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Die erste Staffel von STAR GATE – das Original ist komplett abgeschlossen, also auf zur zweiten Staffel, jetzt schon erhältlich sowohl als Taschenbuch als auch im eBook-Format auf allen relevanten Plattformen:
STAR GATE – Staffel 2 – 007-008: Disaster von Algetin
Wilfried A. Hary:
„Ein Sonnensystem im Ausnahmezustand – auf Leben und Tod!“
Tausende Welten werden vom Bund von Dhuul-Kyphora unterdrückt, der mit Abstand größten Macht in der Galaxis. Doch noch mehr Welten wurden zu sogenannten Verlorenen Welten oder sogar zu Vergessenen Welten, weil sie für die Kyphorer so unwichtig waren, dass es sich noch nicht einmal gelohnt hatte, sie zu vernichten.
Sie selbst allerdings nennen sich Freie Welten. Eine Freiheit, die einen hohen Preis hat – höher noch als das Joch der Kyphorer: Der Tod!
Achtung: "STAR GATE - das Original" ist eine eigenständige Serie, die inhaltlich nichts zu tun hat mit Serien ähnlichen Namens, die im Fernsehen laufen oder liefen oder im Kino zu sehen sind oder waren!
Urheberrechte 1986 am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original: Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld.
Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by hary-production.de.
Logo: Gerhard Börnsen, Titelbild: Stefan Böttcher
Nähere Angaben zum Hauptautor und Herausgeber der Serie Wilfried A. Hary siehe Wikipedia-Eintrag: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Disaster von Algetin
Wilfried A. Hary:
„Ein Sonnensystem im Ausnahmezustand – auf Leben und Tod!“
Tausende Welten werden vom Bund von Dhuul-Kyphora unterdrückt, der mit Abstand größten Macht in der Galaxis. Doch noch mehr Welten wurden zu sogenannten Verlorenen Welten oder sogar zu Vergessenen Welten, weil sie für die Kyphorer so unwichtig waren, dass es sich noch nicht einmal gelohnt hatte, sie zu vernichten.
Sie selbst allerdings nennen sich Freie Welten. Eine Freiheit, die einen hohen Preis hat – höher noch als das Joch der Kyphorer: Der Tod!
Achtung: „STAR GATE - das Original“ ist genauso wie STAR GATE – das Original - Staffel 2“ eine eigenständige Serie, die nachweislich Jahre vor Serien ähnlichen Namens begann, wie sie im Fernsehen laufen oder liefen oder im Kino zu sehen sind oder waren! Daher der Zusatz „das Original“!
Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original:
Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld
Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de
Diese Fassung: © 2019 by HARY-PRODUCTION ISSN 1860-1855
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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.
Coverbild: Lothar Bauer, Logo: Gerhard Börnsen
Nähere Angaben zum Herausgeber und Autor siehe WIKIPEDIA unter Wilfried A. Hary: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary
Der nicht ganz druckreife Fluch aus dem Mund von Persiana Tilon erschien zwar ziemlich undamenhaft, aber der Situation durchaus angemessen.
Der Raumbär Henan Plono, den sie so nannten, weil er wie eine Kreuzung von einem Bären und einem Menschen aussah, aber dessen eigentliche Rassenbezeichnung nicht über ihre Zunge gehen wollte, beachtete sie dabei gar nicht. Er hatte längst selber erkannt, in welche Schweinerei sie da unversehens gerieten, kaum dass sie von der sonnennahen Minenwelt Aligetin 1 gestartet waren.
Sie hatten dabei vorsichtig genug sein müssen. Immerhin als Schmuggler. An Bord hatten sie jetzt mehrere Tonnen Erze, die von den Minenarbeitern beiseite geschafft worden waren, um damit selber Profit zu machen.
Ein sicheres Geschäft, wenn man es richtig anstellte und sich vor allem nicht erwischen ließ.
Und was war das jetzt?
Die pupillenlosen tiefschwarzen Augen der weißhäutigen, adernübersäten Persiana weiteten sich unwillkürlich.
