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STAR GATE 175-176: Neue Wahrscheinlichkeiten
Wilfried A. Hary und Werner K. Giesa:
„Ein Metawesen reist in die Vergangenheit – auf der Suche nach Antworten!“
Nein, Maria Scott war nur vorübergehend das gewesen, was man ein Energiewesen nennen konnte. Inzwischen war sie längst zu einem wahren Metawesen mutiert, weder stofflich noch Energie im eigentlichen Sinne des Wortes. Sie war noch nicht einmal räumlich begrenzt, befand sich gewissermaßen überall und nirgends zugleich. Das wurde lediglich eingeschränkt von ihr selber, indem sie ihre eigenen Möglichkeiten bewusst begrenzte, um nicht den Kontakt zu verlieren zu den Sorgen und Nöten der Lebenden…
Hauptpersonen:
Maria Scott – das Metawesen auf einer bedeutsamen Mission.
Professor Ernest Baldur – hat zwar mathematisch bewiesen, dass es niemals Zeitreisen geben kann, doch…
Stefan Sarle, wie er den Zeitreisenden nennt, belehrt ihn eines Besseren.
Achtung: "STAR GATE - das Original" ist eine eigenständige Serie, die inhaltlich nichts zu tun hat mit Serien ähnlichen Namens, die im Fernsehen laufen oder liefen oder im Kino zu sehen sind oder waren!
Urheberrechte 1986 am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original: Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld.
Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by hary-production.de.
Coverhintergrund: Anistasius, Logo: Gerhard Börnsen, Titelbild: Lothar Bauer
Nähere Angaben zum Hauptautor und Herausgeber der Serie Wilfried A. Hary siehe Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Neue Wahrscheinlichkeiten
Wilfried A. Hary und Werner K. Giesa:
„Ein Metawesen reist in die Vergangenheit – auf der Suche nach Antworten!“
Nein, Maria Scott war nur vorübergehend das gewesen, was man ein Energiewesen nennen konnte. Inzwischen war sie längst zu einem wahren Metawesen mutiert, weder stofflich noch Energie im eigentlichen Sinne des Wortes. Sie war noch nicht einmal räumlich begrenzt, befand sich gewissermaßen überall und nirgends zugleich. Das wurde lediglich eingeschränkt von ihr selber, indem sie ihre eigenen Möglichkeiten bewusst begrenzte, um nicht den Kontakt zu verlieren zu den Sorgen und Nöten der Lebenden…
Hauptpersonen:
Maria Scott – das Metawesen auf einer bedeutsamen Mission.
Professor Ernest Baldur – hat zwar mathematisch bewiesen, dass es niemals Zeitreisen geben kann, doch…
Stefan Sarle, wie er den Zeitreisenden nennt, belehrt ihn eines Besseren.
Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original:
Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld
Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de
Diese Fassung: © 2018 by HARY-PRODUCTION ISSN 1860-1855
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Coverhintergrund: Anistasius * Logo: Gerhard Börnsen
Ja, nicht nur ihre Tochter Lisa war für das Metawesen Maria Scott so etwas wie ein richtungsweisender Fixpunkt, sondern längst die Menschheit an sich. Sonst hätte sie nicht schon mehr als einmal, natürlich mit aller gebotener Vorsicht, ihre reine Beobachterrolle verlassen und aktiv daran mitgewirkt, die Vernichtung der Erde zu verhindern.
Nur indirekt, versteht sich, weil sie nach wie vor äußerst vorsichtig sein musste. Bei aller Macht, die ihr zur Verfügung stand und die nach menschlichem Ermessen nahezu unendlich anmutete. Denn es gab in diesem Universum durchaus auch noch andere Wesen mit ähnlicher Macht, die sie unter keinen Umständen auf sich aufmerksam machen durfte. Weil deren Interessen sich beinahe zwangsläufig nicht mit den ihrigen deckten.
Nicht dass irgendetwas oder irgendjemand ihr hätte schaden können, aber sie musste immer berücksichtigen, dass „ihre“ Menschheit durchaus verletzt oder sogar vernichtet werden konnte. Und wenn die konkurrierende Macht groß genug war, konnte auch sie das dann nicht mehr verhindern.
