Steinstraßendetektive: Die Jagd nach dem Seniorendieb - Sabine Houtrouw - E-Book

Steinstraßendetektive: Die Jagd nach dem Seniorendieb E-Book

Sabine Houtrouw

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Beschreibung

Hallo Freunde, in den letzten Wochen war hier ganz schön was los! Ein Dieb treibt sein Unwesen in unserer Kleinstadt und hat es auf die alten Leute abgesehen. Langsam wird er immer dreister und keine Oma ist mehr vor ihm sicher. Wer weiß, ob es der Kerl nicht auch auf die Anwohner in unserer Siedlung Steinstraße abgesehen hat. Dann wären auch Frau Mutje, Opa Jupp und die anderen in Gefahr. Das können wir einfach nicht zulassen und so stürzen wir uns mutig und entschlossen auf diesen Fall! Na gut, eigentlich übernehmen wir die Sache hauptsächlich, weil unsere Meisterdetektivin nicht lockerlässt. Rosalinde hat wie immer einen Plan und so machen wir uns gemeinsam auf die Jagd nach dem Seniorendieb. Der Fall ist aber kniffliger als ursprünglich gedacht und so sind wir auf Hilfe angewiesen. Seid ihr dabei? Dann schlagt schnell das Buch auf und lest die Geschichte! Ich warte auf euch. Euer Sven

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Seitenzahl: 76

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Impressum
Autorin
1 – Rosalinde
2 – Florian
3 – Sven
4 – Jan
5 – Rosalinde
6 – Florian
7 – Sven
8 – Jan
9 – Rosalinde
10 – Florian
11 – Sven
12 – Jan
13 - Rosalinde
14 – Florian
15 – Sven
16 – Jan
Nachwort
Bisher erschienen
Empfehlung

Steinstraßendetektive

Die Jagd nach dem Seniorendieb

von

Sabine Houtrouw

Impressum

Herausgeber: ELVEA

© Sabine Houtrouw 2021

Alle Rechte vorbehalten.

Autorin: Sabine Houtrouw

Lektorat: Antje Haugg, Sabrina Haugg

Bilder: Denis Christo

Covergestaltung/Grafik: ELVEA

Layout: Uwe Köhl

Projektleitung

www.bookunit.de

Autorin

Sabine Houtrouw arbeitet als staatlich anerkannte Erzieherin in einer Kindertageseinrichtung der Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg e.V.

Geboren wurde sie 1980 im Saarland, machte dort ihre Ausbildung und zog 2001 ins Rheinland, wo sie seither mit ihrer Familie lebt und arbeitet.

Die Steinstraßendetektive sind auf Bitte ihrer Söhne Tristan und Arjen entstanden, die sich eine persönliche Geschichte wünschten. Neben den beiden, durften auch ihr Mann, ihre Mutter und die Schwiegereltern Einfluss auf die Geschehnisse im Buch nehmen.

Die Jagd nach dem Seniorendieb ist ihr zweites eigenes Kinderbuch und bestimmt nicht das letzte!

1 – Rosalinde

»Es ist weg, mein Portemonnaie, es ist einfach weg!« Die ältere Dame, die direkt vor Rosalinde in der Schlange der Supermarktkasse anstand, wühlte hektisch und bereits den Tränen nahe in der Handtasche. Rosalinde tippte sie vorsichtig an.

»Kann ich Ihnen helfen? Sind Sie sicher, dass Sie es nicht vielleicht zu Hause vergessen haben? Passiert ja jedem mal.« Die Dame sah sie an und schüttelte verzweifelt den Kopf.

Der Kassierer hatte die Situation auch mitbekommen und bereits eine weitere Kollegin gerufen, um eine zusätzliche Kasse zu öffnen. Das hier konnte länger dauern.

»Ich habe meinen Einkaufszettel immer im Portemonnaie, weil ich den sonst regelmäßig vergesse. Aber sehen Sie, Fräulein, der ist hier. Den hab ich beim Salat rausgezogen und das Portemonnaie wieder in die Tasche gesteckt.« In ihrer Verzweiflung kippte die Dame den Inhalt der Tasche nun gänzlich auf das Kassenband. Schlüssel, Taschentücher, Stifte, Feuchttücher, ein Nokia-Handy der gefühlt ersten Generation, Bonbons und unendlich viel weiterer Krimskrams lagen breit verteilt.

