Strolchis Tagebuch - Teil 38 - Beatrice Kobras - E-Book

Strolchis Tagebuch - Teil 38 E-Book

Beatrice Kobras

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Beschreibung

Endlich. Es ist der 24. Dezember. Aber Strolchis Christbaum steht um acht Uhr in der Früh noch ungeschmückt auf dem Balkon. Da zieht er los und stellt fest, dass Hektor einen geschmückten Baum drinstehen hat. Vielleicht kommt ja das Christkind dieses Jahr zu Hektor und nicht zu ihm?

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Beatrice Kobras

Strolchis Tagebuch - Teil 38

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Titel

 

 

 

 

 

 

Beatrice Kobras

 

 

Strolchis Tagebuch

 

Teil 38

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

 

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Rechteinhabers unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Die Handlung und ihre Personen sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

 

 

 

2. Auflage 2023

 

Impressum

Texte: © 2023 Copyright by Beatrice Kobras

Bilder: © 2023 Copyright by Beatrice Kobras

Cover: © 2023 Copyright by Beatrice Kobras

Verantwortlich für den Inhalt:

Beatrice Kobras, Dobrovského 146/17, 35301 Mariánské Lázné, Tschechische Republik, www.k-obras.de

Vertrieb: BookRix GmbH & Co. KG, München

 

 

 

 

Sonntag, 24.12.

Gestern hat mich Frauchen noch ins Schlafzimmer gesperrt. Haben gesagt, sie müssen dem Christkind noch einmal was helfen. Von da hab ich sie schrauben hören und hämmern und fluchen und lachen. Dann ist Frauchen noch rausgegangen und hat sich an unserer Mülltonne zu schaffen gemacht. Ich fragte mich, was das Christkind mit dem Müll zu tun hat. Und dann hab ich da vom Bett aus durch das Fenster eine Ecke meiner Villa ums Eck blitzen sehen. Dann wieder scheppern und Räumen … Was war ich sauer.

Als sie mich dann wieder rauslassen haben, dann hab ich ihnen meinen Protest gezeigt. Auf dem Schrank und auf dem Bord und auf dem Balken. Auf dem Schrank hab ich die Tür auf und zu und auf und zu und auf und zu und auf und zu gemacht. Vom Balken bin ich über unser Bild an der Wand gelatscht und rauf und runter und rauf und runter und rauf und runter und rauf und runter. Von unserem Bord aus hab ich versucht, Bilder und antike Thermometer von der Wand zu räumen. Mein Protest war ihnen gewiss.

Frauchen hat versucht, mich mit Staberl vom Nikolaus, die übrigens sehr gut schmecken, mit meiner Blumen-Spielangel und allem möglich andren Sachen wieder runter zu locken. Gut, ich war etwas bestechlich. Aber beim zwanzigsten Leckerchen hat sie es mir nicht mehr ausgepackt und gesagt: „Dann bist Du beschäftigt!“, und hat mich selber auspacken lassen. Das hat mich aber nicht davon abgehalten, gleich, als es aufgegessen war, wieder weiterzumachen mit auf den Schrank, Tür auf, Tür zu, Balken rauf und runter, Bild vom Board.

Dann hat Frauchen versucht, mich auszutricksen und gerade, als sie mich vom Board runter nehmen wollt, was ich natürlich nicht wollt, hab ich ihr meine Krallen reingehauen, bin abgerutscht und hing mit meinen Krallen an zwei von Frauchens Fingern. Wir haben beide ganz schön geschrien und dabei das Hochzeitsfoto, einen Glücksfrosch, etwas antiken Weihnachtsschmuck vom Bord runter gefegt. Das war vielleicht ein Ding, bis ich mich mit meinen Krallen wieder aus ihrem Fleisch befreien konnt. Dann hat Frauli Sauerei gemacht und den ganzen Boden vollgeblutet. Dabei ist Herrli aufgewacht, der auf dem Sofa weggenickt ist. Es war nämlich schon halb drei in der Früh. Und Frauli entschuldigte sich für ihr Geschrei und sagte: „Sorry, aber 6 Kilo Kater mit Krallen im Fleisch hängen haben, das tut ganz schön weh.“. Dann hat sie sich verarztet und ihre Sauerei vom Boden weggewischt. Ich hab kurz betreten dreingeschaut und weitergemacht, weil ich will ja, dass die Zeit ganz schnell vergeht, damit das Christkind endlich kommt. Aber dann ist es Frauchen um halb vier Uhr in der Früh endgültig zu dumm geworden, hat mein geflochtenes Transportkörbchen geholt, mich reingesetzt und den Deckel zugemacht. Hatte zwar immer noch Bewegungsdrang, aber da drin ist es auch ganz schön gemütlich. Gut, wart ich eben da ein Weilchen weiter.