Nur zu gern hätte sie beispielsweise das Gehirnkollektiv beeinflusst, das maßgeblich die Geschicke des Bundes von Dhuul-Kyphora lenkte, obwohl immer nur der Kronrat als oberste Instanz öffentlich in Erscheinung trat. Doch allein das wäre schon mit einem unwägbaren Risiko verbunden gewesen, denn dieses Kollektiv war eindeutig PSI-fähig und würde sich durchaus zu wehren wissen. Und auch hier musste sie berücksichtigen, dass sie zwar selber keinen Schaden nehmen konnte, dafür jedoch ihre Schützlinge, nämlich die Menschen der Erde. Allen voran ihre Tochter Lisa und alle, die dieser wichtig waren.
So war sie dazu verurteilt, in allererster Linie eben nur Beobachterin zu bleiben. Ohne unmittelbar eingreifen zu dürfen, wenn es eng wurde für das Randall-Team beispielswiese oder für die Rebellen Terras, allen voran ihren besonderen Schützling Heiko Chan. Obwohl dieser noch nicht einmal etwas von ihr ahnte.
Zu dem Zeitpunkt, an dem Heiko Chan noch mit von der Partie gewesen war, damals in der Stadt des ewigen Eises am Südpol, war sie noch fest verbunden gewesen mit Lisa, unsichtbar für alle Beteiligten außer eben für ihre Tochter. Er hatte bis heute noch nicht erfahren, was inzwischen aus ihr geworden war, weil er aus verständlichen Gründen keinerlei Kontakt mehr zur Stadt im ewigen Eis hielt. Das war wichtig, weil vorerst die Rebellen von Terra nichts davon ahnen durften. Allein schon wegen Clint Fisher, dem eindeutig und nach wie vor nicht zu trauen war. Obwohl er als Rebellenführer eine wichtige Rolle bekleidete.
Wesentlich war jedoch, bei all ihren Beobachtungen, die sie nicht nur auf der Erde, sondern auch zwischen den Sternen durchgeführt hatte, wenn sie unsichtbar und unmerklich beispielsweise die EXCALIBUR begleitet hatte: Immer wieder fielen ihr eine Art Anomalien auf.
Diese Anomalien blieben allein auf den Bereich der Erde begrenzt. Genauer: Es gab sie anscheinend ausschließlich auf der Erdoberfläche, und sie waren von unterschiedlicher Intensivität. Das reichte von äußerst schwach bis deutlich stärker, aber auch dann anfangs kaum wahrnehmbar sogar für sie. Vergleichbar etwa mit anfangs frischen Spuren im Sand, die mit der Zeit vom Wind verweht wurden.
Erst als sie begonnen hatte, sich näher damit zu beschäftigen, wurde für sie deutlich, dass diese Anomalien nicht nur ein paar wenige Ausnahmen waren, sondern dass sie sich regelrecht häuften.
Als sie schließlich in ihren Schätzungen die Millionengrenze weit überschritten hatte, war ihre Skepsis vollends erwacht, und sie beschloss, sich noch mehr darauf zu konzentrieren.
Zwar war nicht erkennbar, dass diese Anomalien überhaupt irgendwelche Nachteile oder sogar Gefahren brachten, aber allein ihr bloßes Vorhandensein – und das in dieser schier unglaublichen Häufigkeit und Vielfalt – musste schon reichen, um Besorgnis zu erregen.
Ja, sie beschäftigte sich jetzt noch näher damit, endlich. Aber auch dadurch war nicht erkennbar, ob diese Art von Anomalien jemals schädliche Auswirkungen haben konnten auf das Raumzeit-Kontinuum, etwa um am Ende vielleicht sogar den Fortbestand der Erde zu gefährden.
Eigentlich waren diese Anomalien nämlich so geringfügig ausgeprägt, dass kein noch so empfindliches Messinstrument sie jemals hätte erfassen können. Man musste schon ein Metawesen wie Maria Scott sein, um sie überhaupt wahrzunehmen.
Und dann kristallisierte sich eine neue Erkenntnis heraus:
Diese Anomalien hatten eine Art Signatur.
Genau das machte sie so einmalig, wie man sie eigentlich nirgendwo sonst außerhalb der Erde finden konnte. Auch für ein Metawesen wie Maria Scott nicht. Jedenfalls hatte sie außerhalb der Erde noch nichts dergleichen bislang entdcecken können.
Das mochte der Grund gewesen sein, wieso bislang nicht auch noch andere Metawesen, wie beispielsweise die Hor-Hekenu, darauf aufmerksam geworden waren.
Zum Glück. Nicht auszudenken, wenn diese plötzlich hier aufgetaucht wären, um der Sache selber auf den Grund zu gehen. Das hätte durchaus das Schicksal der Menschheit vorzeitig besiegeln können, ohne dass jemand in der Lage gewesen wäre, das dann noch zu verhindern.
