Sprachen in Kontakt. Normalisierungsprozess und sprachliche Realität auf Mallorca - Sabrina Junge - E-Book

Sprachen in Kontakt. Normalisierungsprozess und sprachliche Realität auf Mallorca E-Book

Sabrina Junge

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,7, Universität Trier, Veranstaltung: Varietäten auf der Iberischen Halbinsel, Sprache: Deutsch, Abstract: Mallorca gilt als größte der Balearischen Inseln und als eines der beliebtesten Reiseziele der deutschen Urlauber. 2013 pilgerten in etwa 3,5 Millionen “Ballermann- Touristen” in das, von der deutschen Presse gerne mal als 17. Deutsches Bundesland bezeichnete Mallorca. Ob die Urlauber nun mit Buenos días oder Bon dia begrüßt werden, ist den meisten relativ egal. Doch Fakt ist, dass die von Touristen überlaufene Mittelmeerinsel “sprachwissenschaftlich betrachtet […] von einer komplexen Kontaktsituation gekennzeichnet [ist]” . In Kontakt stehen nicht nur die beiden Normsprachen Mallorcas – Kastilisch und Katalanisch, sondern ebenfalls die insulare Varietät des Katalanischen, das Mallorquí. Nicht zu vergessen sind die Sprachen der Touristen. Eine ganz besondere Situation, die von Konflikten und Versuchen der Normalisierung gekennzeichnet ist. Doch wie kam es eigentlich dazu? Laut Sandra Herling ist “diese gegenwärtig vorzufindene Kontaktsituation […] ein Resultat historischer bzw. politischer Entwicklungen”. Die im 13. und 14. Jahrhundert durch die katalanisch-aragonesische Krone auf die Balearen gelangte katalanische Sprache hatte von jeher keinen leichten Stand. Während im Laufe der Zeit aufgrund verschiedenster politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen das Kastilische allmählich die Überhand gewann, blieben die balearischen Dialekte weiterhin in der informellen Gesellschaft verankert. Eine gravierende Veränderung dieser Situation trat erst mit der Machtergreifung Francos ein: Er verbot das Katalanische – Kastilisch dominierte nun also auch den offiziellen und öffentlichen Kommunikationsbereich. Hinzu kommt, dass der Diktator die Balearen innerhalb weniger Jahre vom Auswanderungs- zum Einwanderungsland machte. Mit der Förderung des tertiären Sektors kam der Massentourismus nach Mallorca, und damit auch zahlreiche kastilischsprachige Arbeitskräfte. Mallorca boomte – es war der Beginn zahlreicher Einwanderungswellen, die sich aufmachten in Richtung der Balearen. Auch immer mehr Touristen fassten die Mittelmeerinsel als neue Heimat ins Auge. Mit dem Ableben Francos und der Verabschiedung des Autonomietstatus 1983 trat eine einschneidende Veränderung der insularen Sprachsituation ein, denn neben Kastilisch wird „ausdrücklich die „katalanische Sprache“ zur ureigentlichen Landessprache (llengua pròpia)“ der Balearen gemacht. Doch was bedeutete dies für die Inseleinwohner?

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