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Eines Nachts wird Devin auf dem Heimweg von einem riesigen Wolf angefallen und schwer verletzt. Jackson West, Kronprinz des Lycaon-Clans und Inhaber eines SM-Clubs, muss verärgert feststellen, dass sein unbeherrschter Bruder einmal mehr Mist gebaut hat: Er findet ihn blutverschmiert im Park, ganz in der Nähe einer verletzten Frau. Jackson muss reagieren - weder die Öffentlichkeit darf hiervon erfahren, noch der Clan selbst, denn durch die Bisse unkontrollierter Wölfe werden Menschen infiziert und zu reißendem Wildem Blut. Jacksons Clan hat die Aufgabe, das Wilde Blut aufzuspüren und zu vernichten. Jackson erfährt, dass sein Bruder das Wilde Blut seit Jahren aufspürt, um die Infizierten heimlich zu lehren, sich zu kontrollieren. Statt Devin gemäß der Clanregeln zu töten, bringt Jackson sie ins Versteck seines Bruders und nutzt seine Erfahrung als Dominus, um das Tier in ihr zu bändigen. Je ungehorsamer Devin sich gebärdet, desto mehr begehrt Jackson sie. Doch die Jäger des Lycaon-Clans heften sich an die Spuren des Wilden Blutes ...
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Seitenzahl: 379
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Pandora Winter
Erotischer Roman
© 2011 Plaisir d’Amour Verlag, Lautertal
Plaisir d’Amour Verlag
Postfach 11 68
D-64684 Lautertal
www.plaisirdamourbooks.com
http://www.facebook.com/pages/Plaisir-dAmour-Verlag/136661049693839
© Coverfotos: Shutterstock (Kiselev Andrey Valrevich, Karl Umbriaco, Konrad Bak, Gerald Bernard)
© Coverlayout: Andrea Gunschera
ISBN Print: 978-3-938281-59-8
ISBN ePub: 978-3-938281-88-8
Sämtliche Personen in diesem Roman sind frei erfunden. Dieses eBook darf weder auszugsweise noch vollständig per E-Mail, Fotokopie, Fax oder jegliches anderes Kommunikationsmittel ohne die ausdrückliche Genehmigung des Verlages oder der Autorin weitergegeben oder verkauft werden.
„Du bist mein Hengst, oh mein Gott, du bist so groß und stark und wild. Ja, gib´s mir, Baby …“
Es war Spätnachmittag, als Devin mit einer Müslischale am Küchenfenster stand und mit dem Löffel den Takt der Geräusche aus dem Nebenzimmer dirigierte. Überrascht hob sie bei den Bezeichnungen ihre Augenbrauen und schmunzelte.
„Oh ja, das ist gut, mach das noch mal. Uh, du Stier, du.“
Devins Nase kräuselte sich bei dem lauter werdenden Geräuschpegel, und innerlich zählte sie von Fünf abwärts. Bei Eins angekommen schrie die Freundin ihres Bruders den Orgasmus aus sich heraus.
„Und der Oscar für den besten vorgetäuschten Höhepunkt geht an … Kayla Thomson. Juhu!“
Freudlos stocherte sie in ihrem Müsli herum und schüttelte genervt den Kopf. So ging es jetzt schon seit sechs Monaten. Dieses riesige Haus hatte viel zu dünne Wände, zu viel Glas und vor allem viel zu viel Weiß. Wände, Teppiche, Vorhänge und Möbel gaben den Räumen Ton in Ton einen ungemütlichen, kalten, lieblosen und klinisch reinen Charakter.
„Honeybunny, ich hab da ein tolles Paar Schuhe gesehen!“
Devin schloss die Augen und nickte. Colin fragte nie nach dem Preis, denn Kayla wusste ihre Talente eben gut einzusetzen. Sie griff nach ihrer Kaffeetasse, als ihr verschwitzter Bruder mit einem Handtuch um die Hüften in die Küche kam. Mit wenigen Zügen leerte er eine Flasche Wasser.
„Wie viel wird dich wohl diese Nummer kosten, Bruderherz?“
„Neidisch, Schwesterherz?“
„Vollkommen, ich stehe so unter Strom, dass ich mich wie ein untervögeltes Eichhörnchen fühle.“
„Du hast mein tiefstes Mitgefühl.“
Dies war einer der seltenen Augenblicke, in denen Colin wieder der tolle ältere Bruder war, mit dem es Spaß machte, sich Wortgefechte zu liefern. Die Großstadt hatte ihn verdorben. Aus dem einst naturverbundenen Helden ihrer Kindheit war heute ein geldgieriger, geltungsbedürftiger Geschäftsmann geworden. Jemand, den Devin nicht wiedererkannte.
