Skandal Schule - Mathias Bellmann - E-Book

Skandal Schule E-Book

Mathias Bellmann

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Beschreibung

Erstens musste ich mir mit diesem Buch den Frust von der Seele schreiben. Dieses Gefühl kennen sicher alle Lehrer und Lehrerinnen, die aktuell im System Schule tätig sind. Denn es läuft ganz und gar nicht rund. Zweitens lebt in mir die Hoffnung, dass eine Schule möglich ist, die SuS und LuL gleichermaßen glücklich und zufrieden macht. Dafür will ich inspirieren, verbunden mit der Hoffnung, dass die Gruppe, die bereit ist, den Weg zu einer besseren Schule zu gehen, immer größer wird. Dieses Buch richtet sich an Lehrkräfte, die sich ihren Traum vom Traumberuf zurückholen wollen und an Lehramtsstudierende, die davon träumen, ein Leben lang in einem Traumberuf arbeiten zu können.

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Schule mit dem Herz zu machen, statt mit dem Kopf zu erdenken, wird uns retten!

Inhalt

Vorwort:

Schule des Glücks

Wirtschaftsunterricht

Digitales Zeitalter. Digitale Schule

Unsere Hauptaufgabe

Vorbild Lehrer*in

Warum!?!

Charakterschulung

Fünf Fronten Krieg

Traumberuf Lehrer*in

Die Quelle der Demokratien

Schule auf Augenhöhe

Erinnere dich!

Zukunftslicht

Aus vier Erkenntnissen heraus ist diese Arbeit geboren. Erstens: Das aktuelle Schulsystem macht die Jugend nicht ethisch fit genug, um für die Demokratie erfolgreich einstehen zu können. Zweitens: Es gibt den Kids nicht genug ökonomische Fähigkeiten mit, um auf dem Markt ernsthaft wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Drittens: Es bringt ihnen nicht die richtigen Charaktereigenschaften bei, um emotional und psychisch unter schwierigen Stresssituationen mental gesund zu bleiben. Viertens: Der Lehrberuf kann wieder ein Traumberuf werden!

Vorwort

Ich schreibe dieses Buch, weil die deutsche Schule derzeit in einer Krise steckt. Oberflächlich gesehen besteht diese Krise im Fachkräftemangel und der schlechten Ausstattung, als auch den ständig steigenden Disziplinproblemen unter den Schülern und Schülerinnen (SuS). Aber das ist nur die äußere Erscheinung der aktuellen Bildungskatastrophe. Die wahren Probleme liegen tiefer.

Aus dieser Annahme heraus ergibt sich zwangsläufig die Sicht, dass die äußeren Probleme, wie der Fachkräftemangel und die schwierigen Verhaltensweisen der SuS, nur die Symptome sind. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass wenn die Ursachen gelöst werden, aus denen die Symptome entstehen, dass dann auch die Symptome verschwinden. Das ist analog zu jeder anderen Krankheit zu sehen. Dass unser Schulsystem krank ist, steht fest. Möglicherweise stehen wir sogar kurz vor einem Kollaps oder einer Triage. Denn das ist das derzeitige Bild unseres Schulsystems.

Nun ist das Schulsystem nicht irgendein Wirtschaftszweig oder Unternehmen. Es ist eine der Hauptsäulen unserer Gesellschaft. Es gibt kaum einen anderen Bereich, der für unser Land wichtiger ist. Probleme im Schulsystem werden logischerweise zu Problemen des gesamten Volkes werden. Deshalb ist es überfällig, dass wir alle uns hinsetzen und gemeinsam eine Lösung erarbeiten, um erstens aus der Krise herauszukommen und zweitens um ein Schulsystem zu begründen, dass unsere Kids glücklich, fähig und intelligent macht, um die Probleme der Zukunft zu meistern und damit sie eine heile Gesellschaft aufbauen können.

