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Reflux- und Sodbrennen-Kochbuch: Mit magenfreundlichen, gesunden und unschlagbar leckeren Rezeptideen ganz einfach das Säure-Übel bekämpfen Kaum hat man sich einmal etwas Leckeres gegönnt, folgt die Strafe auf dem Fuß: und zwar in Form von Sodbrennen – schwupp, und der Genuss ist vorbei. Das kennen Sie nur zu gut? Dann kommt hier eine tolle Nachricht: Denn mit cleverer Ernährung können Sie das Leiden ganz einfach bekämpfen und wie das mit jeder Menge Genuss und Geschmack klappt, zeigt Ihnen dieses Kochbuch! Anatomische Ursachen, Medikamente, Stress, fettreiche Mahlzeiten, Übergewicht und weitere Faktoren können der Auslöser für typische Reflux-Beschwerden sein: saures Aufstoßen, Brennen, Übelkeit oder Völlegefühl schränken dann die Lebensqualität erheblich ein – doch das muss nicht sein. Denn wenn Ihr Magen sauer auf Sie ist, lässt er sich mit der richtigen Nahrung leicht besänftigen, und mit diesen Rezepten geht das ganz ohne Verzichtsgefühl. Ob Fisch oder Fleisch, Veggie-Gerichte, Salate und Suppen oder sogar Desserts, bei der magenfreundlichen Ernährung können Sie genüsslich aus dem Vollen schöpfen und entdecken abwechslungsreiche Leckereien, die genau auf Ihre Magenprobleme zugeschnitten sind. Verlangt das nach Kochkunst? Keine Sorge! Auch wenn Ihnen am Herd noch die Übung fehlt, können Sie die schmackhaften Schlemmereien dank kinderleichter Anleitungen im Handumdrehen auf den Tisch zaubern. Darüber hinaus helfen Ihnen kompakt-verständliche Informationen rund um die Erkrankung, Risikofaktoren, Diagnose, Behandlung und vieles mehr, optimal von Ihrer neuen Ernährungsweise zu profitieren. Kreative Frühstücksideen: Mit Hafer-Mandel-Brei, Frühlings-Hüttenkäse oder Kokos-Früchte-Shake schmeicheln Sie schon am Morgen Ihrem Magen. Leicht & lecker: Suppen, Salate und Vorspeisen wie Indische Gemüsesuppe, grüner Spargel-Salat oder Avocado-Sushi eignen sich perfekt als Beilage oder kleine Mahlzeit. Feine Kleinigkeiten: Snacks, Knabberkram, Dips & Co. wie Pute-Avocado-Sandwich, Früchte-Cookies oder Mandel-Basilikum-Aufstrich sind die ideale Zwischenmahlzeit. Fisch- und Fleisch-Genuss: Lachsfilet mit Nuss-Kräuter-Haube, fruchtig-pikantes Hähnchenbrustfilet oder Hühnchen-Kartoffel-Pfanne mit Ei liefern herzhaft-deftigen Schlemmergenuss. Vegetarisch-vegane Hauptgerichte: Spinatpfannkuchen mit Tomaten-Pilz-Ragout, sommerliche Pasta oder Süßkartoffeln mit Füllung machen satt, ohne den Magen zu belasten. Naschen mit gutem Gewissen: Sündig-süße Köstlichkeiten wie No-Bake-Beerentarte, Mandelhörnchen oder Aprikosen-Ananas-Cocktail sorgen für Genuss ohne Reue. Dieses Kochbuch bringt Ihren Magen wieder in Balance und bekämpft langfristig und effektiv Ihre Reflux-Beschwerden. Ob Sie es herzhaft, leicht, aromatisch, deftig oder ausgefallen mögen – hier finden Sie reichlich Auswahl für wirklich jeden Geschmack. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und freuen Sie sich darauf, endlich wieder mit bestem Gewissen so richtig zugreifen zu können!
