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Mit einem Blick in die Natur wird plötzlich alles ganz leicht: Das Annehmen und Loslassen, das Akzeptieren und Ändern, Grenzen zu ziehen und Hürden zu nehmen, das Verzeihen und Wagen, das Wachsen ohne Druck, die lang ersehnte Selbstliebe. Anhand ihrer klaren Philosophie sowie ihrer eigenen Geschichte zeichnet Elisabeth Schwachulla ein Bild vom natürlichen Wesen und Wachstum des Menschen, dem das System, in dem wir leben, entgegen steht. Kreative Denkanstöße und heilsame Schreibaufgaben ebnen den Weg zu einem erfüllten Leben. Ein Ratgeber, der alle Aspekte des Seins abdeckt und vom Zwang der Gesellschaft befreit.
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Seitenzahl: 109
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Für alle, die denken:
„Das müsste doch anders gehen.“
WEITER WACHSEN
Der natürliche Weg zur Lebenslust
EINFÜHRUNGSTEIL
Vorwort
Wie ein großer Denkfehler uns das Leben erschwert
Warum bist du hier?
Wieso ausgerechnet ich dir helfen will und welche grundlegenden Prinzipien dich auf deinem Weg unterstützen
Wo willst du hin?
Wieso es immer weiter geht und wie das aussieht
Was erwartet dich hier?
Wie das Buch aufgebaut ist und wie du dich am besten auf die Lektüre vorbereitest
Und los geht’s!
Ein paar Gedanken zu Ressourcen und ein erster Überblick über die verschiedenen Lebensbereiche
HAUPTTEIL
DAS HAUS
PRIORITÄTEN UND PRAKTISCHES
Routine
Regelmäßiges schöner gestalten
Wie du alltägliche Strukturen deinen Bedürfnissen anpassen und wertschätzen kannst
Ausmisten
Raum schaffen für Neues
Wie du Kompensationsmechanismen erkennen und durch Konstruktives ersetzen kannst
Renovieren und Baustellen
Grundlegende Änderungen vornehmen
Wie du große Entscheidungen treffen und motiviert umsetzen kannst
Beziehungskisten
Verhältnisse reflektieren und wandeln
Wie du Verzeihen und deine Beziehungen verbessern kannst
DER GARTEN
GEDANKEN UND GEFÜHLE
Unkraut
Nutzloses von Nützlichem unterscheiden und ausmerzen
Wie du Sorgen und negative Gedanken in den Griff bekommen kannst
Nutzpflanzen
Pläne, Ideen und Projekte
Wie du deine Vorstellungen ertragreich umsetzen kannst
Wetter
Gefühle und Stimmungen
Wie du dein Innenleben wertschätzen und bewältigen kannst
Wurzeln
Ungelöstes, das betrachtet werden will
Wie du tiefe Verletzungen erkennen und beherrschen kannst
DAS SELBST
PERSÖNLICHKEIT UND POTENTIAL
Selbsterkenntnis
Außerhalb fremder Maßstäbe denken und verstehen, wer du bist
Wie du deine Persönlichkeit erkennen und wertfrei betrachten kannst
Selbstwert
Verantwortung übernehmen und wieso das deinen Wert nicht mindert
Wie du mit deiner Vergangenheit Frieden schließen und aus Teufelskreisen ausbrechen kannst
Selbstentwicklung
Wieso du dich als Projekt betrachten solltest und wie du an dir arbeiten darfst
Wie du dein Potential bestimmen, wertschätzen und entfalten kannst
Selbstfürsorge
Einen liebevollen Umgang mit dir selbst erlernen
Wie du dich selbst als liebenswert ansehen und ebenso behandeln kannst
TIPPS, TRICKS, GRUNSÄTZLICHES UND KLEINE ÜBUNGEN
Wie du dir Entscheidungen erleichtern, dich selbst beobachten und über dich hinaus wachsen kannst
SCHLUSSTEIL
Fazit
Was es heißt, mit dem Schmerz zu leben
Viel zu viele Menschen sind unglücklich, obwohl sie es nicht sein müssten und unfähig, sich selbst liebend anzunehmen. Sie erschweren sich das Leben, ohne es zu merken – beeinflusst von ihrem Umfeld. Die Welt, in der wir leben, zwingt uns zu falschen Betrachtungs- und Herangehensweisen, obwohl die Wahrheit direkt vor uns liegt. Wir haben lediglich verlernt, sie zu sehen und in ihr den Schlüssel zu Glück und innerem Frieden zu erkennen.
