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Milo und Lina Graf haben den mysteriösen Planeten im wilden Raum entdeckt, auf dem ihre Eltern gefangen gehalten werden. Um sie zu befreien, müssen die Geschwister in eine strenggeheime Basis eindringen. Mit einer ganzen Legion Sturmtruppler auf den Fersen, könnte ihnen DIE RETTUNG allerdings recht schwer fallen … das grosse Finale der Romanreihe.
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Seitenzahl: 132
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AUSSERDEMVONPANINIERHÄLTLICH:
Star Wars: Abenteuer im Wilden Raum – Die Rettung
Tom Huddleston – ISBN 978-3-8332-3625-9
Star Wars: Abenteuer im Wilden Raum – Die Kälte
Cavan Scott – ISBN 978-3-8332-3538-2
Star Wars: Abenteuer im Wilden Raum – Die Dunkelheit
Tom Huddleston – ISBN 978-3-8332-3452-1
Star Wars: Abenteuer im Wilden Raum – Die Falle
Cavan Scott – ISBN 978-3-8332-3365-4
Star Wars: Abenteuer im Wilden Raum – Das Nest
Tom Huddleston – ISBN 978-3-8332-3366-1
Star Wars: Abenteuer im Wilden Raum – Der Überfall
Cavan Scott – ISBN 978-3-8332-3451-4
Star Wars: Die dunkle Bedrohung
Patricia C. Wrede – ISBN 978-3-8332-2450-8
Star Wars: Angriff der Klonkrieger
Patricia C. Wrede – ISBN 978-3-8332-2694-6
Star Wars: Die Rache der Sith
Patricia C. Wrede – ISBN 978-3-8332-2865-0
Star Wars: Eine neue Hoffnung – Drei gegen das Imperium
Alexandra Bracken – ISBN 978-3-8332-3023-3
Star Wars: Das Imperium schlägt zurück – Du willst also ein Jedi werden?
Adam Gidwitz – ISBN 978-3-8332-3024-0
Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter – Hüte dich vor der Dunklen Seite der Macht
Tom Angleberger – ISBN 978-3-8332-3025-7
Star Wars: Vor dem Erwachen
Greg Rucka – ISBN 978-3-8332-3258-9
Star Wars: Das Erwachen der Macht
Michael Kogge – ISBN 978-3-8332-3026-4
Nähere Infos und weitere Bände unter:
www.paninibooks.de
ABENTEUER IM WILDEN RAUM
DIE RETTUNG
Von Tom Huddleston
Ins Deutsche übertragen von Andreas Kasprzak
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Deutsche Ausgabe 2018 Panini Verlags GmbH, Rotebühlstraße 87, 70178 Stuttgart.
Alle Rechte vorbehalten.
© & TM 2018 LUCASFILM LTD.
Titel der Amerikanischen Originalausgabe: „Star Wars: Adventures in Wild Space – The Rescue“ by Tom Huddleston.
Geschäftsführer: Hermann Paul
Head of Editorial: Jo Löffler
Head of Marketing: Holger Wiest (E-Mail: [email protected])
Presse & PR: Steffen Volkmer
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Lektorat: Marc Winter
Umschlaggestaltung: tab indivisuell, Stuttgart
Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln
YDSWWS006E
ISBN 978-3-7367-9981-3
Gedruckte Ausgabe: 1. Auflage, März 2018
ISBN 978-3-8332-3625-9
Findet uns im Netz:
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Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …
Es ist eine Zeit der Dunkelheit. Nach dem Ende der Klonkriege und der Zerstörung des Jedi-Ordens herrscht der böse Imperator Palpatine unangefochten über die gesamte Galaxis.
Nach Monaten der Suche haben Milo und Lina Graf in Erfahrung gebracht, dass ihre Eltern, Rhyssa und Auric, tief im Wilden Raum, in einer imperialen Bergbaukolonie auf dem Planeten Agaris, gefangen gehalten werden.
In einem gestohlenen imperialen Raumschiff sind Milo und Lina nach Agaris gereist, um ihre Eltern aus den Fängen des Imperiums zu befreien. Doch auf dieser in Nebel gehüllten Welt ist nichts so, wie es zu sein scheint …
1. Kapitel
AGARIS
Der Ankerdorn schoss aus der Unterseite der Sternenbote hervor und grub sich tief in die Oberfläche des winzigen Mondes. Wobei dieser Felsbrocken die Bezeichnung „Mond“ kaum verdiente, fand Lina – tatsächlich handelte es sich weniger um einen Mond als um einen unförmigen Meteor, gefangen in der Schwerkraft des Planeten, dazu verdammt, ihn für alle Zeiten zu umkreisen. Doch als Versteck sollte das Ding genügen.