Schule des Glücks

Jede:r will glücklich sein. Das ist eine Binsenweisheit. Wenn mein kleines Baby schreit, dann weil es Hunger nach der Milch meiner Frau hat. Denn das Gefühl der Sättigung macht das Baby glücklich. Ganz einfach! Es macht auch uns glücklich, wenn wir sehen, wie es danach mit einem Lächeln einschläft.

Ich glaube, das ist das, was sich alle Eltern wünschen: Dass ihr(e) Kind(er) glücklich ist. Äußerlich unterscheiden sich die Formen, wie dieses Glück erreicht werden kann. Jetzt will mein Baby Milch, um glücklich zu sein. Das Kind von gegenüber will seinen Roller und die Teenager aus dem Block wollen mit ihren Freunden zu einer Party, weil heute Samstag ist. Was ihnen allen gemeinsam ist, ist das Gefühl des Glücks, das meiner Erfahrung nach für uns Menschen das Wichtigste im Leben ist.

Ist Glück wirklich das Wichtigste, dann stellt sich die Frage, warum es so wenig Platz im deutschen Schulsystem hat? Es wird selten direkt über Glück im Unterricht gesprochen; außer vielleicht auf eine intellektuelle, kognitiv-rationale Art im Ethikunterricht, die wenig hilfreich ist. Auch in den Rahmenlehrplänen findet sich Glück als Ziel, Maxime oder Prinzip der Unterrichtsgestaltung de facto gar nicht. Wie kann das sein? Wie kann etwas, dass so fundamental für jedes Kind ist, so wenig Beachtung finden?

Wir müssen uns als Volk wirklich fragen, wie es sein kann, dass die wichtigste Sache für Eltern; möglicherweise sogar die wichtigste Sache für alle Menschen; platt gesprochen das Glücklichsein; kaum einen Platz in unseren Schulen hat? Jedem Leser*in mit Herz wird hier klar werden, dass es Zeit ist, das schnellstens zu ändern. Wenn wir uns dann noch die steigenden Zahlen psychisch labiler Jugendlicher ansehen, dann wird klar, dass es endlich höchste Eisenbahn ist, dem Glücklichsein seinen verdienten Platz in unserem Schulalltag zu verschaffen.

Nach meiner Erfahrung als Lehrer ist die Mehrzahl der SuS unglücklich in der Schule. In manchen rebellischen Phasen habe ich schon mal den Lehrplan und die Vorgaben meiner Vorgesetzten ignoriert und gemacht, was ich instinktiv für das Richtige gehalten habe und Dinge getan, die sie glücklich machten. Es funktionierte: Die Kids waren dabei glücklich und vor allem waren sie auch danach glücklicher und lernten besser bei dem „vorgegebenen“ Unterrichtsplan. Mir hat das bewiesen, dass Glück in der Schule möglich ist und dass Glück ein Antrieb ist, um langfristig bessere Leistungen zu erbringen.

In einer Studie habe ich gelesen, dass unser menschliches Gehirn ein hedonistisches Organ ist. D.h. es will Schmerz vermeiden und glückliche Zustände erlangen. Aus unserem Alltag wissen wir, dass da was dran sein muss. Nun ist es aber so, dass wenn die SuS in der Schule unglücklich sind, ihr Gehirn auch nicht versuchen wird, zu behalten, was es gelernt hat, schließlich ist es ein Hedonist und behält nur Dinge, die Spaß machen. Aber bringen wir unseren Kindern etwas bei fürs ganze Leben oder nur fürs Bestehen des Schulabschlusses? Ich denke, wir sollten ihnen etwas fürs Leben beibringen. Doch ein unglückliches SuS-Gehirn wird alles vergessen, was wir ihm in seiner Schulzeit beigebracht haben, eben weil es sich unbefriedigend angefühlt hat. Die Folgen sehen wir alle: Heutige Ausbildungsstätten und Unis beschweren sich darüber, dass wir Schulen ihnen immer mehr junge Menschen schicken, die kaum noch die einfachsten Kompetenzen beherrschen. Wenn ich mir die Berichte von Ausbildern durchlese, dann bin ich geschockt, wie tief wir als ehemalige Bildungsnation gefallen sind.