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Seitenzahl: 114
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aum hat man sich einmal etwas Leckeres gegönnt, folgt die Strafe auf dem Fuß: und zwar in Form von Sodbrennen – schwupp, und der Genuss ist vorbei. Das kennen Sie nur zu gut? Dann kommt hier eine tolle Nachricht: Denn mit cleverer Ernährung können Sie das Leiden ganz einfach bekämpfen und wie das mit jeder Menge Genuss und Geschmack klappt, zeigt Ihnen dieses Kochbuch!
Anatomische Ursachen, Medikamente, Stress, fettreiche Mahlzeiten, Übergewicht und weitere Faktoren können der Auslöser für typische Reflux-Beschwerden sein: saures Aufstoßen, Brennen, Übelkeit oder Völlegefühl schränken dann die Lebensqualität erheblich ein – doch das muss nicht sein. Denn wenn Ihr Magen sauer auf Sie ist, lässt er sich mit der richtigen Nahrung leicht besänftigen, und mit diesen Rezepten geht das ganz ohne Verzichtsgefühl. Ob Fisch oder Fleisch, Veggie-Gerichte, Salate und Suppen oder sogar Desserts, bei der magenfreundlichen Ernährung können Sie genüsslich aus dem Vollen schöpfen und entdecken abwechslungsreiche Leckereien, die genau auf Ihre Magenprobleme zugeschnitten sind.
Guten Appetit!
Inhalt
Vorwort
Alles rund um Sodbrennen & Co.
Saures Aufstossen, Sodbrennen, Reflux
Die Ursachen
Die Risiken
Diagnostik
Behandlung
Ernährung
Lebensstil
Was kaufe ich ein?
Frühstück
Kürbiskern-Chia-Brot
Beerenquark mit Nüssen
Frühstücksporridge
Sanftes Müsli
Eiweissbrot mit Erbsen und Schnittlauchquark
Hafer-Mandel-Brei
Frühlings-Hüttenkäse
Haferkeimlinge mit Banane und Apfel
Kokos-Früchte-Shake
Frühstücks-Smoothie „Drink Pink“
Avocadocreme mit Rohkoststicks
Suppen
Samtige Bananensuppe mit Garnelen
Kürbissuppe mit Ingwer
Indische Gemüsesuppe
Rote-Bete-Suppe
Basische Tomatensuppe
Brokkoli-Cremesuppe
Kartoffelsuppe mit Spinat
Salate
Herbstsalat
Mediterraner Salat mit Oliven und Tomaten
Rote-Bete-Apfel-Salat mit Nüssen
Power-Pasta-Salat
Grüner Spargelsalat
Kichererbsensalat mit Aprikosen und Fenchel
Belugalinsen-Salat
Nudelsalat mit Zuckerschoten
Buchweizen-Tabouleh
Vorspeisen
Gefülltes Ei im Kressenest
Avocado-Sushi
Gurkenröllchen mit Frischkäse
Tomaten-Kaltschale
Tomaten-Caprese
Hauptgerichte mit Fleisch und Fisch
Kohlrabi-Kartoffel-Auflauf mit Gurkensalat
Mediterrane Putenrouladen mit Gnocchi
Hühnchen-Kartoffel-Pfanne mit Ei
Fruchtig-Pikantes Hähnchenbrustfilet
Sauerkraut-Puffer mit Lachs
Lachsfilet mit Nuss-Kräuter-Haube
Forellenfilets mit Sommergemüse
Fischfilets mit Tomaten-Zucchini-Gemüse
Seelachs „Müllerin“mit Linsen-Apfel-Gemüse
Hauptgerichte vegetarisch und vegan
Herbstliche Bowl mit Ofengemüse
Sommerliche Pasta
Süsskartoffel-Toast
Vegetarische Klopse Königsberger Art
Spinatpfannkuchen mit Tomaten-Pilz-Ragout
Geschmorter Chicorée auf Fladenbrot mit Kichererbsencreme und Joghurt
Gerösteter Blumenkohl mit Hummus und Granatapfelkernen
Schnelles Pfannengemüse
Süsskartoffeln mit Füllung
Desserts und Kuchen
No-Bake-Beerentarte
Karottenkuchen
Ohne-Reue-Kuchen
Bratäpfel
Aprikosen-Erdbeer-Spiesse