Eigentlich schienen die Augen nur aus Pupillen zu bestehen, und die Haut war so weiß, dass eben die blauen Adern durchschimmerten. Wenn sie sich weiteten, war das schon ein ganz besonderer Anblick…
Schowat Sorla, der einzige echte Kyphorer an Bord, kleidete es als einziger in Worte, und es klang verdammt genervt:
„Diese scheiß Weltraumpiraten. Wo kommen die denn plötzlich her? Ausgerechnet jetzt, wenn wir dringend von hier verschwinden müssen. Konnten die sich nicht einen anderen Zeitpunkt aussuchen, um das System zu überfallen?“
Sie wussten alle drei, dass in letzter Zeit die Gefahr durch das neue Kartell, zu dem sich viele Weltraumpiraten außerhalb des Bundes von Dhuul-Kyphora zusammengeschlossen hatten, um eine höhere Schlagkraft zu erlangen, exponentiell gestiegen war. Sie wagten sich inzwischen sogar bis tief in den Bund vor. Dort wurden sie zwar von den Kyphorern mit aller zur Verfügung stehenden Härte bekämpft, doch den einen oder anderen Kampf hatten die Kyphorer sogar schon verloren. Und da die kyphorische Kriegsmaschinerie noch immer nicht die Stützpunkte des Piratenkartells ausgemacht hatte, fühlten diese sich sogar noch bestärkt.
Und jetzt überfielen sie auch noch neutrale Welten. Eigentlich ein Tabu.
Ja, sie hatten damit rechnen müssen, aber sie hatten natürlich gehofft, dass nicht ausgerechnet dann, wenn sie hier waren, der Überfall erfolgte. Und das Zeitfenster war nun einmal knapp bemessen gewesen, um den Coup erfolgreich durchzuführen im Sonnensystem Aligetin. Es war ja auch genauso schnell erfolgt wie berechnet: Landen, aufladen, die diebischen Minenarbeiter bezahlen, abhauen.
Und mitten hineinfliegen in einen Raumkampf der Sonderklasse?
„Scheiße!“, fluchte Persiana Tilon, die alle Kyphorer hasste, bis auf Schowat Sorla, und Weltraumpiraten, die ihr in die Quere kamen, sowieso.
Obwohl sie sich selbst auf einem Schmugglerschiff befand, aber niemals sich einem Kartell angeschlossen hätte.
Wären sie nur nicht her gekommen… Aber wie hätten sie sich das auch entgehen lassen können? Allein die Kisten mit wertvollen Energiekristallen, die man zwar auch künstlich herstellen konnte, dann aber mit weitaus geringerer Effizienz, erzielten aktuell Höchstpreise… Die hatten sie noch oben drauf bekommen können. Diese ganz besonderen Kristalle waren die Grundlage zur Herstellung unverzichtbarer Transponder in Triebwerken und waren dabei auch noch besonders schwer zu gewinnen.
Wer wusste denn, wie lange die Minenarbeiter das Zeug schon sammelten, immer nur so wenig, dass es nicht auffiel? Sie hatten es endlich los werden müssen. Da war das Schmugglerschiff, die HAKUM, gerade recht gekommen. Jetzt waren sie die heiße Ware los – und die HAKUM flog damit in ihr eigenes Verderben, mitten hinein in die Schlacht zwischen der Verteidigung des Systems, die ihren Sitz auf Aligeti 3 hatte, und dem deutlich mächtigeren Kartellschiff.
Noch beschissener hätte das Timing gar nicht enden können. Aber wer, um alles im Universum, hätte denn schon vorher, als die Planung angelaufen war, damit rechnen können, dass ausgerechnet zu dieser Stunde, ja, zu dieser Minute, hier ein Raumkampf toben würde?
„Da!“, rief der Raumbär Henan Plono und deutete auf die große seitliche Holodarstellung. „Das ist der Kreuzer MARTES von der lokalen Verteidigung. Er wird ziemlich bedrängt.“
„Sollen wir ihm zu Hilfe eilen?“, erkundigte sich Schowat Sorla.
„Bist du verrückt geworden?“, herrschte Persiana ihn an. „Wir sind Schmuggler und kein Kriegsschiff. Wenn die das erst mal merken, was wir an Bord haben, sind wir geliefert.
Und wie sollen wir eine Schlacht gewinnen gegen das Kartell? Schau dir den Gegner doch mal genauer an. Ein Schlachtschiff der Überklasse, zum Krieg geeignet – eher noch als für die Piraterie -, doppelt so groß wie der Verteidiger. Und wir dann mittendrin?