Von der Geldbörse jedoch fehlte jede Spur. Rosalinde zupfte ein Taschentuch aus der Packung und reichte es der aufgelösten Dame, die nun sichtlich zitterte und schniefte. Der Kassierer bot an, die Polizei zu informieren, und die Dame nickte. Rosalinde half dabei, die Tasche wieder einzuräumen, während der Kassierer des Supermarktes die Waren vom Band nahm und zurück in den Wagen legte.

Rosalinde versuchte, ihren etwas fülligeren Körper so zu positionieren, dass sie die Dame vor neugierigen Blicken schützen könnte, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Ihre blonden Locken waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und nur eine Strähne hing lose neben dem rundlichen Gesicht. Sie zog ihre Stupsnase kraus und überlegte angestrengt, ob ihr irgendetwas oder jemand aufgefallen wäre, der sich sonderbar verhalten hatte.

Dummerweise hatte ihr Fokus aber mehr auf den Kalorienangaben der Reiswaffeln gelegen, die sie doch massiv frustriert hatten.

Ihr Blick wanderte durch den kleinen Laden. Keiner der anderen Kunden sah verdächtig aus. Vielleicht, sogar sehr wahrscheinlich, war der Dieb bereits aus dem Laden raus und über alle Berge. Rosalinde entdeckte Frau Mutje, eine ältere Mitbewohnerin aus der Siedlung Steinstraße. Diese eilte mit den Worten: »Magda, was ist denn passiert?«, auf die ältere Dame vor Rosalinde zu.

Die beiden Frauen schienen sich zu kennen. Rosalinde wurde mehr oder weniger sanft zur Seite geschoben.

Klar, mit Jugendlichen kann man das ja machen. Die 15-Jährige trat freiwillig noch ein paar Schritte mehr zurück und ließ den Damen Platz. Was Magda erzählte, kannte sie bereits. Inzwischen war auch ein Streifenwagen angekommen und Rosalinde wurde gebeten, die Sache jetzt den Profis zu überlassen. Sie nickte und zahlte ihre Reiswaffeln an der benachbarten Kasse. Sie verließ den Laden und knabberte bereits auf dem Heimweg an der ersten Waffel.

Die Anzahl der Diebstähle in ihrer kleinen Stadt häuften sich in letzter Zeit, das war schon in der Zeitung zu lesen gewesen und im lokalen Radio meldete man auch immer wieder neue Fälle.

Die Opfer waren durchgehend ältere Menschen gewesen, so wie die Dame im Supermarkt. Aber ein festes Muster gab es bisher nicht. Die Detektivin in Rosalinde witterte einen Fall. Sie liebte nichts mehr als Detektivgeschichten und Justus Jonas, der Anführer ihrer Lieblingsreihe die Drei ???, war ihr großes Vorbild. Rosalinde zückte ihr Handy und schrieb eine Nachricht in die WhatsApp Gruppe ihrer besten Freunde.

Treffen in 30 Minuten in der Zentrale!

Wenige Augenblicke später kam die erste Nachricht von Florian zurück.

Habe mein Zimmer nicht aufgeräumt!

Rosalinde schob sich das letzte Stück Waffel in den Mund und schnaubte.

Es wurde höchste Zeit, eine richtige Zentrale zu finden. Jede Detektivgruppe hatte so was. Nur sie mussten immer wieder auf Florians Zimmer zurückgreifen. Er und Sven gingen mit Rosalinde zur Schule und wohnten alle in der Steinstraße, wenn auch in verschiedenen Häusern. Jan war schon achtzehn, aber eher von kindlichem Gemüt, wie Rosalindes Mutter es gerne formulierte. Er gehörte ebenfalls zu ihrer Clique.

Sie tippte eine weitere Nachricht.

Dann beeil dich!

Ein knappes Okay, sorgte dafür, dass Rosalinde zufrieden grinste. Sie hatte die Jungs doch ganz gut im Griff.

Von Sven und Jan kam ein ›Daumen hoch‹ Symbol und eine halbe Stunde später saßen die vier Jugendlichen zusammen und überlegten, was nun zu tun war.

2 – Florian

Florian drehte sich einmal um die eigene Achse und kontrollierte sein Zimmer.

Er kratzte sich skeptisch am Kopf, wodurch die blonden Haare noch struppiger abstanden als sonst.

Perfekt war es nicht, aber zumindest ordentlich genug, um ein Mädchen reinlassen zu können.

