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Alkoholismus, Cannabis-Missbrauch, Promiskuität und Suizidalität - aber auch Hoffnung, Lebenslust und die Fähigkeit, sich selbst zu überwinden. Das Zeugnis einer verlorenen Seele, die letztendlich Frieden findet. Der Schmerz der Selbsterkenntnis, die Sehnsüchte einer Suchenden und die Einsicht, dass es nie zu spät ist, um glücklich zu werden.
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Seitenzahl: 82
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Allen Süchtigen und Suchenden gewidmet.
20.04.19
Mal denk ich, ich schreibe
Obwohl ich nur leide
Mal schreib ich
Und meide
Das Leid
Denn welche Wunden
Ich schreibend auch zeige
Am Ende sind sie doch
Ein schmeichelndes Kleid
*
Vorwort
Mit 15 Jahren
Abschnitt
Erkenntnis
Alles
Verlassen
Mit 16 Jahren
Angst
Jahrmarkt
Ausgebrannt
Mit 17 Jahren
Über meine Person
Strahlen
Abschied
Abgabe
Aufgabe
Mit 18 Jahren
R.M.R.
Gefesselt
Vergiss einfach, dass es Rilke gibt
Trostlos
Emo
Mit 19 Jahren
Sprachlos
Felsen
Lebenslauf
Ich bin wund
Ein Stein
Der Cowboy, die Hure
Knoten
Ich weiß; ich wusste
Väter
Überlegung
Wie wäre es?
Wenn betrunken
Konjunktiv
Anatomie
Mit 20 Jahren
Das Herz
Vorsatz
Ein Häuflein E.
Metamorphose
Eine
Mit 21 Jahren
Ein Baum, eine Schaukel
Mag sein
Unverständlich
Schutzlos ausgeliefert
Gartengedanken
Bedauern
Alkohol
Mit 22 Jahren
Ich sollte
Wunschvoll unglücklich
Querfeldein
Warum hält mich keiner auf?
Mein Herz
Goldene Mitte
Zu jung für dich
Nomen est Omen
Geheimgang
Mit 23 Jahren
Abgrenzung
Sterben
Kontaktanzeige
Angebot
M.-J.
Wieder
Dichterdämmerung
Wach
Nicht mehr
Marihuana
Keine Entschuldigung
Romantik
Streuner
Verkannt
Guck-in-die-Luft
Verkaterte Erkenntnis
Morgen
Glück gehabt
Verkatert an dich gedacht
Einschlafritual
Lotosblüte
Keine Sorge
Die große Frage
Schreibblockade
Mein Gegenüber
Das Labyrinth
Die Lüge
Freundliche Fremdeinschätzung
Zerstörung erschaffen
Sicherheit
Das Wichtigste
Keine Monogamie
Kurz nicht hingegeben
Die Poesie
Fass mich nicht an
Schwäche
Ausbrennen
„Die Reise“
Mit 24 Jahren
Löwenzahn
Weichen gestellt
Zwischenstand
Immer noch in Bewegung
Ohne Ablenkung
Am Haken
Widersprüchlich
Winter
Warten
Hagazussa
Auf dem Zaun sitzend
Mein Traum
Sterne holen
Wieder motiviert
Hüften
Zustand
Egoismus
Flüchtig
Erinnerung
Fluch
Grabesruhe
Mit 25 Jahren
Teufelskreis
Juli II
Logbuch
Arroganz
Auf den Punkt gebracht
Dunkle Mutter
Einmal ehrlich
Sehnsucht
Berufen
Den Fall vorbereiten
Aber arm
Ich bin so traurig an der Welt
Verzweifelt
Reglos
Holding out for a hero
Die Entschuldigung
Propheten
Befinden/Beschaffen
Wozu
Zu schwach
Die Liebe und Diebe
Hälfte verdrängt
Es ist Herbst
Narzissen
Die Mücke
Trotzdem weiter
Hin und her überlegt
Poetry Slam
Nicht mal bekifft glücklich
Die Maske
März in Uganda
Nachruf
Wüste
Immer dasselbe
Sexualtherapie
Manchmal
Erst danach
Dornröschenschlaf
Teil von mir
Manche Strecke
Bin mir sicher
Felsenfest
Verletzungen
Zu vielseitig
Zerrissen
Scheinwerfer
Aufgegeben
Dämon
Müdigkeit
Wir alle
Einzigartig einsam
Abwehrmechanismus
Borderline Bitch
Fibromyalgie
Selbstbewusstsein
Immer noch nicht clean
Hinterlasse Spuren
Die Droge
Rausch
Gefühlsknoten
Verdrängung
Immer wahr
Die Schwester und der Andere
Haltlos
Warum so?