Nee, wir müssen ganz im Gegenteil so schnell wie möglich von hier weg, ehe die beiden Streithähne überhaupt merken, dass es uns gibt.“
„Da müssten die allerdings schon ziemlich blind sein!“, wandte Schowat ein.
Das wiederum klang dem Raumbären an der Hauptsteuerung zu pessimistisch. Dachte er zumindest. Seine zwar nicht menschlichen aber eigentlich noch virtuoser agierenden Finger tanzten über die Kontrollen wie selbständige Wesen.
Persiana schaute ihm wie so oft fasziniert dabei zu. Ein Bär mit Händen anstelle von tödlichen Tatzen… Jetzt musste sie einfach nur die Ruhe bewahren, genauso wie der blonde und blauäugige Schowat, obwohl es dem natürlich in den Fingern juckte, mit den Bordwaffen einzugreifen, womöglich um sich einen Weg freizuschießen.
Doch er tat es nicht. Das Risiko, dass es dadurch erst recht für sie gefährlich wurde, war einfach zu groß. Er musste es einsehen.
Kurz schaute er nach ihr. Persiana Tilon war eine humanoide Frau, hatte also durchaus menschliches Aussehen. Nur die weiße, teildurchsichtige Haut, die schlohweißen Haare und die pupillenlosen tiefschwarzen Augen störten vielleicht ein wenig das Gesamtbild – falls es jemand überhaupt als störend empfinden sollte.
Während Persiana ein unschätzbares Alter hatte, machte der Kyphorer keinen Hehl daraus, genau zweiunddreißig Jahre alt zu sein. Immerhin war er stolze ein Meter und achtzig groß, ein blonder, blauäugiger Hüne wie aus einem kyphorischen Bilderbuch für rassistische Vorurteile. Durchaus vom Typ her die Kragenweite Persianas, wenn sie darüber hinweg sah, dass er ein Kyphorer war, obwohl sie das niemals zugegeben hätte, noch nicht einmal gegenüber sich selbst. Es verbot sich für sie von allein, jemals etwas mit einem Bordkameraden anzufangen.
Und er dachte genauso darüber, obwohl die besondere Exotik Persianas beim ersten Anblick sein Herz hatte höher schlagen lassen. Aber das war längst Vergangenheit.
Jetzt fluchte auch noch Henan Plono. Etwas, was die beiden anderen noch nie von ihm gehört hatten. Sie konnten sich momentan jedenfalls nicht daran erinnern. Immerhin: Ein fluchender Bär?
Beider Augenpaare richteten sich auf ihn.
Der Raumbär war wie es seinem Volk entsprach, etwa so groß wie Schowat Sorla, hatte einen grauen, gepflegt wirkenden natürlichen Pelz und schwarz umrandete dunkelgelbe Augen.
„Was ist los?“, erkundigte sich Schowat bang, obwohl es eigentlich klar war: Der Raumbär versuchte vergeblich ein Ausweichmanöver, aber der Raumkampf, der sich haargenau in Flugrichtung abspielte, war so weiträumig, dass sie eigentlich in die umgekehrte Richtung hätten fliehen müssen. Aber im luftleeren Raum gab es nun einmal keine Kurven und noch weniger waren regelrechte Wendemanöver möglich. Man musste schon mit Seitenschub und Gegenschub agieren.
Zumal hinter ihnen ja der Planet Aligetin 1 sich befand, der durch seine Sonnennähe extreme Bedingungen aufwies und eine Todesfalle werden konnte für sie als Schmuggler.
Eigentlich befanden sie sich sozusagen zwischen den Fronten: Hinten die Gefahr, aufzufliegen, vorn die Gefahr, abgeschossen zu werden, auch wenn sie alles taten, um sich an dem offenen Konflikt nicht zu beteiligen und möglichst unsichtbar blieben.
Sie mussten ja nicht absichtlich getroffen werden. Auch ein Zufallstreffer konnte tödlich enden.
Und kaum hatten sie diese Möglichkeit in Betracht gezogen, traf das Schiff ein brachialer Schlag, der den viel zu schwachen Schutzschirm platzen ließ wie eine Seifenblase, die Neutralisatoren total überforderte und die drei so ungleichen Besatzungsmitglieder von den Beinen fegte.
