Strolchis Tagebuch - Teil 32 - Beatrice Kobras - E-Book

Strolchis Tagebuch - Teil 32 E-Book

Beatrice Kobras

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Beschreibung

Strolchi hat es sehr schwer. Draußen regnet es und er würde gern raus, aber Frauchen weigert sich, den Regen abzustellen und die Straße trocken zu föhnen. Aber er hat Glück und Herrchen bringt aus der Kantine Schweinshaxen mit. Eigentlich waren sie für Assira, aber Strolchi will sie auch. Zum Dank will Strolchi für sein Herrchen kochen. Bloß was?

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Beatrice Kobras

Strolchis Tagebuch

Teil 32

Impressum

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Rechteinhabers unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Die Handlung und ihre Personen sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.

2. Auflage 2023

Impressum

Texte: © 2023 Copyright by Beatrice Kobras

Bilder:© 2023 Copyright by Beatrice Kobras

Cover:© 2023 Copyright by Beatrice Kobras

Verantwortlich für den Inhalt:

Beatrice Kobras, Dobrovského 146/17, 35301 Mariánské Lázné, Tschechische Republik, www.k-obras.de

Vertrieb:BookRix GmbH & Co. KG, München

Montag, 30.10.

Hab die ganze Nacht an meinen mir unbekannten Bruder Paul gedacht. Der war ja weg und jetzt ist er wieder da. Der hat einen Ausflug in den Nachbarort gemacht. Hat sich einfach in ein Auto reingesetzt und ist ein paar Kilometer mitgefahren und hat dort die Welt erkundet. Aber sein Frauchen hat ihn aufgespürt.

Ich frag mich, ob mein Frauchen mich auch überall aufspüren würde. Aber ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Autos, wenn ich nur an Gironimo denke. Da halt ich mich von Autos lieber fern. Außer aus dem Inneren von meinem. Aber da fahr ich lieber sicher in meinem Transportkorb mit, wenn es in Familienurlaub geht. Ohne meinen Korb ist es mir da drinnen schon ein wenig unheimlich.

Ganz schön mutig, mein mir unbekannter Bruder Paul. Ich würde ihn so gerne einmal kennenlernen. Aber da müsst ich ja in das Gewerbegebiet. Da wohnt er. Und seine Menschen haben eine Glaserei. Das klingt sehr gefährlich. Aber Paul hat sechs Hunde. Die ziehen Schlitten. Und sein Herrchen hat Paul schon mal aus dem Hundezwinger gerettet, als sie sich auf ihn stürzte, weil er mit ihnen im Zwinger spielen wollte. Seine Hunde sind wohl nicht so nett, wie meiner. Frauchen sagt, weil sie ein Rudel sind. Ich soll bloß nicht auf die Idee kommen, einen Ausflug dorthin zu machen. Aber ich könnte Paulchen ja auch außerhalb des Hundezwingers kennenlernen.

Also ich dachte schon, dass ich unser Dorf kenne. Da ist der Bach, die gefährliche Straße, Sammys Garten, mein Geburtsort … Auf ein Gewerbegebiet bin ich bei meinen Ausflügen noch nicht gestoßen. Außerdem weiß ich gar nicht, was ein Gewerbegebiet ist. Vielleicht ist das ja der Metzger? Den hab ich auch noch nicht gefunden. Ich geh aber auch nicht mit Assira und Frauchen mit, wenn sie dorthin unterwegs sind. Ist schon ein wenig weit.

Ich hab mir lieber wieder meinen Tanzbären geklaut. Frauchen hat gemeint, das geht nicht, die Bären sind ja zum verkaufen da. Dann hab ich ihr gesagt: „Dann kauf ich den. Ich verdiene ja mein eignes Geld.“. Sie hat aber gesagt, Familienmitglieder brauchen nix kaufen, das läuft unter Eigenbedarf. Und Herrli tanzt ja nicht, nur sie, da wird schon so ein Bär mal für mich drin sein. Gut. Dann bin ich ins Bad gegangen, hab die Q-Tipps ins Waschbecken geschmissen und hab eins zu meinem neuen Bären getragen. „Ohren putzen!“, hab ich ihm gesagt. Er hat ganz brav stillgehalten.