Der Mensch ist ein natürliches Wesen. Ist wie alles Natürliche einzigartig, wandelbar und äußeren Einflüssen unterworfen. Welche Ratgeber ich auch las, auf welche inspirierenden Ansätze ich auch stieß, welche Therapieformen ich auch betrachtete: Diese alles verändernde Wahrheit fand ich nicht. Dabei bildet sie doch für mich persönlich den Weg zu allem Guten. Durch diese Erkenntnis konnte ich lernen, meine Lebensgestaltung in Angriff zu nehmen, mein Potential zu entfalten und mich selbst zu lieben – mich dabei jedoch frei zu fühlen, auch von Druck und Bereuen.
Ich muss klarstellen, dass ich einst das Gegenteil von all jenem verkörperte. Mich selbst verachtete, mein Leben als wertlos empfand und beenden wollte. Dies sind nicht die Erkenntnisse einer glücklichen Person, sondern eines Menschen, der sich in jeglicher Hinsicht ganz unten befand. Ich war verzweifelt, todunglücklich und verloren. Alles, was du in diesem Buch finden wirst, sind die Blickwinkel, Gedankenspiele und Herangehensweisen, welche mir das Leben gerettet und mich zu einem glücklichen Menschen gemacht haben. Ich hoffe, dass sie auch dir dabei helfen können, etwas Schlechtes besser zu machen und neuen Mut zu schöpfen.
Wie bereits angedeutet, basiert alles darauf, eine Verbindung zur Natur zu ziehen. Während der Mensch eindeutig ein organisches Lebewesen ist, messen wir ihn und seine Eigenheiten doch an einem anderen Maßstab, als beispielsweise Pflanzen und Tiere. Trägt meine Pflanze keine Früchte, ist vermutlich meine Pflege schuld, ihre Platzierung oder ihre Erde. Trägt meine Arbeit keine Früchte, suche ich die Schuld lediglich bei mir – nicht bei meinem Umfeld oder sonstigen äußeren Einflüssen. Verliert ein Baum im Herbst seine Blätter, ist mir bewusst, dass es sich dabei um einen natürlichen und notwendigen Vorgang handelt, dass ihm neue wachsen werden und sein Wert auch kahl nicht gemindert ist. Verliere ich meine Haare, meine täglichen Schlachten oder Fähigkeiten, die mir sonst zur Verfügung standen, neige ich dazu, diese Veränderung als falsch und dauerhaft anzusehen sowie aufgrund dessen meinen gesamten Wert in Frage zu stellen.
Betrachten wir die Natur, sehen wir Individualität und würden nie erwarten, dass sich Kletterpflanzen ohne geeignete Strukturen aufrichten. In Bezug auf Menschen vergessen wir jedoch manchmal, dass alle unterschiedlich beschaffen sind, verschiedene Fähigkeiten und Bedürfnisse haben, dass sie vielleicht Unterstützung bräuchten, die ihnen nicht zur Verfügung steht, oder an einem sonnigeren Platz, in einem anderen Umfeld besser gedeihen würden.
Ich zähle sowohl Rassismus, Sexismus, Ableismus und Klassismus zu den Phänomenen, welche bewirken, dass die nötigen Strukturen nicht jedem Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen – erachte jedoch auch die Vorstellung, physischen Krankheiten sei mehr Relevanz beizumessen als psychischen Erkrankungen, als eine für die Natur des Menschen völlig ungeeignete. So lernen wir viel zu früh, unsere mentalen und emotionalen Bedürfnisse zu unterdrücken und entwickeln chronische Krankheiten, welche Beschwerden in diesen Bereichen in den sozial adäquaten physischen Bereich verlagern. So entwickeln wir Süchte und andere ungesunde Verhaltensweisen, um verdrängen und funktionieren zu können. So vergessen wir, dass der Sinn des Lebens nicht darin bestehen kann, Ansprüchen gerecht zu werden, welche in einem solchen Widerspruch zu unserer Beschaffenheit stehen. Während wir bei Tieren auf eine artgerechte, natürliche Haltung achten und synthetische Gegenstände vor den Einflüssen der Natur schützen, haben wir den Umgang mit unserer eigenen Art verlernt. Wir wissen, welches Streu in einen Meerschweinchen-Käfig gehört und welcher Bodenbelag unserem Auto nicht gut tut, dass unser Mobiltelefon nicht nass werden sollte, unsere Fische hingegen schon. Wie kommt es, dass in unseren Augen lediglich der Mensch zu jeder Tag- und Nachtzeit, in jeder Umgebung funktionieren – ja gar glücklich dabei sein muss?