Was das genau mit dem Geschlecht zu tun hatte, wusste der große, schlanke Junge zwar nicht, aber auf die immer gleiche Belehrung durch seine Mutter hatte er auch keine Lust mehr.

Der Boden war gesaugt, die Sitzsäcke und der Tisch freigeräumt und gelüftet hatte er auch. Sein Arbeitsbereich für neue Erfindungen war chaotisch wie immer, denn er hatte eben noch an einem kleinen Roboter gebaut und gelötet. Erfindungen waren seine große Leidenschaft und irgendwann würde ihm bestimmt der Durchbruch gelingen.

Der erste Freund, der sein Zimmer betrat, war Sven und kurz darauf folgte Jan. Rosalinde kam zehn Minuten zu spät und wirkte abgehetzt, auch wie immer. Sie ließ sich genervt auf einen der Sitzsäcke plumpsen und massierte sich die Schläfen. Wenn sie das tat, hatte sie zuvor Stress mit ihrer Mutter gehabt, das war regelmäßig so.

Tatsächlich zog sie aus ihrem Rucksack zwei Frischhaltedosen mit kleinen Snacks. Rosalindes Mutter hatte anscheinend permanent Sorge, die vier Jugendlichen könnten zu wenig zu essen bekommen. Daher zauberte sie immer wieder Leckereien, die Rosalinde dann mitbrachte. Florian grinste und bediente sich. Während die drei Jungs zufrieden kauten, berichtete Rosalinde vom Vorfall im Supermarkt.

Florian dachte nach, schluckte und leckte sich die letzten Krümel von den Fingern.

»Meinst du, das war der gleiche Kerl, auf dessen Konto auch die anderen Diebstähle gehen?« Rosalinde sah ihn an und nickte.

»Ja das denke ich. Wobei leider nichts eindeutig dafür spricht, dass es ein Kerl ist. Es könnte genauso gut eine Frau sein. Was mich stört, ist, dass schon so viele Diebstähle geschehen sind und die Polizei überhaupt keine Vermutung zu haben scheint, wer der Täter oder die Täterin sein könnte.« Florian verbesserte sie nur ungern, aber jetzt musste er.

»Ro, das wissen wir nicht! Die Polizei meldet sich schließlich nicht einfach so bei einer Gruppe Jugendlicher, um denen zu erzählen, was Stand der Ermittlung ist.« In dem Moment, als die Worte raus waren, und er Rosalindes Blick sah, wusste Florian, dass er einen sehr wunden Punkt getroffen hatte. Hilfesuchend wandte er sich zu Sven und Jan, die sich tief in ihre Sitze pressten und die Köpfe einzogen. Rosalinde schien langsam zu kochen.

»Ganz genau! Das ist unser Problem. Wir werden als Detektive einfach noch nicht ernstgenommen. Aber dieser Fall ist unsere Chance. Wenn wir ihn lösen, und das vor der Polizei, dann könnte das unser Aufstieg sein.« Florian sah das Funkeln in ihren blauen Augen und fragte vorsichtig nach: »Und wie sollen wir das anstellen?«

»Indem wir alle Fakten sammeln und unsere Ermittlungen da beginnen, wo es die Polizei noch nicht getan hat.«

Eine gewisse Logik war nicht von der Hand zu weisen. Da sich die beiden anderen immer noch zurückhielten, war es weiterhin an Florian, die wichtigen Fragen zu stellen, die sie alle beschäftigten.

»Und wo sollen wir anfangen?«

Auf diese Frage schien Rosalinde nur gewartet zu haben, denn triumphierend antwortete sie:

»Bei Frau Mutje!« Jetzt verstand Florian gar nichts mehr und auch in den Gesichtern seiner Freunde leuchteten die Fragezeichen. Mit hochgezogenen Augenbrauen starrten sie ihre Freundin an und warteten auf die Erklärung, warum ausgerechnet Frau Mutje ihnen weiterhelfen konnte. Sie kannten die ältere Frau alle, da sie die Treppenhäuser in der Siedlung Steinstraße putzte.

Florian dachte daran, dass er sie öfter beim Tratschen mit den Nachbarn sah als beim Putzen. Sie schien nicht nur ihr Putzmittel durch alle Häuser zu tragen, sondern auch jede kleine Neuigkeit zu verbreiten, die ihr zu Ohren kam.

Jetzt dämmerte ihm, woran seine Freundin wohl dachte und seine Augen wurden groß.

»Rosalinde, du bist genial!«