Milo legte den Rückholschalter um und das Kabel straffte sich, um das gestohlene imperiale Raumschiff an Ort und Stelle zu sichern.
CR-8R deaktivierte derweil die Energieversorgung, woraufhin das Cockpit in Dunkelheit versank, und Morq vergrub sich leise schnatternd in Milos Schoß.
„Gut gemacht, Schwesterchen!“, entfuhr es Milo erleichtert. „Crater, haben die uns gesehen?“
CR-8R schüttelte seinen Metallkopf. „Es ist keine Zunahme des imperialen Funkverkehrs feststellbar“, sagte er. „Wie es scheint, ist unsere Ankunft dank Miss Linas raschem Handeln unbemerkt geblieben.“
Lina spähte durch das Sichtfenster nach draußen, als das matte Licht der Dämmerung ins Cockpit sickerte. „Die Frage, die sich jetzt stellt, lautet: Wie kommen wir von hier nach da?“
Über der trostlosen Oberfläche des Mondes erhob sich der Planet Agaris. Die düstere, unwirtliche Welt war in wogende, trübe Wolkenbänke gehüllt. Doch selbst an jenen kleinen Stellen, wo die Wolkendecke aufbrach, konnte Lina nichts von den üppigen Grün- und Blautönen ausmachen, die sie bei einem Planeten wie diesem eigentlich erwartet hatte. Auf Agaris wimmelte es nur so von Leben – das bestätigten ihnen all ihre Sensoren. Doch alles, was sie unter dem Grau erkennen konnte, war noch mehr Grau.
„Die imperiale Einrichtung befindet sich auf dem nördlichsten Kontinent“, erklärte CR-8R und wies mit einem langen Metallfinger in die entsprechende Richtung. „Die Sensoren empfangen von dort ein starkes Energiesignal.“
„Bloß eine Basis?“, fragte Milo überrascht. „Mira und Ephraim meinten doch, das Imperium hätte ganze Welten übernommen, um dort einen Stützpunkt nach dem anderen zu errichten und so die Bevölkerung unter Kontrolle zu bekommen.“
„Vielleicht gibt es hier keine Leute, die man kontrollieren müsste“, meinte Lina. „Es gibt jedenfalls keinerlei Anzeichen für irgendwelche Städte oder Technologie.“
„Wohl wahr“, sagte CR-8R. „In einem Punkt hat Master Milo jedoch recht: Falls es auf Agaris tatsächlich imperiale Bergbautätigkeit gibt, warum registrieren die Sensoren dann keine Bohrstellen oder Nebenanlagen, abgesehen von der zentralen Einrichtung? Wobei uns das Ganze in einem wichtigen Punkt durchaus entgegenkommt: Es bedeutet dann wohl, dass es hier bloß einen einzigen Ort gibt, an dem sich eure Eltern befinden können.“
Milo griff nach Linas Hand und gemeinsam musterten sie die riesige, bleiche Kugel. Irgendwo dort oben mussten Rhyssa und Auric Graf sein, gefangen und ahnungslos, was hier draußen vorging, während sich die lange Suche ihrer Kinder zusehends dem Ende näherte.
Lina versuchte, sich die Gesichter ihrer Eltern vorzustellen, versuchte, sich in Erinnerung zu rufen, wie sie rochen und wie ihre Stimmen klangen. In den letzten Wochen waren diese Dinge immer mehr verblasst – ihre Träume von Rhyssa und Auric wurden zusehends von Dunkelheit und Gefahr beherrscht. Doch jetzt nicht mehr, schwor sie sich. Bald würden sie alle wieder miteinander vereint sein. Sie und Milo würden schon eine Möglichkeit finden, ihre Eltern zu retten. Das mussten sie einfach.
In der Schwärze des Alls fiel Lina ein Lichtschimmer ins Auge und sie spürte, wie Milos Griff fester wurde. Der Sternenzerstörer Exekutrix glitt wie ein glatter, silbern glänzender Hai auf der Jagd nach Beute aus dem Schatten des Planeten hervor. Der Kommandoturm, der jetzt ins Licht vorstieß, starrte nur so vor Lasergeschützen und Antennen.
