirn. »Aber morgen früh werde ich wieder nüchtern sein.«

Ihre Hände umfassten seine Pobacken. Sie zog ihn an sich, sodass sich sein halb erigierter Penis gegen ihr Schambein drückte. »Versprochen?«

Mit einem trägen Lächeln auf den Lippen blickte er auf sie herab. »Ach, verstehe. Du machst die Männer nur heiß.«

Sie grinste. »Dafür sind sie doch da.« Dabei drehte sie die Hüften und rieb sich an ihm.

Brian stöhnte, und seine Erektion wurde noch härter. Er konnte sich kaum noch konzentrieren.

»Außerdem … gefällt es dir«, stellte sie fest.

Man konnte ihr ansehen, dass ihr diese kecke Haltung großen Spaß machte, und ihre grün gefleckten haselnussbraunen Augen blitzten. Und ja, es gefiel ihm. Es gefiel ihm sogar sehr. »Bist du dir sicher?«

»Ganz sicher. Ich habe schließlich einen Abschluss im Heißmachen.«

»Und das war nicht nur ein Ehrendoktor?«

»Ich habe jahrelang studiert«, erwiderte sie lachend. »Ich bin gewissermaßen eine Expertin.«

Er seufzte. »Okay. Wenn ich dich heute nicht vögeln darf, warum hast du mich dann gebeten, in dein Zimmer zu kommen?«

»Das habe ich dir doch schon gesagt. Um dir wegen deines Zustands zu helfen.«

»Ja, das hast du gesagt. Und aus diesem Grund bin ich hier hochgekommen, anstatt in der Lounge unter dem Tisch zusammenzusacken.«

»Setz dich.«

Er wollte sie eigentlich gar nicht loslassen, ihre weichen Kurven fühlten sich so perfekt an, aber sie entwand sich seinen Armen und verschwand im Bad. Da sich das Zimmer auf einmal um ihn zu drehen schien, setzte er sich auf den Bettrand.

Einen Augenblick später war sie wieder da und drückte ihm zwei Tabletten in die Hand. »Ecstasy?« Er warf sich die Pillen in den Mund, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Sie reichte ihm ein isotonisches Getränk, und er spülte die Tabletten damit hinunter.

»Eigentlich war das Vitamin B und Vitamin C«, erklärte sie. »Trink die ganze Flasche leer.«

»Du gibst mir Vitamine?« Er sah sie irritiert an und trank noch einen Schluck.

»Die verhindern, dass du einen Kater kriegst.« Sie ging zur Kommode und kehrte mit einer Banane zurück.

Er beäugte die Frucht misstrauisch. »So pervers bin ich nun auch wieder nicht, Frau Professor Sex.«

»Das hatte ich aber gehofft«, erwiderte sie grinsend.

»Okay, bin ich doch.« Sein Glied pochte. Es war jetzt vollständig erigiert, und er hatte das Gefühl, als ob seine Jeans gleich platzen würde. Wollte sie ihn wirklich in diesem Zustand lassen? Sie hatte doch gesagt, dass sie ihm helfen wollte, aber davon war im Moment nicht das Geringste zu spüren.

Sie stand sehr dicht vor ihm, und seine Knie befanden sich zwischen ihren. Doch er wollte mehr, als nur seine Knie unter ihren Rock zu befördern. Der Seidenstoff ihres Oberteils drückte sich bei jeder Bewegung gegen ihre Brüste. Und das waren wirklich schöne Brüste! Sie hatten sich so weich an seiner Brust angefühlt. Das Einzige, was ihn davon abhielt, sie zu berühren, war die Flasche mit dem orangefarbenen Getränk, die er mit beiden Händen umklammerte – und die Angst, aus ihrem Mund zu hören, dass er keine Erlaubnis hatte, sie zu berühren.

