Sinnsucht und Selbstsuche - Elisabeth Schwachulla - E-Book

Sinnsucht und Selbstsuche E-Book

Elisabeth Schwachulla

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Beschreibung

Alkoholismus, Cannabis-Missbrauch, Promiskuität und Suizidalität - aber auch Hoffnung, Lebenslust und die Fähigkeit, sich selbst zu überwinden. Das Zeugnis einer verlorenen Seele, die letztendlich Frieden findet. Der Schmerz der Selbsterkenntnis, die Sehnsüchte einer Suchenden und die Einsicht, dass es nie zu spät ist, um glücklich zu werden.

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Allen Süchtigen und Suchenden gewidmet.

20.04.19

Wunderwunden

Mal denk ich, ich schreibe

Obwohl ich nur leide

Mal schreib ich

Und meide

Das Leid

Denn welche Wunden

Ich schreibend auch zeige

Am Ende sind sie doch

Ein schmeichelndes Kleid

*

Inhalt

Vorwort

Mit 15 Jahren

Abschnitt

Erkenntnis

Alles

Verlassen

Mit 16 Jahren

Angst

Jahrmarkt

Ausgebrannt

Mit 17 Jahren

Über meine Person

Strahlen

Abschied

Abgabe

Aufgabe

Mit 18 Jahren

R.M.R.

Gefesselt

Vergiss einfach, dass es Rilke gibt

Trostlos

Emo

Mit 19 Jahren

Sprachlos

Felsen

Lebenslauf

Ich bin wund

Ein Stein

Der Cowboy, die Hure

Knoten

Ich weiß; ich wusste

Väter

Überlegung

Wie wäre es?

Wenn betrunken

Konjunktiv

Anatomie

Mit 20 Jahren

Das Herz

Vorsatz

Ein Häuflein E.

Metamorphose

Eine

Mit 21 Jahren

Ein Baum, eine Schaukel

Mag sein

Unverständlich

Schutzlos ausgeliefert

Gartengedanken

Bedauern

Alkohol

Mit 22 Jahren

Ich sollte

Wunschvoll unglücklich

Querfeldein

Warum hält mich keiner auf?

Mein Herz

Goldene Mitte

Zu jung für dich

Nomen est Omen

Geheimgang

Mit 23 Jahren

Abgrenzung

Sterben

Kontaktanzeige

Angebot

M.-J.

Wieder

Dichterdämmerung

Wach

Nicht mehr

Marihuana

Keine Entschuldigung

Romantik

Streuner

Verkannt

Guck-in-die-Luft

Verkaterte Erkenntnis

Morgen

Glück gehabt

Verkatert an dich gedacht

Einschlafritual

Lotosblüte

Keine Sorge

Die große Frage

Schreibblockade

Mein Gegenüber

Das Labyrinth

Die Lüge

Freundliche Fremdeinschätzung

Zerstörung erschaffen

Sicherheit

Das Wichtigste

Keine Monogamie

Kurz nicht hingegeben

Die Poesie

Fass mich nicht an

Schwäche

Ausbrennen

„Die Reise“

Mit 24 Jahren

Löwenzahn

Weichen gestellt

Zwischenstand

Immer noch in Bewegung

Ohne Ablenkung

Am Haken

Widersprüchlich

Winter

Warten

Hagazussa

Auf dem Zaun sitzend

Mein Traum

Sterne holen

Wieder motiviert

Hüften

Zustand

Egoismus

Flüchtig

Erinnerung

Fluch

Grabesruhe

Mit 25 Jahren

Teufelskreis

Juli II

Logbuch

Arroganz

Auf den Punkt gebracht

Dunkle Mutter

Einmal ehrlich

Sehnsucht

Berufen

Den Fall vorbereiten

Aber arm

Ich bin so traurig an der Welt

Verzweifelt

Reglos

Holding out for a hero

Die Entschuldigung

Propheten

Befinden/Beschaffen

Wozu

Zu schwach

Die Liebe und Diebe

Hälfte verdrängt

Es ist Herbst

Narzissen

Die Mücke

Trotzdem weiter

Hin und her überlegt

Poetry Slam

Nicht mal bekifft glücklich

Die Maske

März in Uganda

Nachruf

Wüste

Immer dasselbe

Sexualtherapie

Manchmal

Erst danach

Dornröschenschlaf

Teil von mir

Manche Strecke

Bin mir sicher

Felsenfest

Verletzungen

Zu vielseitig

Zerrissen

Scheinwerfer

Aufgegeben

Dämon

Müdigkeit

Wir alle

Einzigartig einsam

Abwehrmechanismus

Borderline Bitch

Fibromyalgie

Selbstbewusstsein

Immer noch nicht clean

Hinterlasse Spuren

Die Droge

Rausch

Gefühlsknoten

Verdrängung

Immer wahr

Die Schwester und der Andere

Haltlos

Warum so?