Mit 26 Jahren
Die Wahrheit
Das Leben ergründen
Holz
Irgendwann dann
Die Ahnung
Ich habe zwei Gesichter
Giftige Angst
Es ist vorbei
Lasten löschen
Voreilig
Will dich nicht mehr wollen müssen
Alkohol aufgeben
Zwei Männer
Die Echte
Publikum
An Alk
Nur ich
Freudloses Funktionieren
Nüchtern bleiben
Wunsch
Irgendwie deprimierend
Aufbruch bereit
Ein Steg
Vollschlagen
Jack D.
Alkoholismus
Loslassen, aber behalten
Wäre Frieden
Wahllos wandern
Der Krug
An Alk II
Verzehre mich
Keine, die wartet
Der Sucht verhaftet
Beichte
Bitte
Weiter wachsen
Kraftlos
Lass mich frei sein
Juni II
Überwindung
Holprig
Egozentrische Existenz
Leben lernen
Langsam heilen
Ausblick
Mit 27 Jahren
Die Welt
Keine Suche
Grob
Horny & Heartbroken
Zehn Jahre Lagerfeuer
Herumtreiben
Unverarbeitet
Bewegen
Wie Alkohol
Grenzenlos
Die Befreiung
Das einzige, was ich will
Zusammenfassung
Dazugelernt
Als ob ich es nicht wüsste
Nachwort
Danksagung
Vita
Ich kann nicht alles auf äußere Umstände schieben. Die Trennung meiner Eltern, die plötzliche finanzielle Not, das Mobbing in der Schule und der Leistungsdruck eines bayerischen Gymnasiums – all dies waren nur Anstöße, welchen den Stein meiner Selbstzerstörung ins Rollen brachten. Immer schon war ich ein sensibles Geschöpf, empfindlich und nachdenklich.
Doch plötzlich kam die Angst hinzu, die Scham und die Unfähigkeit, meinen Problemen ins Gesicht zu sehen. Ich litt unter meinen Gefühlen wie unter einem schrecklichen Fluch. Versuchte, dem Leben stand zu halten, als wäre ich seiner Gewalt hilflos ausgeliefert.
Im Alter von sechzehn Jahren entwickelte ich ein Alkoholproblem, fügte später Cannabis-Missbrauch hinzu und begab mich dadurch in eine Abwärtsspirale aus Selbsthass, Verdrängung und fehlgesteuertem Handeln, welches neue Gründe für besagten Selbsthass lieferte. Stabilisierte mich der Konsum von Rauschgift und Sex auch äußerlich – manche Erkenntnisse ließen sich dennoch nicht beiseite schieben.
In meiner Lyrik spiegeln sich sämtliche Zweifel, Fragen und Weisheiten wider, welche dieser Lebensstil mit sich brachte.
Im Alter von 24 Jahren erreichte ich einen Wendepunkt und begann meine Reise1 in ein besseres Leben. Oder, wie ich zugeben muss, überhaupt zurück ins Leben. Mit dieser Umkehr war es jedoch nicht getan, dem Alkohol zu entsagen, nur der erste Schritt.
Nach wie vor verdrängte ich meine Probleme und Schattenseiten, bis ich zwei Jahre später auch das Cannabis aufgab.
Es erstaunt mich, anhand meiner Lyrik zu sehen, wie ich mich von Tiefpunkt zu Tiefpunkt hangelte, ohne komplett unterzugehen. Wie ich Wege ins Licht wähnte und doch wieder verlor. Wie lange ich bereits wusste, wonach ich suchte, ohne mich darauf zubewegen zu können.
Das Folgende zeigt, wie schmerzhaft und schwierig sich Selbsterkenntnis gestaltet.
Wie lange der Wandel auf sich warten lässt und dass er dennoch möglich ist.
Ich bedauere vieles und bereue doch nichts.