Dass wir uns selbst an leblosen, unnatürlichen Maßstäben messen, ist meiner Ansicht nach nicht nur falsch, sondern darüber hinaus Grund für die große Verwirrung, Verzweiflung und Traurigkeit, die so vielen Menschen ihr Leben erschwert. Leider ist unser Alltag jedoch nicht auf uns ausgelegt. Es gibt keinen Winterschlaf, kein Frühlingserwachen und Hitzefrei, wenn man einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Es gibt keine Möglichkeit, zu überleben, ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch zu haben, wenn man sich nicht an die vorgegebenen Strukturen hält – wenn man nicht tagaus tagein Konsequenz, Disziplin und Leistungsfähigkeit an den Tag legt. Ich will daher im Folgenden auch jenen unnatürlichen Bereich des Lebens mit einbeziehen und versuchen, einen Weg aufzuzeigen, diesen dennoch an unsere menschlichen Bedürfnisse anzupassen. Will darüber hinaus verdeutlichen, was die Lebendigkeit des Menschen ausmacht, inwiefern sie der Schlüssel zu Selbstliebe und einer erfüllten Lebensführung ist und wie wir sie durch einen veränderten Blickwinkel, einen neuen Fokus wiederentdecken können.
Ich will mit diesem Buch eine Anleitung dafür schaffen, den Denkfehler unserer Gesellschaft zu beseitigen und eine artgerechte Lebensführung zu finden. Wir wollen wachsen, wie die Pflanzen und werden dabei unnötig gehemmt. Wir wollen weiter wachsen, weil es immer noch weiter geht. Weil es nie zu spät für Veränderung ist, oder dafür, unser Potential zu entfalten. Es ist nie zu spät dafür, glücklich zu sein.
Geht es dir, wie es mir damals ging? Du lebst ein Leben, so gut du kannst, doch bist nicht wirklich glücklich? Trägst du vielleicht einen großen Kummer in dir, den du nicht bewältigen kannst? Hast du das Gefühl, etwas stimme noch nicht ganz? Fragst du dich: Wer bin ich? Was will ich? Was kann ich? Und hast keine zufriedenstellenden Antworten darauf? Suchst du einen Weg, eine Lösung, eine Veränderung? Dann ist dieses Buch für dich.
Ich werde dir nicht sagen, wo dein Problem liegt und was du tun sollst. Denn das kannst nur du wissen. Ich werde dich lediglich dabei unterstützen, dich selbst und deinen Weg zu finden – indem ich dich an jenen Erfahrungen teilhaben lasse, die mich damals gerettet haben.
Vor sieben Jahren war ich eine lebensmüde Alkoholikerin, die kurz vor dem Abschluss eines Studiums stand, dessen Nutzen sie von Anfang an nicht gesehen hatte. Ich trieb mich in der Großstadt herum, hielt meine eigene Gesellschaft nicht aus und suchte daher die zahlreicher, immer wechselnder Partner. Ich traf schlechte Entscheidungen und hasste mich selbst. Sowohl Selbstliebe und daher Selbstfürsorge als auch ein Sinn oder eine Richtung für mein Leben fehlten mir komplett.
Nun lebe ich abstinent, in einer monogamen Beziehung, in einem winzigen Bergdorf und bin seit einiger Zeit wirklich glücklich. An diesen Punkt, zur Erfüllung meiner Wünsche und Sehnsüchte bin ich gelangt, indem ich mich selbst wahrhaftig kennen gelernt und verändert habe. Ich habe Selbstliebe gefunden und Wege, mich zu entfalten und auszudrücken. Die hilfreichen Denkanstöße fand ich über Jahre hinweg in Büchern, Filmen sowie den Aussagen anderer Menschen. Fand sie darüber hinaus durch das eingehende Betrachten meiner Selbst und der Natur. Bald gelangte ich zu Erkenntnissen, die meine Sicht auf das Leben komplett verändern und meine Reise ins Glück unterstützen sollten. Ich sehe nun alles klarer als je zuvor und möchte dasselbe für dich tun. In diesem Buch teile ich Gedanken und Aufgaben mit dir, welche einen ehrlichen Blick auf alle Lebensbereiche ermöglichen und dir einen gesunden Umgang mit dir selbst beibringen. Alles, was du brauchst, um zu erfahren, wer du bist, was du willst und was du kannst, ist die Bereitschaft, dich auf diese Reise einzulassen.