„Bist du dir absolut sicher, dass sie uns nicht sehen können?“, fragte Milo nervös.
„Sämtliche Systeme der Sternenbote wurden heruntergefahren“, erklärte ihm CR-8R. „Wir sind ein graues Schiff auf einem grauen Mond – und sie haben nicht die geringste Ahnung, dass wir hier sind.“
„Lass uns trotzdem mal hören, worüber sie gerade reden, Crater“, schlug Lina vor. „Für alle Fälle.“
„Ich versichere dir, Miss Lina“, sagte CR-8R ein wenig defensiv, „ich überwache sämtliche imperialen Übertragungen. Falls sich irgendetwas Ungewöhnliches ergibt …“
„Wir vertrauen dir, Crater“, versicherte Milo. „Wir würden uns dann bloß ein bisschen besser fühlen, das ist alles.“
„Ihr würdet euch besser fühlen, wenn ihr die Stimmen eurer Feinde hört?“, fragte CR-8R. „Manchmal kann ich euch zwei beim besten Willen nicht verstehen.“ Doch er stellte das Signal trotzdem durch.
Ein Knistern und Rauschen hallte aus den internen Lautsprechern der Sternenbote. Diese Technik war ein unbeabsichtigtes Geschenk des vormaligen Besitzers des Schiffs, Captain Korda – ein Scanner, der so voreingestellt war, dass er sämtliche imperialen Kommunikationskanäle empfing und dazu sogar noch ein paar streng geheime. Lina fand, dass sie das Schiff, wenn all dies vorbei war, Mira und Ephraim Bridger auf Lothal überlassen sollten. Vielleicht würden ihre Freunde ihnen dann verzeihen, dass sie einfach so abgehauen waren.
„Exekutrix,hier spricht Raumfrachter drei-sechs-sechs“, ertönte fern und verzerrt eine Stimme. „Wir sind bereit zum Abflug.“
„Verstanden, drei-sechs-sechs“, entgegnete ein anderer Mann. „Bereitmachen zum Lösen der Andockklammern.“
Ein sperriges Schleppschiff tauchte aus dem Hangar des Zerstörers auf, flankiert von zwei TIE-Jägern. Triebwerke loderten auf und dann bewegten sich die drei Schiffe auf den Planeten zu, ein Trio schwarzer Flecken, die sich als dunkle Schemen vor den Wolken abzeichneten.
„Stützpunkt Agaris, wir haben Ihren Leitstrahl erfasst und sinken tiefer“, ertönte die erste Stimme, während der Raumfrachter in der trüben Atmosphäre verschwand. „Eskorte, behaltet diese Stängel im Auge.“
Milo sah Lina verwirrt an. „Stängel?“, fragte er. „Etwa Pflanzenstängel?“
„Vielleicht irgendwas Rankenartiges?“, erwiderte Lina. „Gibt’s da unten womöglich irgendwelche gefährlichen Riesenpflanzen?“
„Die müssten dann aber verdammt groß sein, um einem imperialen Raumfrachter gefährlich werden zu können“, meinte Milo. „So oder so, das hört sich ziemlich merkwürdig an.“
„Exekutrix, hier spricht Patrouille C“, meldete sich jemand mit deutlicherer Stimme zu Wort und Lina duckte sich instinktiv, als ein zweites Paar TIEs kreischend über sie hinwegzog, um auf den Zerstörer zuzusteuern. „Wir haben unsere Überprüfung beendet. Hier draußen sind keine Schiffe. Was immer diesen Männern zugestoßen sein mag, ist das Problem der Einrichtung, nicht unseres.“
„Sparen Sie sich dieses Gerede, Patrouille C“, entgegnete jemand anderes unwirsch. „Sonst lasse ich Sie zum planetaren Kundschaftsdienst versetzen. Wie würde Ihnen das gefallen?“
„V-Verstanden, Exekutrix“, erwiderte der Pilot. „Ähm, bitte informieren Sie Gouverneur Tarkin, dass unsere Sensoren nichts gefunden haben. Wir werden jedoch unverzüglich eine zweite Überprüfung durchführen, um ganz sicherzugehen.“
„Schon besser, Patrouille C“,sagte der Offizier. „Machen Sie eine Doppelschicht. Vielleicht können wir Ihre … unangemessene Bemerkung dann einfach vergessen.“
„Tarkin“, sagte Milo. „Diesen Namen habe ich schon mal gehört. Ephraim meinte, er wäre ein hohes Tier beim imperialen Oberkommando.“
„Aber was macht er dann so weit hier draußen?“, fragte Lina. „Und worüber haben die da überhaupt gerade gesprochen, von wegen, was mit ihren Männern passiert ist?“
„Vielleicht hat das ja etwas mit diesen Riesenpflanzen zu tun“, grübelte Milo. „Vielleicht haben die die Männer ja gefressen!“
„Der Pilot meinte, der Vorfall wäre ihnen nach wie vor ein Rätsel“, wandte CR-8R ein. „Offenkundig ist die Situation auf Agaris aus imperialer Sicht alles andere als zufriedenstellend.“
„Was für uns ein Vorteil sein könnte“, meinte Lina. „Wenn sie von diesen fleischfressenden Pflanzen abgelenkt sind, oder was immer das auch ist, dürfte es einfacher werden, uns reinzuschleichen.“
„Falls dieser Tarkin eine so bedeutende Persönlichkeit ist, wie Master Milo glaubt, wird er gut bewacht sein“, gab der Droide ihr zu bedenken.
