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3 spannende Geschichten zum Vorlesen. Die kleinen Entdecker aus dem All Ina, Janit und Tias, die nicht größer als ein Daumen sind, notlanden mit ihrem Flitzer auf der Erde. Während ihrer Suche nach einem Funkgerät machen sie Bekanntschaft mit einigen Tieren und Insekten der Erde. Sie lernen Raupe Clara und Schnecke Martha kennen. Auf ihrer Suche werden sie von Ameisen gefangen genommen. Die freche Maus nimmt sie mit zum Haus der Menschen. Im Haus von Frau Farbenfroh wird Ina vom mürrischen Kater Nemo gerettet. Auf dem See kentert Janit mit seiner Nussschale. Raupe Clara, die endlich ihre Flügel hat, führt sie zurück zu ihrem Weltraumflitzer. Hans und die Spatzenbande Hans der Kakadu sitzt traurig und allein in seinem Käfig. Eines Tages entschließt er sich, nach einem neuen Zuhause zu suchen. Als der Junge, bei dem Hans im Zimmer lebt, vergisst das Gatter zu Hans Käfig zu verschließen, nutzt der Vogel die Chance und entwischt. Er lernt eine Gruppe Spatzen kennen, die Hans bei sich aufnehmen. Doch schnell bemerken sie, das kalte Wetter ist nichts für einen Kakadu. Sie beschließen, seine wahre Heimat zu suchen. Gemeinsam erleben sie Abenteuer und Gefahren, bis sie schließlich in Australien ankommen, wo die Heimat der Kakadus ist. Isabell und das Schlossgespenst Die kleine Prinzessin Isabell ist allein im Schloss. Als sie merkwürdige Geräusche hört, macht sie sich gemeinsam mit Manni, ihrem Hund, auf die Suche nach der Ursache. Sie entdecken ein Gespenst. Obwohl Isabell Angst hat, versucht sie das Gespenst zu fangen.
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Seitenzahl: 86
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Die kleinen Entdecker aus dem All
Notlandung
Raupe Clara und Schnecke Martha
Die Ameisenburg
Die freche Maus
Das Haus von Frau Farbenfroh
Kater Nemo
Der See
Schmetterling Clara
Hans und die Spatzenbande
Die Spatzenbande
Der Hühnerkäfig
Die Wildgänse
Der Seefrachter
Die Seemänner
Topi die Möwe
Der Früchteschmaus
Das Katzenfuchsmonster
Die Vogelspinne
Die Kolonie
Isabell und das Schlossgespenst
Tief im Weltall umkreist ein kleiner, roter Planet seine Sonne. Noch nie hat ein Mensch dessen Bewohner gesehen. Vielleicht liegt es daran, dass sie nicht größer sind als ein Daumen. Sie haben ziemlich große Ohren, dicke, runde Bäuche und zwei Antennen auf dem Kopf, die sie Tummel nennen. Eines Tages jedoch hätten die Menschen sie beinahe zu Gesicht bekommen …
Ina blickt wütend zum Fenster des kleinen Raumschiffs hinaus. In weiter Ferne ziehen Sterne und grüne Nebel vorüber. Sie hat sich reinlegen lassen! Janit und Tias kichern bereits einige Minuten und halten sich ihre runden Bäuche. Ina dreht sich mit strengem Blick zu ihnen um. „Ich finde das gar nicht komisch“, schimpft sie, wobei sich ihre Tummel senkrecht aufstellen. „Ihr wolltet wissen, wie man den Flitzer lenkt. Es war gemein von euch, einfach loszufliegen. Wenn man uns erwischt, gibt es sicher Strafarbeiten, aber daran seid ihr ja gewöhnt“, fügt sie verärgert hinzu.
„Stell dich nicht so an, Ina. Wir fliegen einmal um den Nebel und wieder zurück. Niemand wird etwas bemerken.“ Spitzbübisch grinsend trottet Janit an die Steuerkonsole.
„Ich will aber das erste Stück lenken“, quengelt Tias und huscht an Janit vorbei. Sich gegenseitig schubsend, drücken sie auf den roten und blauen Tasten herum. Von den vielen Kurven und dem Auf und Ab wird es Ina bereits schwindelig.
„Ihr seid wohl übergeschnappt. Geht weg da!“ Ihre Wangen glühen violett, so wütend ist sie auf Tias und Janit. Gebieterisch drängt sie sich zwischen die beiden Streithähne.
Plötzlich ertönt ein Grollen, das den Boden des Raumschiffs erbeben lässt. Mit aufgerissenen Augen blickt Janit Richtung Fenster. Ein heftiger Sonnensturm rast auf sie zu. Milliarden von kleinen, glitzernden Teilchen umhüllen den Flitzer. Dann gibt es einen gewaltigen Ruck und der kleine Flitzer wird mitgerissen. Die Wände ächzen und knarren. Schaurige Geräusche, die alle drei ganz blass vor Angst werden lassen. Immer wilder dreht sich das Raumschiff im Sturm. Wie auf einer Achterbahn geht es steil nach oben und rasend schnell wieder bergab. Tias wird es ganz komisch im Magen. Alle liegen am Boden und klammern sich an einem der Stühle fest, die am Boden festgeschraubt sind. Nach wenigen Minuten, die allen unendlich lang vorkommen, gibt es erneut einen Ruck. Der Sturm entlässt das kleine Raumschiff aus seinem Tosen. Ruhig und sanft gleitet es wieder durch das All, als wäre nie etwas gewesen.