Sie pellte die Banane, brach ein Stück ab und schob es ihm in den Mund. »Iss das. Die Banane beruhigt deinen Magen und bewirkt auch, dass du keinen Kater bekommst.«

Er kaute das Stück Obst und schluckte es herunter. »Du kümmerst dich um mich?«

»Ich versuche es zumindest. Widersetzt du dich?«

Er nahm ihre Hand und küsste zärtlich die Innenseite ihres Handgelenks. »Es gefällt mir. Darf ich auch was für dich tun?« Während er ihr von unten herauf einen vielsagenden Blick zuwarf, ließ er die Zunge über ihre Haut zucken.

Sie krümmte unwillkürlich die Finger, und er konnte durch das dünne weiße Top sehen, dass ihre Brustwarzen hart wurden. Diese Frau faszinierte ihn ungemein. Er genoss ihren Duft. Den Klang ihrer sanften Stimme. Den Geschmack ihrer Haut. Und ihr Körper war einfach perfekt. Wie viel Widerstand würde sie leisten, wenn er sie einfach aufs Bett warf und mit ihr anstellte, wonach ihm gelüstete?

»Grrr.« Huch … Hatte er gerade geknurrt? Er konnte nur hoffen, dass er sich das eingebildet hatte.

Sie entzog ihm ihre Hand und machte einen Schritt nach hinten. Anscheinend schien sie zu begreifen, dass er doch nicht so harmlos war, wie sie angenommen hatte. »Schlaf dich erst mal aus, Brian. Vielleicht kannst du dich dann morgen revanchieren.«

Bei diesen Worten brach sie noch ein Stück Banane ab und schob es ihm in den Mund. Er kaute, schluckte und trank noch etwas von dem isotonischen Getränk. Dann stellte er die leere Flasche auf den Nachttisch und legte eine Hand an die Rückseite ihres Oberschenkels, direkt oberhalb der Kniekehle, woraufhin sie erschrocken aufkeuchte.

Er grinste sie an. »Dann solltest du dich lieber ausruhen, damit du fit genug bist.«

»Dasselbe gilt für dich.« Sie fütterte ihn mit der restlichen Banane und machte dann einen Schritt zur Seite, um sich ihm zu entwinden. »Brauchst du Hilfe, damit du zu deinem Zimmer zurückfindest?«

»Darf ich denn nicht hier schlafen?«, fragte er stirnrunzelnd. Wenn er jetzt in die Suite der Band zurückkehrte, dann würden ihm die anderen ewig mit ihren dummen Sprüchen in den Ohren liegen.

Obwohl ihm ganz schwindlig wurde, wenn er zu ihr aufsah, tat er es. Es gefiel ihm, sie anzusehen. Sie war wunderschön. Feminin. Erwachsen. Kein Mädchen, sondern ganz Frau. Trotz ihres korrekten Erscheinungsbilds spürte er, dass eine unbezähmbare Leidenschaft in ihr kochte. Mit einer Frau wie ihr war er noch nie zusammen gewesen. Sie besaß eine komplexe Sinnlichkeit. Wie würde sie wohl im Bett sein? Reserviert? Frech? Leidenschaftlich? Sanft? Dominant? Unterwürfig? Er musste es einfach herausfinden.

Sie berührte seine Lippen mit einer Fingerspitze. »Versprichst du, dich zu benehmen, wenn du hierbleiben darfst?«

»Natürlich nicht.«

Sie nahm den Finger von seinen Lippen und strich über eine seiner Augenbrauen. »In diesem Fall muss ich darauf bestehen.«

Stöhnend ließ er sich nach hinten aufs Bett fallen und presste sich die Handballen auf die Augen. »Warum musste ich nur so viel trinken?«

»Zieh die Stiefel aus und mach, dass du ins Bett kommst.«

»Bekomme ich denn wenigstens einen Gutenachtkuss?«, murmelte er und konnte nicht einmal mehr die Augen öffnen. Dann erschlaffte sein Körper auch schon und er war eingeschlafen.

Myrna beugte sich über Brian und drückte ihm einen Gutenachtkuss auf die Stirn. Der arme Kerl schlief schon tief und fest. Sie zog ihm die schwarzen Lederstiefel aus und nahm ihm das dornenbesetzte Armband sowie die lange Silberkette ab, die an seinem Gürtel hing. Danach drehte sie ihn auf die Seite, für den Fall, dass er sich mitten in der Nacht übergeben musste, und deckte ihn zu.