Meine Geschichte hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Eine Schriftstellerin, die ihre Wunden nicht mehr verstecken muss.
1 Die Reise. Gedichte und Gedanken. (2020)
04.06.08
Es hört sich an wie Regen, doch es ist nur Fantasie
Leise lauschen Mauern meiner Melodie
Immer wollte ich vergessen
Jetzt will ich zurück
Vergangenheit ist nicht nur Schmerz
Auch Freude, Liebe, Glück
Doch zu spät – alles vorbei
Ich dreh mich um und geh
In eine andere Richtung
Damit ich nicht im Schatten steh
*
Ich habe kein Zuhause mehr
Und hab es kaum genossen
Die Fenster sind jetzt zugenagelt
Die Türen sind verschlossen
So muss ich also weiter ziehen
Bis ich nicht mehr kann
Dorthin, wo meine Träume sind
Wo alles begann
*
11.06.08
Es war ein letztes Liebeslied
Ein Honigherz in meiner Hand
Als voll Mondlicht deine Augen
Mich schweiften mit ihrem Blick
Ein letzter Tanz in gläsernen Schuhen
Eine letzte Maske auf meinem Gesicht
Ich ziehe es aus, mein Kostüm
Sieh:
Die Krähen in meinem Haar
Die Tränen auf meiner Wange
Die Fesseln an meiner Hand
Jetzt musst du mich nehmen, wie ich bin
*
03.08.08
Der dichte, schwere Vorhang
Hält fern das Sonnenlicht
Sodass ich nur erahnen kann
Im Spiegel mein Gesicht
Zerbrochen ist die heile Welt
Das Ganze ward gespalten
Da ist nichts, was mich noch hält
Was hat mich sonst gehalten?
Mein Haus steht leer und meine Sachen
Sind nun verstreut im Wind
Von fern hör' ich ein leises Lachen
Als wäre es mein Kind
*
06.07.09
I.
Niemand, der mich hält
Wenn ich falle, falle
Mit rasendem Herzen
Hämmernder Panik
In meinem wüsten Kopf
Mein Körper zu leer zum Lieben
Zu müde zum Schweben
Zum Bleiben, zum Sterben
Zu weit weg
II.
Ein Gellen in meinen Ohren
Eisige Winde auf meinem Gesicht
Brausende Unermesslichkeit
Verschlingt den Rest
Meiner sich windenden Seele
III.
Das Gerüst meines Körpers
So leicht
Mit Fetzen meiner Selbst behaftet
Schwerelos
Und doch verzweifelt klammernd
Sein Zittern nimmt mir jegliche Zeit
IV.
Grausamer Schrei
Herausbrechend
Aus dieser glatten, sich wiegenden Hülle
Von Schmerz gequält
Aufgestaute Gefühle
Jetzt getrieben von kalter Einsamkeit
Und heiße Tränen
Bringen dies kalt-schweißige Bündel
Zur Ruhe
*
06.07.09
Ewig drehen muss ich mich
Drehen, drehen
Bis ich verliere
*
28.08.09
Tritt mich aus, du Ungeheuer
Verbrannt bin ich mit Haut und Haar
In meinem eigenen Sehnsuchtsfeuer
Dass meine Wünsche werden wahr
Doch Wünsche – ja das weiß ich jetzt
Die brennen fast so, wie mein Haus
Da hab ich mich nur mehr verletzt
Und treib' mir selbst die Träume aus
*
05.05.10
Ich sage
Niemand darf sich eine Meinung machen
Ihr dürft nicht sehen, was ihr wollt
Ihr dürft nicht denken, dass ihr wisst
Dürft niemals falsche Schlüsse ziehen
Niemals voreilige
Trotzdem gibt es Menschen
Die alles fragen dürfen
Doch sie wissen bereits
*
13.08.10
Ich liebe all die vielen Dinge
Mehr als manche je gesehen
Wie sie mich schütteln und mich werfen
Viele werden nicht verstehen
Doch tanzen meine Augenlichter
Im Glanz so grober Heiterkeit
Auf dem Kopf der Frühlingsleiter
Trag ich Sehnsucht hoch und weit
*
22.08.10
Aus Angst und Qual kommt ein Geständnis:
Das Leben lässt mich nicht mehr zu
So pack' ich singend meine Sachen
Finde in deinen Wäldern Ruh
*