„Wann hast du vor, die Rostlaube endlich zu verschrotten?“
Colin schob den Vorhang beiseite und sah hinab auf die kiesbedeckte Einfahrt. Neben seinem Benz mit der aufpolierten Sonderlackierung stand ein rostiger Truck, der älter war, als die Geschwister.
„Das ist Daddy`s Truck und er läuft. Er hat mich von Crystal Falls hierher gebracht, ohne nennenswerte Pannen.“
Sein Blick wirkte angewidert, als wäre der Wagen das reinste Krebsgeschwür.
„Liegt der Hammer noch auf dem Beifahrersitz?“
Devin nickte grinsend.
„Na klar, wenn man weiß, wo man hämmern muss, schnurrt der alte Herr wie eine Katze.“
Colin schwieg einen Moment und wirkte nachdenklich.
„Wie ist es passiert?“
„Er ist friedlich eingeschlafen und hatte keine Schmerzen.“
Es schien, als rührte sich sein schlechtes Gewissen, als er Devins Blick erwiderte.
„Daddy hätte dich sowieso nicht erkannt. Zum Schluss hat er mich mit Mama verwechselt.“
Tränen stiegen in ihre Augen, doch sie lächelte sie fort.
„Aber die Beisetzung war schön. Alte Armeekameraden waren da. Im Grunde hat die ganze Stadt von ihm Abschied genommen. Du weißt, wie gern ihn alle mochten.“
Colins Kiefer arbeiteten, als würde er mit den Zähnen knirschen.
„Ich weiß, du hattest viel zu tun. Viele Nachbarn haben nach dir gefragt.“
Erneut sah er aus dem Küchenfenster.
„Kauf dir endlich einen neuen Wagen. Ich will die Schrottschüssel nicht in meiner Einfahrt haben.“
Mit den Worten drehte er sich um und verschwand im angrenzenden Bad. Devin sah ihrem Bruder fassungslos nach. Unverständnis, Wut und Enttäuschung wechselten sich, begleitet von Hitzeschauern, in ihrem Innern ab.
„Du darfst ihm nicht böse sein. Er ist nicht so gefühlsduselig.“
Kayla tauchte in der Küche auf. Devin öffnete ihren Mund, schloss ihn jedoch wieder und starrte die nackte Blondine an. Kayla beugte sich gerade tief am Kühlschrank hinunter und präsentierte ihr Hinterteil.
„Ich kann von hier aus deine ungeborenen Kinder sehen.“
„Oh, tut mir leid, ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass du dich hier breitgemacht hast. Ähm, wann hast du vor, dir etwas in deiner Preisklasse zu mieten?“
Der süffisante Gesichtsausdruck der Jungschauspielerin bestätigte einmal mehr ihre Talentfreiheit.
„Dann, wenn du eine Hauptrolle in einem echten Blockbuster bekommst.“
„Wenigsten wische ich nicht die Kotze von besoffenen Rockern vom Boden einer Kneipe auf.“
„Wie viel kosten die Schuhe, die Colin dir für das Schäferstündchen spendieren soll?“
„Devin, es reicht!“
Colin war aus dem Bad zurück, legte beschützend seine Arme um Kayla und küsste ihre Schläfe. Devin hob ihre Hände.
„Du hast recht, ich muss sowieso los.“
Bevor sie die Küche verließ, wandte sie sich den beiden erneut zu.
„Ich muss vor meiner Schicht noch die Kotztüten bügeln.“
Bevor Colin etwas erwidern konnte, verschwand sie lachend in ihrem Zimmer. Durch die Milchglastür hörte sie die Beschwerden von Kayla und das entzückte Kreischen, als Colin ihr die Schuhe als Wiedergutmachung versprach.
Auf dem Weg zu Geckos Bar drehte sie das Radio auf und trällerte die Lieder lautstark mit. Auf dem Parkplatz kam ihr der Besitzer, ein grauhaariger, bärtiger und dicker Biker, grinsend mit erhobener Hand entgegen.
„Hey, Kleines. Heute spielen die Lions, hoffentlich hast du deine Laufschuhe anzogen.“
Gecko lachte über seinen eigenen Scherz, aber Devin wusste es besser. Wenn die erfolglose Footballmannschaft der Stadt spielte, ertränkten die Fans ihren Frust gern in Bier, sehr viel Bier.
„Go Lions.“
Halbherzig hob Devin ihre Faust und Gecko lachte noch lauter. Er tätschelte sanft ihren Kopf.