Dann blickte sie eine Weile staunend auf ihn herab.

Brian Sinclair.

Brian Sinclair, der bekannte Gitarrist.

Brian »Master« Sinclair, der »Guitar Hero«, der Rockgott, der perfekte Mann, lag in ihrem Hotelbett! Er hatte sie geküsst. Und wie er sie geküsst hatte! Hätte sie keine Vorsätze gehabt, die es ihr verboten, mit einem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatte, zu schlafen, dann wäre sie vermutlich längst mit ihm im Bett gewesen. Das ließ nur den Schluss zu, dass ihre Vorsätze dringend überarbeitet werden mussten. Sie begehrte diesen Mann so sehr, dass es fast schon wehtat. Er war einfach viel zu sexy.

Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum, während sie auf den schlafenden Mann hinunterblickte. Würde er immer noch an ihr interessiert sein, wenn er wieder nüchtern war? Überdies machte ihr der Altersunterschied zu schaffen. Sie war wenigstens sieben Jahren älter als er, auch wenn sie nicht wie fünfunddreißig aussah. Das sagten zumindest alle. Vielleicht würde er es nicht bemerken … Aber am nächsten Tag würde er es wahrscheinlich sehen. Sie hatte nicht mehr den Körper einer Achtundzwanzigjährigen. Dann musste sie ihm eben demonstrieren, dass es gewisse Vorteile hatte, mit einer älteren Frau zusammen zu sein. Vorausgesetzt, er war noch interessiert. Die Art, wie er sie ansah, hatte ihr Innerstes zum Schmelzen gebracht. Und seine starken, aber dennoch zärtlichen Hände? Ihre Beine hatten beinahe nachgegeben, als er ihren Oberschenkel berührt hatte. Das musste die Erklärung dafür sein, dass diese lüsterne Kreatur in ihr erwacht war. Sie musste ihn einfach nur wieder aus ihren Gedanken und ihrem Leben verbannen.

Myrna entfernte sich vom Bett, um sich darauf vorzubereiten, mit ihm zu schlafen. Ihr wurde ganz heiß. Nein, nicht mit, sondern neben ihm zu schlafen. Die Sehnsucht zwischen ihren Schenkeln wurde größer. Während sie ihr Nachthemd anzog und ihr Kostüm in den Schrank hängte, fragte sie sich, wie sie in dieser Nacht überhaupt Schlaf finden sollte. Es wäre viel vernünftiger gewesen, ihn auf sein Zimmer zurückzuschicken, aber er hatte sie geküsst, bis sie fast den Verstand verloren hatte. Sie erledigte ihre abendliche Routine und legte sich dann neben Brian ins Bett, wobei sie auf einmal sehr dankbar dafür war, dass sie eine Suite mit einem Kingsize-Bett anstatt zwei Einzelbetten hatte. Schließlich hatte sie jetzt einen guten Grund, mit ihm in einem Bett zu schlafen, nicht wahr?

Und da er völlig weggetreten war, würde er nicht einmal mitbekommen, was sie im Schlaf mit ihm machte.

Sie streckte den Arm aus, nahm seine Hand und bewunderte seine Finger. In der Lounge hatte sie nicht nur Small Talk betrieben. Dieser Mann war tatsächlich ein musikalisches Genie. Seine Finger konnten einer Gitarre magische Töne entlocken, daher bezweifelte sie nicht, dass sie auch auf ihrer Haut magisch sein würden. Zärtlich küsste sie die Fingerspitzen seiner linken Hand und barg sie zwischen ihren Brüsten. Sie schloss die Augen und versuchte, sich so weit zu entspannen, dass sie einschlafen konnte. Als sich Brian bewegte und seinen harten Körper auf sie rollte, beschloss sie jedoch, dass Schlaf völlig überbewertet war.

