15,99 €
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,3, Universität Vechta; früher Hochschule Vechta, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll das Modell der „Speech Accommodation“ vorgestellt werden. Dieses Modell beschreibt die Anpassung der Sprache jüngerer Menschen an die vermeintlichen Bedürfnisse der älteren Menschen. Zuerst werden Stereotype im Allgemeinen und der Prozess der Stereotypisierung näher beschrieben, da sie eine Rolle in alltäglichen Interaktionen einnehmen. In Kapitel 3 werden dann Altersstereotype dargestellt, die als eine Grundvoraussetzung für den Vorgang der Akkommodation der Sprache gelten. Zum einen werden multiple Altersstereotype präsentiert, zum anderen werden Studien zur stereotypgeleiteten Informationssuche vorgestellt, um den Prozess der Altersstereotypisierung näher zu durchleuchten und sensibler zu werden hinsichtlich der sozialen Konstruktion des „Alters“. „Patronizing Speech“ (Kapitel 4) kann grob als ein herablassender Sprachstil bezeichnet werden, der eine Form der „Speech Accommodation“ ist. Hier werden nun Merkmale dieses Stils vorgestellt, das Modell zur Entstehung der „Patronizing Speech“ nach Mary Lee Hummert (1994) wird vorgestellt, in dem die Aspekte der Stereotypenbildung wieder auftauchen und anschließend werden mögliche soziale Konsequenzen dieses Sprachstils aufgezeigt. Kapitel 5 stellt eine Art Exkurs in das soziolinguistische Phänomen „painful self- disclosure“ dar, welches bei älteren Menschen (vor allem bei älteren Frauen) häufig festzustellen ist und auf Seiten der jüngeren Gesprächspartner wiederum zur Stereotypisierung, genauer gesagt zur Bestätigung und Verfestigung der Stereotype führen kann. Zurück zu den Stereotypen geht es dann in Kapitel 6, wenn kurz auf die Darstellung der Alten in den Medien eingegangen wird und welche Rolle dies hinsichtlich des Altenbildes bei jüngeren Personen spielt. Abschließend wird die Bedeutung des Ansatzes der „Speech Accommodation“ und der dieser vorausgehenden Stereotypisierung für die Altenberatung gezeigt.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
IIG
Hochschule Vechta
WS 2003/2004
Seminar: Altenberatung
Dozentin: Dr. Barbara Thies
20.03.2004
1. Einleitung
2. Stereotype
2.1 Stereotype allgemein
2.2 Vom Stereotyp zur Stereotypisierung
3. Altersstereotype
3.1 Age markers „des Alters“
3.2 Multiple Altersstereotype
3.3 Stereotyp bestätigende Informationssuche
4. „Patronizing Speech“
4.1 Merkmale der „Patronizing Speech“
4.2 Ein Modell über die Rolle der Altersstereotype
bei der Entstehung der “Patronizing Speech”
4.2.1 Das Selbst des Senders
4.2.2 Physikalische Eigenschaften des Empfängers
4.2.3 Situation
4.2.4 Stereotype und Wahl der Sprechweise
4.2.5 Zusammenfassung des Modells
4.3 Formen und soziale Konsequenzen der
„Patronizing Speech“
5. “Painful self-disclosure”
6. Bedeutung der medialen Darstellung
7. Bedeutung für die Altenberatung
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In dieser Arbeit soll das Modell der „Speech Accommodation“ vorgestellt werden. Dieses Modell beschreibt die Anpassung der Sprache jüngerer Menschen an die vermeintlichen Bedürfnisse der älteren Menschen.
Zuerst werden Stereotype im Allgemeinen und der Prozess der Stereotypisierung näher beschrieben, da sie eine Rolle in alltäglichen Interaktionen einnehmen. In Kapitel 3 werden dann Altersstereotype dargestellt, die als eine Grundvoraussetzung für den Vorgang der Akkommodation der Sprache gelten. Zum einen werden multiple Altersstereotype präsentiert, zum anderen werden Studien zur stereotypgeleiteten Informationssuche vorgestellt, um den Prozess der Altersstereotypisierung näher zu durchleuchten und sensibler zu werden hinsichtlich der sozialen Konstruktion des „Alters“.
„Patronizing Speech“ (Kapitel 4) kann grob als ein herablassender Sprachstil bezeichnet werden, der eine Form der „Speech Accommodation“ ist. Hier werden nun Merkmale dieses Stils vorgestellt, das Modell zur Entstehung der „Patronizing Speech“ nach Mary Lee Hummert (1994) wird vorgestellt, in dem die Aspekte der Stereotypenbildung wieder auftauchen und anschließend werden mögliche soziale Konsequenzen dieses Sprachstils aufgezeigt.
Kapitel 5 stellt eine Art Exkurs in das soziolinguistische Phänomen „painful self- disclosure“ dar, welches bei älteren Menschen (vor allem bei älteren Frauen) häufig festzustellen ist und auf Seiten der jüngeren Gesprächspartner wiederum zur Stereotypisierung, genauer gesagt zur Bestätigung und Verfestigung der Stereotype führen kann.
Zurück zu den Stereotypen geht es dann in Kapitel 6, wenn kurz auf die Darstellung der Alten in den Medien eingegangen wird und welche Rolle dies hinsichtlich des Altenbildes bei jüngeren Personen spielt.
2. Stereotype
2.1Stereotype allgemein
Ganz allgemein kann man Stereotype als „Bilder in unseren Köpfen“[1] bezeichnen. Stereotype beziehen sich auf soziale Gruppen, man kann sie also als mentale Bilder sozialer Gruppen bezeichnen. Stereotype gibt es in Form von Vorstellungen über typische Eigenschaften einer Gruppe, z.B. über „die Amerikaner“ und/ oder in Form subjektiver Wahrscheinlichkeiten, dass ein Vertreter dieser sozialen Gruppe bestimmte Eigenschaften zeigt, z.B. „Mrs. Turner“. Im Gegensatz zu Vorurteilen können Stereotype positive und negative Elemente haben. Sie stellen nicht nur individuelle Meinungen über soziale Gruppen dar, sondern werden von den Mitgliedern der eigenen Gruppe geteilt und sind somit kollektiver Natur und schließen konsensuell geteilte Bilder mit ein.[2]
Da Stereotype über soziale Gruppen gebildet werden, stellt sich die Frage wie Personen jeweils zu einer bestimmten Gruppe eingeordnet werden und wie sich einzelne Gruppen voneinander unterscheiden. Ausgehend von der Theorie der Reizklassifikation (nach Tajfel et. al.) geht man davon aus, dass soziale Kategorien auf Grundlage spezifischer Variablen, dies können z.B. Geschlecht oder Nationalität sein, gebildet werden. Es kommt zu einer ingroup- outgroup- Differenzierung; „hier sollen folglich Prozesse der Kontrastierung, Abwertung und Distanzierung zwischen den Gruppen sowie die Überschätzung von Ähnlichkeiten innerhalb von Gruppen erfolgen“[3]. Stereotype selbst, als mentale Bilder von sozialen Gruppen, sagen etwas darüber aus, was diese Gruppen angeblich kennzeichnet und somit was sie von anderen Gruppen unterscheidet.