Milo nickte. „Aber wenn sie so eifrig damit beschäftigt sind, für seine Sicherheit zu sorgen, schenken sie ein paar Gefangenen vielleicht nicht ganz so große Aufmerksamkeit.“
Lina grinste. „Genau“, sagte sie. „Gehen wir runter und finden es raus!“
Schweigend verfolgten sie, wie die Exekutrix vor dem Antlitz des Planeten vorüberzog, ein schwarzer Pfeil vor dem Hintergrund wirbelnder Wolken. Der Mond trieb auf einer entgegengesetzten Umlaufbahn dahin und brachte sie nach und nach außer Reichweite. Bald darauf hatte Agaris’ graue Oberfläche den Sternenzerstörer verschlungen.
„Sobald wir uns abgekoppelt haben, gebe ich zwei Sekunden lang Schub“, erklärte Lina. „Das sollte reichen, um den Orbit des Mondes zu verlassen und in die Gravitation des Planeten einzutreten. Crater, lass alle anderen Systeme so lange abgeschaltet, bis wir die Deckung dieser Wolken erreicht haben.“
„Alle Systeme?“, fragte der Droide. „Aber, Miss Lina, ohne die Option zu navigieren, geraten wir blind ins Trudeln. Dann habt ihr keine Möglichkeit zu …“
„Lass das meine Sorge sein, Crater“, sagte sie. „Mit etwas Glück hält man uns, wenn wir entdeckt werden sollten, nur für einen Haufen Weltraumschrott. Milo, hol den Anker ein! Verschwinden wir hier, bevor der Sternenzerstörer wieder zurückkommt …“ Sie spürte, wie die Sternenbote sich sanft von der Oberfläche des Mondes entfernte, und hörte ein metallisches Schnappen, als das Kabel zurück ins Schiff gezogen wurde. „Crater, fahr die Triebwerke wieder hoch“, wies Lina ihn an. „In drei, zwei …“
Und dann aktivierte das Mädchen die Schubdüsen. Die Schwerkraft des kleinen Mondes drückte sie nach hinten in ihre Sitze, als die Sternenbote höher stieg, den kurzen Bug geradewegs auf die in Zwielicht getauchte Welt unter ihnen gerichtet.
Sekunden später unterbrach Lina die Energiezufuhr, in der Hoffnung, dass kein imperialer Beobachter das flüchtige Auflodern ihrer Triebwerke bemerkt hatte. Sie fühlte, wie die Gravitation des Planeten sie erfasste wie ein steter Abwärtssog. Die Sternenbote geriet ins Trudeln. Agaris entschwand langsam außer Sicht, um zunächst den Blick auf das sternengesprenkelte All und dann auf den kleinen, unförmigen Mond freizugeben, der hinter ihnen immer winziger zu werden schien.
Milo stöhnte. „Ich hätte den Rest von diesem Frostfisch lieber nicht zum Frühstück essen sollen.“
„Mach einfach die Augen zu“, schlug Lina vor.
