Sofie im Wind von Andalusien - Dill McLain - E-Book

Sofie im Wind von Andalusien E-Book

Dill McLain

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Beschreibung

Luna und Sandro sind zwei Kinder im Alter von 11 und 9 Jahren. Sie leben in Nordspanien in einem zerrütteten Haushalt, wo Alkohol und Drogen vorherrschen. Der Vater der Kinder verlässt die Familie über Nacht. Die Mutter, ein Produkt ihrer Abhängigkeit, ist unfähig, für die Kinder zu sorgen. Sie werden in die bergige Gegend an der Küste von Andalusien gebracht, wo sie auf der Finca der Grosseltern mutterseitig, die sie vorher nie getroffen hatten, ein neues Zuhause finden. Die beiden sind sehr erstaunt über die völlig andere Landschaft dort, und obwohl es Hühner, Hunde und Ziegen gibt auf der Finca, vermissen sie die Gesellschaft anderer Kinder. Als sie dort zur Schule gehen, beginnen bei Sandro ernsthafte Verhaltensstörungen für die es scheinbar keine Lösung gibt. Doch dann taucht Sofie auf, die kleine Windmühle mit farbigen Flügeln, die mit ihrem weisen Rat eingreift. Die Kinder folgen begeistert ihrem Aufruf und das Leben für alle wendet sich auf wunderbare Weise. Die Autorin liefert wiederum eine unterhaltsame Geschichte, mit welcher sie nicht nur Kinder und junge Menschen sondern auch junggebliebene Erwachsene dazu aufmuntert, nie die Hoffnung zu verlieren, wie kompliziert oder traurig die Umstände auch sein mögen. Wichtig ist, positiv und zuversichtlich zu bleiben, denn damit beginnt bereits ein möglicher Weg für eine bessere Zukunft.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 34

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Die Reise nach Andalusien

Das neue Leben ist schwierig

Flamenco in der alten Scheune

Die Reise nach Andalusien

Das kleine Auto fuhr langsam davon. Seine dunkelblaue Karosserie wies da und dort Beulen auf, die offenbar ausgebessert und mit etwas anderem Farbton übermalt worden waren. Am Steuer war der gehörlose Jesus. Neben ihm sass ein älterer Mann, der ab und zu mit seinem Stock auf den Boden des Fahrzeugs schlug, um zu betonen, was er sagte.

Auf dem Rücksitz knieten zwei Kinder. Sie blickten mit traurigen Augen durch das kleine Fenster auf eine weibliche Gestalt mit langem, wirrem Haar, die sich mit ausdruckslosem Gesicht auf die Frau im weissen Kittel neben ihr stützte.

Die beiden Kinder klammerten sich an die Rückenlehne der Sitzbank und starrten durch das Fenster, bis die zwei Frauengestalten in der Ferne verschwanden. Als das Auto schliesslich in eine Kurve fuhr, setzten sich beide Kinder mit niedergeschlagenen Augen und weinten lautlos.

Das Mädchen hiess Luna, war elf Jahre alt und zeigte oft einen verträumten Gesichtsausdruck. Luna trug das blonde Haar in zwei Zöpfe geflochten und aus dem schönen Gesicht blickten tiefblaue Augen, die an Bergseen erinnerten.

Der Knabe hiess Sandro und war neun Jahre alt. Pechschwarzes Haar umspielte in wilden Locken sein Gesicht. Seine dunkelbraunen Augen, in denen dann und wann ein Feuer zu glühen schien, blickten mit einem Hauch von Melancholie in die Welt.

Der ältere Mann mit dem Stock war der Grossvater der beiden Kinder. Aber sie hatten sich bis dahin nicht gekannt. Die Mutter der Kinder, war in jungen Jahren von zu Hause weggegangen. Sie zog mit ihrem Partner in den Norden des Landes. Dort lebte das Paar von der Hand im Mund von einem Tag zum nächsten und blieb immer wieder ohne Arbeit sowie umgeben von schlechter Gesellschaft. Die Tochter hatte den Kontakt zu ihren Eltern völlig abgebrochen. Später jedoch, mit der Geburt der beiden Kinder, veranlasste ein gewisses Verantwortungsbewusstsein das Paar, den Lebensstil ein wenig zu verbessern. Aber schon nach kurzer Zeit traten erneut Probleme auf. Es gab lange Phasen von Alkoholmissbrauch und schliesslich kamen auch Drogen hinzu.

Jener Mann, mit dem die Tochter nie verheiratet war, ging eines Tages einfach weg. Er kam nie mehr zurück und liess sie mit den beiden Kindern in völligem Elend zurück, abhängig von Alkohol, Beruhigungsmitteln und Drogen.

Fürsorgliche Nachbarn alarmierten den zuständigen Sozialdienst, dem es schliesslich gelang, die Grosseltern mütterlicherseits ausfindig zu machen. Diese lebten im Süden des Landes auf einer alten Finca in den Bergen, nicht weit von der Küste entfernt. Die Grosseltern stimmten zu, die beiden Kinder in ihre Obhut zu nehmen und für sie zu sorgen, bis die Mutter sich erholte und wieder fähig war, sich um sie zu kümmern.

Da der Grossvater nicht mehr selber Auto fuhr, kam er mit seinem Nachbarn Jesus, der gehörlos und eine Art Ersatzsohn war. Jesus war Mitte vierzig und lebte nicht weit von den Grosseltern entfernt in einem früheren Ziegenstall, den er selber liebevoll zu einer hübschen Wohnung umgebaut hatte. Er war eine Seele von Mensch, erledigte alle schwierigen Arbeiten, war für den Einkauf verantwortlich und kümmerte sich um die Ziegenherde.

Zudem pflegte Jesus eine ausgeprägte Leidenschaft: Er liebte den Flamenco über alles.

Der Grossvater blickte kurz nach hinten. Als er die beiden Kinder weinend dort sitzen sah, zuckte er ratlos mit den Schultern und schaute fragend zu Jesus. Dieser wiederum zuckte ebenfalls die Schultern und sah kurz zum Himmel auf, als würde er von dort Hilfe erwarten.

Schliesslich fasste der Grossvater Mut, drehte sich mit einiger Mühe auf seinem Sitz nach hinten um, und sagte mit seiner zärtlichsten Stimme:

«Bitte seid nicht traurig. Alles wird gut werden. Eure Mutter wird sich erholen. Daran gibt es keinen Zweifel. Bis dann bleibt ihr bei uns. Auf der Finca gibt es Hühner, Ziegen und zwei Hunde. Sie warten alle schon ungeduldig auf euch!»

Als der Grossvater die Hühner, Ziegen und Hunde erwähnte, schauten die beiden für einen Moment auf und ein kleines Licht schien in ihren Augen kurz aufzuflackern.