„Braves Mädchen. Du lernst es noch.“
Der Abend verlief noch schlimmer, als sie erwartet hatte. Die Löwen wurden vernichtend geschlagen, und die Wut einiger Barbesucher zettelte manche Streitigkeiten und Prügeleien an. Am Ende jedoch gingen die meisten von ihnen sturzbetrunken gemeinsam zu Fuß nach Hause.
„Macht´s gut, Jungs, und lasst euch nicht von fremden Männern anquatschen.“
Die beiden letzten Thekenstützen schwankten Arm in Arm die Straße hinunter, und Devin konnte endlich die Schicht beenden. Seufzend ließ sie sich auf einen Hocker nieder und betrachtete das Chaos.
„Morgen ist auch noch ein Tag, Kleines.“
Gecko schien Gedanken lesen zu können, und Devin nickte dankbar.
„Schließt du ab?“
„Okay. Schlaf gut, Gecko.“
„Go Lions.“
Sein ironisches Zwinkern ließ sie auflachen, dann ging auch er. Sie räumte die letzten Gläser von den Tischen, stellte die Stühle hoch und legte ihre Schürze ab. Der Rest konnte wirklich bis morgen warten. Ihre Füße schmerzten, die Waden brannten, und sie war müde. Nachdem sie die Tür hinter sich verschlossen und das Rollgitter heruntergelassen hatte, lief sie über den Parkplatz zu ihrem Truck. Liebevoll tätschelte sie die rostige Motorhaube und dachte an Colins Worte. Die Pflege ihres kranken Vaters hatte jegliche Ersparnisse aufgefressen, und nach seinem Tod gehörte das Haus der Bank. Nur der alte Truck war ihr geblieben.
„Dich geb ich nicht her.“
Devin stieg ein, drehte den Zündschlüssel, aber der Motor stotterte nur.
„Oh nicht doch, nicht jetzt.“
Ein weiterer Versuch brachte keine Besserung. Mit dem Hammer bewaffnet stieg sie wieder aus und öffnete die Motorhaube. Kaum hatte sie das Werkzeug über den Kopf gehoben, hielt sie inne. Ein leises Knurren hinter ihr erregte ihre Aufmerksamkeit. Langsam drehte sie sich um, doch der Platz war zu spärlich beleuchtet, um etwas erkennen zu können. Das Geräusch verstummte. Sicherlich nur einer der vielen Streuner, der sich gestört fühlte. Wieder hob sie den Hammer, und diesmal kam das Knurren näher, gefolgt von kratzenden Krallen auf dem Asphalt. Erneut drehte sie sich um, kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
„Verschwinde, ich will dir nichts.“
Das Tier blieb noch immer im Schatten, doch die Augen leuchteten gefährlich auf. Devins Herzschlag nahm deutlich zu.
„Braver Hund, guter Hund.“
Sie hörte, wie sich der Vierbeiner hin und her bewegte, drohend, aber immer noch nicht deutlich sichtbar. Angst vor Hunden kannte sie nicht, ganz im Gegenteil, aber diese Situation war unheimlich. Es war drei Uhr nachts und sie stand auf einem menschenleeren Parkplatz in einer der weniger beliebten Gegenden der Stadt. Devin ging langsam rückwärts, umklammerte den Hammer fest mit beiden Händen.
„Guter Junge, ich werde dir nichts tun.“
Während sie versuchte, mehr Distanz zu schaffen, kam der knurrende Fellträger immer näher. Nicht rennen! Nicht direkt in die Augen schauen! Keine schnellen Bewegungen! Bleib ruhig, Devin! Sie atmete tief durch, versuchte, ihren pulsierenden Herzrhythmus wieder zu beruhigen und sich langsam weiter rückwärts zu bewegen. Plötzlich schoss das Tier nach vorn, blieb direkt vor ihr stehen. Sie erstarrte.
„Das ist doch nicht möglich.“
Geifer floss aus dem riesigen, zähnefletschenden Maul des großen, grauen Viehs. Der Hammer glitt ihr aus den Händen und fiel krachend zu Boden. Noch bevor Devin zu einer Reaktion fähig war, griff er an. Ein Wolf mitten in der Großstadt? Ein Schmerz schoss wie ein elektrischer Impuls durch ihren ganzen Körper. Der Schrei blieb ihr vor Todesangst im Hals stecken, und als ihr Körper auf dem harten Boden aufschlug, wurde es schwarz um sie herum.
Seine Arme umschlangen ihren schlanken Körper, und sie spürte seine Zähne über ihre rechte Schulter kratzen. Ein Schaudern ließ sie erbeben, und ein Stöhnen drang aus ihrem hübschen Mund.