3

Etwas Feuchtes und Heißes war seitlich an Myrnas Hals zu spüren. Sie seufzte, noch nicht einmal ansatzweise wach. Das sanfte Saugen direkt unter ihrem Ohr ließ sie am ganzen Körper erschaudern. Sie gab sich ganz dem Gefühl hin, seinen Mund auf ihrer Haut zu spüren und seinen warmen, festen Körper direkt hinter ihr. Er strich mit den Fingern über die Haut unter ihrem Bauchnabel, und ihr Körper verspannte sich vor Verlangen. Schon schob er die Finger unter den Saum ihres Höschens und durch ihre Schamhaare auf der Suche nach ihrer Klitoris. Sie war so heiß und geschwollen. Wie war es ihm bloß gelungen, sie derart schnell zu erregen? Seine Finger bewegten sich immer schneller, übten Druck aus und fanden den richtigen Rhythmus, der sie innerhalb von Sekunden zum Orgasmus brachte.

»Oh Gott!«, schrie sie auf, als ihr Körper heftig zuckte. So schnell war sie noch nie in ihrem Leben gekommen.

Sie drehte den Kopf, um ihn zu küssen, griff nach ihm und berührte mit einer Hand die warme Haut an seinem Arm. Er hatte sein Hemd ausgezogen, während sie geschlafen hatte. Als sie die Finger ein wenig auf Wanderschaft gehen ließ, stellte sie fest, dass er seine Jeans noch anhatte. Verdammt.

Er erwiderte ihren Kuss und legte eine Hand mit gespreizten Fingern auf ihren nackten Bauch, während er mit der anderen durch den Stoff ihres Nachthemds hindurch eine Brust umfing. Seufzend ließ er das Kinn auf ihre Schulter sinken.

»Wie fühlst du dich?«, wollte sie wissen.

»Geil.«

Sie kicherte. »Ich meine deinen Kater.«

»Welcher Kater?«

Lächelnd schob sie eine Hand zwischen ihren Körpern hindurch und legte sie auf seine Erektion, die seine Hose ausbeulte. Sie hatte es schon am Vorabend vermutet, als er die Wölbung gegen ihren Venushügel gedrückt hatte, aber jetzt fand sie sich bestätigt: Oh ja, er war riesig. Ihr ganzer Körper pochte. Brian hielt ihre Hand fest, um zu verhindern, dass sie ihn streicheln konnte, aber er schob sie nicht weg.

»Warte«, sagte er. »Du hast mich gestern Abend in einem ziemlich schwierigen Zustand zurückgelassen, und jetzt stehe ich kurz vor der Explosion.«

»Erinnerst du dich noch an gestern Abend?«

»An jeden Augenblick, Myrna.«

Sie war überrascht, dass er noch alles wusste und sich sogar an ihren Namen erinnern konnte. »Da ist etwas Warmes, Feuchtes zwischen meinen Beinen, das nur darauf wartet, von diesem hier ausgefüllt zu werden.« Obwohl er ihre Hand festhielt, drückte sie sanft seinen Penis.

Er stöhnte und machte Anstalten aufzustehen.

»Wo willst du hin?«

»Ich muss ins Bad und mir einen runterholen, sonst halte ich keine fünf Sekunden durch.«

»Oh nein, das wirst du nicht tun.« Sie klammerte sich an seine Taille und wollte ihn nicht aus dem Bett lassen. »Ich kümmere mich schon darum.«

Sie löste seinen Gürtel und knöpfte seine Hose auf, um im nächsten Augenblick auch schon sein Glied aus den Boxershorts zu befreien.

Als sie seine dicke Erektion erblickte, zog sich ihr Innerstes vor Vorfreude zusammen. »Wunderschön«, murmelte sie.

