Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Hallo Freunde, kennt ihr das auch? Verregnete Weihnachtsferien und jede Menge Langeweile? So sah das bei uns auch aus. Nix mit Schlitten fahren und Schneeballschlacht. Zum Glück habe ich meine Freunde Jan, Sven und Florian, mit denen ich schon einige schöne Spielenachmittage erlebt hab. Am Tag, als diese Geschichte beginnt, war es jedoch ein bisschen anders. Wir waren gerade mitten im Spiel, als ein lauter Knall durch die Siedlung Steinstraße tönte. Das alleine hätte uns jetzt nicht vom Hocker gehauen, wenn sich unser Hausmeister danach nicht so überaus merkwürdig verhalten hätte. Ich habe sofort einen neuen Fall gewittert und obendrauf noch einen ganz fiesen Gestank! Was das war? Nun, dafür müsst ihr die ganze Geschichte erfahren. Also los, schlagt das Buch auf! Ich warte auf euch. Eure Rosalinde
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 62
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Sabine Houtrouw
Steinstraßendetektive
Das Geheimnis in der Werkstatt
Herausgeber: ELVEA
© ELVEA 2021
Alle Rechte vorbehalten!
Autorin: Sabine Houtrouw
Lektorat: Antje Haugg, Sabrina Haugg
Bilder: Denis Christo
Covergestaltung/Grafik: ELVEA
Layout: Uwe Köhl
Projektleitung
www.bookunit.de
ISBN: 9783985517251
Sabine Houtrouw arbeitet als staatlich anerkannte Erzieherin und ist Leiterin verschiedener Kinder und Jugendgruppen der evangelischen Kirche.
Geboren wurde sie 1980 im Saarland, machte dort ihre Ausbildung und zog 2001 ins Rheinland, wo sie seither mit ihrer Familie lebt und arbeitet.
Die Steinstraßendetektive sind auf Wunsch ihrer Söhne Tristan und Arjen entstanden, die sich eine persönliche Geschichte wünschten. Neben den beiden, durften auch ihr Mann, ihre Mutter und die Schwiegereltern Einfluss auf die Geschehnisse im Buch nehmen.
Das Geheimnis in der Werkstatt ist ihr erstes eigenes Kinderbuch, aber bestimmt nicht das letzte!
Sven
Der Blick aus dem Fenster bestätigte das, was Sven schon durch das Prasseln aufs Dach befürchtet hatte. Es regnete und das nicht zu knapp. Was bitte konnte man bei so einem Wetter mit der freien Zeit anfangen? Es waren doch schließlich Ferien! Seufzend stützte er das Kinn auf die Hände und schaute missmutig in den Hof und zur Straße hinunter.
Sein Blick fiel auf den alten Mann, der fröhlich in Richtung des kleinen Parkplatzes hopste. Das war doch jetzt nicht sein Ernst. Er würde doch nicht etwa … Gebannt beobachtete Sven, wie der alte Kerl in sein Cabrio einstieg und allen Ernstes das Verdeck öffnete. Der Typ konnte doch wirklich nicht mehr ganz dicht sein.
Andere Menschen fuhren Cabrio, sobald die Sonne schien und Opa Jupp aus dem Erdgeschoss fuhr, sobald es regnete.
Die Sonne wurde dann genutzt, um den Innenraum wieder zu trocknen. Ob das so wirklich viel brachte, wagte Sven zu bezweifeln. Das Auto sah jedenfalls ähnlich schäbig aus wie sein Besitzer.
Opa Jupp war schon über 90 Jahre alt, aber dafür körperlich noch recht fit. Er sah ein bisschen aus wie der ungepflegte ältere Bruder des Weihnachtsmanns. Seine langen weißen Haare waren zottelig und ungepflegt. Der Bart hatte eine beachtliche Länge und würde im nächsten Frühjahr vermutlich einen wunderbaren Nistplatz für Vögel abgeben. Was erwartete man auch bei jemandem, der im Regen Cabrio fuhr? Aber nett war Opa Jupp schon. Sven war mit seinen Eltern hergezogen, als er noch ganz klein war. Seine Mutter war schwanger gewesen mit den Zwillingen Annelotte und Liselotte. Da war die alte Wohnung einfach zu klein gewesen und sie waren in das Mehrparteienhaus in der Steinstraße gezogen. Opa Jupp hatte ihm als kleinem Bub schon immer einen Lolli geschenkt. Er schien einen endlosen Vorrat an Lollis zu besitzen.
Am Anfang hatte Opa Jupp ihm ein bisschen Angst gemacht. Abgesehen von der optischen Erscheinung hatte Sven ihn einfach nicht verstanden. Als Sven etwas älter wurde, merkte er, dass dies an dem lockeren Gebiss des alten Mannes lag. Er hatte sich dann durchaus gerne mit ihm unterhalten. Zum einen konnte Opa Jupp tolle Geschichten erzählen – die meisten hatten mit dem Cabrio und der Polizei zu tun – und zum anderen war das Klappern im Mund einfach zu komisch.