Ananas-Eis
Mandelhörnchen
Chia-Pudding mit Beeren
Snacks und Fingerfood
Schoko-Power
Avocado-Bananen-Shake
Banana-Smoothie
Smoothie in Grün
Beerenschale mit Cashews
Wachsweiches Ei mit Petersiliencreme
Sandwich mit Pute und Avocado
Kartoffelschiffchen mit Avocadocreme
Kleine Pausensnack-Parade
Früchtecookies
Energy-Balls mit Limette
Schokopralinen
Mandel-Sesam-Kugeln
Saatencracker
Getränke
Aprikosen-Ananas-Cocktail
Mandelmilch
Kokoswasser-Ananas-Drink
Papaya-Wildkräuter-Cocktail
Mango-Traum
Aufstriche und Dips
Grünkern-Aufstrich
Möhren-Mandel-Aufstrich
Veganer Käsedip
Sesam-Kichererbsen-Creme
(Kichererbsencreme mit Tahini) Hummus
Mandel-Basilikum-Aufstrich
Sellerie-Creme
Frühstückscreme mit Bananen und Mandeln
Wer darunter leidet, kennt das Problem: Nach einer Mahlzeit, im Liegen, bei körperlichen Anstrengungen beginnt das unangenehme Brennen in der Speiseröhre. Die typischen Symptome sind ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, Völlegefühl im Oberbauch, Aufstoßen von saurem Mageninhalt, unangenehmer Geschmack im Mund bis hin zu vermehrtem Speichelfluss und Übelkeit. Ungefähr 20 % der deutschen Bevölkerung leiden mehr oder weniger stark unter Sodbrennen – von gelegentlich bis ständig. Was dahintersteckt und wie es dazu kommt, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Sodbrennen (Pyrosis) bezeichnet das Symptom, die dahinter steckende krankhafte Veränderung nennt man Refluxkrankheit – das Zurückfließen gegen die Strömungsrichtung.
Anatomisch besteht der Magen aus einer Art Hohlmuskel, mit 2 ihn verschließenden ringförmigen Schließmuskeln: dem Ösophagus-Sphinkter, der die Speiseröhre zum Mageneingang hin abdichtet, und dem Pylorus-Sphinkter, der als Öffnung zum Zwölffingerdarm dient. Beide Schließmuskeln öffnen und schließen sich bei Bedarf, d. h., wird Nahrung beim Schlucken durch die Speiseröhre Richtung Magen transportiert, öffnet sich der Ösophagus-Sphinkter, um den Nahrungsbrei in den Magen zu lassen, und schließt sich anschließend sofort wieder, um keinen sauren Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließen zu lassen. Anders als der Magen hat die Schleimhaut der Speiseröhre nämlich keinen Schutz gegen die äußerst angriffslustige Magensäure und würde bei dauerhaftem Kontakt damit oberflächlich beschädigt. Die „Strömungsrichtung“ in diesem System geht somit vom Mund über die Speiseröhre in den Magen – und nicht umgekehrt!
Der Magenausgangsmuskel bleibt so lange verschlossen, bis der im Magen angekommene Nahrungsbrei genügend vorverdaut ist und durch die Peristaltik (wellenförmige Bewegung) des Magens gut mit aufspaltenden Enzymen durchgearbeitet wurde. Dann öffnet sich der untere Schließmuskel und transportiert den Nahrungsbrei zur weiteren Verdauung in den Darmtrakt.
Sind in diesem System Fehler vorhanden, funktioniert die Mechanik z. B. nicht richtig oder sind chemische Prozesse außer Rand und Band, dann kann es zum Rückfluss (Reflux) von Mageninhalt in die Speiseröhre führen – und das leidige Sodbrennen macht Ihnen Probleme.