Milo versuchte es einen Moment lang, schüttelte dann aber den Kopf. „Das macht es nur noch schlimmer.“
Mittlerweile konnten sie Agaris wieder vor sich sehen – der Planet füllte den Bildschirm mit wogenden Massen von Grau. Ihr Trudeln wurde immer schneller, als die Schwerkraft der Welt sie in jede Himmelsrichtung zugleich zu ziehen schien. Morq stieß ein gequältes Ächzen aus und Lina wusste nur zu gut, wie ihm zumute war.
„Exekutrix, hier spricht Patrouille C.“ Mit einem Mal war die Stimme des Piloten wieder da und Lina riss erschrocken den Kopf hoch. „Exekutrix,bitte kommen.“
„Hier ist die Exekutrix“, erwiderte der Offizier. „Was ist jetzt schon wieder, Patrouille C?“
„Wir sind gerade bei unserem zweiten Überflug“, erklärte der Pilot, „und unsere Scanner haben etwas registriert. Ich sende Ihnen jetzt die entsprechenden Daten.“
Lina schaute zu Milo hinüber und wagte kaum zu sprechen. Während die Sternenbote weiter unkontrolliert trudelte, konnten sie die Jäger sehen, noch in einiger Entfernung, aber näher kommend.
Der Offizier seufzte. „Wir wissen Ihre Sorgfalt zu schätzen, Patrouille C, aber es besteht kein Anlass, jeden einzelnen Meteor zu melden, den Ihre Scanner erfassen.“
„Das fragliche Objekt besteht aus Metall, Sir“, funkte der Pilot zurück. „Ich weiß, es gibt keine Energiesignatur, aber …“
„Dann ist es eben ein Meteor mit einem Eisenkern“,unterbrach ihn der Offizier. „Oder es ist ein Haufen Weltraumschrott, vermutlich vom letzten Mal, als wir den Müll rausgeschossen haben. Einfach ignorieren, Patrouille C, und mit Ihrem Überflug fortfahren!“
Lina atmete erleichtert auf. Das war verdammt knapp – zu knapp. Falls das Imperium sie jetzt entdeckte, waren sie erledigt. Denn selbst, wenn es ihnen trotz allem irgendwie gelang zu entkommen, hätten sie das Überraschungselement verloren.
Die Sternenbote trudelte auf den Planeten zu und mittlerweile konnten sie hohe Wolkentürme ausmachen, die sich ihnen entgegenreckten. Sobald sie sicher in die Atmosphäre eingetreten waren, würde Lina die Schubdüsen zünden und irgendwo eine Stelle zum Landen suchen. „Crater“, sagte sie. „Bereitmachen zum …“
„Exekutrix, wir schauen uns die Sache mal näher an“, hallte da unvermittelt die Stimme des Piloten durch das Cockpit. „Vermutlich haben Sie recht und es ist nichts weiter, doch falls dem Gouverneur zu Ohren kommt, dass wir irgendetwas Wichtiges übersehen haben, ist es mein Hals, der in der Schlinge steckt.“
Milos Gesicht wurde bleich und Lina umklammerte die Armlehnen fester.
„Also gut, Patrouille C“, entgegnete der Offizier. „Aber beeilen Sie sich!“
„Crater, mach das Schiff startklar!“, blaffte Lina. „Milo, schnall dich gut an!“ Sie spürte, wie die Triebwerke ratterten und ansprangen, und dann gab sie vollen Schub, um die Übelkeit erregende Trudelei in einen kontrollierten Sinkflug zu verwandeln. Sie konnte sich gut den überraschten Ausdruck auf dem Gesicht des TIE-Piloten vorstellen, wenn er sah, wie der reglos im All treibende Haufen Weltraumschrott mit einem Mal zum Leben erwachte und auf den Planeten zuschoss.
„Sie sind uns auf den Fersen!“, warnte Milo sie.
„Darauf wette ich“, keuchte Lina, als sie steil in die Atmosphäre eintauchten und die Farbe der Luft ringsum von Schwarz zu Blau wechselte.
Dann verschluckten die Wolken das Schiff. Im einen Moment sausten sie bei strahlendem Sonnenschein in die Tiefe, im nächsten pflügten sie durch dichten Nebel, während Rinnsale von Wasserdampf über das Sichtfenster strömten. Windböen schlugen gegen die Außenhülle der Sternenbote und das Schiff ruckelte und bockte, als Lina das Steuer nach hinten zog und sie wieder in den Horizontalflug brachte.