Frauchen hat die Q-Tipps dann wieder alle eingesammelt und da reingetan, wo sie die Q-Tipps haben will. Dabei wusste ich ja gar nicht, ob das eine reicht. Aber Frauchen meinte, dass es reicht. Sonst würd sie mal bei mir die Ohren putzen. Aber das mach ich lieber selbst. Mit der Pfote. Nicht mit Q-Tipps. Sie versteht auch nix von Katzenwäsche.

Sie hat dann noch gemeint, das sollte ich mal anständig machen, weil sie glaubt, dass ich schlecht hör.

Das war jetzt glaube ich, gemein von ihr.

Sie ist dann mit Assira zu unserem Pferd gefahren. Ich durfte wieder mal nicht mit. Ich musste auf Herrchen aufpassen.

Der ist nämlich krank. Ich hab ihn unterhalten, bis Frauchen wieder da war. Ich hab ihn fest bewacht …

Und ich hab aufgepasst, dass er nicht einschläft.

Das war gar nicht so einfach. Frauchen und Assira waren ganz schön lange weg. Ich musste mir ununterbrochen im Sekundentakt was Neues einfallen lassen, damit Herrchen nicht langweilig wird.

Als Frauli mit Assira wiederkam, war ich vom Aufpassen auf Herrli und ihn unterhalten ganz schön fertig. Er allerdings auch.

Ich geb es ja nicht gerne zu, aber ich hab dann mit Frauchen auf dem Sofa gekuschelt und dann auf ihrem Bauch geschlafen. Letzte Nacht auch schon, weil ich sie ja so vermisst hab. Aber als sie es gemerkt hat, bin ich schnell gegangen. Sie dachte dann, sie hätte es geträumt.

Hoffentlich ist Herrli morgen wieder gesund. Es ist sehr anstrengend, ihn zu unterhalten, wenn Frauli und Assira weg sind und er krank ist. Da kann man ihm echt nix recht machen. Jetzt pennt er. Frauli sagt, er schläft sich gesund. Ganz schön langweilig.

Aber heut Vormittag ist was Aufregendes passiert. Da kam der blöde Nachbar, der kein Deutsch kann oder nicht mag mit einem Papierausdruck zu Frauchen hingelaufen. Obwohl ich drinnen am Fenster saß, hab ich alles gesehen und gehört. Auf dem Bild war Wuschel von hinten drauf und der komische Typ hat Frauchen angeschrien, wie es ihre Katze wagen kann, in seinem Carport zu sitzen. Frauchen hat wahrheitsgemäß gesagt, dass das nicht ihre Katze ist. Stimmt ja auch. Wuschel wohnt nicht hier. Und wenn einer Frauchens Katze ist, dann bin schließlich ich das! Mein Frauchen weiß, wie ich von vorne und von hinten aussehe. Und das hat sie dem bösen Nachbarn auch gesagt. Der hat sie in seiner fremden Sprache ausgelacht. Frauchen hat gesagt, sie wisse wohl, wie ich, ihr Kater aussehe. Das kann ich bestätigen. Das weiß Frauchen ganz genau. Dann hat sich das Spiel plötzlich umgedreht und nicht mehr der Katzenhassende Nachbar hat mein Frauchen beschimpft, sondern mein Frauchen hat ihn beschimpft und sonst noch was geheißen. Außerdem hat sie gesagt, dass wir Katzen sitzen dürfen, wo wir wollen. Da hat sie recht. Aber auch wenn sie nicht recht hätte, würd ich sitzen, wo ich will.