»Wunderschön?«

Sie vermutete, dass es Männern nicht gerade gefiel, wenn man ihren Schwanz als wunderschön bezeichnete. Wenigstens hatte sie nicht niedlich gesagt. Aber niedlich war er nun wirklich nicht, denn er war wenigstens fünfundzwanzig Zentimeter lang, glatt und einfach prächtig. Unter der dunklen Haut zeichneten sich die Venen ab. Sie konnte es kaum erwarten, ihn zu schmecken und über die vergrößerte Eichel zu lecken. Sie wandte den Blick von seinem Glied ab und sah Brian in die Augen.

»Das ist eine verdammte Bestie, Brian. Du wirst mich damit aufspießen.«

Er sah sie zuerst verblüfft an, musste dann jedoch lachen. »Du kannst dich nur vor dieser Bestie schützen, indem du sie in den Mund nimmst.«

Sie küsste die Eichel, saugte sanft an einer Seite und machte sich dann daran, ihm mit schnellen Bewegungen die Jeans, die Boxershorts und die Socken auszuziehen.

»Lehn dich einfach zurück und entspann dich«, sagte sie. Die anklagende Stimme ihres Exmannes hallte ihr durch den Kopf: Nur zu, Myrna. Blas ihm einen. Zeig mir, dass ich recht hatte, du Hure.

Sie hielt inne und sah Brian unsicher an. Er legte ein Kissen ans Kopfbrett, lehnte sich zurück und spreizte die Beine, um ihr ohne zu zögern sein bestes Stück anzuvertrauen. Er hielt sie doch auch für eine Hure, nicht wahr?

»Was ist los?«, erkundigte sich Brian und berührte zärtlich ihr Haar. »Wenn du es nicht tun möchtest …«

Aber sie wollte es ja. Sie strich mit beiden Händen über die Innenseiten seiner Oberschenkel und schob seine Beine noch etwas weiter auseinander. Dann nahm sie seine Hoden in eine Hand, die prall und angespannt waren und sich ein wenig kühl anfühlten. Er keuchte auf. Zärtlich strich sie mit den Fingernägeln über seinen Hodensack, senkte den Kopf und saugte die lockere Haut in den Mund, um daran zu lecken, bis er sich am ganzen Körper verspannte. Als sie vorsichtig in die faltige Haut biss, zuckte Brian zusammen.

»Was zum …?«

Na los, Brian, nenn mich Hure.

Als er sich wieder entspannte, hob sie den Kopf und nahm seinen Penis bis zum Ansatz in den Mund. Sie schluckte, und Brian stöhnte auf. Während sie fest an seinem Glied saugte, ließ sie es langsam aus ihrem Mund gleiten und strich mit der Zunge über die Falte an der Eichel. Als es aus ihrem Mund rutschte, stöhnte Brian protestierend auf. Sie pustete etwas kühle Luft auf die Spitze, und Brian biss die Zähne zusammen und schnappte nach Luft.

»Hmmm«, murmelte sie und senkte den Kopf, um erneut an seinem Hodensack zu saugen.

»Du machst mich fertig, Myr«, flüsterte er.

Sie saugte einen Hoden in den Mund.

»Wow!« Er umklammerte das Bettzeug mit beiden Fäusten und schlug mit dem Hinterkopf gegen das Kopfbrett des Bettes.

Doch sie ließ bereits wieder von ihm ab und berührte seinen Schwanz mit den Fingerspitzen. Er begann zu zucken.

»Bitte«, flehte Brian. »Nimm ihn wieder in den Mund. Bitte.«

Sie senkte den Kopf noch weiter und leckte über die Haut zwischen seinen Hoden und ihrem ultimativen Ziel. Als sie die Zunge um seinen Anus tanzen ließ, wand er sich keuchend. Er stand kurz davor, seine Selbstbeherrschung zu verlieren. Nach einem Augenblick entspannte er sich jedoch wieder, und sie schob ihre Zungenspitze in ihn hinein. Er zuckte.

Noch hatte er sie nicht als Hure bezeichnet, aber sie wusste, was in seinem Kopf vorging.

Sie zog die Zunge wieder heraus und drückte einen saugenden Kuss auf seinen Anus, bevor sie wieder seinen Penis in den Mund nahm.

»Ja!«, stieß er keuchend hervor. »Danke.«