Also musste sie sich selber und verstärkt darum kümmern, ehe das überhaupt passieren konnte!
Soviel stand jedenfalls fest.
Und genau das war sie ja auch im Begriff zu tun.
Bis zur nächsten Erkenntnis:
Die Signaturen verrieten in ihrer Charakteristika ganz klar, dass es sich bei diesen Anomalien um eine Art Widerspiegelung handelte. Das hieß, die Anomalien waren gar nicht gegenwärtiger Natur, sondern – so unglaublich dies auch erscheinen mochte – sie waren Widerspiegelungen aus vergangenen Zeiten.
Nur von daher waren die unterschiedlichen Ausprägungen überhaupt zu verstehen: Je ausgeprägter, desto frischer gewissermaßen, wenngleich nicht zwangsläufig näher der Gegenwartslinie, was eigentlich ja ein Widerspruch in sich darstellte!
Um das besser begreifen zu können, testete Maria Scott als Metawesen das, was irdische Wissenschaftler schon im zwanzigsten Jahrhundert irdischer Zeitrechnung als allgegenwärtige Zeitkonstante bezeichnet hatten. Entgegen des relativistischen und durchaus messbaren Bereichs mit Phänomen wie Zeitdilatation und Raumdilatation musste es, das erkennbare Universum insgesamt betreffend, wirklich so etwas wie eine Zeitlinie geben, die überall gleichzeit verlief, also ohne jegliche Dilatation.
Konnte es denn möglich sein, dass die irdischen Wissenschaftler damals schon erkannt hatten, dass es vielleicht irgendwann möglich sein könnte, sich in der Zeit zu bewegen, jedoch dabei ausschließlich in der Vergangenheit?
Ja, Maria Scott musste das dringend überprüfen – und das schaffte sie dann auch. Etwas, was nur einem Metawesen, wie sie eins war, möglich sein konnte. Für alles Lebende in diesem Universum würde es reine Theorie bleiben, die höchstens abstrakt verstanden werden konnte, genauso wie die Quantenphänomene des Mikrokosmos.
Unter diesem neu gewonnenen Aspekt kümmerte sie sich erneut um die Anomalien und ihren Signaturen. Dabei konzentrierte sie sich ausschließlich auf die deutlichsten Ausprägungen und vernachlässigte dafür alle anderen, deren Schätzung inzwischen in die Millionen gingen.
Eines war dabei völlig klar: Millionen dieser Anomalien bedeutete, dass es Millionen von Ereignissen in der Vergangenheit der Erde gab, die als Ursache gezählt werden mussten. Wie weit diese zurückreichten, vermochte sogar sie noch nicht einmal zu schätzen. Vielleicht sogar bis zu Milliarden von Jahre? Vielleicht sogar bis zur Entstehung der Erde als solche zurückreichend?
Es war müßig für sie, darüber näher zu spekulieren. Nein, sie musste nach all dieser Theorie endlich zur Praxis kommen.
Aber wie?
Zwar war sie ein Metawesen, das sich gewissermaßen außerhalb des Raumzeitkontinuums bewegen konnte, weil genau dort so etwas wie ihre Existenz begründet war, aber das hieß noch lange nicht, dass sie zu so etwas wie Zeitreisen fähig wurde.
Nein, genau das war sie eben nicht!
Doch wenn es sich um Widerspiegelungen handelte von vergangenen Ereignissen, wie konnte sie diesen Ereignissen dann überhaupt auf den Grund gehen?
Hatte sie vordem noch zu dem Eindruck geneigt, ihre Möglichkeiten wären schier unendlich, sah sie jetzt eine ganz klar umrissene Einschränkung genau dieser Möglichkeiten. Es blieb ihr halt nichts anderes übrig, als all ihr Sinn und Streben auf jene paar Anomalien zu konzentrieren, die ihr am allerdeutlichsten erschienen und die gleichzeitig am nächsten zu ihrer eigenen Gegenwartslinie und somit zur universalen Zeitkonstanten lagen. In der eher vagen Hoffnung, dabei so eine Art Zugang dazu zu finden, um endlich das Rätsel zu lösen.
Und dann gelang es ihr sogar!
Aber erst, als sie sich gewissermaßen von allen anderen Beobachtungsstationen zurückzog und sich einzig und allein genau darauf konzentrierte.