Ich glaub, ich muss mal wieder die Jungs zusammenrufen und wir müssen ihm mal alle gemeinsam vor die Hütte machen. Die Nachbarin über ihm, die lässt nämlich immer ihre Hunde auf die Kellertreppe machen und vor unsre Tür. Schimpft aber wie Seuche, wenn es einer von uns mal nicht rechtzeitig nach Hause schafft. Frauchen hat schon endlose Male Hundekacke auf der Treppe und vor der Türe weggemacht. Und nicht nur sie. Und sie sagt, es sei ja noch ein Unterschied, ob da eine Katze oder ein Hund irgendwo hinmacht. Katzen kann man nicht beaufsichtigen. Aber sie muss sich von dem Kerl beschimpfen lassen, wenn ein Kollege mal durch dem Blödmann seinen Carport latscht. Mein Frauchen beschimpft niemand. Dem spring ich demnächst ins Gesicht, dem Blödmann. Und zwar mit ausgefahrenen Krallen.

Aber wenigstens nennt sie mich nicht „Blödmann“, als sie drinnen bei Herrchen fertig schimpft.

Da fällt mir ein – ich brauche Fleischmull und meinen Eigenbedarf, äh, Bären. Und Q-Tipps brauche ich.

Dienstag, 31.10.

Als ich aufgewacht bin, sah Herrli immer noch recht übel aus und krank. Ich hab sofort versucht, dem Abhilfe zu schaffen, indem ich ihm gleich eine Frisur gemacht hab.

Frauli wollt mich gleich aus dem Schlafzimmer rausschmeißen, aber Herrli hat gesagt, sie soll mich lassen. Da haben wir es. Er mag sich einfach nach dem Aufstehen nicht erschrecken.

Ich bin dann aber trotzdem gleich mit Frauli aufgestanden. Wir haben gefrühstückt, Assira ist ihr Frühstück dann aber auch gleich wieder rausgekommen und unser Pumuckl wollte es gleich aufsaugen. Da hat sich Frauchen aber sofort zwischen Assiras zurückgegangenes Frühstück auf dem Teppich und den Pumuckl geschmissen und hat wie verrückt auf ihm herumgedrückt, dass er zu saugen aufhört. Sie hat gesagt, sie hat keine Lust, auch noch unseren Pumuckl zu zerlegen und die Sauerei da drinnen auch noch wegzumachen. Sie hätt heut schließlich auch noch etwas andres vor. Das kann ich bestätigen. Nämlich mich gleich rauslassen. Das hat sie dann auch gleich gemacht, nachdem alles da war, wo es hingehört. Assiras Frühstück, das sie hat zurückgehen lassen in dem Müll und der Pumuckl wieder bei der Arbeit.

Aber als die Tür dann aufgegangen ist und ich meine Nase rausgestreckt habe, konnt ich meinen Atem sehen. Grad, dass mir die Nase nicht eingefroren ist. Ich konnt mich nicht so recht entscheiden, ob ich raus geh, oder vielleicht doch besser drinnen bleib. Bis ich mich entschieden habe, hab ich mich zwischen die Tür gestellt, weil Frauchen die nämlich gleich wieder zumachen wollte. Sie sagte, es ist zu kalt, dass die Balkontür offenbleiben kann. Sie musste aber noch meine Entscheidung abwarten. Ich entschied mich dann nach einer Weile doch für drinnen. Zwei Minuten später aber doch für draußen und weitere zwei Minuten später wieder für drinnen. Das ging eine ganze Weile noch so hin und her, bis ich doch die Katzenleiter runter bin und mal geguckt hab, ob vielleicht einer von den Jungs auch draußen ist.

Als Herrli aufgestanden ist, hat sie ihm dann mitgeteilt, dass ich heut schon 98 Mal draußen war.

Beim 99. Mal blieb ich eine Weile auf dem Balkongeländer sitzen. Ich frag mich, wo die Blätter von den Bäumen sind …

Frauli hat gesagt, die sind alle runtergefallen. Ich seh auf unserem Balkon allerdings keine.

Allerdings liegen viele auf dem Hof.

„Können wir die nicht wieder an die Bäume dran pappen?“, wollte ich von Frauchen wissen. „Dann können sie wieder herunterfallen und ich kann sie wieder fangen.“