Im funktionierenden Magen-Schließmuskel-System sind die Abläufe Essen – Schlucken – Vorverdauen – Verdauen problemlos aufeinander abgestimmt. Die Spannung der Schließmuskeln ist genau so hoch, dass sie sich problemlos bei Bedarf öffnen und wieder verschließen. Die Peristaltik (wellenförmige Bewegung) von Speiseröhre und Magen sind gut aufeinander abgestimmt und es kommt weder direkt nach den Mahlzeiten noch im Liegen zum Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre. Was aber macht nun den Unterschied?
Der Mageneingang ist durch eine Lücke im Zwerchfell, durch die im Normalfall gerade die Öffnung der Speiseröhre passt, zusätzlich umschlossen. Außerdem fixiert ein festes, sehnenähnliches Bindegewebsband die Speiseröhre an der Durchtrittsstelle und die spiralige Muskulatur der Speiseröhre selbst begrenzt den Querschnitt der Öffnung. Ein Venengeflecht am unteren Ende der Speiseröhre ist im Ruhezustand mit Blut gefüllt und wirkt zusätzlich wie eine Art Schwellkörper, der die Magenöffnung abdichtet.
Die Spannung des Schließmuskels ist entscheidend dafür, wie gut dieser den Mageneingang abdichten kann. Schließmuskeln müssen sich sowohl an- als auch entspannen können; beim Schlucken zum Beispiel muss die Spannung nachlassen, damit sich der Muskel öffnen kann, um sich direkt danach wieder zu verschließen. Ist nun die Spannung (Tonus) des Schließmuskels allgemein herabgesetzt, bleibt die Öffnung nur unvollständig verschlossen und es kann Mageninhalt nach oben und somit in die empfindliche Speiseröhre gelangen.
Auch eine Lücke (Hernie) im Zwerchfell, bei der Magenanteile nicht im Bauchraum bleiben, sondern in den darüberliegenden Brustraum drängen, können Ursache für die Refluxkrankheit sein.
Schmerzmittel, Herzmedikamente und weitere Medikamente, wie z. B. gegen Asthma oder Harninkontinenz, können durch ihre Wirkweise den Spannungszustand des Magenschließmuskels herabsetzen. Sie hemmen die Reizweiterleitung an bestimmten Nervenrezeptoren, die unter anderem auch für die An- und Entspannung des Magenschließmuskels verantwortlich sind.
Da uns im wahrsten Sinne des Wortes starke Gefühle „auf den Magen schlagen“ können, sind auch übermäßiger Stress, Ausnahmesituationen oder dauerhaft angespannte Gemütslagen sehr dazu geeignet, uns aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Magen reagiert mit Über- oder Unterproduktion von Magensäure, die Reizweiterleitung an die Magenschließmuskeln kann gestört sein. Durch verlangsamte Magenbewegung verbleibt Gegessenes deutlich länger im Magen, der Weitertransport in den Dünndarm verzögert sich und so kann Mageninhalt zurück Richtung Speiseröhre gelangen. Somit kommt zu allem anderen Übel auch noch Sodbrennen und Übelkeit.
Größere Fettanteile im Bauchraum führen zu erhöhtem Druck auf den Verdauungstrakt und begünstigen eine Refluxkrankheit.
Rauchen reizt die Schleimhaut der Speiseröhre zusätzlich und verschlimmert Sodbrennen. Alkohol und Nikotin setzen darüber hinaus die Spannung des Magenschließmuskels herab und begünstigen so den Reflux. Große, fettreiche und zu spät verzehrte Mahlzeiten belasten das Verdauungssystem bekanntlich, bei der Refluxkrankheit kann diese Art der Ernährung zu einer dauerhaften Schwächung des Verschlusssystems des Magens führen. Ein hoher Zuckergehalt der Nahrung führt dauerhaft ebenfalls zu einer Herabsetzung des Schließmuskeltonus.