Inzwischen war Sven 14 Jahre alt und die Zwillinge 10 Jahre. Dennoch bekam er weiterhin von Opa Jupp einen Lolli, wann immer sie sich trafen. Sven war der Meinung, dass man für Lollis nie zu alt war.
Nachdem Opa Jupp mit dem Cabrio um die Ecke verschwunden war, überlegte sich Sven, was er heute machen wollte. Aufstehen und Anziehen wäre ein guter Plan.
Immerhin war es schon nach Elf.
Er suchte sich im Kleiderschrank seine Klamotten und zog sich an.
Die meisten Sachen, die er hatte, waren grün. Seine Mutter fand, dass die ganz toll zu seinen roten Haaren passten. Wenn Sven sich allerdings im Spiegel betrachtete, war er da nicht so sicher. Er stylte sich die lockigen Haare, damit er zumindest etwas cool aussah. Trotzdem war er zu dünn und schlaksig, um bei den Mädchen gut anzukommen.
Lediglich seine Sommersprossen fanden sie süß und erwähnten das immer wieder. Echt jetzt? Welcher Junge wollte von den Mädchen in seiner Klasse süß gefunden werden?
Mädchen waren süß! Besonders Rosalinde aus seiner Klasse. Hach, war die niedlich! Und wohnte nur drei Häuser weiter in der zweiten Etage. Bei der hätte Sven gerne eine Chance gehabt, aber irgendwie schien sie nicht zu merken, was Sache war. Vielleicht war das auch besser so.
Sven hatte sich vorgenommen, etwas für seinen Körper zu tun. In zwei Wochen war sein Geburtstag und ab dann durften seine Eltern ihn im Sportstudio anmelden. Da würde er sich ein paar Muckis zulegen.
Sein Ziel war es, so gut auszusehen wie Herr Mathias, der Hausmeister aus dem Nebenhaus, der mit Vornamen Harry hieß. Oder hieß er Mathias und Harry mit Nachnamen? Keine Ahnung, war aber auch egal. Der sah mal echt spitze aus! Wenn der draußen mit der Heckenschere zu Gange war, natürlich mit nacktem Oberkörper, dann sah man alle Frauen der Siedlung wie zufällig hin und herlaufen, um einen Blick auf ihn zu erhaschen.
Ein weiterer Blick auf sein eigenes Spiegelbild und er seufzte wieder. Vor ihm lag eine Menge Arbeit, aber er würde es schaffen!
Florian
Florian saß an seinem PC, als das Telefon klingelte. Ein kurzer Blick auf das Display und er meldete sich mit den Worten:
»Hi Sven.«
»Hi Flumi. Draußen geht was ab, das hast du noch nicht erlebt!«
»Erstens heißt es Fluminox und nicht Flumi. Und zweitens: Hat das noch nicht Erlebte was mit dem seltsamen alten Mann im Cabrio zu tun?«
»Ja, Opa Jupp ist wieder on Tour. Okay, damit kann ich dich nicht vom Hocker reißen. Meinst du, es ist möglich, dass wir was zusammen machen heute? Ich hab so gar keine Lust auf Eiskönigin mit den beiden Kröten.«
»Alles ist möglich, solange du glaubst, dass es möglich ist, Sven.«
»Danke Flumi. Äh Fluminox. Sag mal, bist du nicht langsam zu alt für den Spitz … Ach vergiss es, schon gut. Wann kann ich rüber kommen? In einer Stunde?«
»Ja das passt. Bis gleich.«
Florian war der beste Freund von Sven und kannte demnach auch seine Schwestern nur zu gut. Kleine Schwestern waren ja eh schon die Pest, aber im Doppelpack so gar nicht zu ertragen. Er selbst hatte nur seinen großen Bruder Paul und der war eh mehr unterwegs als zu Hause.
Also war es kein Problem, wenn sie sich in der Regel bei ihm trafen. Hier hatten sie Platz und Ruhe.
Sie spielten für ihr Leben gerne Brettspiele aller Art. Da das zu zweit aber ziemlich unspektakulär war, hatten sie zum einen Jan in die Gruppe aufgenommen und auch Rosalinde aus ihrer Klasse.
Sven schien sie sehr zu mögen und eigentlich war sie auch ganz nett. Optisch war sie jetzt nichts Besonderes. Recht klein und ein wenig pummelig. Ihre langen blonden Haare trug sie meist in einem Pferdeschwanz, wobei eine Strähne immer frei hing. Sobald Rosalinde konzentriert war, wickelte sie sich die Strähne um den Finger. Immer wieder und wieder, bis sich eine richtige Korkenzieherlocke bildete. Wenn sie dann noch die Stupsnase kraus zog, konnte Florian in den Augen seines besten Freundes bereits die Herzchen leuchten sehen. Ob Rosalinde das gleiche Interesse an Sven hatte, konnte Florian beim besten Willen nicht sagen. Wer verstand die Mädchen schon.