Dann ist Frauli vor Erschöpfung mitten auf dem Sofa eingepennt. Aber vorher hat sie zu Herrchen noch gesagt: „Das kann ein Heiligabend werden! Wir werden über unsrer Gans einschlafen …“.

Ja, es gibt bei uns heut Abend nämlich Gans zum Essen. Da freu ich mich schon drauf. Hoffentlich krieg ich ein eigenes Gedeck. Am Weihnachtstisch. Aber das werde ich ihnen schon noch erklären. Sind ja noch ein paar Stunden Zeit.

Was? Noch ein paar Stunden?

Frauchen ist nämlich als erste im ganzen Dorf aufgestanden. Überall hat man noch friedlich geschlafen. Nur Frauchen war schon auf. Und sie klagt, dass der Finger ganz schön weh tut. Soll sich mal nicht so anstellen. Meine Krallen sind auch noch ganz verschreckt.

Sie hat dann schon mal das Blaukraut hergerichtet. Das mag ich glaub ich nicht. Und alles zum Knödel machen hergerichtet. Knödel finde ich ganz toll. Schmecken gut und rollen gut. Die könnten sie sich ja heut Abend über den Tisch zurollen und ich kann sie dann fangen. Das wär bestimmt ganz toll.

Hab dann schon ein bisserl die Christbaumdeko aus der Schachtel ausgepackt. Wenn ich helf, geht´s bestimmt viel schneller, bis das Christkind endlich da ist.

Frauchen hat gesagt: „Das Christkind kommt nur zu braven Katern!“, und vorwurfsvoll auf ihren Finger gezeigt, der zugegebener maßen schon ein wenig demoliert ausschaut.

Na, ich hab dann weitergemacht, wie in den frühen Morgenstunden. Bin auf den Balkon gegangen, hab festgestellt, dass ja unser Baum noch da auf dem Balkon steht und hab versucht, ihn anzuspringen, damit er in die Wohnung kommt, weil der muss ja fertig sein, bis das Christkind endlich kommt.

Dann hab ich festgestellt, dass wir ja das Fußballtor an unserem Balkon haben. Das war letztes Weihnachten noch nicht da. Ob das Christkind da überhaupt reinkommt? Hab ausprobiert, ob ich darüber klettern kann. Das war ganz schön schwer. Dann hab ich geschaut, dass ich es abmontiert bekomm. Ist mir aber nicht gelungen. Gut. Erst Christbaum rein.

Aber ich muss erst überprüfen, ob noch all meine Spielsachen da sind, die in meiner Villa waren.

Frauchen ist mir dann hinterhergelaufen und hat alles wieder weggeräumt. Sie war dann schon wieder müde, obwohl im Dorf sonst noch niemand aufgestanden ist.

Dann hat sie mich angefleht: „Komm Strolchi, geh draußen spielen. Dann vergeht das Warten schneller.“. Und zu Herrli hat sie gesagt: „Ich glaub, der weiß genau, was heute für ein Tag ist.“. Und Herrli hat gesagt: „Der verschreckt das Christkind noch.“. Ja, ich weiß natürlich, was heute für ein Tag ist, ich bin ja nicht blöd. Und nein, ich verschreck das Christkind nicht. Ich will nur, dass alles schön ist, wenn es kommt. Aber so lahm, wie meine Menschen heut sind, sind wir niemals fertig bis dahin.

Hab ich dann auch gemacht und hab erst mal die Jungs gesucht. Aber die haben alle noch friedlich in den Betten ihrer Menschen gepennt. Da hab ich ihnen gerufen, dass sie aufstehen sollen, weil das Christkind heute kommt.

Aber mich haben nur ihre Menschen verschreckt angeschaut und sich nochmal umgedreht. Also Sammys Menschen. Weil alle andren Nachbarn schlafen oben. Sammys Menschen nicht. Da kann ich in die Schlafzimmer reinschauen.

Irgendwann hab ich unsere Nachbarschaft dann davon überzeugt, wie meine Menschen, endlich aufzustehen. Dann hab ich erst mal aushäusig gefrühstückt. Ich hatte zu Hause zwar schon Hundefutter, weil das wollt ich gern und Frauchen geht nur noch in die Abstellkammer, wenn ich auf dem Klo bin und auch beim besten Willen in dieser Situation nicht mitgehen kann. Und als sie das Hundefutter rausgeholt hatte, als ich auf dem Klo war, war ich fertig und sie konnte nicht mehr rein und Katzenfutter holen. Keine Ahnung warum, aber da darf ich heut nicht rein.