Durch die hormonellen Veränderungen, die Herabsetzung der Bindegewebsspannung und den zunehmenden Druck im Bauchraum kann auch eine Schwangerschaft zu belastenden Reflux-Symptomen führen, wie ein großer Teil von werdenden Müttern aus eigener Erfahrung weiß. Da in dieser Zeit medikamentös eher sehr zurückhaltend therapiert wird, leiden ca. 1–2 % aller Schwangeren an einer sogenannten Reflux-Ösophagitis, also einer Entzündung der Speiseröhre aufgrund des Rückflusses von Magensäure.
Gelegentliche Attacken von Sodbrennen sind in der Regel eher lästig als problematisch: Nach üppigen, schwer verdaulichen Mahlzeiten, vielleicht noch mit Alkoholgenuss kombiniert, kennen viele Menschen das anschließende Völlegefühl, Brennen und Druck im Oberbauch oder Brennen in der Speiseröhre und Kratzen im Hals. Ist die Nahrung verdaut, legen sich die Beschwerden meist wieder, auch ohne Behandlung. Gelangt aber regelmäßig immer wieder und dauerhaft ätzende Magensäure in die Speiseröhre, so kommt es an der empfindlichen Schleimhaut zu kleinen Verletzungen (Läsionen). Die umgebenden Bereiche können sich entzünden, vernarben und schlimmstenfalls Teile der Speiseröhre verengen. Betroffene leiden dann unter vermehrten Schluckbeschwerden. In seltenen Fällen können sich die verletzten Schleimhautbereiche bösartig verändern und zum Speiseröhrenkrebs führen.
Sind Sie häufiger betroffen von Sodbrennen, dann sollten Sie die nächsten Kapitel aufmerksam durchlesen. Es gibt mehrere Ansätze, wie Sie dem Übel mit dem sauren Magen begegnen können – und zu Ihrem ganz persönlichen Wohlbefinden zurückfinden! Schieben Sie es nicht auf die lange Bank – die ersten Schritte sind einfach und unkompliziert.
Die erste Diagnostik machen Sie bereits selbst: Sodbrennen ist ein so auffälliges Symptom, dass es nie übersehen werden kann. Aufstoßen von saurem Mageninhalt, der üble Geschmack im Mund, das Brennen im Hals und hinter dem Brustbein – betrifft Sie das häufiger, dann werden Sie selbst schon automatisch bestimmte Situationen analysiert haben, in denen die Symptome auftreten.
Dass diese meist mit der Nahrungsaufnahme zu tun haben, zeigt sich schnell. Was habe ich gegessen, bevor mein Magen rebelliert? Welche Kombinationen von Nahrungsmitteln führen fast immer zu Sodbrennen? In welchen Situationen treten die Beschwerden gehäuft auf? Die meisten Betroffenen lassen von sich aus dann bestimmte Nahrungsmittel erst einmal weg oder verändern ihre Essgewohnheiten, bis sich die Beschwerden lindern. Schon der Verzicht auf zu große Mahlzeiten führt bei den meisten zu einer deutlichen Verbesserung.
Erfahrungsgemäß „therapieren“ viele Betroffene ihre Refluxkrankheit relativ lange allein, mit verschiedenen Hausmitteln oder frei verkäuflichen Säureregulatoren, dazu später mehr. Ich kenne Menschen, die seit Jahren regelmäßig, das heißt jeden Tag, verschiedene Mittel wie Natron (Bullrich Salz) oder Lutsch- und Kautabletten, Gele und Suspensionen zu sich nehmen, um das unangenehme Brennen zu bremsen.
Der Rat ist sehr eindeutig: Leiden Sie häufig, das heißt mehr als 1- bis 2-mal wöchentlich, an Sodbrennen, vereinbaren Sie einen Termin bei einem Gastroenterologen! Nur dieser kann erkennen, ob sich durch den Rückfluss von ätzender Magensäure bereits Verletzungen an Ihrer Speiseröhren-Schleimhaut zeigen. Das Risiko für Vernarbungen und eine eventuell bösartige Veränderung der betroffenen Areale kann durch sehr einfache Methoden ausgeschlossen werden.