Was müssen wir tun, um das zu ändern? Erstmal müssen wir so ehrlich zu uns sein und uns eingestehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Wir ziehen eine neue Generation heran, die immer unglücklicher und inkompetenter wird. Natürlich gilt das nur im Durchschnitt und es gibt viele, die super zufrieden und fähig sind. Doch der Teil, bei dem es nicht so ist, wird seit Jahren immer größer. Deshalb müssen wir uns meiner Meinung nach wieder auf das Wesentliche konzentrieren und das ist, unsere Jugend in den Schulen glücklich zu machen, damit sie mit Freude das Wissen, was wir ihnen dort geben, behalten und mit ins „echte“ Leben tragen.

Was ist nun der Weg zum Glück? Diese Frage treibt Menschen seit dem Altertum an. Die Antworten sind zahlreich und kaum überschaubar. Das liegt jedoch daran, weil es zu sehr zu einem akademischen Diskurs geworden ist, der über die Köpfe der Menschen hinweggeführt wurde, anstatt mit ihnen zusammen praktisch die Antworten zu finden. Doch genau das wäre mein Ansatz. Denn die meisten Reformen und Lehrpläne der letzten Jahrzehnte sind an irgendwelchen Schreibtischen in den Unis und Ministerien von Menschen entworfen worden, die seit Jahren nicht das „Chaos“ in den Schulen hautnah erlebt haben und wenn dann nur zu Kurzbesuchen. Das ist sicher ein Grund, warum sie alle scheiterten und uns in die Krise geführt haben.

Praktisch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein tieferes, gesetzteres Glücksgefühl mehr Zufriedenheit und psychische Stabilität bringt als ein laut-hektisches. Wir Lehrer und Lehrerinnen (LuL) kennen alle die überdrehten Kids, die oft gigantische Freudenanfälle kriegen und dann wieder in ein Loch stürzen und extrem niedergeschlagen sind. Ich will das nicht verallgemeinern, doch ich habe erfahren, dass sie oft aus unruhigeren Elternhäusern kommen, in denen Stabilität fehlt. Stabilität mag jetzt langweilig klingen, aber es ist das, was meiner Erfahrung entspricht und das ist, dass Glück eine stabile Basis braucht, um wachsen zu können.

Mein Fazit ist, dass wir danach streben müssen, den SuS auf einer tieferen Ebene ein stabiles Glück zu ermöglichen. Dabei müssen wir zurückkommen zu Dingen wie Vertrauen und Verständnis. Mag das für viele Außenstehende banal klingen: Aber das aktuelle Konzept Schule plant für so etwas überhaupt keinen Zeitrahmen ein. Angesichts des ständigen Verwaltungsaufwandes, den wir LuL erfüllen müssen, ist es unmöglich, dies in der Regelarbeitszeit zu schaffen und die Möglichkeit zusätzlich private Zeit zu investieren, ist nicht gesund. Sehr viele Lehrkräfte tun das, aber das ist auch eine der Ursachen für die hohe Burn-Out-Rate unter LuL und nichts was ich gut heißen kann. Denn glückliche Schule impliziert auch, dass die Lehrer und Lehrerinnen glücklich sind und das geht nur ohne Überlastung und Ausbrennen. Deshalb müssen wir den Schulalltag schnellstens wieder so umgestalten, das der direkten Arbeit (inklusive der Arbeit mit den Einzelnen) wieder die meiste Zeit eingeräumt wird und nicht den zu vielen redundanten Aktivitäten, die keinen Mehrwert für die SuS haben.