Was dir fehlt, ist ziemlich sicher eine Perspektive. Ich selbst befand mich häufig an Punkten, an welchen ich dachte, es ginge nicht weiter. Ich war festgefahren, sah weder ein Ziel am Horizont noch einen Ausweg aus meiner schwierigen Situation. Ich hatte Vorstellungen für mein Leben, die ich nicht umsetzen konnte, weil ich mich am falschen Ausgangspunkt befand. So konnten mir auch Außenstehende nicht helfen, da es ihnen unmöglich war, meine persönlichen Schwierigkeiten zu erkennen. Ihre Ratschläge bestanden in Aussagen wie „such dir doch einfach einen Job“, weil sie nicht sehen konnten, wie alkoholkrank ich war. Nur ich selbst konnte letztendlich zu allen Erkenntnissen gelangen, die mich weiter brachten und auch du musst diese Arbeit alleine leisten. Wie ich jedoch Anleitungen in manchen Aussagen, Zitaten und Situationen fand, so will ich dir alle Werkzeuge mitgeben, von denen ich auf meinem Weg Gebrauch gemacht habe und auf welche ich noch heute baue.
Das wichtigste auf deiner Reise besteht darin, einen Schritt zu tun. Den ersten Schritt und dann immer den nächsten. Vielleicht hast du eine Vorstellung davon, wo du „eigentlich sein solltest“ - diese hilft dir jedoch nicht dabei, ans Ziel zu gelangen. Ja, eine grobe Richtung sollte dir bewusst sein, doch fokussierst du dich beim Bergsteigen lediglich auf den Gipfel, ist dein Tritt nicht sicher, stürzt du vielleicht ab. Ich will dir also als erstes klar machen, dass es auf jeden Fall vorwärts geht – sicher jedoch nur Schritt für Schritt. Einen wichtigen hast du bereits getan: Bereitschaft für Veränderung gezeigt. Nun geht es daran, den nächsten zu tun. Dafür verinnerlichst du am besten die folgenden drei Prinzipien:
1. Ich bin ehrlich zu mir selbst
Erst, wenn wir uns selbst und unsere Lebensgestaltung wahrhaftig sehen, können wir etwas verändern. Oft sitzen wir dem Trugschluss auf, dass alles, was wir nicht sehen, nicht vorhanden ist. Dass alles, was wir nicht wahrhaben wollen, nicht wahr sei. Doch dadurch verdrängen wir lediglich und verändern nichts.
Kannst du einen Gegenstand reparieren ohne zu sehen, wo er beschädigt ist? Kannst du etwas säubern ohne die Verschmutzung zu betrachten? Kannst du eine Mahlzeit perfekt würzen ohne sie abzuschmecken? Natürlich nicht. Ich weiß, wie schwierig und schmerzhaft es ist, die Augen auch für alles Negative zu öffnen und wirklich ehrlich zu sich selbst zu sein. Doch weiß auch, dass ich ohne diese Ehrlichkeit immer noch verloren wäre. Jeder Makel, jeder Schaden kann behoben werden, wenn du ihn dir erst einmal eingestehst. Es ist nicht leicht, doch es ist unbedingt notwendig.
2. Ich stelle meine Gesundheit über alles andere
Dies bezieht sich vor allem auf deine psychische Gesundheit. Denn obwohl in den letzten Jahren vermehrt ein Fokus auf Gesundheit, Fitness und Hygiene gelegt wurde, kommt die psychische Gesundheit nach wie vor sowohl in der Gesellschaft als auch im individuellen Alltag zu kurz. Auf meiner Reise in die Abstinenz musste ich lernen, diese zu priorisieren und alles zu tun, um sie nicht zu gefährden. Ich musste lernen, mir Pausen zu gönnen, mich abzugrenzen, „nein“ zu anderen zu sagen und nachsichtig mit mir selbst zu sein.