Erschrocken rappelt sich Ina als Erste auf und blickt aus dem Fenster. Sie kann noch so angestrengt schauen, doch ihr kleiner, roter Planet, von dem sie herkommen, ist nirgends zu sehen. An seiner Stelle leuchtet ihr jetzt ein viel größerer in blauer Farbe entgegen.
„Wo sind wir?“, jammert Tias.
Janit zuckt mit den Schultern und lässt seine Tummel hängen.
„Wir werden mit dem Funkgerät nach Hilfe rufen müssen“, stöhnt Ina. „Das wird mächtigen Ärger geben.“
„Das tut mir wirklich leid, Ina“, murmelt Janit schuldbewusst und schlurft zum Funkgerät. „Oh nein.“
„Was ist denn los?“, fragt Tias ängstlich.
„Das Funkgerät funktioniert nicht mehr.“
„Lass mal sehen.“ Ina eilt zur Konsole und untersucht das Gerät an allen Seiten. „Es ist kaputt“, schimpft sie. Wütend stampft sie im Raumschiff hin und her.
Tias setzt sich auf den Boden. Dicke Tränen kullern aus seinen Augen. „Wir werden nie wieder nach Hause finden“, schluchzt er.
„Ach was. Wir machen einen lustigen Ausflug zu dem blauen Planeten dort unten und werden Ruck Zuck ein Funkgerät auftreiben.“ Janit wackelt an Tias' Tummel, um ihn aufzumuntern.
„Wohnt dort überhaupt jemand, der ein Funkgerät hat?“ Fragend schaut er Ina an, denn sie weiß immer alles.
Ina hat keinen Schimmer, doch damit Tias aufhört zu weinen nickt sie und lächelt zuversichtlich.
„Dann lasst uns landen!“, ruft Tias überschwänglich und rast an die Steuerkonsole.
Geräuschlos gleitet das Raumschiff durch dichte, weiße Wolken. Aufgeregt schauen sie aus dem Fenster und sehen zu, wie sie dem Boden immer näherkommen. Sie erreichen Pflanzen, die ihnen so groß erscheinen, als könne man daran in den Himmel emporklettern. Geschickt landet Janit denFlitzer zwischen all dem Grün, das auf diesem fremden Planeten wuchert.
Tias Bedenken, ob hier überhaupt ein Funkgerät zu finden ist, scheinen völlig verflogen. Abenteuerlustig steht er bereits an der Luke.
„Jetzt trödelt nicht. Vielleicht sind wir so schnell wieder zurück, dass niemand etwas bemerken wird.“
Janit und Ina werfen sich mutlose Blicke zu und öffnen die Luke, die ins Freie führt. Ein warmer Wind weht ihnen entgegen, der einen angenehm süßen Geruch mit sich trägt und das Gras laut rascheln lässt. Janit pocht das Herz. Er hat ein bisschen Angst, als er die ersten Schritte in dieser fremden Welt macht. Was, wenn sich hier Monster herumtreiben? Quatsch, er glaubt gar nicht an Monster. Zuversichtlich geht er voran und hält das dichte Gras, das ihnen bis an die Tummel reicht, für die Anderen beiseite. Ein dicker, langer Stängel taucht vor ihnen auf. Ganz oben daran blüht eine rote Blume, in der sich etwas bewegt.
„He du, da oben“, ruft Tias laut.
Ein knubbeliger, grüner Kopf taucht zwischen den Blüten auf.
„Wer seid ihr denn? Wie Ameisen seht ihr nicht aus, obwohl die auch so Dinger auf dem Kopf haben.
„Ich bin Tias und das sind Ina und Janit.“
„So, so. Ich bin Raupe Clara und ziemlich müde.“ Sie reißt ihren Mund auf und gähnt lange.
„Wir suchen ein Funkgerät. Kannst du uns sagen, wo wir eins finden können?“
„Ein Funkwas?“, fragt sie gähnend.
„Damit kann man mit jemandem sprechen, der ganz weit weg ist“, erklärt Ina.
„Tut mir leid, aber ich bin jetzt viel zu müde. Kommt wieder, wenn ich ausgeschlafen habe.“ Der grüne Kopf verschwindet zwischen den Blüten.
Tias, Janit und Ina beobachten, wie die Raupe beginnt, sich einen Schlafsack zu bauen.
„Das fängt ja gut an“, stöhnt Janit. „Lasst uns nach den Ameisen suchen, die so aussehen wie wir“, schlägt er nachdenklich vor.