Durch ein ausführliches Gespräch versucht der Facharzt zunächst, herauszufinden, wie stark ausgeprägt die bei Ihnen vorliegenden Symptome sind. Dabei hilft, wenn Sie selbst bereits eine Art Tagebuch einbringen können: Wann treten die Beschwerden auf, wie äußern sich diese, was ging voraus, wie ist Ihre allgemeine Lebenssituation? Anhand dieser Anamnese rät Ihnen der Arzt zu weiteren Maßnahmen. Sprechen Sie ihn auch auf einen Test auf den Magenkeim Helicobacter pylori an. Durch einen einfachen Test kann die Besiedlung mit diesem Keim nachgewiesen und ggf. mit Antibiotikum behandelt werden.
Der Arzt kann Ihnen über mehrere Tage ein Medikament verordnen, das die Magensäureproduktion hemmt. Sprechen Sie darauf an und Ihre Beschwerden verschwinden, ist oft hier schon die Diagnostik beendet – was die Ursachen leider nicht behebt. Dazu später mehr.
Bei starken Beschwerden, auch bei sehr häufig auftretendem Sodbrennen, wird der Arzt Ihnen zu einer Spiegelung der Speiseröhre und des Magens raten. Dabei wird mittels einer kleinen Kamera ermittelt, wie stark der Rückfluss von Mageninhalt ist und ob die Speiseröhre bereits krankhafte Veränderungen zeigt. Oftmals wird dabei bereits eine kleine Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht.
Steht bei Ihnen die Diagnose Refluxkrankheit oder GERD (gastroösophageale Refluxkrankheit) fest, sind die nächsten Schritte die Behandlung derselben.
Der Ansatz der Behandlung geht über den klassisch-medizinischen bei vielen Ärzten leider nicht hinaus. Da der Patient aber der wichtigste Teil einer Behandlung ist, werden Sie in diesem Kapitel auch Ihre eigene Rolle in der Stärkung und Gesundung Ihres Magentraktes erfahren.
In der Behandlung mit verschiedenen Medikamenten erfahren die meisten Betroffenen eine schnelle Linderung oder Beschwerdefreiheit, ohne die Begleitumstände ändern zu müssen. Die wichtigsten Wirkstoffgruppen sind
Antazida,
H2-Blocker,
Protonenpumpenhemmer.
Antazida wirken über eine chemische Reaktion direkt im Magen, sie neutralisieren wie ein Puffer die Säure des Magensaftes und sind in der Regel gut verträglich, z. T. auch für die Anwendung in der Schwangerschaft geeignet und frei verkäuflich. Einige Produkte haben daneben auch noch einen die Schleimhaut schützenden Effekt. Antazida eignen sich insbesondere für Betroffene, die nur gelegentlich, z. B. nach einer großen Mahlzeit, unter Sodbrennen leiden.
H2-Blocker hemmen die Freisetzung von Magensäure, indem sie die Zellen blockieren, die die Magensäure produzieren. Der Mageninhalt wird weniger sauer; fließt dennoch etwas davon zurück in die Speiseröhre, ist der Schaden deutlich geringer. H2-Blocker eignen sich für Menschen, die regelmäßig, d. h. mehr als 2-mal wöchentlich, unter Sodbrennen leiden. Oft sind sie rezeptfrei erhältlich, allerdings sollten diese Medikamente eigenverantwortlich nur maximal einige Tage eingenommen werden. Der Arzt kann sie für längere Zeiträume verordnen.
Protonenpumpenhemmer (PPI) greifen in ihrer Wirkweise an den sogenannten Pumpen an, die für die Beförderung von Magensäure in den Magen verantwortlich sind. Werden diese in ihrer Wirkung gehemmt, gelangt weniger Magensäure in den Magen. Die meisten Betroffenen erfahren schon durch die Einnahme einer Tablette täglich deutliche Besserung, da die Wirkung lange anhält. Einige der PPI sind frei verkäuflich; nach maximal 14 Tagen sollten sie aber nur in Rücksprache mit dem Arzt weiter eingenommen werden bzw. die Ursache für das Sodbrennen sollte weiter abgeklärt werden.