„Was würde wohl dein Ehemann sagen, wenn er dich jetzt sehen könnte?“
Die samtig raue, angenehme Stimme flüsterte in ihren Nacken. Amy Waters war eine verheiratete Frau, Mutter von zwei bezaubernden Kindern. All das hielt sie nicht davon ab, sich in diesem Moment seufzend mit dem Rücken an die muskulöse Brust eines anderen Mannes zu schmiegen.
„Ich will jetzt nicht an ihn denken.“
„Warum nicht?“
Das Schmunzeln in seiner Frage war deutlich hörbar, und Amy liebte ihn dafür. Keine Besitzansprüche, keine Verantwortung, keine Verführungsverabredungen, nur purer, unverfälschter, hemmungsloser Sex. Jackson West gab ihr das, wozu ihr Mann nicht in der Lage war, etwas, wozu er nicht die Neigung besaß. Dieser dominante Mann wusste gut, was sie brauchte, wonach sie sich sehnte. Jackson löste den Verschluss des Kleides in ihrem Nacken. Auf Unterwäsche hatte sie verzichtet, und der seidige Stoff floss von ihrer nackten Haut geräuschlos zu Boden. Eine Gänsehaut kroch über ihren Bauch zu ihren Brustwarzen, die sich zusammenzogen und aufrichteten. Seine Finger umschlossen ihr Kinn, zwangen sanft ihren Kopf in den Nacken.
„Schließ deine Augen.“
Sie schnurrte leise und gab dem geflüsterten Befehl nach. Jackson löste die Krawatte von seinem Hals und verband ihr damit die Augen. Ihr Atem beschleunigte sich, und ihre Hände hoben sich aus Reflex.
„Nein!“
Er zog ihre Handgelenke zurück an ihre Seiten, senkte seine Lippen auf ihre linke Schulter und grub seine Zähne sanft in ihre Halsbeuge. Amy zuckte zusammen, als ein kurzer Schmerz durch sie floss und zwischen ihren Schenkeln eine süße Hitze entfachte. Langsam drehte Jackson sie um, presste ihren Rücken gegen die kühle Scheibe eines Panoramafensters. Seine Fingerkuppen strichen über ihre geöffneten Lippen, den Hals entlang, zwischen ihre Brüste.
„Was soll ich jetzt nur mit dir anstellen?“
Ein tiefer Atemzug füllte ihre Lungen, doch der Ansatz zu antworten wurde im Keim erstickt. Jackson zwickte beide Brustspitzen, drehte und rieb sie zwischen seinen Fingern und steigerte die Intensität, bis die Pein ihr ein Wimmern entlockte.
„Hände in den Rücken und Schultern zurück.“
Amy hörte, wie er sich leise entfernte, und sie ahnte, was nun folgte. Mit der Zungenspitze befeuchtete sie nervös ihre Lippen, umklammerte mit den Händen ihre Ellbogen hinter sich und zögerte zu lange, seinem Befehl nachzukommen. Der erste Hieb traf ihre rechte Brust und brannte auf der empfindlichen Spitze erbarmungslos nach. Der Lederriemen strich besänftigend über die getroffene Stelle und deutete das nächste Ziel an. Amy zitterte zu sehr, um ihre Schultern erneut zu straffen. Der Schlag durchzuckte sie wie ein Pfeil, der Schmerz floss in einer Welle durch ihr Innerstes. Keuchend hob sie zum Schutz ihre Arme vor den Busen. Der nächste Knall traf nur das Nichts, den Luftzug jedoch spürte sie deutlich neben ihrem Gesicht. Jackson zielte und traf nun den rechten Oberschenkel. Amy wimmerte, hielt sich die schmerzende Stelle, und ihr Atem beschleunigte sich vor Panik. Die Peitsche zuckte durch die Luft, knallte und ließ sie zurückweichen.
„Wenn ich deine Finger treffe, bist du selbst schuld.“
Sofort verschränkte sie ihre Arme wieder im Rücken und schluckte hart. Nicht zu wissen, wann und wo er als nächstes treffen würde, die Unsicherheit wie viel Kraft hinter den Hieben lag, die sie einstecken sollte, ließ sie schaudern. Der nächste Peitschenbiss versengte ihre linke Hüfte, und ihr schossen Tränen in die Augen. Jackson blieb vor ihr stehen, nahm ihr Gesicht in beide Hände. Sie spürte das kühle Leder an ihrer rechten Wange. Unendlich sanft wischte er mit den Daumenkuppen ihre Tränen fort, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie so süß und zärtlich, dass ihr die Knie weich wurden.
„Soll ich aufhören?“
Sofort verneinte sie, obwohl das Feuer der Hiebe noch immer auf ihrer Haut brannte. Sie zeigte ihm offen die Mischung aus Angst, Vertrauen und völliger Hingabe, die sie in diesem Moment empfand, und wusste, dass es seine Erregung steigerte. Seine rechte Hand glitt über ihren Bauch hinab.