Mobbing ist ein ausuferndes Problem geworden. In Maßen hat es das sicher immer gegeben, doch heutzutage – ich bin Lehrkraft in Berlin – hat es Formen angenommen, die krank machen. Die Schule des Glücks muss damit beginnen eine Schulgemeinschaft zu schaffen ohne permanente psychische Attacken. Dazu gibt es extrem viele Methoden und Ideen. Ich erinnere mich gern an zwei Sozialarbeiter*, die mit uns „soziales Lernen“ durchgeführt haben und wie gut es dem Klassengefühl tat. Seit damals habe ich an drei weiteren Schulen gearbeitet und herausgefunden, dass solche Ansätze noch immer die Ausnahme sind. Die „Führungsebene“ will viel zu wenig in diese Wege investieren. Ihnen geht es um die Bildungsarbeit. Diese stellen sie über alles. Doch damit betrachten sie nur einen Teil des Bildes. Es gelingt ihnen nicht das große Ganze zu erfassen und die Konsequenz ist, dass die SuS zunehmend Verhaltensauffälliger und aus dieser Folge heraus inkompetenter werden. Diese Defizite treten nicht nur in den „höheren Disziplinen“ auf, sondern sie zeigen sich längst auch in der basalen Sprachkompetenz und dem grundlegenden Rechnen. Das ist nicht verwunderlich: Jugendliche, die an einem Ort sind, an dem sie ständig mit psychischen Attacken umgehen müssen, haben wenig Zeit, sich aufs Lernen zu konzentrieren.

Die Dunkelziffer an Jugendlichen, die heutzutage die Schule traumatisiert verlassen, ist sicher im zweistelligen Prozentanteil. Das sind junge Menschen, die durch die Umgangsformen als auch das System Schule direkt ein Trauma erlebt haben. Jedes halbwegs gesunde Elternteil muss sich mittlerweile Sorgen machen, dass ihr Kind durch die Schule traumatisiert wird. Tacheles gesprochen, weiß das das ganze Land und dennoch wird psychische Gesundheit nicht zu einem Schwerpunkt gemacht.

Auf meiner Suche nach dem Geheimnis des Glücks muss ich zugeben, dass ich auf eine große Menge Literatur zurückgegriffen habe. Überraschenderweise waren die Buddhisten, die die sich am meisten schriftstellerisch zum Thema Glück ausgelassen haben. Was ich für mich mitgenommen habe, ist, dass es bestimmte ethische Regeln sind, welche die Ursachen begründen, aus denen heraus langanhaltendes Glück entsteht. Als Lehrer sprach mich das sofort an. Aber es warf auch die Frage auf, warum es bisher in unserem Volk so wenig mit dem Glück funktioniert hat? Wir Deutschen sind doch dafür bekannt, dass wir geradezu versessen auf Regeln sind; nur wir sind nicht dafür bekannt, besonders glücklich zu sein.

Der Grund ist, dass wir Deutschen bisher leider nicht den Unterschied zwischen ethischem Verhalten und sozialen Konventionen verstanden haben. Wir sind Weltmeister darin, die sozialen Konventionen zu erfüllen. Die dunkle braune Ära des Faschismus singt ein trauriges Lied davon. Doch soziale Konventionen müssen nicht ethisch sein; tatsächlich können soziale Konventionen das genaue Gegenteil jenes ethischen Verhaltens sein, welches zu Glück führt.

Ethik, Tugenden oder Moral – das Wort dafür spielt letztendlich keine echte Rolle – sind nach diesen Büchern jene Verhaltensweisen, die glücklich machen. Diese einfache Definition hat mich echt abgeholt. Schwerpunktmäßig ging es in diesen Büchern um langfristiges und beständiges Glück; doch keineswegs im Gegensatz zu kurzfristigem Spaß und Freude.

Wie bringen wir nun aber Wissen aus Büchern in unsere Klassen. Der traditionelle Weg, den das Fach Ethik auch geht, ist sie selbst die Texte lesen zu lassen. Das scheint mir aktuell nicht sehr erfolgreich zu verlaufen. Ein anderer Weg wäre die Praxis. Wir müssten also bewusst mehr Zeiträume schaffen, in denen praktische Ethik ausprobiert werden kann. Die Möglichkeiten dafür sind endlos: helfen im Altenheim oder Tierheim, Müll oder Spenden sammeln. Und dann müssen wir gucken, ob die Kids davon glücklicher werden. Ich habe es ausprobiert und es hat funktioniert. Meine Klasse versammelte sich an einem der dreckigen Abschnitte eines der Stadtflüsse und wir haben ihn gereinigt. Es hat das Gemeinschaftsgefühl gestärkt, das Gefühl der Selbstwirksamkeit; aber noch viel wichtiger: Die Kids kamen sich näher als bei der Arbeit mit Buch, Whiteboard oder Hefter und sie hatten Spaß zusammen.