Mit 26 Jahren

Die Wahrheit

Das Leben ergründen

Holz

Irgendwann dann

Die Ahnung

Ich habe zwei Gesichter

Giftige Angst

Es ist vorbei

Lasten löschen

Voreilig

Will dich nicht mehr wollen müssen

Alkohol aufgeben

Zwei Männer

Die Echte

Publikum

An Alk

Nur ich

Freudloses Funktionieren

Nüchtern bleiben

Wunsch

Irgendwie deprimierend

Aufbruch bereit

Ein Steg

Vollschlagen

Jack D.

Alkoholismus

Loslassen, aber behalten

Wäre Frieden

Wahllos wandern

Der Krug

An Alk II

Verzehre mich

Keine, die wartet

Der Sucht verhaftet

Beichte

Bitte

Weiter wachsen

Kraftlos

Lass mich frei sein

Juni II

Überwindung

Holprig

Egozentrische Existenz

Leben lernen

Langsam heilen

Ausblick

Mit 27 Jahren

Die Welt

Keine Suche

Grob

Horny & Heartbroken

Zehn Jahre Lagerfeuer

Herumtreiben

Unverarbeitet

Bewegen

Wie Alkohol

Grenzenlos

Die Befreiung

Das einzige, was ich will

Zusammenfassung

Dazugelernt

Als ob ich es nicht wüsste

Nachwort

Danksagung

Vita

Vorwort

Ich kann nicht alles auf äußere Umstände schieben. Die Trennung meiner Eltern, die plötzliche finanzielle Not, das Mobbing in der Schule und der Leistungsdruck eines bayerischen Gymnasiums – all dies waren nur Anstöße, welchen den Stein meiner Selbstzerstörung ins Rollen brachten. Immer schon war ich ein sensibles Geschöpf, empfindlich und nachdenklich.

Doch plötzlich kam die Angst hinzu, die Scham und die Unfähigkeit, meinen Problemen ins Gesicht zu sehen. Ich litt unter meinen Gefühlen wie unter einem schrecklichen Fluch. Versuchte, dem Leben stand zu halten, als wäre ich seiner Gewalt hilflos ausgeliefert.

Im Alter von sechzehn Jahren entwickelte ich ein Alkoholproblem, fügte später Cannabis-Missbrauch hinzu und begab mich dadurch in eine Abwärtsspirale aus Selbsthass, Verdrängung und fehlgesteuertem Handeln, welches neue Gründe für besagten Selbsthass lieferte. Stabilisierte mich der Konsum von Rauschgift und Sex auch äußerlich – manche Erkenntnisse ließen sich dennoch nicht beiseite schieben.

In meiner Lyrik spiegeln sich sämtliche Zweifel, Fragen und Weisheiten wider, welche dieser Lebensstil mit sich brachte.

Im Alter von 24 Jahren erreichte ich einen Wendepunkt und begann meine Reise1 in ein besseres Leben. Oder, wie ich zugeben muss, überhaupt zurück ins Leben. Mit dieser Umkehr war es jedoch nicht getan, dem Alkohol zu entsagen, nur der erste Schritt.

Nach wie vor verdrängte ich meine Probleme und Schattenseiten, bis ich zwei Jahre später auch das Cannabis aufgab.

Es erstaunt mich, anhand meiner Lyrik zu sehen, wie ich mich von Tiefpunkt zu Tiefpunkt hangelte, ohne komplett unterzugehen. Wie ich Wege ins Licht wähnte und doch wieder verlor. Wie lange ich bereits wusste, wonach ich suchte, ohne mich darauf zubewegen zu können.

Das Folgende zeigt, wie schmerzhaft und schwierig sich Selbsterkenntnis gestaltet.

Wie lange der Wandel auf sich warten lässt und dass er dennoch möglich ist.

Ich bedauere vieles und bereue doch nichts.

Meine Geschichte hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Eine Schriftstellerin, die ihre Wunden nicht mehr verstecken muss.