„Spreiz deine Beine.“
Sein Tonfall wurde rauer, und sie kam dem Willen ihres Herren ohne Zögern nach. Seine Fingerspitzen gruben sich in ihre warme, feuchte Scham, öffneten die seidigen Lippen, um sich tief in ihr zu versenken. Amy hielt für einen Moment den Atem an, hob sich auf die Zehenspitzen, denn die Art, wie Jackson sie für sich beanspruchte, war neu für sie. Nie zuvor war er so unvermittelt und plötzlich in sie eingedrungen.
„Willst du dir deinen Höhepunkt verdienen?“
Willig nickte sie, wollte antworten, doch er schloss ihren Mund mit einem weiteren festen Kuss. Lächelnd löste er sich von ihr.
„Dann möchte ich jetzt deinen entzückenden Rücken sehen, Sklavin.“
Nachdem seine Fingerkuppen ihr Geschlecht frei gegeben hatten, drehte sie sich mit dem Rücken zu ihm. Amy stützte ihre Hände tastend gegen das kalte Glas des Fensters und präsentierte ihm ihr Hinterteil. Sie wusste, er konnte nicht widerstehen, ihre festen Backen zu streicheln, bevor er sich weit genug von ihr entfernte, um zielsicher seine Peitsche zu führen.
„Ich will, dass du laut mitzählst.“
„Ja, Herr.“
Zehn Treffer bissen sich aufeinanderfolgend in das Fleisch ihrer herrlichen Rundungen, und jeden einzelnen bezifferte sie durch zusammengebissene Zähne. Tapfer steckte sie die Hiebe ein, kämpfte gegen die Tränenflut und unterdrückte das aufkeimende Schreien in ihrer Brust. Zärtlich streichelte er ihren geröteten Po, was sich wie Nadelstiche anfühlte, doch sie ließ ihn gewähren. Seine Hand glitt zwischen die Hinterbacken, tastete erneut nach ihrer feuchten Scham, die bereits vor Lust gierig pochte. Amy bog ihren Rücken durch und drängte sich seinem Fingerspiel entgegen. Lüstern bewegte sie ihre Hüften, während er ihre Erregung steigerte und mit der Kuppe seines Mittelfingers gezielt ihre Lustperle umspielte. Als Jackson innehielt, stöhnte Amy entsetzt auf.
„Bitte, nicht aufhören.“
Das Flehen entlockte ihm ein amüsiertes Auflachen, und er schob ihr den Ledergriff seiner Peitsche zwischen die Zähne.
„Du redest zu viel, Sklavin. Festhalten!“
Jackson kniete sich hinter sie, öffnete ihre Schamlippen und blies kühle Luft auf das heiße, feuchte Geschlecht. Geknebelt stöhnte Amy auf. Ein Fingerpaar glitt in ihre Öffnung, füllte ihr gieriges Fleisch und bewegte sich langsam in ihr. Lustvoll forderte ihr Körper mehr, als besäße er ein Eigenleben. Jackson steigerte das Tempo. Je schneller er sie in Besitz nahm, desto wilder gebärdete sie sich. Wimmernd und keuchend drangen die Lustlaute aus ihrer Kehle gegen den Lederknebel in ihrem Mund. Amy bog den Kopf in den Nacken, und als sie kam, schrie sie den erlösenden Höhepunkt heraus. Jackson erhob sich hinter ihr, ließ seine Lippen über ihren Po den Rücken empor wandern, während er einen Arm haltgebend um ihre Taille legte. Ihre Knie drohten einzusinken, denn der Orgasmus erschütterte rhythmisch ihren ganzen Körper. Schnurrend fühlte sie das Nachbeben, spürte Jacksons honigsüße Zärtlichkeit und genoss es, sich von ihm auf diese Weise unterwerfen zu lassen. Plötzlich zerriss die Melodie seines Handys die Intimität.
„Verdammt.“
„Hasch?“
Mit der Stirn lehnte er sich zwischen ihre Schulterblätter und schien selbst fassungslos über die Störung.
„Sorry, aber da muss ich rangehen.“
„Dasch isch nisch dein Erscht?“
„Tut mir leid. Nicht weglaufen.“
Noch immer knebelte der Peitschengriff Amys Mund, und ohne seine Erlaubnis durfte sie ihn nicht entfernen. Er löste sich von ihr, ließ seine Hand verspielt auf ihren Hintern aufklatschen und suchte nach seinem Mobiltelefon.
„Reece, ist dir klar, wie spät es ist?“
Sofort wechselte die Verärgerung über die Störung in Besorgnis über. Jacksons Mimik wurde ernst, und er lauschte eine Weile.