Zurück zum Anfang: nämlich zur Überschrift. Es geht mir überhaupt nicht darum, für ein bisschen mehr Freiraum für Glück, Spaß und Spiel zu kämpfen, während ansonsten weiter der bürgerliche Bildungskanon eingetrichtert wird. Sondern es geht mir um eine komplette Neuausrichtung hin zum Glück. Jedes Elternteil soll sich doch bitte fragen, wie wichtig ist ihm oder ihr oder welches Geschlecht auch immer das Glück ihres Kindes? Bei mir ist es Platz eins und ich vermute bei fast allen Eltern und Erwachsenen des Landes ist es so. Warum können wir dann nicht unsere veraltete und für die heutige Zeit immer weniger nutzbare Vorstellung von Bildung über den Haufen werfen und uns in der Schule auf das fokussieren, was am wichtigsten ist: das Glück unserer Kinder?

Wirtschaftsunterricht

Immer mehr SuS fragen, wozu sie dies oder das, was wir im Unterricht machen, später brauchen. Wir LuL werden immer schlechter darin, Ausreden zu erfinden. Fakt ist: Später im Leben müssen die Kids finanziell erfolgreich sein. Verurteilt mich nicht als Ketzer, aber ich stimme einem großen Teil der Bevölkerung zu, dass die Inhalte, die wir derzeit in der Schule vermitteln, nicht ausreichen, um später finanziell erfolgreich sein zu können. Weder reichen sie als Grundlage für eine große Karriere, noch reicht das Wissen, um sicher Kapitalerträge zu erwirtschaften. Beides wäre jedoch die Grundvoraussetzung, falls wir als Schule weiter behaupten wollen, dass wir die SuS aufs Leben vorbereiten.

Wenn ich mich als Lehrkraft frage, was ich tun muss, damit die Kids später erfolgreich sind, dann kann ich nur den Schluss ziehen, dass ich für einen Wirtschaftsunterricht als Hauptfach kämpfen muss. Aktuell haben wir so etwas nicht. Wir haben Fächer wie WAT, ATW oder Arbeitslehre (das sind die verschiedenen Namen für ein uns dasselbe Fach in den verschiedenen Bundesländern). Ich habe das sogar studiert. Doch was in diesen Fächern unterrichtet wird, ist ein ökonomischer Witz. Ich habe mich in den letzten Jahren ernsthaft mit der Wirtschaft beschäftigt und ich kann nur zu dem Schluss kommen, dass die Dozent*innen, die ich an den Unis hatte, keine umfassende Ahnung von Ökonomie haben, genauso wenig sind sie sich bewusst, was die Jugend braucht, um sich eine gute finanzielle Zukunft aufbauen zu können.

Wirtschaft ist toll und Wirtschaft ist lebenswichtig. Die Kids müssen später Geld verdienen. Am besten möglichst viel. Es gibt so etwas wie finanzielle Bildung und genau die bereitet darauf vor, später im Leben finanziell erfolgreich zu sein. Goethes junger Werther oder die Kurvenberechnung helfen dabei nicht und selbst ich frage mich bis heute, wozu ich das im Leben brauchte, außer vielleicht um Mitglied des bürgerlichen Bildungsbürgerkanons sein zu können. Was ich gebraucht hätte, wären Spar- und Investitionsstrategien. Es hätte mir deutlich mehr geholfen, wenn sie mir in Mathe den Effekt des Zinseszinses beim Anlegen praktisch verständlich gemacht hätten, als alles was ich in der zwölften Klasse in Mathe gelernt habe. Das gleiche gilt für die SuS von heute.