Auch wenn sie sich sicherheitshalber angeschnallt hätten: Dieser Schlag war so mächtig, dass es die Konturensitze mitsamt den darauf Platzierten aus der Verankerung gerissen hätte.
Der leichte Kreuzer MARTES unter dem Kommando von Kapitän Kelmar Bersin hatte in diesem Moment die im Grunde genommen völlig unmögliche Aufgabe, das System Aligetin allein zu verteidigen, das zu jenen neutralen Welten gehörte, die innerhalb des Bundes von Dhuul-Kyphora als Verlorene Welten galten. Offiziell gab es hier niemanden mehr, noch nicht einmal STAR GATES. Inoffiziell war Aligetin 3 ein für die Randwelten des Bundes wichtiger Handelsposten. Sozusagen der Kontakt zwischen dem Bund und allen Welten, die es in diesem Sektor außerhalb des Bundes gab.
Allein schon die Minenwelt Aligetin 1 war wichtig für das System, auch wenn es umständlich erschien, dass alles per Schiffsverkehr zu den Handelsstationen der Randwelten des Bundes gebracht werden musste, die sich in der Regel im Orbit um den jeweiligen Hauptplaneten befanden. Der Einsatz von STAR GATES wurde tunlichst vermieden, denn das hätte die Kriegsmaschinerie des Kyphorer auf den Plan gerufen. Und die fackelten bei solchen ihrer Ansicht nach schweren Vergehen nicht lange und löschten auch mal einen Planeten ganz einfach aus.
Zumal der Wert des Systems Aligetin nur inoffiziell bestand. Wäre er offiziell geworden, hätte der Bund das System längst vereinnahmt. Und der Bund hatte irgendwann auch nur deshalb Aligetin als Mitglied aufgegeben, weil zu diesem Zeitpunkt der Wert des ersten Planeten als Minenwelt noch gar nicht bekannt gewesen war. Das hatten die zurückgebliebenen Bewohner von Aligetin 3 erst mal noch herausfinden können. Und seitdem ging es ihnen eigentlich ziemlich gut. Besser auf jeden Fall als wären sie Mitglied des Bundes geblieben.
Bis jetzt, wo sie von den verhassten Weltraumpiraten angegriffen wurden. Die Besatzung der MARTES war in diesem Moment wohl eher der Meinung, die Wiedervereinnahmung durch den Bund von Dhuul-Kyphora wäre auf jeden Fall das kleinere Übel gewesen. Denn wer vom Bund vereinnahmt wurde, stand zwar künftighin unter der unbarmherzigen Knute des Bundes von Dhuul-Kyphora, wurde aber andererseits ganz anders gegen solche Piratenschweine verteidigt. Und wenn es denen gelang, das System zu vereinnahmen, war das sicherlich schlimmer als die Vereinnahmung durch den Bund. Davon konnte man getrost ausgehen…
Dabei war das Verteidigungsschiff nur halb so groß wie das Schiff der Angreifer und geformt wie ein Knüppel, wobei das dickere Ende die Antriebssektion darstellte. Es war also nicht fähig, das Sonnensystem zu verlassen.
Es gab eine Reihe schwenkbarer Außengeschütze, dazu eine normalerweise außen angedockte Jägerstaffel mit insgesamt zwölf Raumjägern und einem Energiegeschütz, das zwar extrem effizient war, sich jedoch nach jedem Schuss erst einmal wieder aufladen musste.
Den ersten Schuss hatten sie schon hinter sich, und er hatte nichts gebracht, denn die Energieschilde des Angreiferschiffes DONATOR hatten die meiste Energie geschluckt, ehe der kümmerliche Rest die Außenpanzerung des Schiffes hatte treffen können.
Dieses Schlachtschiff der Überklasse konnte zwar nicht auf Planeten landen, wegen seiner Übergröße, war aber mit einem versenkbaren Gitterkäfig versehen, der zum Raumsprung ausgefahren werden konnte. Eingefahren war er sicher geschützt innerhalb der dicken Panzerung versenkt.
Und die zwölf Raumjäger waren unterwegs. Sie verteilten sich strategisch, um gemeinsam mit der MARTES die Kartell-Piraten in die Zange zu nehmen.
Gut gedacht, aber für die DONATOR nicht wirklich ein Problem. Hatten sie denn tatsächlich angenommen, einem Schlachtschiff damit die Stirn bieten zu können?