„Okay, beruhige dich. Ich bin sofort da.“
Jackson beendete das Gespräch, überbrückte die Distanz zu Amy mit wenigen Schritten und nahm ihr die Peitsche aus dem Mund.
„Ich muss gehen. Es tut mir leid, wir beenden das ein anderes Mal. Ein Notfall.“
Er küsste seine verwirrte Sklavin flüchtig auf den Mund, während sie die Augenbinde selbst löste.
„Zieh die Tür einfach hinter dir zu, wenn du gehst.“
Amy sah ihm nach und zitterte noch immer von dem erdbebenartigen Orgasmus, der in ihrem Körper nachhallte.
„Aber du kannst doch nicht einfach …“
Die Tür des Apartments fiel hinter dem großen, schönen und dominanten Mann ins Schloss und Amy nickte.
„Und ob du kannst! Verdammt!“
Mit einem miesen Gefühl im Magen fuhr Jackson die Straßen von Detroit entlang zum Treffpunkt mit Reece. Er ahnte bereits, dass sein jüngerer Bruder Mist gebaut hatte. Seine Unbeherrschtheit sorgte immer wieder für Probleme. Er hielt sich nie an die Regeln, und Gesetze waren für ihn da, um gebrochen zu werden. Eigentlich sollte Reece gar nicht hier sein.
Jackson hielt an einer roten Ampel und schlug zornig auf das Lenkrad ein.
„Verdammt, Bruder, was hast du angestellt?“
Er spürte Hitze in sich aufsteigen und klammerte die Finger um das lederummantelte Lenkrad. Tiefe Atemzüge füllten seine Lungen. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich auf den eigenen Puls, das Rauschen in seinen Ohren. Seine Knochen schmerzten, die Muskeln schienen von unsichtbaren Händen gleichzeitig auseinandergezerrt und zusammengedrückt zu werden. Übelkeit stieg in ihm auf. Er atmete durch die Nase ein, ließ den Atem durch den Mund wieder entweichen. Bleib ruhig!
Reece‘ Stimme hatte am Telefon hysterisch und kaum verständlich geklungen. Er rief stets an, wenn er richtig tief in der Scheiße steckte. Jackson kannte es nicht anders von ihm. Die Ampel sprang auf Grün und Jackson gab Gas.
Der Parkplatz vor Geckos Bar grenzte an den Stadtpark, und nur ein verrotteter Truck stand noch dort. Jemand musste ihn abgestellt haben, in der Hoffnung, in dieser Gegend einen Dieb zu finden. Der Schrottplatz wäre ein passenderer Ort dafür.
Noch bevor Jackson die Wagentür öffnete, stieg ihm der Geruch von frischem Blut in die Nase. Für einen Moment schloss er abermals die Augen, atmete tief und gleichmäßig. Er stieg aus, hob sein Gesicht und sog die kühle Nachtluft ein. Jackson folgte dem vertrauten Geruch. Die Duftfährte führte zum Eingang des Parks.
„Reece?“
„Jacks?“
Die Stimme seines Bruders bebte, und Jackson folgte ihr über eine kleine Wieseninsel. Nackt, blutbesudelt und zitternd, kauerte Reece versteckt von Büschen auf dem Boden. Die Arme fest um seine Knie geschlungen, wippte er verstört vor und zurück. Sein Kopf hob sich. Das sonst blonde, schulterlange Haar klebte in rotgefärbten Strähnen an seinem Gesicht. Reece wagte es nicht, seinem Bruder in die Augen zu sehen, fixierte stattdessen einen Punkt auf dessen muskulöser Brust.
„Steh auf, Reece!“
Jacksons Stimme durchschnitt die Nacht in einem scharfen Tonfall. Als Reece nicht reagierte, griff er nach dessen rechtem Arm und zog ihn auf die Füße. Reece schwankte vor Schwäche und Jackson stützte ihn.
„Was hast du getan? Wessen Blut ist das? Und was zum Teufel machst du hier?“
Verständnislos erwiderte er den strengen Blick seines älteren Bruders für einen kurzen Augenblick und schloss die Augen. Kopfschüttelnd verbarg er sein Gesicht in den Händen.
„Es tut mir leid. Ich hab das nicht gewollt. Da waren ein paar Typen und haben mich rumgeschubst. Ich wollte sie ja ignorieren und weitergehen, aber sie sind mir gefolgt. Ich habe es versucht, Jacks, wirklich. Ich wollte die Kontrolle behalten, aber als der Glatzkopf zuschlug, habe ich die Beherrschung verloren.“
Jackson zog ihn, am Nacken gepackt, an seine Brust, legte die Arme um ihn und nickte.