Es kam sogar für sie am Ende völlig überraschend, zumal sie letztlich nichts mehr dagegen tun konnte, als sie regelrecht hinweggerissen wurde, um plötzlich irgendwo zu sein, wo sie sich zuerst einmal zurechtfinden musste, in der Erkenntnis, dass es sich um ein Ereignis handelte, dass sich… in der Vergangenheit abspielte.
Offensichtlich war es von besonderer Wichtigkeit, sonst hätte es sie nicht ausgerechnet hierhin gezogen.
Sie sind also der berühmte Professor Ernest Baldur? Freut mich, Sie kennenzulernen. Und Sie sind das, was man mit Fug und Recht einen absoluten Experten in Sachen Raumzeit nennt? Dann wäre ich bei Ihnen ja gerade an der richtigen Stelle. Freut mich also sozusagen doppelt. Aber bevor ich anfange, Sie zu langweilen, will ich doch gleich zum Grund meines Überfalls kommen. Und bevor Sie mich gleich wieder des Hauses verweisen als ungebetenem Gast:
Ich bin das, was man einen Zeitreisenden nennt!
Ach, ich sehe schon Ihre Skepsis. Stammt die These nicht von Ihnen, dass Zeitreisen völlig unmöglich sind? Natürlich haben Sie damit vollkommen recht, denn eigentlich ist der Begriff Zeitreise völlig verfehlt. Denn es handelt sich in Wahrheit nämlich um eine Raumzeitreise. Darf ich dennoch das Wort Zeitreise benutzen? Nur um Verwechslungen vorzubeugen. Es ist ja klar, dass jegliche Reise im Grunde genommen als Raumzeitreise gesehen werden kann, denn wenn ich von Berlin nach Hamburg fahre, bewege ich mich sowohl in der Zeit als auch im Raum. Aber wenn ich Zeitreise sage, dann meine ich, dass ich mich in der Raumzeit nicht nur sozusagen vorwärts, sondern auch rückwärts bewegen kann.
Bevor Sie mich jetzt doch noch rausschmeißen, will ich Ihnen ganz einfach mal die praktische Anwendung demonstrieren - und dann kann ich Ihnen auch besser erklären, wieso diese Art von Reisen trotz aller gegenteiliger Theorien trotzdem möglich sind. Schauen Sie auf die Uhr, Ich bin genau um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit bei Ihnen hier aufgetaucht, obwohl Sie immer noch nicht wissen, wieso es mir gelang, die Alarmanlage zu umgehen. Ihre Villa ist ja ganz schön gesichert. Kein Wunder bei einem so berühmten Mann wie Ihnen. Also, ich verschwinde jetzt und tauche eine Minute früher auf als zuvor. Verstehen Sie das Problem? Aber natürlich. Damit würde ich ein klassisches Zeitparadoxon verursachen, denn als ich zum ersten Mal auftauchte, wussten Sie noch nichts von mir. Komme ich aber jetzt eine Minute früher, bin ich zum Zeitpunkt des ersten Auftauchens ja schon eine Minute anwesend…
*
Der Professor staunte nicht schlecht, als die Gestalt direkt vor seinem wuchtigen Schreibtisch quasi aus dem Nichts materialisierte. Es war genau eine Minute vor zwanzig Uhr, wie er mit einem Seitenblick auf die große Wanduhr feststellte. Das geschah aus einem Reflex heraus. Der nächste Reflex war eigentlich, nach der Waffe in seiner Schreibtischschublade zu greifen, aber er würde viel zu langsam sein. Deshalb unterließ er es und beäugte den Fremden argwöhnisch.
Nein, eigentlich wirkte der ganz und gar nicht bedrohlich. Er war schätzungsweise mittleren Alters und wirkte ziemlich unscheinbar. Die schmächtige, offensichtlich unbewaffnete Gestalt schaute reichlich ernst drein und bemühte sich jetzt um ein freundliches Lächeln, was allerdings nicht so ganz gelingen wollte.
„Wer - wer sind Sie?“, ächzte der wackere Professor. „Und – und wie kommen Sie überhaupt hier herein?“
„Gar nicht“, antwortete der Fremde, „denn ich war schon da, allerdings in einer anderen Phase zu einem späteren Zeitpunkt.“ Er deutete auf die Uhr an der Wand des Arbeitszimmers. „Genau um zwanzig Uhr bin ich hier aufgetaucht, beim ersten Mal. Ich redete mit Ihnen und verschwand dann in der Vergangenheit, um eine Minute zu früh noch einmal aufzutauchen.“