„Clara hat nur gesagt, dass sie Tummel haben, es war keine Rede davon, dass sie aussehen wie wir“, berichtigt Ina. Janit verdreht die Augen und geht wieder voran. Plötzlich bleibt er stehen.
„Seht mal da vorn am Boden. Ob das eine Ameise ist?“ In einiger Entfernung sehen sie jemanden, der sein Haus mit sich trägt und große Tummel zu haben scheint. Vorsichtig gehen sie näher, bis plötzlich Ina wild herumhüpft.
„Igitt, wir sollten lieber jemand anders fragen, hier ist alles voller Schleim.“ Mit gerümpfter Nase beobachtet Ina, wie das Wesen vor ihnen eine Schleimspur hinter sich herzieht.
Tias muss lachen, als er Ina sieht, wie sie versucht, den Schleim an einem der Grashalme von ihren Füßen abzuwischen.
„Stell dich nicht so an, Ina“, flüstert Janit. „Und sei leise! Nicht, dass wir unfreundlich wirken.“
„Jetzt tu nicht so auf vernünftig. Schließlich bist du doch die Unfreundlichkeit in Person“, schmollt Ina.
Protestierend stemmt Janit die Hände gegen seinen Bauch. „Wo und wann bin ich denn unfreundlich?“, schimpft er. Doch zum Streiten bleibt ihnen keine Zeit, verblüfft hören sie, wie Tias bereits mit dem schleimigen Wesen spricht, und rennen zu ihm hin. Janit hätte Tias am liebsten feste an seinem Tummel gezogen, weil er so unvorsichtig ist.
Stolz stellt Tias ihnen Martha, die Schnecke vor, die ihnen bis zum Bauch reicht. Ina starrt auf die Tummel der Schnecke. Das waren gar keine Tummel, sondern ihre Augen waren oben darauf und sie konnte ihre Augen wie Teleskope ein - und ausfahren. So etwas hatte sie noch nie gesehen.
„Wir sind auf der Suche nach einer Ameise“, erklärt Janit.
„Eine Ameise?“ Die Schnecke kichert. „Eine bestimmte Ameise?“ Sie kichert wieder, was Janit ganz verlegen macht. Hat er etwas Falsches gesagt?
„Nein, einfach nur eine Ameise“, wiederholt er stirnrunzelnd.
„Ach so, ach so“, kichert sie immer noch. „Es gibt sehr, sehr viele Ameisen. Irgendwo läuft immer eine rum. Ich glaube sie wohnen dort hinter dem Baum. Sie mögen es nicht, wenn man sich bei ihnen herumtreibt.“
„Kannst du uns denn nicht den Weg zeigen?“, fragt Tias, doch Ina schneidet ihm das Wort ab.
„Die Wegbeschreibung reicht völlig. Es war nett dich kennenzulernen“, verabschiedet sich Ina. Als sie außer Sichtweite sind, schnipst Ina an Tias' Tummel.
„Aua. Was soll denn das?“
„Kannst du uns nicht den Weg zeigen“, äfft Ina Tias nach. „Hast du nicht gesehen, wie lahm die ist? Du willst wohl nächstes Jahr noch neben dem Schleim herlaufen.“
Noch immer haben sie keine Ameise gesehen. Der Boden, der saftig grün und wegen der riesigen Halme anstrengend zu laufen ist, weicht jetzt einem kargen, trockenen Untergrund. Überall liegen spitze, dünne Nadeln herum, die unter ihren Füßen knirschen. Sie stammen von dem riesigen Baum, zu dem die Schnecke sie geschickt hat.
„Ich habe Durst“, jammert Tias. „Warum habt ihr die Schnecke nicht gefragt, ob die Ameisen so aussehen wie wir?“
“Warum hast du sie nicht gefragt?“, antwortet Ina spitz.
„Streitet nicht. Wir werden sicher bald eine Ameise treffen und sie kann uns bestimmt auch sagen, wo wir etwas zu trinken bekommen.“
Plötzlich hören sie eine strenge Stimme hinter sich.
„Halt! Wer seid ihr und was wollt ihr?“
Erschrocken drehen sie sich um. Drei kleine merkwürdig aussehende Wesen stehen dort. Sie haben lange Tummel auf dem Kopf, riesige Augen, sechs Beine und Zangen an ihren Mündern. Tias klammert sich ängstlich an Inas Arm.
„Wir sind auf der Suche nach einem Funkgerät und dachten, eine Ameise könnte uns weiterhelfen“, erklärt Janit mit fester Stimme, um sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. Mittlerweile haben sich noch weitere von den Zangenmäulern um sie versammelt und tuscheln aufgeregt miteinander.
„Wir werden unsere Königin fragen, was sie von eurer komischen Geschichte hält. Bis dahin seid ihr unsere Gefangenen“, erklärt der Wachmann.
Ohne, dass Janit darauf antworten kann, gibt der Wachmann Befehl, die Gefangenen in die Burg zu bringen. Umzingelt von Zangenmäulern gehen sie weiter über die spitzen Nadeln, bis sie an einem riesigen Hügel ankommen.