„Ich weiß, Reece.“
„Ich hab es wirklich versucht, Jacks. Es tut mir leid.“
„Schon gut, Bruder.“
Sanft schob er ihn ein Stück von sich, hielt ihn dennoch bei den Schultern und lehnte seine Stirn gegen die seines jüngeren Bruders.
„Jetzt sag mir, wo die Leichen sind.“
Reece zuckte zurück.
„Sie sind weggerannt. Da sind keine Leichen.“
„Und wessen Blut klebt dann an dir?“
Fassungslosigkeit mischte sich in seine Mimik, als Reece an seinem nackten Körper hinunter blickte.
„Scheiße!“
Hektisch sah sich der junge Bruder um, hob sein Gesicht gen Himmel und nahm mit kurzen Atemzügen die Nachtluft in sich auf. Die Erinnerung traf ihn wie ein Fausthieb in den Magen. Gekrümmt vor imaginärem Schmerz, sank er in die Knie. Kurz darauf rappelte Reece sich wieder auf und rannte los. Jackson folgte ihm das Stück, das ihn über die Wiese zurück auf den Weg geführt hatte. Trotz der Dunkelheit konnte er die Konturen eines Körpers am Boden erkennen. Des leblosen Körpers einer Frau. Ein Gemisch aus Blutgeruch und dem Duft ihrer Weiblichkeit wurde vom Wind zu ihnen hinüber getragen. Ein leises Knurren vibrierte in Jacksons Kehle, als heißer Zorn in ihm aufstieg.
„Jacks, sie war einfach da. Sie stand plötzlich auf dem Parkplatz und hatte einen Hammer in der Hand. Ich dachte …“
Sofort verstummte er. Die Erinnerung hing noch immer wie eine vage Duftmarke in der Luft. Angst! Todesangst, die sie zuvor verströmt hatte. Jackson öffnete und schloss seine Fäuste immer wieder. Am liebsten hätte er Reece geschlagen. Die Wut in ihm kochte hoch, denn so weit war sein Bruder noch nie gegangen.
„Steig in den Wagen.“
„Aber …“
„Ich sagte: Steig in den verdammten Wagen, Reece.“
Er zögerte, kam dann aber dem Befehl seines Bruders nach. Jackson näherte sich langsam der reglosen Frau, und der Blutgeruch schwoll an. Die Knöchel seiner Finger knackten, wenn er sie krümmte und lockerte. Seine Kieferknochen schmerzten. Er war verdammt wütend auf Reece.
Sie lag auf der Seite, und bei näherer Betrachtung schien sie tot zu sein. Jackson hockte sich neben den Körper und berührte ihre Hand. Sie war noch warm. Das Blut vernebelte seine Sinne, und der Zorn zerrte an seinen Eingeweiden. Das schmerzverzerrte Stöhnen aus dem Mund der Frau ließ ihn zurückweichen. Sie lebte noch!
Er nahm ihr blutverschmiertes Gesicht in beide Hände. Ihre Augen blieben geschlossen. Fluchend erhob er sich und wanderte hin und her.
„Verdammte Scheiße.“
So viel Blut, zu viele Wunden, und diese Frau atmete noch. Er rieb sich die Stirn. Seine Gedanken rasten.
„Das ist nicht gut.“
Seine Fingernägel juckten, schoben sich wenige Zentimeter aus dem Nagelbett und zogen sich wieder zurück. Mit dem Kopf in den Nacken gelehnt wehrte er sich gegen den Impuls, aufzuheulen wie der Wolf in seinem Inneren. Voller Frustration kehrte er zurück zum Parkplatz und öffnete den Kofferraum seines Wagens. Reece‘ Augen weiteten sich.
„Was ist los? Was hast du vor?“
Mit einem langen Jagdmesser in der Hand rammte Jackson die Klappe wieder zu.
„Sie lebt noch.“
„Wirklich?“
Als Jackson sich umdrehte, reagierte Reece sofort, stieg aus und stellte sich ihm in den Weg.
„Du kannst das nicht tun. Jacks, das ist nicht richtig.“
„Du kennst die Gesetze.“
Die Hände gegen die Brust seines Bruders gepresst, hielt Reece ihn davon ab, weiterzugehen.