1 Die Reise. Gedichte und Gedanken. (2020)

Mit 15 Jahren

04.06.08

Abschnitt

Es hört sich an wie Regen, doch es ist nur Fantasie

Leise lauschen Mauern meiner Melodie

Immer wollte ich vergessen

Jetzt will ich zurück

Vergangenheit ist nicht nur Schmerz

Auch Freude, Liebe, Glück

Doch zu spät – alles vorbei

Ich dreh mich um und geh

In eine andere Richtung

Damit ich nicht im Schatten steh

*

Erkenntnis

Ich habe kein Zuhause mehr

Und hab es kaum genossen

Die Fenster sind jetzt zugenagelt

Die Türen sind verschlossen

So muss ich also weiter ziehen

Bis ich nicht mehr kann

Dorthin, wo meine Träume sind

Wo alles begann

*

11.06.08

Alles

Es war ein letztes Liebeslied

Ein Honigherz in meiner Hand

Als voll Mondlicht deine Augen

Mich schweiften mit ihrem Blick

Ein letzter Tanz in gläsernen Schuhen

Eine letzte Maske auf meinem Gesicht

Ich ziehe es aus, mein Kostüm

Sieh:

Die Krähen in meinem Haar

Die Tränen auf meiner Wange

Die Fesseln an meiner Hand

Jetzt musst du mich nehmen, wie ich bin

*

03.08.08

Verlassen

Der dichte, schwere Vorhang

Hält fern das Sonnenlicht

Sodass ich nur erahnen kann

Im Spiegel mein Gesicht

Zerbrochen ist die heile Welt

Das Ganze ward gespalten

Da ist nichts, was mich noch hält

Was hat mich sonst gehalten?

Mein Haus steht leer und meine Sachen

Sind nun verstreut im Wind

Von fern hör' ich ein leises Lachen

Als wäre es mein Kind

*

Mit 16 Jahren

06.07.09

Angst

I.

Niemand, der mich hält

Wenn ich falle, falle

Mit rasendem Herzen

Hämmernder Panik

In meinem wüsten Kopf

Mein Körper zu leer zum Lieben

Zu müde zum Schweben

Zum Bleiben, zum Sterben

Zu weit weg

II.

Ein Gellen in meinen Ohren

Eisige Winde auf meinem Gesicht

Brausende Unermesslichkeit

Verschlingt den Rest

Meiner sich windenden Seele

III.

Das Gerüst meines Körpers

So leicht

Mit Fetzen meiner Selbst behaftet

Schwerelos

Und doch verzweifelt klammernd

Sein Zittern nimmt mir jegliche Zeit

IV.

Grausamer Schrei

Herausbrechend

Aus dieser glatten, sich wiegenden Hülle

Von Schmerz gequält

Aufgestaute Gefühle

Jetzt getrieben von kalter Einsamkeit

Und heiße Tränen

Bringen dies kalt-schweißige Bündel

Zur Ruhe

*

06.07.09

Jahrmarkt

Ewig drehen muss ich mich

Drehen, drehen

Bis ich verliere

*

28.08.09

Ausgebrannt

Tritt mich aus, du Ungeheuer

Verbrannt bin ich mit Haut und Haar

In meinem eigenen Sehnsuchtsfeuer

Dass meine Wünsche werden wahr

Doch Wünsche – ja das weiß ich jetzt

Die brennen fast so, wie mein Haus

Da hab ich mich nur mehr verletzt

Und treib' mir selbst die Träume aus

*

Mit 17 Jahren

05.05.10

Über meine Person

Ich sage

Niemand darf sich eine Meinung machen

Ihr dürft nicht sehen, was ihr wollt

Ihr dürft nicht denken, dass ihr wisst

Dürft niemals falsche Schlüsse ziehen

Niemals voreilige

Trotzdem gibt es Menschen

Die alles fragen dürfen

Doch sie wissen bereits

*

13.08.10

Strahlen

Ich liebe all die vielen Dinge

Mehr als manche je gesehen

Wie sie mich schütteln und mich werfen

Viele werden nicht verstehen

Doch tanzen meine Augenlichter

Im Glanz so grober Heiterkeit

Auf dem Kopf der Frühlingsleiter

Trag ich Sehnsucht hoch und weit

*

22.08.10

Abschied

Aus Angst und Qual kommt ein Geständnis:

Das Leben lässt mich nicht mehr zu

So pack' ich singend meine Sachen

Finde in deinen Wäldern Ruh

*