Na, nachdem Sammy noch nicht aufstehen wollten und seine Menschen auch nicht, um ihn rauszulassen, bin ich zu Hektor rüber. Da bin ich aufs Fensterbrett gehüpft und hab von draußen durch das Fenster reingeschaut. Und was hab ich gesehen – da steht ein geschmückter Christbaum. Ob das Christkind heute nicht bei uns ist, sondern dort? Ich hab ganz laut gerufen, dass sie mich rein lassen sollen, ich will auch dabei sein, wenn das Christkind kommt.

Die haben aber auch alle noch gepennt. Na gut. Jetzt nicht mehr. Reinlassen haben sie mich aber auch nicht. Ich bin jedenfalls sesshaft geblieben und hab mir den schönen Christbaum angeschaut. Und ich hab geschaut, ob ich vielleicht nicht irgendwo ein Loch find, wo ich reinklettern kann. War aber nix offen. Hab ich weiter von draußen reingeschaut.

Frauchen ist dann mal auf den Balkon gegangen und Herrchen hat gefragt, ob ich das da drüben auf dem Fensterbrett bin. Frauchen hat es ihm bestätigt. Sie sieht zwar schlecht, aber anscheinend doch viel besser.

Hab noch gehört, als sie dann sagte: „Wie kann man an Weihnachten nur so aufgebracht sein, wie er …“. Was für eine blöde Frage. Ich weiß noch ganz genau vom letzten Jahr, wie schön Weihnachten war. Und was ich alles bekommen habe und dieses Weihnachten will ich auch wieder was kriegen. Nikolaus war ja schon. Das war ein ziemlich schöner Kriegetag und heut ist wieder Kriegetag. Dann erst wieder an meinem Geburtstag. Es war ja schon lang von Nikolaus bis heut. Bis zu meinem Geburtstag ist es noch viel länger. Ich find, wir können jeden Tag Kriegetag haben. Aber Frauchen meint, das würde dann ja langweilig werden. Das find ich aber gar nicht. Mir wird kriegen nie langweilig. Ich finde es sehr schön, wenn ich was krieg.

Es ist so ein aufregender Tag. Aber es ist erst neun Uhr morgens. Wann kommt jetzt das Christkind? Was? Nicht vor achtzehn Uhr? Frühestens? Das sind ja noch mindestens drei Millionen Stunden!

Nein, ich habe keinen Dachschaden. Warum?

Dann ist Hektor rausgekommen und hat gefragt, was ich für einen Radau mache. Ich habe ihm erklärt, dass zu ihm das Christkind kommt und sie einen so schönen Baum haben und ich will da sein, wo das Christkind kommt. Da hat er gelacht und mir gesagt, dass das Christkind jedes Jahr am selben Tag zur selben Zeit zu jedem kommt. „Ist wohl erst Dein zweites Weihnachten, Kleiner?“.

Da hab ich ihm aber ganz deutlich gesagt: „I C H B I N N I C H T K L E I N ! I C H B I N A 3!“.

Dann hab ich gesehen, dass meine Menschen unseren Christbaum, der noch ein Netzbaum ist, reingeholt haben. Ich will auch rein! Rein, rein, rein, rein, rein!“.

Durft aber noch nicht. Haben gesagt, ich soll mich erst mal draußen fertig austoben. Und zu Herrli hat sie gesagt, der Christbaum wird dieses Jahr gut angehängt und hundertfach gesichert. Dann fingen sie an, Seile an den Baum zu binden und an Balken und Vorhangstange zu verzurren. Hab ich alles oben von meinem Beobachtungsbaum in Hektors Garten genau beobachtet. Da kann man nämlich gut über das Garagendach in unsere Wohnung durchs Fenster reinschauen. Ich darf nämlich nix verpassen. Vor allem heute nicht.

Frauchen hat dann unter meinem schönen Knisterkörbchen eine tote Wespe gefunden. Da hat sie gesagt: „Jetzt versteh ich, warum der Kerl so spinnt. Der ist wohl gestochen worden …“.

Aber eigentlich wollt ich ja wieder rein. Durft ich aber nicht.

Hab ich mich erst mal geputzt.

Erst, als Assira dann mit Frauchen Gassi war, konnt ich mich wieder mit hineinschleichen. Frauchen meinte, ich soll mich bloß benehmen. Ich benehm mich immer! IMMER!

Das Christkind war immer noch nicht da. Hab ich halt so lang Rennbahn gespielt.

Rennbahn spielen unter Palmen ist nämlich auch sehr schön.

Und auch sehr gemütlich.

Oh. Sie fangen eeeeeeeendlich an, unseren Christbaum zu schmücken. Da helf ich.

Der Vogel muss als erstes drauf!

Nein! Nicht erst die Kerzen und Schleifen. Erst der Vogel!

Immer muss Frauchen ihren Willen durchsetzen! Schau ich eben, ob der Christbaum richtig steht.