„Du kannst sie nicht töten. Ich weiß nicht einmal, ob ich sie gebissen habe. Vielleicht ist sie gar nicht infiziert. Jacks, bitte hör mir zu.“
„Geh mir aus dem Weg. Das ist deine verdammte Schuld. Hättest du den Wolf besser unter Kontrolle, stünden wir jetzt nicht hier. Sie blutet, du hast sie angegriffen.“
„Möglicherweise hab ich sie nur gekratzt. Bei den Katzenmenschen ist das gefährlicher, aber nicht bei uns! Das weißt du. Wir infizieren die Menschen nur über einen Biss, und ich weiß nicht, ob ich sie wirklich gebissen habe. Jacks, die Chancen, dass sie nicht …“
„Du weißt es nicht hundertprozentig, und die Order aus dem Haus der Urväter war eindeutig. Es gibt zu viel Wildes Blut, und ich kann mich nicht gegen Regeln der Clans stellen. Sie muss sterben. Jeder Infizierte ist eine Gefahr für uns. Es dauert nur einen verfluchten Monat, bis der Wolf in ihnen ausgewachsen ist. Sie sind unkontrolliert, unberechenbar, und zu viele von ihnen bringen uns Reinblütige in Schwierigkeiten.“
Reece nickte, ließ jedoch nicht locker. Jackson schob ihn beiseite. Abermals stellte Reece sich ihm in den Weg. Jackson sah den Zorn in seinem Gesicht.
„Jacks, ich kann das nicht zulassen. Du hast recht, es ist meine Schuld, nicht ihre. Sie war am falschen Ort zur falschen Zeit, aber solange die Chance besteht, dass sie nicht infiziert ist, hat sie ein Recht darauf, am Leben zu bleiben. Bitte.“
Als er vor ihm auf die Knie ging und ihm den Nacken blank darbot, hielt Jackson inne.
„Du bist der Nachfolger unseres Lycans, und ich weiß, es ist verdammt viel, um das ich bitte. Du bist mein Prinz, und du kannst mit mir machen, was du willst, aber lass sie am Leben. Ich bitte dich nicht als dein Bruder, sondern als rangniedrigeres Mitglied deines Clans. Mein Leben gegen ihres.“
Frustriert über das unterwürfige Verhalten seines Bruders stieß Jackson geräuschvoll die Luft aus seinen Lungen. Sekunden verstrichen, und er sah hinauf in den Nachthimmel, hin- und hergerissen zwischen Pflicht und Bruderliebe.
„Ich weiß, ich werde es bereuen. Wenn sich herausstellt, dass sie zum Wilden Blut wird, töte ich sie.“
Reece nickte heftig und atmete erleichtert auf.
„Danke, mein Prinz.“
„Oh bitte, steh verdammt noch mal endlich auf, Reece.“
Jackson drehte sich kopfschüttelnd um, kehrte zum Wagen zurück und warf das Jagdmesser schwungvoll zurück in den Kofferraum. Er zog sich das Hemd aus und reichte es seinem Bruder, damit er seine Blöße bedecken konnte. Reece erwiderte Jacksons Blick für einen kurzen Augenblick.
„Wir müssen sie in ein Krankenhaus schaffen.“
„Kein Krankenhaus! Wir wissen nicht, wie schlimm ihre Verletzungen sind. Vielleicht überlebt sie es nicht.“
Mit Unbehagen nahm Reece den Funken Hoffnung in Jacksons Worten wahr.
„Und was willst du tun?“
„Wir bringen sie zu Maggie.“
„Du willst sie zum Clangut bringen? Bist du verrückt? Wenn der Lycan rausbekommt, was ich getan habe, bin ich ein toter Wolf. Vater oder nicht!“
„Die Heilerin wird nichts verraten und Vater ist in Washington. Er trifft sich dort mit Geschäftspartnern.“
Er sah ihm an, dass Reece sich bei dem Gedanken, seine Beute auf dem Clangut zu wissen, nicht wohlfühlte. Es war die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob die Frau infiziert war oder nicht. Allein darum ging es ihm als Prinzen der Lycaon. Er würde sie töten, schnell und schmerzlos.
Nach einigen Stunden passierten sie das Ortsschild von Three Rivers. Jackson bog hinter dem Ortseingang links auf einen Feldweg und hielt auf den dichten Wald zu. Nach ein paar Kilometern kamen sie am Clangelände der Lycaon an. Das Gatter war verschlossen, und die beiden Wachposten nahmen Haltung an.
„Leg dich über sie und sei betrunken.“
Ohne sich zu Reece umzudrehen zischte Jackson ihm die Worte zu, und er nickte dem großen, in Schwarz gekleideten Wächter links zu. Sofort senkte dieser den Blick, als er seinen Prinzen erkannte. Hektisch flüsterte er etwas zu seinem Partner, und das Eisentor wurde geöffnet. Jackson lenkte den Wagen langsam an den beiden Männern vorbei, die trotz seines Ranges einen Blick auf den Rücksitz warfen. Reece hob den Kopf und ahnte, was Jackson vorhatte, als er den Motor abstellte.
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